[0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsvorrichtung für einen Aufschlagzünder an einem
Geschoss, der einen mit einer Zündkapsel versehenen, federbelasteten Querschieber
aufweist, welcher von einer durch die Abschussbeschleunigung entriegelbaren Sperrvorrichtung
in seiner Sicherheitsstellung gehalten ist und der einen Zündstift zum Anstechen der
Zündkapsel des Querschiebers aufweist.
[0002] Bei einem bekannten Aufschlagzünder dieser Art (CH-PS 594'869 und DE-PS 1'120'940)
ist der Querschieber ausschliesslich durch die Sperrvorrichtung gesichert, die auf
Abschussbeschleunigung anspricht. Dieser bekannte Aufschlagzünder entspricht daher
nicht der Forderung nach zwei voneinander unabhängigen Sicherheitsvorrichtungen.
[0003] Die Aufgabe, die mit der vorliegenden Erfindung gelöst werden soll, besteht in der
Schaffung eines Aufschlagzünders, der zwei voneinander unabhängige Sicherheitsvorrichtungen
aufweist, die jedoch so miteinander gekoppelt sind, dass bei Ausfall der Sperrvorrichtung
die andere Sicherheitsvorrichtung nicht mehr entsicherbar ist.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss gelöst durch eine manuelle Verriegelung des Zündstiftes
in einer Stellung, in welcher der Querschieber in seiner Sicherheitsstellung gehalten
ist und durch eine Verriegelung, welche die manuelle Entriegelung des Zündstiftes
und die Freigabe des Querschiebers verhindert, falls der Querschieber bereits durch
die entriegelte Sperrvorrichtung freigegeben wurde.
[0005] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Sicherheitsvorrichtung für einen Aufschlagzünder
ist im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung ausführlich beschrieben. Der dargestellte
Zünder ist insbesondere für drallfreie Geschosse, z.B. Wurfminen bestimmt.
[0006] Es zeigt:
Fig.l einen Längsschnitt durch den erfindungsgemässem Zünder in der Bereitschaftsstellung
nach Linie I-I in Fig.2
Fig.2 einen Querschnitt nach Linie II-II in Fig.l durch den selben Zünder
Fig.3 den selben Längsschnitt wie in Fig.1 durch den Zünder in der Transportstellung
und
Fig.4 eine Ansicht eines Verriegelungsstückes.
[0007] Gemäss Fig.1 ist an ein Zündergehäuse 1 vorne ein Zünderkopf 2 und hinten eine Verstärkerladung
oder Sprengkapsel 3 angeschraubt. Im Zünderkopf 2 ist eine an einem zentralen Momentanzündstift
4 befestigte Zündstifthülse 6 verschiebbar gelagert. Eine Feder 5 stützt sich einerseits
an der Zündstifthülse 6 und anderseits an einer im Zünderkopf 2 befestigten Führungshülse
7 ab. Der ins Zündergehäuse 1 eingesetzte Lagerkörper 8 enthält ein Hemmwerk 9, das
die Verschiebung eines Querschiebers 10 aus seiner dargestellten Sicherungslage in
die Scharflage verzögert, wodurch eine bestimmte Vorrohrsicherheit des Zünders resultiert.
