(19)
(11) EP 0 141 900 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.05.1985  Patentblatt  1985/21

(21) Anmeldenummer: 84105873.8

(22) Anmeldetag:  23.05.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F41F 9/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 03.06.1983 DE 3320241

(71) Anmelder: Rheinmetall GmbH
40880 Ratingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Metz, Josef
    D-4040 Neuss 1 (DE)
  • Pehker, Manfred
    D-4000 Düsseldorf (DE)
  • Zielinski, Erich
    D-5657 Haan (DE)

(74) Vertreter: Behrens, Ralf Holger (DE) 
Robert Bosch GmbH Zentralabteilung Patente Postfach 30 02 20
D-70442 Stuttgart
D-70442 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Ladeautomat für ein Panzerfahrzeug mit drehbarem Panzerturm


    (57) Die Erfindung betrifft einen Ladeautomat für ein Panzerfahrzeug mit drehbarem Panzerturm zum Zuführen von senkrecht magazinierten Geschossen in eine in den Laderaum einer grosskalibrigen Rohrwaffe einschubbereite Stellung eines Ansetzers. Zur Erzielung einer schnellen Schussbereitschaft soll die senkrecht gelagerte Munition kurzzeitig und raumsparend aus einer gesicherten Lagerposition in die Ladeposition transportiert werden.
    Gelöst wird die Aufgabe dadurch, dass ein automatisch antreibbares endloses Magazin 1 innerhalb des äusseren Höhenbereichs a des Panzerturmes 3 und innerhalb des inneren Höhenbereichs b der Fahrzeugwanne 5 getrennt vom Mannschaftsraum angeordnet ist und eine Ladeschale 8 zur Einnahme der in den Laderaum 12 der Rohrwaffe 13 einschubbereiten Stellung 14 des Geschosses 15 aus einer am Magazin 1 vorhandenen senkrechten Geschoss-Entnahmestellung 10 mit einer ausschliesslich schwenkbeweglichen Zuführeinrichtung 16 verbunden ist. Die Ladeschale 8 ist dabei sowohl als partieller Munitionsbehälter 25 des Magazins 1 als auch als Zuführeinrichtung 16 des Geschosses 15 ausgebildet. Das Magazin 1 ist unabhängig von der Drehbewegung des Panzerturmes 3 in die Entnahmestellung 10 durch das Lager 28 automatisch drehbar.




    Beschreibung


    [0001] Die Einrichtung betrifft einen Ladeautomat für ein Panzerfahrzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Bei einem derartigen aus der DE-OS 30 17 323 bekannten Ladeautomat ist es zur Einnahme von Geschossen einer in den Laderaum einer großkalibrigen Rohrwaffe einschubbereiten Stellung eines Ansetzers erforderlich, daß zum Zuführen die in einem turmfesten Magazin senkrecht gelagerten Geschosse nacheinander in mehreren Einrichtungen transportiert werden müssen. Die Geschosse werden zunächst nach Verlassen des Magazins senkrecht weitertransportiert, dann in einer Umdreheinrichtung gedreht und bevor sie auf das Hebewerk zum senkrechten Transport übertragen werden kön- nen, müssen sie noch in einer Verschiebeeinrichtung seitlich verschoben werden. Derartige Ladeautomaten erfordern für die verschiedenen Transporteinrichtungen neben einem hohen mechanischen Aufwand, mit dem Nachteil erhöhter Störanfälligkeit, einen besonders großen Raumbedarf. Die Transporteinrichtungen sind schwer, was sich negativ bezüglich der Panzerungen bzw. des Gewichtes des Kampffahrzeuges auswirkt und erfordern für das Durchlaufen der Geschosse durch die vielen Transportstationen zwangsläufig einen hohen Zeitaufwand.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Ladeautomat der eingangs genannten Gattung zu schaffen, der bei einfacher Ausführung und geringem Gewicht zur Erzielung einer schnellen Schußbereitschaft senkrecht gelagerte Munition kurzzeitig und raumsparend aus einer gesicherten Lagerposition in Ladeposition transportieren soll.

