(19)
(11) EP 0 132 524 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.02.1985  Patentblatt  1985/07

(21) Anmeldenummer: 84105242.6

(22) Anmeldetag:  09.05.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04G 21/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 27.07.1983 DE 8321596 U

(71) Anmelder: Deha Ankersysteme GmbH & Co. KG
D-64521 Gross-Gerau (DE)

(72) Erfinder:
  • Schilla, Henning
    D-4300 Essen-Frintrop (DE)
  • Zipf, Eckart
    D-6490 Schlüchtern (DE)
  • Hatz, Ernst
    D-6100 Darmstadt (DE)

(74) Vertreter: Katscher, Helmut, Dipl.-Ing. 
Fröbelweg 1
D-64291 Darmstadt
D-64291 Darmstadt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einschraub-Verbindungsstück für in ein Betonfertigteil einbetonierte Hülsenanker


    (57) Ein Einschraub-Verbindugsstück (1) dient dazu, einen Hülsenanker (6) der in ein Betonfertigteil (5) einbetoniert ist, mit einem Transportanker (16) zu verbinden. Das Einschraub-Verbindungsstück (1) weist eine Stützplatte auf, aus deren Unterseite eine Gewindezapfen (3) herausragt. Der Gewindezapfen (3) wird in eine Gewindehülse (4) eingeschraubt, die Teil des Hülsenankers (6) ist. An der Oberseite des Einschraub-Verbindungsstücks (1) ist ein Ankerkupplungsstück angeordnet, das beispielsweise einen verbreiterten Kopf (15) aufweist, der von dem Tranpsortanker (16) hintergriffen wird.




    Beschreibung


    [0001] Einschraub-Verbindungsstück für in ein Betonfertigteil einbetonierte Hülsenanker

    [0002] Die Erfindung betrifft ein Einschraub-Verbindungsstück für mit einer Gewindehülse versehene, in ein Betonfertigteil einbetonierte Hülsenanker, mit einem in die Gewindehülse einschraubbaren Gewindezapfen.

    [0003] Mit einer Gewindehülse versehene Hülsenanker, die in Beton- fertigteile einbetoniert sind, dienen dazu, die Betonfertigteile beim Transport und bei der Handhabung auf der Baustelle an Hebezeuge anzuschlagen. Zur Verbindung mit dem Hebezeug ist ein Einschraub-Verbindungsstück der vorher genannten Gattung bekannt (DE-OS 19 13 912), das aus einer mit dem Gewindezapfen verbundenen Seilschlaufe besteht. In diese Seilschlaufe kann ein an einem Seil oder einer Kette des Hebezeugs angebrachter Haken eingehängt werden.

    [0004] Bereits im Herstellungswerk müssen die Betonfertigteile mehrfach in teilweise zeitlich größeren Abständen an ein Hebezeug angeschlagen werden. In vielen Fällen wird hierzu jeweils erneut das beispielsweise mit einer Seilschlaufe versehene Verbindungsstück eingeschraubt und wieder abgenommen, was jedoch mit einem verhältnismäßig großen Arbeitsaufwand verbunden ist. Außerdem besteht die Gefahr, daß das Innengewinde der Gewindehülse verschmutzt wird.

    [0005] Um diese Nachteile zu vermeiden, kann vorgesehen werden, das mit der Seilschlaufe versehene Verbindungsstück zumindest im Bereich des Herstellungswerks und einer etwaigen Zwischenlagerung im Hülsenanker zu belassen. Hierbei wird jedoch eine verhältnismäßig große Anzahl von derartigen Verbindungsstücken benötigt. Außerdem sind derartige Verbindungsstücke wegen der Einpreß-Befestigung der Seilschlaufe am Gewindezapfen für einen Schrägzug weniger geeignet, so daß bei Schrägzug in Abhängigkeit vom Kraftangriffswinkel eine Verminderung der Tragfähigkeit berücksichtigt werden muß.

    [0006] Neben den Seilschlaufen-Ankerköpfen sind Ankerköpfe mit verbesserten Schrägzugeigenschaften bekannt (DE-OS 30 09 789). Jedoch sind auch hier bei Schrägzug noch Lastminderungen erforderlich, da die Krafteinleitung auch in diesem Fall fast ausschließlich über den Gewindebolzen erfolgt.

    [0007] Es sind auch Transportanker bekannt (DE-PS 1 684 278), die rascher und einfacher mit dem einbetonierten Anker verbunden werden können, als dies beim Einschrauben der Fall ist. Diese Transportanker hintergreifen mit Klauen einen am einbetonierten Anker angebrachten, verbreiterten Kopf (DE-GM 82 07 185). Das mehrmalige Anbringen und Lösen dieser Transportanker stellt keinen wesentlichen Arbeitsaufwand dar. Man kommt daher innerhalb des Herstellungswerks mit einer verhältnismäßig geringen Anzahl von Transportankern aus; außerdem lassen derartige Transportanker einen Schrägzug ohne wesentliche Verminderung der Tragfähigkeit zu, da sich der Transportanker an der Wand einer Ausnehmung im Betonfertigteil seitlich abstützt. Gegenüber diesem einbetonierten Kugelkopf-Transportanker mit seiner großen Ausnehmung im Beton hat der Hülsenanker den Vorteil, daß er sich auch in dünne Platten und sehr schlanke Stahlbetonfertigteile einbauen läßt.

