(19)
(11) EP 0 027 166 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
20.03.1985  Patentblatt  1985/12

(21) Anmeldenummer: 80104857.0

(22) Anmeldetag:  16.08.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B61F 5/30

(54)

Achshaltersteg

Keeper for axle retainer

Traverse de retenue d'essieu


(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR IT

(30) Priorität: 10.10.1979 DE 2941047

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
22.04.1981  Patentblatt  1981/16

(71) Anmelder: M.A.N. MASCHINENFABRIK AUGSBURG-NÜRNBERG Aktiengesellschaft
D-4200 Oberhausen 11 (DE)

(72) Erfinder:
  • Fischer, Rudolf, Dipl.-Ing.
    D-4270 Dorsten (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Achshaltersteg zur Sicherung der Radsätze von Eisenbahnfahrzeugen an den äusseren Wangen der Drehgestellrahmen oder Wagenuntergestelle, wobei der Achshaltersteg Druckstücke mit zur Senkrechten geneigten Druckflächen, die sich auf Vorsprüngen der Drehgestellwange abstützen, aufweist, und mittels auf der Drehgestellwange drehbar angeordneten Schaken von oben gehalten ist.

    [0002] Die Achslager von Eisenbahn-Radsätzen sind in Aussparungen der äusseren Wangen der Drehgestellrahmen oder Wagenuntergestelle vertikal verschiebbar gelagert, um während des Betriebes ein Einfedern zu ermöglichen. Zur Sicherung der Radsätze nach unten beim Anheben des Wagens oder Drehgestelles sind die Aussparungen durch Achshalterstege verriegelt.

    [0003] Da die Aussparungen für die Achslager eine erhebliche Schwächung der Drehgestellwangen bedeuten, sind die Achshalterstege und ihre Befestigung derart ausgeführt, dass sie grosse Zugkräfte aufnehmen können, d. h. auch im Normalbetrieb festigkeitssteigernd wirken.

    [0004] Als Mittel zur Kraftübertragung von den Achshalterstegen auf die Wangen der Drehgestellrahmen finden ineinandergreifende Vorsprünge und Aussparungen (US-A-1 585 597) oder Verzahnungen Anwendung, wobei die Anlage des Achshalterstegs an den Drehgestellwangen oder dem Wagenuntergestell durch Schrauben sichergestellt wird.

    [0005] Bekannt sind ferner Verbindungen, bei denen Schrauben oder Passbuchsen mit Schrauben die Kräfte im Achshaltersteg direkt als Scherkraft aufnehmen (DE-C-108 441 und DE-C-621 004).

    [0006] Die Befestigung des Achshalterstegs muss hohen Anforderungen genügen. Sie muss eine starre, d.h. verformungsarme Übertragung grosser Kräfte ermöglichen und dabei möglichst verschleissfrei sein. Ausserdem soll sie schnell und einfach lösbar sein. Schliesslich muss die betriebssicher sein, d.h. ein ungewolltes Lösen - z.B. infolge von Schwingungen - muss unmöglich sein.

    [0007] Die bekannten Achshalter und ihre Befestigung erfüllen zwar die erste Forderung, die Schrauben sind jedoch infolge von Korrosion und Verschmutzung schwer lösbar oder die Befestigung insgesamt nicht ausreichend betriebssicher.

    [0008] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, den Achshaltersteg und seine Befestigung so auszubilden, dass diese aus nur wenigen, leicht lösbaren Elementen besteht und dennoch betriebssicher ist.

    [0009] Die Lösung der Aufgabe besteht darin, dass der Achshaltersteg parallele Profile aufweist, dass in den Achshalterstegenden Einrastausnehmungen vorgesehen sind, in die die Schaken unter Vorspannung einrasten, dass die Drehpunkte der Schaken der senkrechten Radachsenmittelebene näher liegen als ihre Anlagepunkte in den Einrastausnehmungen am Achshaltersteg, und dass die Schaken gegen unbeabsichtigtes Lösen durch Sicherungselemente geschützt sind.

    [0010] Infolge der zur Senkrechten geneigten Druckflächen an dem Achshaltersteg und den Vorsprüngen der Drehgestellwangen entsteht durch die Vorspannung der Befestigungsmittel unter Ausnutzung der Keilreibung eine kraftschlüssige feste Anlage mit grosser Druckfläche und entsprechend kleiner Flächenpressung. Ausserdem liegen der Achshaltersteg und die Drehgestellwange bzw. die Seitenwange des Untergestells in einer Ebene, so dass keine zusätzlichen Biegemomente auftreten.

    [0011] Die Zugkräfte im Achshaltersteg werden an den Druckflächen in zwei Komponenten aufgelöst, von denen nur die erheblich kleinere in vertikaler Richtung wirkt. Nur diese geringe Kraft ist von dem Befestigungsmittel des Achshaltersteges aufzunehmen. Die zur Befestigung des Achshaltersteges auf den Drehgestellwangen drehbar angeordneten Schaken sind robuste und unempfindliche Befestigungselemente, die es ermöglichen, den an seinen beiden Enden zum Aufbringen und Einrasten der Schaken entsprechend profilierten Achshaltersteg mit wenigen Hammerschlägen zu befestigen bzw. zu lösen. Die Sicherheit der schraubenlosen Verbindung des Achshaltersteges mit der Drehgestellwange ist dadurch gewährleistet, dass die Drehpunkte der Schaken der senkrechten Radachse näher liegen als die Anlagepunkte am Achshaltersteg. Die Schaken haben aufgrund ihres Eigengewichts die Tendenz, ihre funktionsgerechte Stellung beizubehalten, so dass ein Herabfallen des Achshalters ganz unwahrscheinlich ist. Die Elastizität der Schaken bewirkt darüber hinaus eine Vorspannung, so dass ein Lockern infolge von Schwingungen oder Stössen verhindert wird.

    [0012] Als zusätzliche Sicherheit kann vorgesehen werden, dass die Schaken gegen unbeabsichtigtes Lösen durch Sicherungselemente geschützt sind. Dazu sind in den Endabschnitten des Achshaltersteges Bohrungen vorgesehen, in die Splinte, Spannstifte oder dergl. eingebracht werden können. Gemäss einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Schaken als federnde Elemente ausgebildet sind, die in Einrast-Profile am Achshaltersteg einrasten. Die Endabschnitte des Achshaltersteges sind so ausgebildet, dass die funktionsgerechte Einbaulage der Schaken ohne zusätzliche Sicherungselemente gewährleistet ist. Die aufwärts wirkende Zugkraft ist genau festgelegt und unabhängig vom Montagevorgang.

    [0013] Eine weitere Befestigungsart des Achshaltersteges besteht darin, dass zusätzlich zu als Federelemente ausgebildeten Schaken mit Langlöchern versehene Laschen vorhanden sind. Hierbei bewirken Spannschaken die Anpressung des Achshaltersteges an die Drehgestellwange. Die Laschen verhindern bei einem Bruch des Spannschakens ein Herabfallen des Achshaltersteges und der Spannschakenhälften.

    [0014] Allen Ausführungen gemeinsam ist, dass eine Kontrolle der Achshaltersteg-Befestigung durch Inaugenscheinnahme leicht möglich ist.

    [0015] Der erfindungsgemässe Achshaltersteg ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.

    [0016] Es zeigen:

    Fig. 1 einen an einer Drehgestellwange angeordneten Achshaltersteg

    Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 11-11

    Fig. 3 Befestigung des Achshaltersteges mit Schraubenzugfedern

    Fig. 4 Befestigung des Achshaltersteges mit Spannschaken und Laschen.



    [0017] Der Achshaltersteg 1 besteht aus zwei parallelen Profilen 1a, 1b, die im Abstand der Stärke der Drehgestellwange 2 oder des Wagenuntergestelles an seinen Enden durch Druckstücke 1c miteinander verbunden sind. Die Druckstücke 1c besitzen dem Achsausschnitt des Achshaltersteges 1 zugewandte zur Senkrechten geneigte Druckflächen 3, die den Druckflächen an den Vorsprüngen 2a der Drehgestellwange 2 entsprechen. Die Endabschnitte des Achshaltersteges 1 weisen zur Montage bzw. Demontage ein kurvenförmiges Profil 4 auf und besitzen ein Einsatzprofil 5, in das die der Befestigung dienenden Schaken 6 einrasten. Die Schaken 6 sind auf der Drehgestellwange 2 bzw. auf dem Wagenuntergestell drehbar gelagert. Dabei liegt der Drehpunkt 7 der Schaken 6 der senkrechten Radachse 8 näher als der Anlagepunkt 9 am Achshaltersteg 1. Zur Aufnahme von Sicherungselementen 10 sind in den Endabschnitten Bohrungen 11 vorgesehen. Die Schaken 6 können als federnde Elemente ausgebildet werden. Fig. 3 zeigt eine Ausführung mit Schraubenzugfedern 12, deren obere Ringösen um einen Zapfen 13 in der Drehgestellwange 2 drehbar sind. Die unteren Ringösen eines Federpaares umschlingen einen Bolzen 14, der in dem Einsatzprofil 5 am Achshaltersteg 1 anliegt. Gemäss Abb. 4 sind die Schaken als annähernd halbkreisförmige Spannschaken 15 ausgebildet. Zusätzlich sind noch Laschen 16 vorgesehen, die eine direkte Verbindung zwischen dem Zapfen 13 in der Drehgestellwange 2 und dem unteren Einrastbolzen 18 herstellen. Zum Ausgleich des notwendigen Federweges beim Ein- oder Ausbau des Achshaltersteges 1 sind in der Lasche 16 Langlöcher 17 vorhanden.