    [0004] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.

    [0005] Der Ladeautomat hat erfindungsgemäß den entscheidenden Vorteil, daß er einfach, schnell und automatisch in einem drehbaren Panzerturm senkrecht magazinierte Geschosse durch die ausschließlich schwenkbewegliche Zuführeinrichtung in ladebereite Stellung einer großkalibrigen Rohrwaffe transportieren kann. Durch eine raumsparende Leichtbauweise eignet sich dieser Ladeautomat.im Zusammenwirken mit einer großkalibrigen Hochleistungkanone bevorzugt für den Einsatz in Radkampfwagen.

    [0006] Resultierend aus dem geringen Raumbedarf des Ladeautomaten ergibt sich eine äußerst kleine und niedrige Turmsilhot ette, innerhalb derer, bedingt durch den automatischen Munitionsfluß, die auf zwei Personen reduzierte Turmbesatzung die vorgesehenen Arbeiten im Sitzen entweder einseitig hintereinander oder nebeneinander in einem oder mehreren jedoch verbundenen und durch Schottwände vom Magazin getrennten Mannschaftsraum (en) ausführen kann. Gegenüber dem aus der DE-OS 30 17 323 bekannten Panzerturm ergibt sich bei dieser Sitzordnung darüber hinaus eine verhältnismäßig kurze Turmsilhouette, weil bei dem bekannten Turm der Fahrzeugführer noch hinter dem Raum der rücklaufenden Rohrwaffe platziert ist.

    [0007] Durch die in den äußerlich sichtbaren Turmbereich hineinragende Anordnung des automatisch antreibbaren endlosen Magazins der Erfindung, ergibt sich weiter vorteilhaft eine direkte Einschwenkmöglichkeit des Geschosses in die ladebereite Stellung, wobei besonders vorteilhaft, eine als Magazinbehälter ausgebildete Lagerschale unmittelbar das Geschoß in die ladebereite Stellung transportiert.

    [0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.

    [0009] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den Zeichnungen unter weitgehendem Verzicht auf erfindungsunwesentliche Einzelheiten dargestellten Ausführungsbeispiele des näheren erläutert.

    [0010] Dabei zeigt:

    Fig. 1: In einem Querschnitt entlang der in Fig. 3 angegebenen Fläche I - I einen mit einem karussellartig angeordneten Magazin kombinierten Ladeautomat innerhalb eines drehbaren Panzerturmes;

    Fig. 2: in einer Seitenansicht II von Fig. 3 die Darstellung des Panzerturmes mit Sitzanordnung der Turmbesatzung;

    Fig. 3: in einer Draufsicht den Panzerturm mit karussellartig angeordnetem Magazin und einer beidseitig der Rohrwaffe angeordneten Sitzordnung der Turmbesatzung

    Fig. 4: in einer Schnittdarstellung entlang der in Fig. 1 angegebenen Fläche IV - IV einen direkten hochschwenkbaren Ladeautomat;

    Fig. 5: in einer Schnittdarstellung entlang der in Fig. 4 angegebenen Fläche V - V den Antriebsquerschnitt eines Wellenansatzes des Ladeautomaten;

    Fig. 6: in einem Querschnitt entlang der, in Figur angegebenen Fläche VI - VI den Querschnitt einer entkoppelbaren Antriebsklaue;

    Fig. 7: in einer Seitenansicht VII von Fig. 8 die Darstellung des Panzerturmes mit stehend im Magazin angeordneten Geschossen;

    Fig. 8: in einer Draufsicht den Panzerturm mit Anordnung eines auf der einen Seite der Rohrwaffe befindlichen Bandmagazins und einer auf der anderen Seite der Rohrwaffe sitzenden Besatzung sowie einer vom Magazin hochschwenkbaren Zuführeinrichtung;

    Fig. 9: in einer Schnittdarstellung entlang der in Fig. 8 dargestellten Fläche IX - IX die Zuführeinrichtung in ladebereiter Stellung;

    Fig. 10: in einer teilweise geschnittenen Darstellung der in Fig. 8 angegebenen Ansicht X die in zwei Ebenen schwenkbare Zuführeinrichtung.