    [0008] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ausgehend von dem eingangs genannten Stand der Technik ein Einschraub-Verbindungsstück zu schaffen, das bei der Verwendung von einbetonierten Hülsenankern eine rasche und einfache Verbindung mit einem Transportanker ermöglicht und zugleich eine unverminderte Tragfähigkeit auch bei Schrägzug gewährleistet.

    [0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Einschraub-Verbindungsstück der eingangs genannten Gattung dadurch gelöst, daß der Gewindezapfen aus der Unterseite einer Stützplatte herausragt und senkrecht zu mindestens einer den Gewindezapfen konzentrisch umgebenden, am Betonfertigteil abstützbaren Stützfläche angeordnet ist, und daß an der Oberseite der Stützplatte eine Einsenkung vorgesehen ist, in der ein mit einem Transportanker verbindbares Ankerkupplungsstück angeordnet ist.

    [0010] Das Einschraub-Verbindungsstück wird für mehrmalige Transportvorgänge und die dazwischenliegenden Zeitabschnitte nur ein einziges Mal eingeschraubt, so daß der Arbeitsaufwand hierfür gering ist. Unter Beibehaltung der bei einem einbetonierten Hülsenanker gegebenen Vorteile, wie geringes Volumen der abschließend auszufüllenden Ausnehmung, wird erreicht, daß ein Transportanker verwendet werden kann, der durch einfaches Einhängen mit dem Ankerkupplungsstück verbunden werden kann. Beispielsweise kann bei der Ausführung des Ankerkupplungsstücks als Schaft mit einem verbreiterten Kopf ein Transportanker verwendet werden, der den Kopf mit Klauen hintergreift; wird das Ankerkupplungsstück als eine senkrecht zur Stützplatte angeordnete Lasche mit einer Querbohrung ausgeführt, so kann ein hakenartiger Tranaportanker verwendet werden, der ebenfalls rasch und einfach anzubringen und zu lösen ist.

    [0011] Die durch die seitliche Abstützung des Transportankers an der Einsenkung in der Stützplatte gegebene, verhältnismäßig hohe Sohrägzug-Belastbarkeit wird durch die Einschraubverbindung mit der Gewindehülse des Hülsenankers nicht herabgesetzt, weil diese Verbindung nur wenig auf Biegung beansprucht wird. Das durch den Schrägzug verursachte Moment wird durch eine in Längsrichtung des Hülaenankers verlaufende Zugkraft und durch eine im Abstand und parallel hierzu verlaufende Druckkraft zwischen der Stützfläche und der Betonoberfläohe aufgenommen.

    [0012] Da das Einschraub-Verbindungsstück von verhältnismäßig einfachem Aufbau ist und vorzugsweise als einstückiges Drehteil hergestellt werden kann, sind seine Herstellungskosten gering, so daß es ohne wesentlichen Kostenaufwand in großer Stückzahl bereitgehalten werden kann. Da das Einschraub-Verbindungsstück während mehrmaliger Transportvorgänge und Zwischenlagerungen nicht aus dem Hülsenanker herausgeschraubt wird, besteht keine Gefahr, daß Verunreinigungen der Gewindehülse auftreten.

    [0013] In vorteilhafter Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, daß eine äußere ringförmige Stützfläche zu einer konzentrisch und parallel dazu angeordneten inneren Stützfläche in einer Richtung entgegen den Gewindezapfen axial versetzt ist. Wenn der Hülsenanker gegenüber der Außenfläche des Betonfertigteils versenkt ist, liegt die äußere Stützfläche an der Außenfläche an. In derselben Ausführungsform kann das Einschraub-Verbindungsstück jedoch auch bei glattbündiger Anordnung des einbetonierten Hülsenankers im Betonfertigteil verwendet werden; dann stützt sich die innere Stützfläche an der sich an die Gewindehülse anschließenden Betonaußenfläche ab.

    [0014] Das erfindungsgemäße Einschraub-Verbindungsstück stellt einen Adapter dar, der die Verbindung eines in seinem Aufbau besonders einfachen Hülsenankers mit einem hierfür an sich nicht geeigneten, aber besonders einfach anzubringenden Transportanker ermöglicht. Es ist zwar bekannt (DE-GM 69 08 100), mit einem Haken oder einer Öse versehene Verbindungsstücke auf einen mit Außengewinde versehenen einbetonierten Stabanker aufzuschrauben. Hier erfolgt bei Schrägzug aber aber eine Abstützung an einer Kegelfläche des Betonfertigteils, die verhältnismäßig hohen Belastungen ausgesetzt ist. Bei Fertigungsungenauigkeiten kommt es zu einer Biegebeanspruchung des Endes des einbetonierten Ankers.

    [0015] Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind.

