[0001] Die Erfindung betrifft eine Spindelpresse nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Eine Spindelpresse dieser Bauart ist aus der DE-PS 28 01 139 bekannt. Bei der bekannten
Presse wird ein in einem seitlich von der Spindel befindlichen Druckraum angeordneter
Kolben aus einem Vorraum mit Druckluft beaufschlagt, um eine mit der Spindel verbundene
Kupplungsscheibe gegen das Schwungrad zu pressen und dadurch die Spindel anzutreiben.
Das Ausrücken der Kupplung wird über eine träge Masse gesteuert, die bei der Verzögerung
der Spindel in Axialrichtung bewegt wird und dabei ein Vorsteuerventil anhebt, das
die Druckluftzufuhr mit der Atmosphäre verbindet, so daß der im Vorraum angeordnete
Ventilkolben schlagartig abhebt. Der Druckraum kann dadurch relativ rasch entlüftet
werden, so daß die Kupplung ausrückt.
[0003] Bei der bekannten Kupplung ist die rotierende Schaltmasse (träge Masse) zentral oberhalb
des Stirnendes der Spindel angeordnet, so daß der Druckraum der Kupplung alsRingraum
und der entsprechende Kolben als Ringkolben ausgebildet sein müssen. Nachteilig sind
hierbei die relativ kleine Beaufschlagungsfläche bei einem relativ großen Durchmesser
sowie die erforderlichen zwei Abdichtungen des Ringkolbens. Ferner müssen Strömungskanäle
von der Mitte der Presse bis zum Ringkolben vorgesehen werden, die relativ teuer sind
und eine große Luftreibung verursachen.
[0004] Die zentral angeordnete träge Masse ist baulich schwer zugänglich und läßt sich nur
umständlich einstellen. Dadurch, daß die Masse über einen verschiebbaren Bolzen das
Vorsteuerventil betätigt, können sich bei einem Verschleiß des Bolzens die Abschaltzeiten
ändern.
[0005] Die bekannte Spindelpresse hat ferner den Nachteil, daß die träge Masse des Schaltelementes
erst bei Verlangsamung der Spindel wirksam wird, d.h. die Kupplung beginnt zu rutschen
und die Auffederungen in der Presse sind schon erreicht. Der Weg des Schalttellers
und die Entlüftungszeiten bestimmen die Dauer des Reibschlusses und somit den Verschleiß
der Reibbeläge, da der Abschaltimpuls nach dem Erreichen des eingestellten Drehmomentes
gegeben wird.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spindelpresse der angegebenen Art
zu schaffen, mit der das Ausrücken der Kupplung unter Verkürzung von Schaltzeitverlusten
genauer steuerbar ist.
[0007] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einer Spindelpresse der im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 wiedergegebenen Art dadurch gelöst, daß die träge Masse unmittelbar
am Stößel der Spindel angeordnet ist, daß der Druckraum zentral oberhalb des oberen
Stirnendes der Spindel vorgesehen ist und daß eine Vielzahl von Schnellüftventilen
sternförmig um einen stationären zentralen Lufteinführstutzen für den Druckraum herum
angeordnet ist, deren Druckluftbeaufschlagung vom zentralen Lufteinführstutzen her
über ein auf diesem rotierendes, mit den Schnell- l'Uftventilanschlüssen versehenes
Gehäuse erfolgt.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Lösung werden die vorstehend geschilderten Nachteile des
Standes der Technik behoben. Dadurch, daß die träge Masse bzw. der Massenschalter
direkt am Stößel angeordnet ist, setzt sich die Masse schon in Bewegung, wenn der
Stößel am Ende des Hubes verzögert wird, d.h. bevor die volle Pressen-Auffederung
erreicht wird. Der Massenschalter ist leicht zugänglich und kann ohne Demontage eines
größeren Teiles der Presse bei Defekten ausgetauscht werden. Es ist kein Übertragungsmechanismus
vorgesehen, der einem relativ großen Verschleiß ausgesetzt ist; vielmehr erfolgt die
Übertragung der Bewegung der trägen Masse auf das in der Druckluftleitung angeordnete
Vorsteuerventil beispielsweise über einen Bowdenzug, ein flexibles Stahlband oder
eine hydraulische Säule.
