[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Metallen oder Metallegierungen
durch Reduktion ihrer Halogenide sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Die Gewinnung von Metallen aus ihren Halogeniden ist vor allem für Titan, Zirkon,
Hafnium, Niob und Tantal bekannt, kann aber auch bei anderen Metallen angewendet werden,
wie z.B. bei Chrom und Uran. Für die Herstellung von Titan ist das sog. Kroll-Verfahren
nach der US-A - 2 205 854 bekannt, wobei als Ausgangsstoffe Titantetrachlorid und
ein Reduktionsmetall, nämlich Magnesium oder Natrium, verwendet werden und das Titantetrachlorid
in gasförmiger oder flüssiger Form in einen mit einem flüssigen Reduktionsmetall gefüllten
Reaktionstiegel eingebracht wird. Die Temperatur wird auf etwa 1100°K gehalten. Nachteile
dieses Verfahrens bestehen darin, daß das Reduktionsmetall teuer ist, die Rückgewinnung
des Metalls aus dem Metallhalogenid aufwendig ist und das Titan in Schwammform anfällt,
was mehrere Nachbehandlungsstufen erfordert.
[0003] Ein ähnliches Verfahren ist in der DE-A - 30 24 697 beschrieben, wobei die Reduktion
des Titantetrachlorids durch gemeinsame Einwirkung von Natrium und Wasserstoff bei
Temperaturen von etwa 3000°K erfolgt. Die erforderliche Wärme zur Aufrechterhaltung
dieser Temperatur wird einerseits durch exotherme Reaktion des Titantetrachlorids
mit dem Reduktionsmetall Natrium gewonnen und anderseits durch Beheizen mit einem
elektrischen Lichtbogen, Spiegelofen, Laserstrahlen oder auch auf die Reaktionszone
gerichteten Plasmabrennern aufgebracht. Auch bei diesem Verfahren ergeben sich gewisse
Nachteile, u.zw. durch den Einsatz des teuren Reduktionsmetalles Natrium und durch
hohen Energieaufwand zum Verdampfen dieses Reduktionsmetalls. Außerdem ergeben sich
Probleme beim Anfahren; denn es müssen verfahrenstechnisch schwierig durchzuführende
Maßnahmen getroffen werden, um Verstopfungen der Zufuhrleitungen, hervorgerufen durch
gegenseitige Diffusion der Reaktionspartner, zu verhindern.
[0004] Aus der
DE-
B - 1 295 194 ist des weiteren ein Verfahren zur Herstellung von Tantal- und/oder Niobmetall
bekannt, bei welchem die Metallchloride in fester Form in ein Wasserstoffplasma in
Gegenwart eines kondensierten dispergierten Schwermetallcarbids, wie Urancarbid, eingeführt
werden, wobei sich das reduzierte Tantal bzw. Niob auf den Schwermetallcarbidteilchen
niederschlägt. Für eine technische Durchführung ist dieses Verfahren jedoch nicht
geeignet.
[0005] Die Erfindung bezweckt die Vermeidung der geschilderten Schwierigkeiten und stellt
sich die Aufgabe, Metalle oder Metallegierungen durch Reduktion ihrer Halogenide unter
Verwendung von Wasserstoff als Reduktionsmittel, jedoch ohne Verwendung von Reduktionsmetallen,
wie Natrium oder Magnesium, in flüssiger Form herstellen zu können, wobei das erschmolzene
Metall unmittelbar darauf vergossen werden kann.
[0006] Diese Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß aus gemeinsam mit Wasserstoff
dampfförmig im Plasmagas enthaltenen Metallhalogeniden eine Plasmastrahlreaktionszone
gebildet wird, aus welcher das entstehende schmelzflüssige Metall in eine unterhalb
der Reaktionszone angeordnete Kokille gelangt und gegebenenfalls aus dieser kontinuierlich
ausgezogen wird.
[0007] Durch die Ausbildung der Reaktionszone als Plasmastrahlreaktionszone wird eine sehr
hohe Temperatur gegenüber dem bekannten Verfahren erzielt, nämlich bis zu 10.000°K,
wobei ein thermodynamischer Effekt vorteilhaft ausgenützt wird: Die Reduktionskraft
des Wasserstoffes für Metallhalogenide nimmt nämlich mit steigender Temperatur zu,
so daß die Reduktion der Halogenide ohne Zuhilfenahme von zusätzlichen Reduktionsmetallen
erfolgen kann.
