[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Nothammer zum Einschlagen von Glasscheiben,
welcher aus einem Stiel und einem daran angeordneten Hammerkopf besteht.
[0002] Im allgemeinen werden Omnibusse, aber auch schienengebundene Fahrzeuge mit Nothämmern
ausgerüstet, die dazu dienen, nach Verkehrsunfällen, bei denen sich die Türen des
Fahrzeugs nicht mehr öffnen lassen, für die eingesperrten Personen eine Möglichkeit
zu schaffen, die Scheiben der Fahrzeugfenster zu zerschlagen, um auf diese Art und
Weise aus dem Fahrzeug herauskommen zu können. Die Nothämmer sind in der Regel an
den die einzelnen Fahrzeugfenster voneinander trennenden Pfosten angeordnet.
[0003] Die bekannten Nothämmer weisen eine T-förmige Ausbildung auf, wobei die Hammerkopflänge
der recht klein bemessenen Pfostenbreite angepaßt ist. Das bedeutet, daß der Hammerkopf
sowohl links als auch rechts einen nur geringen Uberstand zum Stiel besitzt, woraus
sich nachteiligerweise ergibt, daß es praktisch nicht möglich ist, mit dem bekannten
Nothammer eine Scheibe zu zerschlagen, ohne dabei mit der den Hammerstiel haltenden
Hand auf die zersplitternde Scheibe aufzuprallen. Daraus können sich unter Umständen
sehr schwerwiegende Verletzungen ergeben.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Nothammer der gattungsgemäßen Art
derart zu verbessern, daß die Gefahr von Handverletzungen erheblich herabgemindert
wird.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Hammerkopf an einem Ende
eine Spitze aufweist und mit seinem der Spitze abgewandten Endbereich am Stiel befestigt
oder einstückig mit diesem verbunden ist und daß der Stiel an der vom Hammerkopf überragten
Seite einen zum Uberspannen einer den Stiel erfassenden menschlichen Hand dienenden
Schutzbügel aus formstabilem Material trägt.
[0006] Dadurch, daß der Hammerkopf mit seinem der Spitze abgewandten Endbereich am Stiel
angeordnet ist, wird eine erhebliche Vergrößerung des Hammerkopfüberstands zum Stiel
erzielt, wodurch schon die Gefahr einer Handverletzung herabgemindert wird, weil die
Handknöchel beim Zerschlagen einer Fensterscheibe nicht unmittelbar auf die Fensterscheibe
aufprallen können. Die erfindungsgemäße Maßnahme, die Hand zusätzlich durch einen
am Stiel angeordneten Schutzbügel zu schützen, optimiert die Gebrauchssicherheit des
neuen Nothammers, weil bei einem Zerschlagen einer Scheibe nicht die Hand der Bedienungsperson,
sondern der Schutzbügel auf die Scheibe bzw. auf die Scheibensplitter prallt. Besonders
vorteilhaft ist daher der erfindungsgemäße Nothammer, wenn er zum Zerschlagen von
Mehrfachscheiben eingesetzt werden muß. Durch die einseitige Vergrößerung des Uberstandes
des Hammerkopfes in bezug auf den Stiel und durch den Wegfall des Uberstandes zur
anderen Seite des Stieles hin, wird auch den gegebenen Einbauverhältnissen vollauf
Rechnung getragen; denn der Hammerkopf braucht zufolge dieser erfindungsgemäßen Maßnahmen
keine größeren Abmessunqen als die vom Stande der Technik vorgegebenen, aufzuweisen.
Es ist von Vorteil, wenn die Spitze des Hammerkopfes weiter als der Schutzbügel vom
Stiel absteht, weil sich dadurch der Nothammer in sehr praktischer Weise benutzen
läßt.
[0007] Weiterhin ist es von besonderem Vorteil, wenn in Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen
wird, daß der Hammerkopf in einer mit der Spitze schräg nach oben verlaufenden Ausrichtung
am Stiel angeordnet ist; denn durch diese Maßnahme bleiben die Handknöchel beim Auftreffen
der Hammerkopfspitze auf die zu zerschlagende Scheibe noch weiter von der Scheibe
entfernt. Wie Versuche gezeigt haben, ist der solchermaßen erfindungsgemäß ausgebildete
Nothammer geeignet, auch von Frauen oder Kindern effektiv eingesetzt zu werden.
[0008] Vorzugsweise besitzt der Schutzbügel eine U-förmige Ausbildung, wobei die freien
Schenkelenden des Schutzbügels am Griff festgelegt sind und wobei der Steg des Bügels
sich etwa parallel zum Stiel erstreckt. Dabei kann zweckmäßigerweise der Schutzbügel
einstückig und materialeinheitlich mit dem Stiel ausgebildet sein.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 den Nothammer in Ansicht,
Fig. 2 eine Draufsicht auf Fig. 1 und
Fig. 3 einen Schnitt E - F nach Fig. 1.
[0010] Der neue Nothammer besteht aus einem Stiel 1 und einem an dessen Kopfende angeordneten
Hammerkopf 2. Der Hammerkopf 2 ist vorzugsweise einstückig und materialeinheitlich
mit dem Stiel 1 ausgebildet und mit einer Spitze 3 aus Stahl oder dergleichen bestückt.
Der Hammerkopf 2 überragt den Stiel 1 im wesentlichen nur einseitig, so daß sich ein
relativ großer Uberstand zwischen dem Stiel 1 und der Hammerkopfspitze 3 ergibt. Besonders
erwähnenswert ist, daß der Hammerkopf 2 in einer mit der Spi'tze 3 schräg nach oben
verlaufenden Ausrichtung am Stiel 1 angeordnet ist. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen,
eine Schräglage von etwa 15 Winkelgraden (wie dargestellt) vorzusehen.
[0011] Der Stiel 1 trägt an seiner vom Hammerkopf 2 überragten Seite einen Schutzbügel 4,
der U-förmig ausgebildet ist und der aus einem Steg 5 und zwei Schenkeln 6 besteht,
deren freie Enden vorzugsweise einstückig und materialeinheitlich mit dem Stiel 1
verbunden sind. Der (auf der Zeichnung) untere Schenkel 6 schließt mit dem freien
Stielende ab, während der obere Schenkel oberhalb der Stielmitte am Stiel 1 angeordnet
ist. Der Steg 5 verläuft dabei parallel zum Stiel 1. Die durch den Schutzbügel gebildete
Öffnung 7 ist so bemessen, daß sie auch von einer größeren menschlichen Hand durchgriffen
werden kann. Der Schutzbügel besitzt einen geringeren Uberstand zum Stiel 1 als der
Hammerkopf 2 mit Spitze 3.
[0012] Da der Schutzbügel 4 die den Nothammer schwingende menschliche Hand beim Zerschlagen
einer Fensterscheibe gegen Verletzungen schützen soll, ist es wesentlich, daß der
Schutzbügel 4 eine relativ große Breite (vgl. Fig. 2 und 3) aufweist, die den Handrücken
überspannt. Die Breite des Schutzbügels 4 ist wesentlich größer als die des Stiels
1.
[0013] Der neue Nothammer kann vorteilhafterweise bis auf die nachträglich anzubringende
Spitze 3 aus einem Guß bestehen, wobei es sich sowohl um einen metallischen als auch
um einen Werkstoff aus Kunststoff handeln kann. Es ist natürlich auch möglich, die
Spitze 3, die ein relativ hohes Gewicht haben sollte, mit dem Material des Hammerkopfes
zu umspritzen.
[0014] Der Stiel 1 weist zweckmäßigerweise eine durch Rippen 8 und Riefen 9 gebildete Profilierung
auf, wodurch die Griffigkeit begünstigt wird.
1. Nothammer zum Einschlagen von Glasscheiben, welcher aus einem Stiel (1) und einem
daran angeordneten Hammerkopf (2) besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Hammerkopf
(2) an einem Ende eine Spitze (3) aufweist und mit seinem der Spitze (3) abgewandten
Endbereich am Stiel (1) befestigt oder einstückig mit diesem verbunden ist und daß
der Stiel (1) an der vom Hammerkopf (2) überragten Seite einen zum Uberspannen einer
den Stiel (1) erfassenden menschlichen Hand dienenden Schutzbügel (4) aus formstabilem
Material trägt.
2. Nothammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitze (3) des Hammerkopfes
(2) weiter als der Schutzbügel (4) vom Stiel (1) absteht.
3. Nothammer nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hammerkopf
(2) in einer mit der Spitze (3) schräg nach oben verlaufenden Ausrichtung am Stiel
(1) angeordnet ist.
4. Nothammer nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schutzbügel (4) eine U-förmige Ausbildung aufweist, wobei die freien Schenkelenden
des Schutzbügels (4) am Stiel (1) festgelegt sind und wobei der Steg (5) des Bügels
(4) sich etwa parallel zum Stiel (1) erstreckt.
5. Nothammer nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schutzbügel (4) einstückig und materialeinheitlich mit dem Stiel (1) ausgebildet
ist.