[0009] Wie erwähnt, steuert bei der erfindungsgemäßen Lösung der Massenschalter ein in der
Druckluftleitung für den Druckraum der Kupplung angeordnetes Vorsteuerventil (Schnelllüftventil)
an. Dieses Vorsteuerventil steuert wiederum eine Vielzahl von sternförmig um die zentrale
Lufteinführung in den Druckraum herum angeordneten Schnelllüftventilen an. Das Vorsteuerventil
und die Schnelllüftventile sind somit getrennt voneinander angeordnet, was den Vorteil
hat, daß zum Entlüften des Druckraumes sehr kurze Wege zur Verfügung stehen, da die
Schnelllüftventile unmittelbar auf dem den Druckraum umgebenden Gehäuse angeordnet
sein können. Durch die Vielzahl der sternförmig angeordneten Schnelllüftventile erfolgt
die Entlüftung sehr rasch.
[0010] Die Lufteinführung in den Druckraum der Kupplung erfolgt über einen stationär angeordneten
Lufteinführstutzen, dessen Austrittsquerschnitt in den Druckraum mit einem Rückschlagventil
(Gummimembran) versehen ist. Der Stutzen und die zugehörige Druckluftleitung mit dem
Vorsteuerventil sind stationär angeordnet, während die auf dem Druckraumgehäuse (Kupplungsdeckel)
angeordneten Schnelllüftventile sich zusammen mit dem Kupplungsdeckel und dem Schwungrad
drehen. Die Druckluftbeaufschlagung der Schnelllüftventile erfolgt vom zentralen Lufteinführstutzen
her über ein auf diesem rotierendes, mit den Schnelllüftventilanschlüssen versehenes
Gehäuse.
[0011] Die erfindungsgemäß ausgebildete Spindelpresse funktioniert in der folgenden Weise:
Um bei rotierendem Schwungrad dessen Drehmoment auf die Spindel zu übertragen, wird
der Druckraum der Kupplung mit Druckluft beaufschlagt, so daß der im Druckraum angeordnete
Druckkolben eine mit der Spindel verbundene Kupplungsscheibe gegen das Schwungsrad
presst. Wenn der Stößel der Spindel am Ende des Hubes verzögert wird, wird durch die
Axialbewegung der am Stößel angeordneten trägen Masse über eine entsprechende Übertragungseinrichtung
das in der Druckluftzufuhrleitung angeordnete Vorsteuerventil betätigt, so daß die
Druckluftleitung mit der Atmosphäre verbunden und der zur Beaufschlagung der Schnelllüftventile
dienende Druck abgebaut wird. Aufgrund der dadurch in den Schnelllüftventilen entstehenden
Druckdifferenz zwischen dem Innendruck des Druckraumes der Kupplung und dem Leitungsdruck
öffnen die Schnelllüftventile sehr rasch zur Atmosphäre, so daß der Druckraum entlüftet
wird. Der Kolben bewegt sich daher axial nach oben, so daß ein Ausrücken der Kupplung
erfolgt.
[0012] Bei der erfindüngsgemäßen Konstruktion, bei der der gesamte Kupplungsmechanismus
zentral oberhalb des Stirnendes der Spindel angeordnet ist, bietet es sich an, das
Schwungrad glockenförmig auszubilden und über das Querhaupt der Presse zu stülpen.
Hierdurch ergibt sich der Nebeneffekt einer erhöhten Sicherheit beim Pressenbetrieb.
[0013] Durch die zentrale Anordnung des Druckraumes über dem oberen Spindelende läßt sich
dessen Gehäuse in einfacher Weise auf der Oberseite des Schwungsrades montieren bzw.
demontieren, so daß die Kupplungsscheibe sehr gut zugänglich ist. Diese Ausführungsform
gestattet es, die Schnelllüftventile radial auswärts geneigt anzuordnen, so daß durch
die auf die Ventilkolben einwirkenden Fliehkräfte die Ventile offengehalten werden.
Dabei werden der Druckraum und der Druckkolben zweckmäßigerweise so ausgestaltet,
daß sie eine etwa kegelförmig ausgebildete obere Begrenzungswand bzw. eine entsprechende
obere Fläche aufweisen, so daß die Schnelllüftventile senkrecht zur oberen Kolbenfläche
stehen.
