[0001] Die Erfindung betrifft eine Bewehrung für Stahlbetonkonstruktionen, welche die die
Bewehrung unterbrechenden, einzubauenden Teile bzw. Aussparungen, wie z.B. Fugenbänder
oder Anschlußaussparungen an Fertigteilkonstruktionen, umwehrt und eine Auswechslung
der unterbrochenen Bewehrung bildet.
[0002] Um das Verlegen von Bewehrungen beschleunigen zu können, wird immer mehr von Baustahlmatten,
Stabscharen und sonstigen vorgefertigten Bewehrungsteilen Gebrauch gemacht. Für das
Umwehren von z. B. Fugenbändern, deren Einbau bei Untergrundbahnen, Kanälen, Schwimmbecken
und anderen Bauten, welche wasserdicht sein müssen, unbedingt notwendig ist, hat man
bisher keine rationelle Lösung gefunden, und der Einbau dieser aus dünnen Stäben (im
Normalfall vom Durchmesser 6 oder 8 mm) bestehenden Bewehrungen, welche vom Gewicht
her höchstens 5 % der sonstigen Bewehrung beträgt, erfordert einen Arbeitsaufwand,
der gleich groß oder sogar größer ist wie der für die restlichen 95 % der Bewehrung.
[0003] Schwierigkeiten bereitet bei den bekannten Anwendungen auch die Anpassungsfähigkeit
solcher Bewehrungen an die oft variierenden Wandstärken, welche bei den vorgenannten
Bauten durchaus üblich sind und in der Praxis eine große Anzahl von verschiedenen
Positionen an Bewehrungseinzelteilen erfordert. Das gleiche Problem ergibt sich auch
bei Decken mit unterschiedlicher Stärke, wo z. B. jeder Bügel sich vom benachbart
folgenden nur z. B. etwa 1 cm in der Höhe unterscheidet.
[0004] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Bewehrung der eingangs genannten Art
zu schaffen, die weniger Einzelteile und kürzere Einbauzeiten erfordert, sich maschinell
im Werk als Stapelware herstellen und sich an der Baustelle ohne Mühe einbauen läßt.
[0005] Diese Aufgabe wird bei der gemäß der Erfindung ausgebildeten Bewehrung dadurch gelöst,
daß sie aus einem Paar von Bewehrungselementen besteht, deren jedes mindestens einen
Z-förmig gebogenen Bügel aufweist, und daß diese beiden Elemente spiegelbildlich ineinandergeschoben
angeordnet sind, sodaß zwischen den Mittelteilen der Bügel der einzubauende Teil bzw.
die Aussparung liegt und die dem Grund der Aussparung zugeordneten Schenkel der Bügel
im Bereich der Rißzonen eine geschlossene Korbbewehrung bilden.
[0006] Nach dem Wesen der Erfindung sind somit zwei im Wesen untereinander gleiche Bewehrungselemente
mit Bügeln in Z-Fozm vorgesehen, die gegengleich, d. h. spiegelbildlich, mit zueinander
parallelen Mittelteilen, im jeweils gewünschten, der Aussparung angepaßten Abstand
angeordnet werden, unter Überlappung ihrer in der Auswechslungszone liegenden Schenkel.
Damit vermag man sich variierenden Wandstärken und variierenden Breiten des Einbauteiles,
wie eines Fugenbandes, oder der vorzusehenden Aussparung in weiten Bereichen anzupassen,
u. zw. mit jeweils einem Paar von so ausgebildeten Elementen.
[0007] Eine besondere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß mehrere Bügel durch
Haltestäbe zu einem Element verbunden sind, vorzugsweise durch Schweißung. Solche
Elemente lassen sich einfach im Werk vorfertigen und leicht stapeln.
[0008] Weitere Merkmale der Erfindung sind, daß entweder mindestens ein Schenkel des Z-Bügels
gerade ist, oder daß mindestens ein Schenkel des Z-Bügels mit einer Umbiegung bzw.
Aufbiegung versehen ist. Damit lassen sich praktisch alle vorkommenden Anwendungszwecke
von solchen Umwehrungen, die eine Auswechslung der sonst durchgehenden Bewehrung erfordern,
erfüllen.
