(19)
(11) EP 0 141 902 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.05.1985  Patentblatt  1985/21

(21) Anmeldenummer: 84106618.6

(22) Anmeldetag:  08.06.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E05F 5/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB LI NL SE

(30) Priorität: 16.08.1983 DE 3329543

(71) Anmelder: GEZE Grundstücks- und Beteiligungsgesellschaft mbH
D-71226 Leonberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Storz, Regina
    D-7000 Stuttgart 1 (DE)
  • Feucht, Fritz
    D-7253 Renningen 2 (DE)
  • Storandt, Ralf, Dr.
    D-7250 Leonberg 6 (DE)

(74) Vertreter: Dipl.-Phys.Dr. Manitz Dipl.-Ing. Finsterwald Dipl.-Ing. Grämkow Dipl.Chem.Dr. Heyn Dipl.Phys. Rotermund Morgan, B.Sc.(Phys.) 
Postfach 22 16 11
80506 München
80506 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Regelung der Schliessfolge von zweiflügeligen Türen


    (57) Es wird eine Vorrichtung zur Regelung der Schliessfolge von zweiflügeligen Türen mit zumindest einem dem Gangflügel zugeordneten Türschliesser und einer über den Standflügel betätigbaren, mit dem Türschliesser des Gangflügels zusammenwirkenden Steueranordnung beschrieben. Die Besonderheit besteht dabei darin, dass die Steueranordnung aus einem im schwenkachsenseitigen Bereich des Standflügels angeordneten, durch den Standflügel zwischen einer ersten und einer zweiten Schaltstellung bewegbaren Stellglied und einem mit dem Stellglied verbundenen, sich bis zum Türschliesser des Gangflügels erstrekkenden und die Stellgliedbewegung mechanisch übertragenden Verbindungsorgan besteht, wobei das gangflügel- seitige Ende des Verbindungsorgans an einem die Schliessbewegung des Türschliessers in einer der beiden Schaltstellungen des Stellglieds blockierenden Steuerglied angreift.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Regelung der Schließfolge von zweiflügeligen Türen mit zumindest einem dem Gangflügel zugeordneten Türschließer und einer über den Standflügel betätigbaren, mit dem Türschließer des Gangflügels zusammenwirkenden Steueranordnung.

    [0002] Vorrichtungen dieser Art sind bekannt. Sie müssen gewähr- leisten, daß die beiden Flügel einer zweiflügeligen Türe aus beliebigen öffnungsstellungen stets so in die Schließlage überführt werden, daß der Standflügel als erster in die Schließposition gelangt und anschließend der Gangflügel in die Schließposition einläuft und damit die Türe ordnungsgemäß und vollständig geschlossen ist.

    [0003] Neben mechanischen Schließfolgereglern ist auch bereits ein hydraulischer Schließfolgeregler bekannt, bei dem dem Gangflügel und dem Standflügel zugeordnete hydraulische Türschließer über Druckmittelleitungen, die insbesondere in der Zarge verlegt sind, miteinander verbunden und die Strömungswege zwischen den beiderseits der Schließkolben gelegenen Druckmittelräumenin der Weise gesteuert sind, daß der dem Gangflügel zugeordnete Türschließer erst dann freigegeben wird und die ihm zugeordnete Tür in die Schießlage überführen kann, wenn der dem Standflügel zugeordnete Türschließer zumindest im wesentlichen bereits seine Schließlage eingenommen hat.

    [0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs definierten Art unter Verwendung eines Türschließers als Feststellvorrichtung in besonders einfacher und dennoch betriebssicherer Art auszugestalten, die Montage zu erleichtern und die Anpassung an die unterschiedlichsten Gegebenheiten problemfrei zu gestalten.

    [0005] Gelöst wird diese Aufgabe nach der Erfindung im wesentlichen dadurch, daß die Steueranordnung aus einem im schwenkachsenseitigen Bereich des Standflügels angeordneten, durch den ... Standflügel zwischen einer ersten und einer zweiten Schalt- stellung bewegbaren Stellglied und einem mit dem Stellglied verbundenen, sich bis zum Türschließer des Gangflügels erstreckenden und die Stellgliedbewegung mechanisch übertragenden Verbindungsorgan besteht, und daß das gangflügelseitige Ende des Verbindungsorgans an einem die Schließbewegung des Türschließers in einer der beiden Schaltstellungen des Stellglieds blockierenden Steuerglied angreift.

