[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regenerierung von Gießereischuttsanden,
die Altsandgemische mit organischen und anorganischen Bindemitteln, wie aktiver und
totgebrannter Bentonit und Kunstharze und gegebenenfalls weitere Schlämmstoffe, wie
Steinkohlestaub, Polystyrol, Quarzfeinstaub usw. enthalten, bei welchem Verfahren
der zerkleinerte und gegebenenfalls gesiebte Gießereisand zur Entfernung organischer
Bindemittel einer thermischen Regenerierung durch Erhitzen und anschließend einer
Nachreinigung, in der an den Sandkörnern anhaftende Bindemittelreste mechanisch von
den Kornoberflächen entfernt werden, unterzogen wird.
[0002] Die in Gießereien gefertigten Gußstücke werden überwiegend in sogenannten Grünsandformen
hergestellt, wobei unter Grünsand ein Quarzsand mit anorganischen Bindemitteln, wie
z.B. Bentonit (Ton), verstanden wird. Der Grünsand wird unter Zugabe von Wasser mechanisch
mittels Rütteln bis zur erforderlichen Formfestigkeit verfestigt.
[0003] Zur Ausbildung der Gußstück-Innenkonturen werden in die Grünsandformen Kernstücke
eingelegt, die aus Quarzsand unter Zusatz von organischen Bindemitteln, wie Furanharzen
oder Phenolharzen, gebildet werden. Der Kern erhält seine Festigkeit durch chemische
Aushärtung der Bindemittel.
[0004] Nach der Erstarrung des Gußstückes wird dieses von der Form getrennt. In der Regel
zerfallen die Kernstücke aufgrund der thermischen Belastung während des Gießvorganges,
wodurch ein Gemisch aus Grünsand und Kernsand ("Schuttsand") entsteht, das, wenn es
wieder verwendet werden soll, aufbereitet werden muß.
[0005] Es ist bekannt, nach dem Gießvorgang anfallenden Grünsand durch mechanische Behandlung
aufzubereiten. Hiezu wird der Sand mittels eines Luftstromes mit hoher Geschwindigkeit
gegen eine Prallglocke geschleudert, wobei Bentonit von den Quarzkörnern abgesprengt
wird (DE-PS 11 46 226).
[0006] Ferner ist es bekannt, Kernsande mit organischen Bindern thermisch aufzubereiten.
Bei der thermischen Aufbereitung werden alle organischen Bestandteile der Bindemittel
verbrannt, so daß der Quarzsand wiederverwendbar wird (DE-OS 22 52 217, DE-OS 22 52
259, CH-PS 560 081).
[0007] In dem Aufsatz von H.W. Zimnawoda "Verfahren zur Sandrückgewinnung" in "Gießerei"
59. JG. (1972), Heft 20; Seite 593 ff. sind noch andere Regenerierungsverfahren für
Gießereisande beschrieben. Von Zimnawoda werden die pneumatische Regenerierung, die
nasse Regenerierung ("Wasserreinigung") und die thermische Sandregenerierung beschrieben,
welch letztere jedoch nur für ausschließlich organisch gebundene Gießereisande verwendbar
ist, da tonhaltige Bindemittel bei der thermischen Behandlung (Glühen) auf die Sandkörner
aufsintern und praktisch nicht mehr entfernt werden können (vgl. H. Jansen "Die Regenerierung
von Formstoffen, besonders von kunstharzgebundenen Altsanden" in "Gießerei" 59. JG.
(1972), Heft 20; Seite 599 ff., insb. Seite 604, linke Spalte; DE-OS 29 09 408, Seite
6, 2. Absatz und DE-AS 24 29 169, Spalte 2, Zeilen 41 - 45). Weiters werden kombinierte
Verfahren beschrieben. H.W. Zimnawoda und H. Jansen weisen auf die Möglichkeit hin,
Gießereisande in zweistufigen Verfahren zu regenerieren, wobei in einer rsten Stufe
zur Vorreinigung der Hauptanteil der Tonrückstände durch Naßregenerierung entfernt
werden soll und in einer nachfolgenden thermischen Stufe die organischen Bindemittelanteile
durch Glühung (750 - 820° C) gänzlich entfernt werden sollen (Zimnawoda a.a.O. Seite
597 und Jansen a.a.O. Seite 604). Allerdings weist Zimnawoda darauf hin, daß die nasse
Regenerierung ("Wasserreinigung") teuer ist, wogegen Jansen die praktische Anwendung
de7 kombinierten Regenerierungsverfahrens anzweifelt.
[0008] Aus all den vorgenannten Gründen beschränkt sich die Wiederverwendung regenerierter
Altsande im wesentlichen auf die Formherstellung. Für die Kernherstellung muß überwiegend
Neusand verwendet werden, um die erforderliche Kernfestigkeit bei vorgegebenen Bindemittelmengen
sicherzustellen. Bisher konnte für die Kernherstellung lediglich 30 bis 40 % regenerierter
Altsand beigemischt werden (vgl. H.W. Zimnawoda a.a.0. Seite 594, rechte Spalte).
[0009] Äußerst problematisch ist die Aufbereitung von Altsandgemischen aus Kern- und Grünsand,
wie sie in der Regel bei während dem Gießvorgang zerfallenden Kernen anfallen. Dieses
Altsandgemisch wird auch Schuttsand genannt, da es in der Regel nicht zufriedenstellend
regeneriert werden kann und auf Deponien abgefahren werden muß.
[0010] Bei einem bekannten Verfahren zur Regenerierung derartiger Schuttsande werden in
einer ersten Phase bei ca. 800° C alle organischen Bindemittel verbrannt, während
der aktive anorganische Bentonit des Grünsandes in eine passive, tote Phase überführt
wird (Totbrennen). Als aktiver Bentonit wird quellfähiger Bentonit, als totgebrannter
Bentonit wird Bentonit ohne Quellfähigkeit verstanden. Anschließend wird der Schuttsand
mechanisch in der bereits vorstehend beschriebenen Weise mittels Prallwirkung nachbehandelt.
Der Hauptnachteil dieses zweistufigen Regenerierungsverfahrens besteht darin, daß
der totgebrannte Bentonit aufgrund der thermischen Phase auf dem Quarzkorn aufgesintert
ist, wodurch diese Bentonitschale nur äußerst schwierig und unvollständig vom Quarzkorn
entfernbar ist. Zudem ist dieses bekannte zweistufige Verfahren nur dann zufriedenstellend
anwend-
bar, wenn der sogenannte Schlämmstoffgehalt des Schuttsandes weniger als 4 % beträgt.
Unter Schlämmstoffen werden dabei die Bestandteile an aktivem Bentonit (quellfähiger
Bentonit), totgebranntem Bentonit (nicht quellfähiger Bentonit), Steinkohlestaub oder
sogenannten Glanzkohlestoffanteilen, wie Polystyrol, Harze und Quarzfeinstaub, verstanden.
[0011] Bei einem Schlämmstoffgehalt von mehr als 5 %, insbesondere aber bei 10 bis 12 %,
ist die beschriebene zweistufige Regenerierung insbesondere aufgrund der aufgesinterten
Bentonite unvollständig, so daß diese Regenerate nur sehr beschränkt wiederverwendbar
sind, weil bei vorgegebenen Zusätzen von Bindemittelmengen nur erheblich geringere
Festigkeiten erzielbar sind als mit Neusand. Derartige, regenerierte Schuttsande sind
daher bei der Kernherstellung so gut wie nicht verwendbar und werden vorwiegend prozentual
der Grünsandformherstellung zugeführt.
