(19)
(11) EP 0 151 555 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.08.1985  Patentblatt  1985/33

(21) Anmeldenummer: 85810033.2

(22) Anmeldetag:  04.02.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A47B 96/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE FR GB NL SE

(30) Priorität: 06.02.1984 CH 541/84

(71) Anmelder: Meier, Gerd
CH-8557 Fruthwilen (CH)

(72) Erfinder:
  • Meier, Gerd
    CH-8557 Fruthwilen (CH)
  • Biberich, Oskar
    D-7750 Konstanz (DE)
  • Haus, Roland
    CH-8597 Landschlacht (CH)

(74) Vertreter: Gachnang, Hans Rudolf 
Algisserstrasse 33
8501 Frauenfeld
8501 Frauenfeld (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rolladenschrank


    (57) In einem Rolladenschrank (2) wird der Rolladen (16) über zwei Rollenpaare (8,9) unter der Abdeckung (7) in eine Schiene (5) an die Rüdkwand (3) des Schrankes (2) geführt. Die Rollen (8,9) sind lose auf Wellenstummeln (17) aufgesetzt und tragen sowie führen den Rolladen (16).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Rolladenschrank mit einem vertikal verschiebbaren Rolladen gemäss Oberbegriff des Patentanspruches 1,

    [0002] Schränke mit vertikal verschiebbaren Rolläden sind bekannt und weisen im oberen Teil des Schrankes eine sich über die gesamte Schrankbreite erstreckende Trommel auf, auf die der Rolladen beim Oeffnen aufgewickelt wird. Der auf der Trommel aufgewickelte Rolladen vermindert in derart ausgerüsteten Schränken den verfügbaren Raum um etwa zwanzig Prozent.

    [0003] Es ist auch schon versucht worden, den Rolladen in seitlichen Führungen längs der Decke des Schrankes zu dessen Hinterwand zu führen, wie dies von horizontal verschiebbaren Rolladen an Lateralschränken bekannt ist. Eine solche Ausführung ist aus dem Prospekt "Alles im Griff" vom November 1983 der Firma Paul Zöllig AG in Engwilen bekannt.Wohl kann mit der beschriebenen Ausführung der Raumverlust vermieden werden, doch ergibt sich ein grosser Montageaufwand, um die verschiedenen geraden und gebogenen Führungsschienenabschnitte exakt miteinander zu verbinden, damit ein einwandfreies ungehindertes Gleiten des Rolladens möglich ist. Die Einhaltung entsprechend geringer Toleranzen an dünnwandigen Stahlschränken ist in der Massenfertigung ausgeschlossen.

    [0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, die Führungsmittel für den Rolladen derart zu gestalten, dass dieser mit geringem Widerstand verschiebbar ist, und dass an die Masshaltigkeit der Schränke und der Führungsmittel nur geringe Anforderungen gestellt werden müssen.

    [0005] Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gemäss den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches l gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.

    [0006] Die erfindungsgemässe Führung hat insbesondere den Vorteil, dass der Rolladen sehr leicht zu öffnen und zu schliessen ist und folglich sehr geringe mechanische Belastungen auf die feinen Lamellen des Rolladens einwirken. Des weiteren kann der Rolladen ohne Probleme montiert werden, weil die den Rolladen tragenden Rollen nur auf die Wellenstummel aufgeschoben werden müssen und dort vom Rolladen selbst gehalten werden. Der Rolladen liegt lose auf den Rollen und kann sich dadurch stets an die Lage der Führungsschienen anpassen. Mit anderen Worten: auch wenn die Schienen nicht sehr genau montiert sind, kann sich der Rolladen nicht verklemmen.

    [0007] Ein Ausführungsbeispiel wird anhand der Figuren beschrieben. Es zeigen:

    Figur 1 eine Ansicht einer Seitenwand eines Schrankes von innen,

    Figur 2 eine Ansicht der Rückwand des Schrankes von Figur 1,

    Figur 3 einen Querschnitt durch eine Umlenkrolle.



    [0008] Auf der seitlichen Wand 1 eines Schrankes 2 sind parallel zur Rückwand 3 und zur vorderen Kante 4 der Seitenwand 1 U-förmige Führungsschienen 5 und 6 angebracht. Unmittelbar unterhalb der oberen Abdeckung 7 ist ein Rollenpaar 8,9 angeordnet, dessen Achsen 10,11 senkrecht zur Seitenwand 1 stehen. Zwischen den beiden Rollen 8,9 kann eine Leit- oder Stützschiene 12 eingesetzt sein. Die Peripherie der Rollen 8,9 liegt in Linie mit den Führungsschienen 5,6 (Figur 1).

