[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Granatwerfer, insbesondere leichten Granatwerfer,
mit Bodenstück mit Auslöseeinrichtung aufweisendem Werferrohr sowie eine Granate.
[0002] Die Erfindung hat sich insbesondere das Ziel gesetzt, eine Waffe mit einer Schußweite
zwischen Handgranatenwurfweite (etwa 40 m) und nahester Schußentfernung an die eigenen
Stellungen bei den übrigen schweren Waffen (etwa 200 m) zu schaffen. Diese Waffe soll
wenig aufwendig sein, keine eigene Mannschaft erforderlich machen sowie ein vom Infanteristen
leicht bedienbares,einfaches Kampfmittel sein, dessen Wirkung im Ziel etwa jener von
Handgranaten entspricht. Der genannte Schußweitenbereich ist bei der heute üblichen
Ausrüstung vieler Armeen durch Granatgewehr und Gewehrgranate abgedeckt . Das Granatgewehr
ist eine eigene Waffe, die in einer Schützengruppe von einem zusätzlichen Mann bedient
werden muß, und daher jeweils nur in geringen Stückzahlen vorhanden ist. Sie entspricht
daher nicht den eben genannten Forderungen. Die an sich weiter verbreitete Gewehrgranate
weist den Mangel auf, daß sie das Gewehr, von dem sie abgefeuert wird, außergewöhnlich
belastet. Eine weitere Problematik ergibt sich bei Vorhandensein von Gewehren unterschiedlicher
Kaliber, z.B. 7,62 mm und 5,56 mm, da diese Granate bei jedem Gewehrtyp andere ballistische
Leistungen zeigen würde. Die vorliegende Erfindung geht davon aus, ein den obigen
Forderungen entsprechendes,einfaches Kampfmittel zur Verfügung zu stellen, das gleich
aus seinem Transportbehälter abschießbar ist. Zu bemerken ist, daß bei leichten Granatwerfern
im Rohr üblicherweise ein festgelegter Schlagbolzen angeordnet ist, sodaß unmittelbar
nach Einführen einer Granate in das Rohr diese beim Herabfallen auf den Schlagbolzen
a;_;ftrifft, worauf die Treibladung gezündet wird und detoniert. Weiters sind Granatwerfer
bekannt geworden, bei denen die Granate eingeführt wird und mittels Feuerungsmechanismus
ein in Bewegung gesetzter Schlagbolzen die Treibladung zur Detonation bringt.
[0003] Gegenstand der Erfindung ist ein Granatwerfer, insbesondere leichter Granatwerfer,
mit Bodenstück mit Auslöseeinrichtung aufweisendem Werferrohr, der dadurch gekennzeichnet
ist, daß das Bodenstück des Werferrohres eine Auslöseeinrichtung aufweist, mittels
welcher eine sich in einem, vorzugsweise als Einweg-Transport-Behälter ausgebildeten,
Werferrohr befindliche Granate im Bereich ihres ein Zündhütchen aufweisenden Endes
im Rohr in Lage festhaltbar, und im wesentlichen gleichzeitig mit einer Auslösung
einer Zündung der Granatentreibladung freigebbar ist, und das Bodenstück gegebenenfalls
weiters ein Formschlußelement, vorzugsweise eine Ausnehmung,aufweist, welches bzw.
welche mit einem entsprechend ausgebildeten Gegen-Formschlußelement am griffseitigen
Ende eines Stieles eines Spatens bzw. mit einem Spatenstielende selbst kooperierend
verbindbar ist.
[0004] Vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Waffe als in das Werferrohr als Transportbehältnis
integrierte Granate ausgebildet. In Transportstellung bildet das Werferrohr eine die
Granate mit dem Feuerungsmechanismus im Bodenstück mechanisch festhaltendes Gehäuse.