[0012] Schuttsande, insbesondere aber solche mit Schlämmstoffgehalten von ca. 10 % und mehr,
werden daher regelmäßig auf Deponien abgelagert. Aufgrund der immer geringer werdenden
Zahl von geeigneten Deponien und der großen Menge der anfallenden Schuttsande ergeben
sich erhebliche Platzprobleme. Wegen der anfallenden Transportkosten und Deponiegebühren
und auch der nur begrenzt verfügbaren, teuren Neusande ist diese Rohstoffverschwendung
wirtschaftlich unvertretbar. Hinzu kommt, daß aufgrund der chemischen Bestandteile
in den Schuttsanden Umweltprobleme auftreten, da diese Bestandteile unter Witterungseinflüssen
bei Regen ausgewaschen werden können und die Gefahr einer Verunreinigung des Grundwassers
besteht.
[0013] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit dem eine
vollständige Regenerierung von Gießereischuttsanden mit hohem Schlämmstoffgehalt bis
auf die Qualitätsstufe von Neusand möglich ist, so daß das Regenerat bei der Kernherstellung
wie Neusand verarbeitet werden kann.
[0014] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Gießereisand vor der thermischen
Regenerierung einer trockenen Vorreinigung unterzogen wird, in der an den Sandkörnern
anhaftende Schlämmstoffe, insbesondere anorganische Bindemittel, von den Sandkörnern
entfernt werden, indem im Gießereisand durch Durchmischen und Umwälzen desselben um
eine vorzugsweise horizontale Achse ein Korn-an-Korn-Reiben ausgeführt wird und/oder
inden die Sandkörner radial beschleunigt und gegen eine stillstehende, ringförmige
Prallfläche geschleudert werden und daß die entfernten Schlännstoffe anschließend
von so vorgereinigten Gießereisand vorzugsweise durch einen Gas-Luft-Strom getrennt
werden.
[0015] Durch das erfindungsgemäße dreistufige Verfahren - mechanische Vorreinigung, thermische
Behandlung, mechanische Nachreinigung - ist überraschenderweise ein hochwertig regenerierter
Quarzsand erzielbar, der für alle vorkommenden Kernherstellungsverfahren unbegrenzt
verwendbar ist. Durch diese Wiederverwendung regenerierter, auch hoch schlämmstoffhaltiger
Schuttsande wird erreicht, daß die eingangs geschilderte Deponierung dieser Altsande
auf Halden und die damit bestehende Beeinträchtigung der Umwelt erheblich vermindert
ist. Mit dem erfindungsgemäßen dreistufigen Verfahren ist eine bis zu 75 %-ige Rückgewinnung
von hochwertig regeneriertem Quarzsand möglich. Dadurch wird eine erhebliche Kosteneinsparung
bei der Formenherstellung möglich, da nach dem erfindungsgemäßen Verfahren regenerierter
Quarzsand kostengünstiger ist als Neusand und darüber hinaus die Deponiekosten und
Frachtkosten eingespart werden können. Dadurch, daß die Vorreinigung trocken durchgeführt
wird, entfallen die in der Literatur beschriebenen Probleme und Kosten der Verwendung
von erheblichen Wassermengen im Zuge der nassen Regenerierung, ohne daß in der Stufe
der thermischen Regenerierung aufgesinterte Tonhüllen entstehen können.
[0016] Vorteilhafterweise wird in der Vorreinigungsphase durch die intensive mechanische
Vorreinigung der Schlämmstoffgebalt des zu regenerierenden Schuttsandes bis auf 2
bis 4 % verringert. Dies geschieht vorzugsweise durch eine intensive Korn-an-Korn-Reibung
und/oder ein Aufprallenlassen der Sandkörner, so daß an Quarzsandkorn anhaftende Verunreinigungen
abgerieben, abgeschliffen und/oder abgesprengt werden.
[0017] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung wird der Gießereisand während der Vorreinigung
durch von der thermischen Regenerierung herrührendes, warmes Abgas getrocknet und
vorgewärmt. Da als Gasstrom zum Abtrennen der Schlämmstoffe das Abgas des Ofens herangezogen
wird, wird der Schuttsand in der Vorreinigungsphase gleichzeitig getrocknet und vorgewärmt.
Hierdurch wird ein geringer Energieverbrauch zur Durchführung des Verfahrens gewährleistet.
Vorzugsweise wird der Gießereisand in der Vorreinigungsphase erfindungsgemäß bis auf
einen Wassergehalt von 0,5 % getrocknet.
[0018] Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur thermischen Regenerierung von Gießereischuttsanden,
die Altsandgemische mit organischen und anorganischen Bindemittelteilen, wie aktiver
und totgebrannter Bentonit und Kunstharze, und gegebenenfalls weitere Schlämmstoffe,
wie Steinkohlestaub, Polystyrol, Quarzfeinstaub usw. enthalten, mit einem Ofen, vorzugsweise
einem .Fließbettofen, in dem der Gießereisand zum Zwecke der Glühaufbereitung erhitzt
wird und einer dem Ofen nachgeordneten Reinigungsvorrichtung zur mechanischen Reinigung,
die vorzugsweise als Drehtrommel mit im wesentlichen horizontaler Achse und/oder als
Schleuderradreiniger ausgebildet ist.
[0019] Der Erfindung liegt weiters die Aufgabe zugrunde, eine derartige Vorrichtung so weiterzubilden,
daß in ihr insbesondere unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens auch Schuttsande
mit hohen Schlämmstoffgehalten bis auf die Qualitätsstufe von Neusand regeneriert
werden können, damit das Regenerat wie Neusand auch bei der Kernherstellung verarbeitet
werden kann.
[0020] Ferner soll die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Regenerierung von Gießereischuttsanden
weitgehend vorgefertigt und leicht transportierbar sein und am Einsatzort einfach
und in kurzer Zeit in Betrieb genommen werden können.
[0021] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem Ofen eine als eine um
eine im wesentlichen horizontale Achse drehbare Drehtrammel und/oder eine als ein
Schleuderradreiniger ausgebildete, wasserlos arbeitende, mechanische Vorreinigungsvorrichtung
vorgeschaltet ist, wobei in der Drehtrommel vorzugsweise Schikaneeinbauten angeordnet
und/oder Mahlkörper, wie Kugeln od. dgl., aufgenommen sind, und daß die Vorrichtung
in mehreren transportablen Containern angeordnet ist, wobei im Bereich der Decken
und/oder der Böden der deckungsgleich aufeinander aufstellbaren Container Verbindungsflansche,
Zwischenstücke, Kupplungen bzw. Steckverbindungen zur Verbindung der einzelnen Aggregate
der Vorrichtung vorgesehen sind.
[0022] Von Vorteil ist, daß die trocken arbeitende Vorreinigungsvorrichtung ein Schleuderradreiniger
und/oder eine sich um eine horizontale Achse drehende, zylindrische Trommel ist, in
der vorzugsweise Schikaneeinbauten in Form von Blechen oder Mahlkörpern, wie Kugeln
od. dgl., angeordnet bzw. aufgenommen sind. Auf diese Weise wird im Zuge der Vorreinigung
gleich eine intensive Schuttsandzerkleinerung erreicht, was einen hohen Wirkungsgrad
bei der thermischen Regenerierung im nachgeschalteten Ofen ermöglicht. Diese auch
für reinen Grünsand mögliche mechanische Vorreinigung hat gegenüber den Vorrichtungen,
die mit einem Luftstrom arbeiten, den Varteil, daß der Verschleiß der Maschine geringer
ist und die Eigenbeanspruchung des Sandes in der Drehtrommel nicht zu erhöhten Feinstaubanteilen
oder zur Zerstörung der Sandkornstruktur führt.
[0023] Dadurch, daß die gesamte Vorrichtung in transportablen Containern -angeordnet ist,
ergibt sich nicht nur eine erhebliche Vereinfachung des Transportes - es erübrigt
sich, die einzelnen Elemente der Vorrichtung zu verpacken und zu verladen -, sondern
auch die Montage der Vorrichtung am Einsatzort beschränkt sich darauf, die Container
abzustellen und die Verbindungen zwischen den Containern herzustellen. Somit ist es
möglich, die Vorrichtung beim Hersteller fertig zu montieren und probeweise zu fahren,
der Probelauf nach dem Aufstellen am Einsatzort ist damit erheblich vereinfacht.