    [0011] Die Figuren 1 bis 3 zeigen innerhalb eines drehbar in der Fahrzeugwanne 5 gelagerten Panzerturmes 3 einen aus einem Magazin 1 und einer Zuführeinrichtung 16 kombinierten Ladeautomat für eine Rohrwaffe 13. Die Rohrwaffe 13 ist dabei mittig in einem außenliegenden Waffenschacht 36 des Panzerturmes 3 angeordnet und wird von einer bekannten turmfesten Wiegenlagerung 58 und einem bekannten Höhenrichtzylinder 59 gehalten. Durch den Waffenschacht 36 wird eine Einflußnahme der Rohrwaffe 13 auf die äußere Turmhöhe a deshalb verhindert, weil bei einer Schwenkbewegung der zurücklaufenden Rohrwaffe 13 innerhalb des um den Schildzapfen 60 der Wiegenlagerung 58 durch den Höhenrichtzylinder 59 schwenkbaren Winkelbereichs α das Bodenstück 54 der Rohrwaffe 13 aus der Turmkontur austreten kann. Ein durch den Waffenschacht 36 in zwei Hälften geteilter Mannschaftsraum 6 ist zur direkten Kontaktaufnahme zwischen dem Kommandanten und dem Richtschützen über einen unterhalb des Waffenschachtes 36 angeordneten Kommunikationstunnel 42 miteinander verbunden. Ein in der Fahrzeugwanne 5 an sich bekanntes Turmlager 61 zentriert den von der Fahrzeugwanne 5 aufgenommenen Bereich b des Panzerturmes 3 und stützt gleichzeitig den äußeren Bereich a des Panzerturmes 3 ab, wobei durch einen nicht dargestellten Antrieb der Panzerturm 3 um die Mittenachse 27 drehbar ist.

    [0012] Innerhalb des Höhenbereichs a ist der Panzerturm 3 mit Beobachtungs- und Zieleinrichtungen 55, Ein- und Ausstiegsluken 56 sowie einem Blenden-Maschinengewehr 57 und einem weiteren nicht dargestellten Maschinengewehr ausgerüstet, deren Funktionen jedoch nicht erfindungsrelevant sind und deshalb darüber eine nähere Beschreibung entbehrlich ist. Separate vorgezogene Blenden 62 des Turmmaulbereiches ermöglichen beidseitig der Rohrwaffe 13 unter Erzielung eines Rundumschutzes der Lagerung des Schildzapfens 60 die Anordnung des Blenden-Maschinengewehrs 57 und eines mechanisch an die Rohrwaffe 13 gekoppelten Hilfszielfernrohres 63 für den Richtschützen.

    [0013] Die insgesamt in dem Winkelbereich (α + γ ) um die Wiegenlagerung 58 höhenrichtbare Rohrwaffe 13 nimmt unter einem Erhöhungswinkel β eine für den Ladevorgang notwendige Indexstellung 14 ein. In dieser Stellung 14 ist der Laderaum 12 der Rohrwaffe 13 nach Freigabe des Fallkeilverschlusses 31 für die Aufnahme eines neuen einschubbereiten Geschosses 1.5 durch einen auf der verlängerten Rohrseelenachse 51 angeordneten Ansetzer 64 bereit. Der Ansetzer 64 ist wie in Fig. 4 dargestellt als Kettenansetzer innerhalb des Höhenbereichs a über nicht dargestellte Befestigungselemente am Panzerturm 3 befestigt.Das Geschoß 15 ruht in der Ladestellung 14 auf einer Ladeschale 8 der Zuführeinrichtung 16.

