(19)
(11) EP 0 152 074 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.08.1985  Patentblatt  1985/34

(21) Anmeldenummer: 85101345.8

(22) Anmeldetag:  08.02.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E02B 3/06, E04H 3/18, B63B 35/34
(84) Benannte Vertragsstaaten:
IT

(30) Priorität: 11.02.1984 DE 3404992

(71) Anmelder: Hans Rinninger u. Sohn GmbH u. Co.
D-7964 Kisslegg (DE)

(72) Erfinder:
  • Rinninger, Hans Josef
    D-7964 Kisslegg (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Eisele, Otten & Roth 
Seestrasse 42
88214 Ravensburg
88214 Ravensburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schwimmsteg


    (57) Es wird ein Schwimmkörper vorgeschlagen, der zum Einsatz als Schwimmsteg, Badeinsel, Bootssteg o. dgl. dient. Zur Erzielung eines verrottungsfesten schwimmenden Körpers wird ein innerer Auftriebskörper (12) aus Hartschaum o. dgl. in eine Kunststofffolie (13) eingebettet und mit einer Leichtbetonhülle (14) umschlossen. Der Schwimmkörper (10) eignet sich sowohl als einzelner Schwimmkörper, z. B. als Badeinsel oder in Zusammenstellung als Bootssteg o. dgl.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Schwimmkörper zum Einsatz als Schwimmsteg, Badeinsel, Bootssteg o. dgl., bestehend aus einem im Wasser schwimmenden, zu verankernden Körper.

    [0002] Bekannte Schwimmstege, Bootsstege o. dgl. bestehen im allgemeinen aus Holz, wobei diese entweder durch Auftriebstonnen schwimmfähig gemacht oder fest mit dem Gewässergrund verankert sind. Derartige Konstruktionen werden auch in Schwimmbädern oder in Seen als Badeinseln verwendet. Die örtliche Positionierung geschieht bei Schwimmstegen durch Verankerung bzw. durch Befestigung mittels Stahlseilen, Ketten o. dgl.

    [0003] Die bekannten Einrichtungen haben den Nachteil, daß sowohl der Holzwerkstoff als auch die zusätzlichen Auftriebskörper einem starken Verschleiß durch Witterungseinflüsse und durch das Wasser unterzogen sind. Dies gilt insbesondere für festverankerte Stege mit schwankendem Wasserspiegel. Dementsprechend verrotten derartige Schwimmkörper in relativ kurzer Zeit bzw. sie werden sehr schnell unansehnlich.

    [0004] Bei festverankerten Bootsstegen mit starrer Stegoberfläche wirken sich Wasserspiegelschwankungen und Wellengang ebenfalls hinsichtlich der Bootsbefestigung negativ aus, d. h. die Boote können beschädigt werden oder abreißen.

    [0005] Bei als Badeinseln verwendeten Schwimmkörpern ist es oft von Nachteil, daß eine exakt vorherbestimmbare Einsinktiefe des Schwimmkörpers infolge der unregelmäßigen geometrischen Formgebung des Schwimmkörpers bzw. der Auftriebselemente schlecht vorherbestimmbar ist. Hierbei spielt natürlich das belastende Gewicht eine zusätzliche Rolle.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schwimmkörper zu schaffen, der die geschilderten Nachteile nicht aufweist und der kostengünstig und technisch einfach herstellbar ist.

    [0007] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Schwimmkörper der einleitend bezeichnenden Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Schwimmkörper als geschlossener Quader ausgebildet ist, mit einem inneren Kern als Auftriebskörper und einer den Auftriebskörper umschließenden Leichtbetonhülle aus Blähton o. dgl.

    [0008] Die Erfindung hat gegenüber den bekannten Schwimmstegen, Bootsstegen, Badestegen usw. den Vorteil, daß mittels weitgehend verrottungsfesten Materialien ein Arbeitsgerät geschaffen wurde, welches mit ebenen Außenflächen leicht und kostengünstig herstellbar ist und bezüglich seiner Lebensdauer gegen Umwelteinflüsse weitgehend unempfindlich ist. Dabei wird durch die glatten Außenflächen ein formschönes Design erzielt und auch die Verletzungsgefahr bzw. Beschädigungsgefahr ist vermindert. Aufgrund der großen Masse liegen derartige Schwimmstege auch bei Wellengang ruhig im Wasser.

