(19)
(11) EP 0 068 067 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
06.11.1985  Patentblatt  1985/45

(21) Anmeldenummer: 82100844.8

(22) Anmeldetag:  05.02.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01B 17/42, H01C 7/00

(54)

Hochspannungswiderstand für Freiluft-Isolieranordnungen

High voltage resistor for open air insulating arrangements

Résistance à haute tension pour isolateurs de lignes aériennes


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 26.06.1981 DE 3125203

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
05.01.1983  Patentblatt  1983/01

(71) Anmelder: Verma, Manoranjan Prasad, Dr.-Ing.
D-6805 Heddesheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Verma, Manoranjan Prasad, Dr.-Ing.
    D-6805 Heddesheim (DE)

(74) Vertreter: Weinmiller, Jürgen 
Postfach 24
82336 Feldafing
82336 Feldafing (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Hochspannungswiderstand zur Vermeidung von Fremdschicht- überschlägen an Freiluft-Isolatoren gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Mit dem Hochspannungswiderstand will man Überschläge vermeiden, die durch leitfähige Fremdschichten, insbesondere befeuchtete Schmutzablagerungen auf der Oberfläche von Freiluft-Isolatoren entstehen. Bei solchen leitfähigen Oberflächen fliesst zuerst ein sogenannter Fremdschicht-Ableitstrom. Durch diesen Strom werden an den Stellen grösster Stromdichte Fremdschichten ausgetrocknet und sog. Trockenzonen gebildet. Diese Trockenzonen werden dann wegen der sich einstellenden ungleichmässigen Spannungsverteilung durch Teillichtbögen überbrückt. Ist die Leitfähigkeit der noch feuchten Zonen zu gross, dann verlängern sich die Teillichtbögen und es kommt schliesslich zu einem Überschlag bei der Leiter-Erdspannung. Diesen Überschlag versucht man zu verhindern, indem man entweder unter Beibehaltung der Isolatorform durch Vergrösserung der Baulänge die Kriechwege erhöht oder unter Beibehaltung der Baulänge Isolatoren mit grösserer Kriechweglänge einsetzt. Diese beiden Massnahmen sind aber nur im beschränkten Umfang möglich, so dass bei stärkerer Verschmutzung noch Überschläge auftreten können. Bei sehr starker Verschmutzung führen diese Massnahmen allein zu keinem Erfolg. Deshalb hat man versucht, wie aus der GB-PS 1 039193 hervorgeht, Hochspannungsisolatoren mit einer leitfähigen Oberfläche zu versehen, um so eine ungleichmässige Spannungsverteilung zu vermeiden, die für die Ausbildung von Teillichtbögen verantwortlich ist. Insbesondere soll die dort vorgeschlagene halbleitende Glasur erreichen, dass die erforderliche Befeuchtung durch die Erwärmung des Isolators verhindert wird. Der Nachteil dieser Lösung besteht darin, dass ständig hohe Ableitstromverluste entstehen. Ausserdem sind solche Oberflächenschichten für grosse Isolatoren mit der erforderlichen Gleichmässigkeit, thermischen Stabilität und Alterungsbeständigkeit nur schwer herstellbar.

    [0003] Eine andere Massnahme geht aus der GB-PS 1 296 038 hervor. Zur Vermeidung von Fremdschicht-Überschlägen wird dem Isolator ein zylinderförmiger Widerstand in Reihe zugeordnet. Dieser Widerstand ist so bemessen, dass der fliessende Ableitstrom über die Oberfläche des Isolators klein bleibt und einen bestimmten Wert nicht überschreitet. Die hierfür erforderlichen Widerstände müssen einen Widerstandswert im Bereich einiger Mega-Ohm bis hundert Mega-Ohm aufweisen. Nachteilig ist bei diesem System, dass nach Bildung einer leitfähigen Schicht am Isolator nahezu die gesamte Leiter-Erdspannung vom Widerstand übernommen werden muss, da der Wert des Oberflächenwiderstands des Isolators bei starker Verschmutzung sehr viel niedriger als der des in Reihe geschalteten Widerstands wird. Damit wird eine solche Isolieranordnung sehr lang. Ausserdem wird die Anordnung unwirksam, wenn sich auf der Oberfläche des in Reihe geschalteten Widerstandes durch Verschmutzung eine leitfähige Schicht ausbildet, so dass man gezwungen ist, z.B. kegelförmige Abdeckungen gegen die Verschmutzung anzubringen, wie dies aus dem Ausführungsbeispiel des britischen Patents hervorgeht.

