[0001] Die Erfindung betrifft eine Wärmepumpenheizvorrichtung, bei der Rauch- oder Abgas
vorzugsweise von einem Heizkessel durch einen Kühler geführt ist, und der eine Wärmepumpenanlage
mit einem Kühlmittelkreislauf, der über einen Kompressor , zur Heizwärmeabgabe über
einen Verflüssigerwärmetauscher und über einen Verdampfer eines Kühlers geführt ist,
enthält und bei der die Wärme, die aus dem Rauchgas entzogen wird, verdampferseitig
der Wärmepumpenanlage zugeführt wird.
[0002] Es ist bekannt, sogenannte bivalente Heizvorrichtungen, die eine Wärmepumpenanlage
und einen Heizkessel beinhalten, mit einem Kühler zur Abkühlung des Rauchgases des
Heizkessels, zwecks Gewinnung der dem Rauchgas entzogenen Wärme zu Heizzwecken über
die Wärmepumpen, auszurüsten, wobei aus sicherheitstechnischen Gründen der Kühler
nicht voll mit Rauchgas beaufschlagt wird, sondern eine Zumischung des Mehrfachen
an Zuluft zum Rauchgas vorgenommen wird. Hierdurch wird die Energie im Rauchgas zum
Teil mit der erhöhten Menge Abluft des Kühlers abgeführt, wodurch sie dem Heizzweck
verloren geht, und die Entropie im Rauchgas geht durch den Mischvorgang verlustio,
wodurch der Wirkungsgrad der Wärmepumpe bei der Rückgewinnung verringert ist verglichen
zu einer Zuführung bei Rauchgastemperatur.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung vorgenannter Art zu offenbaren, bei
der ein Energie- und Entropieverlust durch Zumischung von Zuluft vermieden wird und
die sicherheitstechnischen Forderungen erfüllt werden.
[0004] Die Lösung der Aufgabe besteht darin, daß der Kühler des Verdampfers ein erster Kühler
ist und der Kühler des Rauchgases ein zweiter Kühler ist und die beiden Kühler durch
einen zweiten Kühlmittelkreislauf verbunden sind und der erste Kühlmittelkreislauf
durch die Wärmepumpenanlage führt.
[0005] Zur Erfüllung der sicherheitstechnischen Anforderung, daß ein Verdampfungskühler
nicht voll mit Rauchgas beaufschlagt wird, ist ein zusätzlicher Flüssigkeits-Kühlmittelkreislauf
durch den Rauchgaskühler geführt, der weiterhin durch einen Kühler mit einem Verdampfer
des Wärmepumpenkreislaufs führt. Die Kühlmittelflüssigkeit, die zum Beispiel ein bekanntes
Frostschutzmittel ist und etwa aus Glykolen oder Sole besteht, entzieht aus den Rauchgasen,
die etwa mit einer Temperatur von 250° C einen Heizkessel verlassen und dann zum Beispiel
unter den Taupunkt abgekühlt werden, bei dieser entsprechenden Temperatur die Wärmeenergie,
wodurch diese mit extrem hohem Wirkungsgrad von der Wärmepumpe abgeführt wird.
[0006] Da das abgekühlte Rauchgas zu geringen Auftrieb besitzt, wird es mit Hilfe eines
Ventilators durch ein Kaminrohr abgeführt. Der Querschnitt des Kaminrohres kann allerdings
relativ klein gehalten werden, da keine Zuluft beigemischt wird.
[0007] Eine vorteilhafte Anordnung des Rauchgaskühlers ergibt die Anbringung oberhalb des
Kamins, da dann der Rauchgasventilator erübrigt wird und ein Versotten des Kamins
durch Kondensation ausgeschloassen ist.
[0008] Für die Zuführung der Wärmeenergie im zweiten Kühlmittelkreislauf sind zwei vorteilhafte
Ausführungen dargestellt. Im einen Fall ist der Verdampfer des 1. Kühlmittelkreislaufes
des Kühlers im 2. Kühlmittelkreislauf parallel zu dem Verdampfer der Wärmepumpenanlage
geschaltet, über den der Außenluft oder dem Grundwasser Wärmeenergie entzogen wird
und im anderen Fall ist der Kühler des 2. Kühlmittelkreislaufs direkt thermisch gekoppelt
mit dem Verdampfer, mit dem der Außenluft Wärmeenergie entzogen wird. Letztere Ausführung
führt zu einer Vereinfachung, da der zweite Verdampfer und Steuerelemente für die
Verdampfer entfallen.
[0009] Die Steuerung der parallelen Verdampfer bzw. der Arbeitsweise des kombinierten Kühlers
ist vorteilhaft so vorgesehen, daß die Wärmepumpe in dem Umfang dem Rauchgas Wärmeenergie
entzieht, wie der entsprechende Wirkungsgrad günstiger ist als bei Wärmegewinnung
aus der Außenluft bzw. dem Grundwasser oder ähnlichem. Die Steuerung geschieht über
einen entsprechenden Temperaturvergleich.
[0010] Eine vorteilhafte Erhöhung des Gesamtwirkungsgrades der Vorrichtung ist dadurch erreicht,
daß im zweiten Kühlmittelkreislauf ein Kühlmittelspeicher vorgesehen ist, der es ermöglicht,
die Wärmeenergie, die laufend aus dem Rauchgas entzogen wird und nicht laufend von
der Wärmepumpenanlage abgeführt werden kann, zwischenzuspeichern, so daß sie in der
Betriebspause des Brenners des Heizkessels von der Wärmepumpe aus dem Kühlmittelspeicher
entnommen werden kann. Das in der Pause heruntergekühlte Kühlmittel senkt die Abgastemperatur
vorteilhaft entsprechend weit ab. Das Volumen bzw. die Wärmekapazität des Speichers
ist den üblichen Einschaltzeiten des Brenners vorteilhaft angepaßt.
[0011] Für die Steuerung der Vorrichtung ist vorteilhaft eine zentrale Steuervorrichtung
vorgesehen, der die notwendigen Temperatursignale zugeführt werden, und die die Ventilatoren,
Antriebe der Ventile, Mischer und Luftklappen sowie den Brenner und die Wärmepumpenanlage
entsprechend der Optimierungsvorgaben steuert.
[0012] Die Ausgestaltung der Vorrichtung und des Verfahrens zur Steuerung in vorteilhafter
Weise ist im einzelnen anhand der Fig. 1 bis 7 dargestellt:
Fig. 1 zeigt eine Blockschaltung einer Vorrichtung mit zwei Verdampfern in Parallelschaltung,
Fig. 2 zeigt einen Luftwärmetauscher kombiniert mit dem Kühler des zweiten Kühlmittelkreislaufs,
Fig. 3 zeigt eine Anordnung des Luftwärmetauschers nach Fig. 2 im Gehäuse (geöffnet)
von der Seite,
Fig. 4 zeigt eine Alternative zu Fig. 3 als Schnitt durch Fig. 5,
Fig. 5 zeigt eine Draufsicht auf ein Gehäuse zum Luftwärmetauscher,
Fig. 6 zeigt einen Rauchgaskühler auf einem Kamin angeordnet von der Seite,
Fig. 7 zeigt einen horizontalen Schnitt durch Fig. 6.
[0013] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer bivalenten Heizvorrichtung. Wie
bekannte Anlagen dieser Art besitzt diese eine Wärmepumpenanlage 52,4,6 mit einem
Kühlmittelkreislauf mit einem Kompressor 52, einem Verflüssiger 5 eines Verflüssiger-Wärmetauschers
4, über den die Wärme abgeführt wird, und einen Verdampfer 6, der Außenluft Wärme
entzieht, die mit einem Ventilator 61 durch die Rippen des Verdampfers 6 gezogen wird.
Aus dem Wärmetauscher 4 wird mit einer Pumpe 42 über ein Rückschlagventil 41 der Heizkreislauf
2 und/oder der Brauchwasser-Wätmetauscher 31 je nach der Stellung des Mischers 43
und ggf. dem Betrieb der Pumpe 32 mit dem erwärmten Wasser im Wasserkreislauf beaufschlagt.
Die Steuerung der Pumpe 32 und des Mischers 43 geschieht in bekannter Weise abhängig
von vorgegebenen Temperaturen für das Brauchwasser im Speicher 3 und im Vorlauf des
Heizkreises, in denen jeweils Temperaturmelder 3rn,13m angeordnet sind.
[0014] Im Heizkreis-Kreislauf ist für eine intensive Durchströmung eine weitere Pumpe 22
mit einem Rückschlagventil 21 vorgesehen, und ein Rückschlagventil 23 führt über eine
Rücklaufleitung 24 und einen Mischer 12 zur Pumpe 22 zurück. Auf diese Weise wird
der Wärmetauscher 4 über die Urnlaufleitung 44 stets nur von einem zulässigen Teilstrom
des Kreislaufwasser durchströmt, so daß eine Zerstörung verhindert wird.
[0015] Reicht die Leistung der Wärmepumpenanlage nicht aus, um den Wärmebedarf zu decken,
das heißt sinken die Temperaturen im Speicher 3 und/oder Vorlauf 13 unter untere Grenzwerte
ab, so wird der Heizkessel 1 durch die Brennersteuerung Bs in Betrieb gesetzt. Dieser
ist mit seinem Heizregister einerseits über ein Rückschlagventil 11 am Vorlauf 13
des Heizkreises und andererseits am zweiten Ausgang des Mischers 12 sowie parallel
dazu am Rücklauf des Brauchwasser-Wärmetauschers 31 angeschlossen. Der Mischer 12
wird durch den Mischerantrieb 12a so betätigt, daß jeweils eine vorgegebene Vorlauftemperatur
erhalten bleibt. Wird dem Kessel keine Wärme mehr entzogen, so schaltet die Brennersteuerung
bei überschreiten einer vorgegebenen Kesseltempratur in bekannter Weise ab.
[0016] Die Temperatur des Rauchgases R ist üblich heim Verlassen des Kessels 250° C. Dieses
Rauchgas wird erfindungsgemäß über einen Rauchgaskühler 8 geleitet und mit einem Abgasventilator
81 als gekühltes Abgas A durch einen Kamin abgeführt.
[0017] Der Rauchgaskühler 8 ist von einem eigenen Kühlmittelkreislauf der über Leitung 84,
Pumpe 82, Leitung 85, Kühler 87, Leitung 85 Kühler 87, Leitung 86 mit dem Druck- und/oder
Druckfluβmesser 86pv , einen Speicher 83 für Kühlmittel und vorbei an einem Temperaturmelder
86m zurück zum Rauchgaskühler 8 führt. Der Kühler87 erhält einen Verdampfer 7, der
im Wärmepumpenkreislauf parallel zum Verdampfer 6 liegt.
[0018] Die Verteilung des Kondensats, das dem Kühlmittelkreislauf der Wärmepumpenanlage
vom Verflüssiger 5 über Leitung 55 den Verdampfern 6 und 7 parallel zugeführt wird,
geschieht einmal über jeweils vorgeschaltete steuerbare Kondensatventile 56,57 und
Kondensatumleitungen 62,64,65;72,74,75, die jeweils aus einem Umlaufsteuerventil 62,72,
einer Umleitung 64,71 einem Temperaturfühler 66t,76t an den Dampfaustrittsteitungen
66,76 und einer Umlaufsteuerung 65,75, die aufgrund der Temperatur am Temperaturfühler
und jeweils vorgegebener Vergleichswerte dem Antrieb 62a,72a des Umlaufsteuerventils
62,72 betätigt, so daß jeweils ein unabhäniger geschlossener Regelkreis vorliegt.
[0019] Die Vergleichswerte sind jeweils so gewählt, daß ein optimaler Wirkungsgrad der Wärmepumpe
erreicht wird und jeweils am Temperaturfühler 66t O° C herrscht, wenn die Zulufttemperatur
7° C beträgt und am Temperaturfühler 76t + 1° C herrscht, wenn die Temperatur des
gekühlt auftretenden Kühlmittels in Leitung 86 + lo° C beträgt. Diese Einstellung
der Referenz der Regler erfolgt jeweils beim Betrieb der beteiligten Kreislaufhauteile,
das heißt von Wärmepumpe, Heizkessel, Ventilatoren 61,81, Pumpe 82 usw.
[0020] Die Kondensatventile 56,57 werden jeweils parallel zum entsprechen den Ventilator
61 bzw. der Pumpe 82 durch den Magneten 56a, 57a betätigt. Für die Steuerung der Heizvorrichtung
ist eine Steuervorrichtung ST vorgesehen, die als Mikroprozessor ausgeführt sein kann,
der die Signale der Temperaturmelder Tm für unter anderem Zuluft 9m, Kaltluft 6m,
Kühlmittel 86m, Vorlauf 13m, Brauchwasser 3m und des Druck- oder Durchlaufmelders
86 pv sowie Eingabedater für den Grenzwertvergleich oder Betriebszustände mit einer
Eingabevorrichtung E zum Beispiel einer Tastatur oder Wählschaltern zugeleitet werden.
Weiterhin enthält sie zweckmäβig einen Zeitgeber zur Steuerung der Betriebszustände
abhängig von der Tages- zeit und zur Mindest- und Maximalzeitüberwachungen oder Steuerungen
der Einschaltperioden der Wärmepumpe und des Heizkessels. Abhängig von den genannten
Ausgangswerten werden jeweils Ausgänge (jeweils mit Index "s" bezeichnet) aktiviert,
die im einzelnen folgende Antriebe (jeweils mit Index "a" bezeichnet) ansteuern:
- Kondensatventile KVs - Antriebsmagnete 56a,57a für Kondensatventile 56,57
- Stellantriebe Ss - Antriebsmotore 12a,43a für steuerbar 3-Wege - Stellventile 12,43
- Kompressorantrieb Ks - Antriebsmotor - Kompressor S2
- Pumpenantriebe Ps - Pumpenmotore - Pumpen 22,32,42
- Ventilatorantriebe Vs - Ventilatoren 61,81
- Brennersteuerung Rs des Heizkessels 1
- Umluftlappenantrieb UKs - Antrieb 91a der Kaltluftklappe 91 (Fig. 3).
[0021] Die Signalausgänge sind jeweils entsprechend der Anzahl der angeschlossenen Antriebe
mehrfach ausgeführt. Der Antrieb des Ventilators 61b bzw. 61c in Fig. 3,4,5 ist durch
entsprechende Steuersignale der Steuervorrichtung ST - wie unten ausgeführt - in der
Geschwindigkeit regelhar.
[0022] Die Steuerung arbeitet folpendermaßen:
Sobald die βrennersteuerung Bs bei entsprechendem Energiebedarf eingeschaltet ist,
der von der Warmepumpenanlage bei zu niedriger Temperatur der Zuluft ZL nicht bereitgestellt
werden kann, das heißt die Vorlauftemperatur zu niedrig ist, wird auch die Pumpe 82
und ggf. das Kondensatventil 57a aktiviert. Das Kondensatzventil 56a kann während
dieser Zeit ausgeschaltet sein. Das Rauchgas R wird dadurch unter den Kondensationspunkt
abgekühlt, was einen weitgehenden Energieentzug bedeutet. Soweit die Leistung der
Wärmepumpenanlage nicht ausreicht, die gesamte Energie laufend dem Heizkreis zuzuführen,
erwärmt sich das Kühlmittel, dessen Volumen durch den Speicher 83 bestimmt ist, der
vorteilhaft so groß ausgelegt ist, daß cine Temperaturerhöhrung von maximal 20° C während der normalen Einschaltdauer des Brenners auftritt.
[0023] Nach Abschalten des Brenners, wenn also eine ausreichende Nachheizung erfolgte, arbeitet
die Pumpe 82 so lange weiter, bis die Kühlmitteltemperatur am Temperaturmelder 86rn
auf die Temperatur der Zuluft am Temperaturmelder 9m abgesunken ist. Dann wird die
Pumpe 82 abgeschaltet, und die Kondensatventile 57a, 56a werden umgeschaltet, so daß
der normale Wärmepumpenbetrieb stattfindet.
[0024] Das Signal des Druck- oder Durchflußmessers 86pv dient zur Überwachung des Kühlers
87, indem bei Druck- oder Durchflußabfall unter einen vorgegebenen Wert, was ein Anzeichen
für eine beginnende Vereisung oder Undichtigkeit des Kreislaufs sein kann, das Kondensatzventil
57 geschlossen gesteuert wird sowie vorzugsweise eine Betriebsalarmmeldung von der
Steuervorrichtung angezeigt wird. Im allgemeinen ist mit einer Vereisung nicht zu
rechnen, so lange der Gefrierpunkt des Kühlmittels durch Frostschutzmittelanteile
zum Beispiel auf -20° oder -3
0° C abgesenkt ist.
[0025] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Vorrichtung ist in Fig. 2 und 3 dargestellt.
Hierbei ist der Kühler 87b, der den Kühler 87 ersetzt, direkt thermisch gekoppelt
mit dem Verdampfer 7b, der die Funktion der Verdampfer 7 und 6 der Fig. 1 übernimmt,
und zu einem gemeinsamen Luftwärmetauscher loo zusammengebaut. Der aus Rippen oder
parallelen Kühlflächen aufgebaute Wärmetauscher wird einerseits quer von Zuluft ZL
oder Umluft UL durchströmt und ist andererseits an die Leitungen 85,86 des einen Kiihlmittelkreislaufs
und außerdem an die Kondensatleitung 55 und Dampfleitung 53 des Wärmepumpen-Kühlmittelkreislaufs
mit je einer Rohrschleife bzw. einem Verdampferraum angeschlosen.
[0026] Eine bevorzugte Art des Einbauens dieses Luftwärmetauschers ist in Fig. 3 dargestellt,
die einen senkrechten Schnitt zeigt, damit die funktionswesentlichen Bauelemente erkennbar
sind. Der Luftwärmetauscher 100 ist senkrecht in einem Gehäuse 9 diese in der Höhe
ausfüllend montiert. In dieses Gehäuse 9 führt zustromseitig über eine Zuluftpendelklappe
93 die Zuluft ZL und eine Umluftpendelklappe 92 eine Umluftleitung 98.
[0027] Abstromseitig ist hinter dem Abluftraum 99 ein Ventilator 61b, der bevorzugt ein
radiallüfter ist, angeordnet, der die gekühlte Luft je nach Stellung der steuerbaren
Kaltluftklappe 91 durch die Umluftleitung 98 oder zum Kaltluftaustritt treibt. Ist
die Kaltluftklappe 91 geschlossen, öffnet sich die Umluftpendelklappe 92, die über
eine Klappenkopplung 94 die Zuluftpendelklappe schließt. Es ist selbstverständlich
auch möglich, auch eine der anderen Klappen oder alle zu steuern anstatt Pendelklappen
zu verwenden. Vor dem Luftwärmetauscher loo ist zweckmäßig ein Luftleitblech 95 angeordnet,
das eine gleichmäßige Beaufschlagung der Zustromseite bewirkt. Unterhalb des Luftwärmetauschers
ist eine Kondensatwanne 96 mit einem Kondensatablaß 97 angebracht.
[0028] Die thermische Kopplung der beiden Kühterhälften 7b,87b, kann somit einmal unmittelbar
über gemeinsame Kühlbleche oder -Rippen geschehen, und sie geschieht weiterhin über
die Umluft UL. Die Steuerung der Umluftführung bzw. Kaltluftklappe 91 geschieht von
der Steuervorrichtung ST in der Weise, daß, so lange die Temperatur am Temperaturmelder
99m im Abluftraum 99 höher ist als die Temperatur der Zuluft ZL am Temperaturmelder
9m, die Kaltluftklappe geschlossen wird.
[0029] Weiterhin erfolgt die Steuerung der Drehzahl oder Leistung des daß Ventilators 61b
in der Weise, bei Umluftbetrieb die Temperatur im Abluftraum 99 einer vorgegebenen
Temperatur zum ßeispiel 4
0° C entspricht und daß bei Zuluftbetrieh, das heißt bei geöffneter Kaltluftklappe
91, die Temperatur im Abluftraum 99 um eine vorgegebene Temperaturdifferenz unter
der Zulufttemperatur liegt.
[0030] Durch die Kombination der beiden Kiihler in dem einen Luftwärmetauscher werden die
Kondensatventile 56,57 und eine Kondensatumleitung sowie die entsprechenden Steuermittel
erübrigt.
[0031] Weiterhin ist der zusätzliche große Vorteil gegeben, daß bei solchen Betriebsverhältnissesn
insbesondere in der sogenannten Übergangszeit, in der Temperaturen nahe Null Grad
und hohe Luftfeuchtigkeit herrschen und somit Vereisung am Kühler auftritt, die Wärme
aus dem Rauchgas das Eis abtauen, sobald der Heizkessel zugeschaltet ist. Eine zusätzliche
Enteisungssteuerung erübrigt sich, und der Luftkühler arbeitet, da er kaum vereist
und immer wieder abgetaut und getrocknet wird, mit maximalem Wärmeübergang.
[0032] Eine andere Anordnung des Luftwärmetauschers 100 im Gehäuse 9a zeigt Fig. 4, die
ein schematischer senkrechter Schnitt ist. Hierbei ist der Luftwärmetauscher loo etwa
diagonal in dem Gehäuse 9a montiert, so daß der Zuluftraum 99z unten etwa der Breite
des Gehäuses entspricht und der Abluftraum 99 oben etwa dem Durchmesser der Eintrittsöffnung
des Ventilators 61b entspricht. Auf diese Weise kann der Querschnitt des Gehäuses
9a geringer gehalten werden als beim Gehäuse 9, Fig. 3. Die Umluftleitung ist nicht
dargestellt.
[0033] Das Gehäuse 99a ist in Fig. 5 im Grundriß gezeigt. In Normalausführung hat das Gehäuse
nur die halbe Länge bis zur Symmetrielinie H und besitzt einen Ventilator 61b. Bei
großem Leistungsbedarf ist der Ausbau mit zwei Ventilatoren 61b,61c vorgesehen. Der
zweite Ventilator wird jeweils bei größerem Wärmebedarf zugeschaltet. Die dadurch
erreichte relativ geringe Bauhöhe ermöglicht die Aufstellung in Kellerräumen. Da außer
bei sehr niedriger Zulufttemperatur die Ventilatoren relativ langsam laufen, tritt
nur eine geringe Lärmbelästigung auf, was wiederum bei Aufstellung in Gebäuden vorteilhaft
ist.
[0034] Eine der Fig. 4 entsprechende Gestaltung ist auch für das Gehäuse 89 des Kühlers
8 vorteilhaft vorgesehen, so daß unmittelbar eine Anordnung hinter einem Heizkessel
vorgenommen werden kann. Auf diese Weise ist sehr einfach eine Nachrüstung vorhandener
Heizungsanlagen mögich. Da keine zusätzliche sauerstoffhaltige Luft mit dem Rauchgas
den Kühler 8 beaufschlagt, ist die Agressivität des Kondensats, das am Kühler aus
dem Rauchgas ahgeschieden wird, begrenzt, was dessen Haltbarkeit gegenüber den bekannten
Vorrichtungen verlängert.
[0035] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Kühlers 8 bzw
. 8a,b,c,d zeigen Fig. 6 und 7, wobei der Abgasventilator 81 erübrigt wird, da der
Kühler auf dem Kamin 88a angeordnet ist und das Rauchgas durch den eigenen thermischen
Auftrieb durch den Kamin aufsteigt. Hierbei kühlt es sich zwar durch Ausdehnung ab,
aber die Ventilatorantriebsenergie wird gespart.
[0036] Auf dem Kamin 88a ist mit einer Kaminmuffe 101 eine Kondensatwanne lo2 montiert,
auf der der Kühler 8a,b,c,d um die Kaminöffnung 88 herum in Blöcken oder kreisförmig
angeordnet ist, so daß die gekühlte Abluft A seitlich ausströmt. Mit Stützen lo3 ist
über dem Kühler und der Kaminöffnung 88 eine Abdeckhaube 104 angebracht.
[0037] Es liegt im Rahmen der Erfindung, andere Gestaltungen der Kühler vorzusehen und den
Rauchgaskühler anstelle hinter einem Heizkessel an andere Rauch- oder Abgasleitungen
anzuschließen. Weiterhin kann der Luftwärmetauscher 100 auch durch einen Wasserwärmetauscher
ersetzt werden, das heißt von Wasser statt von Luft durchströmt werden. Anstelle der
Kaltluftklappe 91 wird dann die Wasserzufuhr entsprechend gesteuert.
[0038] Weiterhin kann als Zuluft sowohl Außenluft dienen als auch warme oder feuchte Luft
in Arbeitsräumen dienen. In diesem Fall wird zweckmäßig vom reinen Wärmepumpenbetrieb
auf zusätzlichen Kesselbetrieb ungeschaltet, wenn die Zulufttemperatur unter 15° C
liegt. Der Luftwärmetauscher 1
00 oder der Kühler 6 kann unmittelbar in den Arbeitsräumen aufgestellt werden, so daß
lange Luftzu-und -ableitungen entfalten.
1. Wärmepumpenheizvorrichtung, bei der Rauch- oder Abgas (R) vorzugsweise von einem
Heizkessel (1) durch einen Kühler geführt ist, durch den andererseits ein Kühlmittelkreislauf
geführt ist, und der eine Wärmepumpenanlage (52,4,6) mit einem Kühlmittelkreislauf,
der über einen Kompressor (52), zur Heizwärmeabgabe über einen Verflüssigerwärmetauscher
(4) und über einen Verdampfer (6,7) eines Kühlers geführt ist, enthält und bei der
die Wärme, die aus dem Rauchgas entzogen wird, verdampferseitig der Wärmepumpenanlage
zugeführt wird, dadurch gekenzeichnet, daß der Kühler des Verdampfers (7,7b) ein erster
Kühler (87,87b) ist und der Kühler des Rauchgases (R) ein zweiter Kühler (8) ist und
die beiden Kühler (87,8;87b,8) durch einen zweiten Kühlmittelkreislauf verbunden sind
und der erste Kühlmittelkreislauf durch die Wärmepumpenanlage führt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß strömungsmäßig hinter dem
Rauchgaskühler (8) ein Abgasventilator (81) angeordnet ist, der abluftseitig an ein
Abgasrohr (Kamin) angeschlossen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Rauchgaskühler (8)
oberhalb eines an den Heizkessel (1) angeschlossenen Kamins (88a) angeordnet ist und
das austretende Abgas (A) vorzugsweise horizontal abgeführt ist und das Rauchgas (R)
vorzugsweise zentral zugeführt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rauchgaskiihler (8a,b,c,d)
mit einer Kaminmuffe (101) an den Kamin (88a) angeschlossen ist, auf der sich eine
Kondensatwanne (102) befindet, auf der um eine Kaminöffnung (88) herum der Rauchfaskühler
(8a,b,c,d) montiert ist, über den eine Abdeckhaube (104), die auch die Kaminöffnung
(88) abdeckt, vorzugsweise mit Stützen (lo3) an der Kondensatwanne (lo2) montiert
ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß in
dem ersten Kühlmittelkreislauf parallel zu dem genannten Verdampfer (7) ein zweiter
Verdampfer (6) in einem Wasser- oder vorzugsweise Luftwärmetauscher angeordnet ist
und daß vor den Verdampfern (6,7) jeweils ein steuerbares Kondensatventil (56,57)
angeordnet ist und daß vorzugsweise um die Verdampfer (6,7) jeweils temperaturgesteuerte
Kondensatumleitungen (62,64,55;72,74, 75) geführt sind, deren Steuertemperatur jeweils
an der Dampfaustrittsleitung (66,76) durch einen Temperaturfühler (66t,76t) gemessen
wird und wobei die Menge des dem Verdampfer (6,7) zugeführten Kondensats so bemessen
wird, daß die Temperatur am Temperaturfühler (66t) O° C beträgt, wenn die Temperatur
der Zuluft (ZL) des Wärmetauschers (6) + 7° C beträgt, bzw. die Temperatur am Temperaturfühler
(76t) + 1° C beträgt, wenn die Temperatur des gekühlten Kühlmittels im zweiten Kühlmittelkreislauf
+ 10° C beträgt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß der erste
und der zweite Kühlmittelkreislauf jeweils getrennt aber thermisch gekoppelt durch
einen Luftwärmetauscher (loo) geführt sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftwärmetauscher
(loo) in einem Gehäuse (9) angeordnet ist, in dem vorzugsweise abstromseitig des Luftwärmetauschers
ein Ventilator (61b), vorzugsweise ein Radiallüfter angeordnet ist, an den abstromseitig
eine Umlufteilung (98) und über eine Steuerklappe (91) ein Kaltluftaustritt angeschlossen
ist, und in das zustromseitig des Luftwärmetauschers (loo) vorzugsweise über wechselseitig
geöffnete Steuerklappen (92,93) die Umluftleitung (98) und die Zuluftöffnung führt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftwärmetauscher
(100) in dem Gehäuse (9a) gegen die Vertikale um ca. 30° geneigt angeordnet ist, so
daß der Zuluftraum (99z) untenseitig etwa der Breite des Gehäuses (9a) und der Abluftraum
(99) obenseitig dem Durchmesser der Lufteintrittsöffnung des Ventilators (61b) entsprechen
und daß ggf. mehrere Ventilatoren (61b,61c) von Seiten des Lufteintritts der Zuluft
(ZL) gesehen nebeneinander angeordnet sind und das Gehäuse (9a) von Seiten des genannten
Lufteintritts etwa so doppelt so breit wie hoch ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß in
dem zweiten Kühlmittelkreislauf ein Kühlmittelspeicher (83), vorzugsweise abstromseitig
des Kühlers (87.87b) angeordnet ist, dessen Wärmekapazität vorzugsweise so bemessen
ist, daß während der mittleren Einschaltdauer des Brenners des Heizkessels (1) eine
Temperaturerhöhung des Kühlmittels von maximal 20° C auftritt.
lo. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß das
Kühlmittel im zweiten Kühlmittelkreislauf ein Frostschutzmittel ist und einen Gefrierpunkt
tiefer als -30° C hat und vorzugsweise aus Glykolen oder Sole besteht.
11. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß in
eine Steuervorrichtung (ST), vorzugsweise einen Prozessor, Temperaturmeldesignale
(Tm) von einem Zulufttemperaturmelder (9m), einem Soletemperaturmelder (86m); einem
Kaltlufttempfraturmmelder (6m), einem Umlufttemperaturmelder (99m), einem Vorlauftemperaturmelder
(13m) und/oder einem Brauchwassertemperaturmelder (3m) zugeführt sind und eine Eingabevorrichtung
(E) für Steuer- und Vergleichsgrößen und ein Zeitgeber (CL) an die Steuervorrichtung
(ST) eingangsseitig angeschlossen ist und an sie ausgangsseitig Ventilatorantriebe
(Vs) des Ventilators (61,61b) und/oder eines Abgasventilators (81), Pumpenantriebe
(Ps) einer Solepurnpe (82), von Heizkreispumpen (22,42) und ggf. eine Brauchwasserheizkreispumpe
(32), der Antrieb (Ks) des Kompressors (52), Stellantriebe (Ss) von Stellmotor (12a,43a)
von Mischern (12,43) ein Umluftklappenantrieb (UKs) eines Kaltluftklappenantriebes
(91a) der Kaltluftklappe (91) eine Brennersteuerung (Bs) und/oder Kondensatventilantriebe
(KVs) von Antriebsmagneten (56a,57a) der Kondensatventile (56,57) angeschlosen sind
und die Steuerung (ST) die genannten Ausgänge abhängig von den Temperaturmeldesignalen
und Zeitgebersignalen gemäß den Steuer- und Vergleichsgrößen aktiviert.
12. Verfahren zur Steuerung der Vorrichtung gemäß Anspruch 11 dadurch gekennzeichnet,
daß abhängig von der Außentemperatur oder der Zulufttemperaturmeldung (9m) und der
Vorlauf- und/oder Brauchwassertemperaturmeldung (13m, 3m) die Wärmepumpe (52) und/oder
die Brennersteuerung (Bs) und jeweils die zugehörigen Mischer (12,43) und Bauchwasser-
und Heizkreispumpen (42,22,32) in bekannter Weise aktiviert bzw. gesteuert werden
und daß außerdem dann, wenn die Brennersteuerung (Bs) aktiviert ist, die Wärmepumpe
(52), die Solepumpe (82) und ggf. der Abgasventilator (81) oder der Umlufrventilator
(61b) und ggf. das Kondensatventil (57) aktiviert ist und daß jeweils mit Abschalten
der Bronnersteuerung (Bs) nur der Abgasventilator (81) abgeschaltet wird und die Solepumpe
(82) und das Kondensatventil (57) so lange aktiviert bleiden, bis die Temperatur am
Soletemperaturmelder (86m) die Temperatur des Zuluftmelders (9m) oder einen vorgegebenen
Grenzwert unterschreitet, und dann abgeschattet werden und daß die Wärmepumpe (52)
und die Heizkreispumpe (42) mindestens bis zu diesem Zeitpunkt aktiviert sind.
13. Verfahren zur Steuerung der Vorrichtung gemäß Anspruch 11 dadurch gekennzeichnet,
daß abhängig von der Außentemperatur oder der Zulufttemperaturmeldung, (9m) und der
Vorlauf und/oder Brauchwassertemperaturmeldung (13m, 3m) die Wärmepumpe (52) und/oder
die Brennersteuerung (Bs) und jeweils die zugehörigen Mischer (12,43) und Heizkreispumpem
(42,22,32) in bekannter Weise aktiviert bzw. gesteuert werden und daß außerdem dann,
wenn die Brennersteuerung aktiviert ist, die Wärmepumpe (52), die Solepumpe (82),
ggf. der Abgasventilator (81) und der Umluftventilator (61b,61c) und ggf. das entsprechende
Kondensatventil (56) aktiviert sind und die Kaltluftklappe (91) geschlossen ist und
dadurch die Umluftpendelklappe (92) geöffnet und die Zuluftpendelklappe (93) geschlossen
ist und daß jeweils mit Abschalten der Brennersteuerung (Bs) nur der Abgasventilator
(81) abgeschaltet wird und die Solepumpe (R2) so lange aktiviert bleibt und die Kaltluftklappe
(91) geschlossen bleibt, bis die Temperatur am Umlufttemperaturmelder (99m) kleiner
oder gleich der Temperatur am Zulufttemperaturmelder (9rn) ist, und dann abgeschaltet
bzw. geöffnet werden, wodurch auch die Umluft-und Zuluftpendelklappen (92,93) die
jeweils andere Stellung einnehmen.
14. Verfahren nach Anspruch 13 dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit oder
Leistung des Ventilators (61b,61c) bei geschlossener Kaltluftklappe (91) derart gesteuert
wird, daß die Temperatur an dem Temperaturmelder (99m) einen vorgegebenen Wert hat,
und bei geöffneter Kaltluftklappe derart gesteuert wird, daß zwischen den Temnperaturen
an den Temperaturmeldem (99m) und (9m) einem vorgegebenen Wert entspricht.