Nach einem Entsichern ist die Granate immer noch im Rohr festgehalten, und erst, wenn
die Auslöseeinrichtung in Feuerstellung gebracht wird, erfolgt ein Freisetzen eines
Auslösebolzens und im wesentlichen gleichzeitig ein Lösen der bis zu diesem Zeitpunkt
bestandenen Verbindung von Werferrohr und Granate; die Granate ist im Augenblick der
Zündung der Treibladung von dem Feuerungsmechanismus mechanisch freigegeben und kann
den Werfer verlassen. Vorteilhaft ist das Werferrohr als Einwegtransportverpackung
ausgebildet. Zu dem am Bodenstück vorteilhaft zusätzlich angeordneten Formschlußelement
ist auszuführen, daß der erfindungsgemäße Granatwerfer vom Spatenstiel abgefeuert
werden kann, was die Richteigenschaften verbessert und den Bedienungskomfort erhöht
und dennoch zu keiner zusätzlichen Belastung des Mannes führt, sodaß auch logistisch
kein Zusatzproblem gegeben ist. Bei ganz einfacher Ausbildung ist es nicht einmal
nötig, daß am Spaten ein entsprechendes Adapterstück vorgesehen ist, sondern es kann
direkt das Spatenstielende in die Ausnehmung am Boden des Werfers gesteckt werden,
um ein Abschußgestell zu bilden. Bei einer Ausbildung der, bevorzugt gleich als Transportbehälter
dienenden, Werferrohre als Einwegverpackung besitzt jede Granate gleich ihren eigenen
Werfer und, da jeder Soldat mit einem Spaten ausgerüstet ist, stellen sich versorgungstechnisch
keine Probleme. Auch hinsichtlich der Ausbildung der Mannschaft ist der Aufwand gering.
Vorteilhaft ist das Werferrohr ein fließgedrücktes und damit kaltverfestigtes Aluminiumrohr
mit etwa 400 - 450 mm Länge, das problemlos einer Druckbelastung von etwa 100 bar
widersteht, sodaß der Gasdruck für eine maximale Schußweite von bis zu 500 m ausreichend
ist. Wenn das Werferrohr mit einem Spatenstiel verbunden wird, so erfolgt die Abstützung
bevorzugt mit abgewinkelter Schneide des Spatens.
[0005] Vorschriften entsprechend ist ein Sicherungsmechanismus vorgesehen, der vorteilhaft
soausgebildet ist, daß das Bodenstück eine der ein Lagehalten der Granate im Werferrohr
und deren Freigabe bei Auslösen einer Zündung der Treibladung gewährleistenden Auslöseeinrichtung
in ihrem Aufbau im wesentlichen ähnliche Sicherungseinrichtung aufweist. Es erfolgt
also eine Sicherung der Granate durch einen im wesentlichen dem Auslösemechanismus
entsprechenden Mechanismus, was die Vorteile einer prinzipiell gleichartigen Bedienung
und auch einer Vereinfachung bei der Herstellung des Werfers bringt.
[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Granatwerfers ist vorgesehen,
daß die sich im Werferrohr befindliche Granate an ihrem das Zündhütchen aufweisenden
Ende einen,vorzugsweise in eine Ausnehmung im Bodenstück des Werferrohres ragenden,
einen Hohlraum aufweisenden Fortsatz mit einer - in Nicht-Feuerungsstellung - von
einem eine entsprechend angeordnete Öffnung im Bodenstück durchdringenden, im bevorzugt
senkrechten, Winkel zur Achse des Werferrohres angeordneten und bewegbaren, die Granate
in Lage haltenden, Auslösestift durchsetzten Öffnung aufweist, wobei im Hohlraum des
Fortsatzes ein im wesentlichen axial bewegbarer, mit, gegebenenfalls am Boden der
Ausnehmung abgestütztem, Spannelement, insbesondere Feder, vorgespannter vom genannten
in seine, vorzugsweise durchgehende, Öffnung ragenden Auslösestift ebenfalls in Lage
gehaltener, im wesentlichen axial bewegbarer Auslösebolzen und ein im Abstand von
diesem befindliches Zündhütchen angeordnet sind. Es ist also erfindungsgemäß vorgesehen,
daß der Auslösebolzen nicht im Bodenstück des Werferrohres festgelegt und freisetzbar
angeordnet ist, sondern ein Bestandteil der Granate ist. Die Feder für die Vorspannung
des Auslösebolzens kann auch an einem radial nach innen gerichteten Vorsprung am offenen
Ende des beschriebenen Fortsatzes oder an einem dort angeordneten Boden abgestützt
sein. Vorteilhaft kann vorgesehen sein, daß der genannte Fortsatz mit Zündhütchen
und Auslösebolzen am hinteren Ende des Schaftes der Granate einsetzbar, insbesondere
einschraubbar, ist. Vorteil dieser Aus-
bildungsformen ist, daß in übliche Werfergranaten bloß anstelle eines üblichen Einsatzes
mit Zündhütchen der erfindungsgemäß vorgesehene Fortsatz mit Zündhütchen und Auslösebolzen
einzusetzen, vorzugsweise einzuschrauben, ist. Die eben beschriebene Ausführungsform
zeichnet sich weiters durch ausgesprochen einfachen Aufbau und damit einfache,robuste
und wenig störungsanfällige Bauweise aus.
