[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Phosphatierung von Metalloberflächen, insbesondere
von Oberflächen aus Eisen, Stahl, Zink und/oder Aluminium mittels einer Zink, Calcium,
Phosphat und Beschleuniger, sowie gegebenenfalls weitere Zusätze enthaltende Phosphatierlösung
sowie die Anwendung dieses Verfahrens zur Vorbehandlung der Metalloberflächen für
die Elektrotauchlackierung, insbesondere für die kathodische Elektrotauchlackierung.
[0002] Der Schutz metallischer Oberflächen, insbesondere der Schutz von Eisen- und Stahloberflächen,
durch phosphathaltige Überzüge ist seit langer Zeit bekannt. Dabei werden die sogenannte
"nicht-schichtbildende Phosphatierung", d.h. die Verwendung von Alkali- und/ oder
Ammoniumorthophosphatlösungen zur Erzeugung von Eisenphosphatschichten, in denen das
Eisenion aus der zu überziehenden metallischen Oberfläche stammt, und die sogenannte
"schichtbildende Phosphatierung" unterschieden, bei der auf Metalloberflächen unter
Verwendung von Zink- oder Zink-/Calciumphosphat-Lösungen Zinkphosphatschichten bzw.
Zink-Calciumphosphat-Schichten gebildet werden.
[0003] Derartige Phosphatschichten verbessern nicht nur den Korrosionsschutz der Metalloberflächen,
sondern erhöhen auch die Haftung für auf die Oberfläche zu applizierende Lacke. Zudem
können sie in bestimmten Fällen dazu beitragen, die Eigenschaften von Metallblechen
bei der Kaltumformung und bei der Anwendung von Tiefziehverfahren zu verbessern.
[0004] Speziell für die Phosphatierung von Metalloberflächen, die später mit Elektrotauchlacken
beschichtet werden sollen, werden immer häufiger Zink-Calcium-Phosphatlösungen angewendet.
Dabei haben Erfahrungswerte über die Zusammensetzung der Badlösungen einerseits und
grundsätzliche Erkenntnisse über den Aufbau von Phosphatierungsschichten andererseits
(A. Neuhaus und M. Gebhardt, Werkstoffe und Korrosion, 567 (1966)) die Lehre vermittelt,
daß der Aufbau einheitlicher und geschlossener Phosphatierungsschichten nicht nur
von der Zusammensetzung der Badlösungen, sondern auch von der Vorbehandlung der Rohbleche,
der Aktivierung vor dem Phosphatier-Schritt, der Wahl eines geeigneten Beschleunigers
und we-iteren Verfahrens-Parametern abhängt.
[0005] In der DE-OS 15 21 818 werden wässrige Phosphatierungslösungen, die als wesentliche
Bestandteile Zink-, Calcium-, Nickel-, Phosphat-, Nitrit- und Nitrationen enthalten
und die Phosphatierung galvanisierter Eisenmetalloberflächen bei erhöhten Temperaturen
gestatten, offenbart. Ein Nachteil der offenbarten Phosphatierungslösung ist es jedoch,
daß die Temperatur des Phosphatierungsschrittes relativ hoch sein muß, um eine wirtschaftlich
vertretbare, kurze Applikationszeit der Lösungen erreichen zu können: Bei Gesamteintauchzeiten
von 1 bis 20 sec liegen die Temperaturen zwischen 66 und 116°C. Die verwendeten Lösungen
enthalten sehr hohe Gehalte an Zink- und Calciumionen bei niedrigem Phosphationen-Gehalt;
das Gewichtsverhältnis der Summe aus Zink- und Calciumionen zu Phosphationen liegt
im Bereich von 1 : 3,5 bis 1 : 7,1.
[0006] Wässrige Lösungen für Phosphatier-Verfahren, die Zink-, Calcium-, Phosphat- und gegebenenfalls
auch Nickel-Ionen und zusätzlich H
20
2 als Beschleuniger enthalten, werden in der BE-PS 81 12 20 beschrieben. Die Anwendungstemperaturen
derartiger Lösungen liegen jedoch auch relativ hoch. Im Verhältnis zum Phosphatgehalt
ist der Gehalt an Zink- und Calciumionen sehr hoch.