    [0014] Die Zuführeinrichtung 16 ist im Höhenbereich a des Panzerturmes 3 um eine Welle 22 schwenkbar, wobei die Welle 22 horizontal in einem Lagerbock 26 eines am Turm 3 befestigten Lagers 28 gelagert ist. Das Lager 28 besteht im wesentlichen aus zwei ringartig ausgebildeten Lagerhälften, wobei eine Lagerhälfte mit einer im Bereich des Turmlagers 61 an den Panzerturm 3 angeschlossenen, in den Höhenbereich b hineinreichenden und rohrartig ausgebildeten Halterung 29 verbunden ist,und auf dem Umfang der anderen Lagerhälfte nebeneinander verteilt die Lagerböcke 26 der Zuführeinrichtungen 16 fest angeschlossen sind. Über einen nicht dargestellten Drehantrieb des Lagers 28 sind die in den als Zuführeinrichtungen 16 ausgebildeten Munitionsbehältern 25 hängend angeordneten Geschosse 15 karussellartig um die Mittenachse 27 drehbar, wodurch das derartig ausgebildete Magazin 1 unabhängig von der Drehbewegung des Panzerturmes 3 eine Geschoßentnahmestellung 10 einnehmen kann. In der Geschoßentnahmestellung 10 ist das Geschoß 15 durch den auch als Ladeschale 8 und Zuführeinrichtung 16 ausgebildeten Munitionsbehälter 25 mittels eines in Fig. 4 näher beschriebenen Antriebes 18 direkt in die ladebereite Stellung 14, die in den Bereich 30 des Keilverschlusses 31 hineinreicht, von unten hochschwenkbar.

    [0015] Innerhalb des Panzerturmes 3 und den inneren Bereich b der Fahrzeugwanne 5 begrenzend, ist der geteilte Mannschaftsraum 6 gegenüber dem Magazin 1 durch eine Schottwand 37 nach außen abgesichert, wodurch insbesondere der Turmbesatzung bei Munitionsbrand und bei Verpuffung von Munition Schutz geboten wird. Im äußeren Bereich 38 der den Ansetzer 64 und den Antrieb 18 (Fig. 4) umgebenden Schottwand 37 ist ein Gelenkantrieb 40 eines in den Waffenschacht 36 einfahrbaren und hochschwenkbaren Hülsenräumers 39 angeordnet. Bei größeren Erhöhungen der um einen Bereich c zurücklaufenden Rohrwaffe 13 fallen die Hülsen 41 nach einem erfolgten Schuß in den in Bodennähe des Waffenschachtes 36 aufnahmebereiten Hülsenräumer 39, der vor jedem Ladevorgang durch den Gelenkantrieb 40 zum Außstoßen der leeren Hülse 41 in den Heckbereich des Panzerturmes 3 hochgeschwenkt wird. Nach Beendigung des Ladevorganges fährt der Hülsenräumer 39 wieder in Ausgangsposition, wobei die hintere Wand 44 des Hülsenräumers 39 und eine wegschwenkbare Klappe 45 eine Magazinluke 46 schließen, durch die bei weggeschwenktem Hülsenräumer 39 und Klappe 45 die Zuführeinrichtung 16 zum Laden eines neuen Geschosses 15 in die Richtungen 24 schwenkbar ist.

    [0016] Der für einen direkten Kontakt zwischen dem Richtschützen und dem Komandanten vorgesehene Kommunikationstunnel 42 des Mannschaftsraumes 6 ist für einen unter Panzerschutz durchführbaren Notausstieg über den Waffenschacht 36 mit einer entfernbaren Luke 43 ausgerüstet.

