[0001] Die Erfindung betrifft einen Hohlbaustein gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Zur Erstellung von Mauern in runder Bauweise ist ein Hohlbaustein bekannt, der die
Gestalt eines Kreisbogenausschnittes besitzt. For kreisrunde Bauwerke mit unterschiedlichem
Durchmesser sind unterschiedliche Formen solcher Hohlbausteine notwendig, was mehrere
Steinformen erforderlich macht, so daß die Herstellung und der Handel mit derartigen
Hohlbausteinen mit Schwierigkeiten verbunden ist. Bei der Herstellung von kreisrunden
Bauwerken ist es ersichtlicherweise optimal, wenn die Krümmung des
Hohlbausteines derart bemessen ist, daß die Außenfläche des Hohlbausteines auf einem
Kreisbogen eines Kreises liegt, dessen doppelter Radius dem Durchmesser des Bauwerkes
entspricht. Soll mit einem derartigen Hohlbaustein jedoch ein kreisrundes Bauwerk
kleineren Durchmessers erstellt werden, sind die einzelnen Hohlbausteine in der horizontalen
Ebene zueirander geneigt vorzusehen, wodurch sich die Nahtstellen zwischen benachbarten
Hohlbausteinen öffnen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hohlbaustein der eingangs genannten
Art derart zu verbessern, daß mit ein und demselben Hohlbaustein gerade Bauwerke und
runde Bauwerke unterschiedlichen Durchmessers auf einfache Weise erstellbar sind.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Bei dem Hohlbaustein ist mindestens eine der beiden Seitenwände über die eine Stirnfläche
hinaus verlängert und bildet mit dem verlängerten Abschnitt eine Führungsinnenfläche
für den komplementären Abschnitt eines Hohlbausteins gleicher Form. Die_andere Seitenwand
weist an ihrem dem verlängerten Abschnitt gegenüberliegenden Ende ein Auflager auf,
an welchem eine Lagerfläche der zugehörigen Seitenwand eines weiteren Hohlbausteines
zur Anlage kommt. Auf diese Weise lassen sich zwei benachbarte Hohlbausteine in jeder
beliebigen und um einen Drehpunkt veränderbaren Relativlage vorsehen, wobei der Drehpunkt
vorzugsweise in der das Auflager bildenden Seitenwand und nahe der Auflagerfläche
definiert ist. Jeder Hohlbaustein ist am Ende derjenigen Seitenwand abgerundet ausgebildet,
deren anderes Ende die Führungsinnenfläche darstellt, wobei die Krümmung des abgerundeten
Abschnittes der Krümmung der Führungsinnenfläche entspricht.
[0007] Bei der Herstellung eines geraden Mauerwerks kommt somit der abgerundete Bereich
eines Hohlbausteines zumindest teilweise innerhalb der Führungsinnenfläche des nachfolgenden
Hohlbausteines zu liegen.
[0008] Mit derartigen Hohlbausteinen lassen sich somit bei dem Erfordernis einer einzigen
Steinform runde Silos oder runde Bauwerke mit einem Durchmesser von wenigstens 4 Metern,
beispielsweise auch mit einem Durchmesser von 30 Metern, erstellen, wobei der gleiche
Hohlbaustein auch zum Bau gerader Mauerwerke Verwendung finden kann. Die Gestaltung
des Hohlbausteines ist vorteilhafterweise derart getroffen, daß er ein sehr niedriges
Gewicht hat und auch für Laien eine relativ leichte Verarbeitung ermöglicht.
[0009] Ein derartiger Hohlbaustein findet insbesondere Verwendung zur Herstellung runder
Silos zur Aufnahme von landwirtschaftlicher Gülle, von Flüssigmist, läßt sich aber
auch für die Herstellung anderer Bauwerke einsetzen, die ganz oder teilweise rundgezogene
Mauern erforderlich machen. Damit können mit derartigen Hohlbausteinen bei einer einzigen,
identischen Form beliebig gerundete Mauerwerke errichtet werden. Bis zu einer vorbestimmten
Gradzahl an der Nahtstelle benachbarter Hohlbausteine läßt sich damit eine Biegung
vornehmen, ohne daß sich an den Nahtstellen Fugen öffnen, die ein Auslaufen von Beton
ermöglichen würden, der in die Hohlbausteine verfüllt wird.
[0010] Nach einer bevorzugten Ausführungsform sind in den die beiden Seitenwände jedes Hohlbausteines
miteinander verbindenden Stegen oder Stirnflächen senkrechte Aussparungen vorgesehen,
was den Einsatz von Armierungen in horizontaler Lage ermöglicht, ohne daß die volle
Auflage des Hohlbausteins beeinträchtigt wird.
[0011] Eine weitere Ausführungsform des.Hohlbausteines weist jeweils einen geschlossenen
und einen offenen Hohlraum auf, wobei die Stirnseite des Hohlbausteines im Bereich
des geschlossenen Hohlraumes abgerundete Ecken oder Kanten aufweist. Die von den Seitenwänden
nach hinten verlaufenden Stege des Hohlbausteines liegen in Flucht zu den Seitenwänden
und sind mit auf den offenen Hohlraum zugewandten Rundungen versehen, deren Krümmung
im wesentlichen der Krümmung der abgerundeten Kanten entspricht. Damit ist es möglich,
zwei derartige Hohlbausteine hintereinander anzuordnen und unter vorbestimmten Winkeln
zueinander vorzusehen. Vorteilhafterweise sind diese Hohlbausteine von ihrer grundsätzlichen
Form her nicht auf eine vorgegebene Richtung festgelegt und können vorteilhafterweise
auch wie normale Ziegel ohne vorgegebenem "Oben" und "Unten" bauseitig eingesetzt
werden. Mit diesem Hohlbaustein können runde Bauwerke mit einem Durchmesser von beispielsweise
3 m bis beispielsweise 35 m Durchmesser erstellt werden. Der Hohlbaustein eignet sich
vorteilhafterweise gleichfalls auch zum Bau gerader Mauerwerke infolge der von den
Seitenwänden in Flucht zu den Seitenwänden verlängerten Verlängerungsabschnitten.
[0012] Die im wesentlichen gerade Form des Hohlbausteines gewährleistet eine le±hte Verarbeitung
sowie den Einsatz auch nichtrunder Bauwerke. Bei dem Einsatz des Hohlbausteines zur
Erstellung runder Bauwerke sind Biegungen bzw. Radien unterschiedlichster Größe erreichbar,
wobei die Steine jeweils so weit ineinander greifen, daß ein Herausfließen des in
die Hohlräume der Hohlbausteine eingefüllten Betons ausgeschlossen ist.
[0013] Die Erfindung schafft einen Hohlbaustein, der auch als Formstein bzw. Schalungsstein
bezeichnet werden kann und zur Erstellung von Mauerwerken oder dergl. dient, wobei
seine Hohlräume mit Beton vergossen werden.
[0014] Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen eines Hohlbausteines anhand der
Zeichnung zur Erläuterung weiterer Merkmale beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Hohlbaustein,
Fig. 2 eine Schnittansicht entlang der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine Darstellung zur Erläuterung der Herstellung einer geraden oder gebogenen
Mauer mit Hilfe von Hohlbausteinen gemäß Fig. 1,
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine abgewandelte Ausführungsform eines Hohlbausteines,
Fig. 5 eine Schnittansicht des Hohlbausteines nach Fig. 4 entlang der Linie V-V in
Fig. 4, und
Fig. 6 eine schematische Darstellung zweier, in einer Ebene aneinandergesetzter bzw.
hintereinander gesetzter Hohlbausteine nach Fig. 4 und 5.
[0015] Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf einen Hohlbaustein gemäß der Erfindung. Der Hohlbaustein
hat im wesentlichen viereckige Gestalt und besteht aus zwei Seitenwänden 1, 2, die
durch Stirnwände oder Stege 3, 4 miteinander verbunden sind. Die in Fig. 1 dargestellte
Seitenwand.2 ist über'den Steg 4 in einen Abschnitt 5 verlängert, dessen Innenfläche
6 in noch zu beschreibender Weise gekrümmt ist und eine Führungsfläche darstellt.
Das mit 8 bezeichnete, dem Abschnitt 5 abgewandte Ende der Seitenwand 2 weist eine
Abrundung auf, die in ihrer Form der Krümmung der Führungsfläche 6 entspricht.
[0016] Die zur Seitenwand 2 gegenüberliegende Seitenwand 1 weist an ihrem einen zum Abschnitt
5 benachbarten Ende ein Auflager 10 auf, das vorzugsweise die Gestalt eines halbkreisförmigen
zylindrischen Zapfens besitzt. Das andere Ende dieser Seitenwand 1 ist komplementär
zur Rundung des Auflagers 10 ausgebildet, d.h. es ist mit einer halbkreisförmigen
oder bogenförmigen Aussparung 11 versehen, welche als Lagerfläche in der noch zu erläuternden
Weise dient.
[0017] Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform liegt die Führungsfläche 6 auf dem Bogen
eines Kreises, dessen Mittelpunkt 12 im Bereich der das Auflager 10 aufweisenden Kante
der Seitenwand 1 definiert ist. Der Radius des Kreises, auf dessen Bogen die Innenfläche
6 liegt, ist in Fig. 1 mit R
1 bezeichnet. Der Mittelpunkt 12 ist gleichzeitig vorzugsweise Mittelpunkt eines weiteren
Kreises mit dem Radius R
2, der das Auflager 10 in Form eines Teilkreises oder Halbkreises definiert. Bei dieser
Ausführungsform stellt der Mittelpunkt 12 gleichzeitig den Mittelpunkt desjenigen
Kreises dar, welcher die in Form einer Aussparung 11' ausgebildete Lagerfläche zum
benachbarten Hohlbaustein festlegt. Der entsprechende Mittelpunkt ist in Fig. 1 mit
12' angedeutet.
[0018] Die Stege 3, 4, welche die Seitenwände 1, 2 miteinander verbinden, haben zu den Seitenwänden
1, 2 eine Schräglage, wobei der Steg 4, zumindest über seine größere Länge, stärker
gegenüber der Seitenwand 1 geneigt ist als der Steg 3, wie dies durch die Winkel ℓ
und β in Fig. 1 angedeutet ist, wobei α<β.
[0019] Jeder Steg 3, 4 ist nach einer bevorzugten Ausführungsform mit einer oder mit mehreren
Aussparungen 14, 15, 16 bzw. 17, 18, 19 versehen, die zur Aufnahme von nicht gezeigten
Armierungen bzw. Ringankern dienen. Die Stege 3, 4 bilden zusammen mit den Seitenwänden
1, 2 einen Hohlraum 20, der durch halbkreisförmige oder halbovalähnliche Aussparungen
22 bis 25 an den zum Hohlraum zugewandten Innenflächen der Seitenwände 1, 2 und/oder
Stegen 3, 4 und damit zur Erniedrigung des Gewichtes jedes Hohlbausteines vergrößerbar
ist. Der Steg 4 und der Verlängerungsabschnitt 5 der Seitenwand 2 legen einen im Gegensatz
zum Hohlraum 20 offenen Hohlraum 27 fest, in welchen das eine Ende eines weiteren
Hohlbausteins gleicher Form eingesetzt werden kann. Bei der beschriebenen Ausführungsform
nach Fig. 1 hat der gesamte Verlängerungsabschnitt 5 die Form eines Kreisbogens, wobei
die Kante 5a des Verlängerungsabschnittes 5 gegenüber der gedachten Mittellinie 28
symmetrisch zum Mittelpunkt 12 liegt. Der durch die nach außen weisende und die Aussparungen
23 aufweisende Außenfläche des Steges 4 einerseits und die Abschlußkante 5a definierte
Winkel ä' des Hohlraumes 27 hat bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform des Hohlbausteines
eine Größe von 50° bis 60°.
[0020] Fig. 2 zeigt eine Schnittansicht entlang der Linie II- II in Fig. 1, aus der erkennbar
ist, daß der Steg 3 und/oder 4 durch Aussparungen 30 bis 32 zumindest in der Stegmitte
geringere Höhe hat als die zugehörigen Seitenwände 1, 2.