    [0016] Es zeigt:

    Fig. 1 ein Einschraub-Verbindungsstück im Axialschnitt,

    Fig. 2 das Verbindungsstück nach Fig. 1 in einer Draufsicht in Richtung des Pfeiles II in Fig. 1,

    Fig. 3 ein Verbindungsstück nach den Fig. 1 und 2 im eingeschraubten Zustand mit einem daran angebrachten Transportanker, wobei das Ankerkupplungsstück einen klauenartig hintergriffenen Kopf aufweist, und

    Fig. 4 in einer Darstellung ähnlich der Fig. 3 einen Ausführungsform des Verbindungsstücks, bei der das Ankerkupplungsstück eine mit einer Querbohrung versehene Lasche ist, in die ein Haken eingehängt ist.



    [0017] Das in den Fig. 1 - 3 gezeigte Einschraub-Verbindungsstück 1 weist einen Stützplatte 2 auf, aus deren Unterseite ein Gewindezapfen 3 herausragt. Der Gewindezapfen 3 ist in das Innengewinde einer Gewindehülse 4 einschraubbar (Fig. 3), die Teil eines in ein Betonfertigteil 5 einbetonierten Hüleenanker 6 .ist, beim dargestellten Ausführungsbeispiel eines mit Rippen versehenen Stabankers.

    [0018] Wie in Fig. 3 dargestellt, ist der Hülsenanker 6 gegenüber der Betonaußenfläche 7 versenkt angeordnet. Die Stützplatte 2 weist an ihrer Unterseite eine äußere ringförmige Stützfläche 8 und eine konzentrisch und parallel dazu angeordnete innere ringförmige Stützfläche 9 auf, die durch einen Kegelabschnitt 10 miteinander verbunden sind. Die äußere Stützfläche 8 ist entgegengesetzt zum Gewindezapfen 3 gegenüber der inneren Stützfläche 9 axial versetzt. Der von der inneren Stützfläche 9 begrenzte Teil der Stützplatte 2 ragt im eingeschraubten Zustand in die die Gewindehülse 4 umgebende Vertiefung 11 in der Betonaußenfläche 7, während sich die äußere Stützfläche 8 an der Betonaußenfläche 7 abstützt.

    [0019] An der Oberseite der Stützplatte 2 ist eine vorzugsweise als Kugelkalotte ausgeführte Einsenkung 12 vorgesehen, in der zentrisch ein Ankerkupplungsstück 13 angeordnet ist, das beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 - 3 einen Schaft 14 mit einem verbreiterten Kopf 15 aufweist. Der Kopf 15 kann von einem Transportanker 16 (Fig. 3) klauenartig hintergriffen werden, um das Betonfertigteil 5 anzuheben. Bei Sohrägzug legt sich der an seiner Außenseite mit einer Kugelfläche versehene Transportanker 16 an der Seitenwand der Ausnehmung 12 an. Der Transportanker 16 ist gegenüber dem Verbindungsstück 1 allseitig drehbar, so daß Kräfte aus allen auftretenden Kraftrichtungen aufgenommen werden können.

    [0020] Das in Fig. 4 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich vom Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 nur dadurch, daß in der Einsenkung 12 der Stützplatte 2 als Ankerkupplungsstück eine senkrecht zur Stützplatte 2 angeordnete Lasche 17 mit einer Querbohrung 18 vorgesehen ist, in die ein im wesentlichen hakenförmiger Tranaportanker19 einhängbar ist.


    Ansprüche

    1. Einschraub-Verbindungsstück für mit einer Gewindehülse (4) versehene, in ein Betonfertigteil (5) einbetonierte Hülsenanker (6), mit einem in die Gewindehülse (4) einschraubbaren Gewindezapfen (3),
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Gewindezapfen (3) aus der Unterseite einer Stützplatte (2) herausragt und senkrecht zu mindestens einer den Gewindezapfen (3) konzentrisch umgebenden, am Betonfertigteil abstützbaren Stützfläche (8 bzw. 9) angeordnet ist, und daß an der Oberseite der Stützplatte (2) eine Einsenkung (12) vorgesehen ist, in der ein mit einem Transportanker verbindbares Ankerkupplungsstück (13 bzw. 17) angeordnet ist.
     
    2. Einschraub- Verbindungsstück nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß eine äußere ringförmige Stützfläche (8) zu einer konzentrisch und parallel dazu angeordneten inneren Stützfläche (9) in einer Richtung entgegen dem Gewindezapfen (3) axial versetzt ist.
     
    3. Einschraub-Verbindungsstück nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einsenkung (12) an der Oberseite der Stützplatte (2) eine Kugelkalotte ist.
     
    4. Einschraub-Verbindungsstück nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Ankerkupplungsstück (13) einen Schaft (14) und einen verbreiterten Kopf (15) aufweist.
     
    5. Einschraub-Verbindungsstüok nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet daß das Ankerkupplungsstück (13) eine senkrecht zur Stützplatte (2) angeordnete Lasche (17) mit einer Querbohrung (18) ist.
     




    Zeichnung