[0014] Die Schnelllüftventile selbst zeichnen sich durch eine besonders einfache Ausführungsform
aus, die relativ wartungsfrei ist. Sie umfassen einen in einem Gehäuse angeordneten
Stopfen aus gummielastischem Material, dessen Unterseite über Gehäuseöffnungen mit
dem Druck des Druckraumes und dessen Oberseite mit dem Druck der zugeführten Druckluft
beaufschlagt wird. Bei eingerückter Kupplung nimmt der Kolben eine untere Stellung
ein, in der er den Druckraum und den Raum oberhalb des Kolbens gegenüber einem seitliche
Gehäuse angeordneten Auslaß zur Atmosphäre abdichtet. Wenn der Druckraum entlastet
wird, wird der Stopfen nach oben bewegt, so daß er eine Verbindung zwischen dem Druckraumauslaß
und dem Auslaß zur Atmosphäre freigibt.
[0015] Das in der Druckluftzuführleitung angeordnete Vorsteuerventil weist einen ähnlichen
Aufbau auf wie die Schnelllüftventile. Auch hierbei ist in einem Ventilgehäuse ein
Stopfen aus gummielastischem Material angeordnet. Der Stopfen ist mit einer durch
den Gehäusedeckel geführten Stange versehen, an die die Kraftübertragung vom Massenschalter
(Bowdenzug , flexibles Stahlband, hydraulische Säule) angeschlossen ist. Das Gehäuse
ist nach unten hin zur Druckluftleitung offen, während es seitlich einen Auslaß zur
Atmosphäre aufweist. Bei Druckluftzufuhr durch die Leitung werden sowohl die Unterseite
als auch die Oberseite des Kolbens mit Druckluft beaufschlagt. Die Ober- und Unterfläche
des Stopfens sind so bemessen, daß der Stopfen bei Druckluftzufuhr eine geschlossene
Stellung einnimmt, in der er die'Druckluftleitung gegenüber dem Auslaß zur Atmosphäre
abdichtet. Beim Aufziehen des Stopfens, wozu infolge der Flächenabstimmung nur eine
relativ geringe Kraft erforderlich ist, wird die Verbindung zwischen der Druckluftleitung
und dem Auslaß zur Atmosphäre freigegeben, so daß sich der in der Leitung befindliche
Druck relativ rasch abbauen kann. Das Vorsteuerventil wirkt daher ähnlich wie die
Schnelllüftventile.
[0016] Wie erwähnt, ist der Lufteinführstützen stationär angeordnet, während sich das Druckraumgehäuse
um den Stutzen herum dreht. Um die einzelnen Schnelllüftventile vom Lufteinführstutzen
mit Druckluftbeaufschlagen zu können, ist um den zylindrisch ausgebildeten Stutzen
herum in abgedichteter Weise ein hülsenförmiges Gehäuse angeordnet, das mit dem Druckraumgehäuse
verbunden ist und sich zusammen mit diesem dreht. Das rotierende Gehäuse des Stutzens
weist die zu den einzelnen Schnelllüftventilen führenden Druckluftleitungen auf, die
in einen an der Innenseite des Gehäuses angeordneten Ringkanal einmünden.
[0017] Dieser Ringkanal steht mit in Umfangsrichtung im Abstand angeordneten Bohrungen in
Verbindung, die sich radial durch die Wandung des Lufteinführstutzens erstrecken.
Wenn daher Druckluft über die Druckluftleitung zugeführt wird, wird diese über den
Stutzen sowohl durch den zentralen Druckraumeinlaß unmittelbar in den Druckraum als
auch über die Bohrungen, den Ringkanal, die Auslässe und die einzelnen Leitungen den
Schnelllüftventilen zugeführt.
[0018] Um die Spindel wieder zurückzudrehen, ist die erfindungsgemäß ausgebildete Spindelpresse
mit einem Reversiertrieb mit Hydromotor (en)und Zahnkette und Zahnrädern versehen,
mit dem hohe Rückzugskräfte unter Ausnutzung der Spindelsteigung erzielt werden können.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend, anhand eines Ausführungsbeispieles in Verbindung
mit der Zeichnung im einzelnen erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen schematischen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäß ausgebildete Spindelpresse;
Figur 2 einen schematischen Schnitt durch den Kupplungsteil der Spindel, wobei die
Druckluftzufuhr in den Druckraum der Kupplung bzw. deren Abführung dargestellt ist;
und
Figur 3 einen schematischen Schnitt durch das in der Druckluftzuführleitung angeordnete
Vorsteuerventil.
[0020] Die Figur 1 dargestellte Spindelpresse 1 umfasst in üblicher Weise ein Gestell 2,
in dem ein Stößel 3 auf-und abwärts bewegbar geführt ist. Der Stößel 2 wird über eine
Spindelmutter 5 von einer Spindel 4 getragen, bei deren Drehung die Spindelmutter
3 und damit der Stößel 2 abwärts bewegt werden. Zur Aufwärtsbewegung des Stößels ist
ein Reversiertrieb 6 mit Hydromotor (en) und Zahnkette und Zahnrädern vorgesehen.