[0007] Verfahren zur Phosphatierung von Metalloberflächen mittels sauerer, Oxidationsmittel-haltiger
Zinkphosphatlösungen, in denen ein vergleichsweise niedriger Zinkgehalt einem deutlich
höheren Phosphatgehalt gegenübersteht und die weitere zweiwertige Metallionen, z.B.
auch Ca
2+-Ionen, enthalten können, werden in der DE-AS 22 32 067 und der DE-OS 31 18 375 beschrieben.
Mit dem Verfahren gemäß der DE-AS 22 32 067 lassen sich zwar mit frischen Anwendungslösungen
qualitativ hochwertige'Phosphatschichten ausbilden; nach Durchlauf einer höheren Zahl
von Blechen wird jedoch der Korrosionsschutz aufgrund unregelmäßiger Phosphatier-Schichten
qualitativ schlechter, z.T. bilden sich keine brauchbaren Schutzschichten mehr aus.
[0008] Ein weiterer Nachteil der meisten bisher beschriebenen Verfahren ist darin zu sehen,
daß die Qualität der im Phosphatierschritt ausgebildeten Schwermetallphosphat-Schichten
in höchstem Maße von der entfettenden Vorbehandlung der Metalloberflächen wie auch
von der Aktivierung abhängig ist. Insbesondere dem Aktivierungsschritt kommt insofern
große Bedeutung zu, als er die Grundlage für die Haftung der späteren Phosphatschichten
darstellt und damit die Qualität der sich bildenden Phosphat-Überzüge wesentlich beeinflußt.
Die gewünschte Ausbildung dünner, feinkörnig-kristalliner Phosphatüberzüge ist nur
nach hinreichender Aktivierung durch geeignete Aktivierungsmittel, z.B. phosphathaltige
Aktivierungslösungen, möglich. Dabei ergibt sich insbesondere die Schwierigkeit, eine
Stippenbildung zu vermeiden, die die Qualität der Phosphatier-Schicht nachteilig beeinflußt.
[0009] überraschend wurde nun gefunden, daß man dünne, feinkörnig-kristalline Zink-Calcium-Phosphat-Schichten
hoher Homogenität schon bei niedriger Behandlungstemperatur erhält, wenn man Metalloberflächen
mit sauren wässrigen Lösungen behandelt, die Zink-, Calcium- und Phosphationen, sowie
einen oder mehrere Beschleuniger enthalten, wobei ein enger Bereich des pH-Wertes,
ein bestimmtes Säureverhältnis, sowie ein vorgegebenes Gewichtsverhältnis der Summe
an Calcium- und Zinkionen zu Phosphat-Ionen einzuhalten sind.
[0010] Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zu Phosphatierung von Metalloberflächen,
insbesondere von Oberflächen aus Eisen., Stahl, Zink und/oder Aluminium mittels einer
sauren, Zink, Calcium, Phosphat und Beschleuniger, sowie gegebenenfalls weitere Zusätze
enthaltenden Phosphatierlösung, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Oberflächen
nach entfettender Reinigung ohne Aktivierungsschritt im Temperaturbereich von 30 bis
65°C mit Lösungen in Kontakt bringt, die mehr als 0,5 bis 1,5 g . 1
-1 Ca
2+, 0,5 bis 1,5 g . 1
-1 Zn , 10 bis 50 g . 1
-1 PO
43-, sowie als Beschleuniger 0,5 bis 30 g . 1 NO
3- und/oder 0,01 bis 0,6 g . 1
-1 NO
2- und/ oder 0,2 bis 10 g . 1
-1 ClO
3- und/oder 0,1 bis 2 g . 1
-1 einer organischen Nitroverbindung und/oder 0,01 bis 0,5 g . 1 H
20
2 bzw. eines anorganischen Peroxids enthalten und einen pH-Wert von 2,2 bis 3,8, ein
Verhältnis von freier Säure zu Gesamtsäure von 1 : 10 bis 1 : 60, sowie ein Gewichtsverhältnis
(Ca
2+ + Zn
2+) : PO
43- von 1 :> 8 bis 1: 40 aufweisen.
[0011] Die Erfindung betrifft außerdem die Anwendung dieses Verfahrens zur Vorbehandlung
der Metälloberflächen für die Elektrotauchlackierung, insbesondere für die kathodische
Elektrotauchlackierung
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere für die Phosphatierung von
Metalloberflächen aus Eisen, Stahl und Zink. Es sind jedoch auch Oberflächen aus Aluminium
mit Zink-Calcium-Schichten gemäß dem vorgelegten Verfahren zu überziehen.