Das Zündergehäuse 1 ist mit einer rechteckigen, quer zur Zünderachse geführten Nut
versehen, in welche der erwähnte prismatische Querschieber 10 gelagert ist. Der Querschieber
10 enthält in einer von zwei zur Zünderachse parallelen Bohrungen die vom Momentanzündstift
4 anzustechende Zündpille 11 und in der anderen Bohrung die von hinten anzustechende
Zündpille 12 (Fig.2). Diese Bohrungen mit den Zündpillen 11 und 12 sind in Längsrichtung
des Querschiebers 10 und seitlich gestaffelt, wie aus Fig.2 ersichtlich ist. Die Achse
einer dritten, blinden Bohrung 13 fällt in der Sicherungslage des Querschiebers 10
mit der Zünderachse zusammen. Eine Feder 14, die sich in einer Querbohrung 15 des
Querschiebers 10 befindet, stützt sich einerseits auf einem Führungsstift 16 und anderseits
an einer Schulter der Querbohrung 15 ab und hat das Bestreben, den Querschieber 10
in seine Scharflage zu verschieben. Dies wird jedoch vor dem Abschuss durch eine Sperrvorrichtung
17 verhindert, die verschiebbar in einer Längsbohrung 18 des Zündergehäuses 1 gelagert
ist und von einer Feder 19 nach vorne in die Sperrstellung gedrückt wird. Diese Sperrvorrichtung
ist an sich bekannt, es wird daher auf die schweizerische Patentschrift Nr. 594'869
hingewiesen, in welcher diese Sperrvorrichtung ausführlich beschrieben ist. Hier genügt
es, für das Verständnis dieser Sperrvorrichtung 17, darauf hinzuweisen, dass sich
durch die Abschussbeschleunigung die Sperrvorrichtung 17 entgegen der Kraft der Feder
19 in der Bohrung 18 nach hinten verschiebt und dabei die Verschiebung des Querschiebers
10 in seine Scharflage zulässt. Der Querschieber 10 ist seitlich mit einer Zahnstange
20 ausgerüstet, die in ein Ritzel 21 eingreift, welches in einer Platte 22 gelagert
ist. Das Ritzel 21 steht in nicht näher dargestellter Weise mit dem erwähnten Hemmwerk
9 in Eingriff wodurch, wie erwähnt, die Verschiebung des Querschiebers 10 in seine
Scharflage verzögert wird und eine bestimmte Vorrohrsicherheit gewährleistet ist.
In einer zentralen Längsbohrung des Zündkörpers 1 ist eine von der Hinterkante des
Querschiebers 10 bis zur Verstärkerladung 3 reichende Sprengstoffseele 23 eingesetzt
und in einer zu dieser parallelen, weiteren Bohrung ist eine Einrichtung 24 zur verzögerten
Zündung enthalten. Diese Einrichtung 24 ist im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
nicht von Bedeutung und daher hier nicht näher erläutert.
[0008] Ein quer oder senkrecht zur Zünderachse in den Zündkopf 2 eingesetzter Umstellbolzen
25 kann manuell aus der Stellung gemäss Fig.1 in die Stellung gemäss Fig.3 gedreht
werden. Der Zündstift 4 weist in seinem mittleren Teil 26 zwei Anschläge 27 und 28
auf. Befindet sich der Umstellbolzen 25 in der in Fig.3 gezeigten Stellung, dann stösst
der Zündstift 4 mit seinem Anschlag 27 unter der Wirkung . der Feder 5 gegen den Umstellbolzen
25. Die Spitze 29 des Zündstiftes 4 ragt in die blinde Bohrung 13 des Querschiebers
10 und sichert den
Querschieber 10 gegen eine Verschiebung in seine Scharfstellung. Wird der Umstellbolzen
25 in die Stellung gemäss Fig.l geschwenkt, dann ist die Feder 5 in der Lage, den
Zündstift 4 nach vorne, in die in Fig.1 gezeigte Stellung zu vershieben und der Querschieber
10 kann sich in seine Scharfstellung verschieben, sofern die Sperrvorrichtung den
Querschieber 10 freigibt.
[0009] Die erwähnte blinde Bohrung 13 des Querschiebers 10 ist durch eine Platte 30 abgedeckt,
welche eine Bohrung 31 und einen Schlitz 32 besitzt, wie aus Fig.4 ersichtlich ist.
Hinter der Spitze 29 des Zündstiftes 4 ist eine ringförmige Nut 33 vorgesehen, die
genau in den Schlitz 32 passt. Die Spitze 29 des Zündstiftes 4 hat jedoch einen grösseren
Durchmesser als der Schlitz 32, wodurch eine Verschiebung des Zündstiftes 4 verhindert
wird, wenn der Zündstift 4 ,mit der Ringnut 33 sich im Schlitz 32 der Platte 30 befindet.
[0010] Die Wirkungsweise des beschriebenen Aufschlagzünders ergibt sich aus dem beschriebenen
Aufbau.