    [0017] Fig. 4 zeigt den Antrieb 18 der Zuführeinrichtung 16, den Ansetzer 64 und den Antrieb 65 für den Hülsenräumer 39 (Fig. 1). In der Geschoß-Entnahmestellung 10 des Magazins 1 nimmt der Antrieb 18, der um eine senkrecht und turmfest angeordnete Achse 34 schwenkbar ist,eine formschlüssige Verbindung mit einem einseitig hervorstehenden Ansatz 32 der Welle 22 ein, wodurch die Ladeschale 8 mit dem Geschoß 15 in ladebereite Stellung 14 (Fig. 1) hochschwenkbar und in die Entnahmestellung 10 zurückschwenkbar ist. Das Profil des Ansatzes 32 kann dabei entsprechend Fig. 5 beidseitig flach ausgebildet sein, wobei eine darüber schiebbare Klaue 33 des Antriebes 18 entsprechend Fig. 6 einen mittigen parallel verlaufenden Schlitz aufweist. Der Antrieb 18 nimmt während des kreisförmigen Weitertransportes der Munitionsbehälter 25 um die Mittenachse 27 des Magazins 1 eine in Richtung 35 aus der formschlüssigen Verbindung mit dem Ansatz 32 ausgeschwenkte Stellung ein. In ladebereiter Stellung 14 (Fig. 1) wird das Geschoß 15 durch den als Kettenansetzer ausgebildeten Ansetzer 64 in den Laderaum 12 (Fig. 1) transportiert. Die Ketten des Kettenansetzers werden in zurückgezogener Stellung von den Kettenführungen 66 aufgenommen.

    [0018] Eine weitere Ausführungsvariante eines mit einem endlosen und senkrecht angeordneten Magazins 2 und einer Zuführeinrichtung 17 ausgerüsteten Ladeautomaten, der innerhalb eines drehbar in der Fahrzeugwanne 5 gelagerten Panzerturmes 4 einer Rohrwaffe 13 angeordnet ist, wird in den Fig. 7 bis 9 verdeutlicht. Innerhalb eines geschlossenen Panzerturmes 4 ist die Rohrwaffe 13 in dem Winkelbereich ( α + γ ) um die Wiegenlagerung 58 durch den Höhenrichtzylinder 59 höhenrichtbar, wobei die für den Ladevorgang notwendige Indexstellung 14, wie bereits in Fig. 1 angegeben, unter einem Erhöhungswinkel β einnehmbar ist. Der Turm ist dabei derartig ausgebildet, daß die um den Bereich c zurücklaufende Rohrwaffe 13 in einer geneigten Stellung innerhalb des Winkelbereichs α nicht das Turmdach berührt. Der Panzerturm 4 enthält ebenfalls die in Fig. 3 bereits gekennzeichneten Beobachtungs- und Zieleinrichtungen 55 und 63 sowie eine Luke 56, nur mit dem Unterschied, daß dieser Einrichtungen alle auf einer Seite der Rohrwaffe 13 angeordnet sind. Die aus dem Komandanten und dem Richtschützen bestehende Turmbesatzung sitzt ebenfalls einseitig, jedoch.hintereinander in dem Mannschaftsraum 7. Auf der der Turmbesatzung gegenüberliegenden Seite der Rohrwaffe 13 ist innerhalb des äußeren Turmbereichs a und des inneren Bereichs b der Fahrzeugwanne 5 ein aus zwei parallel nebeneinander in kreisförmig verlaufenden Bahnen bestehendes Bandmagazin 2 angeordnet.. Die senkrecht im Bandmagazin 2 stehenden Geschosse 15 sind von einer Magazinhülle umgeben. Die Magazinhülle bietet als Kunststoffgehäuse mit der Schottwand 48 gegenüber dem Mannschaftsraum 7 einen vergrößerten Schutz gegenüber brennender Munition. Am heckseitigen Wendepunkt 47 der Magazinhülle ist die Entnahmestelle 11 angeordnet, aus der die mit der Zuführeinrichtung 17 verbunde Ladeschale 9 die Geschosse 15 über eine Zwischenposition 52 von unten bis in die in den Bereich 30 des Keilverschlusses 31 hineinreichende Ladestellung 14 ausschließlich schwenkbeweglich transportiert. Die Geschosse 15 werden innerhalb des Bandmagazins 2 von einem nicht dargestellten Antrieb weitertranportiert und aus der Entnahmestellung 11 in Richtung 53 und anschließend in Richtung 24 durch die in Fig. 10 dargestellten Antriebe 20, 21 und 19 geschwenkt. Dabei wird die in vertikaler Richtung 24 verlaufende automatische Schwenkbewegung des Geschosses 15, welches in einer mit einem Schwenkhebel 49 der Zuführeinrichtung 17 verbundenen Ladeschale 9 gehalten wird, durch Drehung des Schwenkhebels 49 um eine horizontal im Höhenbereich a des Panzerturmes 4 gelagerte Welle 23 entweder durch einen an den Schwenkhebel 49 angeschlossenen Geradzugantrieb 20 oder durch einen an die Welle 23 anschließbaren Drehantrieb 21 (Fig. 10) in Richtung 24 gesteuert. Die Welle 23 ist in einem turmfesten Lagerbock 67 gelagert, der vorteilhaft zur Durchführung der für den Ladevorgang notwendigen Schwenkbewegungen zwischen dem Bandmagazin 2 und dem Keilverschluß 31 seitlich neben der Rohrwaffe 13 angeordnet ist. Der Lagerbock 67 kann dabei entweder eine hydraulische Kolbenzylindereinheit als Geradzugantrieb 20 oder in einer nicht dargestellten Befestigungsart den Antrieb 21 (Fig. 10) aufnehmen. In eingenommener Ladestellung 14 ist das Geschoß 15 durch den bereits beschriebenen turmfesten Ansetzer 64 in den Laderaum 12 (Fig. 1) transportierbar.

