[0001] Die Erfindung betrifft eine Fangvorrichtung für Rolltore, Rollgitter oder ähnliche
Wickeltriebe, bei der an einer mit einer Antriebs- oder Umlenkwelle umlaufenden Nabe
ein Auslöser derart angeordnet ist, daß er beim Uberschreiten einer zulässigen Drehzahl
der Antriebs- oder Umlenkwelle eine zwischen dieser und einem Festpunkt wirkende Sperrvorrichtung
einrasten läßt, und bei der die Sperrvorrichtung mit einem, bevorzugt plastisch, verformbaren
Energieaufnehmer zur Dämpfung und Umformung (Vernichtung) der Bewegungs-, insbesondere
der Fallenergie, der Last ausgestattet ist.
[0002] Beim Heben und Senken von Lasten ist es aus Sicherheitsgründen gewünscht, z.B. beim
Bruch oder Ausfall des Antriebes ein Abstürzen der Last zu verhindern, um darunter
befindliche Personen nicht zu gefährden. Beispielsweise können Rolltore bei großen
Abmessungen - z.B. Tore für Flugzeughallen - erhebliche Gewichte erreichen. Mit dem
Bruch oder Ausfall des Antriebes darf das Rolltor aber nicht abstürzen. Uberschreitet
die Welle die zulässige Drehzahl, muß es innerhalb eines vorgeschriebenen Bremsweges
bis zum Stillstand angehalten werden. Um die Belastung der Gesamtkonstruktion gering
zu halten, strebt man eine über den Bremsweg gleichbleibende Verzögerung an. Das Abbremsen
des abstürzenden Rolltores übernimmt eine Fangvorrichtung mit Energieaufnehmer zum
Abbau der Bewegungsenergie.
[0003] Eine gattungsgemäße Fangvorrichtung ist aus der deutschen Patentschrift 24 33 237
bekannt.
[0004] Dabei ist es die Aufgabe des Auslösers, beim Überschreiten der Grenzdrehzahl während
des Abwickelns anzusprechen und die Sperrvorrichtung einzuschalten. Um die Fangvorrichtung
wieder funktionsfähig zu machen, muß entweder ein neuer, unverformter oder ein wieder
auf die Ausgangsgestalt geformter Energieaufnehmer eingesetzt werden.
[0005] Aus der französischen Patentschrift 20 32 528 ist eine Scheibenbremse bekannt, bei
der es wie üblich zwei Arbeitspositionen der an den Stirnseiten der Bremsscheibe gegenüberliegenden
Bremsklötze gibt. In der ersten Arbeitsposition läuft die Bremsscheibe frei und unbehindert
von den Bremsklötzen zwischen diesen hindurch und hat dabei die übliche glatte und
unverformte Scheibengestalt. In der zweiten Arbeitsposition werden die einander gegenüberliegenden
Bremsklötze gegen die Bremsscheibe gepreßt, so daß die wirksam werdende Reibung die
Bremsscheibe allmählich zum Stillstand bringt. Die Bremswirkung wird bei dieser bekannten
Scheibenbremse nun dadurch erhöht, daß bevorzugt drei Bremsklötze auf einem viertelkreisförmigen
Tragelement versetzt zueinander angeordnet sind und daher in der Lage sind, die Bremsscheibe
auf etwa einem Viertel ihres Umfanges wellig, elastisch zu verformen. Das Material
der Bremsscheibe muß gewährleisten, daß die Bremsscheibe außerhalb ihres relativ kurzen
wellig verformten Umfangbereiches wieder eine völlig ebene Scheibengestalt annimmt,
weil sonst kein ordnungsgemäßer Freilauf der Bremsscheibe im ungebremsten Zustand
gewährleistet ist; ebenso muß die Bremsscheibe auch im Bereich der Bremsbacken wieder
eine ebene Scheibenform einnehmen, wenn die Bremsbacken am Ende des Bremsvorganges
zurückgezogen werden.
[0006] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Fangvorrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, bei der der Energieaufnehmer mehrfach benutzt
werden kann, ohne ausgetauscht oder bearbeitet werden zu müssen. Eine erfindungsgemäße
Fangvorrichtung soll auch nach jahrelanger Nichtbenutzung uneingeschränkt funktionstüchtig
sein; darüber hinaus ist es erwünscht, die Fangvorrichtung nicht nur möglichst einfach
zu gestalten, sondern auch auf einfache Weise Anpassungsmöglichkeiten an den aktuellen
Verwendungszweck zu schaffen, so daß sich die Lagerhaltung von Fangvorrichtungen für
verschiedene Anwendungszwecke weitgehend vereinfacht.