[0007] Bei der soeben beschriebenen Bauart ist es weiters vorteilhaft, wenn die Öffnung
für den Auslösestift im Fortsatz in einen deren Breite, insbesondere deren Durchmesser
im wesentlichen gleichende Breite aufweisenden,bis zum freien Ende des Fortsatzes
sich im wesentlichen axial erstreckenden Schlitz übergehend ausgebildet ist. Bei Anordnung
eines solchen Längsschlitzes in der Fortsatz-Wandung , selbst bei unsachgemäßer Bedienung,
wenn z.B. nach vorherigem Entfernen des Sicherungsstiftes beim Feuern der Auslösestift
zu wenig weit herausgezogen wird, besteht die Gefahr einer Detonation der Treibladung
ohne erfolgte Freigabe der Granate nicht mehr, vielmehr ragt dann das Ende des Stiftes
zwar noch über die Kontur der Ausnehmung im Bodenstück hinaus, hindert aber die Granate
nicht mehr am Verlassen des Werferrohres.
[0008] Stabile Lagehaltung der Granate im Rohr sowie auch bei unsachgemäßer Bedienung gefahrfreies
Feuern macht eine Bauweise möglich, bei welcher die Öffnung für den Auslösestift im
Fortsatz in einen geringere Breite als die Breite, insbesondere der Durchmesser, der
Öffnung aufweisenden, bis zum freien Ende des Fortsatzes sich im wesentlichen axial
erstreckenden Schlitz übergehend ausgebildet ist und der Stift einen den Öffnungen
im Bodenstück und im Fortsatz zugeordneten, im wesentlichen deren Querschnitt entsprechenden
Querschnitt aufweisenden Halteteil und einen daran anschließenden, dem Auslösebolzen
zugeordneten, im wesentlichen der Breite des Schlitzes entsprechende Breite aufweisenden
Freigebeteil mit einer zumindest der Wanddicke des Fortsatzes entsprechenden Längserstreckung
aufweist. Solange bei dieser Ausführungsvariante der Auslösestift nicht genügend weit
herausgezogen ist, wird der Auslösebolzen zur Zündung der Treibladung nicht freigegeben;
wenn dessen Freisetzung erfolgt,behindert der dann weniger breite Stiftteil infolge
des vorhandenen Längsschlitzes das Wegschleudern der Granate nicht mehr.
[0009] Aus Sicherheitsgründen ist es vorteilhaft, wenn zusätzlich zum Auslösestift ein in
Transportstellung das Bodenstück des Granatwerfers sowie den Fortsatz der im Werfer
vom Auslösestift in Lage gehaltenen Granate durchsetzender, die Granate ebenfalls
in Lage haltender Sicherungsstift vorgesehen ist. Diese Sicherungseinrichtung hat
den Vorteil einer im wesentlichen gleichen Bauweise wie jener der Auslöseeinrichtung.
[0010] Einfache, störungsarme Bauweise wird vorteilhaft durch eine Konstruktion erreicht,
bei welcher der Auslösestift an einen sich an der Außenseite des Bodenstückes befindlichen
Auslösehebel angelenkt und in Feuerstellung mittels sich an der gena
'nnten Bodenstück-Außenfläche abstützender Nocke des Auslösehebels aus den Öffnungen
im Auslösebolzen und im Fortsatz der Granate entfernbar ist, und der vorgespannte
Auslösebolzen sowie die Granate selbst mechanisch freigebbar sind.