    [0009] Die Erfindung geht von der bekannten Erkenntnis aus, daß das Gesamtgewicht des Schwimmkörpers einschließlich der aufliegenden Last gleich dem Gewicht der verdrängten Flüssigkeitsmenge ist. Aus diesem technischen Zusammenhang läßt sich bei vorgegebenen Außenmaßen des Schwimmkörpers die Eintauchtiefe sehr exakt berechnen. Darüber hinaus kann die Eintauchtiefe durch zusätzliche Gewichte, z. B. auch durch zusätzlichen Leichtbeton vergrößert oder durch zusätzlichen Auftriebskörper verkleinert werden. Der erfindungsgemäße Schwimmkörper eignet sich deshalb zur genauesten Verlegung derartiger Schwimmstege, Badeinseln usw.

    [0010] In den Unteransprüchen sind weitere Maßnahmen zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe bzw. zur vorteilhaften Weiterbildung und Verbesserung der erfindungsgemäßen Aufgabe vorgesehen.

    [0011] Gemäß der vorteilhaften Ausbildung nach Unteranspruch 2 wird als Auftriebskörper ein Hartschaum, z. B. Styropor o. dgl. verwendet, wobei dieser in eine wasserdichte Kunststoffolie eingeschweißt wird. Die Kunststoffolie empfiehlt sich, da die Leichtbetonhülle nicht in vollem Umfang den Hartschaum-Auftriebskörper vor dem Wasser abisolieren kann.

    [0012] An Stelle eines Auftriebskörpers aus Hartschaum kann auch ein mit Luft gefüllter Polyesterbehälter verwendet werden. Die Polyesterschale kann vollständig wasserdicht ausgeführt sein, so daß hier ebenfalls ein verrottungsfreier Schwimmkörper geschaffen wird. Selbstverständlich sind auch noch andere Auftriebskörper aus anderen Materialien einsetzbar, soweit sie sich als Auftriebskörper eignen.

    [0013] Gemäß der Ausgestaltung nach Unteranspruch 4 wird das Gesamtgewicht des Schwimmkörpers derart gewählt, daß bei vorgegebenen äußeren Abmessungen das eintauchende Volumen des Schwimmkörpers ca. 2/3 des Gesamtvolumens entspricht. Diese vorteilhafte Ausgestaltung bewirkt, daß 2/3 des Schwimmstegs eingetaucht sind, während 1/3 die Wasseroberfläche überragt. Zur Erzeugung eines längeren Schwimmstegs bzw. Bootsteges, Anlegesteges oder sonstigen Hafen- oder Uferstegen ist vorgesehen, daß diese über eine Art Klavierbandscharnier miteinander verbindbar sind. Dies hat den Vorteil, daß die einzelnen Schwimmkörper gegeneinander bei Wellengang auf und ab schwingen können und kein starres Gebilde darstellen. Hierdurch wird die Haltbarkeit derartiger Stege wesentlich verbessert.

    [0014] Ein vorteilhaftes und zweckmäßiges Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen

    Fig. 1 einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Schwimmkörper,

    Fig. 2 eine Zusammenstellung mehrerer Schwimmstege in Draufsicht und

    Fig. 3 die Verbindungsart zwischen zwei Schwimmstegen.



    [0015] Der in Fig. 1 dargestellte Schwimmkörper 10 ist als Quader 11 aufgebaut. Der insich geschlossene Körper hat beispielsweise eine Länge von 1 = 5,60 m, eine Breite von b = 1,80 m und eine Höhe von h = 57 cm. Selbstverständlich können auch andere Abmaße und Formen gewählt werden.

    [0016] Der Schwimmkörper 10 besteht aus einem inneren Auftriebskörper 12 der in Fig. 1 als Hartschaumkörper ausgebildet ist. Bei Verwendung von Hartschaum wird dieser von einer wasserdichten Kunststoffolie 13 umschlossen, damit kein Wasser in den Hartschaum eindringen kann.

    [0017] Die äußere Hülle des Schwimmkörpers 10 wird durch einen Leichtbetonmantel 14 gebildet, die den Auftriebskörper vollständig umgibt. Die Leichtbetonhülle 14 besteht aus einem Beton mit Leichtzuschlägen wie er unter der Bezeichnung Blähton oder auch Bims, Schaumbeton bekannt ist. Die Dichte dieses Leichtbetons kann zwischen 1,0 bis 1,5 g/cm3 eingestellt werden. Hierdurch kann auch das Gewicht des Schwimmkörpers beeinflußt werden. Die Dicke der Leichtbetonhülle beträgt etwa 5 - 15 cm. Zur Einstellung des Tiefgangs des Schwimmstegs kann das Gewicht durch die Leichtbetonhülle variiert werden, wobei dies wiederum von der Formgebung des Schwimmkörpers abhängt.

    [0018] Im oberen Bereich 15 des Schwimmkörpers 10 weist die Leichtbetonhülle 14 einen Absatz 16 auf, d. h. die Betonhülle kragt im Normalfall über den Grundkörper hinaus. Dieser Absatz dient als Anstoßkante bzw. Befestigungskante zu weiteren Schwimmkörpern und verleiht ihm eine gewisse Bewegungsfreiheit.

    [0019] In Fig. 1 ist mit 17 die Wasseroberfläche schematisch dargestellt.

    [0020] In Fig. 2 sind mehrere Schwimmkörper 10 über Scharniere 18 miteinander verbunden. Diese Scharniere 18 sind nach Art eines Klavierbandscharniers aufgebaut, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Hierzu werden an zwei Flachstahleisen 19 jeweils Rohrabschnitte 20 hinsichtlich der Längsrichtung des Scharniers abwechselnd angeschweißt. Die Schweißnähte sind mit 21 schematisch dargestellt. Ein innerer Rundstab 22 verbindet dann die einzelnen Rohrabschnitte und setzt das Gelenk zusammen. Das Scharnier wird über Schrauben bzw. Bolzen 23 im Leichtbeton verankert.

    [0021] In den Figuren 1 und 2 sind weiterhin seitlich Bügel 24 verankert, die zur Aufnahme von Befestigungspfählen 25 dienen, die in den Boden 26 eingerammt sind. Hierdurch kann sich der Schwimmsteg bei Wellengang bzw. Wasserspiegelschwankungen auf und ab bewegen ohne seine Lage im übrigen zu verändern.


    Ansprüche

    1. Schwimmkörper zum Einsatz als Schwimmsteg, Badeinsel, Bootssteg o. dgl., bestehend aus einem im Wasser schwimmenden, zu verankernden Körper, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwimmkörper (10) als geschlossener Quader (11) ausgebildet ist, mit einem inneren Kern als Auftriebskörper (12) und einem den Auftriebskörper (12) umschließenden Betonmantel (14), vorzugsweise aus Leichtbeton.
     
    2. Schwimmkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Auftriebskörper (12) aus Hartschaum besteht, der mit einer wasserdichten Kunststoffolie (13) ummantelt ist und daß ein Leichtbeton aus Blähton o. dgl. mit einer Dichte von 1 bis 1,5 g/cm3 verwendet wird.
     
    3. Schwimmkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Auftriebskörper (12) aus einem luftumschließenden Polyesterbehälter o. dgl. besteht.
     
    4. Schwimmkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewicht des Schwimmkörpers (10) zuzüglich dem Lastgewicht derart gewählt wird, daß das eintauchende Volumen des Schwimmkörpers ca. 2/3 des Gesamtvolumens entspricht.
     
    5. Schwimmkörper nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Schwimmstege (10) über eine Art Klavierbandscharnier (18) zu einem Steg zusammenfügbar sind.
     
    6. Schwimmkörper nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß seitlich am Schwimmkörper Aufnahmebügel (24) für Befestigungspfähle (25) bzw. Befestigungsösen vorgesehen sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht