[0001] Die Erfindung betrifft eine Skibindung mit einer um eine skifeste, beispielsweise
als ein Bolzen ausgebildete, Hochachse drehbar gelagerten Platte, die eine vordere
und eine hintere Einspannvorrichtung für einen Skischuh aufweist, wobei die hintere
Einspannvorrichtung, ein auslösender Feysenhalter, mit einem geteilten Sohlenniederhalter
versehen ist.
[0002] Derartige Skibindungen, sogenannte Mittelpunktsbindungen, weisen gegenüber Bindungen
mit einem Backen- Fersensystem bestimmte Vorteile auf. Unter anderem wird die Reibung
bei einem Horizontal
guslösevorgang wesentlich verringert, da die Platte auf ihrer skifesten Drehachse bei
einer Horizontalauslösung eine wesentlich geringere Reibung zu überwinden hat, als
das bei einem Skischuh, der zwischen einem Fersenhalter und einem Vorderbacken eingespannt
ist und auf der Skioberseite gleitet, der Fall ist. Außerdem können mit derartigen
Bindungen drehmomentunabhängige Auslösemomente gesteuert werden, da der Abstand von
der vorderen und hinteren Einspannvorrichtung zum Drehpunkt jeweils gleich ist, wobei
genormte Schuhsohlen bzw. Platten auf Schuhsohlen zwischen der vorderen und hinteren
Einspannvorrichtung befestigt werden.
[0003] Der Auslösevorgang bei einer Horizontalauslösung wird bei derartigen Bindungssystemen
üblicherweise dadurch bewerkstelligt, daß ein Fühlermechanismus die Verschwenkung
der Platte gegenüber dem Ski bzw. das dadurch hervorgerufene Drehmoment mißt, und
diese Information an den Fersenhalter weitergibt, wobei dieser ab einem bestimmten
horizontalen Drehmoment auslöst und wenn auch ein Vertikalmoment auftritt, den Skischuh
nach oben freigibt.
[0004] Diese Art der Auslösung funktioniert eben nur so lange als gleichzeitig ein Vertikalmoment
vorhanden ist. Ist jedoch infolge einer besonderen Sturzform kein Vertikalmoment vorhanden,
kann es vorkommen, daß die Bindung trotz eines gefährlichen Horizontalmomentes den
Schuh nicht freigibt und dadurch die Verletzungsgefahr für den Skiläufer nicht bannt.
Die Erfindung setzt es sich nun zur Aufgabe, eine Skibindung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die bei Überlast sowohl vertikal als auch horizontal einwandfrei
auslöst, wobei für die Horizontalauslösung keinerlei Vertikalmomente erforderlich
sein müssen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Erfindung erstmals dadurch gelöst, .daß agr- Fersenhalter
eine hochschwenkbare Trittplatte vorgesehen ist, die vorzugsweise beide Sohlenniederhalter
trägt, wobei diese, wie an sich bekannt, in Querrichtung zum Ski mittels Lagerungen
an der Trittplatte schwenkbar gelagert sind und in der Fahrtstellung durch eine gegen
die Kraft zumindest einer Feder lösbare, von einem Steuerteil beaufschlagte, schwenkbare
Arretierung in ihrer den Schub haltenden Lage fixiert sind.
[0006] Durch die Erfindung wird es nun erstmals möglich, eine Skibindung mit einer um eine
skifeste Drehachse drehbar gelagerten Platte vertikal und horizontal auszulösen, ohne
daß bei der Horizontalauslösung ein vertikales Moment vorhanden sein müßte.
[0007] Die vordere Einspannvorrichtung kann dabei starr sein oder jede beliebige Form an
sich bekannter Einspannvorrichtungen aufweisen.
[0008] Zur optimalen Führung des Schuhs oder der Platte durch den Fersenhalter ist erfindungsgemäß
vorgesehen, daß die Sohlenniederhalter Greifschalen aufweisen, die gegengleiche Angriffsfortsätze
des Schuhs oder einer weiteren Platte am Schuh in Skilängsrichtung betrachtet, sowohl
seitlich als auch frontal zumindest an einer Stelle umgreifen.
[0009] Wie schon vorbekannt, ist jede Lagerung vorzugsweise durch eine mit der Trittplatte
festverbundene Achse gebildet, wodurch die Sohlenniederhalter der Höhenelastizität
der Fersenbindung folgen können.
[0010] Aus dem gleichen Grund ist auch die Arretierung zumindest an einer mit derselben
Trittplatte festverbundenen Achse gelagert, wobei die Arretierung eine Schließklaue
ist.
[0011] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung greifen die Klauenenden in der arretierten
Stellung der Sohlenniederhalter in gegengleich ausgebildete Aufnahmestellen derselben
ein. Dabei ist es zweckmäßig, daß die Arretierung eine im wesentlichen quer zur Skilängsrichtung
orientierte Erstreckung aufweist und mindestens eine vorzugsweise nach unten ragende
Zinke besitzt, wobei die äußeren Bereiche durch die Klauenenden gebildet werden und
die Zinke eine Angriffsstelle für den Steuerteil darstsellt, wobei die Zinke durch
Anheben der Trittplatte bei einer Vertikalauslösung von dem Steuerteil außer Eingriff
bringbar ist.Durch diese Ausgestaltung ist in vorteilhafter Weise ein einfach herstellbarer
Bauteil zur Arretierung vorhanden.
[0012] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Steuerteil zweiteilig ausgeführt,
dessen einer Teil mittels eines Hakens die Zinke hintergreift und dessen anderer Teil
an einem skifesten Mitnahmeteil angreift. Jede Relativbewegung der Platte gegenüber
dem Ski führt somit zu einer Verschiebung des Steuerteils, wodurch die Arretierung
in Richtung Lösestellung geschwenkt wird. Der Steuerteil kann auch an seiner von der
Arretierung abragenden Seite für sich ebenfalls zweigeteilt sein, wobei beide Teile
als abragende Haken ausgebildet sind und an je einem skifesten Mitnahmeteil angreifen.
Durch diese besondere Ausgestaltung der Erfindung wird in einfacher Weise eine sichere
Mitnahme in beide Drehrichtungen der Platte gewährleistet. Der Steuerteil ist dabei
vorteilhafter Weise in der Platte gelagert und kann dabei durchaus als flächiger Schieberteil
ausgeführt sein.
[0013] Eine Konstruktionsvereinfachung ergibt sich dadurch, daß jeder skifeste Mitnahmeteil
an einem flanschartigem Aufsatz der Hochachse der Platte fix angeordnet ist. Zur Rückführung
des Steuerteils ist vorgesehen, daß er durch mindestens eine weitere Feder in Richtung
der Arretierung beaufschlagt ist, wodurch die Sohlenniederhalteteile in selbstregenerierender
Weise nach einem Auslösevorgang zurückschwenkend wieder arretiert werden.
[0014] Um die Funktion der Trennung zwischen Fersenauslösemechanismus und Horizontalauslösemechanismus
optimal zu erfüllen, ist außerdem vorgesehen, daß die Zinke nach unten ragt und eine
Kröpfung gegen die Verschwenkrichtung der Trittplatte aufweist, welche Kröpfung vorzugsweise
kreisbogenförmig ausgeführt ist, wobei der Mittelpunkt des Radius an der Mittellinie
der die Trittplatte tragenden Achse liegt.
[0015] Die Verankerung der Arretierung wird erfindungsgemäß dadurch einfach und sicher gewährleistet,
daß die Arretierung drei Zinken aufweist, wobei die die mittlere Zinke flankierenden
Zinken ebenfalls nach unten ragen und diese beiden je einen Lagerzapfen aufnehmen,
der in je einem nach unten ragenden Tragarm der Trittplatte gelagert ist.
[0016] Das Selbstregenerieren der Sohlenniederhalterteile wird durch eine weitere Ausgestaltung
der Erfindung dadurch sicher gewährleistet, daß jene durch Federn, vorzugsweise Schenkelfedern,
in die Einspannlage gedruckt sind.
[0017] Um ein mögliches Verklemmen der Arretiervorrichtung mit den gegengleichen Angriffsstellen
im Sohlenniederhalter zu verhindern, ist nach einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung
vorgesehen, daß die Sohlenniederhalter in die Skimitte ragende Gleitfortsätze aufweisen,
die in der Höhe der Klauenenden angeordnet sind und eine Biegung mit etwa konstantem
Radius zur Schwenkachse der Sohlenniederhalter aufweisen, wobei diese Gleitfortsätze
mit dem Rand der gegengleichen Angriffsfortsät
7.e in einer Ebene liegen. Die Gleitfortsätze können dabei gleichzeitig vorteilhafterweise
an ihren den Sohlenniederhaltern abgewandten Enden je einen Vorsprung aufweisen, welche
deren Schwenkbereiche bestimmen, was nach einem horizonalen Auslösen wichtig ist,
da dadurch eine mögliche Beschädigung dieser Teile durch beispielsweise übergebührliches
Eintauchen in die Piste vermieden wird. Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung weist die Trittplatte an ihrer Unterseite eine Steuerkurve auf, die
mit einem Steuernocken zusammenwirkt, welcher Steuernocken über einen Schieber eine
die Auslösekraft beeinflussende dritte Feder beaufschlagt, wobei der Steuernocken
mit einem Auslösehebel zum willkürlichen Auslösen der Bindung fix verbunden ist. Durch
diese Maßnahme wird die Bauhöhe des Feraenhalters gering gehalten und es wird außerdem
eine konstruktionseinfache Integration des Auslösemechanismus der Fersenbindung in
die Platte bzw. unter die Trittplatte der Fersenbindung ermöglicht.
[0018] Die Erfindung wird anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, näher
erläutert. Es zeigen: die Fig.l einen Fersenbereich der Plattenbindung im Längsschnitt,
die Fig.2 denselben Bereich in Draufsicht, die Fig.3 einen Schnitt quer durch die
Bindung im Bereich der Sohlenniederhalter und die Fig.4 und 5 eine mögliche Ausgestaltung
des Backenbereiches der Bindung.
[0019] Die Bindung besteht im wesentlichen aus einer am Ski 5 befestigten Grundplatte 37,
die drehgesichert eine als Formbolzen ausgebildete Hochachse 1 aufnimmt, einer auf
dieser Hochachse drehbar gelagerten Platte 2 und einem mit der Platte 2 fest verbundenen
Fersenhalter, der eine um eine Achse 25 schwenkbare Trittplatte 7 aufweist. Die Trittplatte
7 trägt beiderseits Sohlenniederhalter 4, die als Greifer ausgebildet sind, und in
Fahrtrichtung den Schuh 11 an einer der Öffnung der Greifer 12 gegengleich ausgebildeten
Stelle 13 sowohl frontal als auch seitlich halten. Die Trittplatte 7 weist eine nach
unten ragende Steuerkurve 32 auf, die von einem mit dem Auslösehebel 36 fix verbundenen
Steuernocken 33 beaufschlagt wird. Der Steuernocken 33 ist an einer Schwenkachse 38
im Fersenhalter 3 drehbar angelenkt. Die der Steuerkurve gegenüberliegende Seite wird
durch einen Kolben 34 beaufschlagt, der sich gegen die Kraft einer Feder 35 stützt.
Die Feder 35 ist wie bei herkömmlichen Fersenhaltern im Gehäuse des Fersenhalters
3 untergebracht und weist eine Vorspannungsverstelleinrichtung 39, die sich gegen
das Gehäuse stützt, auf. Wird nun der Auslösehebel 36 nach unten gedrückt, so schwenkt
der Steuernocken 33, der mit dem Auslösehebel 36 starr verbunden ist, nach oben und
untergreift damit die Unterseite der Trittplatte 7. Bedingt durch die Steuerkurve
32 wird der Steurnocken 33 um seine Achse 38 gegen den Kolben 34 gedrückt, der die
Feder 35 weiter komprimiert. Der Nocken 33 weist eine der Steuerkurve 32 gegengleiche
Steuerfläche 40 auf, an der die Steuerkurve 32 nun so lange nach oben gleitet, bis
sie von dem Steuernocken 33 außer Eingriff kommt, wodurch der Sohlenhalter abschnappt
und der Skischuh 11 dadurch freikommt. Bei einer unwillkürlichen Auslösung des Fersenhalters
zieht die Steuerkurve 32 mit der Trittplatte 7 nach oben, da durch den Schuh 11 die
Sohlenniederhalter 4 bis zum gleichen Abschnapp-Punkt mitgezogen werden.
[0020] Der Vorgang einer Torsionsauslösung wird hervorgerufen durch eine Drehung der Platte
2, um die Hochachse 1. Dabei wird ein Steuerteil 9, der in der Platte 2 gelagert und
von einer Feder 22 in einer Grundstellung gehalten ist, in Fahrtrichtung des Skis
gezogen, da der Steuerteil 9 mit einem Haken 22 an einem mit der Hochachse 1 fix verbundenen
Angriffsteil angreift. An dem anderen Ende ist der Steuerteil 9 hakenförmig ausgebildet.
Der Haken 19 weist dabei nach oben und hintergreift eine Arretierung 10, die in zunächst
nicht dargestellter Weise die Sohlenniederhalter 4 von einem Verschwenken abhält.
Die Arretierung 10 weist weitere nach unten ragende Zinken 26 auf, die mittels eines
Lagerzapfens 15 an einem trittplattenfesten Teil 27 schwenkbar angelenkt sind (s.insbes.Fig.3).
Um diesen Lagerzapfen 15 wird die Arretierung mittels einer Feder 8 entgegen der Fahrtrichtung
gespannt. Im Falle einer Torsion um die Hochachse 1 wird also der Steuerteil 9 mit
seinem Haken 19 in Fahrtrichtung gezogen, wodurch die Arretierung 10 um die Achse
15 gegen die Kraft der Feder 8 ebenfalls in Fahrtrichtung gezogen wird. Sobald ein
bestimmter Weg in dieser Richtung überwunden ist, kommt die Arretierung 10 an den
nicht dargestellten Stellen von den Sohlenniederhaltern 4 außer Eingriff, wodurch
diese wiederum entsprechend dem Torsionsmoment seitlich aufklappen und den Skischuh
11 freigeben. Der Haken 19 des Steuerteiles 9 weist günstigerweise eine Ausnehmung
auf, in die eine Zinke 18 der Arretierung eingreift. Diese Zinke ist gegen die Fahrtrichtung
gekröpft, wobei für diese Kröpfung ein Radius vorgesehen ist, der seinen Mittelpunkt
24 in der Achse 25 der Trittplatte 7 findet. Durch die gekröpfte Zinke 18 wird bei
einer Torsionbeanspruchung der Bindung gleichzeitig eine Höhenelastizität gewährleistet,
da die Zinke 18 entlang des Hakens 19 gleitet und dieser somit die Arretierung 10
nach wie vor beaufschlagt. Die Arretierung 10 weist klammerförmige Enden 16 auf, die
die Sohlenniederhalter 4 seitlich umfassen und somit dessen Aufschwenken verhindern.
Die Sohlenniederhalter 4 sind an Achsen 14, die sich in Skilängsrichtung erstrecken
und an der Trittplatte befestigt sind, gelagert. Schenkelfedern 41 drücken die Sohlenniederhalter
4 in Richtung Trittplatte.
[0021] Wie aus Fig.2 ersichtlich ist, umgreift der Steuerteil 9 mit Haken 22 Mitnahmeteile
21, die auf einem mit der Hochachse 1 fix verbundenen Flanschaufsatz 42 angeordnet
sind. Der Steuerteil 9 ist in der Platte 2 gelagert und wird daher bei einem Schwenken
derselben um die Hochachse 1 durch die Mitnahmeteile 21 in Fahrtrichtung gezogen.
Durch diese Bewegung zieht der Haken 19 des Steuerteiles 9 die Arretierung 10 ebenso
in Fahrtrichtung, so lange bis die Klammerenden 16 mit den Sohlenniederhaltern 4,
bzw. mit gegengleichen Aufnahmestellen 17 derselben außer Eingriff kommen. Ist die
Arretierung außer Eingriff, so können die Sohlenniederhalter 4 gegen die Kraft der
Schenkelfedern 41 seitlich ausschwenken. Wie aus Fig.3 ersichtlich ist, weisen die
Sohlenniederhalter einstückig verbundene Gleitfortsätze 29 auf, die über je einen
Vorsprung 31 verfügen. Die Funktion dieser Gleitfortsätze 29 ist darin begründet,
daß sie nach einem Ausschwenken der Sohlenniederhalteteile 4 mit den Klammerenden
16 in Eingriff kommen, wodurch diese Klammerenden 16 auf den Gleitfortsätzen 29 bis
zu dem Vorsprung 21 gleiten können. Der Vorsrprung 31 verhindert ein weiteres Ausschwenken
der Sohlenniederhalter 4. Das Gleiten der Klammerenden 16 auf den Gleitfortsätze 29
verhindert ein Zurückschnappen der Arretierung 10 in einer nicht betriebssicheren
Weise zu einem Zeitpunkt, bei dem die Torsionskräfte die zur Drehauslösung geführt
haben, bereits wieder abgefallen sind.
[0022] In Fig.4 und 5 ist beispielsweise eine von vielen möglichen Varianten der Backenbefestigung
und Torsionsmomenteinsstellung bzw. Messung dargestellt In der Platte 2 ist dabei
eine weitere Feder 45 gelagert, die durch einen Kolben 46 gegen ein Federwiderlager
47 gedrückt wird. Das Federwiderlager 47 weist eine von der Feder abragende konische
Fläche 48 auf, die sich über einen Doppelkonus gegen die Platte 2 stützt. Der Doppelkonus
weist mittig ein Gewinde mit einer Stellschraube 49 auf. Dreht man die Stellschraube
49, so wandert der Doppelkonus in schraubenaxiale Richtung, wodurch die Vorspannung
der Feder 45 verändert werden kann. Der Kolben 46 wird durch eine um eine Achse 50
schwenkbar gelagerte Steuerkurve 51 beaufschlagt. Die Steuerkurve 51 weist auf ihrem
dem Kolben 46 abgewandten Ende eine Kulisse 52 auf, die, bedingt durch die Kraft der
Feder 45, gegen einen grundplattenfesten Steuerbolzen gedrückt ist. Die Form der Kulisse
52 ist dabei etwa V-förmig, wobei die Spitze des V-s gegen die Fahrtrichtung zeigt.
[0023] Im Falle eines Trosionsmomentes auf die Platte 2, wird nun die Kulisse 52 entlang
des Steuerbolzens 53 verschoben, wodurch sie um die Achse 50 verschwenkt und dadurch
den Kolben 46 gegen die Skirichtung verschiebt, wodurch die Feder 45 weiter komprimiert
wird. Der vordere Sohlenniederhalter 54 ist einstückig und unbeweglich mit der Platte
2 verbunden.
[0024] Zusammenfassend sei das Funkrionsprinzip der Bindung nochmals kurz erläutert.:
Eine Vertikalausiösung erfolgt durch eine Kraftübertragung der Skischuhsohle (die
beispielsweise auch eine weitere, auf der Sohle befestigte Platte sein kann) über
die Greifer 12 der Sohlenniederhalter 4 auf die Trittplatte 7, die gegen die Kraft
der Feder 35 um ihre Drehachse 25 nach oben verschwenkt wird, solange, bis der durch
die Feder 35 beaufschlagte Steuernocken 33 von der mit der Trittplatte 7 einstückig
verbundenen Steuerkurve 32 außer Eingriff kommt.
[0025] Die Horizontalauslösung erfolgt durch die Kraftübertragung des Schuhs 11 auf die
Sohlenniederhalter 4 bzw. 54, wodurch die Platte 2 gegen die Kraft der Feder 45 verdreht
wird. Durch das Verdrehen der Platte 2 wird der Steuerteil 9, der an zumindest einem
skifesten Mitnahmeteil 21 angreift, in Fahrtrichtung gezogen, wobei sein Haken 19
die Arretierung 10, welche die Sohlenniederhalter 4 fixiert, von diesen außer Eingriff
bringt und dadurch die Skischuhsohle freikommt.
1. Sicherheitsskibindung mit einer um eine skifeste, beispielsweise als ein Bolzen
ausgebildete Hochachse drehbar gelagerten Platte, die eine vordere und eine hintere
Einspannvorrichtung für einen Skischuh aufweist, wobei die hintere Einspannvorrichtung,
ein auslösender Fersenhalter, mit einem geteilten Sohlenniederhalter versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß am Fersenhalter (3) eine hochschwenkbare Trittplatte (7)
vorgesehen ist, die vorzugsweise beide Sohlenniederhalter (4) trägt, wobei diese,
wie an sich bekannt, in Querrichtung zum Ski (5) mittels Lagerungen (6) an der Trittplatte
(7) schwenkbar gelagert sind und in der Fahrtsstellung durch eine, gegen die Kraft
zumindest einer Feder (8) lösbare, von einem Steuerteil (9) beaufschlagte, schwenkbare
Arretierung (10) in ihrer den Schuh (11) haltenden Lage fixiert sind.
2. Bindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohlenniederhalter (4)
Greifschalen (12) aufweisen, die gegengleiche Angriffsfortsätze (13) des Schuhs (11)
oder einer weiteren Platte am Schuh (11), in Skilängsrichtung betrachtet, sowohl seitlich
als auch frontal zumindest an einer Stelle umgreifen.
3. Bindung nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierung (10) eine
Schließklaue ist, welche an zumindest einer mit der Trittplatte (7) fest verbundenen
weiteren Achse (15) gelagert ist.
4. Bindung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Klauenenden (16) in ihrer
arretierten Stellung der Sohlenniederhalter (4) in gegengleich ausgebildete Aufnahmestellen
(17) derselben eingreifen.
5. Bindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Arretierung (10) eine im wesentlichen quer zur Skilängsrichtung orientierte Erstreckung
aufweist und mindestens eine vorzugsweise nach unten ragende Zinke (18) besitzt, wobei
die äußeren Bereiche durch die Klauenenden (16) gebildet werden und die Zinke (18)
eine Angriffsstelle für den Steuerteil (9) darstellt, wobei --die Zinke (18) durch
Anheben der Trittplatte (7) bei einer Vertikalauslösung von dem Steuerteil (9) außer
Eingriff bringbar ist.
6. Bindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerteil (9) zweiteilig
ausgebildet ist, dessen einer Teil (19) mittels eines Hakens (22) die Zinke hintergreift
und dessen anderer Teil an einem skifesten Mitnahmeteil (21) angreift.
7. Bindung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Arretierung (10)
abragende Teil des Steuerteils (9) für sich ebenfalls zweigeteilt ist, wobei diese
beiden Bereiche als abragende Haken (22) ausgebildet sind und an je einem skifesten
Mitnahmeteil (21) angreifen.
8. Bindung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerteil (9)
in der Platte (2) gelagert ist.
9. Bindung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß jeder skifeste Mitnahmeteil
(21) an einem flanschartigem Aufsatz (42) der Hochachse (1) der Platte (2) fix angeordnet
ist.
10. Bindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Steuerteil (9) durch mindestens eine weitere Feder (23) in Richtung der Arretierung
(10) beaufschlagt ist.
11.. Bindung nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, daß die Zinke (18) nach unten
ragt und eine Kröpfung gegen die Verschwenkrichtung der Trittplatte (7) aufweist,
welche Kröpfung vorzugsweise kreisbogenförmig ausgeführt ist, wobei der Mittelpunkt
des Radius an der Mittellinie (24) der die Trittplatte (7) tragenden Achse (25) liegt.
12. Bindung nach den Ansprüchen 4,6 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierung
(26) drei Zinken (18,26) aufweist, wobei die die mittlere Zinke (18) flankierenden
Zinken (26) ebenfalls nach unten ragen und diese beiden je einen Lagerzapfen (55)
aufnehmen, der in je einem nach unten ragenden Tragarm (27) der Trittplatte (7) gelagert
ist.
13. Bindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sohlenniederhalter (4) durch Federn, vorzugsweise Schenkelfedern (28), in die Einspannlage
gedrückt sind.
14. Bindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sohlenniederhalter (4) in Skimitte ragende Gleitfortsätze (29) aufweisen, die in der
Höhe der Klauenenden (16) angeordnet sind und eine Biegung mit etwa konstantem Radius
zur Schwenkachse (14) der Sohlenniederhalter (4) aufweisen, wobei diese Gleitfortsätze
(29) mit dem Rand (30) der gegengleichen Angriffsfortsätze (13) in einer Ebene liegen.
15. Bindung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitfortsätze (29)
an ihren den Sohlenniederhaltern (4) abgewandten Enden je einen Vorsprung (31) aufweisen,
welche deren Schwenkbereiche bestimmen.
16. Bindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trittplatte (7) an ihrer Unterseite eine Steuerkurve (32) aufweist, die mit einem
Steuernocken (33) zusammenwirkt, welcher Steuernocken (33) über einen Schieber (34)
eine die Auslösekraft beeinflussende dritte Feder (35) beaufschlagt, wobei der Steuernocken
(33) mit einem Auslösehebel (36) zum willkürlichen Lösen der Bindung fix verbunden
ist.