[0008] Als Plasmagas kann Wasserstoff allein, vorzugsweise jedoch ein Gemisch aus Wasserstoff
und Edelgas, insbesondere Argon, verwendet werden, wobei durch das Mischungsverhältnis
die Temperatur des Plasmastrahles (der Plasmasäule) geregelt werden kann. So kann
durch Zusatz von Argon die Temperatur erhöht werden. Das Metallhalogenid kann in festem,
flüssigem oder vorzugsweise gasförmigem Zustand in den Plasmastrahl eingebracht werden.
[0009] Nach einer bevorzugten Ausführungsform werden die Plasmastrahlreaktionszone umgebende
zusätzliche Wasserstoffströme eingeleitet, um das entstehende HCl und nicht umgesetzte
Metallhalogenide aus dem Reaktionsraum abzuleiten. Das bei der Reaktion entstehende
Abgas enthält nicht umgesetzte Metallhalogenide und HCl. Die nicht umgesetzten Metallhalogenide
können durch Kühlung abgetrennt und im Kreislauf wieder der Plasmastrahlreaktionszone
zugeführt werden.
[0010] Erfindungsgemäß werden die umzusetzenden Metallhalogenide vor der Einführung in die
Plasmastrahlreaktionszone in Dampfform übergeführt; vorzugsweise werden sie vorreduziert.
Beispielsweise kann Titantetrachlorid in einer vorgeschalteten Reaktionskammer zu
Titandichlorid vorreduziert werden.
[0011] Die Erfindung umfaßt weiters eine Vorrichtung zur Durchführung des beschriebenen
Verfahrens mit einem gekühlten Reaktionsgefäß, in dessen oberem Teil ein Reaktionsraum
gebildet ist, in den das zu reduzierende Metallhalogenid und Wasserstoff eingeleitet
werden und Mittel zur Erhitzung des Reaktionsraumes vorgesehen sind, und in dessen
unterem Teil das gebildete Metall gesammelt wird.
[0012] Die Vorrichtung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß zentral in dem Reaktionsgefäß
eine Plasmalanze angeordnet ist, durch welche ein Gemisch von Wasserstoff enthaltendem
Plasmagas und dem zu reduzierenden dampfförmigen Metallhalogenid durchgeleitet wird,
wobei zwischen der Mündung der Plasmalanze und dem im Reaktionsgefäß befindlichen
Metallsumpf als Gegenelektrode ein Plasmastrahl gebildet wird, in welchem die Reaktion
zwischen Wasserstoff und Metallhalogenid stattfindet.
[0013] Weitere Merkmale der Vorrichtung bestehen darin, daß das Reaktionsgefäß aus einem
oberen, die Plasmalanze enthaltenden Reaktorteil, und einem gegenüber diesem teleskopisch
verschiebbaren unteren, den Metallsumpf aufnehmenden Kokillenteil besteht; daß die
Plasmalanze konzentrisch von Wasserstoffzuführungsrohren umgeben ist; daß der obere
Teil und der untere Teil des Reaktionsgefäßes dcppelwandig ausgebildet und von Kühlmittel
durchflossen sind; daß die verschiebbaren Teile des Reaktionsgefäßes gegeneinander
durch ein Sperrgas, wie Argon, abgedichtet sind; und daß der untere Teil des Reaktionsgefäßes
als oszillierende Durchlaufkokille ausgebildet ist.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung zu dessen Durchführung sind in
der Zeichnung näher erläutert, wobei Fig. 1 ein Schema des erfindungsgemäßen Verfahrens
zeigt, die Fig. 2 und 3 Vertikalschnitte, teilweise Seitenansichten, eines Reaktors
mit angeschlossenem Kokillenteil in zwei Arbeitsstellungen zeigen und Fig. 4 eine
abgeänderte Ausführungsform eines Reaktors mit oszillierender Durchlaufkokille veranschaulicht.
[0015] Das Reaktionsgefäß ist allgemein mit 1 bezeichnet. Es besteht aus einem oberen Reaktorteil
2 und einem unteren Kokillenteil 3. Zentral im Reaktorteil 2 ist eine Plasmalanze
4 angeordnet, der über die Leitung 5 gasförmiges Titantetrachlorid zugeleitet wird.