    [0006] Durch die Verwendung eines die Stellgliedbewegung und damit die Momentanposition des Standflügels mechanisch zumSchließer des Gangflügels übertragenden Verbindungsorgans lassan sich neben den sich aus der Lösung der gestellten Aufgabe ergebenden Vorteilenauch noch die Vorteile erzielen, daß keine Eingriffe in die Hydraulik von Türschließern erforderlich sind und bezüglich bereits montierter Schließer die Möglichkeit der Nachrüstung gegeben ist.

    [0007] Bevorzugt ist das die Stellgliedbewegung mechanisch übertragende Verbindungsorgan ein Bowdenzug, aber es ist in Abhängigkeit von den jeweiligen Einbaugegebenheiten auch möglich, als mechanisch übertragendes Verbindungsorgan eine in der Zarge dreh- oder verschiebbar gelagerte Stange oder eine Kombination von Stange und Bowdenzug zu verwenden.

    [0008] Im Falle der Verwendung eines Bowdenzuges ist dieser vorzugsweise mit dem Türschließer über einen Schraubkopf verbunden und das dem Bowdenzug zugeordnete Steuerglied mittels einer Feder in die Blockierlage vorgespannt. Auf diese Weise läßt sich durch Einstellung der Relativlage von Bowdenzughülse und Bowdenzug am Schraubkopf der Schließwinkel des Standflügels bequem und genau vorgeben, bei dessen Erreichen der Gangflügel in Schließrichtung freigegeben wird.

    [0009] Eine vorteilhafte Ausführungsvariante der Erfindung besteht darin, daß das Steuerglied aus einem in einem Führungsgehäuse angeordneten, unter der Vorspannung einer Feder stehenden und mit dem Bowdenzug verbundenen Rastschieber besteht, der mit einer drehfest auf der Schließerachse befestigten Kurvenscheibe zusammenwirkt, die einen Anschlag für den Rast- schieber aufweist. Das Führungsgehäuse ist dabei mit dem Schließergehäuse vorzugsweise verschraubbar, d.h. das Führungsgehäuse ist ohne Schwierigkeiten auch im Falle einer Nachrüstung auf das Schließergehäuse aufschraubbar.

    [0010] Neben dem bereits erwähnten Vorteil der Nachrüstbarkeit ist bei dieser Ausführungsvariante der äußerst einfache Aufbau und die Möglichkeit bedeutsam, praktisch jeden herkömmlichen hydraulischen Türschließer mittels weniger Zusatzteile mit einer Zusatzfunktion versehen zu können.

    [0011] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist im Verbindungsgelenk der beiden Arme des Schließergestänges eine mit dem schließerseitigen Arm drehfest verbundene, einen Anschlag aufweisende Kurvenscheibe angeordnet, die mit einem im anderen Arm geführten, unter der Vorspannung einer Feder stehenden Rastschieber zusammenwirkt, der mit dem mit seiner Hülse am Arm abgestützten Bowdenzug verbunden ist.

    [0012] Die Hauptvorteile dieser Ausführungsvariante bestehen in der besonders einfachen, sich auf einen Gestängetausch beschränkenden Nachrüstbarkeit sowie darin, daß ein an der Zarge fest verlegter Bowdenzug nicht mit einer großen Schlaufe zum normalerweisen auf der Tür montierten Schließer gelegt werden muß, sondern direkt von der Zarge in das Gestänge laufen kann.

    [0013] Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Varianten der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

    [0014] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert; in der Zeichnung zeigt:

    Fig. 1 eine schematische Darstellung einer zweiflügeligen Tür mit einer Vorrichtung zur Schließfolgeregelung,

    Fig. 2 eine schematisierte Teilschnittdarstellung eines Türschließers mit einer Einrichtung zur Schließfolgeregelung,

    Fig. 3 eine schematische Draufsicht eines zwischen einem Türschließer und einer Zarge verlaufenden Gestänges mit einer integrierten Vorrichtung zur Schließfolgeregelung,

    Fig. 4 eine Teilschnittdarstellung zur Erläuterung des Funktionsprinzips der Vorrichtung nach Fig. 3,

    Fig. 5 eine schematische Teil-Seitenansicht eines mit einer gesteuerten Festhaltevorrichtung versehenen, an der Zarge befestigten Gestängearms,

    Fig. 6 eine Vorderansicht der Anordnung nach Fig. 5 mit im Schnitt zu sehendem Gestängearm,

    Fig. 7 eine Prinzipdarstellung zur Erläuterung der Wirkungsweise der Festhaltevorrichtung nach den Fig. 5 und 6,

    Fig. 8 eine schematische, teilweise geschnitten gezeigte Darstellung eines hydraulischen Türschließers mit steuerbarer Blockiereinrichtung,

    Fig. 9 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsvariante eines hydraulischen Türschließers mit steuerbarer Blockiereinrichtung, und

    Fig. 10 eine schematische Teilschnittdarstellung der An- kupplung eines Bowdenzugs an ein im Schließergehäuse vorgesehenes Ventilorgan.



    [0015] Die schematische Darstellung nach Fig. 1 zeigt eine zwei- flügelige Tür mit Standflügel 11 und Gangflügel 12, die . in teilweise geöffneter Stellung dargestellt sind. Jeder der beiden Flügel 11, 12 ist mit einem obenliegenden Tür- schließer 2, 2' versehen. Die Achse 10 eines jeden Schließers 2, 2' ist über ein Gestänge 9 mit der Zarge 13 verbunden.

    [0016] Im Schwenkbereich der schwenklagerseitigen Stirnfläche des Standflügels 11 befindet sich ein Stellglied 14, das bei sich in Schließlage befindendem Standflügel eine erste Stellung und in öffnungsstellung des Standflügels 11 eine zweite Stellung einnimmt. Diese beiden Stellungen bzw. Positionen des Stellglieds 14 werden über ein mechanisches Verbindungsorgan, im dargestellten Beispiel mittels einer Bowdenzuganordnung 5 zum Türschließer 2 des Gangflügels übertragen, um den Schließvorgang des Gangflügels 12 in Abhängigkeit von der Position des Stellglieds 14 und damit in Abhängigkeit von der Position des Standflügels 11 steuern zu können. Der Bowdenzug 5 ist in der Zarge 13 geführt und tritt bei montierter Vorrichtung optisch praktisch nicht und insbesondere nicht störend in Erscheinung.

    [0017] Die in Verbindung mit Oben-Türschließern gezeigte Anordnung nach Fig. 1 läßt sich prinzipiell in gleicher Weise bei Boden-Türschließern verwenden.

    [0018] Fig. 2 zeigt eine mechanische Ausführungsform einer Vorrichtung zur Regelung der Schließfolge, wobei auf die Achse 10 des Schließers 2 eine Kurvenscheibe 3 aufgesetzt ist, die durch eine entsprechende Abflachung der Achse

    [0019] und eine komplementär geformte Aufnahme in der Kurvenscheibe 3 gegen Verdrehen gesichert ist.

    [0020] Die Kurvenscheibe 3 wird durch eine sich zwischen dieser Scheibe 3 und einem Gestängearm 9 erstreckende Distanzhülse 6 über die zur Gestängefixierung dienende Schraube niedergehalten.

    [0021] Mit der Kurvenscheibe 3 wirkt ein Rastmechanismus zusammen, der aus einem in einem Führungsgehäuse 4 verschiebbar gelagerten Rastschieber 8 besteht, welcher unter der Vorspannung einer Druckfeder 17 steht und mit dem Bowdenzug 5 verbunden ist. Das Führungsgehäuse 4 ist vorzugsweise auf die Oberseite des Schließergehäuses 2 aufgeschraubt.