    [0004] Weiter ist noch die AT-PS 175 926 zu erwähnen, aus der u.a. ein hochohmiger Widerstand aus Halbleitermaterial parallel zu einem Teil einer Stützersäule hervorgeht. Dieser Widerstand soll das Kopfende des Isolators elektrostatisch entlasten und somit eine Glimmentladung an dieser Stelle unterdrücken. Freilich reduziert er auch die Kriechweglänge der Säule auf den restlichen Teil dieser Säule und erhöht somit eher die Gefahr eines Fremdschichtüberschlags, als dass er sie verringerte.

    [0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist darin zu sehen, einen Hochspannungswiderstand zur Verwendung in einer Reihenschaltung mit einem Hochspannungsisolator für Freiluft-Isolieranordnungen anzugeben, bei dem trotz leitender Fremdschichten kein Überschlag an der Gesamtanordnung mehr auftritt und eine geringe Bauhöhe erreichbar ist.

    [0006] Diese Aufgabe wird durch den im Anspruch 1 definierten Hochspannungswiderstand gelöst. Dieser Hochspannungswiderstand muss für diese Spannung überschlags- und durchschlagsfest sein und so ausgebildet werden, dass eine auf seiner Oberfläche vorhandene elektrisch parallel geschaltete leitfähige Fremdschicht seinen Gesamtwiderstandswert nur geringfügig verändert. Dies wird durch Aussenkonturen mit vergleichsweise hohem spezifischen Kriechweg und, wenn man eine noch kürzere Baulänge der Freiluft-Isolieranordnung erhalten will, durch Ausbildung der äusseren Oberfläche aus einem hydrophoben Material wie z.B. Polytetrafluoräthylen (PTFE), Äthylenpropylenmonomer (EPM), Äthylenpropylendienmonomer (EPDM) oder Silkongummi erreicht. Durch die Hydrophobie der genannten Kunststoffe ist gewährleistet, dass der Wert des Oberflächenwiderstandes auch bei Fremdschicht-Beanspruchung wesentlich grösser als der Wert des Widerstandes ist. Ausserdem ähnelt der Hochspannungswiderstand in äusserer Form und Aufbau einem Schirmisolator. Die Reihenfolge der Anordnung eines solchen Hochspannungswiderstandes in der Freiluft-Isolieranordnung spielt keine Rolle; er kann somit erd- als auch spannungsnah geschaltet, zwischen zwei Isolatoren oder auch aufgeteilt an mehreren Stellen angeordnet werden. Die Wirkung dieser Anordnung beruht in der überraschenden Feststellung, dass durch die auftretende Spannungsabsenkung ein Überschlag auch bei Überschreitung des charakteristischen kritischen Ableitstromimpulses vermieden wird.

    [0007] Im einzelnen kann der Isolierkörper aus Keramik, Glas oder Kunststoff bestehen und das Widerstandsmaterial in Form von Spiralen oder leitenden bzw. halbleitenden Schichten darauf aufgetragen sein.

    [0008] Eine besondere Ausbildung des erfinderischen Gedankens besteht darin, dass der Isolierkörper hohl ausgebildet ist. Weitere Merkmale hinsichtlich der Ausführungsform der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen bzw. aus der Beschreibung hervor.