[0011] Eine besonders sichere, integrierte Verpackung von Werferrohr und Granate ist dann
gegeben, wenn in Transportstellung der an den Auslösestift angelenkte Auslösehebel
sowie ein am Sicherungsstift angelenkter Hebel, insbesondere Ring im wesentlichen
an die Außenfläche des Werferrohres anliegend gemeinsam von einem flexiblen Element,
vorzugsweise einem selbstklebenden Band, umschlossen in Lage haltbar sind. Es braucht
dann nur beim Gebrauch das SicherungsBand vom Auslösehebel und vom Sicherungsring
entfernt werden, und ein Entsichern sowie ein Umlegen des Auslösehebels in Vorbereitungsstellung
für das Abfeuern erfolgen.
[0012] Die weiter oben beschriebene, als Formschlußelement zur Aufnahme eines Spatenstielendes
vorgesehene Ausnehmung im Bodenstück ist vorteilhaft im wesentlichen prismatisch oder
kegelstumpfförmig, gegebenenfalls mit etwa halbkugelförmigem Grund, ausgebildet. Sie
kann weiters ein Gewinde aufweisen, das mit einem entsprechenden Gegengewinde am griffseitigen
Ende eines Spatens kooperiert.
[0013] Um die Treffsicherheit der neuen Waffe zu erhöhen, ist es vorteilhaft, sie mit einer
Seiten- und Höhenvisiereinrichtung einfachster Bauart auszustatten, welche ein Richten
ermöglicht. Demgemäß kann vorgesehen sein, daß das Werferrohr eine Seiten- und Höhenvisiereinrichtung
mit an der Außenseite des Bodenstückes angeordneter Kimme, vorzugsweise eine umlaufende
Visiernut,und, gegebenenfalls in bzw. an einem Verschlußstopfen für das Werferrohr
angeordnetem, vorzugsweise mit Schußweitenskala versehenem, im wesentlichen im Mündungsbereich
am .Werferrohr befestigtem, durch Schwerkraft in Lage haltbarem, flexiblem Visierelement,
vorzugsweise Visierfahne, aufweist.
[0014] Schließlich ist im Rahmen der Erfindung, insbesondere für den Fall einer Mehrfachverwendung
der Werferrohre,eine Granate für,insbesondere leichte, Granatwerfer mit Granatkörper
und, vorzugsweise Stabilisierungsflossen aufweisendem, Schaft vorgesehen, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß sie an ihrem Schaftende einen, vorzugsweise im wesentlichen
hohlzylindrischen, und vorzugsweise rückwärts offenen, Fortsatz mit Zündhütchen und
im Abstand davon angeordnetem, gegebenenfalls an der dem Zündhütchen abgekehrten Seite
ein Spannelement, insbesondere eine Feder, aufweisendem Auslösebolzen mit, vorzugsweise
einander gegenüberliegenden, Öffnungen in dem Fortsatz im Querschnitt entsprechender
Öffnung aufweist, wobei die Öffnungen - im wesentlichen in einander deckender Lage
angeordnet - von einem Bolzenhaltestift durchsetzt sind.
[0015] Vorteil der erfindungsgemäßen Waffe ist, daß sie im Falle der Ausbildung als Einwegwaffe
nach dem Abfeuern keinerlei Belastung mehr darstellen muß, für jeden Soldaten mit
Kampfauftrag vorgesehen sein kann, und auch als Nahverteidigungswaffe für gepanzerte
Gefechtsfahrzeuge und feste Anlagen geeignet ist. Sie läßt sich einfach handhaben,
hat robusten Mechanismus, geringes Gewicht, das z.B. für ein Werferrohr mit Kaliber
60 mm und Länge 450 mm Länge nur etwa 2 kg beträgt, eine Schußweite bis zu 500 m und
besitzt relativ gute Richteigenschaft bei gleichzeitigem Manipulationskomfort infolge
der Möglichkeit eines Aufsteckens auf den Spatenstiel. Gegenüber bekannten Produkten
zeigt die neue Waffe höhere Waffenwirkung im Ziel, zeichnet sich durch einfache Fertigung
aus und bildet einen serienmäßigen Gefechtskopf.
[0016] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 einen Schnitt
durch einen erfindungsgemäßen Granatwerfer mit Werferrohr und teilweise geschnittener
Granate, die Fig.2, 2a, 3 und 3a und 4 Details des Fortsatzes der Granate in vorteilhaften
Ausführungsformen und Fig. 5 erläutert anhand einer Schrägansicht Aufstellung und
Richten der neuen Waffe ebenfalls in einer bevorzugten Ausführungsform.
