[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Skibindung für Touren-und Abfahrtslauf.
[0002] Skibindungen dieser Art (DE-PSen 400 538, 532 953, 569 828) sind seit langem bekannt
und dienen als Langlauf- oder Tourenbindung, wobei sie im Falle der Bindung nach der
DE-PS 400 538 auch als Abfahrtsbindung diente, da früher eine andere Fahrtechnik auch
dann noch das Abfahren ermöglichte, wenn die Ferse nicht am Ski gehalten war.
[0003] Modernere Skibindungen für den Touren- und Abfahrtslauf weisen grundsätzlich den
Nachteil auf, daß sie mit einer Tourenplatte oder einem Tourengestellt ausgerüstet
sind, welches beim Tourengehen zusammen mit dem Stiefel mitgeschwenkt werden muß.
Dies ist eine zusätzliche Belastung, die sich bei einem langen Gehen oder in sehr
schwierigem Gelände für den Tourengeher nachteilig bemerkbar macht.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Skibindung der eingangs erläuterten Art so auszugestalten,
daß sie bei einem äußerst geringen Gewicht nicht nur für den Touren- und den Abfahrtslauf
geeignet ist, sondern die beim Tourenlauf notwendigen Bewegungen des Stiefels nicht
durch zusätzliches Gewicht behindert.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einer Skibindung für Touren- und Abfahrtslauf erfindungsgemäß
gelöst durch eine umstellbare vordere Sohlenhaltevorrichtung, die in der Tourenstellung
mit dem Stiefel im Zehenbereich formschlüssig oder reibschlüssig zusammenwirkt und
nach der Umstellung als ein Sohlenhalter einer Abfahrtsbindung dient.
[0006] Nach dem Umstellen in die Abfahrtsstellung dient die vordere Sohlenhaltevorrichtung
als ein Sohlenhalter, wie er üblicherweise bei Abfahrtsbindungen zur Anwendung kommt.
In Verbindung mit einer zusätzlichen Fersehaltevorrichtung stellt dann diese in die
Abfahrtsstellung umgestellte vordere Sohlenhaltevorrichtung eine Sicherheitsbindung
dar. Die Fersenhaltevorrichtung muß zumindest eine Freigabe des Stiefels in Höhenrichtung
gewährleisten, wenn die Sohlenhaltevorrichtung als Sicherheits-Auslösevorrichtung
ausgebildet ist. Eine zusätzliche seitliche Auslösemöglichkeit der Fersenhaltevorrichtung
ist dann erforderlich, wenn die vordere Sohlenhaltevorrichtung in ihrer Abfahrtsstellung
nicht als Sicherheits-Auslösevorrichtung ausgebildet ist.
[0007] Die außerordentlich hohe Gewichtsersparnis, die sich insbesondere für den Tourenlauf
bemerkbar macht, beruht in erster Linie darauf, daß das für den Tourenlauf bei den
modernen Bindungen erforderliche Tourengestell, welches die schwenkbare Bewegung des
Stiefels zuläßt, entfällt, da der Stiefel in der Tourenstellung im Zehenbereich formschlüssig
gehalten ist. Diese formschlüssige Halterung ermöglicht selbst bei einer solchen Ausgestaltung,
bei welcher eine Schwenkbewegung in der Sohlenhalterung selbst nicht stattfinden kann,
ein Tourengehen mit Stiefeln, bei denen die Sohle abbiegbar ist.