[0021] Fig. 3 ist eine Darstellung zweier nebeneinander liegender Hohlbausteine entsprechend
der Ausführungsform nach Fig. 1, die zur Bildung eines geraden Mauerwerks zusammengesetzt
sind. Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß die Seitenwände 1, 1' zueinander fluchten, wobei
die halbkreisförmige Lagerfläche 11' mit dem Auflager 10 in Anlage steht. Durch entsprechende
Ausrichtung der beiden Hohlbausteine, in Fig. 3 mit 30 und 31 bezeichnet, läßt sich
die in Fig. 3 gezeigte Ausrichtung zueinander erreichen. Wie aus Fig. 3 ersichtlich
ist, kann der Hohlbaustein 31 durch Verschwenken um das Auflager 10 mit seinem Abschnitt
8' weiter in den mit 27 bezeichneten Hohlraum hinein oder weiter aus dem Hohlraum
27 heraus um den mit 12 bezeichneten Punkt als Drehpunkt verdreht werden, wobei die
Lagerfläche 11' auf der Fläche des Auflagers 10 einerseits gleitet und die Außenfläche
8' gegenüber der Innenfläche 6 andererseits gleitet. Durch die Länge des Abschnitts
8' sowie des Abschnitts 5, jeweils in Richtung der gedachten Mittellinie 28 läßt sich
derjenige Winkelbereich festlegen, innerhalb welchem die beiden Hohlbausteine 30,
31 ausderiα Fig. 3 gezeigten Position gegeneinander verschwenkbar sind. Weiterhin
kann durch entsprechende Ausbildung des Steges 4 der Schwenkbereich zwischen den jeweils
aneinander liegenden Hohlbausteinen 30, 31 vergrößert oder verkleinert werden. Zu
diesem Zweck kann die Schrägstellung des Steges 4 gegenüber der Seitenwand 1 vergrößert
oder verkleinert werden. Damit ist deutlich, daß durch Veränderung der Drehlage des
Hohlbausteins 31 um den Mittelpunkt 12 und somit gegenüber dem Hohlbaustein 30 nahezu
jede beliebige Rundung, d.h. jeder beliebige Durchmesser, erreichbar ist. Nach dem
Aufsetzen der Hohlbausteine werden die sich ergebenden Hohlräume mit Beton verfüllt,
wobei auch der gegenüber Fig. 1 durch den Steg 3' geschlossene Hohlraum 27 mit Beton
verfüllt wird. Das Verfüllen der Hohlräume mit Beton oder dergleichen erfolgt zweckmäßigerweise
nach der Vermauerung der Hohlbausteine in Trockenbauweise. Durch die Ausbildung des
Verlängerungsabschnittes 5, 5' usw. einerseits und die zugehörige Profilierung der
Abschnitte 8; 8' andererseits auf solche Weise, daß jeweils kreisbogenförmige Rundungen
gebildet sind, die um denselben Mittelpunkt gezogen sind, ist sichergestellt, daß
sich die Berührungsflächen benachbarter Hohlbausteine nicht voneinander trennen oder
daß die Berührungsflächen zu gering werden, so daß in jedem Falle ein Ausfließen des
verfüllten Betons verhindert ist. Aus Fig. 3 und Fig. 1 ist erkennbar, daß die Rundung
bzw. Außenfläche 8' mit etwa dem gleichen Radius R1um den Mittelpunkt 12 bzw. 12'
definiert ist wie die entsprechende Führungsinnenfläche 6. Besonders vorteilhaft ist,
daß der Hohlbaustein 31 aus der in Fig. 3 gezeigten Lage in beiden Richtungen um den
Mittelpunkt 12 gegenüber dem Auflager 10 verdrehbar ist, wie durch den Doppelpfeil
35 in Fig. 3 gezeigt ist, so daß gegenüber dem Hohlbaustein 30 eine Rundung wahlweise
in der einen oder anderen Richtung durch entsprechende Verdrehung des Hohlbausteines
31 um den Drehmittelpunkt 12 erreichbar ist.
[0022] Obgleich bei der in Fig. 1 und 3 dargestellten Ausführungsform des Hohlbausteins
der Steg 4 aus zwei Stegabschnitten 4a, 4b besteht, die unter einem Winkel zueinander
geneigt sind, läßt sich der Hohlbaustein auch derart ausgestalten, daß der Steg 4
einen einzigen, gerade verlaufenden Steg oder einen etwa bogenförmigen oder elliptischen
Steg darstellt.