    [0009] In der Figur 2 sind nebst den Rollen 8., die fliegend gelagert sind, zusätzlich zwei Stützrollen 13 dargestellt, welche koaxial zur Achse 10 umlaufen können. Die die Stützrollen 13 tragende Welle 14 kann in den beiden seitlichen Rollen 8 gelagert sein; sie kann aber auch selbst die Rollen 8 tragen und an den Seitenwänden l abgestützt sein.

    [0010] Die Stützrollen 13 sind allerdings nur notwendig bei sehr breiten Schränken 2, wo infolge der grossen Spannweite zwischen den seitlichen Auflagen in den Führungsrollen 8,9 die feinen Kunststofflamellen sich zu stark durchbiegen würden.

    [0011] Ueber die Rollen 8,9 und geführt in den Schienen 5,6 liegt eim aus einer Vielzahl von Lamellen 15 bestehender Rolladen 16 (in Figur 1 nur als gebrochene Linie dargestellt). Die Rollen 8,9 sind lose auf einen Wellenstummel 17 aufgesteckt. Der Wellenstummel 17 kann an einer Grundplatte 18 befestigt oder Teil derselben sein (Figur 3). Zur seitlichen Führung des Rolladens 16 auf den Rollen 8,9 weisen diese einen Bund 19 auf, der vorzugsweise konisch ausgebildet ist. Der Wellenstummel 17 dringt bis etwa zur Hälfte der Länge der Bohrung 20 in den Rollen 8, 9 ein, in den freibleibenden Teil der Bohrung 20 kann bei Bedarf die Welle 14 mit den Stützrollen 13 eingesetzt werden. Die Grundplatte 18 ist mit herkömmlichen Befestigungsmitteln wie Nieten, Schrauben o.ä. an der Wand 1 befestigt. Eine besondere Verstärkung der dünnen Wand 1 ist nicht notwendig, da nie das gesamte Gewicht des Rollladens 16 auf einem der Rollenpaare 8,9 lasten kann und die Rollen 8,9 selbst ein vernachlässigbar kleines Gewicht aufweisen. Wegen der geringen Belastung können die Rollen 8,9 und die Grundplatte 18 samt Wellenstummel 17 kostengünstig in Kunststoff hergestellt werden.

    [0012] In einfacher Weise kann der als Bündel angelieferte Rollladen 16 in die Führungsschiene 5 an der Rückwand 3 eingeführt werden, bevor die Rollen 8 und 9 auf die Wellenstummel 17 aufgeschoben werden. Das Vordere Ende 21 des Rolladens 16, das üblicherweise ein Sicherheitsschloss und einen Handgriff 22 aufweist, wird in die vordere Führungsschiene 6 eingeführt.

    [0013] Die Länge des Rolladens 16 wirvorzugsweise derart bemessen, dass dieser in geöffnetem Zustand (Figur 1 und nach der Montage) einerseits am unteren Ende der Schiene 5 auf dem Boden 23 des Schrankes 2 aufliegt und andererseits noch einige Zentimeter vom oberen Ende der Schiene 6 geführt bleibt. In geschlossenem Zustand sind die Verhältnissen genau umgekehrt.


    Ansprüche

    1. Rolladenschrank mit parallel zu der Schrankrückwand und der Schrankvorderseite angebrachten
    Führungen für einen Rolladen, dadurch gekennzeichnet, dass oberhalb der Führungen (5,6) unmittelbar unter der Abdeckung (7) des Schran--kes-(2) Rollen (8,9) angeordnet sind, deren Peripherien im wesentlichen in Linie mit den Führungen (5 bzw 6) liegen.
     
    2. Rolladen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Rollen (7,8) und im wesentlichen in Linie mit deren Peripherien eine Führungsschiene (12) angebracht ist.
     
    3. Rolladenschrank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle (8 bzw 9) auf einem Wellenstummel (17) fliegend gelagert ist.
     
    4. Rolladenschrank nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Wellenstummel (17) Teil einer Grundplatte (18) ist, die an der Seitenwand (1) des Schrankes (2) befestigt ist.
     
    5. Rolladenschrank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wellenstummel (17) kürzer als die Länge der Bohrung (20) in der Rolle (8,9) ausgebildet ist.
     
    6. Rolladenschrank nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in den freibleibenden Teil der Bohrung (20) eine Welle (14) mit Stützrollen (13) eingesetzt ist.
     
    7. Rolladenschrank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungen (5,6) als U-förmige Profilschienen ausgebildet sind.
     
    8. Rolladenschrank,nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Rolladen (16) an den beiden Rollen (8,9) umgelenkt und von diesen getragen wird.
     
    9. Rolladenschrank nach einem der Ansprüche l bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Rolladen (16) auf den Rollen (8,9) axial frei verschiebbar aufliegt.
     




    Zeichnung