[0011] Beim Transport des Geschosses mit dem erfindungsgemässen Aufschlagzünder zur Waffe,
befindet sich der Zündstift 4 in der in Fig.3 gezeigten Stellung. Die Spitze 29 des
Zündstiftes 4 ragt in die blinde Bohrung 13 des Querschiebers 10 und ist nicht in
der Lage den Detonator anzustechen. Vor dem Einschieben des Geschosses in die Waffe
wird der Umstellbolzen 25 in die Stellung gemäss Fig.1 gedreht und die Feder 5 schiebt
den Zündstift 4 aus der blinden Bohrung 13 des Querschiebers heraus, wie aus Fig.l
ersichtlich ist. Beim Abschuss wird durch die Abschussbeschleunigung die Sperrvorrichtung
17 entgegen der Kraft der Feder 19 zurückgeschoben und der Querschieber 10 kann sich
in seine Scharfstellung verschieben. Bei Aufprall des Geschosses im Ziel wird die
Zündpille 11 durch den Zündstift 4 angestachen.
[0012] Wird jedoch die Sperrvorrichtung 17 aus irgend einem Grunde betätigt, solange die
Spitze 29 des Zündstiftes 4 in die blinde Bohrung 13 hineinragt, dann kann sich der
Querschieber 10 soweit nach rechts verschieben, dass der Zündstift 4 durch den Schlitz
32 der Platte 30 des Querschiebers 10 festgehalten wird, da der Schlitz 32 die Ringnut
33 umgreift. Wird vor dem Abschuss der Umstellbolzen 25 gedreht, dann kann die Feder
5 den Zündstift 4 nicht aus der blinden Bohrung herausziehen und der Aufschlagzünder
bleibt gesichert. Das Geschoss wird, falls es doch abgeschossen wurde, nicht detonieren.
Bezugsziffernliste
[0013]
1 Zündergehäuse
2 Zünderkopf
3 Verst.ladung,Sprengkaps.
4 Momentanzündstift
5 Feder
6 Zündstifthülse
7 Führungshülse
8 Lagerkörper
9 Hemmwerk
10 Querschieber
11 Zündpille
12 Zündpille
13 blinde Bohrung
14 Feder
15 Querbohrung
16 Führungsstift
17 Sperrvorrichtung
18 Längsbohrung
19 Feder
20 Zahnstange
21 Ritzel
22 Platte
23 Sprengstoffseele
24 Einrichtung zur verzögerten Zündung
25 Umstellbolzen
26 mittlerer Teil
27 Anschlag
28 Anschlag
29 Spitze
30 Platte
31 Bohrung
32 Schlitz
33 Ringnut.
1. Sicherheitsvorrichtung für einen Aufschlagzünder an einem Geschoss, der einen mit
einer Zündpille (11) versehenen, federbelasteten Querschieber (10) aufweist, welcher
von einer durch die Abschussbeschleunigung entriegelbaren Sperrvorrichtung (17) in
seiner Sicherheitsstellung gehalten ist und der einen Zündstift (4) zum Anstechen
der Zündpille (11) des Querschiebers (10) aufweist, gekennzeichnet durch eine manuelle
Verriegelung (25,26) des Zündstiftes (4) in einer Stellung, in welcher der Querschieber
(10) in seiner Sicherheitsstellung gehalten ist und durch eine Verriegelung (32,33),
welche die manuelle Entriegelung (25,26) des Zündstiftes (4) und die Freigabe des
Querschiebers (10) verhindert, falls der Querschieber (10) bereits durch die entriegelte
Sperrvorrichtung (17) freigegeben wurde.
2. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnerungsss der Querschieber
(10) einen Sicherungsriegel (30,32) aufweist, der bei Freigabe des Querschiebers (10)
durch die Sperrvorrichtung (17) in eine Nut (33) des Zündstiftes (4) eingreift und
die manuelle Freigabe des Querschiebers (10) durch den Zündstift (4) verhindert.
3. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, dass der Sicherungsriegel
(30,32) einen Schlitz (32) aufweist, in welchem der Zündstift (4) mit seiner Nut (33)
gehalten ist, sobald der Querschieber (10) sich bei der Freigabe durch die Bperr vorrichtung
(17) verschoben hat.