    Ansprüche

    1. Achshaltersteg zur Sicherung der Radsätze von Eisenbahnfahrzeugen an den äusseren Wangen der Drehgestellrahmen oder Wagenuntergestelle, wobei der Achshaltersteg (1) Druckstücke (1c) mit zur Senkrechten geneigten Druckflächen (3), die sich auf Vorsprüngen (2) der Drehgestellwange (2) abstützen, aufweist, und mittels auf der Drehgestellwange (2) drehbar angeordneter Schaken (6) von oben gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Achshaltersteg (1) parallele Profile (1a, 1b) aufweist, dass in den Achshalterstegenden Einrastausnehmungen (5) vorgesehen sind, in die die Schaken unter Vorspannung einrasten, dass die Drehpunkte (7) der Schaken (6) der senkrechten Radachsenmittelebene (8) näher liegen als ihre Anlagepunkte (9) in den Einrastausnehmungen (5) am Achshaltersteg (1) und dass die Schaken (6) gegen unbeabsichtigtes Lösen durch Sicherungselemente (10) geschützt sind.
     
    2. Achshaltersteg nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaken (6) als federnde Elemente (12) ausgebildet sind.
     
    3. Achshaltersteg nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu als Federelemente ausgebildeten Schaken (15) mit Langlöchern (17) versehene Laschen (16) vorhanden sind.
     


    Claims

    1. Axle stay for securing the wheel sets of railway vehicles to the outer side-pieces of the bogie frames or the vehicle underframes, whereby the axle stay (1) has pressure pieces (3), which are supported on projections (2) of the bogie side-pieces (2), and is held from above by means of pivotally-arranged links (6) on the bogie side-pieces (2), characterised in that the axle stay (1) has parallel profile sections (1a, 1b), in that locating recesses (5) are provided in the axle stays, in which the links are engaged under tension, in that the pivot points (7) of the links (6) lie nearer to the vertical central plane of the wheel axle than do their points of engagement (9) in the locating recesses (5) on the axle stay (1), and in that the links (6) are protected by security elements (10) against unintentional release.
     
    2. Axle stay according to claim 1, characterised in that the links (6) are formed as resilient elements (12).
     
    3. Axle stay according to claim 1 and 2, characterised in that, in addition to the links (11) formed as spring elements, there are provided shackles (16) having elongated openings (17).
     


    Revendications

    1. Traverse de maintien axial pour le blocage des jeux de roues de wagons de chemin de fer contre les faces externes des bogies ou du train de la voiture, cette traverse de maintien axial (1) comportant des pièces de compression (1c) avec des surfaces de compression (3) inclinées par rapport à la verticale et qui prennent appui sur des saillies (2) du longeron de bogie, et cette traverse étant maintenue à partir du haut au moyen de maillons (6) disposés de façon à pouvoir pivoter sur le longeron de bogie (2), traverse caractérisée en ce qu'elle comporte des profilés parallèles (1a, 1b), en ce que des évidements d'encliquetage (5) sont prévus dans les extrémités de cette traverse, évidement dans lesquels s'encliquettent sous précontrainte les maillons, les points de rotation (7) des maillons (6) étant plus rapprochés du plan vertical médian des roues (8) que leurs points d'appui (9) dans les évidements d'encliquetage (5) sur la traverse de maintien axial (1) et les maiilons (6) étant empêchés de se détacher inopinément par des éléments de blocage (10).
     
    2. Traverse de maintien axial selon la revendication 1, caractérisée en ce que les maillons (6) revêtent la forme d'éléments élastiques (12).
     
    3. Traverse de maintien selon les revendications 1 & 2, caractérisée en ce qu'il est prévu, en supplément des maillons (15), revêtant la forme d'éléments élastiques, des barres de liaison (16) munies de trous oblongs (17).
     




    Zeichnung