Das gasförmige Titantetrachlorid wird in einer Vergaserkammer 6 gebildet, welche Kammer
von einer Dosierpumpe 7 versorgt wird. Die Vergasung bzw. Verdampfung flüssigen Titantetrachlorids
erfolgt durch Einspritzen über eine Düse 8 in die Kammer 6 und gleichzeitiges Beheizen
von außen. Gleichzeitig wird der Plasmalanze über die Leitungen 9 und 10 das Plasmagas
zugeführt, welches aus einem Gemisch von Wasserstoff und Argon besteht. Nach Zündung
des Plasmabrenners bildet sich an der Mündung der Plasmalanze die Plasmasäule bzw.
der Plasmastrahl 11 aus, der eine hohe Temperatur bis zu 10.000° K erreicht, und in
welchem die Reduktion stattfindet. Das geschmolzene Metall wird im Kokillenteil 3
gesammelt. Zwischen dem gebildeten Metallsumpf 12, der die Anode bildet, und der Lanzenmündung
brennt der Plasmastrahl. Der Kokillenteil 3 ist gegenüber dem Reaktorteil 2 teleskopisch
verschiebbar. Der Spalt wird durch einen Gasvorhang 13, vorzugsweise aus Argon, gedichtet.
Um die Plasmalanze herum sind weitere Zuleitungen für Wasserstoffgas angeordnet, die
mit 14 bezeichnet sind. Diese leiten zusätzlichen Wasserstoff rund um die heiße gasförmige
Reaktionszone und dienen dazu, die entstandenen Abgase, bestehend aus HC1 und nicht
umgesetzten Metallhalogeniden und eventuell überschüssigem Wasserstoff, aus dem Reaktionsraum
zu entfernen und aus der Ableitung 15 in ein Gefäß 16 zu drücken, welches durch eine
Kühlschlange 17 gekühlt wird. Durch die Kühlung wird HC1 vom nicht umgesetzten Metallhalogenid
getrennt, das nicht umgesetzte Metallhalogenid wird durch die Leitung 18 in die Plasmalanze
rückgeführt; HC1 wird durch die Leitung 19 abgezogen.
[0016] Das in Fig. 1 dargestellte Verfahrensschema kann nach einer abgeänderten Ausführungsform
dadurch ergänzt werden, daß in die Vergaserkammer 6 durch eine (nicht dargestellte)
Leitung Wasserstoff eingeleitet wird, wobei das Titantetrachlorid zu Titandichlorid
vorreduziert wird. In der Leitung 5 zwischen der Vergaserkammer und der Plasmalanze
kann in diesem Falle auch eine Kühlkammer vorgesehen sein, aus der das bei der Vorreduzierung
entstandene HC1 abgeleitet wird.
[0017] In den Fig. 2 und 3 ist die konstruktive Ausbildung des erfindungsgemäßen Reaktionsgefäßes
näher erläutert. Daraus ist zu entnehmen, daß die Plasmalanze 4 gekühlt ist, indem
sie einen Kühlmantel 20 aufweist, in dem ein Leitrohr 21 zur Umleitung des Kühlmittels
vorgesehen ist. Weiters ist aus Fig. 2 die Ausbildung der die Plasmalanze umgebenden
Zuführrohre 14 für zusätzlichen Wasserstoff zu ersehen. Diese sind ebenfalls mit einem
Kühlmantel 22 versehen. Weiters ist auch der Kokillenteil 3 des Reaktionsgefäßes mit
einem Kühlsystem ausgestattet, welches aus einem Doppelmantel 23, 24 und einem im
Mantelzwischenraum angeordneten Kranz von Rohren 25 besteht. Dem Kühlmantel wird durch
die Leitung 26 das Kühlmittel zugeführt, durch die kranzförmig angeordneten Rohre
25 abgeführt und durch die Leitung 27 abgeleitet.
[0018] Der Kokillenteil 3 ist gegenüber dem Reaktorteil 2 teleskopisch verschiebbar, d.
h. ein- und ausziehbar, wobei die Fig. 2 die eingeschobene Stellung zu Beginn bzw.
kurz nach Beginn des Reduktionsprozesses zeigt und Fig. 3 die Stellung nach Füllung
des Kokillenteiles mit flüssigem Metall 28 gegen Ende des Prozesses veranschaulicht.
Der elektrische Anschluß des die Anode bildenden Kokillenteiles des Reaktionsgefäßes
erfolgt über die Leitung 29 an dem positiven Pol einer Stromquelle. Die Plasmalanze
selbst ist als Kathode an dem negativen Pol der Stromquelle angeschlossen. Die Verschiebung
des Kokillenteiles 3 gegenüber dem Reaktorteil 2 erfolgt mittels eines am Kokillenteil
angreifenden Stellgliedes 30. Der Spalt zwischen dem Reaktorteil 2 und dem Kokillenteil
3 wird durch eine Manschette 31, in die durch die Leitung 32 Argon eingeleitet wird,
abgedichtet.
[0019] Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 ist der Reaktorteil durch eine in Richtung des
Doppelpfeiles 33 oszillierende Durchlaufkokille 34 gebildet, die einen Kühlmantel
35 aufweist, in den das Kühlwasser bei 36 ein- und bei 37 austritt. Die Plasmalanze
4 und die um diese angeordneten Rohre 14 zur Zuführung von zusätzlichem Wasserstoff
sind gleicherweise ausgebildet,wie in Verbindung mit Fig. 2 beschrieben. Die Durchlaufkokille
34 ist gegenüber einem feststehenden mit der Gießbühne 39 verbundenen Stützteil 38
mittels eines Faltenbalges 40 verbunden. Zur Abdichtung wird in ähnlicher Weise, wie
früher beschrieben, durch die Leitung 41 Argon in den Spalt zwischen dem Stützteil
38 und dem in der Reduktionszone 11 (Plasmastraht gebildeten Strang 42 eingeblasen.
Der Strang wird durch die Rollen 43 kontinuierlich ausgezogen.
[0020] Zu Beginn des Prozesses wird zunächst die gesamte Vorrichtung mit Edelgasen, insbesondere
Argon, gespült. Nachher wird die Plasmalanze gezündet und das Edelgas zum größten
Teil durch Wasserstoff ersetzt und sodann das Metallhalogenid zugeschaltet. Bei der
Ausführungsform nach den Fig. 2 und 3 wird zweckmäßig auf dem Boden des Kokillenteiles
eine Platte aus dem zu erschmelzenden Metall gelegt, auf dem sich im Laufe des Fortschreitens
des Reduktionsprozesses das geschmolzene Metall ansetzt und weiter wächst.
[0021] Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 wird zu Beginn des Reduktionsprozesses ein Anfahrstrang
aus dem zu erschmelzenden Metall von unten in die Kokille eingeführt, der bei Fortschreiten
des Prozesses nach unten ausgezogen wird. Oben ist die Durchlaufkokille gegenüber
der feststehenden Plasmalanze durch einen weiteren Faltenbalg 44 aus elektrisch isolierendem
Material gedichtet. Der Anfahrstrang ist mit dem positiven, die Plasmalanze mit dem
negativen Pol einer Stromquelle verbunden.
[0022] Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die folgenden Ausführungsbeispiele näher
erläutert:
Beispiel 1:
[0023] In einen Reaktor des in den Fig. l bis 3 beschriebenen Typs wurden stündlich 4,3
kg Titantetrachlorid und 8,9 Nm
3 Wasserstoff eingespeist, wobei die Reaktionstemperatur auf 4000° K gehalten wurde.
Dabei wurden stündlich 0,9 kg Titan gewonnen. Das dabei angewendete molare Verhältnis
betrug 4facher molarer Überschuß an Wasserstoff gegenüber dem sich bildenden HCl-Gas
und 16facher molarer Überschuß gegenüber Titan.
[0024] Der Energieverbrauch betrug 56 kWh, zusammengesetzt aus: 46 kWh für das Erwärmen
des Wasserstoffes, 7 kWh für das Erwärmen des Titantetrachlorids und 3 kWh Reaktionsenergie.
Beispiel 2:
[0025] In einen Reaktor des in den Fig. 1 bis 3 beschriebenen Typs wurden stündlich 4,3
kg Titantetrachlorid und 5 Nm
3 Wasserstoff eingespeist, wobei die Reaktionstemperatur auf 4500° K gehalten wurde.
Dabei wurde stündlich 1 kg Titan erhalten. Das dabei angewendete molare Verhältnis
betrug 2facher molarer Überschuß an Wasserstoff gegenüber dem sich bildenden HCl-Gas
und 8facher molarer Überschuß gegenüber Titan.