[0023] Unter Bezugnahme auf die Fig. 4 bis 6 wird nachfolgend eine weitere Ausführungsform
des Hohlbausteines beschrieben. Solche Teile des Hohlbausteines nach Fig. 4 bis 6,
die er gemeinsam hat mit dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bis 3 sind mit gleichen
Bezugszeichen versehen. Der mit 40 bezeichnete Hohlbaustein weist einen "vorderen"
Steg 41 auf, der im folgenden als Stirnfläche 41 bezeichnet ist, die nach einer bevorzugten
Ausführungsform mit Aussparungen 17a, 17b, 18, 19 zur Aufnahme von Armierungen versehen
ist. Diese Aussparungen können im Bedarfsfall auch entfallen. Der Hohlbaustein 40
weist im wesent-
li
chen gerade verlaufende Seitenwände 1, 2 auf,die in nach hinten verlängerte Abschnitte
5, 42 übergehen. Die Ver-
lä
ng
erungsabschnitte 5, 42 sind im Gegensatz zur Ausführungsform nach Fig. 1 und 3 als
gerade Verlängerungen der Seitenwände 1, 2 ausgebildet und legen den offenen Hohlraum
27 fest. Die Stirnfläche 41 einerseits und die Seitenwände
1,
2 andererseits begrenzen den geschlossenen Hohlraum 20, der im wesentlichen vertikalen
Verlauf hat, wie aus der Draufsicht nach Fig. 4 hervorgeht. Die beiden Hohlräume
20, 27 sind durch einen Steg 4 voneinander getrennt. Der Steg 4 besitzt vorzugsweise
die unter Bezugnahme auf Fig. 5 noch zu beschreibende Form, verläuft aber im wesentlichen
senkrecht zu den beiden Seitenwänden 1, 2, infolgedessen der Hohlraum 20 im wesentlichen
eine einem Tunnel entspre-
chende Querschnittform hat, während der Hohlraum 27 die Form eines U besitzt.
[0024] Wesentliche Merkmale des Hohlbausteines 40 sind die seit-
lich der Stirnfläche 41 angeordneten vertikalen Flächen
bzw. Kanten 44, 45 und auf den Hohlraum 27 weisende Abrundungen 46, 47. Die Krümmung
der Seitenflächen 44, 45 ist
* durch einen Radius festgelegt, der von einem auf einer axialen Mittellinie 48 liegenden
Punkt 49 aus gezogen ist und in-
nerhalb des Hohlraumes 20 auf der Linie 48 liegt. Der Radius ist durch das Bezugszeichen
50 in Fig. 4 angedeutet. An die durch den Radius 50 definierte Rundung schließt sich
ein Bereich größerer Krümmung an, wie dies durch das Bezugszeichen
51 gezeigt ist, wobei der dem Bezugszeichen 51 entsprechen-
de Radius wesentlich kleiner als der Radius entsprechend dem Bezugszeichen 50 gewählt
ist. Auf diese Weise wird ein Übergang von einer Krümmungsfläche kleiner Krümmung
über eine Krümmung größerer Krümmung entsprechend dem Radius 51 zur Stirnfläche 41
hin erreicht.
[0026] Bei der dargestellten Ausführungsform geht die Fläche 44, 45 in eine gekrümmte Fläche
über, die durch einen Radius 54 definiert ist und einen Ansatz 55 festlegt, welcher
die Grenze für die Verschwenkbarkeit zweier hintereinander liegender Bausteine definiert.
Wie Fig. 4 zeigt, ist der Hohlbaustein 40 symmetrisch zur Mittellinie 48 ausgebildet.
Der Radius 54 entspricht etwa dem durch das Bezugszeichen 51 angedeuteten Radius.
Die mit dem Bezugszeichen 55 angegebene Krümmung entspricht ebenfalls in etwa dem
Radius 51. Auf der zur Stirnseite 41 abgewandten Seite, d.h. der Rückseite des Hohlbausteines
40 sind Krümmungsflächen vorgesehen, die weitgehend dem Krümmungsradius 50 entsprechen.
Die Flächen 46, 47 ergeben sich durch einen Radius 58, der von einem Punkt 59 aus
gezogen wird, welcher auf der Symmetrielinie 48 liegt. Der Abstand des Punktes 59
zur rückwärtigen Stirnfläche 60 der Verlängerungsabschnitte 5, 42 ist in Fig. 4 mit
61 bezeichnet und entspricht vorzugsweise gleich dem Abstand 62, den der Kreismittelpunkt
49 des Kreises 50 gegenüber einer Linie oder Ebene 65 einhält, die parallel zur Stirnfläche
41 durch die Scheitellinie der im wesentlichen U-förmigen Innenfläche 66 des Hohlraumes
20 verläuft.
[0027] Der Radius 58 ist gleich oder geringfügig größer als der Radius 50, wodurch sichergestellt
ist, daß die Krümmung der Flächen 44, 45 stärker ist als die entsprechend gebogenen
Wandabschnitte 46, 47, so daß ein leichtes Einsetzen und Verdrehen eines nicht gezeigten,
nachfolgenden Hohlbausteines innerhalb der gebogenen Wandflächen 46, 47 am Ende des
in Fig. 4 gezeigten Hohlbausteines erreichbar ist. Insoweit wird auf Fig. 6 verwiesen,
die zwei hintereinander angeordnete Hohlbausteine 71, 72 zeigt. Aus Fig. 6 ist ersichtlich,
daß die gebogenen Seiterf lachen 44, 45 des
Hohlbausteines 72 innerhalb der gebogenen hinteren Flächen 46, 47 der Verlängerungsabschnitte
5, 42 des Hohlbausteines 71 liegen, so daß beide Hohlbausteine 71, 72 in einem vorbestimmten
Winkel zueinander hintereinander angeordnet werden könnne, ohne daß zwischen den Verlängerungsabschnitten
5, 42 des Hohlbausteines 71 einerseits und der Stirnfläche 41 des Hohlbausteines 72
andererseits ein Spalt entsteht, der ein Herausfließen von Beton aus dem Hohlraum
27 möglich macht. Im Bedarfsfall kann die Stirnfläche 41 im Gegensatz zu Fig. 4, in
welcher sie im wesentlichen senkrecht zu den Seitenwänden 1, 2 verläuft, eine gebogene
Form haben und aus der durch den Radius 50 bestimmten Fläche mit gleicher Krümmung
weiter fortlaufen oder abgeflacht sein. Wie bei der Ausführungsform in Fig. 1 und
3 wird der Hohlraum 27 durch den hinteren Hohlbaustein 72 verschlossen. In die damit
gebildeten geschlossenen Hohlräume 20 und 27 lassen sich zusätzliche Armierungen einsetzen,
die in der Zeichnung nicht gezeigt sind. Die Winkellage der aufeinanderfolgenden Hohlbausteine
71, 72 zueinander wird durch die stufenförmigen Ansätze 55 beidseitig jedes Hohlbausteins
begrenzt. Bei einer nicht dargestellten weiteren Ausführungsform sind derartige stufenförmige
Ansätze oder Anschläge 55 nicht vorgesehen.
[0028] Fig. 5 zeigt eine Schnittansicht des Hohlbausteines nach Fig. 4 entlang der Linie
V-V. Aus Fig. 5 ist ersichtlich, daß der Steg 4 nicht über die gesamte Höhe des Hohlbausteines
verlaufen muß. Bei der in Fig. 5 gezeigten Ausführungsform enthält der Steg 4 eine
untere Aussparung 73 und auf seiner oberen Kante mehrere vorzugsweise kerbförmige
Aussparungen 74, 75, 76, 77, die den Aussparungen 17a bis 19 an der Stirnseite entsprechen
und zum Einlegen von Armierungen vorgesehen sein können. Die untere Aussparung 73
ermöglicht einen leichten Durchfluß des Verfüllbetons und/oder die Aufnahme zusätzlicher
Ar-mierungskörper.
[0029] Obgleich dies in den Zeichnungen nicht dargestellt ist, werden die erfindungsgemäßen
Hohlbausteine nicht nur in einer Reihe entsprechend Fig. 6 hintereinander, sondern
vielmehr in mehreren Reihen übereinander wie übliche Bausteine angeordnet. Jeweils
zwei hintereinander befindliche Hohlbausteine ergeben eine nut-federartige Verbindung
unter Vermeidung von Spalten, die ein Herausfließen des in die Hohlräume 20 bzw. 27
eingefüllten Betons. Falls eine höhere Stabilität des Hohlbausteines erwünscht ist,
können auch mehrere Stege 4 zwischen den Seitenwänden 1, 2 ausgebildet sein.
[0030] Die Herstellung einer Mauer mit den erfindungsgemäßen Hohlbausteinen erfolgt derart,
daß jeweils mehrere Hohlbausteine in einer Reihe hintereinander angeordnet werden,
derart, daß die vordere Stirnseite 41 in den offenen Hohlraum 27 des vorangehenden
Hohlraumes hineinreicht, wobei die abgerundeten Seitenflächen 44, 45 einerseits mit
den Abrundungen 46, 47 andererseits in Berührung stehen und praktisch keine offenen
Nahtstellen oder Fugen verbleiben. Vorzugsweise werden nach der Herstellung von maximal
drei trockenen gemauerten Lagen aus derartigen Hohlbausteinen die gebildeten Hohlräume
mit Beton gefüllt und der Beton gerüttelt, so daß sich ein optimales festes Bauwerk
ergibt. Daraufhin werden weitere, beispielsweise maximal drei trockene Lagen aus Hohlbausteinen
auf das Teilmauerwerk aufgesetzt und der Vorgang wiederholt.
[0031] Mit derartigen Hohlbausteineilassen sich runde Mauerwerke, beispielsweise Güllenbehälter,
auf einfachste Weise herstellen, wobei nur eine einzige Form von Bausteinen anzuwenden
ist.
[0032] Wie aus vorstehender Beschreibung hervorgeht, ist es bei dem erfindungsgemäßen Hohlbaustein
wesentlich, daß an seiner vorderen Seite Abrundungen oder abgerundete Seitenflächen
derart vorgesehen sind, daß er in entsprechend gerundete Innenflächen an der Rückseite
eines nachfolgenden Hohlbausteines einsetzbar ist, wobei der nachfolgende Hohlbaustein
unter einem gewünschten Winkel gegenüber ersterem Hohlbaustein verschwenkt angeordnet
werden kann. Aufgrund der relativen Verschwenkbarkeit hintereinanderliegender Hohlbausteine
lassen sich nicht nur kreisrunde, sondern auch Mauerwerke anderer beliebiger Form
erstellen.
1. Hohlbaustein, bestehend aus einem im Grundriß im wesentlichen viereckigen Grundkörper
mit zwei Seitenwänden und wenigstens einem Steg,
dadurch gekennzeichnet ,
daß mindestens eine der beiden Seitenwände (1, 2) über einen Steg (4, 4', ..) in einen
Abschnitt (5; 5, 42) verlängert ist, und
daß jeder verlängerte Abschnitt (5; 5, 42) eine gebogene innere Führungsfläche (6;
46, 47) aufweist, deren Krümmungsradius etwa dem Krümmungsradius der Außenfläche (8;
44, 45) der gleichen Seitenwand (2; 1, 2) im Bereich ihres abgewandten Endes aufweist.
2. Hohlbaustein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die andere Seitenwand
(1) auf der zum verlängerten Abschnitt (5) gegenüberliegenden Seite ein Auflager (10)
bildet.
3. Hohlbaustein nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die das Auflager (10)
bildende Kante die Form eines halbkreisförmigen zylindrischen Zapfens besitzt.
4. Hohlbaustein nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsfläche
(6) und die Fläche des Auflagers (10) auf je einem Bogen liegen , deren zugehörige
den gleichen Mittelpunkt (12) haben.
5. Hohlbaustein nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
das Auflager (10) aufweisende Seitenwand (1) an ihrem dem Auflager (10) abgewandten
Ende mit einer Lagerfläche (11) versehen ist, deren Form zum Auflager komplementär
gewählt ist.
6. Hohlbaustein nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verlängerungsabschnitt (5) als bogenförmige Verlängerung der zugehörigen, im wesentlichen
gerade verlaufenden Seitenwand (2) vorgesehen ist.
7. Hohlbaustein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die nach innen weisenden
Führungsflächen (46, 47) jedes verlängerten Abschnittes (5, 42) weitgehend komplementär
gegenüber Seitenflächen (44, 43 ausgebildet sind, die seitlich eines Steges bzw. einer
Stirnfläche (41) vorgesehen sind, welcher bzw. welche die beiden Seitenwände (1, 2)
miteinander verbindet.
8. Hohlbaustein nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an jede. Seitenfläche
(44, 45) anschließend jeweils ein Stufenförmiger Ansatz (55) vorgesehen ist.
9. Hohlbaustein nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die verlängerten
Abschnitte (5, 42) gerade und in Flucht mit den Seitenwänden (1, 2) verlaufend ausgebildet
sind.
100 Hohlbaustein nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
inneren Führungsflächen (46, 47) am freien Ende der verlängerten Abschnitte (5, 42)
vorgesehen sind.