[0013] Wie herausgefunden werden konnte, überziehen sich die behandelten Metalloberflächen
mit einer Schicht von Dizinkcalciumphosphat-Dihydrat (Scholzit). Obwohl in die' Phosphatier-Schicht
Zink- und Calcium-Ionen im Molverhältnis 2 : 1 eingebaut werden, ist es wesentlich
für die Zusammensetzung der Badlösungen gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren, daß
sie Zink- und Calcium-Ionen im Gewichtsverhältnis 1 : 0,5 bis 1 : 1,5, bevorzugt im
Verhältnis 1 : 1 enthalten.
[0014] Dazu werden den Lösungen geeignete wasserlösliche Zink- bzw. Calcium-Salze bzw. Lösungen
zugesetzt, so daß der Gehalt an Zn2+ 0,5 bis 1,5 g . 1
-1 Phosphatier- Lösung und der Gehalt an Ca
2+ mehr als 0,5 bis 1,5 g . 1
-1 Phosphatier-Lösung beträgt. Insbesondere werden ZnO, Phosphorsäure und Ca(NO
3)
2. 4H
20 als Ausgangsverbindungen eingesetzt.
[0015] Der durch Phosphorsäure einstellbare Anteil an PO
43--Ionen in den erfindungsgemäßen Phosphatier-Lösungen liegt wesentlich höher: er bewegt
sich im Bereich von 10 bis 5
0 g . 1
-1.
[0016] Die angegebenen Mengen der die Hauptbestandteile der erfindungsgemäßen Phosphatier-Lösung
bildenden aktiven Ionen sind also dadurch charakterisiert, daß das Gewichtsverhältnis
der Summe aus Calcium und Zink zu Phosphat immer im Bereich von l : größer 8 bis 1
: 40 liegt. Dadurch wird gewährleistet, daß auf allen behandelten Metalloberflächen
homogene Scholzit-Schichten gebildet werden; die Bildung von z.B. tertiärem Zinkphosphat-Tetrahydrat
(Hopeit) oder Dezinkeisenphosphat-Tetrahydrat (Phosphophyllit), die zusammen mit Scholzit
zu einer weniger homogenen und schlechter haftenden Schutzschicht führen würden, wird
nicht beobachtet.
[0017] Ein weiterer wesentlicher Verfahrensparameter ist darin zu sehen, daß das Molverhältnis
von freier Säure zu Gesamtsäure (Säureverhältnis) auf Werte von l : 10 bis 1 : 60
einzustellen ist. Dies bedeutet insbesondere, daß ein relativ niedriger Wert für die
Konzentration an freier Säure besonders wichtig für die Ausbildung guter Scholzit-Schichten
ist.
[0018] Als beschleunigende Oxidationsmittel werden den Phosphatierbad-Lösungen für das Verfahren
gemäß der Erfindung Nitrat-Ionen in einer Menge von 0,5 bis 30 g . 1
-1, Nitrit-Ionen in einer Menge von 0,01 bis 0,6 g . 1
-1, Chlorat-Ionen in einer Menge von 0,2 bis 10 g . 1-1, organische Nitroverbindungen
in einer Menge von 0,1 bis 2 g . 1
-1 und/oder anorganische Peroxide bzw. H
20
2 in einer Menge von 0,01 bis 0,5 g . 1 Badlösung zugesetzt.
[0019] Sollen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Aluminiumflächen phosphatiert werden,
so können den Badlösungen einfache und/oder komplexe Fluoride in einer Menge von 0,01
bis 2 g .1
-1 zugesetzt werden, um auch kleinste Mengen von Aluminium, die aus der Metalloberfläche
in das Bad treten und seine Wirksamkeit beeinträchtigen könnten, durch Fluorid-Ionen
zu komplexieren.
[0020] Die Phosphatier-Lösungen, mit denen Metalloberflächen entsprechend dem erfindungsgemäßen
Verfahren phosphatiert werden, können auch weitere Metall-Ionen enthalten, z.B. Ni2+
Ihr Gehalt liegt im Bereich von 0,01 bis 1,5 g . 1
-1 Badlösung.
[0021] Die Behandlung der Eisen-, Stahl-, Zink- und/oder Aluminiumoberflächen gemäß dem
vorliegenden Verfahren kann im Spritzen, Tauchen oder auch im Fluten erfolgen; es
sind jedoch auch kombinierte Verfahren, wie z.B. Spritztauchen mit gleich gutem Erfolg
anwendbar. Die Zeiten, während denen die Phosphatierlösungen mit den Metalloberflächen
in Kontakt stehen, liegen zwischen 60 und 240 sec. Sie betragen z.B. für Spritzverfahren
zwischen 60 und 180 sec und für das Tauchen 90 bis 240 sec. Es sind jedoch auch wesentlich
kürzere Behandlungszeiten möglich.
[0022] Die Metalloberflächen werden erfindungsgemäß mit den Phosphatierlösungen im Temperaturbereich
von 30 bis 65°C behandelt. Bevorzugt werden Temperaturen zwischen 48 und 57°C angewendet.
[0023] Einer der wesentlichen Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es, daß die
Ausbildung der Scholzit-Schichten auf den Metalloberflächen völlig unabhängig davon
erfolgt, welche Art von Reinigung dem Phosphatier-Schritt vorangegangen ist. Bei Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht also völlige Freiheit hinsichtlich der Wahl
der Entfettungs- und Reinigungsmittel.
[0024] Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß besonders dünne, feinkörnig-kristalline
Phosphatschichten auch ohne Anwendung von Aktivierungsmitteln erhalten werden, wie
sie bei bisher bekannten Verfahren üblich waren. Dies erspart nicht nur mindestens
einen der Phosphatierung vorausgehenden Verfahrensschritt, sondern auch die dafür
notwendigen Rohstoffe, wie z.B. Titanphosphate, die als Aktivierungsmittel Anwendung
finden.
[0025] Entsprechend dem Verfahren der vorliegenden Erfindung werden ausgezeichnete Schutzschichten
mit einer Schichtdicke zwischen 0,5 und 5 µm erhalten, die als Grundlage für Elektrotauchlacke,
insbesondere für kathodische Elektrotauchlacke, wie sie in der Autoindustrie zunehmend
verwendet werden, hervorragend geeignet sind. Die erfindungsgemäß erhaltenen Phosphatierschichten
sind jedoch auch als Grundlage für andere organische Oberflächen-Schutzschichten geeignet.
[0026] Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele näher erläutert.
[0027] Die erfindungsgemässen Phosphatierlösungen wurden nach an sich bekannten Verfahren
dadurch hergestellt, daß man die gewünschten Komponenten, insbesondere Zinkoxid, Phosphorsäure
und Calciumnitrat-Tetrahydrat enthaltende Konzentrate, Salze und Lösungen vereinigte
und mit Wasser auf die erfindungsgemässen Konzentrationen verdünnte.
Beispiel 1
[0028] Es wurde eine Phosphatierungslösung hergestellt, die
1,0 gl-1 Ca2+
1,2 gl-1 Zn2+
29,5 gl-1 PO43-
1,0 gl-1 ClO3
3,2 gl-1 NO3-
0,1 gl-1 N02
enthielt.
[0029] Die Phosphatierlösung hatte folgende Kenndaten: pH-Wert: ca. 3,1
Säureverhältnis: ca. 1 : 19

[0030] Stahlbleche, die zuvor mit einer alkalischen Reinigungslösung bei 50°C während 3
Minuten durch Tauchbehandlung gereinigt und mit Wasser gespült worden waren, wurden
mit der vorgenannten Phosphatierlösung 4 Minuten bei 55°C im.Tauchen behandelt. Anschließend
wurde mit Wasser und mit destilliertem Wasser gespült und getrocknet.
[0031] Die erzeugten Phosphatschichten waren feinkristallin und geschlossen.
[0032] Danach wurden die Bleche mit einem kathodischen Elektrotauchlack beschichtet und
20 Minuten durch Erwärmen bei 185°C getrocknet. Die Trockenfilmdicke des Lackes betrug
18 µm.
[0033] Anschließend wurden die Bleche mit einem Einzelschnitt nach DIN 53167 versehen und
dem Salzsprühtest gemäß DIN 50021 während einer Zeitdauer von 480 h unterworfen. Die
Auswertung nach DIN 53167 ergab eine Unterwanderung von < 0,1 mm.
[0034] Das Beispiel veranschaulicht, daß das erfindungsgemäße Verfahren gute Phosphatschichten
entstehen läßt.
Beispiel 2
[0035] Es wurde eine Phosphatierlösung hergestellt, die
0,6 gl-1 Ca2+
0,7 gl-1 Zn2+
22,6 gl-1 PO43-
0,3 gl-1 Ni2+
2,7 gl-1 NO3-
0.5, gl-1 F
0,1 gl-1NO2-
enthielt.
[0036] Die Phosphatierlösung hatte folgende Kenndaten: pH-Wert: ca. 3,3
Säureverhältnis: ca. 1 : 39
[0037] Stahlbleche, die zuvor mit einer alkalischen Reinigungslösung bei 45°C während 60
Sekunden durch Spritzbehandlung gereinigt worden waren, wurden mit der vorgenannten
Phosphatierlösung 90 Sekunden bei 48°C im Spritzen behandelt. Anschließend wurde mit
Wasser und mit destilliertem Wasser gespült und durch Preßluft getrocknet.
[0038] Die erzeugten Phosphatschichten waren feinkristallin und geschlossen.
[0039] Danach wurden die Bleche mit einem kathodischen Elektrotauchlack beschichtet und
20 Minuten durch Erwärmen bei 185°C getrocknet. Die Trockenfilmdicke des Lackes betrug
18 µm.
[0040] Anschließend wurden die Bleche mit einem Einzelschnitt nach DIN 53167 versehen und
dem Salzsprühtest gemäß DIN 50021 während einer Zeitdauer von 480 h unterworfen. Die
Auswertung nach DIN 53167 ergab eine Unterwanderung von < 0,1 mm.
[0041] Das Beispiel veranschaulicht, daß das erfindungsgemäße Verfahren gute Phosphatschichten
entstehen läßt.
Beispiel 3
[0042] Es wurde eine Phosphatierlösung hergestellt, die
1,3 gl-1 Ca2+
1,3 gl-1 Zn2+
21,2 gl 1 PO43-
1,0 gl-1 Ni2+
2,2 gl-1 ClO3-
0,6 gl-1 Natriumnitrobenzolsulfonat
enthielt.
[0043] Die Phosphatierlösung hatte folgende Kenndaten:
pH-Wert: ca. 2,9
Säureverhältnis: ca.1 : 18.6

[0044] Elektrolytisch verzinkte Stahlbleche, die zuvor mit einer alkalischen Reinigungslösung
bei 50°C während 3 Minuten durch Tauchbehandlung gereinigt und mit Wasser gespült
worden waren, wurden mit der vorgenannten Phosphatierlösung 3 Minuten bei 57°C im
Tauchen behandelt. Anschließend wurde mit Wasser und mit destilliertem Wasser gespült
und durch Preßluft getrocknet.
[0045] Die erzeugten Phosphatschichten waren feinkristallin und geschlossen.
[0046] Danach wurden die Bleche mit einem kathodischen Elektrotauchlack beschichtet und
20 Minuten durch Erwärmen bei 185°C getrocknet.
[0047] Die Trockenfilmdicke des Lackes betrug 18 µm.
[0048] Anschließend wurden die Bleche mit einem Einzelschnitt nach DIN 53167 versehen und
dem Salzsprühtest gemäß DIN 50021 während einer Zeitdauer von 480 h unterworfen. Die
Auswertung nach DIN 53167 ergab eine Unterwanderung von < 0,1 mm.
[0049] Das Beispiel veranschaulicht, daß das erfindungsgemäße Verfahren gute Phosphatschichten
entstehen läßt.
Beispiel 4
[0050] Es wurde eine Phosphatierlösung hergestellt, die
1,0 gl-1 Ca2+
1,4 gl-1 Zn2+
26,6 gl-1 PO43-
3,2 gl-1 NO3-
0,1 gl-1 NO2-
enthielt.
[0051] Die Phosphatierlösung hatte folgende Kenndaten:
pH-Wert ca. 3,6
Säureverhältnis: ca 1 : 48

[0052] Stahlbleche, die zuvor mit einer alkalischen Reinigungslösung bei 45°C während 60
Sekunden durch Spritzbehandlung gereinigt worden waren, wurden mit der vorgenannten
Phosphatierlösung_120 sec. bei 35°C im Spritzen behandelt. Anschließend wurde mit
Wasser und mit destilliertem Wasser gespült und durch Preßluft getrocknet.
[0053] Die erzeugten Phosphatschichten waren feinkristallin und geschlossen.
[0054] Danach wurden die Bleche mit einem kathodischen Elektrotauchlack beschichtet und
20 Minuten durch Erwärmen bei 185°C getrocknet. Die Trockenfilmdicke des Lackes betrug
18 µm.
[0055] Anschließend wurden die Bleche mit einem Einzelschnitt nach DIN 53167 versehen und
dem Salzsprühtest gemäß DIN 50021 während einer Zeitdauer von 480 h unterworfen. Die
Auswertung nach DIN 53167 ergab eine Unterwanderung von 0,2 mm.
[0056] Das Beispiel veranschaulicht, daß das erfindungsgemäße Verfahren gute Phosphatschichten
entstehen läßt.
Vergleichsbeispiel
[0057] Gemäß der DE-OS 15 21 818, S. 12, wurde die Lösung B hergestellt.
[0058] Stahlbleche, die zuvor mit einer alkalischen Reinigungslösung bei 72°C während 30
sec gereinigt worden waren, wurden mit der vorgenannten Phosphatierungslösung 60 sec
bei 66°C im Spritzen behandelt. Anschließend wurde mit Wasser und mit destilliertem
Wasser gespült und durch Preßluft getrocknet. Die erzeugten Phosphatschichten waren
grob kristallin und nicht ganz geschlossen.
[0059] Danach wurden die Bleche mit einem kathodischen Elektrotauchlack beschichtet und
20 min durch Erwärmen bei 185°C getrocknet. Die Trockenfilmdicke des Lackes betrug
18 µm.
[0060] Anschließend wurden die Bleche mit einem Einzelschnitt nach DIN 53167 versehen und
dem Salzsprühtest gem. DIN 50021 während einer Zeitdauer von 480 h unterworfen. Die
Auswertung nach DIN 53167 ergab eine Unterwanderung von 4 bis 6 mm
[0061] Das Vergleichsbeispiel veranschaulicht, daß im Gegensatz zu den erfindungsgemässen
Beispielen ein deutlich verminderter Korrosionsschutz erreicht wird.
1. Verfahren zur Phosphatierung von Metalloberflächen insbesondere von Oberflächen
aus Eisen, Stahl, Zink und/oder Aluminium mittels einer sauren, Zink, Calcium, Phosphat
und Beschleuniger, sowie gegebenenfalls weitere Zusätze, wie Nickel oder Fluoride,
enthaltenden Phosphatier-Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oberfläche nach
entfettender Reinigung ohne Aktivierungsschritt im Temperaturbereich von 30 bis 65°C
mit Lösungen in Kontakt bringt, die
a) mehr als 0,5 bis 1,5 g . 1-1 Ca2+;
b) 0,5 bis 1,5 g . 1-1 Zn2+,
c) 10 bis 50 g . 1-1 PO43-,
sowie als Beschleuniger
d) 0,5 bis 30 g . 1-1 NO3- und/oder
0,01 bis 0,6 g . 1 1 N02 und/oder
0,2 bis 10 g . 1-1 ClO3- und/oder
0,1 bis 2 g . 1-1 einer organischen Nitroverbindung und/oder
0,01 bis 0,5 g . 1-1 eines anorganischen Peroxids bzw. H202
enthalten und einen pH-Wert von 2,2 bis 3,8, ein Verhältnis von freier Säure zu Gesamtsäure
von 1 : 10 bis 1 : 60, sowie ein Gewichtsverhältnis (Ca
2+ + Zn
2+) : PO
43- von 1 :> 8 bis 1 : 40 aufweisen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Metalloberflächen
mit Phosphatier-Lösungen in Kontakt bringt, die Zn2+- und Ca2+-Ionen im Gewichtsverhältnis von 1 : 0,5 bis 1 : 1,5, bevorzugt im Verhältnis 1 : 1
enthalten.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Metalloberflächen
mit Phosphatier-Lösungen in Berührung bringt, die Ni2+ in einer Menge von 0,01 bis 1,5 g . 1-1 enthalten.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Metalloberflächen
mit Phosphatier-Lösungen in Kontakt bringt, die einfache und/oder komplexe Fluoride
in Menge von 0,01 bis 2 gl-1 enthalten.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Metalloberflächen
bei 48 bis 57°C mit den Phosphatier-Lösungen in Kontakt bringt.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Metalloberflächen
im Tauchen, Spritzen, Fluten oder durch kombinierte Verfahren behandelt.
7. Anwendung des Verfahrens nach Ansprüchen 1 bis 6 zur Vorbehandlung von Metalloberflächen
insbesondere aus Eisen, Stahl, Zink und/oder Aluminium für die Elektrotauchlackierung,
insbesondere für die kathodische Elektrotauchlackierung.