[0001] Die Erfindung betrifft einen Schwimmkörper zum Einsatz als Schwimmsteg, Badeinsel,
Bootssteg o. dgl., bestehend aus einem im Wasser schwimmenden, zu verankernden Körper.
[0002] Bekannte Schwimmstege, Bootsstege o. dgl. bestehen im allgemeinen aus Holz, wobei
diese entweder durch Auftriebstonnen schwimmfähig gemacht oder fest mit dem Gewässergrund
verankert sind. Derartige Konstruktionen werden auch in Schwimmbädern oder in Seen
als Badeinseln verwendet. Die örtliche Positionierung geschieht bei Schwimmstegen
durch Verankerung bzw. durch Befestigung mittels Stahlseilen, Ketten o. dgl.
[0003] Die bekannten Einrichtungen haben den Nachteil, daß sowohl der Holzwerkstoff als
auch die zusätzlichen Auftriebskörper einem starken Verschleiß durch Witterungseinflüsse
und durch das Wasser unterzogen sind. Dies gilt insbesondere für festverankerte Stege
mit schwankendem Wasserspiegel. Dementsprechend verrotten derartige Schwimmkörper
in relativ kurzer Zeit bzw. sie werden sehr schnell unansehnlich.
[0004] Bei festverankerten Bootsstegen mit starrer Stegoberfläche wirken sich Wasserspiegelschwankungen
und Wellengang ebenfalls hinsichtlich der Bootsbefestigung negativ aus, d. h. die
Boote können beschädigt werden oder abreißen.
[0005] Bei als Badeinseln verwendeten Schwimmkörpern ist es oft von Nachteil, daß eine exakt
vorherbestimmbare Einsinktiefe des Schwimmkörpers infolge der unregelmäßigen geometrischen
Formgebung des Schwimmkörpers bzw. der Auftriebselemente schlecht vorherbestimmbar
ist. Hierbei spielt natürlich das belastende Gewicht eine zusätzliche Rolle.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schwimmkörper zu schaffen, der die
geschilderten Nachteile nicht aufweist und der kostengünstig und technisch einfach
herstellbar ist.
[0007] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Schwimmkörper der einleitend bezeichnenden
Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Schwimmkörper als geschlossener Quader
ausgebildet ist, mit einem inneren Kern als Auftriebskörper und einer den Auftriebskörper
umschließenden Leichtbetonhülle aus Blähton o. dgl.
[0008] Die Erfindung hat gegenüber den bekannten Schwimmstegen, Bootsstegen, Badestegen
usw. den Vorteil, daß mittels weitgehend verrottungsfesten Materialien ein Arbeitsgerät
geschaffen wurde, welches mit ebenen Außenflächen leicht und kostengünstig herstellbar
ist und bezüglich seiner Lebensdauer gegen Umwelteinflüsse weitgehend unempfindlich
ist. Dabei wird durch die glatten Außenflächen ein formschönes Design erzielt und
auch die Verletzungsgefahr bzw. Beschädigungsgefahr ist vermindert. Aufgrund der großen
Masse liegen derartige Schwimmstege auch bei Wellengang ruhig im Wasser.
[0009] Die Erfindung geht von der bekannten Erkenntnis aus, daß das Gesamtgewicht des Schwimmkörpers
einschließlich der aufliegenden Last gleich dem Gewicht der verdrängten Flüssigkeitsmenge
ist. Aus diesem technischen Zusammenhang läßt sich bei vorgegebenen Außenmaßen des
Schwimmkörpers die Eintauchtiefe sehr exakt berechnen. Darüber hinaus kann die Eintauchtiefe
durch zusätzliche Gewichte, z. B. auch durch zusätzlichen Leichtbeton vergrößert oder
durch zusätzlichen Auftriebskörper verkleinert werden. Der erfindungsgemäße Schwimmkörper
eignet sich deshalb zur genauesten Verlegung derartiger Schwimmstege, Badeinseln usw.
[0010] In den Unteransprüchen sind weitere Maßnahmen zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe
bzw. zur vorteilhaften Weiterbildung und Verbesserung der erfindungsgemäßen Aufgabe
vorgesehen.
[0011] Gemäß der vorteilhaften Ausbildung nach Unteranspruch 2 wird als Auftriebskörper
ein Hartschaum, z. B. Styropor o. dgl. verwendet, wobei dieser in eine wasserdichte
Kunststoffolie eingeschweißt wird. Die Kunststoffolie empfiehlt sich, da die Leichtbetonhülle
nicht in vollem Umfang den Hartschaum-Auftriebskörper vor dem Wasser abisolieren kann.
[0012] An Stelle eines Auftriebskörpers aus Hartschaum kann auch ein mit Luft gefüllter
Polyesterbehälter verwendet werden. Die Polyesterschale kann vollständig wasserdicht
ausgeführt sein, so daß hier ebenfalls ein verrottungsfreier Schwimmkörper geschaffen
wird. Selbstverständlich sind auch noch andere Auftriebskörper aus anderen Materialien
einsetzbar, soweit sie sich als Auftriebskörper eignen.
[0013] Gemäß der Ausgestaltung nach Unteranspruch 4 wird das Gesamtgewicht des Schwimmkörpers
derart gewählt, daß bei vorgegebenen äußeren Abmessungen das eintauchende Volumen
des Schwimmkörpers ca. 2/3 des Gesamtvolumens entspricht. Diese vorteilhafte Ausgestaltung
bewirkt, daß 2/3 des Schwimmstegs eingetaucht sind, während 1/3 die Wasseroberfläche
überragt. Zur Erzeugung eines längeren Schwimmstegs bzw. Bootsteges, Anlegesteges
oder sonstigen Hafen- oder Uferstegen ist vorgesehen, daß diese über eine Art Klavierbandscharnier
miteinander verbindbar sind. Dies hat den Vorteil, daß die einzelnen Schwimmkörper
gegeneinander bei Wellengang auf und ab schwingen können und kein starres Gebilde
darstellen. Hierdurch wird die Haltbarkeit derartiger Stege wesentlich verbessert.
[0014] Ein vorteilhaftes und zweckmäßiges Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Schwimmkörper,
Fig. 2 eine Zusammenstellung mehrerer Schwimmstege in Draufsicht und
Fig. 3 die Verbindungsart zwischen zwei Schwimmstegen.
[0015] Der in Fig. 1 dargestellte Schwimmkörper 10 ist als Quader 11 aufgebaut. Der insich
geschlossene Körper hat beispielsweise eine Länge von 1 = 5,60 m, eine Breite von
b = 1,80 m und eine Höhe von h = 57 cm. Selbstverständlich können auch andere Abmaße
und Formen gewählt werden.
[0016] Der Schwimmkörper 10 besteht aus einem inneren Auftriebskörper 12 der in Fig. 1 als
Hartschaumkörper ausgebildet ist. Bei Verwendung von Hartschaum wird dieser von einer
wasserdichten Kunststoffolie 13 umschlossen, damit kein Wasser in den Hartschaum eindringen
kann.
[0017] Die äußere Hülle des Schwimmkörpers 10 wird durch einen Leichtbetonmantel 14 gebildet,
die den Auftriebskörper vollständig umgibt. Die Leichtbetonhülle 14 besteht aus einem
Beton mit Leichtzuschlägen wie er unter der Bezeichnung Blähton oder auch Bims, Schaumbeton
bekannt ist. Die Dichte dieses Leichtbetons kann zwischen 1,0 bis 1,5 g/cm
3 eingestellt werden. Hierdurch kann auch das Gewicht des Schwimmkörpers beeinflußt
werden. Die Dicke der Leichtbetonhülle beträgt etwa 5 - 15 cm. Zur Einstellung des
Tiefgangs des Schwimmstegs kann das Gewicht durch die Leichtbetonhülle variiert werden,
wobei dies wiederum von der Formgebung des Schwimmkörpers abhängt.
[0018] Im oberen Bereich 15 des Schwimmkörpers 10 weist die Leichtbetonhülle 14 einen Absatz
16 auf, d. h. die Betonhülle kragt im Normalfall über den Grundkörper hinaus. Dieser
Absatz dient als Anstoßkante bzw. Befestigungskante zu weiteren Schwimmkörpern und
verleiht ihm eine gewisse Bewegungsfreiheit.
[0019] In Fig. 1 ist mit 17 die Wasseroberfläche schematisch dargestellt.
[0020] In Fig. 2 sind mehrere Schwimmkörper 10 über Scharniere 18 miteinander verbunden.
Diese Scharniere 18 sind nach Art eines Klavierbandscharniers aufgebaut, wie dies
in Fig. 3 dargestellt ist. Hierzu werden an zwei Flachstahleisen 19 jeweils Rohrabschnitte
20 hinsichtlich der Längsrichtung des Scharniers abwechselnd angeschweißt. Die Schweißnähte
sind mit 21 schematisch dargestellt. Ein innerer Rundstab 22 verbindet dann die einzelnen
Rohrabschnitte und setzt das Gelenk zusammen. Das Scharnier wird über Schrauben bzw.
Bolzen 23 im Leichtbeton verankert.
[0021] In den Figuren 1 und 2 sind weiterhin seitlich Bügel 24 verankert, die zur Aufnahme
von Befestigungspfählen 25 dienen, die in den Boden 26 eingerammt sind. Hierdurch
kann sich der Schwimmsteg bei Wellengang bzw. Wasserspiegelschwankungen auf und ab
bewegen ohne seine Lage im übrigen zu verändern.
1. Schwimmkörper zum Einsatz als Schwimmsteg, Badeinsel, Bootssteg o. dgl., bestehend
aus einem im Wasser schwimmenden, zu verankernden Körper, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwimmkörper (10) als geschlossener Quader (11) ausgebildet ist, mit einem
inneren Kern als Auftriebskörper (12) und einem den Auftriebskörper (12) umschließenden
Betonmantel (14), vorzugsweise aus Leichtbeton.
2. Schwimmkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Auftriebskörper
(12) aus Hartschaum besteht, der mit einer wasserdichten Kunststoffolie (13) ummantelt
ist und daß ein Leichtbeton aus Blähton o. dgl. mit einer Dichte von 1 bis 1,5 g/cm3 verwendet wird.
3. Schwimmkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Auftriebskörper
(12) aus einem luftumschließenden Polyesterbehälter o. dgl. besteht.
4. Schwimmkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewicht des Schwimmkörpers
(10) zuzüglich dem Lastgewicht derart gewählt wird, daß das eintauchende Volumen des
Schwimmkörpers ca. 2/3 des Gesamtvolumens entspricht.
5. Schwimmkörper nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Schwimmstege (10) über eine Art Klavierbandscharnier (18) zu einem Steg
zusammenfügbar sind.
6. Schwimmkörper nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß seitlich am Schwimmkörper Aufnahmebügel (24) für Befestigungspfähle (25) bzw.
Befestigungsösen vorgesehen sind.