[0026] Der Energieverbrauch betrug 46,4 kWh, zusammengesetzt aus: 35,8 kWh für das Erwärmen
des Wasserstoffes, 7,6 kWh für das Erwärmen des Titantetrachlorids und 3 kWh Reaktionsenergie.
Beispiel 3:
[0027] In einen Reaktor des in den Fig. 1 bis 3 beschriebenen Typs wurden stündlich 4,2
kg Titantetrachlorid und 3 Nm
3 Wasserstoff eingespeist und die Reaktionstemperatur auf 5000° K gehalten. Dabei wurden
stündlich 0,9 kg Titan gewonnen. Das angewendete molare Verhältnis betrug lfacher
molarer Überschuß an Wasserstoff gegenüber dem sich bildenden HCl-Gas und 4facher
molarer Überschuß gegenüber Titan.
[0028] Der Energieverbrauch betrug 35,2 kWh, zusammengesetzt aus: 23 kWh für das Erwärmen
des Wasserstoffes, 9 kWh für das Erwärmen des Titantetrachlorids und 3,2 kWh Reaktionsenergie.
1. Verfahren zur Herstellung von Metallen oder Metallegierungen durch Reduktion ihrer
Halogenide im Wasserstoffplasma, dadurch gekennzeichnet, daß aus gemeinsam mit Wasserstoff
dampfförmig im Plasmagas enthaltenen Metallhalogeniden eine Plasmastrahlreaktionszone
gebildet wird, aus welcher das entstehende schmelzflüssige Metall in eine unterhalb
der Reaktionszone angeordnete Kokille gelangt und gegebenenfalls aus dieser kontinuierlich
ausgezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Plasmastrahlreaktionszone
umgebende zusätzliche Wasserstoffströme eingeleitet werden, um das entstehende HCl
und nicht umgesetzte Metallhalogenide aus dem Reaktionsraum abzuleiten.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem abgeleiteten Gasgemisch
Metallhalogenide durch Kühlung abgetrennt und wieder der Plasmastrahlreaktionszone
zugeführt werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung
der Reaktionstemperatur dem Plasmagas Edelgase, wie Argon, beigemischt werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die umzusetzenden
Metallhalogenide vor der Einführung in die Plasmastrahlreaktionszone vorreduziert
werden.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 5, mit einem
gekühlten Reaktionsgefäß, in dessen oberem Teil ein Reaktionsraum gebildet ist, in
den das zu reduzierende Metallhalogenid und Wasserstoff eingeleitet werden und Mittel
zur Erhitzung des Reaktionsraumes vorgesehen sind, und in dessen unterem Teil das
gebildete Metall gesammelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zentral in dem Reaktionsgefäß
(2) eine Plasmalanze (4) angeordnet ist, durch welche ein Gemisch von Wasserstoff
enthaltendem Plasmagas und dem zu reduzierenden dampfförmigen Metallhalogenid durchgeleitet
wird, wobei zwischen der Mündung der Plasmalanze (4) und dem im Reaktionsgefäß (3)
befindlichen Metallsumpf (12) als Gegenelektrode ein Plasmastrahl (11) gebildet wird,
in welchem die Reaktion zwischen Wasserstoff und Metallhalogenid stattfindet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgefäß (1)
aus einem oberen, die Plasmalanze (4) enthaltenden Reaktorteil (2) und einem gegenüber
diesem teleskopisch verschiebbaren unteren, den Metallsumpf (12) aufnehmenden, Kokillenteil
(3) besteht.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Plasmalanze
(4) konzentrisch von Wasserstoffzuführungsrohren (14) umgeben ist.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der obere
Teil und der untere Teil des Reaktionsgefäßes (3) doppelwandig ausgebildet und von
Kühlmitteln durchflossen sind.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiebbaren
Teile (3, 2) des Reaktionsgefäßes gegeneinander durch ein Sperrgas, wie Argon, abgedichtet
sind.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der untere
Teil des Reaktionsgefäßes als oszillierende Durchlaufkokille (34) ausgebildet ist.