    [0009] Ein Vorteil der erfindungsgemässen Ausführungsform der Vorrichtung besteht in einer geringen Baulänge der gesamten Isolieranordnung, wodurch eine wirtschaftliche und in Folge der geringeren Masthöhe einer Freileitung auch eine umweltschonendere Ausführung erreicht wird. Ausserdem erweist es sich im Rahmen der Erfindung als besonders vorteilhaft, dass bestehende Isolieranordnungen, bei denen im Laufe der Zeit die Fremdschicht-Belastungen stärker geworden sind, vor dem Überschlag, bzw. vor ständiger Reinigung bewahrt werden können, indem man den erfindungsgemässen Hochspannungswiderstand in Reihe einbaut.

    [0010] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Abbildungen und eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 den erfindungsgemässen Hochspannungswiderstand in einer erdnahen Anordnung mit einem Langstabilisator.

    Fig. 2 den erfindungsgemässen Hochspannungswiderstand in einer spannungsnahen Anordnung mit einem Stützisolator.

    Fig. 3 den erfindungsgemässen Widerstand in einer erdnahen Anordnung mit einer Kette von Kappenisolatoren.

    Fig. 4 einen Schnitt durch den Hochspannungswiderstand, der als Drahtwiderstand ausgebildet ist.

    Fig. 5 einen Schnitt durch den Hochspannungswiderstand mit einer leitenden Glasurschicht.

    Fig. 6 einen Schnitt durch einen Hohlisolator, der im Inneren den Hochspannungswiderstand aufweist.

    Fig. 7 einen Schnitt durch einen Hochspannungswiderstand in spannungsnaher Anordnung mit einer Durchführung.

    Fig. 8 den erfindungsgemässen Hochspannungswiderstand in einer mechanisch gering beanspruchbaren Ausführung in einer erdnahen Anordnung mit einem Langstabisolator.

    Fig. 9 einen Schnitt durch einen Hochspannungswiderstand aus Keramik, der als Drahtwiderstand ausgebildet und mit Kunststoffschirmen versehen ist.

    Fig. 10 einen Schnitt durch den Hochspannungswiderstand aus Keramik, der als Schichtwiderstand ausgebildet und mit Schirmen aus Kunststoff versehen ist.

    Fig. 11 einen Schnitt durch einen Freileitungsisolator, bei dem der Hochspannungswiderstand integriert ist.

    Fig. 12 einen Schnitt durch einen Freileitungsisolator oder Stützer, bei dem der Hochspannungswiderstand integriert und verteilt angeordnet ist.

    Fig. 13 einen Schnitt durch einen Hochspannungswiderstand in der Ausführung wie ein Kunststoff-Verbundisolator, wobei der Strunk aber mit leitfähigen Fasern versehen ist.



    [0011] Die erfindungsgemässe Vorrichtung des Hochspannungswiderstands 1, 1 a, 1 b ist in Reihe mit dem eigentlichen Freiluftisolator 2, 2a, 2b in den Figuren 1 bis 3 dargestellt, wobei der Freiluftisolator in Fig. 1 als Langstabisolator, in Fig. 2 als Stützisolator und in Fig. 3 als Kette aus Kappenisolatoren dargestellt ist.

    [0012] In Fig. 4 ist im Schnitt ein Widerstand zur Verwendung mit einem Langstabisolator 2 gezeigt. Er besteht aus einem Widerstandsdraht 3, der auf die Oberfläche eines Isolierkörpers 4 z.B. eines Porzellanisolators spiralförmig aufgebracht ist und in eine Glasur 5 eingebettet ist. Die Oberfläche ist mit einer hydrophoben Schicht 6 z.B. aus Silikonkautschuk überzogen.

    [0013] Eine andere Ausführungsform ist in Fig. 5 gezeigt. Auf die Oberfläche des Isolierkörpers 4 ist eine leitende Glasur 7 aufgebracht, auf der wiederum eine hydrophobe Schicht 6 aufgebracht ist.

    [0014] Solchermassen ausgebildete Draht- bzw. Schichtwiderstände lassen sich natürlich nicht nur für Langstabisolatoren, sondern auch für Stützisolatoren, eine Kette aus Kappenisolatoren oder für Durchführungen verwenden, da es technologisch keine Schwierigkeiten gibt, die Schirmform des Widerstandes den Formen dieser Isolatoren anzupassen.

    [0015] Eine Variation hinsichtlich des Materials als auch der Ausbildung eines solchen Widerstandes ergibt sich gemäss Fig. 9, wobei ein Isolierkörper 4 verwendet wird, der zylinderförmig ausgebildet ist. Auf der zylindrischen Oberfläche werden ein oder mehrere parallele Widerstandsdrähte 3 in die Glasur eingebettet, ähnlich wie bei den herkömmlichen glasierten Drahtwiderständen: Auf diesem Grundkörper werden dann Schirme 8 aus freiluftbeständigem Kunststoffmaterial wie z.B. Silikongummi in Form von Isolatorschirmen aufgebracht.

    [0016] Die Ausführungsform nach Fig. 10 unterscheidet sich von der Fig. 9 nur dadurch, dass anstelle eines Drahtwiderstandes ein Schichtwiderstand 9 verwendet wird, der entweder durch eine leitfähige Glasur gebildet wird oder durch eine dünne Metallauflage, wobei der Widerstand entweder durchgehend oder spiralförmig ausgebildet ist.

    [0017] Eine weitere Ausführungsform des Widerstands ergibt sich auch aus Fig. 6. Hier befindet sich ein zylindrischer Widerstand 10 im Inneren eines Hohlisolators 11. Die Oberfläche des Hohlisolators kann wiederum mit einem hydrophoben Material 6 überzogen werden.

    [0018] Hochspannungswiderstände in der Ausführungsform nach Fig. 6 können für Freiluft-Isolieranordnungen mit Langstäben nach Fig. 1 oder Stützern nach Fig. 2 verwendet werden, wobei die Isolierkörper 11 mechanisch ausreichend fest ausgeführt sein müssen. Widerstände nach Fig. 6 können aber auch vorteilhaft in Freiluft-Isolieranordnungen verwendet werden, ohne dass sie hohe mechanische Anforderungen erfüllen. In Fig. 8 ist eine derartige Anordnung des Hochspannungswiderstandes 15 für einen Langstabisolator 19 dargestellt. Der Isolator 18 dient nur dazu, die mechanischen Kräfte des eigentlichen Isolators 19 zu übernehmen; elektrisch wird er durch den parallel geschalteten Widerstand 15 überbrückt.

    [0019] Durch die zusätzliche elektrische Parallelschaltung der durch Verschmutzung leitfähigen Oberfläche des obersten Langstabisolators 18 zur durch Verschmutzung leitfähigen äusseren Oberfläche des Widerstands 15 darf die Wirksamkeit des zylindrischen Widerstands 10 nach Fig. 6 nicht erheblich beeinträchtigt werden. Diese Förderung ist bei geeigneter Ausbildung der Schirme und der Oberflächen des Langstabisolators 18 des Widerstandes 15 sowie erfindungsgemässer Dimensionierung des zylindrischen Widerstandes 10 meist erfüllbar; als typisches Beispiel für eine Anordnung nach Fig. 8 zur Verwendung in einer 123-kV-Freileitung kann ein Widerstandswert des zylindrischen Widerstandes 10 von 20 kOhm gelten und ein Widerstandswert für die durch starke Verschmutzung leitfähige Oberfläche des obersten Langstabs 18 sowie des Widerstandes 15 von je etwa 100 kOhm.

    [0020] In der Ausführungsform des Hochspannungswiderstands nach Fig. 7, die zur Verwendung mit einer Durchführung 16 vorgesehen ist, ist der Isolierkörper 11 ebenfalls als Hohlisolator ausgeführt. Der Widerstand 12 wird in einer der Ausführungsformen von Fig. 4 oder Fig. 5 ausgebildet.

    [0021] Eine weitere Ausführungsform besteht darin, den Hochspannungswiderstand, wie in Fig. 11 gezeigt, in den Isolator der Freiluft-Isolieranordnung zu integrieren. Die Ausführung des Widerstands kann dabei in der Ausführungsform nach Fig. 4, wie in Fig. 11 dargestellt, oder nach Fig. 5 erfolgen.