[0017] Bei der in Fig. 1 gezeigten Schnittansicht ist im Werferrohr 1 mit Bodenstück 10
die Werfergranate 2 mit an ihrem rückwärtigen Ende ihres Flossen 25 tragenden Schaftes
26 eingeschraubtem Fortsatz 20 gezeigt, welcher in eine Ausnehmung 13, im Bodenstück
10 ragt. Im Bodenstück 10 sind im wesentlichen einander gegenüberliegende durchgehende
Öffnungen 101, 102 und im Fortatz 20 ebensolche Öffnungen 201, 202 im wesentlichen
gleichen Querschnittes vorgesehen, welche Öffnungen in Transportstellung und vor Abfeuern
der Granate alle einander im wesentlichen deckend, von einem die Außenfläche des Bodenstückes
10 überragenden Auslösestift 11 und einem ebenfalls herausragenden Sicherungsstift
12, durchsetzt sind. Mittels der Stifte 11 und 12 ist Fortsatz 20 und somit Granate
2 mit dem Werferrohr 1 lagefest verbunden, und es ist ein äußerst sicherer Transportmechanismus
gegeben. Das überragende Ende des Auslösestiftes 11 ist mit einem Auslösehebel 111
mit in - im Vollstrich dargestellten - Stellung vor dem Abfeuern an der Außenseite
des Bodenstückes anliegender Hebenocke 112 gelenkig verbunden. Der Sicherungsstift
12 ist mit einem Sicherungsring 121 gelenkig verbunden, der bei der gezeigten Anordnung
- in Transportstellung T gezeigt - im wesentlichen zur Außenfläche des Werferrohres
1 nahe parallel angeordnet ist. In Transportlage hat der Auslösehebel 111 die in strichlierter
Darstellung gezeigte, im wesentlichen an der Außenfläche des Werferrohres 1 anliegende
Lage T, und sowohl Tranportring 121 als auch Auslösehebel 111 sind von einem gemeinsamen
Sicherungsband 122 umschlossen. Im Innenraum 205 des hohlzylindrischen Fortsatzes
20 der Granate 2, in welchen durch Öffnungen 201 und.202 die Stifte 11 und 12 hineinragen,
ist ein von beiden in seine Öffnung 221 ragenden Stiften gehaltener an einer in seinem
Hohlraum 222 angeordneten, gespannten Feder 210 am Boden der Ausnehmung 13 abgestützter,
axial im Hohlraum verschiebbarer Auslösebolzen 22, angeordnet und im Abstand von dessen
Spitze das vom radial nach innen gerichteten Vorsprung 225 gehaltene Zündhütchen 23
zur Auslösung der Detonation der Granaten-Treibladung. Wird beim Feuern nach Entfernen
des Sicherungsbandes 122 und Stellen des Auslösehebels in die gezeigte, durch volle
Linien dargestellte, Stellung A, sowie nach Entsichern durch Herausziehen des Sicherungsstiftes
12 der Auslösehebel 111 in Richtung zum Bodenstück hin gedrückt - strichpunktiert
dargestellte Stellung F - wird mittels der sich an der Außenfläche des Bodenstückes
10 abstützenden Nocke 112 der Stift 11 in Richtung radial nach außen aus der Öffnung
221 des Auslösebolzens 22 bewegt, wobei der durch die Feder 210 vorgespannte Bolzen
22 freigegeben wird, sich dann axial bewegend, mit seiner Spitze gegen das Zündhütchen
23 schlägt und damit die Treibladung zu Detonation bringt. Praktisch gleichzeitig
mit der Freigabe des im Fortsatz 20 vorgespannt angeordneten Auslösebolzens 22 wird
durch die radiale Weiterbewegung des Auslösestiftes 11 nach außen auch die Öffnung
201 in der Wandung des Fortsatzes 20 freigesetzt, und damit auch die Granate 2 zum
Zeitpunkt der Zündung der Treibladung mechanisch freigegeben. Bei dem gezeigten Werfer
ist eine als Formschlußelement dienende zylindrische Ausnehmung 14 im Bodenstück 10
vorgesehen, in welche ein entsprechend ausgebildetes, zylindrisches Endstück 31 eines
Spatenstieles 30 einsetzbar ist. Der Spaten 3 kann auf diese Weise ein Abschußgestell
für den erfindungsgemäßen Granatwerfer bilden. Die Mündung des Werferrohres ist in
Transportstellung bevorzugt mit einem Stopfen 45 verschlossen, ) in welchem eine bandförmige
Visierfahne 41 mit einem freien Ende untergebracht ist, deren anderes Ende am Werferrohr
befestigt ist. Am Bodenstück 10 ist weiters eine als Kimme dienende umlaufende Visiernut
40 angeordnet.
[0018] In Figur 2 und 2a ist im Schnitt und in Draufsicht ein Detail einer bevorzugten Ausführungsform
eines Fortsatzes 20 gezeigt, bei welchem die vom Auslösestift 11 durchsetzte Öffnung
201 in einen im wesentlichen gleich breiten, die Wand des Fortsatzes durchbrechenden
Schlitz (201a) übergeht, während die Öffnung 202 für den Sicherungsstift 12 keinen
solchen Schlitz aufweist, sodaß mit Stift 12 axiale Lagehalterung erfolgt. Ist beim
Feuern Stift 12 schon entfernt und wird der in die Öffnung 221 des Auslösebolzens
22 ragende Teil des Stiftes 11 aus dieser herausgezogen, so erfolgt der Schlag des
federgespannten Bolzens 22 gegen das Zündhütchen 23 und damit die Zündung der Treibladung.
Selbst wenn Stift 11 dann noch immer in die Öffnung 201 im Fortsatz 20 hineinragt
(und bei einer Ausführungsvariante gemäß Fig. 1 die Granate 2 im Rohr festhalten würde),kann
die Granate das Werferrohr verlassen, indem der noch hineinragende Stift 11 infolge
des bis zum hinteren Ende des Fortsatzes 20 durchgehenden Schlitzes keine Hemmung
der Freigabe der Granate mehr darstellt.
[0019] Fig. 3 und 3a zeigen ebenfalls in Schnitt- und Draufsicht ein Detail einer verbesserten
Version von Schlitz und dafür geeigneten Auslösestift 11. Der von der Öffnung 20
1 für den Stift 11 ausgehende Schlitz 201a im Fortsatz 20ist schmäler als der Durchmesser
der Öffnung 201·. Der Stift 11 selbst weist einen in seinem Querschnitt der Öffnung
201 im wesentlichen entsprechenden Halteteil 115 auf, der in einen im wesentlichen
der Breite des Schlitzes 201a entsprechenden, in die Öffnung 221 des Auslösebolzens
22 ragenden Freigebeteil 116 übergeht. Die Längserstreckung des Teiles 116 ist vorteilhaft
gleich der Wandstärke des Fortsatzes 20. Der dickere Teil 115 des Stiftes 11 sichert
in Tranportstellung die axiale Unverschiebbarkeit der Granate, der schmälere Teil
116 jene des Auslösebolzens 22. Selbst wenn beim Feuern nur der schmale Teil 116 aus
dem Bolzen 22 herausgezogen wird und diesen zur Auslösung der Detonation der Treibladung
freigibt, ragt nur mehr dieser schmale Teil 116 in die Öffnung 201 des Fortsatzes
und durch den entsprechend schmalen, an die Öffnung 201 anschließenden Schlitz 201a
ist die axiale 5lockade der Granate trotz hineinragenden Stift 11 aufgehoben und die
Granate kann den Werfer verlassen.
[0020] In Fig. 4 ist gezeigt, wie Granate 2 mit Schaft 26 vor Einbringen in einen Werfer
mittels Bolzenhaltestift 226, der die Öffnungen 201, 202 im Fortsatz 20 und die Öffnung
221 im Auslösebolzen 22 durchsetzt, gesichert ist. Nach Einbringen in den Werfer wird
der Stift 226 herausgestoßen und an seine Stelle treten Sicherungstift und Auslösestift,
wie vorher erläutert. Ergänzend sei bemerkt, daß in der Fig. 2 bis 4 nicht näher erläuterte
Bezugszeichen die gleiche Bedeutung haben wie in Fig. 1.