[0024] Die notwendigen Verbindungen der Container untereinander können durch Zwischenstücke,
Schnellkupplungen, Steckverbindungen und/oder Verbindungsflansche gebildet sein, deren
Anschlüsse deckungsgleich zueinander liegen. Durch die Anordnung in Containern wird
eine mobile Anlage geschaffen, die leicht vor Ort gebracht werden kann und mit wenig
Aufwand installier- und wieder demontierbar ist. Auf diese Weise ist es erstmals möglich,
kostengünstig im Dienstleistungsverfahren angefallenen Schuttsand zu regenerieren.
Eine derartige Anlage ist auch in besonderer Weise für die Durchführung von Versuchen
geeignet, da in der Regel die geeigneten Bedingungen für ein Regenerationsverfahren
vor Ort zur Praxiserprobung in einem Pilotverfahren untersucht werden müssen.
[0025] Mit Vorteil kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, daß in der Drehtrommel
axial, vorzugsweise achsgleich, eine ein Gebläse enthaltende Leitung ausmündet, die
zur Zuführung von heißem Abgas vom Ofen an diesen angeschlossen ist. Diese Ausgestaltung
hat den Vorteil, daß für die Erzeugung des Gasstromes durch die Drehtrommel für die
Vorreinigung erheblich weniger Energie benötigt wird als für Vorrichtungen mit Prallkörpern.
[0026] Zur weiteren Energieeinsparung und Vereinfachung des Aufbaues der erfindungsgemäßen
Vorrichtung kann noch vorgesehen sein, daß die Leitung für die Zuluft für den Fließbettofen
an die Drehtrommel zur Nachreinigung angeschlossen ist, wobei die Zuluft durch diese
Drehtrommel zugeführt wird.
[0027] Um die für Container üblichen Verlade- und Transportmittel verwenden zu können, ist
erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Container See-Containern entsprechende Abmessungen
besitzen.
[0028] Das Aufstellen und Anfahren der erfindungsgemäßen Vorrichtung vereinfacht sich erheblich,
wenn wie erfindungsgemäß vorgeschlagen, die in den Containern angeordnete Vorrichtung
bis auf die elektrische Energieversorgung unabhängig von äußerer Energiezufuhr ist.
[0029] Um das Fundament, auf dem die erfindungsgemäße Vorrichtung abgestellt ist, nicht
übermäßig zu belasten und um die Lärmbelastung weiter zu verringern, kann erfindungsgemäß
vorgesehen sein, daß die Aggregate, insbesondere die Maschinen im jeweiligen Container,
schwingungsgedämpft montiert sind.
[0030] Für die Aufteilung der einzelnen Aggregate der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf
die Container, von welchen in der Regel drei vorgesehen sind, gibt es verschiedene
Möglichkeiten. So kann vorgesehen sein, daß im oberen Container Silos, eine Filteranlage
und ein Fließbettofen angeordnet sind, daß im mittleren Container die Drehtrommeln
zur Vor- und Nachreinigung sowie eine Siebanlage angeordnet sind und daß im unteren
Container eine Gasanlage, eine Preßluftanlage, eine zentrale Steuerung sowie eine
Dosiervorrichtung mit nachgeordneter Mischschnecke angeordnet sind. Bevorzugt ist
aber eine Anordnung, die sich dadurch auszeichnet, daß im oberen Container die Drehtrommel
zur mechanischen, trockenen Vorreinigung, im mittleren Container der Ofen zur thermischen
Behandlung und im unteren Container die Drehtrommel zur mechanischen Nachreinigung
des Gießereisandes angeordnet sind. Diese Ausführungsform benötigt für das Fördern
des zu regenerierenden Schuttsandes innerhalb der Vorrichtung besonders wenig Energie
und eignet sich bevorzugt für Pilot- und/oder Großanlagen.
[0031] Bei allen Ausführungsformen der Erfindung kann vorgesehen sein, daß neben den übereinandergestellten
Containern ein Elevator zum Zuführen des zu regenerierenden Schuttsandes zur im oberen
Container vorgesehenen Beschick-ungsstelle angeordnet ist.
[0032] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann in (gebrauchten) Seecontainern untergebracht
werden. Es ist aber auch möglich, die Aggregate in containerähnlichen Behältern anzuordnen.
Dabei empfiehlt es sich erfindungsgemäß vorzusehen, daß einige der in den Containern
angeordneten Aggregate, insbesondere die Behälter, die Tragkonstruktion für die Laufrollen
und die Antriebe der Drehtrommeln und/oder der Fließbettofen wenigstens teilweise
in die Rahmen-, Wand-, Boden- und/oder Deckenkonstruktion der betroffenen Container
integriert sind.
[0033] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und
den Zeichnungen. Es zeigt
Figur 1 schematisch den Aufbau einer ersten Ausführungsform einer Vorrichtung zur
Regenerierung von Gießereischuttsanden,
Figur 2 eine zweite Ausführungsform,
Figur 3 eine dritte Ausführungsform,
Figur 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in .Figur 3 und
Figur 5 einen Schnitt längs der Linie V-V in Figur 3.
[0034] Die Vorrichtung gemäß Figur 1 ist im wesentlichen in drei transportablen Containern
I bis III angeordnet, die deckungsgleich aufeinanderstehen. In den Verbindungsebenen
zwischen den Containern sind Schnellverbindungen und Verbindungsflansche vorgesehen,
um die in den einzelnen Containern vorgesehenen Aggregate miteinander zu verbinden.
Hierbei liegen sich die Anschlüsse vorzugsweise deckungsgleich gegenüber.
[0035] Die im Ausführungsbeispiel verwendeten Container haben die für Seecontainer genormten
Abmessungen. Sie sind außen beispielsweise 12,19 m lang, 2,44 m breit und 2,59 m hoch.
[0036] Im oberen Container III ist ein Aufgabesilo 2 mit einer darunter angeordneten Vibratorrinne
3 angeordnet. Daneben ist eine Filteranlage 22 eingebaut, welche die Abluft der Vorrichtung
vor der Ableitung ins Freie filtert. Daneben ist im Container III ein Fließbettofen
9 vorgesehen, in dem die thermische Behandlung (zweite Stufe des erfindungsgemäßen
Verfahrens) des Schuttsandes ausgeführt wird. Des weiteren ist im Container III ein
Zwischenspeicher 12 und ein Ausgabesilo 18 vorgesehen.
[0037] Im mittleren Container II sind nebeneinander ein Magnetabscheider 4, zwei zylindrische
Drehtrommeln 5 und 10 mit jeweils horizontaler Drehachse 24 sowie eine mechanische
Siebanlage 13 angeordnet.
[0038] Jeder Drehtrommel 5 und 10 ist ein Gebläse 6 bzw. 23 zugeordnet.
[0039] In der Drehtrommel 5 wird der Schuttsand vor Aufgabe in den Fließbettofen 9, in dem
der Schuttsand zur thermischen Regenerierung geglüht wird, zur Vorreinigung vorbehandelt.
[0040] Die in Längsrichtung hinter der Drehtrommel 5 angeordnete Drehtrommel 10 dient zur
Nachreinigung des aus dem Fließbettofen 9 abfließenden Schuttsandes.
[0041] Im unteren Container I sind nebeneinander eine Gasanlage 20, eine Preßluftanlage
21, ein Pufferspeicher 7 mit einem darunter angeordneten pneumatischen Förderer 8,
eine Steuerung 19, ein weiterer pneumatischer Förderer 11 und mehrere Behälter 14
für Quarzsand je einer Korngröße angeordnet, wobei der in den Behältern 14 befindliche
Sand über eine Dosieranlage 15 abgezogen und einer nachgeordneten Mischschnecke 16
aufgegeben wird, die das Gemisch einem weiteren pneumatischen Förderer 17 zuführt.
[0042] Der Aufgabesilo 2 im oberen Container III wird durch einen Förderer 1, z.B. einen
Elevator beschickt, dessen Aufgabetrichter 25 in Höhe des unteren Containers I in
Bodennähe vorgesehen ist.
