(19)
(11) EP 0 135 884 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.04.1985  Patentblatt  1985/14

(21) Anmeldenummer: 84110844.2

(22) Anmeldetag:  12.09.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 88/12, B63B 35/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 15.09.1983 DE 3333351

(71) Anmelder: Hilgers AG
D-56598 Rheinbrohl (DE)

(72) Erfinder:
  • Ginthoer, Helmut
    D-5461 Breitscheid-Goldscheid (DE)
  • Jungbluth, Norbert
    D-5451 Niederbreitbach (DE)
  • Sander, Hans-Klaus
    D-5461 Ockenfels/Linz (DE)

(74) Vertreter: Cohausz & Florack Patentanwälte 
Postfach 33 02 29
40435 Düsseldorf
40435 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schwimmfähiger Container


    (57) Die Erfindung betrifft einen schwimmfähigen Container mit einer Bodenplatte, an deren Unterseite Längsprofile befestigt sind, um auf Rollen des LKW zu laufen. Der Container weist die Abmessungen und Eckbeschläge eines ISO-Containers auf. Die Bodenplatte des Containers liegt um die Höhe der Längsprofile höher als die Unterkanten der unteren ISO-Eckbeschläge und der Längsseitenwände, um in diesem Zwischenraum innerhalb der Normabmessungen die Längsprofile und den Antrieb aufnehmen zu können.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen schwimmfähigen Container mit einer Bodenplatte, an deren Unterseite Längsprofile befestigt sind, die auf Rollen des LKW laufen.

    [0002] Ein solcher Container ist aus der DE-PS 28 51 872 bekannt.

    [0003] Bei diesen bekannten Containern stehen Teile über die den Container begrenzenden Wände hinaus, so daß während des Transports Beschädigungen auftreten können und ein üblicher Transport mit für genormte Container vorgesehenen Mitteln nicht oder nur mit größten Schwierigkeiten durchführbar ist. Ferner ist ein Transport durch Abrollkipper nur unter Verwendung von Zwischenrahmen möglich.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Container der eingangs genannten Art derart zu verbessern, daß er wie ein genormter ISO-Container transportiert und .gehandhabt werden kann und dennoch im Wasser ein ausreichendes Schwimmverhalten, insbesondere eine genügende Richtungsstabilität und Wendigkeit besitzt.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Container die Abmessungen und Eckbeschläge eines ISO-Containers hat, und daß die Bodenplatte des Containers um die Höhe der Längsprofile höher liegt als die Unterkanten der unteren ISO-Eckbeschläge und der Längsseitenwände.

    [0006] Dieser schwimmfähige Container kann in dem unteren flachen Raum zwischen der Bodenplatte und der unteren Begrenzungsebene, die von den Unterseiten der Eckbeschläge und der Längsseitenwände gebildet wird, diejenigen Längsprofile aufweisen, die nicht nur die Bodenplatte versteifen, sondern auch ein Auf- und Abrollen von einem LKW zulassen, ohne einen Zwischenrahmen zu erfordern. Die im Wasser die Richtungsstabilität erhöhenden Längsprofile bzw. Längsträger stehen über die unteren Grenzen des Containers nicht hinaus, so daß der Container wie ein üblicher ISO-Container transportiert und umgeschlagen werden kann. Das gleiche gilt auch für den Antrieb des Containers, da zumindest eine einen Wasserstrahl ausstoßende Düse des Antriebs in dem Zwischenraum drehbar angeordnet sein kann.

    [0007] Dadurch, daß ein Zwischenrahmen sich erübrigt, ist sichergestellt, daß der Container auf einem LKW nicht höher ist als die zugelassene Höhe, im Wasser nicht der Tiefgang erhöht und kein zusätzliches Gewicht aufgebracht wird.

    [0008] Um das Schwimmverhalten weiter zu verbessern, wird vorgeschlagen, daß am Bug ein vorderer Bereich der Bodenplatte in Fahrtrichtung gesehen nach oben geneigt, insbesondere in einem Winkel von 30 bis 60 Grad verläuft. Hierzu kann auch die vordere Querseitenwand mit ihrer Unterkante an der Bodenplatte enden. Ferner ist von Vorteil, wenn die vordere Querseitenwand mit ihrer Unterkante an der Oberkante des geneigten Bodenplattenbereichs endet.

