[0001] Einschraub-Verbindungsstück für in ein Betonfertigteil einbetonierte Hülsenanker
[0002] Die Erfindung betrifft ein Einschraub-Verbindungsstück für mit einer Gewindehülse
versehene, in ein Betonfertigteil einbetonierte Hülsenanker, mit einem in die Gewindehülse
einschraubbaren Gewindezapfen.
[0003] Mit einer Gewindehülse versehene Hülsenanker, die in Beton- fertigteile einbetoniert
sind, dienen dazu, die Betonfertigteile beim Transport und bei der Handhabung auf
der Baustelle an Hebezeuge anzuschlagen. Zur Verbindung mit dem Hebezeug ist ein Einschraub-Verbindungsstück
der vorher genannten Gattung bekannt (DE-OS 19 13 912), das aus einer mit dem Gewindezapfen
verbundenen Seilschlaufe besteht. In diese Seilschlaufe kann ein an einem Seil oder
einer Kette des Hebezeugs angebrachter Haken eingehängt werden.
[0004] Bereits im Herstellungswerk müssen die Betonfertigteile mehrfach in teilweise zeitlich
größeren Abständen an ein Hebezeug angeschlagen werden. In vielen Fällen wird hierzu
jeweils erneut das beispielsweise mit einer Seilschlaufe versehene Verbindungsstück
eingeschraubt und wieder abgenommen, was jedoch mit einem verhältnismäßig großen Arbeitsaufwand
verbunden ist. Außerdem besteht die Gefahr, daß das Innengewinde der Gewindehülse
verschmutzt wird.
[0005] Um diese Nachteile zu vermeiden, kann vorgesehen werden, das mit der Seilschlaufe
versehene Verbindungsstück zumindest im Bereich des Herstellungswerks und einer etwaigen
Zwischenlagerung im Hülsenanker zu belassen. Hierbei wird jedoch eine verhältnismäßig
große Anzahl von derartigen Verbindungsstücken benötigt. Außerdem sind derartige Verbindungsstücke
wegen der Einpreß-Befestigung der Seilschlaufe am Gewindezapfen für einen Schrägzug
weniger geeignet, so daß bei Schrägzug in Abhängigkeit vom Kraftangriffswinkel eine
Verminderung der Tragfähigkeit berücksichtigt werden muß.
[0006] Neben den Seilschlaufen-Ankerköpfen sind Ankerköpfe mit verbesserten Schrägzugeigenschaften
bekannt (DE-OS 30 09 789). Jedoch sind auch hier bei Schrägzug noch Lastminderungen
erforderlich, da die Krafteinleitung auch in diesem Fall fast ausschließlich über
den Gewindebolzen erfolgt.
[0007] Es sind auch Transportanker bekannt (DE-PS 1 684 278), die rascher und einfacher
mit dem einbetonierten Anker verbunden werden können, als dies beim Einschrauben der
Fall ist. Diese Transportanker hintergreifen mit Klauen einen am einbetonierten Anker
angebrachten, verbreiterten Kopf (DE-GM 82 07 185). Das mehrmalige Anbringen und Lösen
dieser Transportanker stellt keinen wesentlichen Arbeitsaufwand dar. Man kommt daher
innerhalb des Herstellungswerks mit einer verhältnismäßig geringen Anzahl von Transportankern
aus; außerdem lassen derartige Transportanker einen Schrägzug ohne wesentliche Verminderung
der Tragfähigkeit zu, da sich der Transportanker an der Wand einer Ausnehmung im Betonfertigteil
seitlich abstützt. Gegenüber diesem einbetonierten Kugelkopf-Transportanker mit seiner
großen Ausnehmung im Beton hat der Hülsenanker den Vorteil, daß er sich auch in dünne
Platten und sehr schlanke Stahlbetonfertigteile einbauen läßt.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ausgehend von dem eingangs genannten Stand der
Technik ein Einschraub-Verbindungsstück zu schaffen, das bei der Verwendung von einbetonierten
Hülsenankern eine rasche und einfache Verbindung mit einem Transportanker ermöglicht
und zugleich eine unverminderte Tragfähigkeit auch bei Schrägzug gewährleistet.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Einschraub-Verbindungsstück der eingangs
genannten Gattung dadurch gelöst, daß der Gewindezapfen aus der Unterseite einer Stützplatte
herausragt und senkrecht zu mindestens einer den Gewindezapfen konzentrisch umgebenden,
am Betonfertigteil abstützbaren Stützfläche angeordnet ist, und daß an der Oberseite
der Stützplatte eine Einsenkung vorgesehen ist, in der ein mit einem Transportanker
verbindbares Ankerkupplungsstück angeordnet ist.