[0008] Damit aber auch ein Tourengehen mit solchen Stiefeln möglich ist, die eine steife
Sohle besitzen, weisen die Sohlenhaltevorrichtung und der Stiefel miteinander in Eingriff
bringbare Lagereinrichtungen auf, durch die der Stiefel um eine feste Achse schwenkbar
gehalten ist. Diese formschlüssige und schwenkbare Halterung des Stiefels in seinem
Zehenbereich ermöglicht ein Tourengehen mit jedem Stiefel, auch mit einem solchen,
der eine vollständig steife Sohle aufweist. Auch im Falle der schwenkbaren Lagerung
des Skistiefels ist eine zusätzliche Gewichtsbelastung nicht gegeben, da die für diese
Schwenkbewegung notwendigen Lagerteile im Stiefel sich direkt im Bereich der Schwenkachse
befinden und außerdem ein äußerst
ge-ringes Gewicht aufweisen, weil es sich nur um Lagerzapfen oder Lagerbuchsen handelt,
die am Stiefel angebracht sind. Eine zusätzliche Gewichtsbelastung , die das Tourengehen
erschwerden könnte, ist dadurch nicht gegeben.
[0009] Um das formschlüssige Zusammenwirken von Sohlenhaltevorrichtung und Stifel in einfacher
Weise zu ermöglichen, sind gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung die an
der Sohlenhaltevorrichtung vorgesehenen Lagereinrichtungen zur Aufnahme der zugeordneten
angepaßten Gegenstücke am Stiefel aus einer Offenstellung oder Aufnahmestellung bzw.
Freigabestellung in eine Betriebsstellung bringbar, in der sie durch eine Sicherung
sicherbar sind, damit ein unwillkürliches Lösen von Stiefel und Sohlenhaltevorrichtung
nicht eintreten kann.
[0010] In den Unteransprüchen sind verschiedene Ausführungsmöglichkeiten der Sohlenhaltevorrichtung
und der Lagerungen für den Skistiefel an der Sohlenhaltevorrichtung beschrieben.
[0011] Um beim Tourenlauf ein Lösen des Skis vom Stiefel im Gefahrenmoment zu ermöglichen,
kann die Sohlenhaltevorrichtung mittels einer lösbaren Haltevorrichtung auf dem Ski
gehalten sein. Hierdurch ist ein willkürliches Lösen der Sohlenhaltevorrichtung möglich,
so daß der Skistiefel mit der gesamten Sohlenhaltevorrichtung vom Ski frei kommt.
[0012] Wenn dagegen eine Sicherung gegen zu hohe Beanspruchung des Skiläufers beim Sturz
während des Tourenlaufes erwünscht ist, so kann die Sohlenhaltevorrichtung mittels
einer auslösenden Sicherheitshaltevorrichtung auf dem Ski gehalten sein. Eine solche
Haltevorrichtung ist beispielsweise in der DE-OS 26 58 992 beschrieben.
[0013] Wie bereits eingangs grundsätzlich erläutert, ist für den Abfahrtslauf entsprechend
der modernen alpinen Abfahrtstechnik eine Fersenhaltevorrichtung notwendig, die bei
starrer vorderer Sohlenhaltevorrichtung sowohl in Höhenrichtung als auch in seitlicher
Richtung eine Auslösemöglichkeit aufweisen muß, während eine Auslösemöglichkeit nur
in Höhenrichtung ausreicht, wenn die vordere Sohlenhaltevorrichtung mittels einer
auslösenden Sicherheitshaltevorrichtung gehalten ist, so daß eine seitliche Auslösemöglichkeit
im vorderen Stiefelbereich besteht. Eine Fersenhaltevorrichtung die nur in Höhenrichtung
auslöst, ist beispielsweise in der DE-PS 26 08 322 und eine solche, die sowohl in
Höhenrichtung als auch in seitlicher Richtung auslösen kann, ist beispielsweise in
der DE-PS 26 58 992 beschrieben.
[0014] Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt.
[0015] In dieser zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Skibindung mit einem Stiefel in der Abfahrtsstellung;
Fig. 2 die Bindung nach Fig. 1 in der Tourenstellung;
Fig. 3 eine Ansicht der vorderen Sohlenhaltevorrichtung;
Fig. 4 eine Ansicht der vorderen Sohlenhaltevorrichtung mit der Stiefelspitze in der
Tourenstellung;
Fig. 5 eine Ansicht der vorderen Sohlenhaltevorrichtung mit der Stiefel spitze in
der Abfahrsstellung;
Fig. 6 eine lösbare Anordnung der vorderen Sohlenhaltevorrichtung;
Fig. 7 die Sohlenhaltevorrichtung mit einer auslösenden Sicherheitshaltevorrichtung;
Fig. 8 eine weitere Ausführungsform einer vorderen Sohlenhaltevorrichtung; und
Fig. 9 eine dritte Ausführungsmöglichkeit der vorderen Sohlenhaltevorrichtung.