    [0009] Um den Container von einem LKW-Abrollkipper transportieren zu können und hierbei den Platz auf dem LKW optimal zu nutzen, wird vorgeschlagen, daß der Bug des Containers mittig eine senkrechte Ausnehmung aufweist, in der ein Greifarm des LKW zur Einlage gelangt und in der ein Adapter für den Greifarm befestigt ist. Hierbei ist besonders vorteilhaft, wenn am Heck des Containers an der Unterseite, insbesondere an den unteren Eckbeschlägen, abnehmbare Rollen befestigt sind. Auch kann der eine Rolle lagernde Träger den Eckbeschlag seitlich zumindest an zwei Seiten umgreifen und ein Stift oder Bolzen in öffnungen des Eckbeschlages und des Trägers zur Verriegelung einliegen.

    [0010] Ein besonders klein bauender, über die untere Begrenzung nicht vorstehender und eine optimale Wendigkeit erzeugender Antrieb wird dadurch erzielt, daß an der Unterseite ein Strahlantrieb angeordnet ist, dessen um 360° drehbare Düse im Rahmen zwischen der Bodenplatte und der unteren Begrenzung des Containers ist. Hierbei können an der Unterseite zwei Strahlantriebe angeordnet sein, deren Drehachsen außermittig zu beiden Seiten der Mittellängsachse des Containers liegen.

    [0011] Ferner wird vorgeschlagen, daß zur Lagestabilisierung an beiden Längsseiten Schwimmkörper ausklappbar sind.

    [0012] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:

    Fig. 1 einen senkrechten Längsschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel des Containers;

    Fig. 2 eine Untersicht;

    Fig. 3 einen senkrechten Querschnitt;

    Fig. 4 eine Untersicht eines zweiten Ausführungsbeispiels;

    Fig. 5 eine Seitenansicht einer am Eckbeschlag befestigten abnehmbaren Rolle;

    Fig. 6 eine perspektivische Ansicht der Rolle nach Fig. 5; und

    Fig. 7 eine Stirnansicht mit herausgeklappten Schwimmkörpern.



    [0013] Der Container weist die Abmessungen eines ISO-Containers auf und besitzt zwei Längsseitenwände 1, 2, die von den oberen vier Eckbeschlägen 3 bis zu den unteren vier Eckbeschlägen 4 reichen. Die Unterkanten 5 der Längsseitenwände befinden sich in Höhe der unteren waagerechten Containerbegrenzungsebene und damit etwa in derselben Höhe wie die Unterseiten der unteren Eckbeschläge 4. Die Unterseiten der Eckbeschläge 4 können hierbei, wie bei ISO-Containern üblich, noch um weniger Zentimeter tiefer liegen als die waagerechten Unterkanten 5 der Seitenwände.

    [0014] Die untere waagerechte Bodenplatte 6 trägt an ihrer Unterseite zwei Längsprofile 7 mit T- oder doppel-T-förmigem Querschnitt, wobei der Steg des Profils senkrecht steht. Die Bodenplatte 6 ist gegenüber der unteren waagerechten Begrenzungsebene 8, in der die Unterkanten 5 der Längsseitenwände 1, 2 liegen, um die Höhe der Längsprofile 7 höher angeordnet, so daß innerhalb der Außenbegrenzungen des Containers unterhalb der Bodenplatte 6 ein waagerechter Freiraum F besteht, in dem die Längsprofile 7 als auch der untere Teil, insbesondere die um eine senkrechte Achse verdrehbare Düse eines Strahlantriebs 9 angeordnet ist. Während beim ersten Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 bis 3 nur ein Strahlantrieb vorgesehen ist, zeigt das zweite Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 zwei Strahlantriebe 9, die gegenüber der Längsmittelachse des Containers versetzt auf beiden Seiten angeordnet sind.

    [0015] Am Bug des Containers ist der vordere Bereich 6a der Bodenplatte 6 in Fahrtrichtung gesehen um ca. 45 Grad geneigt, wodurch der Wasserwiderstand geringer ist. Die an die Bodenplatte nach oben anschließende vordere Querseitenwand 10 weist mittig eine senkrechte Längsausnehmung 11 auf, in der während des Transports auf einem LKW ein Greifarm des LKW einliegt, der an einem Adapter 12 in der Ausnehmung 11 fest ist. Durch diesen nicht dargestellten Greifarm kann der Container vom LKW angehoben und abgerollt werden, wobei während des ersten Bewegungsabschnitts die Längsprofile 7 auf Rollen des LKW und später auf Rollen 13 laufen, die an den hinteren unteren Eckbeschlägen 4 des Containers befestigt sind. Mit diesen Rollen 13 wird der Container wie eine Abrollmulde auf dem Boden entlanggerollt.

