[0001] Die Erfindung betrifft ein Kohlenoxid-Atemschutzgerät mit von der Einatem- und Ausatemluft
durchströmter Filtereinrichtung, die einen CO-Katalysator enthält.
[0002] Ein derartiges Kohlenoxid-Atemschutzgerät ist bereits aus dem Dräger-Heft 320 (Mai-Sept.
1981) "Dräger-PARAT-mask und Gerätevarianten" bekannt.
[0003] Das laut Erfindung vorgesehene Gerät unterscheidet sich grundsätzlich von allen bisher
in der-Praxis gebräuchlichen entsprechenden Atemschutzgeräten. Deren Filtereinrichtungen
zum Schutz gegen Kohlenoxid enthalten einen Kontaktstoff (Katalysator) aus einem Gemisch
von Kupferoxid und Mangandioxid, das unter dem Namen Hopkalit bekannt ist. Hopkalit
wird jedoch durch Aufnahme von Feuchtigkeit sehr schnell vergiftet. Deshalb muß der
Katalysator durch ein sehr wirksames Trockenmittel gegen den schädlichen Einfluß der
Luftfeuchtigkeit geschützt werden. Zur Erzielung ausreichender Haltezeiten muß zur
Trocknung der zu filtrierenden Einatemluft viel Trockenmittel vorgeschaltet werden.
Trotzdem erfordern Hopkalitfilter einen großen Aufwand für eine wasserdampfdichte
Verpackung.
[0004] Die Verwendung des Hopkalits ganz ohne Trockenmittel erlaubt nur geringe Einsatzzeiten;
derart ausgerüstete Atemschutzgeräte sind nur für Sonderaufgaben einsetzbar.
[0005] Aus der DE-PS 12 46 416 ist ein Kohlenoxid-Filterselbstretter bekannt, bei dem ein
Filterbehälter an einem Atemanschluß, wie Mundstück oder Atemschutzmaske, angeschlossen
ist. Der Atemanschluß ist mit einem Ausatemventil versehen. Das Filtergehäuse enthält
einen Kohlenoxid oxidierenden Katalysator, das Hopkalit, und weitere Filtermaterialschichten,
die insbesondere als Trockenmittel den Katalysator vor Feuchtigkeit schützen. Das
Filtergehäuse steht ohne Zwischenschaltung eines Einatemventils in offener Verbindung
mit dem Mundstück- oder Maskeninnenraum. Der Ausatemwiderstand des Ausatemventils
ist kleiner als der Einatemwiderstand der Filtermasse. Dadurch tritt eine Rückströmung
der ausgeatmeten Luft durch das Filtermaterial nicht ein.
[0006] Die Feuchtigkeitsempfindlichkeit des Katalysators bildet eine besondere Schwierigkeit.
Sie erfordert die Anordnung des Trockenmittels, die eine Vergrößerung von Gewicht,
Volumen und Atemwiderstand mit sich bringt. Die Gebrauchsdauer des Gerätes ist durch
das Trocknungsvermögen des verfügbaren Trockenmittels begrenzt. Eine Bereitstellung
des Gerätes ist nur unter Feuchtigkeitsabschluß möglich, d.h. es ist eine teure und
empfindliche wasserdampfdichte Verpackung erforderlich. Bei deren unbemerkter Undichtigkeit
wird die Rettungsfunktion des Gerätes vereitelt.
[0007] Im Dräger-Heft 320 wird über die "Dräger-PARATmask und Gerätevarianten" berichtet.
Das Gerätekonzept basiert auf der Forderung, Menschen aller Altersstufen aus brandverqualmten
Gebäuden zu retten, und zwar mit einem Atemschutzgerät, das in einer Universalgröße
bereitgestellt wird.Ein allseitig dicht verschlossener Behälter schützt das in der
Parat-Maske enthaltene CO-Filter vor Wasserdampf aus der umgebenden Atmosphäre und
sichert dem Gerät eine langjährige Betriebsbereitschaft. Jeder Verpackungsbehälter
wird nach dem Verschließen und vor Auslieferung einzeln einer Dichtigkeitsprüfung
unterzogen. Bei Geräten für die Selbstrettung, die für einen langen Zeitraum ohne
Wartung und Funktionskontrolle für den Einsatz bereitgehalten werden, ist eine größtmögliche
Einfachheit und damit Betriebssicherheit anzustreben. Es wurde hier auf Ventile verzichtet,
der Betrieb erfolgt in Pendelatmung. Damit wird durch das CO-Filter eingeatmet und
die Ausatemluft verläßt das Filter auch auf dem gleichen Wege wieder rückwärts. Dem
Katalysator, dem Hopkalit, ist kein Trockenmittel vorgeschaltet. Eine Anfeuchtung
des Trockenmittels und damit sein Unbrauchbarwerden während der langen Bereitstellung
tritt hier nicht ein. Eine dadurch sehr viel kürzere Haltezeit des
Hopkalit wird bewußt, erlaubt durch die beabsichtigte Verwendung als Fluchtfilter,
in Kauf genommen.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist, ein Kohlenoxid-Atemschutzgerät so zu verbessern, daß es
bei kleinerem und leichteren Bauumfang unempfindlich gegen eine rauhe Behandlung ist
und auch nach langer Bereitstellungszeit eine viel längere Haltezeit sichert.
[0009] Diese Aufgabe wird mit einem gattungsgemäßen Kohlenoxid-Atemschutzgerät mit einem
Pt-Katalysator, der ein Metall aus der Gruppe der Platinmetalle auf einem Träger ist,
gelöst.
[0010] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß es möglich
wurde, einen CO-Katalysator ohne zusätzlich notwendiges Trockenmittel direkt zu verwenden.
Der Pt-Katalysator bleibt unvergiftet, wenn er intermittierend betrieben wird; das
heißt, daß nacheinander sowohl die Einatemluft als auch die Ausatemluft durch das
Kohlenoxid-Filter geführt werden. Die Funktionsfähigkeit bleibt bei normaler Temperatur
erhalten, so daß ein vollständiger Umsatz von Kohlenoxid mit Luft-Sauerstoff gewährleistet
ist. Dies Filter ist unempfindlich gegen den Einfluß von Luftfeuchtigkeit. Es unterscheidet
sich damit grundsätzlich von allen anderen bisher gebräuchlichen Atemschutzfiltern
zum Schutz gegen Kohlenoxid.
[0011] Der Verzicht auf ein Trockenmittel macht das Gerät viel kleiner, leichter und unempfindlicher.
Der Bereitschaftsbehälter muß nicht mehr wasserdampfdicht sein und kann nur mit Rücksicht
auf die mechanische Beanspruchung einfach ausgelegt sein.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden beschrieben. Die Zeichnung zeigt einen schematischen Längsschnitt durch
ein als CO-Filterselbstretter vorgesehenes Atemschutzgerät.
[0013] Der Kohlenoxid-Filterselbstretter ist in der Bereitstellung, in der er in der Nähe
der Arbeitsstelle deponiert ist oder am Körper getragen wird, in einem Bereitschaftsbehälter
enthalten, damit er gegen mechanische Beschädigungen und Verschmutzungen geschützt
ist.
[0014] Das Gerät besteht aus dem Filtergehäuse l, in dem der Pt-Katalysator 2 zwischen strömungsgünstigen
Halteflächen 3 untergebracht ist. Eine Vorfilterschicht 4 hält den Staub zurück. Ein
Deckel 5 schließt das Filtergehäuse 1 ab.
[0015] Nach der entgegengesetzten Seite wird das Filtergehäuse 1 durch ein Mundstückgehäuse
6 ergänzt. Dies besitzt zur Einatemöffnung ein Mundstück 7 mit einer Nasenklemme 8.
[0016] Der Kohlenoxid-Filterselbstretter nach der Erfindung wird in Pendelatmung beatmet,
das heißt es wird auf dem gleichen Wege eingeatmet 9 wie auch ausgeatmet 10.
[0017] Der Pt-Katalysator 2 ist ein Metall aus der Gruppe der Platinmetalle, wie Platin,Palladium
oder Rhodium auf einem Träger aus Aktivkohle, Aluminiumoxid usw.