[0043] Vom Ausgabesilo 18 führt nach unten ein Fallrohr 26 weg, das etwa im Bereich des
Bodens des mittleren Containers II endet und an das weitere Transportvorrichtungen
angeschlossen werden können, um das Regenerat an die Einsatzstelle schaffen zu können.
[0044] Da im unteren Container I die Gasanlage 20 und die Preßluftanlage 21 angeordnet sind,
benötigt die in den drei Containern I, II und III untergebrachte Vorrichtung lediglich
einen elektrischen Energiean-schluß, um betriebsbereit zu sein. Nach Lösen der zwischen
den Containern vorgesehenen, schnell lösbaren Verbindungen sind die Container - jeder
für sich - transportabel und können an beliebige Einsatzstellen verbracht werden.
Dies hat beispielsweise den Vorteil, daß die Regeneration unterschiedlicher Schuttsande
vor Ort unter Praxisbedingungen getestet werden kann.
[0045] Zur Geräuschdämpfung kann neben einer Geräuschdämmung der Container vorteilhafterweise
vorgesehen sein, daß die einzelnen Aggregate, insbesondere die Maschinen (Vibratorrinne
3, Magnetabscheider 4, die Gebläse, die pneumatischen Förderer, die Siebanlage 13,
die Dosieranlage 14 etc.) innerhalb des jeweiligen Containers schwingungsgedämpft
gelagert werden.
[0046] Die in Figur 1 gezeigte Ausführungsform der Vorrichtung arbeitet wie folgt:
Gießereischuttsand, enthaltend organische und anorganische Bindemittel, wird über
den Aufgabetrichter 25 dem Elevator 1 aufgegeben, der den Schuttsand in den Aufgabesilo
2,befördert. Über die Vibratorrinne 3 wird der Schuttsand kontinuierlich über den
im mittleren Container II befindlichen Magnetabscheider 4 in die erste zylindrische
Drehtrommel 5 gefördert. Während des Förderns auf der Vibratorrinne 3 wird der Schuttsand
auf Korngrößen von etwa 5 mm vorzerkleinert.
[0047] Durch den Magnetabscheider 4 werden gegebenenfalls im Schuttsand befindliche Reststücke
des Gusses abgetrennt und über ein Fallrohr 27 abgeführt.
[0048] In der ersten Drehtrommel 5 läuft die erste Phase der Regeneration in Form einer
trockenen Vorreinigung ab. In der Drehtrommel 5 sind übliche Schikaneeinbauten in
Form von Blechen vorgesehen, die den Durchlaufweg des einfließenden Schuttsandes bestimmen
und für eine weitere Zerkleinerung sorgen. Anstelle der Schikaneeinbauten oder zusätzlich
zu diesen können in der Drehtrommel 5 Mahlkörper in Form von Kugeln od. dgl. vorgesehen
sein, wodurch eine gute Zerkleinerung des Schuttsandes erzielt wird.
[0049] Durch die Drehbewegung der Drehtrommel 5 um ihre horizontale Achse 24 wird neben
der Zerkleinerung eine Korn-an-Korn-Reibung im Schuttsand erzielt, da der Schuttsand
intensiv umgewälzt und durchmischt wird. Dadurch wird aufgrund der Reibung der Quarzkörner
aneinander ein mechanisches Abtragen bzw. Abschleifen von Bindemittelresten erzielt.
Diese Korn-an-Korn-Reibung wird durch die Schikaneeinbauten und/oder die Mahlkörper
in der Drehtrommel 5 noch verstärkt.
[0050] Während dieser mechanischen und trockenen Vorreinigung des Schuttsandes wird dieser
in der Drehtrommel 5 gleichzeitig mittels eingeblasener Heißluft getrocknet und erwärmt.
[0051] Das vom Fließbettofen 9 abgegebene Abgas wird durch die Filteranlage 22 von Staubteilen
usw. gereinigt und in der durch Pfeile symbolisierten Leitung 29 dem Heißluftgebläse
6 zugeführt, das die heißen Abgase vorzugsweise koaxial zur Drehachse 24 in die Drehtrommel
5 horizontal einbläst. So kann der Wärmeinhalt des Abgases des Fließbettofens 9 ausgenutzt
und der Energiebedarf der Gesamtanlage niedrig gehalten werden.
[0052] Der horizontal eintretende Gasstrom trocknet den Schuttsand beispielsweise bis zu
einem Wassergehalt von 0,5 % und nimmt Abriebteile und Schwebeteilchen mit, die vor
dem Austritt des Gasstromes durch die Filteranlage 22 im oberen Container III abgetrennt
werden.
[0053] Durch die Vorreinigung des Schuttsandes wird dessen Schlämmstoffgehalt z.B. auf 2
bis 4 % verringert, wobei insbesondere die Bindemittel im Grünsand, nämlich die Bentonite
durch Korn-an-Korn-Reibung vom Quarzkorn getrennt und ausgetragen werden.
[0054] Nach Durchgang durch die Drehtrommel 5 fällt der zerkleinerte, vorgereinigte und
vorgewärmte Schuttsand in den Pufferspeicher 7 im unteren Container I, aus dem er
über den pneumatischen Förderer 8 über eine Rohrleitung 28 abgezogen und dem Fließbettofen
9 im Container III zugeführt wird.
[0055] Im Fließbettofen 9 wird der Schuttsand auf eine Temperatur von ca. 800
0 C aufgeheizt, wodurch die organischen Zusätze wie Härter und Bindemittel des Kernsandes
verbrennen. Noch aktive Bentonite werden totgebrannt und verlieren ihre Quellfähigkeit.
Durch vom Gebläse 30 zugeführte Luft werden die Verbrennungsrückstände ausgetragen
und in der Filteranlage 22 ausgefiltert. Das vorzugsweise gesäuberte Abgas des Fließbettofens
9 wird dann über die Leitung 29 dem Ansaugstutzen des der Drehtrommel 5 zugeordneten
Heißluftgebläses 6 im mittleren Container II zugeführt.
[0056] Nach dem Fließbettofen 9 gelangt der Sand über eine Rohrleitung 35 in die zylindrische
Drehtrommel 10 im mittleren Container II. Die Drehtrommel 10 entspricht im Aufbau
der Trommel 5, dreht sich ebenfalls um die horizontale Achse 24 und weist im Inneren
vorzugsweise ebenfalls Schikaneeinbauten und/oder Mahlköper, wie Kugeln od. dgl. auf.
[0057] Über ein Gebläse 23 wird der Drehtrommel 10 horizontal und vorzugsweise koaxial zur
Drehachse 24 Kühlluft zugeführt, die den in der Trommel 10 befindlichen Sand abkühlt
und gleichzeitig die durch Korn-an-Korn-Reibung abgeriebenen und abgeschliffenen Verbrennungsreste
der Härter und Bindemittel austrägt. In der Drehtrommel 10 erfolgt gleichzeitig die
Nachreinigung und die Abkühlung des Regenerates, so daß auf voluminöse Kühlaggregate
für das Regenerat verzichtet werden kann.
[0058] Nach der Nachreinigung, die in der Drehtrommel 10 durchgeführt wird, sind weitgehend
alle Bindemittel- und Härterreste wie chemische Zusätze abgetrennt. Das Regenerat
fällt durch ein Fallrohr 31 in den pneumatischen Förderer 11 und wird durch eine Rohrleitung
32 in den Zwischenspeichersilo 12 im oberen Container III gefördert.
[0059] Das Regenerat wird dann über die Siebanlage 13 nach Korngrößen klassiert und die
Kornfraktionen in Behältern 14 im unteren Container I zwischengespeichert.
[0060] Das Unterkorn (Quarzsandstaub etc.) wird unmittelbar über ein Fallrohr 33 in nicht
dargestellte Behälter oder sonstige Sammel- oder Transporteinrichtungen abgeführt.