[0016] In den Fig. 1 und 2 ist eine Skibindung dargestellt, die nicht nur für den Tourenlauf,
sondern auch für den Abfahrtslauf geeignet ist. Diese Skibindung umfaßt eine vordere
Sohlenhaltevorrichtung, die insgesamt mit 1 bezeichnet ist und eine hintere Sohlenhaltevorrichtung,
die insgesamt mit 2 bezeichnet ist. Die hintere Sohlenhaltevorrichtung 2 ist als Fersenhaltevorrichtung
ausgebildet und umfaßt einen Sohlenniederhalter 3, der in Höhenrichtung bei Überlast
auslöst und der mittels eines Bügels 4 an einem Schlitten 5 angelenkt ist, der in
einer Haltevorrichtung 6 quer zur Skilängsrichtung verschiebbar gelagert und mittels
einer nicht dargestellten Rastvorrichtung in der Gebrauchslage gehalten ist. Diese
Rastvorrichtung gibt den Schlitten 5 in seitlicher Richtung frei, wenn eine bestimmte
Überlast eintritt.
[0017] Der Aufbau der vorderen Sohlenhaltevorrichtung 1 geht besonders deutlich aus Fig.
3 hervor. Diese Sohlenhaltevorrichtung umfaßt einen L-agerbock 7, der U-förmig ausgeführt
ist und zwei nach oben ragende Schenkel 8 und 9 aufweist, die über das Basisteil 10
am Ski mittels Schrauben 11 gehalten sind. Die Schenkel 8 und 9 dienen zur Lagerung
einer Steckachse 12, die an einem Ende eine Handhabe in Form eines kleinen Bügels
13aufweist, um die Steckachse aus ihrer Gebrauchslage herausziehen zu können. Diese
Handhabe 13 ist an einem Kopf 14 schwenkbar gelagert, der zum Eindrücken der Steckachse
in ihre Gebrauchslage dient, in der sie durch die beiden Schenkel 8 und 9 gehalten
ist, wobei eine Rastfalle 15 in eine Umfangsnut 16 der Steckachse 12 eingreift, um
ein Herausfallen der Steckachse aus ihrer Lagerung zu verhindern.
[0018] Die vordere Sohlenhaltevorrichtung 1 ermöglicht zwei verschiedene Gebrauchslagen
und ist somit umstellbar. Die erste Möglichkeit ist in den Fig. 1 und 5 erläutert.
Hier handelt es sich um die Abfahrtsstellung,.wobei der vordere Sohlenrand des Stiefels
unter die Steckachse 12 greift, die durch die Schenkel 8 und 9 in einem Abstand vom
Ski gehalten ist, der etwas größer ist als dies der Sohlendicke entspricht. Die Steckachse
wirkt als Sohlenniederhalter und Widerlager für die Andrückkraft, die von der hinteren
Sohlenhaltevorrichtung 2 herrührt, wobei in der Abfahrtsstellung der Sohlenniederhalter
3 auf den hinteren Sohlenrand drückt und dabei den Schuh nicht nur nach unten hält,
sondern ihn auch gegen die Steckachse 12 schiebt und ihn somit am Ski festhält. In
dieser Stellung ist der Skiläufer gegen Verletzung bei Frontalstürzen und bei Drehstürzen
gesichert, da der Sohlenniederhalter 3 in Höhenrichtung und der Schlitten 5 in seitlicher
Richtung ab einer gewissen Überlast auslösen. Da der Stiefel nur unter die Steckachse
12 mit seinem vorderen Sohlenrand geschoben ist, kommt er in dieser Stellung bei einem
Auslösevorgang ohne weiteres frei.
[0019] Für den Tourenlauf wird die Steckachse 12 erst dann ein
gescho- ben, wenn sich der Stiefel mit seiner Sohlenspitze 17 zwischen den Schenkeln
8 und 9 befindet, und beide Lagerbohrungen 18 und 19 der Schenkeln 8 und 9 mit einer
durchgehenden Lagerbuchse 20 fluchten, die sich in der Stiefelspitze 17 befindet.
Die Lagerbuchse 20 dient zur Aufnahme der Steckachse 12, wie dies insbesondere aus
den Fig. 2 und 4 hervorgeht. Wie insbesondere aus dem Vergleich zwischen den Fig.
4 und 5 ersichtlich, ist der Stiefel auf dem Ski weiter nach vorn gerückt, wenn die
Steckachse 12 durch die Lagerbuchse 20 hindurchgeführt ist. Durch diese Verschiebung
kommt der Stiefel mit der Fersenhaltevorrichtung 2 nicht mehr in Berührung, die hierdurch
das Abheben des Stiefels vom Ski, wie dies beim Tourenlauf erforderlich ist, nicht
mehr behindern kann.
[0020] Beim Tourengehen kann es nicht nur wünschenswert sondern manchmal auch unbedingt
erforderlich sein, den Stiefel vom Ski sehr schnell frei zu bekommen, was beispielsweise
bei einem Lawinenabgang der Fall ist. Zu diesem Zweck ist der Lagerbock 7 mittels
zweier Halter 21 und 22 am Ski gehalten, wobei der Halter 21 fest angeordnet ist,
und der Halter 22 verschiebbar gehalten ist. Die beiden Halter, die insgesamt eine
lösbare Haltevorrichtung bilden, greifen mit angekröpften Zungen 23 und 24 von oben
auf den Basisteil 10 des Lagerbockes 7 und halten ihn so am Ski fest, der mit 25 bezeichnet
ist. Mittels einer am Halter 22 angeordneten Schlaufe 26 läßt sich von Hand eine Zugwirkung
auf den Halter 22 ausüben, so daß er in Richtung des Pfeiles 27 verschoben wird. Die
Verschiebebewegun, ist durch eine Mutter 28 gehemmt, so daß eine Verschiebung nur
bei entsprechend starkem Zug möglich ist.
[0021] In Fig. 7 ist eine Ausführungsform gezeigt, bei welcher der Lagerbock 7' an seinem
Basisteil 10' vorstehende Ränder 29 und 30 aufweist. Der Rand 30 ist durch den Halter
21 gehalten und geführt, während der Rand 29 mit einer Rastvorrichtung zusammenwirkt,
die eine Rastkugel 31, eine Rastfeder 32 und eine Stellschraube 33 in einem Gehäuse
34 umfaßt. Hierdurch ist eine auslösende Sicherheitshaltevorrichtung gebildet, bei
der die Rastkugel 31 durch die Rastfeder 32 in eine Ausnehmung im Rand 29 gedrückt
wird. Aus dieser Ausnehmung kommt die Rastkugel nur bei einer bestimmten Belastung
quer zur Skilängsrichtung frei.
[0022] In Fig. 8 ist eine umschaltbare vordere Sohlenhaltevorrichtung gezeigt, die insgesamt
mit 35 bezeichnet ist. Diese Sohlenhaltevorrichtung weist zwei gegeneinander gerichtete
Sohlenhalter 36 und 37 auf, von denen der Sohlenhalter 36 für den Tourenlauf und der
Sohlenhalter 37 für den Abfahrtslauf dient. Beide Sohlehalter sind zusammen mit einem
gemeinsamen Lagerbock 38 auf einer gemeinsamen Grundplatte 39 angeordnet, die mittels
eines Lagerzapfens 40 drehbar auf dem Ski 25 gelagert. Hierdurch kann durch Verdrehen
entsprechend dem Doppelpfeil 41 der eine oder der andere Sohlenhalter in die Gebrauchslage
gebracht werden. In dieser ist die Grundplatte und damit die beiden Sohlenhalter durch
eine im Lagerbock 38 vorgesehene Rastvorrichtung gehalten, die eine Rastfeder 42 und
einen durch die Rastfeder 42 belasteten Rastkeil 43 umfaßt, der in eine Rastkerbe
44 am Lagerzapfen 40 eingreift. Die Rastfeder 42 ist durch eine Stellschraube 45 in
ihrer Druckbelastung einstellbar, wodurch diese Rastvorrichtung als eine auslösende
Sicherheitshaltevorrichtung dient, die den Sohlenhalter in seitlicher Richtung ausschwenken
läßt, wenn das Drehmoment um den Lagerzapfen 40 aufgrund einer seitlichen Belastung
am Stiefel so groß wird, daß er den Skifahrer verletzen könnte.
[0023] Der Sohlenhalter 36 weist zwei zangenartige Greifer 46 und 47 auf und ist um eine
horizontale Achse 48 schwenkbar gelagert, die in einem Lagerbock 38 gehalten ist.
Die Greifer 46 und 47 greifen in der Betriebsstellung in entsprechende Ausnehmungen
49 und 50 in der Stiefelsohle 17 ein. Um die formschlüssige Halterung zwischen Stiefelsohle
17 und den Greifern zu gewährleisten, ist eine Haltefeder 51 am Sohlenhalter 36 vorgesehen,
die die Stiefel sohle von oben gegen eine fest mit dem Sohlenhalter 36 verbundenen
Trittplatte 52 drückt, auf der die Sohle aufliegt. Die in dieser Figur dargestellte
Sohlenhaltevorrichtung besteht aus Kunststoff, so daß die Haltefeder 51 einstückig
an dem Sohlenhalter 36 angespritzt sein kann.
[0024] Der Sohlenhalter 37 für die Abfahrtsstellung weist einem am Lagerbock 38 angeordneten
und den Sohlenrand lose übergreifenden Sohlenniederhalter 53 und eine ebenfalls am
Lagerbock 38 fest angeordnete Trittplatte 54 auf. Die Stiefelsohle 17 liegt also in
der Abfahrtsstellung auf der Trittplatte 54 auf und wird von den Sohlenniederhalter
53 mit geringem Abstand übergriffen. Beide Teile, sowohl der Niederhalter 53 als auch
die Fußplatte 54 sind einstückig mit dem Lagerbock 38 ausgebildet, der den fest auf
dem Ski angeordneten Drehzapfen 40 und die Rastvorrichtung 42 bis 45 aufnimmt.
[0025] Fig. 9 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiels einer insgesamt mit 70 bezeichneten
umschaltbaren Sohlenhaltevorrichtung für den Abfahrts- und Tourenlauf. Bei dieser
Ausführungsform umfaßt die Sohlenhaltevorrichtung einen Lagerbock 55 mit zwei teilbaren
Lagern 56, 57 und 58, 59 , die zur Aufnahme von Lagerzapfen 60 und 61 dienen, die
an der Stiefel sohle 17 vorgesehen sind und über deren Rand hervorstehen.
[0026] Der jeweils eine Lagerteil 56 bzw. 58 ist im Lagerbock 55 ausgearbeitet und nach
oben offen, während der jeweils andere Lagerteil 57 bzw. 59 in einem am Lagerbock
55 verschiebbaren geführten Schieber 62 ausgebildet ist, der mittels schwalbenschwanzartiger
Führungen 63 und 64 parallel zur Skioberfläche am Lagerbock 55 verschiebbar gehalten
ist. Damit der Schieber 62 in seiner Stellung, in welchem die Lager für die Lagerzapfen
60 und 61 geschlossen sind, gesichert ist, ist eine Sicherung in Form von zwei Zapfen
65 vorgesehen, von denen nur einer sichtbar ist. Diese Zapfen sind im Lagerbock 55
quer zur Skilängsrichtung verschiebbar gehalten und können in diesen Zapfen angepaßte
Bohrungen 66 im Schieber 62 eingreifen, wodurch diese in seiner Betriebsstellung gehalten
ist, in welcher die Lager 56 , 57 bzw. 58, 59 geschlossen sind.
[0027] Am Lagerbock 55 ist ein schwenkbar gehaltener Zehenbügel 67 vorgesehen , der in Fig.
9 in seiner Betriebsstellung gezeigt ist, in welcher die Sohlenhaltevorrichtung für
den Abfahrtslauf dient. In dieser Stellung kann die Stiefelsohle 17 unter den Zehenbügel
67 geführt und durch eine nicht dargestellte Fersenhaltevorrichtung gegen diesen Bügel
gedrück werden. Damit der Zehenbügel 67 in der Abfahrtsstellung nicht nach oben ausschwenkt
ist er durch die für den Schieber 62 vorgesehene Sicherung, d.h. durch die beiden
verschiebbaren Zapfen 65 gesichert, die in ihrer Stellung, in der sie den Schieber
62 freigeben, seitlich über den Lagerbock 55 hervorstehen und dabei über die Schenkel
68 und 69 des Zehenbügels 67 greifen. In derjenigen Stellung, in der die Zapfen 65
in die Bohrungen 66 eingreifen, schließen sie bündig mit den Außenflächen des Lagerbockes
55 ab, so daß der Zehenbügel 67 nach oben verschwenkt werden kann und somit außer
Eingriff mit der Stiefel sohle 17 kommt. In dieser nach oben abgeschwenkten Lage können
die Zapfen 60 und 61 in die teilbaren Lager 56 , 57 und 58, 59 eingeführt und dort
nach Verschieben des Schiebers 62 gehalten werden, was der Tourenstellung dieser Sohlenhaltevorrichtung
entspricht.
1. Skibindung für Touren- und Abfahrtslauf gekennzeichnet durch eine umstellbare vordere
Sohlenhaltevorrichtung (1; 35; 70), die in der Tourenstellung mit dem Stiefel im Zehenbereich
formschlüssig oder reibschlüssig zusammenwirkt und nach der Umstellung als ein Sohlenhalter
einer Abfahrtsbindung dient.
2. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohlenhaltevorrichtung
(1; 35; 70) und der Stiefel miteinander in Eingriff bringbare Lagereinrichtungen (12,
20; 36, 49, 50; 56, 57, 58, 59, 60, 61) aufweisen, durch die der Stiefel um eine feste
Achse (12; 48; 60, 61) schwenkbar gehalten ist.
3. Skibindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Sohlenhaltevorrichtung
(1; 35; 70) vorgesehenen Lagereinrichtungen (12; 36; 56, 57, 58, 59) zur Aufnahme
der zugeordneten angepaßten Gegenstücke (20; 49, 50; 60, 61) am Stiefel aus einer
Offenstellung oder Aufnahmestellung bzw. Freigabestellung in eine Betriebsstellung
bringbar sind, in der sie durch eine Sicherung (15; 42 bis 45; 65, 66) sicherbar sind.
4. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Stiefel
Lagerzapfen (60, 61) und an der Sohlenhaltevorrichtung (70) Aufnahmelager (56, 57,
58, 59) für die Lagerzapfen vorgesehen sind.
5. Skibindung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerzapfen versenkt
in Lageröffnungen des Stiefels angordnet sind.
6. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Stiefel
Aufnahmelager und an der Sohlenhaltevorrichtung Lagerzapfen vorgesehen sind.
7. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohlenhaltevorrichtung
(35) für den Tourenlauf zwei seitliche zangenartige Greifer (46, 47) aufweist, die
um eine horizontale Achse (48) schwenkbar gelagert sind und in Ausnehmungen (49, 50)
der Stiefelsohle (17) eingreifen und daß ein zusätzlicher Halter (51) vorgesehen ist,
der die gegenseitige formschlüssige Lage von Stiefelsohle und Greifer sichert.
8. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohlenhaltevorrichtung
(70) einen Lagerbock (55) mit zwei teilbaren Lagern (56, 57; 58, 59) für die Aufnahme
von am Stiefel angeordneten Lagerzapfen (60, 61) aufweist, die nach dem Einsetzen
der Lagerzapfen schließbar und in dieser Betriebsstellung durch eine Sicherung (65,
66) sicherbar sind.
9. Skibindung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß für den Abfahrtslauf vom
Lagerbock (55) ein in die Abfahrtsstellung bringbarer Zehenbügel (67) vorgesehen ist,
der in dieser Stellung den Sohlenrand übergreift und durch eine Sicherung (65, 66)
sicherbar ist.
10. Skibindung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherung (65,
66) wechselseitig in der Tourenstellung die bewegbaren Lagerteile (57, 59) und in
der Abfahrtsstellung den Zehenbügel (67) sichert.
11. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohlenhaltevorrichtung
eine Führungs-und Haltevorrichtung für zwei ungeteilte Lager aufweist, durch die die
Lager von einer Aufnahmestellung in eine Betriebsstellung überführbar sind, in der
die Lager von der Seite auf die Lagerzapfen am Stiefel aufsteckbar sind und die Führungsvorrichtung
in dieser Lage sicherbar ist.
12. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohlenhaltevorrichtung
eine Führungs-und Haltevorrichtung für zwei Lagerzapfen aufweist, durch die die Lagerzapfen
von einer Freigabestellung in eine Betriebsstellung überführbar sind, in der die Lagerzapfen
von der Seite in Lager am Stiefel einsteckbar sind und die Führungsvorrichtung in
dieser Lage sicherbar ist.
13. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die vordere
Sohlenhaltevorrichtung (35) drehbar (40) auf dem Ski (25) gehalten ist und zwei gegeneinander
gerichtete Sohlenhalter (36, 37) aufweist, von denen der eine (36) für den Tourenlauf
und der andere (37) für den Abfahrtslauf dient.
14. Skibindung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine Rastvorrichtung
(42 bis 45) den doppelten Sohlenhalter (35) in jeder seiner beiden Stellungen hält.
15. Skibindung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastvorrichtung (42
bis 45) als eine einstellbare Überlastsicherung ausgebildet ist.
16. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohlenhaltevorrichtung
(1) einen Lagerbock (7) und eine Steckachse (12) aufweist, die mit einem die Sohlendicke
des Stiefels übersteigenden Abstand von dem Ski (25) gehalten ist, unter die der Sohlenrand
in der Abfahrtsstellung schiebbar ist und daß für den Tourenlauf die Steckachse (12)
durch einen im Zehenbereich des Stiefels ausgebildete, quer zur Stiefellängsachse
verlaufende Lagerbuchse (20) steckbar ist.
17. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sohlenhaltevorrichtung (1) mittels einer lösbaren Haltevorrichtung (21, 22) auf dem
Ski (25) gehalten ist.
18. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sohlenhaltevorrichtung (1) mittels einer auslösenden Sicherheitshaltevorrichtung (21,
30) auf dem Ski (25) gehalten ist.
19. Skibindung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherheitshaltevorrichtung
(21, 30) einstellbar ist.
20. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lageröffnungen im Stiefel durch abgefederte Verschlußstopfen verschließbar sind.
21. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, gekennzeichnet durch eine zusätzliche
Fersenhaltevorrichtung (2), die den Stiefel in der Abfahrtsstellung gegen den vorderen
Sohlenhalter (1, 35, 70) drückt und den Stiefel bei Überlast senkrecht zur Skioberfläche
und/oder in Richtung der Skioberfläche freigibt.