    [0016] Die Rollen 13 sind an einem H- oder kastenförmigen Träger 14 angelenkt, der zumindest mit zwei Seiten den Eckbeschlag 4 umgreift und seitlich Öffnungen 15 auf gegenüberliegenden Seiten in Höhe der Öffnungen 16 des Eckbeschlags aufweist, so daß ein Bolzen 17 durch diese öffnung hindurchgesteckt werden kann, um den Träger 14 am Eckbeschlag 4 sicher zu befestigen.

    [0017] Der Container weist eine zweite waagerechte Platte auf, die als Deckplatte 18 erheblich höher als die Bodenplatte 6 innerhalb der Umgrenzungen angeordnet ist und auf der Personen während der Fahrt auf dem Wasser als auch während des Hantierens von Instrumenten und Geräten laufen können. In Höhe der Deckplatte 18, insbesondere an dieser, sind im Querschnitt dreieckförmige hohle Schwimmkörper 19 angelenkt, die um eine waagerechte, zur Fahrtrichtung parallele Achse verschwenkbar sind und im eingeschwenkten Zustand auf der Dachplatte 18 liegen und im ausgeschwenkten Zustand an den Seitenwänden 1, 2 zur Anlage gelangen und dabei in die Wasseroberfläche eintauchen.

    [0018] Die Seitenwände 1, 2 weisen Ausschnitte 20 auf, durch die insbesondere während der Fahrt auf dem Wasser hantiert werden kann. Ferner können die Seitenwände Fensteröffnungen als auch eine Tür besitzen.

    [0019] Ein solcher Container kann mit den verschiedensten Einrichtungen und Geräten versehen sein und insbesondere auf dem Land und zu Wasser zu folgenden Zwecken dienen: Brandbekämpfung, technische Hilfeleistung, Rettung, Ambulanz, Umweltschutz, ölbeseitigung, Hobby, Freizeit, Energieversorgung, Brückenbau, Pumpstation und als militärisches Gerät.


    Ansprüche

    1. Schwimmfähiger Container mit einer Bodenplatte, an deren Unterseite Längsprofile befestigt sind, die auf Rollen des LKW laufen, dadurch gekennzeichnet , daß er die Abmessungen und Eckbeschläge (3, 4) eines ISO-Containers hat, und daß die Bodenplatte (6) des Containers um die Höhe der Längsprofile (7) höher liegt als die UnterKanten (5) der unteren ISO-Eckbeschläge (4) und der Längsseitenwände (1, 2).
     
    2. Container nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß am Bug ein vorderer Bereich (6a) der Bodenplatte (6) in Fahrtrichtung gesehen nach oben geneigt, insbesondere in einem Winkel von 30 bis 60 Grad verläuft.
     
    3. Container nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß Rückwand und/oder Vorderwand mit ihren Unterkanten an der Bodenplatte (6) enden.
     
    4. Container nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß die vordere Querseitenwand (10) mit ihrer Unterkante an der Oberkante des geneigten Bodenplattenbereichs (6a) endet.
     
    5. Container nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß der Bug des Containers mittig eine senkrechte Ausnehmung (11) aufweist, in der ein Greifarm des LKW zur Einlage gelangt und in der ein Adapter (12) für den Greifarm befestigt ist.
     
    6. Container nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß am Heck des Containers an der Unterseite, insbesondere an den unteren Eckbeschlägen (4), abnehmbare Rollen (13) befestigt sind.
     
    7. Container nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß der als Lager für eine Rolle (13) dienende Träger (14) den Eckbeschlag (4) seitlich zumindest an zwei Seiten umgreift und ein - Stift oder Bolzen (17) in öffnungen (15, 16) des Eckbeschlages und des Trägers zur Verriegelung einliegt.
     
    8. Container nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß an der Unterseite ein Strahlantrieb (9) angeordnet ist, dessen um 360 Grad drehbare Düse im Raum (F) zwischen der Bodenplatte (6) und der unteren Begrenzung des Containers ist.
     
    9. Container nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite zwei Strahlantriebe (9) angeordnet sind, deren Drehachsen außermittig zu beiden Seiten der Mittellängsachse des Containers liegen.
     
    10. Container nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß zur Lagestabilisierung an beiden Längsseiten Schwimmkörper (19) ausklappbar sind.
     




    Zeichnung