    [0019] In Fig. 10 ist die um die Welle 23 schwenkbare Zuführeinrichtung 17 mit einer um den Schwenkhebel 49 der Zuführeinrichtung 17 schwenkbaren Ladeschale 9 dargestellt, wobei das Geschoß 15 in zwei senkrecht zueinander stehenden Ebenen aus der Entnahmestellung 11 (Fig. 8) in die einschubbereite Stellung 14 (Fig. 9) schwenkbar ist. Der Schwenkhebel 49 ist dabei direkt über die durch den Drehantrieb 21 verbundene Welle 23 oder durch eine vom Antrieb 20 um die Welle 23 iniziierte Drehbewegung um die Welle 23 vertikal schwenkbar. Mit dem Schwenkhebel 49 ist ein Antrieb 19 und eine von ihm antreibbare Welle 50 verbunden, an der formschlüssig die Ladeschale 9 angeschlossen ist. Dadurch ist es möglich, daß die Ladeschale 9 zur Einnahme der Zwischenposition 52 durch den Antrieb 19 aus der Entnahmestellung 11 (Fig. 8) seitlich um die Welle 50 herum schwenkbar ist, und die Ladeschale 9 aus der Zwischenposition 52 anschließend in ladebereite Stellung 14 (Fig. 9) hochschwenkbar ist.

    [0020] Die Antriebe der Richtanlage von Rohrwaffe 13 und Panzerturm 3, 4 sowie die Antriebe des automatischen Laders sind vorzugsweise mit hydraulischen Antriebsaggregaten ausgerüstet, wodurch besonders vorteilhaft bei hoher Leistung kleine raumsparende Baugruppen (Zylinder, Motor) entstehen. Zur Vermeidung einer eventuellen Brandgefahr kann dabei als Übertragungsmedium eine nicht brennbare Flüssigkeit eingesetzt werden.

    [0021] Durch die tief in der Fahrzeugwanne senkrecht gelagerten Geschosse innerhalb des mit der raumsparenden Zuführeinrichtung als Ladeautomat kombinierten Magazins,ergibt sich neben einer geringen Trefferwahrscheinlichkeit weiter vorteilhaft ein verbesserter Mannschaftsschutz, eine kleine Turmsilhouette, die besonders flach und kurz ausgeführt ist, und eine kurzzeitige automatische Transportmöglichkeit der Geschosse aus dem Magazin in ladebereite Stellung einer vorzugsweise auf einem Radkampfwagen angeordneten großkalibrigen Rohrwaffe.