[0021] Am Kopf der Spindelpresse ist ein glockenförmig ausgebildetes Schwungrad 7 drehbar
um die gleiche Achse gelagert,wie die Spindel 4. Das Schwungrad 7 kann von einem Motor
(nicht gezeigt) über einen Riemenantrieb in Drehung versetzt werden.
[0022] Zwischen Spindel 4 und Schwungrad 7 ist eine Kupplung geschaltet, mit der die Spindel
an das kontinuierlich umlaufende Schwungrad angekuppelt werden kann und, nachdem eine
gewisse Preßwirkung erreicht ist, wieder vom Schwungrad abgekuppelt werden kann. Das
Schwungrad 7 ist am Pressengestell 2 gelagert.
[0023] Auf der Oberseite des Schwungrades 7 ist in geeigneter Weise ein Gehäuse 11 befestigt,
das eine am Stirnende der Spindel 4 angeordnete Kupplungsscheibe 8 aufnimmt und einen
Druckraum 10 zur Betätigung der Kupplung bildet, in dem ein Druckkolben 9 angeordnet
ist. Der Druckraum weist eine kegelförmige obere Begrenzungsfläche auf, und der Druckkolben
9 besitzt eine entsprechend ausgebildete obere Fläche. Das Gehäuse ist ferner mit
einem zentralen Lufteinlaß für den Druckraum versehen, dem ein Lufteinführstutzen
12 zugeordnet ist. In den Lufteinführstutzen 12 mündet eine Druckluftleitung 14, mittels
der Druckluft von einer geeigneten Quelle (nicht gezeigt) in den Druckraum der Kupplung
einführbar ist.
[0024] Zum Einrücken der Kupplung, d.h. zum Pressen der an der Spindel befestigten Kupplur.gsscheibe
8 gegen das Schwungrad 7, wird der Druckkolben 9 über die Druckluftleitung 14 und
den Drucklufteinführstrtzen 12 mit Druckluft beaufschlagt. Nachdem eine gewisse Presswirkung
des Stößels erreicht ist, wird das Schwungrad von der Spindel wieder abgekuppelt,
indem der Druckraum 10 über Schnelllüftventile 13 sehr rasch entlastet wird. Die Betätigung
der Schnelllüftventile 13 wird über einen am Stößel 3 selbst angeordneten Massenschalter
18, eine entsprechende Kraftübertragung 17 und ein in der Druckluftleitung 14 angeordnetes
Vorsteuerventil 15 durchgeführt und anhand der Figuren 2 und 3 im einzelnen beschrieben.
[0025] Der Massenschalter 18 besteht im wesentlichen aus einer trägen Masse 19, einer Feder
20 und einem Permanentmagnet (nicht gezeigt). Bei einer entsprechenden Verzögerung
des Stößels findet eine Axialbewegung der trägen Masse 19 statt, die über eine entsprechende
Kraftübertragung (Bowdenzug 17) auf einen Hebelmechanismus 28 zur Betätigung des Vorsteuerventiles
15 übertragen wird. Die träge Masse 19 wird über den Permanentmagneten gegen unerwünschte
Schwingungen gesichert.
[0026] Wie Figur 2 zeigt, ist der vom Massenschalter 18 kommende Bowdenzug 17 an einen Hebelmechanismus
28 angeschlossen, mittels dem das in Figur 3 im einzelnen gezeigte Vorsteuerventil
betätigt wird. Das Vorsteuerventil 15 nimmt bei Druckluftzufuhr über die Leitung 14,
d.h. bei einzurückender bzw. eingerückter Kupplung, die in Figur 3 dargestellte Stellung
ein. Es umfasst ein auf der Druckluftzuführleitung 14 angeordnetes Gehäuse 33, dessen
Unterseite bei 35 zur Druckluftleitung hin offen ist. Im Gehäuse befindet sich ein
Stopfen 36 aus gummielastischem Material, an dem eine Stange 32 befestigt ist, die
durch die Oberseite des Ventilgehäuses geführt ist. Die Stange 32 steht mit dem Hebelmechanismus
28 in Verbindung. In der Oberseite des Behäuses ist ein Kanal 38 ausgebildet, über
den Druckluft von der Leitung 14 in den über dem Stopfen 36 befindlichen Teil des
Gehäuses einführbar ist. In der seitlichen Gehäusewandung ist ein zur Atmosphäre führender
Auslaß 37 angeordnet.