[0010] Das Einschraub-Verbindungsstück wird für mehrmalige Transportvorgänge und die dazwischenliegenden
Zeitabschnitte nur ein einziges Mal eingeschraubt, so daß der Arbeitsaufwand hierfür
gering ist. Unter Beibehaltung der bei einem einbetonierten Hülsenanker gegebenen
Vorteile, wie geringes Volumen der abschließend auszufüllenden Ausnehmung, wird erreicht,
daß ein Transportanker verwendet werden kann, der durch einfaches Einhängen mit dem
Ankerkupplungsstück verbunden werden kann. Beispielsweise kann bei der Ausführung
des Ankerkupplungsstücks als Schaft mit einem verbreiterten Kopf ein Transportanker
verwendet werden, der den Kopf mit Klauen hintergreift; wird das Ankerkupplungsstück
als eine senkrecht zur Stützplatte angeordnete Lasche mit einer Querbohrung ausgeführt,
so kann ein hakenartiger Tranaportanker verwendet werden, der ebenfalls rasch und
einfach anzubringen und zu lösen ist.
[0011] Die durch die seitliche Abstützung des Transportankers an der Einsenkung in der Stützplatte
gegebene, verhältnismäßig hohe Sohrägzug-Belastbarkeit wird durch die Einschraubverbindung
mit der Gewindehülse des Hülsenankers nicht herabgesetzt, weil diese Verbindung nur
wenig auf Biegung beansprucht wird. Das durch den Schrägzug verursachte Moment wird
durch eine in Längsrichtung des Hülaenankers verlaufende Zugkraft und durch eine im
Abstand und parallel hierzu verlaufende Druckkraft zwischen der Stützfläche und der
Betonoberfläohe aufgenommen.
[0012] Da das Einschraub-Verbindungsstück von verhältnismäßig einfachem Aufbau ist und vorzugsweise
als einstückiges Drehteil hergestellt werden kann, sind seine Herstellungskosten gering,
so daß es ohne wesentlichen Kostenaufwand in großer Stückzahl bereitgehalten werden
kann. Da das Einschraub-Verbindungsstück während mehrmaliger Transportvorgänge und
Zwischenlagerungen nicht aus dem Hülsenanker herausgeschraubt wird, besteht keine
Gefahr, daß Verunreinigungen der Gewindehülse auftreten.
[0013] In vorteilhafter Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, daß eine äußere
ringförmige Stützfläche zu einer konzentrisch und parallel dazu angeordneten inneren
Stützfläche in einer Richtung entgegen den Gewindezapfen axial versetzt ist. Wenn
der Hülsenanker gegenüber der Außenfläche des Betonfertigteils versenkt ist, liegt
die äußere Stützfläche an der Außenfläche an. In derselben Ausführungsform kann das
Einschraub-Verbindungsstück jedoch auch bei glattbündiger Anordnung des einbetonierten
Hülsenankers im Betonfertigteil verwendet werden; dann stützt sich die innere Stützfläche
an der sich an die Gewindehülse anschließenden Betonaußenfläche ab.
[0014] Das erfindungsgemäße Einschraub-Verbindungsstück stellt einen Adapter dar, der die
Verbindung eines in seinem Aufbau besonders einfachen Hülsenankers mit einem hierfür
an sich nicht geeigneten, aber besonders einfach anzubringenden Transportanker ermöglicht.
Es ist zwar bekannt (DE-GM 69 08 100), mit einem Haken oder einer Öse versehene Verbindungsstücke
auf einen mit Außengewinde versehenen einbetonierten Stabanker aufzuschrauben. Hier
erfolgt bei Schrägzug aber aber eine Abstützung an einer Kegelfläche des Betonfertigteils,
die verhältnismäßig hohen Belastungen ausgesetzt ist. Bei Fertigungsungenauigkeiten
kommt es zu einer Biegebeanspruchung des Endes des einbetonierten Ankers.
[0015] Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen näher erläutert, die in der
Zeichnung dargestellt sind.
[0016] Es zeigt:
Fig. 1 ein Einschraub-Verbindungsstück im Axialschnitt,
Fig. 2 das Verbindungsstück nach Fig. 1 in einer Draufsicht in Richtung des Pfeiles
II in Fig. 1,
Fig. 3 ein Verbindungsstück nach den Fig. 1 und 2 im eingeschraubten Zustand mit einem
daran angebrachten Transportanker, wobei das Ankerkupplungsstück einen klauenartig
hintergriffenen Kopf aufweist, und
Fig. 4 in einer Darstellung ähnlich der Fig. 3 einen Ausführungsform des Verbindungsstücks,
bei der das Ankerkupplungsstück eine mit einer Querbohrung versehene Lasche ist, in
die ein Haken eingehängt ist.