    Ansprüche

    1. Ladeautomat für ein Panzerfahrzeug mit drehbarem Panzerturm zum Zuführen von senkrecht magazinierten Geschossen in eine in den Laderaum einer großkalibrigen Rohrwaffe einschubbereite Stellung eines Ansetzers, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

    a) ein automatisch antreibbares endloses Magazin (1,2) ist innerhalb des äußeren Höhenbereichs (a) des Panzerturmes (3,4) und innerhalb des inneren Höhenbereichs (b) der Fahrzeugwanne (5) getrennt vom Mannschaftsraum (6,7) angeordnet und

    b) eine Ladeschale (8,9) ist zur Einnahme der in den Laderaum (12) der Rohrwaffe (13) einschubbereiten Stellung (14) des Geschosses (15) aus einer am Magazin (1,2) vorgesehenen senkrechten Geschoß- Entnahmestellung (10,11) mit einer ausschließlich schwenkbeweglichen Zuführeinrichtung (16,17) verbunden.


     
    2. Ladeautomat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung einer in vertikaler Richtung verlaufenden automatischen Schwenkbewegung des Geschosses (15) die Zuführeinrichtung (16,17) mit einer horizontal im Panzertum (3,4) gelagerten Welle (22,23) drehbeweglich verbunden ist und die Schwenkbewegung von einem an die Welle (22,23) angeschlossenen Antrieb (18,21) steuerbar ist.
     
    3. Ladeautomat nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ladeschale (8) sowohl als partieller Munitionsbehälter (25) des Magazins (1) als auch als Zuführeinrichtung (16) des Geschosses (15) ausgebildet ist.
     
    4. Ladeautomat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

    a) die Welle (22) der als Zuführeinrichtung (16) und als Munitionsbehälter (25) ausgebildeten Ladeschale (8) ist in einem Lagerbock (26) eines ringartig ausgestalteten an dem Panzerturm (3) angeordneten und um die senkrechte Mittenachse (27) des Turmes (3) drehbaren Lagers (28) befestigt,

    b) die Munitionsbehälter (25) sind zur Aufnahme.und Lagerung von Geschossen (15) nebeneinander auf dem Umfang des Lagers (28) angeordnet und

    c) die Munitionsbehälter (25) sind aus der Entnahmestellung (10) als Zuführeinrichtung (16) der Geschosse (15) direkt in die einschubbereite Stellung (14) des Laderaumes (12) nach innen in Richtung Mittenachse (27) des Panzerturmes (3) hochschwenkbar.


     
    5. Ladeautomat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinrichtung (16) im äußeren Höhenbereich (a) des Panzerturmes (3) über die Welle (22) mit dem Lagerbock (26) verbunden ist und der Lagerbock (26) im inneren Höhenbereich (b) der Fahrzeugwanne (5) über eine rohrförmige Halterung (29)des Lagers(28)mit dem Panzerturm (3) befestigt ist, wodurch ein Einschwenken des Geschosses (15) auf die Rohrseelenachse (51) bis in den Bereich (30) des Keilverschlusses (31) durchführbar ist und die Lagerböcke (26) eine raumsparende Anordnung des Magazins (1) gewährleisten.
     
    6. Ladeautomat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

    a) die Welle (22) der Zuführeinrichtung (16) ist mit einem einseitig hervorstehenden Ansatz (32) versehen,

    b) eine antreibbare Klaue (33) des Antriebes (18) bildet mit dem Ansatz (32) eine entkuppelbare formschlüssige Verbindung und

    c) der Antrieb (18) ist während der Drehbewegung des Magazins (1) um die Mittenachse (27), zur Entkuppelung der formschlüssigen Verbindung zwischen Klaue (33) und Ansatz (32), um eine senkrecht angeordnete turmfeste Achse (34) in Richtung (35) ausschwenkbar.


     
    7. Ladeautomat nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

    a) heckseitig ist der Panzerturm (3) im Bereich der einschubbaren Stellung (14) des Geschosses (15), der den Bereich (c) der zurücklaufenden Rohrwaffe (13) mit einschließt, mit einem außenliegenden Waffenschacht (36) versehen,

    b) der Waffenschacht (36) teilt den Mannschaftsraum (6) in zwei gleiche von dem Waffenschacht (36) seitlich begrenzte Teilräume,

    c) die durch den Waffenschacht (36) gebildeten Teilmannschaftsräume (6) sind durch eine Schottwand (37) gegenüber dem Magazin (1) eingekammert und durch einen unterhalb der Rohrwaffe (13) befindlichen Kommunikakationstunnel (42) miteinander verbunden, wobei im Kormunikationstunnel (42) eine als Notausstieg in den Waffenschacht (36) entfernbare Luke (43) angeordnet ist,

    d) im äußeren Bereich (38) der den Antrieb (18) und das Magazin (1) umgebenden Schottwand (37) ist ein in den Waffenschacht (36) einfahrbarer Hülsenräumer (39) angeordnet, durch den mittels eines Gelenkantriebes (40) die leeren Hülsen (41) aus dem Bereich des Panzerturmes (3) ausstoßbar sind.und

    e) die hintere Wand (44) des Hülsenräumers (39) und eine wegschwenkbare Klappe (45) sind als Magazinluke (46) derartig ausgebildet, daß nach Wegschwenken des Hülsenräumers (39) und der Klappe (45) die Zuführeinrichtung (16) in die Stellung (14) hochschwenkbar ist.


     
    8. Ladeautomat nach Anspruch (1), dadurch gekennzeichnet, daß die Geschosse (15) senkrechtstehend in einem einseitig neben der Rohrwaffe angeordneten und aus zwei parallel nebeneinander kreisförmig verlaufenden Bahnen bestehenden Bandmagazin (2) gelagert sind, wobei die Entnahmestelle (11) der Geschosse (15) am heckseitigen Wendepunkt (47) einer die Magazinhülle bildenden Schottwand (48) vorgesehen ist.
     
    9. Ladeautomat nach einem der Ansprüche 1, 2 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Zuführeinrichtung (17) verbundene Ladeschale (9) in zwei rechtwinklig zueinander stehenden Ebenen aus der Entnahmestellung (11) in die einschubbereite Stellung (14) des Geschosses (15) schwenkbar ist, wobei eine Ebene durch die Schwenkbewegung eines Schwenkhebels (49) der Zuführeinrichtung (17) um die Welle (23) gebildet wird und die andere Ebene durch die um den Schwenkhebel (49) schwenkbare Ladeschale (9) erzeugt wird.
     
    10. Ladeautomat nach einem der Ansprüche 1, 2, 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Ladeschale (9) mit einer an dem Schwenkhebel (49) gelagerten Welle (50) formschlüssig verbunden ist, und die Welle (50) von einem an dem Schwenkhebel (49) befestigten Antrieb (19) antreibbar ist, derart, daß die Ladeschale (9) mit dem Geschoß (15) aus der Entnahmestellung (11) in Richtung (53) in eine senkrecht zur Rohrseelenachse (51) angeordnete Zwischenposition (52) durch den Antrieb (19) seitlich um die Welle (50) herumschwenkbar ist, und die Ladeschale (9) mit dem Geschoß (15) aus der Zwischenposition (52) durch den Drehantrieb (21) oder einen Geradzugantrieb (20) in Richtung (24), zur Einnahme der bis in den Bereich (30) des Keilverschlusses (31) hineinreichenden einschubbereiten Stellung (14), hochschwenkbar ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht