[0001] Die Erfindung betrifft einen Ankerwächter für Wasserfahrzeuge, bestehend aus einer
in unmittelbarer Nähe des Ankers gesetztenBoje, die ein elektromagnetisches Signal
aussendet und aus einem Empfänger, der aus der Intensität des empfangenen Signals
die -Entfernung zur Bcje bestimmt und gegebenenfalls Warnsignale auslöst.
[0002] Die Verankerung eines Wasserfahrzeuges ist im allgemeinen nicht so sicher, daß man
auf eine Überwachung verzichten kann. Meistens wird die Überwachung von der Besatzung
durch Positionsbestimmungen vorgenommen. Es sind aber auch automatische Ankerwächter
bekannt und in Benutzung.
[0003] Die bekannten automatischen Ankerwächter arbeiten mit einem Echolot und können nur
Änderungen in der Wassertiefe registrieren. Der wirkungsvolle Anwendungsbereich dieser
Ankerwächter ist deshalb stark eingeschränkt. Insbesondere sind die Ankerwächter nach
dem Echolot-Prinzip ungeeignet, wenn das Wasserfahrzeug um den Anker schwojt und dabei
verschiedene Wassertiefen überstreicht.
[0004] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Ankerwächter zu schaffen, der
seine Information nicht aus der Wassertiefe, sondern aus der Entfernung vom ursprünglichen
Ankerplatz bezieht.
[0005] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß in unmittelbarer Nähe des Ankers
für das Wasserfahrzeug eine Boje mit einem rundstrahlenden elektromagnetischen Sender
verankert wird, aus dessen Signalstärke ein Empfänger an Bord des Fahrzeuges Entfernungsänderungen
bestimmt und beim Überschreiten einer vorgegebenen Entfernungsänderung Warnsignale
liefert.
[0006] Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß der Sender ein
in der Frequenz umschaltbares niederfrequentes Signal erzeugt, daß auf einen hochfrequenten
Träger aufmoduliert wird und der Empfänger ein umschaltbares Bandpaß-Filter enthält
welches das entsprechende niederfrequente Signal ausfiltert.
[0007] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird nun die Erfindung
näher erläutert. Dabei zeigen
Figur 1 ein ankerndes Wasserfahrzeug mit erfindungsgemäßem Ankerwächter
Figur 2 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Ausführungsform des Senders
Figur 3 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Ausführungsform des Empfängers
[0008] Aus der Skizze in Figur 1 ist die prinzipielle Wirkungsweise der Erfindung ersichtlich.
Ein Wasserfahrzeug WF liegt vor seinem Anker AW. In unmittelbarer Nähe des Ankers
AW ist eine Boje gesetzt, die durch ein hinreichend schweres Gewicht G auf dem Grund
verankert ist. Die Boje besteht aus einem Schimmgehäuse SG, das den Sender enthält,
einer Antenne AS mit Rundstrahlcharakteristik und einem Ballast B. Das Schwimmgehäuse
SG und der Ballast B sind so dimensioniert, daß die Antenne auch bei Wellengang nur
wenig aus ihrer vertikalen Lage ausgelenkt wird.
[0009] Das von dem Empfänger auf dem Wasserfahrzeug WF aufgenommene Signal ist umgekehrt
proportional dem Abstand A zwischen der Sendeantenne AS und der Empfangsantenne AE.
Der Empfänger ist nun so aufgebaut, daß er bei einem Signalabfall um einen bestimmten
wählbaren Betrag Warnsignale abgibt. Dieses tritt immer dann auf, wenn das Fahrzeug
einen vorgegebenen Kreis um die Boje herum verläßt. Da die Boje durch das Gewicht
G wesentlich stärker verankert ist als das Fahrzeug, kann man bei einem Warnsignal
auf einen ausgebrochenen Anker AW schließen.
[0010] Aufgrund der Rundstrahlcharakteristik der Sendeantenne kann das Fahrzeug bis zu 360
0 um seinen Anker AW schwojen, ohne einen Abfall der empfangenen Signalstärke zu bewirken.
Erst ein Ausbrechen des Ankers führt zu einem Abfall der empfangenen Signalstärke
und damit zu einem Warnsignal.