[0017] Das in den Fig. 1 - 3 gezeigte Einschraub-Verbindungsstück 1 weist einen Stützplatte
2 auf, aus deren Unterseite ein Gewindezapfen 3 herausragt. Der Gewindezapfen 3 ist
in das Innengewinde einer Gewindehülse 4 einschraubbar (Fig. 3), die Teil eines in
ein Betonfertigteil 5 einbetonierten Hüleenanker 6 .ist, beim dargestellten Ausführungsbeispiel
eines mit Rippen versehenen Stabankers.
[0018] Wie in Fig. 3 dargestellt, ist der Hülsenanker 6 gegenüber der Betonaußenfläche 7
versenkt angeordnet. Die Stützplatte 2 weist an ihrer Unterseite eine äußere ringförmige
Stützfläche 8 und eine konzentrisch und parallel dazu angeordnete innere ringförmige
Stützfläche 9 auf, die durch einen Kegelabschnitt 10 miteinander verbunden sind. Die
äußere Stützfläche 8 ist entgegengesetzt zum Gewindezapfen 3 gegenüber der inneren
Stützfläche 9 axial versetzt. Der von der inneren Stützfläche 9 begrenzte Teil der
Stützplatte 2 ragt im eingeschraubten Zustand in die die Gewindehülse 4 umgebende
Vertiefung 11 in der Betonaußenfläche 7, während sich die äußere Stützfläche 8 an
der Betonaußenfläche 7 abstützt.
[0019] An der Oberseite der Stützplatte 2 ist eine vorzugsweise als Kugelkalotte ausgeführte
Einsenkung 12 vorgesehen, in der zentrisch ein Ankerkupplungsstück 13 angeordnet ist,
das beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 - 3 einen Schaft 14 mit einem verbreiterten
Kopf 15 aufweist. Der Kopf 15 kann von einem Transportanker 16 (Fig. 3) klauenartig
hintergriffen werden, um das Betonfertigteil 5 anzuheben. Bei Sohrägzug legt sich
der an seiner Außenseite mit einer Kugelfläche versehene Transportanker 16 an der
Seitenwand der Ausnehmung 12 an. Der Transportanker 16 ist gegenüber dem Verbindungsstück
1 allseitig drehbar, so daß Kräfte aus allen auftretenden Kraftrichtungen aufgenommen
werden können.
[0020] Das in Fig. 4 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich vom Ausführungsbeispiel
nach Fig. 3 nur dadurch, daß in der Einsenkung 12 der Stützplatte 2 als Ankerkupplungsstück
eine senkrecht zur Stützplatte 2 angeordnete Lasche 17 mit einer Querbohrung 18 vorgesehen
ist, in die ein im wesentlichen hakenförmiger Tranaportanker19 einhängbar ist.
1. Einschraub-Verbindungsstück für mit einer Gewindehülse (4) versehene, in ein Betonfertigteil
(5) einbetonierte Hülsenanker (6), mit einem in die Gewindehülse (4) einschraubbaren
Gewindezapfen (3),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gewindezapfen (3) aus der Unterseite einer Stützplatte (2) herausragt und
senkrecht zu mindestens einer den Gewindezapfen (3) konzentrisch umgebenden, am Betonfertigteil
abstützbaren Stützfläche (8 bzw. 9) angeordnet ist, und daß an der Oberseite der Stützplatte
(2) eine Einsenkung (12) vorgesehen ist, in der ein mit einem Transportanker verbindbares
Ankerkupplungsstück (13 bzw. 17) angeordnet ist.
2. Einschraub- Verbindungsstück nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine äußere ringförmige Stützfläche (8) zu einer konzentrisch und parallel dazu
angeordneten inneren Stützfläche (9) in einer Richtung entgegen dem Gewindezapfen
(3) axial versetzt ist.
3. Einschraub-Verbindungsstück nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einsenkung (12) an der Oberseite der Stützplatte (2) eine Kugelkalotte ist.
4. Einschraub-Verbindungsstück nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ankerkupplungsstück (13) einen Schaft (14) und einen verbreiterten Kopf (15)
aufweist.
5. Einschraub-Verbindungsstüok nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet
daß das Ankerkupplungsstück (13) eine senkrecht zur Stützplatte (2) angeordnete Lasche
(17) mit einer Querbohrung (18) ist.