[0061] Aus den Behältern 14 wird Quarzsand über die Dosieranlage 15 mittels Schiebern im
der gewünschten Kornzusammensetzung des Regenerats entsprechenden Verhältnis abgezogen,
in der Mischschnecke 16 gemischt und durch den pneumatischen Förderer 17 über eine
Leitung 34 in den Ausgabesilo 18 im oberen Container III befördert.
[0062] Das der Qualität von Neusand entsprechende Regenerat kann aus dem Ausgabesilo 18
über ein Fallrohr 26 abgezogen werden.
[0063] Der in dieser dreistufigen Regenerierungsvorrichtung aufbereitete Schuttsand entspricht
in allen Qualitätsmerkmalen Neusand, so daß das Regenerat für alle gängigen Kernherstellungsverfahren
verwendbar ist. Besonders hervorzuheben ist, daß sich der ursprüngliche Beta-Quarz
des Neusandes aufgrund der thermischen Behandlung im Fließbettofen 9 in Alpha-Quarz
umgewandelt hat, womit eine Volumenzunahme von 0,86 bis 1,30 % verbunden ist. Damit
besteht keine Gefahr einer Volumenzunahme während des Gießvorganges durch Umwandlung
von Beta-Quarz in Alpha-Quarz', so daß auch keine Spannungen und Risse in den Sandoberflächen
der Form- und Kernpartien auftreten können. Demgegenüber wird bei Verwendung von Neusand
eine derartige Umwandlung auftreten, so daß die auftretenden Spannungen und Risse
in den Sandoberflächen der Form- und Kernpartien in der Gußoberfläche abgebildet werden
und einen erhöhten Putzaufwand erfordern.
[0064] Die von den Quarzsandkörnchen getrennten Bindemittel werden vorwiegend durch strömende
Luft oder Gas an mehreren Stellen der Vorrichtung, nämlich beim Magnetabscheider 4,
den Drehtrommeln 5 und 10, dem Fließbettofen 9, der Siebanlage 13 und beim Ausgabesilo
18 ausgeschieden. Die die Bindomittelteildhen mitführende Abluft oder das Abgas der
einzelnen Aggregate wird über ein strichpunktiert eingezeichnetes Leitungsnetz 36
zur Filteranlage 22 geleitet und dort gefiltert, so daß weitgehend staubfreie Abluft
die Vorrichtung verläßt.
[0065] Zur Durchführung von Regenerierungsversuchen mit Altsanden bzw. Altsandgemischen
kann die in Figur 2 gezeigte Pilotanlage Verwendung finden. Diese Anlage ist mobil,
so daß sie in die Zentren ausgewählter Versorgungsgebiete transportiert werden kann.
Sie entspricht hinsichtlich des Arbeitsablaufes und der Verfahrenstechnik einer erfindungsgemäßen
Großanlage. Weiters verfügt die in Figur 2 gezeigte Pilotanlage über ausreichende
verfahrenstechnische Sicherheiten, damit die Vielfalt der vorkommenden Altsandgemische
bewältigt werden kann. Schließlich bietet die Pilotanlage die Möglichkeit, durch weitere
Versuche die Auslegung von Großanlagen zu optimieren.
[0066] Die in Figur 2 gezeigte Pilotanlage ist in drei Containern mit Innenabmessungen von
12020 x 2350 x 2390 mm montiert. Alle Rohrleitungen und elektrischen Versorgungs-
und Steuerkabel sind innerhalb der einzelnen Container fest verlegt, wobei die Verbindung
der Container untereinander mittels demontierbarer Zwischenstücke, Schnellkupplungen
bzw. Steckern erfolgt. So wie die in Figur 1 gezeigte Anlage benötigt die Anlage gemäß
Figur 2 lediglich einen Kraftstromanschluß, da eine Gas- und Preßluftversorgung in
der Anlage selbst installiert ist.
[0067] Bis auf den Elevator sind alle Bauteile der Anlage innerhalb der Container untergebracht.
Der Grund dafür, daß der Elevator außerhalb der Container angeordnet ist, liegt darin,
daß beim Einbau des Elevators im Inneren der Container die Montage sehr kompliziert
wird.
[0068] Im Betriebszustand der Anlage sind alle ihre Aggregate gut zugänglich, wobei die
verschiedenen Ebenen der Anlage durch fest montierte Leitern erreichbar sind.
[0069] Der seitlich an die Container IV, V und VI angebaute Elevator 41 besitzt einen Aufgabetrichter
42 und an seinem oberen Ende ein von oben in den oberen Container VI führendes Einlaufrohr
43.
[0070] Im oberen Container VI sind ein Altsandbehälter 44, ein Schneckenförderer 45, eine
Drehtrommel 46 mit horizontaler Achse und vier Sandbehälter 47 (nur zwei sind sichtbar)
untergebracht.
[0071] Im mittleren Container V sind ein Ventilator 48, ein Zyklonabscheider 49, ein weiterer
Ventilator 50, ein Fließbettofen 51 mit seitlich angesetztem Einlaufrohr 52, ein Ventilator
53, ein Kornklassierer 54 (Mogensensizer), ein Schleuderradreiniger 55 mit Auslaufrohr
56 und eine Steigleiter 57 untergebracht.
[0072] Im unteren Container IV befinden sich ein Gastank 90, eine am unteren Ende des Zyklons
49 angeschlossene Förderschnecke 58, eine Drehtrommel 59, pneumatische Förderer 60,
61 und 62, Vorratsbehälter 63 für die verschiedenen Kornfraktionen, die auslaufseitig
an eine Förderschnecke 64 angeschlossen sind, und ein weiterer Sandbehälter 65.
[0073] Die in Figur 2 gezeigte Pilotanlage arbeitet wie folgt:
Zu regenerierender Altsand wird beispielsweise händisch in den Aufgabetrichter 42
des Elevators 41 aufgegeben und gelangt über das Einlaufrohr 43 in den beispielsweise
1000 kg fassenden Altsandvorratsbehälter 44. Die Förderschnecke 45 fördert Sand dosiert
in die Drehtrommel 46, in der Sandknollen zerkleinert, der Sand getrocknet und vorgereinigt
sowie vorgewärmt wird.
[0074] Die Drehtrommel 46 ist durch senkrecht zur Trommelachse angeordnete Einbauten in
drei Abschnitte unterteilt. Im ersten Abschnitt werden in erster Linie die Sandknollen
zerkleinert, was durch den Einsatz stabförmiger Mahlkörper unterstützt wird. Diese
Sektion ist von der nachfolgenden Sektion der Drehtrommel 46 durch ein Lochblech abgetrennt,
so daß nur bereits rieselfähiger Sand in den nächsten Abschnitt der Trommel gelangen
kann. Im mittleren Abschnitt der Trommel 46 wird der zu regenerierende Altsand (Schuttsand)
durch Korn-an-Korn-Reibung, die durch einen veränderbaren Mahlkörperanteil unterstützt
wird, vorgereinigt. Der dritte Abschnitt der Drehtrommel 46 arbeitet .ohne Mahlkörper
und dient hauptsächlich zur Entstaubung des Sandes.
[0075] Der in der Drehtrommel 46 enthaltene Sand wird durch im Gegenstrom geführte Abluft
aus dem Fließbettofen 51 getrocknet, entstaubt und vorgewärmt. Hiezu ist der Fließbettofen
51 über eine Leitung 66 mit Drosselklappe 67 angeschlossen.
[0076] Der in der Drehtrommel 46 durch Windsichtung von einem Großteil der abgeriebenen
Feinanteile befreite und auf eine Temperatur von ca. 300
0 C vorgewärmte Sand, der einen Schlämmstoffgehalt von 3 - 4 % besitzt, wird über ein
Rohr 69 bei 52 in den Fließbettofen 51,in dem eine Sandtemperatur von 700 - 800° C
eingehalten wird, aufgegeben. Im Fließbettofen 51 werden organische Bindemittelreste
vollständig verbrannt und der Sand dann über ein Auslaufrohr 70 der im unteren Container
IV angeordneten Drehtrommel 59 aufgegeben.