    [0022] Der Rastschieber 8 greift an der Kurvenscheibe 3 an und wirkt mit einem Kurvenscheibenanschlag 7 zusammen, wobei dieser Anschlag 7 konstruktionsmäßig ausreichend stabil und formmäßig derart ausgebildet wird, daß die Entkopplung von Anschlag 7 und Rastschieber 8 mit vergleichsweise geringen Kräften erfolgen kann. Vorzugsweise verlaufen die miteinander in Eingriff tretenden Flächen von Anschlag 7 und Rastschieber 8 schräg zur Rastschieberlängsachse.

    [0023] Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen:

    Bei geöffnetem Standflügel ist der Bowdenzug entlastet, d.h. der Rastschieber 8 greift an der Kurvenscheibe 3 an, und bei geschlossenem Standflügel ist der Bowdenzug gezogen, d.h. der Rastschieber 8 ist entgegen der Vorspannkraft der Feder 7 in das Führungsgehäuse 4 zurückgezogen.



    [0024] Werden beide Türen, d.h. Standflügel und Gangflügel geöffnet, so laufen diese beiden Türen, wenn sie nicht festgestellt werden, ganz normal wieder zu. Erst bei einem durch die Kurvenscheibe 3 bzw. durch die Lage des Kurvenscheibenanschlags 7 definierten Winkel wird der Gangflügel gesperrt, da der Rastschieber 8 am Anschlag 7 zur Anlage kommt und dadurch die weitere Schließbewegung des Gangflügels .. blockiert wird.

    [0025] Bewegt sich der Standflügel in die Schließstellung, dann führt dies zu einem Ziehen des Bowdenzugs 5, damit zu einer Entkopplung zwischen Rastschieber 8 und Anschlag 7 und somit zur Freigabe des Gangflügels in Richtung seiner Schließstellung.

    [0026] Der durch die Lage des.Anschlags 7 an der Kurvenscheibe 3 definierte Festhaltewinkel des Gangflügels muß so gewählt werden, daß der Standflügel bei blockiertem Gangflügel am Standflügel vorbeilaufen kann. Dies ist bei einem öffnungswinkel des Gangflügels im Bereich von etwa 20° bis 40° möglich, und.in diesem Bereich wird auch der durch die Lage des Anschlags 7 bestimmte Winkel gewählt.

    [0027] Fig. 3 zeigt eine Variante mit im Schließergestänge integrierter Sperrvorrichtung, die sich vor allem durch leichte Nachrüstbarkeit auszeichnet, da zum Zwecke der Nachrüstung praktisch nur das Gestänge 9, 15 ausgetauscht werden muß.

    [0028] Dabei ist mit dem Schließerarm 9, der an die Achse 10 des Schließers 2 angeschlossen ist, die Kurvenscheibe 3 drehfest verbunden. Die der Kurvenscheibe 3 zugeordnete Rastvorrichtung ist im Gestängearm 15 untergebracht, in den der Bowdenzug 5 eingeführt ist. Der Gestängearm ist in einem Schwenklagerbolzen 16 mit der Zarge verbunden, während der Schließer 2 am Gangflügel 12 befestigt ist.

    [0029] Fig. 4 zeigt die Anordnung nach Fig. 3 im geschnittenen und aufgeklappten Zustand. Dabei ist zu sehen, daß die Hülse des Bowdenzugs 5 an der Eintrittsstelle des Bowdenzugs in den Schließerarm 15 an der Schließerarmwandung abgestützt und der Bowdenzug selbst mit dem Rastschieber 8 verbunden ist, der in einer entsprechenden Ausnehmung des-Arms 15 verschiebbar geführt und in Richtung der Kurven- scheibe 3 mittels einer Druckfeder 17 vorgespannt ist.

    [0030] Neben dem Vorteil der bereits erwähnten einfachen Nachrüstbarkeit der Lösung nach den Fig. 3 und 4 wirkt sich in - der Praxis vorteilhaft aus, daß der an der Zarge festver- legte Bowdenzug 5 nicht mit einer großen Schleife zu dem normalerweise auf der Tür montierten Schließer 2 gelegt werden muß, sondern daß dieser Bowdenzug direkt von der Zarge in das Gestänge bzw. den Schließerarm 15 laufen kann. Da sich der Arm 15 relativ zur Wand weniger als der auf der Tür 12 montierte Schließer 2 bewegt, wird der Bowdenzug 5 wenig beansprucht und seine Leichtgängigkeit nicht beeinträchtigt.

    [0031] Die Fig. 5 bis 7 zeigen eine Variante mit stufenloser Festhaltung des Gangflügels, und zwar unter Verwendung einer Schlingfeder 18, die mit einem mit dem Gestängearm 15 drehfest verbundenen Schwenklagerbolzen 16 in Form eines Federnfreilaufs zusammenwirkt. Ein Ende 19 dieser Feder 18 ist mit der mit der Zarge 13 verbundenen Lagerhülse für den Gestängearm 15 verbunden, während am anderen Ende 20 der Feder 18 der Bowdenzug angreift, dessen Hülse zargenfest abgestützt ist.

    [0032] Diese Abstützung 21 ist in Fig. 6 zu sehen. Das Funktionsprinzip dieser stufenlosen Festhaltevorrichtung ist in Fig. 7 dargestellt. Wird das Ende 20 der Feder 18 mittels des Bowdenzugs 5 in Richtung des Pfeiles 22 gezogen, so kann sich der Bolzen 16 und damit der Gestängearm 15 frei drehen bzw. verschwenken. Wird der Bowdenzug 5 entlastet, so verspannt sich der Schwenklagerbolzen 16 bei einer Drehung in Richtung des PfeiLes 23 in der Feder 18 und wird über das untere, mit der Lagerbuchse fest verbundene .. Ende 19 der Feder 18 festgehalten.

    [0033] Bei der in Fig. 8 gezeigten Ausführungsvariante der Erfin- dung erfolgt eine mechanische Blockierung des Schließers bei einem vorzugsweise zwischen 20° und 40° gewählten öffnungswinkel des Gangflügels über ein Blockierglied 26, das die Bewegung des Kolbens 24 im Schließer 2 verhindert. Das Blockierglied 26 steht unter der Wirkung einer Druckfeder 17, welche das Blockierglied.26 in der Weise vorspannt, daß es bei entspanntem Bowdenzug 5 in den links vom Kolben 24 gelegenen Druckraum ragt und eine Sperre für den Kolben 24 bildet. Wird der Bowdenzug 5 betätigt bzw. gezogen, so hat dies ein Zurückziehen des Glieds 26 aus dem Druckraum zur Folge und der Kolben 24 kann sich in Schließrichtung bewegen, was ein Schließen des Schließers zur Folge hat. Die Schließgeschwindigkeit kann dabei über ein Ventil 28 eingestellt werden, das in einem Verbindungskanal 27 zwischen den beiderseits des Kolbens 24 gelegenen Räumen angeordnet ist. Der Kolben 24 ist dabei in üblicher Weise in Schließrichtung durch eine Schließfeder 25 vorgespannt.

    [0034] Die Ausführungsform gemäß Fig. 8 eignet sich insbesondere für solche Einsätze, bei denen der Schließer an der Zarge 13 und nicht auf der Tür montiert wird. Das Verlegen des Bowdenzugs 5 ist in diesem Falle in besonders einfacher Weise möglich.

    [0035] Gemäß einer in der Zeichnung nicht dargestellten Variante kann das Blockierglied 26 über einen Stößel auch von einer Nockenscheibe betätigt werden, die auf einer Stange angeordnet ist, welche in Abhängigkeit von der Bewegung des Standflügels verdrehbar, bzw. in Abhängigkeit von der jeweiligen Position des Standflügels zwischen zwei Schwenklagen-umgesteuert werden kann. Das Schwenken der Nockenscheibe steuert dann das Blockierglied 26 in entsprechender Weise wie dies im Zusammenhang mit Fig. 8 erläutert worden ist.

    [0036] Bei der Ausführungsvariante gemäß Fig. 9 wird die Bewegung des Schließerkolbens in Abhängigkeit von der jeweiligen Position des dem Standflügel zugeordneten Stellgliedes durch ein Ventil 29 gesteuert, das in einem Strömungskanal 27, 27' zwischen den beiden Druckräumen des Schließers angeordnet ist und über starre oder flexible Bedienelemente zwischen der Schließ- oder öffnungsstellung umsteuerbar ist. In der Schließstellung verhindert das Ventil jeglichen ölverlust zwischen den beiden Druckräumen und damit jegliche Bewegung des Kolbens. Das Ventil 29 ist über eine Druckfeder 17 in die Schließstellung vorgespannt. Eine Bewegung des Schließerkolbens ist damit nicht möglich. Wird das Ventil 29 über den über das Schließergehäuse 2 vorstehenden Stößel 30 betätigt, so wird der zunächst blockierte Kanal geöffnet und die Türe kann in die Schließlage laufen. Das Verschieben des Stößels 30 entgegen der Kraft der Feder 17 erfolgt über einen Konus 31, der auf einer relativ zum Schließer 2 verschiebbaren Stange 32 angebracht ist. Die Linearverschiebung dieser Stange 32 erfolgt wiederum in Abhängigkeit von dem in Fig. 1 gezeigten Stellglied 14.

    [0037] Unmittelbar benachbart zum Ventil 29 ist im Kanal 27 noch ein weiteres Ventil 28 angeordnet, das es gestattet, den Strömungswiderstand in diesem Kanal zu verändern und damit die Schließgeschwindigkeit zu regulieren.

    [0038] Die Ansteuerung eines im Schließer 2 untergebrachten Ventils 29 über eine Bowdenzuganordnung 5, 5' ist in Fig. 10 dargestellt.

    [0039] Dabei stützt sich die Hülse 5 des Bowdenzugs an einer Stellschraube 33 eines Schraubkopfes 34 ab, der in eine entsprechende Gewindebohrung des Gehäuses 2 einschraubbar ist. Mittels der Stellschraube 33 kann die Justierung des Bowdenzugs erfolgen.

    [0040] Das Ventil 29 ist durch die Feder 17 in die Schließposition vorgespannt, in der ein Durchgang von öl zwischen den Kanalabschnitten 27 und 27' verhindert und damit eine Bewegung des Schließerkolbens blockiert wird. Durch Betätigung des Bowden- zugs wird der Ventilkörper nach links verschoben, und zwar maximal um den durch eine Distanzhülse 35 begrenzten Hub. Da- durch wird der Kanalabschnitt 27 mit dem Kanalabschnitt 27' verbunden, das öl kann ungehindert durch den Kanal über ein nachgeschaltetes Regulierventil abfließen, und der Gangflügel kann sich gedämpft schließen. Diese Ausführungsvariante zeichnet sich durch gute Integrierbarkeit in einem Türschließer, durch Kompaktheit und leichte Justierbarkeit aus.

