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EP 0 151 977 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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21.08.1985 Patentblatt 1985/34 |
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Anmeldetag: 24.01.1985 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)4: D03D 27/00 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE |
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Priorität: |
31.01.1984 DE 3403184
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Anmelder: Girmes Aktiengesellschaft |
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D-4155 Grefrath-Oedt 1 (DE) |
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Erfinder: |
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- Stauder, Ernst, Dipl.-Ing.
D-4060 Viersen 1 (DE)
- Hoffe, Gerhard, Dipl.-Textiling
D-4050 Mönchengladbach 1 (DE)
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Vertreter: Türk, Gille, Hrabal, Leifert |
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Brucknerstrasse 20 40593 Düsseldorf 40593 Düsseldorf (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Florgewebe mit florfreien Stellen |
(57) Ein Florgewebe mit einem Grundgewebe und einem stellenweise in dieses eingebundenen
Polflor ist im Bereich der florfreien Stellen mit aus Effektgarn bestehenden zusätz-Tichen
Fäden versehen, welche dem Material ein für Florgewebe unbekanntes und untypisches
Aussehen vermitteln.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Florgewebe mit einem Grundgewebe und einem stellenweise
in dieses eingebundenen Polflor, so daß das Florgewebe florfreie Stellen aufweist.
[0002] Bei bekannten Florgeweben dieser Art dienen die florfreien Stellen im wesentlichen
dazu, die flortragenden Stellen besonder hervorzuheben, ohne selbst wesentliches Elernent
der Warenoberfläche zu sein.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Florgewebe mit florfreien Stellen zu
schaffen, bei dem die florfreien Stellen das Aussehen des Florgewebes maßgeblich beeinflussen,
so daß man ein Florgewebe mit neuartigem Aussehen und Charakter erhält.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Florgewebe wenigstens
im Bereich der florfreien Stellen zusätzliche Fäden enthält, welche sein Aussehen
maßgeblich beeinflussen. Im Bereich der florfreien Stellen sind besondere Fäden am
Grundgewebe vorgesehen, welche in Verbindung mit den florfreien Stellen dem Grundgewebe
insgesamt ein Aussehen und einen Charakter verleihen, welche für Florgewebe bisher
unbekannt und untypisch sind. Derartige erfindungsgemäße Florgewebe können insbesondere
im Heimtextilien- oder Oberbekleidungsbereich Verwendung finden.
[0005] Vorzugsweise sind die zusätzlichen besonderen Fäden derart am Grundgewebe angeordnet,
daß sie in Kett- oder Schußrichtung entlang den entsprechenden florfreien Abschnitten
des Florgewebes verlaufen. Vorzugsweise sind die zusätzlichen besonderen Fäden in
das Grundgewebe stellenweise eingebunden, beispielsweise indem einzelne Schuß- bzw*).über
die zusätzlichen Fäden hinweggeführt sind.
*) Kettfäden Dabei liegen die zusätzlichen besonderen Fäden zweckmäßig parallel zu
den Kettfäden des Grundgewebes oder auch zu dessen Schußfäden. Sie lassen sich auf
diese Weise am vorteilhaftesten und günstigsten mit dem Grundgewebe im Bereich florfreier
Stellen oder Abschnitte verbinden.
[0006] Die im Bereich der florfreien Stellen am Grundgewebe angebrachten zusätzlichen Fäden
bestehen beispielsweise aus voluminösem Garn, beispielsweise Strickgarn, Chenille,
Kordeln, Bändchen oder anderem Effektgarn. Durch eine besondere Einbindung dieser
Fäden in das Grundgewebe treten dieselben besonders hervor.
[0007] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist im Bereich der florfreien Stellen die
Dlattfeine bzw. Schußfaden-Dichte anders als im Bereich der flortragenden Stellen.
Vorzugsweise ist die bzw. die Blattfeine/ Schußfaden-Dichte
vim Bereich der florfreien Stellen des Florgewebes geringer (gröber) als im Bereich
der flortragenden Stellen
[0008] Durch die erfindungsgemäß vorgesehenen besonderen Fäden kann beispielsweise in florfreien
Längs- und/oder Querstreifen ein Strick-Look erzielt werden, jedoch mit dem Qualitätsmerkmal
eines Gewebes. Die neue Optik kann zusätzlich durch Auswahl entsprechender Effektgarne,
durchJAbbindung dieser zusätzlichen Fäden und/oder die Dichte der Anordnung dieser
Fäden in Kett-und/oder Schußrichtung beeinflußt werden.
[0009] In der Zeichnung ist schaubildlich ein Ausschnitt aus einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Florgewebe-Bahn schematisch dargestellt.
[0010] Die Florgewebebahn 1 weist ein Grundgewebe 2 aus miteinander verwebten Kettfäden
3 und Schußfäden 4 auf. In das Grundgewebe 2 sind in üblicher Weise Polnoppen 5 eingebunden,
welche einen Polflor bilden.
[0011] In der Zeichnung sind die Polnoppen 5 nur auf einem Teil des Grundgewebes 2 angeordnet
und aus Gründen der Anschaulichkeit nur in geringer Anzahl dargestellt. Im vorderen
Bereich der Zeichnung befindet sich eine florfreie Stelle, die sich in Längsrichtung
der Florgewebebahn 1 erstreckt.
[0012] In der florfreien Stelle 6 sind parallel zueinander zwei voluminöse Effektgarne 7
und 8 auf dem Grundgewebe 2 angeordnet. Diese Effektgarne 7 und 8 sind mit Hilfe einzelner,
aber nicht sämtlicher Schußfäden 4 auf der Oberseite des Grundgewebes gehalten. Die
entsprechenden Schußfäden sind wegen des Volumens der Effektgarne 7 und 8 über mehrere
Kettfäden hinweg flotierend in das Grundgewebe 2 eingebunden, damit sie die Effektgarne
7 und 8 nicht einschnüren, sondern lediglich auf der Oberseite des Grundgewebes 2
im Bereich der florfreien Stelle 6 halten.
1. Florgewebe, mit einem Grundgewebe und einem stellenweise in dieses eingebundenen
Polflor, dadurch gekennzeichnet, daß es wenigstens im Bereich der florfreien Stellen
(6) zusätzliche Fäden (7,8) enthält, welche sein Aussehen maßgeblich beeinflussen.
2. Florgewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Fäden
(7,8) in Kett- oder Schußrichtung entlang entsprechenden florfreien Abschnitten verlaufen.
3. Florgewebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen
Fäden (7,8) in das Grundgewebe (2) stellenweise eingebunden sind.
4. Florgewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen
Fäden (7,8) parallel zu Kett-oder Schußfäden (3,4) auf dem Grundgewebe (2) liegen.
5. Florgewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen
Fäden (7,8) aus voluminösem Garn bestehen.
6. Florgewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es im
Bereich seiner florfreien Stellen (6) eine andere Faden-Dichte als im Bereich seiner
flortragenden Stellen (5) aufweist.
7. Florgewebe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß es im Bereich seiner florfreien
Stellen (6) eine geringere (gröbere Faden-Dichte als im Bereich seiner flortragenden
Stellen (5) aufweist.