[0027] In der gezeigten Stellung dichtet der Stopfen 36, der mit zwei Steuerkanten versehen
ist, die Leitung 14 und den Kanal 38 gegenüber dem zur Atmosphäre führenden Auslaß
37 ab. Die über die Leitung 14 zugeführte Druckluft gelangt somit in den Druckraum
10 der Kupplung, so daß der Kolben beaufschlagt werden kann. Die obere und untere
Fläche des Stopfens 36 wird so bemessen, daß bei gleichzeitiger Beaufschlagung der
Ober- und Unterseite mit Druckluft der Kolben in der in Figur 3 gezeigten Stellung
verbleibt, jedoch nur eine relativ geringe Kraft erforder'ich ist, um den Stopfen
von den beiden Sitzen abzuheben. Diese Kraft wird bei einer entsprechenden Verzögerung
des Stößels durch die träge Masse 19 aufgebracht und über den Bowdenzug
17 und den Hebelmechanismus 28 auf die Stange 32 übertragen, so daß der Stopfen von
den entsprechenden Sitzen abgehoben wird. Die Druckluftleitung
14 wird nunmehr über den Auslaß 37 zur Atmosphäre hin entlüftet, so daß , die im Druckraum
befindliche Luft in der nachfolgend beschriebenen Weise über Schnelllüftventile 13
abgeführt wird.
[0028] Zur weiteren Steuerung sind in der Druckluftleitung 14 Elektromagnetventile 16 vorgesehen,
mit denen ebenfalls eine Unterbrechung der Druckluftzufuhr erreicht werden kann.
[0029] Da das Gehäuse 11 auf der Oberseite des Schwungrades 7 befestigt ist, dreht es sich
zusammen mit diesem. Die Druckluftleitung 14, die Elektromagnetventile 16, das Vorsteuerventil
15 und der Drucklufteinführstutzen 12 in den Druckraum sind jedoch stationär angeordnet.
Der Drucklufteinführstutzen 12 ist in einen zentralen Lufteinlaß des Gehäuses 11 eingeführt
und wird am Gehäuse 11 über ein hülsenförmiges Gehäuse 22 gelagert, das um die zylindrische
Aussenfläche des Stutzens 12 herum in abgedichteter Weise angeordnet ist. Der Stutzen
12 weist in den Lufteinlaß des Druckraumes führende Auslässe 25 auf, die durch ein
Rückschlagventil 26 in Form einer Gummimembran verschlossen werden.
[0030] Der im wesentlichen hohlzylindrisch ausgebildete Stutzen 12 umfasst in seiner Umfangswand
eine Reihe von mit Umfangsabstand angeordneten radialen Bohrungen 27, die die Umfangswand
durchdringen. Diese Bohrungen 27 münden in einen Ringkanal 24 ein, der an der Innenseite
des um den Stutzen rotierenden Gehäuses 22 ausgebildet ist. In diesen Ringkanal münden
die Anschlüsse von Leitungen 23, die zu einer Reihe von Schnelllüftventilen 13 führen,
welche in bezug auf den Lufteinführstutzen sternförmig auf der Oberseite des Druckraumgehäuses
11 angeordnet sins. Jedem Schnelllüftventil 13 ist ein durch die Gehäusewand geführter
Luftauslaß 29 zugeordnet.
[0031] Die Schnellüftventile 13 weisen einen ähnlichen Aufbau auf wie das Vorsteuerventil
15 und umfassen ein Gehäuse 34, dessen Unterseite zu dem Luftauslaß 29 hin offen ist
und in dem ein gummielastischer Stopfen 21 angeordnet ist. Über die Leitungen 23 wird
die Oberseite des Stopfens 31 beaufschlag, während dessen Unterseite von der im Druckraum
10 befindlichen Druckluft beaufschlagt wird. Die Ober- und Unterseite des Stopfens
sind so bemessen, daß der Stopfen bei Druckluftzufuhr durch die Leitung 23 in der
in Figur 2 gezeigten, geschlossenen Lage verbleibt.