[0007] Als technische Lösung wird hierfür eine Bremsscheibe und beidseitig der Bremsscheibe
auf einem ringförmigen Tragelement angeordnete, gleichmäßig auf dem Umfang der Bremsscheibe
verteilte und versetzt zueinander angeordnete Verformungselemente, die in axialer
Richtung derart angeordnet sind, daß die Bremsscheibe in jeder Betriebssituation umlaufend
wellig verformt ist und sich das Tragelement beim normalen Bewegen des Wickeltriebes
mit der Bremsscheibe dreht, vorgeschlagen, wobei entweder die Bremsscheibe mit der
Antriebs- oder Umlenkwelle drehfest verbunden und das Tragelement von der Sperrvorrichtung
festsetzbar ist oder umgekehrt.
[0008] Die Erfindung beruht also auf dem Grundgedanken, die Fangvorrichtung mit einer Uberlastkupplung
auszustatten, bei der im Auslösefall eine Bremsscheibe sich relativ zu den Kupplungsscheiben
zu bewegen beginnt und dabei von Verformungselementen umlaufend wellig verformt wird,
so daß die auf die Fangvorrichtung wirkende Fallenergie der Last in erster Linie in
Verformungsenergie der Bremsscheibe umgewandelt wird, wobei das Umlaufen der Verformungswelle
um den Umfang der Bremsscheibe zu einem Dämpfungseffekt führt, so daß die Sperrvorrichtung
nicht ruckartig, sondern zeitverzögert und gedämpft die herunterfallende Last allmählich,
aber gezielt zum Stillstand bringt.
[0009] Bei einer praktischen Ausführungsform der Erfindung besteht das Trägerelement aus
zwei beidseitig der Bremsscheibe angeordneten Ringscheiben mit z.B. je vier, gleichmäßig
auf dem Umfang der der Bremsscheibe zugewandten Stirnseite verteilt angeordneten Verformungselementen.
[0010] Wenn mehrere Bremsscheiben parallel zueinander angeordnet werden, kann dadurch das
Maß der Energievernichtung gezielt verändert werden. Diesem Zweck dienen gemäß einer
anderen Weiterbildung der Erfindung auch auf ein vorbestimmtes Verformungsmaß einstellbare
Verformungselemente, die es u.a. gestatten, im Falle einer durch Verschleiß dünner
werdenden Bremsscheibe die Fangvorrichtung wieder auf die ursprüngliche Bremskraft
einzustellen.
[0011] Grundsätzlich können die Verformungselemente als einfache Vorsprünge des Tragelementes,
bevorzugt rechtwinklig, gegen die Bremsscheibe abgesetützt sein, so daß im Auslösefall
der Fangvorrichtung etwa 10 bis 15% der Bremsenergie durch Gleitreibung und der Hauptanteil
der Bremsenergie durch die Bremsscheibenverformung aufgebracht wird. Da aber die Haftreibung
der Verformungselemente an der Bremsscheibe größer als die Gleitreibung ist und zudem
in starkem Maße von der Oberflächenbeschaffenheit der Bremsscheibe und der Verformungselemente
abhängt, kann es gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung von Vorteil sein,
als Verformungselemente Rollen zu verwenden und diese an dem Tragelement drehbar zu
lagern, so daß im Auslösefall der Fangvorrichtung die Bremsenergie ausschließlich
in der Form von Verformungsenergie zur Verfügung steht. Auf diese Weise ist das Dämpfungsmaß
besonders präzise einstellbar und bleibt auch nach jahrelanger Nichtbenutzung der
Fangvorrichtung im wesentlichen unverändert. Diesem Zweck dienen auch Bremsscheiben
aus nichtrostendem Stahl, deren Materialeigenschaften auch ohne Wartung für den hier
benötigten Zweck unverändert erhalten bleiben.
[0012] Eine sehr einfache und wirkungsvolle praktische Ausführungsform der Erfindung ergibt
sich dadurch, daß das Tragelement drehfest, formschlüssig mit einem Sperrklinkenrad
der Sperrvorrichtung verbunden ist. Auf diese Weise können als Auslöser und Sperrvorrichtung
die auch bisher schon gebräuchlichen Sperrklinkenräder mit Sperrklinken und einer
Steuerscheibe mit Tastrolle zum Einsatz kommen. Dabei bilden ein oder mehrere Sperrklinkenräder
ein aus zwei Ringscheiben bestehendes Tragelement sowie die Steuerscheibe eine fest
miteinander verschraubte und sich synchron miteinander drehende Einheit. Hierbei wird
auch im Falle eines mehrfachen Auslösens der Fangvorrichtung ein Lagerverschleiß der
Sperrklinke dadurch vermieden, daß eine mit dem Sperrklinkenrad zusammenwirkende Sperrklinke
einen Anschlag aufweist, mit dem sich die Sperrklinke nach dem Einrasten in das Sperrklinkenrad
an einem ortsfesten Gegenlager abstützt und so die notwendigerweise leichtgängig zu
haltende Lagerung der Sperrklinke entlastet.
