[0001] Die Erfindung betrifft einen Rolladenschrank mit einem vertikal verschiebbaren Rolladen
gemäss Oberbegriff des Patentanspruches 1,
[0002] Schränke mit vertikal verschiebbaren Rolläden sind bekannt und weisen im oberen Teil
des Schrankes eine sich über die gesamte Schrankbreite erstreckende Trommel auf, auf
die der Rolladen beim Oeffnen aufgewickelt wird. Der auf der Trommel aufgewickelte
Rolladen vermindert in derart ausgerüsteten Schränken den verfügbaren Raum um etwa
zwanzig Prozent.
[0003] Es ist auch schon versucht worden, den Rolladen in seitlichen Führungen längs der
Decke des Schrankes zu dessen Hinterwand zu führen, wie dies von horizontal verschiebbaren
Rolladen an Lateralschränken bekannt ist. Eine solche Ausführung ist aus dem Prospekt
"Alles im Griff" vom November 1983 der Firma Paul Zöllig AG in Engwilen bekannt.Wohl
kann mit der beschriebenen Ausführung der Raumverlust vermieden werden, doch ergibt
sich ein grosser Montageaufwand, um die verschiedenen geraden und gebogenen Führungsschienenabschnitte
exakt miteinander zu verbinden, damit ein einwandfreies ungehindertes Gleiten des
Rolladens möglich ist. Die Einhaltung entsprechend geringer Toleranzen an dünnwandigen
Stahlschränken ist in der Massenfertigung ausgeschlossen.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, die Führungsmittel für
den Rolladen derart zu gestalten, dass dieser mit geringem Widerstand verschiebbar
ist, und dass an die Masshaltigkeit der Schränke und der Führungsmittel nur geringe
Anforderungen gestellt werden müssen.
[0005] Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gemäss den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches
l gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen
beschrieben.
[0006] Die erfindungsgemässe Führung hat insbesondere den Vorteil, dass der Rolladen sehr
leicht zu öffnen und zu schliessen ist und folglich sehr geringe mechanische Belastungen
auf die feinen Lamellen des Rolladens einwirken. Des weiteren kann der Rolladen ohne
Probleme montiert werden, weil die den Rolladen tragenden Rollen nur auf die Wellenstummel
aufgeschoben werden müssen und dort vom Rolladen selbst gehalten werden. Der Rolladen
liegt lose auf den Rollen und kann sich dadurch stets an die Lage der Führungsschienen
anpassen. Mit anderen Worten: auch wenn die Schienen nicht sehr genau montiert sind,
kann sich der Rolladen nicht verklemmen.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel wird anhand der Figuren beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 eine Ansicht einer Seitenwand eines Schrankes von innen,
Figur 2 eine Ansicht der Rückwand des Schrankes von Figur 1,
Figur 3 einen Querschnitt durch eine Umlenkrolle.
[0008] Auf der seitlichen Wand 1 eines Schrankes 2 sind parallel zur Rückwand 3 und zur
vorderen Kante 4 der Seitenwand 1 U-förmige Führungsschienen 5 und 6 angebracht. Unmittelbar
unterhalb der oberen Abdeckung 7 ist ein Rollenpaar 8,9 angeordnet, dessen Achsen
10,11 senkrecht zur Seitenwand 1 stehen. Zwischen den beiden Rollen 8,9 kann eine
Leit- oder Stützschiene 12 eingesetzt sein. Die Peripherie der Rollen 8,9 liegt in
Linie mit den Führungsschienen 5,6 (Figur 1).
[0009] In der Figur 2 sind nebst den Rollen 8., die fliegend gelagert sind, zusätzlich zwei
Stützrollen 13 dargestellt, welche koaxial zur Achse 10 umlaufen können. Die die Stützrollen
13 tragende Welle 14 kann in den beiden seitlichen Rollen 8 gelagert sein; sie kann
aber auch selbst die Rollen 8 tragen und an den Seitenwänden l abgestützt sein.
[0010] Die Stützrollen 13 sind allerdings nur notwendig bei sehr breiten Schränken 2, wo
infolge der grossen Spannweite zwischen den seitlichen Auflagen in den Führungsrollen
8,9 die feinen Kunststofflamellen sich zu stark durchbiegen würden.
[0011] Ueber die Rollen 8,9 und geführt in den Schienen 5,6 liegt eim aus einer Vielzahl
von Lamellen 15 bestehender Rolladen 16 (in Figur 1 nur als gebrochene Linie dargestellt).
Die Rollen 8,9 sind lose auf einen Wellenstummel 17 aufgesteckt. Der Wellenstummel
17 kann an einer Grundplatte 18 befestigt oder Teil derselben sein (Figur 3). Zur
seitlichen Führung des Rolladens 16 auf den Rollen 8,9 weisen diese einen Bund 19
auf, der vorzugsweise konisch ausgebildet ist. Der Wellenstummel 17 dringt bis etwa
zur Hälfte der Länge der Bohrung 20 in den Rollen 8, 9 ein, in den freibleibenden
Teil der Bohrung 20 kann bei Bedarf die Welle 14 mit den Stützrollen 13 eingesetzt
werden. Die Grundplatte 18 ist mit herkömmlichen Befestigungsmitteln wie Nieten, Schrauben
o.ä. an der Wand 1 befestigt. Eine besondere Verstärkung der dünnen Wand 1 ist nicht
notwendig, da nie das gesamte Gewicht des Rollladens 16 auf einem der Rollenpaare
8,9 lasten kann und die Rollen 8,9 selbst ein vernachlässigbar kleines Gewicht aufweisen.
Wegen der geringen Belastung können die Rollen 8,9 und die Grundplatte 18 samt Wellenstummel
17 kostengünstig in Kunststoff hergestellt werden.
[0012] In einfacher Weise kann der als Bündel angelieferte Rollladen 16 in die Führungsschiene
5 an der Rückwand 3 eingeführt werden, bevor die Rollen 8 und 9 auf die Wellenstummel
17 aufgeschoben werden. Das Vordere Ende 21 des Rolladens 16, das üblicherweise ein
Sicherheitsschloss und einen Handgriff 22 aufweist, wird in die vordere Führungsschiene
6 eingeführt.
[0013] Die Länge des Rolladens 16 wirvorzugsweise derart bemessen, dass dieser in geöffnetem
Zustand (Figur 1 und nach der Montage) einerseits am unteren Ende der Schiene 5 auf
dem Boden 23 des Schrankes 2 aufliegt und andererseits noch einige Zentimeter vom
oberen Ende der Schiene 6 geführt bleibt. In geschlossenem Zustand sind die Verhältnissen
genau umgekehrt.
1. Rolladenschrank mit parallel zu der Schrankrückwand und der Schrankvorderseite
angebrachten
Führungen für einen Rolladen, dadurch gekennzeichnet, dass oberhalb der Führungen
(5,6) unmittelbar unter der Abdeckung (7) des Schran--kes-(2) Rollen (8,9) angeordnet
sind, deren Peripherien im wesentlichen in Linie mit den Führungen (5 bzw 6) liegen.
2. Rolladen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Rollen (7,8)
und im wesentlichen in Linie mit deren Peripherien eine Führungsschiene (12) angebracht
ist.
3. Rolladenschrank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle (8 bzw
9) auf einem Wellenstummel (17) fliegend gelagert ist.
4. Rolladenschrank nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Wellenstummel
(17) Teil einer Grundplatte (18) ist, die an der Seitenwand (1) des Schrankes (2)
befestigt ist.
5. Rolladenschrank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wellenstummel
(17) kürzer als die Länge der Bohrung (20) in der Rolle (8,9) ausgebildet ist.
6. Rolladenschrank nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in den freibleibenden
Teil der Bohrung (20) eine Welle (14) mit Stützrollen (13) eingesetzt ist.
7. Rolladenschrank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungen (5,6)
als U-förmige Profilschienen ausgebildet sind.
8. Rolladenschrank,nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
der Rolladen (16) an den beiden Rollen (8,9) umgelenkt und von diesen getragen wird.
9. Rolladenschrank nach einem der Ansprüche l bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
der Rolladen (16) auf den Rollen (8,9) axial frei verschiebbar aufliegt.