[0011] Ein periodischer Abfall der Signalstärke, wie er z.B. durch Wellengang entsteht,
oder eine kurze Signalunterbrechung, die verschiedene Ursachen haben kann (z.B. Benetzung
der Sendeantenne, Signalabdeckung durch vorbeifahrendes Fahrzeug), führen aufgrund
einer Signal-Bewertungsschaltung nicht zu einem Warnsignal.
[0012] Figur 2 zeigt das Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Ausführungsform des Senders.
Der hochfrequente Träger wird in dem quarzstabilisierten Trägeroszillator TO erzeugt.
Das niederfrequente Signal mit der Frequenz f
s liefert der in der Frequenz durch einen Schalter S1 umschaltbare Signaloszillator
SO. Nach der Modulation des Trägers im Modulator MOD wird das Ausgangssignal durch
einen Bandpass BPS gefiltert und dann über die Sendeantenne AS abgestrahlt.
[0013] Durch Verwendung eines modulierten Signals läßt sich im Empfänger leichter eine hohe
Selektion erreichen. Eine hohe Empfängerselektion ist anzustreben, um Störungen der
Anlage durch Fremdeinstrahlung, insbesondere durch den Funkbetrieb der Wasserfahrzeuge,
weitgehend zu vermeiden.
[0014] Die Umschaltbarkeit der Signalfrequenz ermöglicht den gleichzeitigen Betrieb mehrerer
Ankerwächter in unmittelbarer Nähe, ohne daß dadurch eine gegenseitige Störung auftritt.
[0015] Figur 3 zeigt das Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Ausführungsform des Empfängers.
Das von der Antenne. AE aufgenommene Signal (Frequenz f
HF) wird durch einen Bandpaß BP1 gefiltert und mit einem Vorverstärker VI im Pegel angehoben
bevor es mithilfe eines Mischers M und eines quarzstabilisierten Oszillators LO (Frequenz
f
LO) auf eine feste Zwischen-
fequenz fZF = fHF - f
LO umgesetzt wird. Bei dieser Frequenz erfolgt eine weitere Selektion durch den Bandpaß
BP2 und auch eine weitere Verstärkung durch den einstellbaren Verstärker V2. Die Verstärkung
des Verstärkers V2 wird immer so eingestellt, daß der nachfolgende Demodulator DEMOD
einen ausreichenden Signalpegel erhält.
[0016] Nach der Demodulation liegt ein niederfrequentes Signal vor, das Frequenzkomponenten
mehrerer Sender enthalten kann. Mithilfe des umschaltbaren Bandpasses BP3, der durch
einen Schalter S2 gesteuert wird, läßt sich die gewünschte Frequenzkomponente f
S des eigenen Senders auswählen.
[0017] Das ausgefilterte Signal wird dann mit dem Verstärker V3 so weit verstärkt, daß die
nachfolgende Gleichrichterschaltung GL genügend Signalpegel erhält. Die gleichgerichtete
Spannung (U
S), die von einem Instrument I angezeigt wird, ist ein Maß für die empfangene Signalstärke
und damit auch für den Abstand zur Boje. Die Spannung U
S, ist aber nur ein relatives Maß, weil die Gesamtverstärkung des Empfängers je nach
Abstand zur Boje mithilfe des Verstärkers V2 unterschiedlich eingestellt wird.
[0018] Um das Auslösen eines Warnsignals bei periodischem Signalabfall (Wellengang) oder
kurzzeitigen Signalunterbrechungen zu vermeiden, wird die Spannung U
s noch einer Bewertungsschaltung BW zugeführt. Erst wenn die bewertete Spannung eine
bestimmte Grenze unterschreitet, kommt es zu einer Auslösung des Warnsignalgebers
W.
1. Ankerwächter für Wasserfahrzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß eine in unmittelbarer
Nähe des Ankers gesetzte Boje einen rundstrahlenden elektromagnetischen Sender enthält,
aus dessen Signalstärke ein Empfänger an Bord des Wasserfahrzeuges Entfernungsänderungen
zur Boje bestimmt und beim Überschreiten einer vorgegebenen Entfernungsänderung Warnsignale
liefert.
2. Ankerwächter und Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sender ein in der
Frequenz umschaltbares niederfrequentes Signal erzeugt, das auf einen hochfrequenten
Träger aufmoduliert wird und der Empfänger ein umschaltbares Bandpaß-Filter enthält,
welches das entsprecherde. niederfrequente Signal ausfiltert.