[0077] Die Drehtrommel 59 besitzt den gleichen Aufbau wie die Drehtrommel 46 im oberen Container
VI und bewirkt die Abkühlung des Sandes auf ca. 120° C, die Abreinigung der Verbrennungsrückstände
und des desaktivierten Bentonits sowie die Entstaubung des Sandes.
[0078] Sowohl die Drehtrommel 46 als auch die Drehtrommel 59 sind so ausgelegt, daß der
Sand bei einer Leistung von 0,50 t/h eine Verweilzeit von ca. 60 min hat.
[0079] Ein Großteil der erforderlichen Regenerierungsarbeit ist durch die bisher beschriebene
vertikale Linie bereits erfolgt. Der aus der Drehtrommel 59 austretende Sand ist für
viele Fälle bereits ausreichend regeneriert.
[0080] Die in Figur 2 gezeigte Anlage gestattet aber eine zusätzliche Nachreinigung des
aus-der Drehtrommel 59 austretenden Sandes.
[0081] Hiezu wird der aus der Drehtrommel 59 austretende Sand durch den pneumatischen Förderer
60 über eine Leitung 71 in den vier Kammern aufweisenden Sandbehälter 47 gebracht.
Durch wahlweise Betätigung der am Behälter 47 angeordneten, pneumatischen Quetschventile
72 kann ausgewählt werden, in welche der Kammern des Behälters 47 der über die Leitung
71 zugeführte Sand abgegeben wird. Dadurch ist es möglich, eine der Kammern des Behälters
47 zu füllen, während aus einer anderen der Kammern über einen der Schieber 73 und
das Hosenrohr 74 Sand dem Schleuderradreiniger 55 zugeführt wird. Der Schleuderradreiniger
55 ist so ausgelegt, daß während der Füllzeit einer der Kammern des Behälters 47 der
Reinigungsvorgang viermal wiederholt werden kann. Der Sand gelangt über den Behälter
65 und den pneumatischen Förderer 62 und eine Sandförderleitung 75 in eine weitere
der Kammern des Behälters 47 oder nach Abschluß der Nachreinigung in eine dritte der
Kammern des Behälters 47.
[0082] Der nachgereinigte Sand befindet sich nun in der dritten Kammer des Behälters 47,
die vorher gefüllt gewesene Kammer ist nun leer und die erste Kammer wird mit Sand
befüllt.
[0083] Der vom Schleuderradreiniger 55 nachgereinigte und in einer der Kammern des Behälters
47 enthaltene Sand wird über eine Leitung in den Klassierer 54 gebracht. Das Regenerat
wird in die drei wichtigsten Kornfraktionen zerlegt, wobei die Trennschnitte derart
gewählt werden, daß alle üblichen Kornverteilungen hergestellt werden können. Durch
in strichpunktierten Linien angedeutete Fallrohre 76 gelangen die einzelnen Kornfraktionen
in den dreiteiligen Behälter 63.Über einstellbare Auslaufdosierschieber 77 werden
die gewünschten Mengen an Kornfraktionen dem Behälter 63 entnommen und unter Durchmischung
über den Schneckenförderer 64,den pneumatischen Förderer 61 und eine Leitung 78 in
die vierte Kammer des Behälters 47 gefördert.
[0084] Über ein nicht gezeigtes Auslaufrohr kann das Regenerat mit der gewünschten Kornverteilung
aus dem Behälter 47 abgezogen werden.
[0085] Die für den Fließbettofen 51 erforderliche Wirbelluft wird vom Frischluft ansaugenden
Ventilator'53 geliefert. Das sich im Fließbettofen 51 auf 700 bis 800
0 C erhitzende Abgas wird über die Abgasleitung 66 der Drehtrommel 46 zugeführt und
aus dieser über eine Leitung 78 in eine Sammelleitung 79 gesaugt.
[0086] Ein zweiter, vom Schleuderradreiniger 55 bzw. vom Klassierer 54 ausgehender Luftstrom
wird als Kühlluft der Drehtrommel 59 über eine Leitung 80 zugeführt und gelangt schließlich
ebenfalls in die Sammelleitung 79.
[0087] Von der Sammelleitung 79 gelangt die Abluft über den Ventilator 50 in den Zyklonabscheider
49 und weiter über eine Leitung 81 zum Reingasventilator 48 und schließlich über eine
Leitung 82 ins Freie.
[0088] Die Gasversorgung der Anlage erfolgt über einen beispielsweise 900 kg fassenden Tank
90 für Flüssiggas, der mit allen erforderlichen Regel- und Sicherheitsarmaturen ausgerüstet
ist. Eine Füllung des Tanks 90 reicht für eine Betriebszeit von etwa 80 Stunden aus.
[0089] Weiters ist im unteren Container IV,beispielsweise rechts neben dem Behälter 65,
ein Kompressor (nicht gezeigt) vorgesehen, der Förderluft für die pneumatischen Förderer
60, 61 und 62 und weiters die Steuerluft für die pneumatischen Schieber 73 und 77
liefert.
[0090] Der im Zyklon 49 (gewünschtenfalls können auch zwei oder mehrere Zyklone vorgesehen
sein) abgetrennte Staubanteil wird über die Förderschnecke 58 zu einer Zellenradschleuse
gefördert und durch diese von Zeit zu Zeit ausgetragen.
[0091] Die in den Figuren 3 bis 5 dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anlage
ist ebenfalls in drei übereinander angeordneten Containern VII, VIII und IX untergebracht
und ist für einen Durchsatz von 7,5 t/h ausgelegt. Bei dieser Ausführungsform sind
die Silos für den Schuttsand, das Regenerat und die Klassiereinheit außerhalb der
Container untergebracht, was den Vorteil bietet, daß die Kapazität der Anlage durch
Aufstellen einer zweiten Regenerierungseinheit (Container VII, VIII und IX) beispielsweise
auf 15 t/h erweitert werden kann.
[0092] Bei der Konstruktion der in den Figuren 3 bis 5 gezeigten Ausführungsform wurde davon
ausgegangen, nicht wie bei den in den Figuren 1 und 2 gezeigten Ausführungsformen,
einzelne Aggregate in Containern zu montieren, sondern Container und Aggregate als
bauliche Einheit auszubilden. So sind beispielsweise die Sandbehälter 101 und 112
unter Verwendung der Rahmenkonstruktion des Containers IX als Wandkonstruktion ausgebildet.
Die Tragkonstruktion für die Aufnahme der Laufrollen und die Antriebe für die beiden
Drehtrommeln 107 und 109 sind gleichzeitig die Bodenkonstruktion der Container VII
bzw. IX.
[0093] Der Fließbettofen 108 ist in den Container VIII integriert und hat gleichfalls keine
eigene Trag- und Wandkonstruktion.
[0094] Die drei übereinander stehenden Container VII, VIII und IX stellen eine komplette
Regenerierungseinheit dar, lediglich die beiden Elevatoren 105 und 145 sowie der pneumatische
Förderer 150 sind extern angeordnet.
[0095] Die in den Figuren 3 bis 5 gezeigte Anlage arbeitet wie folgt:
Von einem nicht gezeigten, beispielsweise pneumatischen Förderer wird der zu regenerierende
Schuttsand in den Sandbehälter 101 im oberen Container IX gefördert. Durch Schwerkraft
gelangt der Sand in einen darunter liegenden Schleuderradreiniger 102 und aus diesem
über ein Vibrationen ausgesetztes Rohr 103 in den Aufgabetrichter des Elevators 105.
Zwischen dem Sandbehälter 101 und dem Schleuderradreiniger 102 ist in der diese Aggregate
verbindenden Leitung 146 ein Schieber 147, der pneumatisch betätigt werden kann, vorgesehen.
[0096] Eine einstellbare Teilmenge (beispielsweise 20 bis 30 %) des durch die Leitung 103
geförderten Sandes wird von einem pneumatischen Förderer 148, der im unteren Container
VII angeordnet ist, in einen Sandbehälter 106 an der Oberseite des oberen Containers
IX gefördert, wogegen der Elevator 105 den Rest, also beispielsweise 70 bis 80 % des
Sandstromes, zurück in den Sandbehälter 101 fördert. Durch diese Anordnung wird erreicht,
daß der Sand dreibis fünfmal den Schleuderradreiniger 102 durchläuft, bevor er zur
weiteren Behandlung in die Drehtrommel 107 gelangt. Die Drehtrommel und deren Funktion
entsprechen der Drehtrommel 46 der in Figur 2 gezeigten Ausführungsform.
[0097] Nach der Drehtrommel 107 durchläuft der vorgereinigte Schuttsand zum Abbrennen organischer
Bindemittelreste einen Fließbettofen 108 und dann zur Nachreinigung eine Drehtrommel
109.
[0098] Ein weiterer nach der Drehtrommel 109 und unterhalb des unteren Containers VII im
Fundament 149 angeordneter pneumatischer Förderer 150 fördert den regenerierten Sand
in den Sandbehälter 112 im oberen Container IX. Aus diesem Sandbehälter 112 gelangt
der Sand in einen zweiten Schleuderradreiniger 151, in dem ein abschließender Reinigungsvorgang
durchgeführt wird. Aus dem Schleuderradreiniger 151 gelangt der fertig regenerierte
Sand über ein Vibrationsrohr 152 in einen pneumatischen Förderer 104, der das Regenerat
beispielsweise zu einem neben den Containern VII, VIII, IX aufgestellten Gemischsilo
fördert.
[0099] Im Anschluß an den Gemischsilo oder auch unmittelbar an den pneumatischen Förderer
104 kann eine-Vorrichtung zur Klassierung und Mischung der einzelnen Kornfraktionen
im gewünschten Verhältnis angeordnet sein, die einen der entsprechenden Einrichtung
der in Figur 2 gezeigten Anlage ähnlichen Aufbau besitzen kann.
[0100] Im unteren Container VII ist noch ein Ventilator 111 für den Wirbelschichtofen 108
dargestellt. Die übrigen Luftführungsleitungen sind in den Figuren 3 bis 5 der besseren
Übersichtlichkeit wegen nur teilweise dargestellt. Die Luftführung bzw. Abgasführung
in der in Figur 5 gezeigten Anlage entspricht im Prinzip der von Figur 2.
[0101] Unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und/oder Verwendung der erfindungsgemäßen
Regenerierungsanlage gelingt es, aus den Altsanden Binder und Härterreste, Quarzstaub
(Unterkorn) und sonstige Schadstoffe weitgehend zu entfernen. Dies gelingt auch bei
aus Grünsand und chemisch gebundenen Kernsanden zusammengesetzten Schuttsanden.
[0102] Dabei entspricht der regenerierte Sand hinsichtlich der wichtigsten Qualitätsmerkmale,
wie Kornform, Kornverteilung, mittlere Korngröße und Gleichmäßigkeitsgrad praktisch
Neusand und es besteht die Möglichkeit, diese Qualitätsmerkmale durch Sichten und
Klassieren den jeweiligen Erfordernissen anzupassen.
[0103] Das erfindungsgemäß erhaltene Regenerat ist so beschaffen, daß beim Einsatz in der
Kernmacherei bei gleichen Bindemittelzugaben die gleichen Festigkeiten wie mit Neusand
erreicht werden. Dabei ist berücksichtigt, daß Regeneratausbeuten von 75 % der Altsandmenge
erzielt werden, so daß also ein Regenerat-Neusand-Gemisch von 75 : 25 mit reinem Neusand
zu vergleichen ist.
[0104] Da sich die zu regenerierenden Schuttsande vorwiegend aus Grünsand und chemisch gebundenen
Kernsanden zusammensetzen, sind für die Ermittlung des Regenerierungsgrades folgende
Bestimmungsgrößen maßgebend:
Bentonitgebundener Sand Schlämmstoffgehalt chemisch gebundener Sand Glühverlust
[0105] In der nachstehenden Übersicht sind die Veränderungen dieser Bestimmungsgrößen durch
die Regenerierung dargestellt und mit jenen eines Neusandes verglichen.

[0106] Von erheblicher Bedeutung für das erfindungsgemäße Verfahren ist, daß ein Regenerat
erzielt wird, bei dessen Verwendung bei gleichen Bindemittelmengen kein nennenswerter
Festigkeitsabfall (Biegefestigkeit in N/cm
2) der Kerne eintritt. Die Festigkeiten wurden für die Bindemittel Furanharz, Hot Box
und Cold Box (US-PS 3 409 579) durchgeführt und es zeigt sich, daß ein Gemisch aus
Regenerat/Neusand 75 : 2
5 unter sonst gleichen Bedingungen praktisch die gleichen Ergebnisse wie reine Neusandmischungen
bringt.
[0107] Sowohl die maßgebenden Kenngrößen des erfindungsgemäß erhaltenen Regenerates als
auch die praktischen Versuche haben gezeigt, daß das gesamte Regenerat (75 % der Schuttsandmenge)
problemlos in der Kernmacherei verarbeitet werden kann. Dabei ist noch darauf hinzuweisen,
daß die Versuche mit jenen Bindertypen durchgeführt wurden, die hinsichtlich der Sandqualität
besonders empfindlich sind.
[0108] Nachstehend sind die wichtigsten Kennwerte wiedergegeben:

[0109] In der nachfolgenden Übersicht sind die wichtigsten, bei der Sandregenerierung zu
entfernenden Schadstoffe zusammengestellt. Gleichzeitig wird angegeben, welcher Abbau
in den einzelnen Regenerierungsstufen erzielt wird. Dabei entspricht die Stufe "mechanisch
I" der Behandlung in den Drehtrommeln 5, 46 bzw. 107, die Verfahrensstufe "thermisch"
der Behandlung im Wirbelschichtofen 9, 51 bzw. 108 und die Verfahrensstufe "mechanisch
II" der Behandlung in den Drehtrommeln 10, 59 bzw. 109.
[0110] x) Neusand aus der Sandgrube in Frechen (Bundesrepublik Deutschland)

Bei den beschriebenen Ausführungsformen wird die trockene Vorreinigung in einer
Drehtrommel (Figur 1 und Figur 2) oder in einem Schleuderradreiniger und einer Drehtrommel
(Figuren 3 bis 5) ausgeführt.
[0111] Es ist aber (abhängig von der Eigenart des Gießereischuttsandes) auch möglich, die
trockene Vorreinigung in einem Schleuderradreiniger alleine auszuführen. In diesem
Fall ist die Drehtrommel zur Vorreinigung entbehrlich. Um den Wärmeinhalt der Abgase
des Fließbettofens zur Vorwärmung und Trocknung des Schuttsandes auszunützen, kann
zusätzlich zum Schleuderradreiniger ein Fließbettvorwärmer vorgesehen sein.
[0112] Diese drei Möglichkeiten für die Vorreinigung (Drehtrommel, Schleuderradreiniger
mit nachgeschalteter Drehtrommel und Schleuderradreiniger gegebenenfalls mit Fließbettvorwärmer)
sind auch für die Nachreinigung einsetzbar, wobei für den Fall der Nachreinigung in
einem Schleuderradreiniger alleine die Zuluft für den Fließbettofen, in dem die thermische
Regenerierung stattfindet, durch einen den Sand kühlenden Fließbettkühler vorgewärmt
werden kann.
[0113] Schließlich ist es noch möglich, die Vorreinigung und die Nachreinigung in einer
Anlage in unterschiedlichen Apparaten bzw. Apparatekombinationen (Drehtrommel und/
oder Schleuderradreiniger gegebenenfalls mit Fließbettvorwärmer bzw. -kühler) vorzunehmen.