    [0041] Während sich die mechanischen Ausführungsvarianten der Erfindung durch besonders einfachen Aufbau und leichte Nachrüstbarkeit auszeichnen und bei diesen Ausführungsformen auch kein sogenanntes Kriechen des Schließers aufgrund geringer Leckage der Hydraulik bei festgestelltem Schließer auftritt, d.h. ein langsames Zulaufen der jeweiligen Tür sicher verhindert ist, besitzen die Ausbildungsvarianten mit in den Schließer integriertem Ventil und dem Blockierglied die zusätzlichen Vorteile, daß die kompakte Bauform des Schließergehäuses erhalten bleibt, keine komplizierte Montage vor Ort bei Inbetriebnahme der zweiflügeligen Türe, insbesondere Feuerschutztüre nötig ist, da der Schließfolgeregler bereits im Schließer integriert ist und daß eine Verschmutzung eines Steuerglieds oder Steuerventils durch die integrierte Bauweise erschwert wird, was zu einer wartungsfreundlichen Gesamtanordnung führt.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Regelung der Schließfolge von zweiflügeligen Türen mit zumindest einem dem Gangflügel zugeordneten Türschließer und einer über den Standflügel betätigbaren, mit dem Türschließer des Gangflügels zusammenwirkenden Steueranordnung, dadurch gekennzeichnet , daß die Steueranordnung aus einem im schwenkachsenseitigen Bereich des Standflügels (11) angeordneten, durch den Standflügel zwischen einer ersten und einer zweiten Schaltstellung bewegbaren Stellglied (14) und einem mit dem Stellglied (14) verbundenen, sich bis zum Türschließer (2) des Gangflügels (12) erstreckenden und die Stellgliedbewegung mechanisch übertragenden Verbindungsorgan (5) besteht, und daß das gangflügelseitige Ende des Verbindungsorgans (5) an einem die Schließbewegung des Türschließers (2) in einer der beiden Schaltstellungen des Stellglieds (14) blockierenden Steuerglied (3; 18; 16; 26; 29, 30) angreift.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das die Stellgliedbewegung mechanisch übertragende Verbindungsorgan eine in der Zarge (13) dreh- oder verschiebbar gelagerte Stange ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß das die Stellgliedbewegung mechanisch übertragende Verbindungsorgan zumindest zum Teil aus einem Bowdenzug (5, 5') besteht und insbesondere ein dem Bowdenzug (5, 5') zugeordnetes Steuerglied (8; 18; 29) mittels einer Feder (17) in die Blockierlage vorgespannt ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß das gangflügelseitige Ende des die Stellgliedbewegung mechanisch übertragenden Verbindungsorgans mit einem Exzenterelement oder einem Konus (31) zur Betätigung eines die Schließerbewegung direkt oder indirekt blockierenden Stößels (30) versehen ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß im Verbindungsgelenk der beiden Arme (9, 15) des Schließergestänges eine mit dem schließerseitigen Arm (9) drehfest verbundene, einen Anschlag (7) aufweisende Kurvenscheibe (3) angeordnet ist, die mit einem im anderen Arm (15) geführten, unter der Vorspannung einer Feder (17) stehenden Rastschieber (8) zusammenwirkt, der mit dem mit seiner Hülse (5) am Arm (15) abgestützten Bowdenzug (5) verbunden ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß auf einem mit einem Schließerarm (15) drehfest verbundenen, zargenseitig gelagerten Schwenklagerbolzen (16) eine Schlingfeder (18) angeordnet ist, deren eines Ende (19) mit dem Zargenlager und deren anderes Ende (20) mit dem über seine Hülse zargenseitig abgestützten Bowdenzug (5) verbunden und im Sinne eines : Aufdrehens der Schlingfeder (18) beaufschlagbar ist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein insbesondere zargenseitig zu montierender Schließer (2) eine in den Kolbenführungsraum mündende Bohrung aufweist, in der ein Blockierglied (26) : angebracht ist, das in Abhängigkeit von dem Stellglied (14) über das mechanische Verbindungsorgan, insbesondere über den Bowdenzug (5, 5') in die Bewegungsbahn des Kolbens (24) zu dessen Blockierung einfahrbar ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß in einer die beiderseits des Schließerkolbens (24) gelegenen Räume miteinander verbindenden Bohrung (27, 27') ein über einen über das Schließergehäuse vorstehenden Stößel (30) oder direkt über den Zug (5') des über einen Schraubkopf (34) am Schließergehäuse angeschlossenen Bowdenzugs (5) betätigbares, insbesondere unmittelbar benachbart einem zur Einstellung der Schließerdämpfung in der Bohrung (27) vorgesehenen Ventil (28) angeordneten Sperrventil (29) vorgesehen ist.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß das Steuerglied aus einem in einem Führungsgehäuse (4) angeordneten, unter der Vorspannung einer Feder (17) stehenden und mit dem Bowdenzug (5, 5') verbundenen Rastschieber (8) besteht, der mit einem auf der Schließerachse (10) befestigten Sperrorgan (3, 36) zusammenwirkt.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß das Sperrorgan aus einer einen Anschlag (7) aufweisenden Kurvenscheibe (3) besteht.
     




    Zeichnung