[0013] Um zu verhindern, daß unmittelbar nach dem Auslösen der Fangvorrichtung, etwa durch
Umkehren der Drehrichtung, die Sperrklinke wieder ausrasten kann, wird die Sperrklinke
mit einem daran gelagerten Kipphebel versehen, der beim Einrasten der Sperrklinke
in das Sperrklinkenrad in eine Position kippt, in der das von dem Kipphebel erzeugte
Moment die Sperrklinke in der eingerasteten Position hält. Demzufolge muß man nach
dem Auslösefall zunächst an der Fangvorrichtung selbst den Kipphebel wieder in seine
Normalposition umlegen, ehe eine Last wieder angehoben oder gesenkt werden kann. Dies
zwingt den Benutzer zum Unterbrechen seiner Arbeit und erinnert ihn daran, zunächst
die Ursache des Auslösens der Fangvorrichtung zu ermitteln und den etwaigen Schaden
zunächst zu beheben, bevor er erneut Lasten hebt und senkt.
[0014] Die erfindungsgemäße Fangvorrichtung hat den Vorteil, trotz einfachster Bauweise
mehrfach wiederverwendbar zu sein, ohne daß der Energieaufnehmer ausgewechselt, gewartet
oder sonstwie bearbeitet werden muß. Außerdem wird es durch die Erfindung erstmals
möglich, die Fangvorrichtung vor Inbetriebnahme der Anlage zum Heben und Senken der
Lasten auf ihre Funktionstüchtigkeit zu überprüfen und die gewünschte Bremskraft auf
das Dämpfungsverhalten gezielt einzustellen; ebenso ist es möglich, in beliebigen
Zeitabständen die Fangvorrichtung auf ihre Funktionstüchtigkeit auf einfachste-Weise
zu prüfen.
[0015] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnungen, in der eine bevorzugte
Ausführungsform einer erfindungsgemäß ausgebildeten Fangvorrichtung dargestellt worden
ist. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Fangvorrichtung im Schnitt durch die Antriebs- oder Umlenkwelle entsprechend
der Linie I - I in Fig. 2;
Fig. 2 dieselbe Fangvorrichtung im Schnitt entlang der Linie II - II gemäß Fig. 1;
Fig. 3 einen erfindungsgemäßen Energieaufnehmer in Explosionsdarstellung sowie
Fig. 4a einen abgewickelt dargestellten Energieaufnehmer mit festen und
Fig. 4b einen abgewickelt dargestellten Energieaufnehmer mit einstellbaren Verformungselementen.
[0016] Eine Fangvorrichtung 1 für heb- und senkbare Lasten besteht aus einer ortsfesten
Tragplatte 2, einem aus einer Tastrolle 3 und einer Steuerscheibe 4 bestehenden Auslöser,
einer aus einem Sperrklinkenrad 5 und einer Sperrklinke 6 bestehenden Sperrvorrichtung
sowie einem aus einer Bremsscheibe 7 und einem ringförmigen Tragelement 8 mit Verformungselementen
9 bestehenden Energieaufnehmer.
[0017] Auf einer Antriebs- oder Umlenkwelle 10 zum Heben und Senken der Last ist mittels
einer Paßfeder 11 eine Nabe 12 drehfest verbunden, mit der ein Paket von ein oder
mehreren parallel angeordneten Bremsscheiben 7 fest verschraubt ist und die gegenüber
der Tragplatte 2 durch ein Kugellager 13 leicht drehbar gelagert ist.
[0018] Das Tragelement 8 besteht aus zwei Ringscheiben 14, 15 , die beidseitig der Bremsscheibe
7 angeordnet und radial außerhalb derselben durch Schraubbolzen 16 unter Zwischenlage
der Steuerscheibe 4 miteinander fest verschraubt sind. Mit denselben Schraubbolzen
sind auch ein oder mehrere, bevorzugt aus Blechen gestanzte Sperrklinkenräder 5 mit
dem Tragelement 8 drehfest verschraubt. Diese fest verschraubte Einheit dreht sich
bei normalem Betrieb synchron mit der Bremsscheibe 7, weil diese reibeschlüssig mit
dem Tragelement 8 dadurch verspannt ist, daß die Ringscheiben 14 und 15 stirnseitig
zu der Bremsscheibe 7 hin auf dem Umfang gleichmäßig verteilte Verformungselemente
9 tragen, die wechselseitig an den beiden Ringscheiben befestigt sind und die Bremsscheibe
7 unter derart hoher Vorspannung halten, daß sich die Bremsscheibe 7 zumindest elastisch,
bevorzugt aber sogar plastisch, über ihren Umfang wellig verformt, wie dies in Fig.
3 strichliniert dargestellt ist. Bei den Verformungselementen 9 kann es sich um in
den Ringscheiben in einem Rollenkäfig gelagerte Rollen handeln.
[0019] Die Sperrklinke 6 und die Tastrolle 3 befinden sich an den Enden eines leicht um
seine Achse 17 schwenkbaren Hebels 18, der in bekannter Weise so ausgewogen ist, daß
die Tastrolle 3 bei nicht zu schneller Bewegung der Steuerscheibe 4 über deren Steuerkurve
abrollt und nur bei zu hohen Umdrehungszahlen der Steuerkurve nicht mehr folgen kann
und die Sperrklinke 7 mit dem Sperrklinkenrad 5 in Eingriff bringt. Da sich das Sperrklinkenrad
5 aufgrund der Vorspannung zwischen dem Tragelement 8 und der Bremsscheibe 7 nach
dem Einrasten zunächst synchron mit der Antriebs- oder Umlenkwelle 10 dreht, übt es
eine große Schubkraft auf die Sperrklinke 6 aus. Dieser Schubkraft kann die Sperrklinke
6 über die Strecke a ausweichen, so daß ein Anschlag 19 der Sperrklinke 6 sich an
einem bolzenförmigen ortsfesten Gegenlager 20 abstützt und die Schubkraft nur noch
von diesem Gegenlager 20 und nicht mehr von dem Wälzlager 21 aufgefangen wird, mit
dem der Hebel 18 über Seegerringe 22 an einer ortsfesten Welle 23 drehbar gelagert
ist. Hierzu befindet sich die Achse 17 am Ende eines um ein ortsfestes Gelenk 26 schwenkbaren
Hebels 27.
[0020] Dadurch, daß das Sperrklinkenrad 5 mittels einer Sperrklinke 6 festgelegt wird, aber
auf die Welle 10 und damit die Bremsscheibe 7 ein großes Drehmoment wirkt, muß sich
die Bremsscheibe 7 an den Verformungselementen 9 gleitend vorbeischieben, so daß sich
die wellenförmige Verformung der Bremsscheibe 7 auf ihrem Umfang fortpflanzt. Gemäß
Fig. 3 wird die Bremsscheibe 7 z.B. in vier etwa sinusförmige Wellen verformt, so
daß bei einer Umdrehung der Bremsscheibe bei festgesetzter Sperrvorrichtung jeder
verformte Teilbereich der Bremsscheibe 7 viermal nach rechts und nach links aus der
Mittelebene hinaus verformt wird. Die hierzu erforderliche Verformungsenergie zehrt
die sich durch die Bremswirkung vermindernde Fallenergie gedämpft auf.
[0021] Die Wellenbildung der Bremsscheibe 7 ist besonders deutlich aus Fig. 4a und 4b zu
ersehen, wobei in Fig. 4a einstückig mit den Ringscheiben 14, 15 ausgeführt sind,
während in Fig. 4b die Verformungselemente 9 mittels Stellschrauben 24 auf ein bestimmtes
Verformungsmaß eingestellt werden können.
[0022] Die Tragplatte 2 wird an einem üblichen Lagerbock 25 ortsfest montiert.
[0023] Ein abgewinkelter Kipphebel mit einem relativ schweren Hebelarm 28 und einem relativ
leichten Hebelarm 29 ist derart an der Achse 17 gelagert, daß das gesamte Kipphebelgewicht
bei normalem Bewegen einer Last über das freie Ende des leichten Hebelarmes 29 an
dem Gegenlager 20 abgestützt ist. Durch die Bewegung der Achse 17 um die Strecke a
wird nach dem Einrasten der Sperrklinke 6 das freie Ende des leichten Hebelarmes 29
freigegeben, so daß das nunmehr auf der Sperrklinke 6 lastende Kipphebelgewicht die
Sperrklinke in der Einraststellung festhält.
[0024] Durch die Bewegung der Achse 17 oder des Kipphebels kann ein elektrischer Schalter
30 (Zwangstrenner) betä- tigt werden,der beim Einrasten der Sperrklinke 6 in das Speirklinkenrad
5 zwei Kontakte öffnet. Damit kann z.B. ein Drehrichtungsschutz unterbrochen und der
Antriebs- motor des Wickeltriebes abgeschaltet werden.
B e z u g s z e i c h e n l i s t e
[0025]
1 Fangvorrichtung
2 Tragplatte
3 Tastrolle
4 Steuerscheibe Auslöser
5 Sperrklinkenrad
6 Sperrklinke Sperrvorrichtung
7 Bremsscheibe
8 Tragelement Energieaufnehmer
9 Verformungselement
10 Antrieb- oder Umlenkwelle
11 Paßfeder
12 Nabe
13 Kugellager
14 Ringscheibe
15 Ringscheibe
16 Schraubbolzen
17 Achse
18 Hebel
19 Anschlag
20 Gegenlager
21 Wälzlager
22 Seegerringe
23 Welle
24 Stellschrauben
25 Lagerbock
26 Gelenk
27 Hebel
28 Hebelarm
29 Hebelarm
30 Schalter
a Strecke
1. Fangvorrichtung für Rolltore, Rollgitter oder ähnliche Wickeltriebe, bei der
a) an einer mit einer Antriebs- oder Umlenkwelle (10) umlaufenden Nabe (12) ein Auslöser
(3,4) derart angeordnet ist, daß er beim Uberschreiten einer zulässigen Drehzahl der
Antriebs- oder Umlenkwelle (10) eine zwischen dieser und einem Festpunkt (2) wirkende
Sperrvorrichtung (5,6) einrasten läßt und
b) die Sperrvorrichtung (5,6) mit einem verformbaren Energieaufnehmer (7,8,9) zur
Dämpfung und Umformung (Vernichtung) der Bewegungsenergie des Wickeltriebes ausgestattet
ist,
gekennzeichnet durch
c) eine Bremsscheibe (7) und
d) beidseitig der Bremsscheibe (7) auf einem ringförmigen Tragelement (8;14,15) angeordnete,
gleichmäßig auf dem Umfang der Bremsscheibe (7) verteilte und versetzt zueinander
angeordnete Verformungselemente (9), die in axialer Richtung derart angeordnet sind,
daß die Bremsscheibe (7) in jeder Betriebssituation umlaufend wellig verformt ist
und sich das Tragelement (8; 14, 15) beim normalen Bewegen des Wickeltriebes mit der
Bremsscheibe dreht,
wobei entweder die Bremsscheibe (7) mit der Antriebs-oder Umlenkwelle (10) drehfest
verbunden und das Tragelement (8;14,15) von der Sperrvorrichtung (5,6) festsetzbar
ist oder umgekehrt.
2. Fangvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragelement (8;14,15)
aus zwei beidseitig der Bremsscheibe (7) angeordneten Ringscheiben (14,15) besteht,
auf deren der Bremsscheibe (7) zugewandten Stirnseiten die Verformungselemente angeordnet
sind.
3. Fangvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch meherere parallel
zueinander angeordnete Bremsscheiben (7).
4. Fangvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet
durch eine Bremsscheibe (7) aus nichtrostendem Stahl.
5. Fangvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet
durch an dem Tragelement (8;14, 15) drehbar gelagerte Rollen als Verformungselemente
(9).
6. Fangvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verformungsmaß der Verformungselemente (9) einstellbar ist.
7. Fangvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Tragelement (8;14,15) drehfest, formschlüssig mit einem Sperrklinkenrad (5)
der Sperrvorrichtung (5,6) verbunden ist.
8. Fangvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit dem Sperrklinkenrad
(5) zusammenwirkende Sperrklinke (6) einen Anschlag (19) aufweist, mit dem sich die
Sperrklinke (6) nach dem Einrasten in das Sperrklinkenrad (5) an einem ortsfesten
Gegenlager (20) abstützt.
9. Fangvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit dem
Sperrklinkenrad (5) zusammenwirkende Sperrklinke (6) mit einem daran gelagerten Kipphebel
versehen ist, der beim Einrasten der Sperrklinke (6) in das Sperrklinkenrad (5) in
eine Position kippt, in der das von dem Kipphebel erzeugte Moment die Sperrklinke
(6) in der eingerasteten Position hält.
10. Fangvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
ein elektrischer Schalter (30) mit der Sperrvorrichtung (5,6) derart wirkverbunden
ist, daß beim Einrasten der Sperrvorrichtung (5,6) der Antriebsmotor des Wickeltriebes
abgeschaltet wird.