[0114] Ein im Rahmen der Erfindung einsetzbarer Schleuderradreiniger besitzt ein um eine
vertikale Achse rotierendes Schleuderrad mit radialen Leisten, durch welches der über
ein mit der Drehachse koaxiales Rohr von oben zugeführte Sand radial beschleunigt
wird. Koaxial zum Schleuderrad ist ein feststehender Prallring mit V-förmig vertiefter
Prallfläche angeordnet, wobei der vom Schleuderrad radial beschleunigte Sand auf die
untere Hälfte des Prallringes auftrifft, dort nach oben zur oberen Ringhälfte abgelenkt
und von dieser im wesentlichen radial nach innen umgelenkt wird, worauf er den sich
zum Prallring bewegenden Sandstrom kreuzend nach unten aus dem Schleuderradreiniger
herausfällt. Die Reinigung des Sandes erfolgt in diesem Schleuderradreiniger durch
Aufprallen und durch Reibung der Sandkörner aneinander, welch letztere insbesondere
in dem Bereich erfolgt, in dem sich der Sandstrom kreuzt.
1. Verfahren zur Regenerierung von Gießereischuttsanden, die Altsandgemische mit organischen
und anorganischen Bindemitteln, wie aktiver und totgebrannter Bentonit und Kunstharze
und gegebenenfalls weitere Schlämmstoffe, wie Steinkohlestaub, Polystyrol, Quarzfeinstaub
usw. enthalten, bei welchem Verfahren der zerkleinerte und gegebenenfalls gesiebte
Gießereisand'zur Entfernung organischer Bindemittel einer thermischen Regenerierung
durch Erhitzen und anschließend einer Nachreinigung, in der an den Sandkörnern anhaftende
Bindemittelreste mechanisch von den Kornoberflächen entfernt werden, unterzogen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gießereisand vor der thermischen Regenerierung einer
trockenen Vorreinigung unterzogen wird, in der an den Sandkörnern anhaftende Schlämmstoffe,
insbesondere anorganische Bindemittel, von den Sandkörnern entfernt werden, und daß
die entfernten Schlämmstoffe anschließend vom so vorgereinigten Gießereisand vorzugsweise
durch einen Gas-Strom getrennt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der trockenen Vorreinigung
im Gießereisand durch Durchmischen und Umwälzen desselben um eine vorzugsweise horizontale
Achse ein Korn-an-Korn-Reiben ausgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sandkörner bei
der trockenen Vorreinigung radial beschleunigt und gegen eine stillstehende Prallfläche
geschleudert werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt
des Gießereisandes an Schlämmstoffen beim Vorreinigen bis auf 2 % bis 4 % verringert
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gießereisand
während der Vorreinigung durch von der thermischen Regenerierung herrührendes warmes
Abgas getrocknet und vorgewärmt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Gießereisand bis auf
einen Wassergehalt von 0,5 % getrocknet wird.
7. Vorrichtung zur thermischen Regenerierung von Gießereischuttsanden, die Altsandgemische
mit organischen und anorganischen Bindemittelteilen, wie aktiver und totgebrannter
Bentonit und Kunstharze, und gegebenenfalls weitere Schlämmstoffe, wie Steinkohlestaub,
Polystyrol, Quarzfeinstaub usw. enthalten, mit einem Ofen (9, 51, 1O8), vorzugsweise
einem Fließbettofen, in dem der Gießereisand zum Zwecke der Glühaufbereitung erhitzt
wird und einer dem Ofen (9, 51, 108) nachgeordneten Reinigungsvorrichtung zur mechanischen
Reinigung des Gießereisandes, die vorzugsweise als Drehtrommel (10,59, 109) mit im
wesentlichen horizontaler Achse (24) und/ oder als Schleuderradreiniger (151) ausgebildet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß dem Ofen (9, 51, 108) eine als eine um eine im wesentlichen
horizontale Achse (24) drehbare Drehtrommel (5, 46, 107) und/ oder eine als ein Schleuderradreiniger
(102) ausgebildete, wasserlos arbeitende, mechanische Vorreinigungsvorrichtung vorgeschaltet
ist, wobei in der Drehtrommel (5, 46, 107) vorzugsweise Schikaneeinbauten angeordnet
und/oder Mahlkörper, wie Kugeln od. dgl., aufgenommen sind, und daß die Vorrichtung
in mehreren transportablen Containern (I, II, III; IV, V, VI ; VII, VIII, IX) angeordnet
ist, wobei im Bereich der Decken und/oder der Böden der deckungsgleich aufeinander
aufstellbaren Container (I, II, III; IV, V, VI; VII, VIII, IX) Verbindungsflansche,
Zwischenstücke, Kupplungen bzw. Steckverbindungen zur Verbindung der einzelnen Aggregate
der Vorrichtung vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Drehtrommel (5,
46, 107) axial, vorzugsweise achsgleich, eine ein Gebläse (6) enthaltende Leitung
(29, 66) ausmündet, die zur Zuführung heißer Abgase vom Ofen (9, 51, 108) an diesen
angeschlossen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (70)
für die Zuluft für den Fließbettofen (9,-51, 108) an die Drehtrommel (10, 59, 109) zur Nachreinigung angeschlossen ist, wobei die Zuluft durch diese Drehtrommel
(10, 59, 109) zugeführt wird.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Container
(I bis IX) See- containern entsprechende Abmessungen besitzen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
in den Containern (I bis IX) angeordnete Vorrichtung bis auf die elektrische Energieversorgung
unabhängig von äußerer Energiezufuhr ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Aggregate,
insbesondere die Maschinen im jeweiligen Container (I bis IX) schwingungsgedämpft
montiert sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen
Container (III) Silos (2, 12, 18), eine Filteranlage (22) und ein Fließbettofen (9)
angeordnet sind, daß im mittleren Container (II) die Drehtrommeln (5, 10) zur Vor-
und Nachreinigung sowie eine Siebanlage (13) angeordnet sind und daß im unteren Container
(I) eine Gasanlage (20), eine Preßluftanlage (21), eine zentrale Steuerung (19) sowie
eine Dosiervorrichtung (15) mit nachgeordneter Mischschnecke (16) angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß im
oberen Container (VI; IX) die Drehtrommel (46; 107) zur mechanischen, trockenen Vorreinigung,
im mittleren Container (V; VIII) der Ofen (51; 108) zur thermischen Behandlung und
im unteren Container (IV; VII) die Drehtrommel (59; 109) zur mechanischen Nachreinigung
des Gießereisandes angeordnet sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß neben den übereinandergestellten
Containern (I bis IX) ein Elevator (1, 41, 105) zum Zuführen des zu regenederenden
Schuttsandes zur im oberen Container (III, VI, IX) vorgesehenen Beschickungsstelle
(Behälter 2; 44; 101) angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Beschickungsbehälter (101) und der Drehtrommel (107) ein Schleuderradreiniger
(102) vorgesehen ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der Drehtrommel (10, 59, 109) zur Nachreinigung und einer Klassiereinrichtung (13,
54) ein Schleuderradreiniger (55, 131) vorgesehen ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß einige
der in den Containern (VII bis IX) angeordnete Aggregate, insbesondere die Behälter
(101, 112), die Tragkonstruktion für die Laufrollen und die Antriebe der Drehtrommeln
(107, 109) und/oder der Fließbettofen (108) wenigstens teilweise in die Rahmen-, Wand-,
Boden- und/oder Deckenkonstruktion der betroffenen Container (VII bis IX) integriert
sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schleuderradreiniger (102, 151) ein um eine vertikale Drehachse drehangetriebenes
Schleuderrad mit an seiner Oberseite vorgesehenen Leisten und einen stillstehenden
Prallring aufweist, dessen dem Schleuderrad zugekehrte Innenfläche V-förmig vertieft
ist und daß das Schleuderrad im Bereich der unteren Hälfte des Prallringes angeordnet
ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Schleuderradreiniger zum Vorreinigen des Gießereisandes ein Fließbettwärmetauscher
nachgeschaltet ist, der an die Abgasleitung des Fließbettofens zur thermischen Regenerierung
angeschlossen ist.