[0009] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung von
beispielhaften Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes an Hand der Zeichnung;
es zeigen:
die Fig. 1 bis 4 die Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe nach dem bekannten
Stand der . Technik, und zwar in
Fig. 1 eine Stirnansicht einer Wandbewehrung im Dehnfugenbereich, wo der Einbau eines
Fugenbandes unbedingt notwendig ist,
Fig. 2 den Horizontalschnitt nach der Linie II-II der Fig. 1 mit dem im Bereich dieser
Bewehrung einzubauenden vertikalen Fugenband, die
Fig. 3 und 4 zu den Fig. 1 und 2 ähnliche Darstellungen, jedoch Fig. 3 eine Draufsicht
auf eine solche Bewehrung für eine Fundamentplatte mit aufgehender Wand und Fig. 4
einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3 mit dem hier am Wandfuß horizontal einzubauenden
Fugenband; die
Fig. 5 und 6 je das Bewehrungselement E1, E2 in erfindungsgemäßer Z-Form, und zwar
in Stirnansichten und zueinander spiegelbildlicher Anordnung vor dem Einbau, die
Fig. 7 und 8 diese beiden Elemente E1, E2 je in zwei verschiedenen Einbaustellungen
entsprechend einer Anwendung nach Fig. 2,
Fig. 9 eine Seitenansicht eines aus mehreren Z-Bügeln bestehenden Bewehrungselementes
E1,
Fig. 10 ein gegen Fig. 5 abgeändertes Element E3 in Stirnansicht,
Fig. 11 die zugehörige Seitenansicht,
Fig. 12 die Stirnansichten zweier solcher Bewehrungselemente E3 in Einbaustellung
entsprechend einer Anwendung nach Fig. 4,
Fig. 13 die Endteile der Tragbewehrung einer Wand im Dehnfugenbereich in Draufsicht,
Fig. 14 darin die Montage eines gegen Fig. 5 abgeänderten Elementes E1,
Fig. 15 die fertiggestellte Fugenbandumwehrung mit einem weiteren Element E2, die
Fig. 16 bis 19 zu den Fig. 13 bis 15 ähnliche Darstellungen, jedoch für eine Fundamentplatte
mit aufgehender Wand, im einzelnen Fig. 16 die Draufsicht auf die obere Tragbewehrung,
Fig. 17 die zugehörige Seitenansicht, Fig. 18 darin die Montage mit einem gegen Fig.
10 abgeänderten Element E4 und Fig. 19 die fertige Fugenbandumwehrung mit zwei Elementen
E4 in erfindungsgemäßer Anordnung.
[0010] Wie aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht, besteht eine bisherige Fugenbandumwehrung aus
zwei U-Bügeln 1, die nebeneinander unter Belassung eines Abstandes angeordnet werden,
und einem weiteren Bügel 2, der sich zwischen den Außenschenkeln der Bügel 1 erstreckt.
Die aus diesen drei Bügeln 1, 2 bestehende Umwehrung wird an den vertikalen Tragstäben
3 in üblicher Weise befestigt. In der so hergestellten Auswechslung der Bewehrung
wird zwischen den inneren Schenkeln der Bügel 1 das vertikale Fugenband 4 normal zur
Auswechslungsebene angeordnet und durch die Schellen 5, welche beide Enden des Fugenbandes
4 umfassen, mit Drähten 6 an den Stäben 3 angebunden und dadurch gespannt. In dieser
Weise verhindert der Bügel 2 eine Rißbildung im Bereich der Zonen A und B nach dem
Fertigbetonieren.
[0011] In entsprechender Weise ist man bei der Herstellung einer Umwehrung für das horizontale
Fugenband einer Fundamentplatte mit aufgehender Wand vorgegangen, wie aus den Fig.
3 und 4 erkenntlich. Dabei hat der Stab 7 die Funktion des Bügels 2 in Fig. 2 zu erfüllen;
er überbrückt, gehalten an Längsstäben 8, die bezüglich ihres Abstandes genau abzubiegenden
Enden der Querstäbe 10 und 11, die durch die Längsstäbe 12, 13, und 14 verbunden sind.
In den von Drähten 9 gehaltenen Schellen 15 ist das am Wandfuß liegende Fugenband
16 normal zur Auswechslungsebene angeordnet, und die Rißzonen A, B sind durch diese
Art der Auswechslung bewehrt.
[0012] Gemäß den Fig. 5 bis 9 besteht das erfindungsgemäße Bewehrungselement E1 bzw. E2
aus einer Reihe von Z-Bügeln 17 bzw. 19, jeder in gebogener Z-Form, wobei an die Bügelmittelteile
17a, 19a anschließend ein oberer Schenkel 17b, 19b mit der Länge X2 und daran am Ende
eine nach unten weisende Abbiegung 17c, 19c mit der Länge Y2 und ein unterer Schenkel
17d, 19d und daran am Ende eine nach oben weisende Aufbiegung 17e, 19e mit der Länge
Y1 vorgesehen sind. Diese Reihe von zueinander gleichen Abstand X8 aufweisenden Z-Bügeln
17, 19 ist durch zwei Haltestäbe 18, 20 miteinander verbunden (Fig. 9). Dabei ist
der äußere Haltestab 18, 20 an der Abbiegung 17c, 19c des oberen Schenkels 17b, 19b
des Bügels 17, 19 angeordnet, etwa in dessen Mitte, und der innere Haltestab 18, 20
ist am Mittelteil 17a, 19a des Bügels 17,19 etwa in dessen oberem Viertelpunkt angeordnet.
Die Stäbe 18, 20 sind dabei mit den Bügeln 17, 19, z. B. durch Schweißung, verbunden.
[0013] Maßgebend für die Anordnung der Haltestäbe 18, 20 ist, daß sie das nachfolgend beschriebene
Ineinanderschieben der Elemente E1, E2 nicht behindern. Im Beispiel nach den Fig.
5 und 6 müssen daher die Haltestäbe, 18, 20 oberhalb der Enden der Schenkel 17e, 19e
liegen.
[0014] Man kann nun die nach den Fig. 5 und 6 spiegelbildlich angeordneten, unter sich gleichen
oder z. B. hinsichtlich ihres Durchmessers oder ihrer Konfiguration unterschiedlichen
Elemente E1 und E2 in Pfeilrichtung Pf.1 der Fig. 6 ineinanderschieben; wenn man dabei
die Stellung nach Fig. 7 erreicht hat, liegt eine erfindungsgemäß ausgebildete Umwehrung
für ein Fugenband, ähnlich Fig. 2, vor.
[0015] Bei dieser Anordnung nach Fig. 7 liegen die Mittelteile 17a, 19a der Bügel 17, 19
im Abstand X1 voneinander und die oberen und unteren Abbiegungen 17c, 17e und 19c,
19e genau übereinander. Die Länge X2 des oberen Schenkels 17b, 19b entspricht dem
Abstand zwischen dem Mittelteil 17a des einen Bügels 17 und der Aufbiegungen 19e des
anderen Bügels 19, und umgekehrt. Damit ist diese Umwehrung nach Fig. 7 für eine Minimalwandstärke
von X1 + 2 . X2 = X3 geeignet.
[0016] Durch nicht so weites Ineinanderschieben der Elemente E1, E2 im Pfeilsinne Pf. 1
der Fig. 6 kann man aber auch die Stellung nach Fig. 8 vorsehen und damit, wenn die
Mittelteile 17a, 19a der Bügel 17, 19 den Abstand X4 aufweisen, eine Maximalwandstärke
von
X4 + 2 . X2 = X7 ebenfalls noch abdecken. Man kann dabei so weit auseinandergehen,
bis X5 + Y1 mindestens die Haftlänge aufweist. In dieser Weise kann man sich also
verschiedener Wandstärken mit den Elementen E1, E2 anpassen. -
[0017] Das Element E3 nach den Fig. 10 bis 12 unterscheidet sich von jenen nach Fig. 5 dadurch,
daß der obere Schenkel 21b des Z-Bügels 21 mit der Länge X9 nicht umgebogen ist, sondern
gerade vom Bügelmittelteil 21a absteht. Der untere Schenkel 21c mit der Aufbiegung
21d weist die Länge X10 auf (Fig. 10). Die Bügel 21 sind durch Haltestäbe 22 im Abstand
X11 miteinander verbunden (Fig. 11). Damit ergibt sich z. B. eine Umwehrung nach Fig.
12, bei der die Mittelteile 21a der Bügel 21 im Abstand X12 liegen und die Rißzonen
24, 25 wieder abgedeckt sind. Durch Auseinanderschieben in Pfeilssinne
Pf. 2 kann man sich auch hier verschiedenen Breiten einer Aussparung anpassen.
[0018] Die Fig. 13 bis 15 veranschaulichen die Montage der erfindungsgemäßen Bewehrungselemente
E1, E2 bei einer Anwendung nach Fig. 2. In die aus Querstäben 25 und Längsstäben 26
bestehende Tragbewehrung einer Wand (
Fig. 13) wird zunächst das eine Element E1, das ähnlich zu Fig. 6 ausgebildet ist,
jedoch eine Umbiegung 19e mit der Länge Y3 am unteren Schenkel 19d des Bügels 19 aufweist
(Fig. 14), und anschließend das andere Element E2 eingesetzt (Fig. 15) und mit den
Stäben 25, 26 verbunden, z. B. durch Binden mit Draht. Vorweg sind die Tragstäbe 28
eingefügt worden, um sie nach der Montage der Elemente E1, E2 an den Ecken anbinden
zu können (
Fig. 15). Dann sind die Stäbe 27 in Pfeilrichtung
Pf.4 einzuschieben und festzulegen. Hierauf wird in die verbleibende Aussparung das
Fugenband 29, über die an Drähten 30 gehaltenen Schellen 31, eingesetzt und gespannt.
Die Rißzonen 32 sind so gut durch diese Korbbewehrung gesichert.
[0019] Die Fig. 16 bis 19 veranschaulichen entsprechend die Montage einer Umwehrung aus
Elementen E4 bei einer Fundamentplatte in Anwendung nach Fig. 4. In die aus den Querstäben
33, 35 und den Längsstäben 34 gebildete Fundamentplattenbewehrung (Fig. 16, 17) wird
zunächst ein Element E4, ähnlich Fig. 10, mit Bügeln 21 und Haltestäben 22 eingesetzt
und mit der Fundamentbewehrung verbunden (Fig. 18), und anschließend wird das zweite
Element E4 eingeführt (Fig. 19). Im voraus sind die oberen Stäbe 36 einzulegen, und
schließlich wird mit den Drähten 37, welche Bestandteile der Schellen 38 sind, das
Fugenband 39 gespannt. Auch hier ergibt sich eine sichere Korbbewehrung für die Rißzonen
40.
[0020] Im Rahmen der Erfindung sind weitere Abänderungen an den beschriebenen Ausführungsformen
möglich. So können z. B. auch beide, an den Mittelteil anschließende Schenkel des
Z-Bügels gerade ausgebildet sein.
[0021] Auch kann die Anordnung der Haltestäbe 18, 20 an anderem als dem dargestellten Ort
erfolgen, wenn dabei sie nur das Ineinanderfügen des Paares von Elementen zulassen.
1. Bewehrung für Stahlbetonkonstruktionen, welche die die Bewehrung unterbrechenden,
einzubauenden Teile bzw. Aussparungen, wie z. B. Fugenbänder oder Anschlußaussparungen
an Fertigteilkonstruktionen umwehrt und eine Auswechslung der unterbrochenen Bewehrung
bildet, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem Paar von Bewehrungselementen (E1,
E2; E3; E4) besteht, deren jedes mindestens einen Z-förmig gebogenen Bügel (17, 19;
21) aufweist, und daß diese beiden Elemente (E1, E2; E3; E4) spiegelbildlich ineinandergeschoben
angeordnet sind, sodaß zwischen den Mittelteilen der Bügel (17, 19: 21) der einzubauende
Teil bzw. die Aussparung liegt und die dem Grund der Aussparung zugeordneten Schenkel
der Bügel (17, 19; 21) im Bereich der Rißzonen (24, 25; 32; 40) eine geschlossene
Korbbewehrung bilden.
2. Bewehrung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Bügel (18, 19; 21)
durch Haltestäbe (18, 20; 22) zu einem Element (E1, E2; E3; E4) verbunden sind, vorzugsweise
durch Schweißung.
3. Bewehrung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Schenkel
des Z-Bügels (17, 19; 21) gerade ist (Fig. 10; 18).
4. Bewehrung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Schenkel
des Z-Bügels (17, 19; 21) mit einer Umbiegung bzw. Aufbiegung versehen ist (Fig. 5;
14).