[0021] Anhand der Fig. 5 ist gezeigt, wie in Feuerstellung der erfindungsgemäße Granatwerfer
mit Werferrohr 1 und Auslösehebel 111 mit dem Stielende 31 eines Spatens 3 mit abgewinkelter
Schneide verbunden ist, und mit deren Fläche am Boden abgestützt ist. An der Mündung
des Rohres ist eine im wesentlichen durch die Schwerkraft in Lage gehaltene Visierfahne
41 mit Schußweiteneinteilung 411 angeordnet, welche zusammen mit einer als Kimme dienenden,
umlaufenden Visiernut 40 am Bodenstück 10 des Werfers gemeinsam eine Visiereinrichtung
bildet, wobei sich die Blickrichtung des Bedienungsmannes im wesentlichen am Horizont
orientiert.
1. Granatwerfer, insbesondere leichter Granatwerfer, mit Bodenstück (10) mit Auslöseeinrichtung
aufweisendem Werferrohr (1), dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenstück (10) des Werferrohres
eine Auslöseeinrichtung (11, 111) aufweist, mittels welcher eine sich in einem, vorzugsweise
als Einweg-Transport-Behälter ausgebildeten, Werferrohr (1) befindliche Granate (2)
im Bereich ihres ein Zündhütchen (23) aufweisenden Endes im Rohr (1) in Lage festhaltbar,
und im wesentlichen gleichzeitig mit einer Auslösung einer Zündung der Granatentreibladung
freigebbar ist, und das Bodenstück (10) gegebenenfalls weiters ein Formschlußelement,
vorzugsweise eine Ausnehmung (14), aufweist, welches bzw. welche mit einem entsprechend
ausgebildeten Gegen-Formschlußelement am griffseitigen Ende eines Stieles (30) eines
Spatens (3) bzw.mit einem Spatenstielende (31) selbst kooperierend verbindbar ist.
2. Granatwerfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenstück (10) eine
der ein Lagehalten der Granate (2) im Werferrohr (1) und deren Freigabe bei Auslösen
einer Zündung der Treibladung gewährleistenden Auslöseeinrichtung (11, 111) in ihrem
Aufbau im wesentlichen ähnliche Sicherungseinrichtung (12, 121) aufweist.
3. Granatwerfer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die sich im Werferrohr
(1) befindliche Granate (2) an ihrem das Zündhütchen (23) aufweisenden Ende einen,
vorzugsweise in eine Ausnehmung (13) im Bodenstück (10) des Werferrohres (1) ragenden,
einen Hohlraum (205) aufi weisenden Fortsatz (20) mit einer - in Nicht-Feuerungsstellung
- von einem eine entsprechend angeordnete Öffnung (101) im Bodenstück (1) durchdringenden,
im bevorzugt senkrechten,Winkel zur Achse des Werferrohres (1) angeordneten und bewegbaren,
die Granate (2) in Lage haltenden, Auslösestift (11) durchsetzten Öffnung (201) aufweist,
wobei im Hohlraum (205) des Fortsatzes (20) ein im wesentlichen axial bewegbarer,
mit, gegebenenfalls am Boden der Ausnehmung (13) abgestütztem,Spannelement, insbesondere
Feder (210), vorgespannter vom genannten in seine, vorzugsweise durchgehende, Öffnung
(221) ragenden Auslösestift (lI) ebenfalls in Lage gehaltener, im wesentlichen axial
bewegbarer Auslösebolzen (22) und ein im Abstand von diesem befindliches Zündhütchen
(23) angeordnet sind.
4. Granatwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Öffnung (201) für den Auslösestift (11) im Fortsatz (20) in einen deren Breite, insbesondere
deren Durchmesser, im wesentlichen gleichende Breite aufweisenden,bis zum freien Ende
des Fortsatzes (20) sich im wesentlichen axial erstreckenden Schlitz (201a) übergehend
ausgebildet ist.
5. Granatwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Öffnung (201) für den Auslösestift (11) im Fortsatz (20) in einen geringere Breite
als die Breite, insbesondere der Durchmesser, der Öffnung (201) aufweisenden bis zum
freien Ende des Fortsatzes (20) sich im wesentlichen axial erstreckenden Schlitz (201a)
übergehend ausgebildet ist und der Stift (11) einen den Öffnungen (101, 201) im Bodenstück
(10) und im Fortsatz (20) zugeordneten, im wesentlichen deren Querschnitt entsprechenden
Querschnitt aufweisenden Halteteil (115) und einen daran anschließenden, dem Auslösebolzen
(22) zugeordneten, im wesentlichen der Breite des Schlitzes (201a) entsprechende Breite
aufweisenden Freigebeteil (116) mit einer zumindest der Wanddicke des Fortsatzes (20).entsprechenden
Längserstreckung aufweist.
6. Granatwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Fortsatz
(20) der Granate (2) mit Auslösebolzen (22) und Zündhütchen (23) im wesentlichen hohlzylindrisch
ausgebildet und in den Schaft (26) der Granate (2) eingesetzt, vorzugsweise eingeschraubt,ist.
7. Granatwerfernach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich
zum Auslösestift (11) ein in Transportstellung das Bodenstück (10) des Granatwerferrohres
(1) sowie den Fortsatz (20) der im Werfer vom Auslösestift (11) in Lage gehaltenen
Granate (2) durchsetzender, die Granate (2) ebenfalls in Lage haltender Sicherungsstift
(12) vorgesehen ist.
8. Granatwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Auslösestift (11) an einen an der Außenseite des Bodenstückes (10) angeordneten Auslösehebel
(111) angelenkt und in Feuerstellung (F) mittels sich an der genannten Bodenstück-Außenfläche
abstützender Nocke (112) des Auslösehebels (111) aus den Öffnungen (221, 201) im Auslcsebolzen
(22) und im Fortsatz (20) der Granate (2) entfernbar ist, und der vorgespannte Auslösebolzen
(22) sowie die Granate (2) selbst mechanisch freigebbar sind.
9. Granatwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in Transportstellung
(T) der an den Auslösestift (11) angelenkte Auslösehebel (111) sowie ein am Sicherungsstift
(12) angelenkter Hebel, insbesondere Ring (121) im wesentlichen an die Außenfläche
des Werferrohres (1) anliegend gemeinsam von einem flexiblen Element, vorzugsweise
einem selbstklebenden Band (122), umschlossen in Lage haltbar sind.
10. Granatwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
ein Formschlußelement bildende Ausnehmung (14) im Bodenstück (10) des Werferrohres
(1) im wesentlichen prismatisch oder kegelstumpfförmig, gegebenenfalls mit etwa halbkugelförmigem
Grund, ausgebildet ist.
11. Granatwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausnehmung (14) ein mit einem entsprechenden Gegengewinde am griffseitigen Ende (31)
eines Spatens kooperierendes Gewinde aufweist.
12. Granatwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das
Werferrohr (1) eine Seiten-und Höhenvisiereinrichtung mit an der Außenseite des Bodenstückes
(10) angeordneter Kimme, vorzugsweise eine umlaufende Visiernut (40), und, gegebenenfalls
in bzw. an einem Verschlußstopfen (45) für das Werferrohr (1) angeordnetem, vorzugsweise
mit Schußweitenskala (411) versehenem, im wesentlichen im Mündungsbereich am Werferrohr
(1) befestigtem, durch Schwerkraft in Lage haltbarem, flexiblem Visierelement, vorzugsweise
eine Visierfahne (41) , aufweist.
13. Granate für,insbesondere leichte, Granatwerfer mit Granatkörper und, vorzugsweise
Stabilisierungsflossen aufweisendem, Schaft, dadurch gekennzeichnet, daß sie an ihrem
Schaftende einen, vorzugsweise im wesentlichen hohlzylindrischen, und vorzugsweise
rückwärts offenen, Fortsatz (20) mit Zündhütchen (23) und im Abstand davon angeordnetem,
gegebenenfalls an der dem Zündhütchen (23) abgekehrten Seite ein Spannelement, insbesondere
eine Feder (210), aufweisendem Auslösebolzen (22) mit, vorzugsweise einander gegenüberliegenden,
Öffnungen (201, 202) im Fortsatz (20) im Querschnitt entsprechender Öffnung (221)
aufweist, wobei die Öffnungen (201, 221, 202) - im wesentlichen in einander deckender
Lage angeordnet - von einem Bolzenhaltestift (226) durchsetzt sind.