[0032] Wenn über das Vorsteuerventil 15 die Druckluftzufuhrleitung 14 entlüftet wird, werden
über den Stutzen 12, den Ringkanal 24 und die Leitungen 23 auch die einzelnen Schnelllüftventile
entlüftet, so daß der Stopfen 31 durch den nunmehr an seiner Unterseite anstehenden
Überdruck schlagartig von seinen Sitzen abgehoben wird und die Verbindung zwischen
dem Luftauslaß 29 und dem Auslaß 30 zur Atmosphäre freigibt. Der Druckraum 10 kann
daher sehr rasch abblasen, so daß ein sehr schnelles Ausrücken der Kupplung erfolgt.
Die Anordnung der relativ einfach ausgebildeten Cummistopfen hat den Vorteil, daß
keine besonderen Führungen und keine zusätzlichen Manschetten erforderlich sind, die
einem besonders hohen Verschleiß ausgesetzt sind.
1. Spindelpresse mit einem in der gleichen Drehrichtung ununterbrochen umlaufenden
Schwungrad und einer zwischen diesem und der Spindel angeordneten druckluftbetätigten
Kupplung, deren Druckraum zur Betätigung eines Druckkolbens für eine Kupplungsscheibe
über eine Lufteinführung gespeist wird, einer auf Verzögerungen der Spindeldrehung
reagierenden trägen Masse, durch deren Bewegung ein in der Druckluftzufuhr zum Druckraum
angeordnetes Vorsteuerventil derart betätigt wird, daß die Druckluftzufuhrleitung
mit der Atmosphäre verbunden wird, wodurch ein Schnelllüftventil zur abrupten Entlastung
des Druckraumes der Kupplung angesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die träge
Masse (19) unmittelbar am Stößel(3) der presse (4) angeordnet ist, daß der Druckraum
(10)zentral oberhalb des oberen Stirnendes der Spindel vorgesehen ist und daß eine
Vielzahl von Schnelllüftventilen (13) sternförmig um einen stationären zentralen Lufteinführstutzen
(12) für den Druckraum (10) herum angeordnet ist, deren Druckluftbeaufschlagung vom
zentralen Lufteinführstutzen her über ein auf diesem rotierendes, mit den Schnelllüftventilanschlüssen
versehenes Gehäuse (22) erfolgt.
2. Spindelpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnelllüftven tile
(13) radial auswärts geneigt angeordnet sind.
3. Spindelpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwungrad
(7) glockenförmig ausgebildet und über das Querhaupt der Presse gestülpt ist.
4. Spindelpresse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse (11) für den Druckraum (10) auf der Schwungradoberseite befestigt ist.
5. Spindelpresse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Druckraum (10) eine etwa kegelförmig ausgebildete obere Begrenzungswand und der
Druckkolben (9) eine entsprechende obere Fläche aufweist.
6. Spindelpresse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnelllüftventile
(13) senkrecht zur oberen Kolbenfläche angeordnet sind.
7. Spindelpresse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schnelllüftventile(13) über im Gehäuse des Druckraumes sternförmig zum zentralen
Lufteinlaß angeordneten Luftauslässen (29) montiert sind und einen in einem Ventilgehäuse
(34) angeordneten Ventilstopfen (31) aus gummielastischem Material umfassen, dessen
Unterseite vom Druck des Druckraumes und dessen Oberseite vom Druck der zugeführten
Druckluft beaufschlagt wird und der in seiner nach unten gedrückten Stellung einen
seitlich im Gehäuse angeordneten Auslaß (30) zur Atmosphäre gegenüber dem Druckraum
und der Druckluftzufuhr abdichtet.
8. Spindelpresse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Vorsteuerventil (15) ein zur Druckluftzuführleitung (14) nach unten hin offenes
Gehäuse aufweist, in dem ein Stopfen (36) aus gummielastischem Material über eine
durch den Gehäusedeckel geführte Stange (32) bewegbar ist, welche über eine geeignete
Kraftübertragung mit dem am Stößel angeordneten Massenschalter (18) verbunden ist.
9. Spindelpresse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet daß die träge Masse (19)
des Massenschalters (18) über einen Bowdenzug (17) und einen Hebelmechanismus (28)
mit der Stange (32)zum Abheben des Stopfens (36) von Ventilsitzen und zum Entlüften
der Druckluftzuführleitung (14) verbunden ist.
10. Spindelpresse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Massenschalter (18) einen Permanentmagneten zur Dämpfung der Schwingungen
der trägen Masse (19) aufweist.
11. Spindelpresse nach Anspruch ?, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnelllüftventilachsen
unter einem Winkel zwischen 90° und 0° zur Druckkolbenoberfläche angeordnet sind.