    [0022] In der Ausführung nach Fig. 12 ist der Widerstand wieder in den Isolator der Freiluftanordnung integriert, im Gegensatz zu Fig. 11 aber verteilt angeordnet. Der Aufbau der verteilt angeordneten Teilwiderstände 22 kann wieder nach Fig. 4 oder Fig. 5 erfolgen, wie in Fig. 11 dargestellt.

    [0023] In der Ausführung nach Fig. 13 ist der Widerstand nach dem Prinzip eines Kunststoff-Verbundisolators aufgebaut, wobei ein faserverstärkter Kern 13 mit leitfähigen Fasern, z.B. Carbonfasern, verwendet wird, über dem eine Schirmhülle 14, z.B. aus Silikongummi, angeordnet ist.

    [0024] Die Wirksamkeit des erfindungsgemässen Hochspannungswiderstands in der beschriebenen Anordnung wird nun anhand eines Beispiels näher ausgeführt. Als Isolator wurde ein keramischer Langstab L 75/22 mit einer Baulänge von 1270 mm und einem Kriechweg von 2440 mm verwendet, und zwar gemäss den Vorschriften nach DIN 48006/2. Bei einer labormässigen Prüfung des Fremdschicht-Isoliervermögens gern. DIN/VDE 57448, Teil 2/9.77 wurde für die herkömmliche Anordnung, also ohne Reihenschaltung mit dem erfindungsgemässen Widerstand ein Stehsalzgehalt von 28 kg/m3 bei 63 kV erreicht.

    [0025] Dabei wurde als kritischer Ableitstromimpuls beim Überschlag 1072 mA (Scheitelwert) gemessen. Dieser Ableitstromimpuls ist für den verwendeten Isolator charakteristisch. Die Prüfungen erfolgten dabei mit einer steifen Spannungsquelle (Kurzschlussstrom 20 A).

    [0026] In der vergleichsweise geprüften Anordnung wurde zusätzlich ein erfindungsgemässer Widerstand nach Fig. 6 mit einer Baulänge von 160 mm verwendet, der einen Widerstandswert von 13 kOhm aufwies und mit dem Isolator L75/22 in Reihe geschaltet war. Bei gleicher Prüfspannung von 63 kV konnte der Isolator selbst beim physikalisch grösstmöglichen Salzgehalt (224 kg/m3) nicht mehr zum Überschlag gebracht werden. Bei dieser Prüfung ohne Überschlag wurde als höchster Ableitstromimpu!s 2110 mA gemessen.

    [0027] Beim Ableitstromimpuls von 1072 mA (Scheitelwert), der für die erfindungsgemässe Dimensionierung des Widerstandswertes massgebend ist, tritt ein Spannungsabfall von 13,9 kV (Scheitelwert) am Hochspannungswiderstand auf. Bezogen auf die Prüfspannung von 63 - V2 kV (Scheitelwert) entspricht dieser Spannungsabfall 15,6% der gesamten Leiter-Erdspannung.

    [0028] Gleichartige Prüfungen wurden an einer Isolatorkette aus 8 Glaskappen vom Typ F8 durchgeführt. Bei einer Kriechweglänge von 2350 mm betrug die Prüfspannung 60,6 kV, das bedeutet die gleiche Spannungsbeanspruchung je cm Kriechweglänge wie im Fall des Langstabisolators. Für die herkömmliche Isolation wurde mit steifer Spannungsquelle ein Stehsalzgehalt von 40 kg/m3 ermittelt.

    [0029] Die vergleichsweise geprüfte Anordnung bestand aus der Isolatorkette, der ein erfindungsgemässer Hochspannungswiderstand von 13 kOhm in Reihe geschaltet war. Bei der gleichen Prüfspannung von 60,6 kV konnte beim Salzgehalt 224 kg/m3 die Kappenkette nicht zum Überschlag gebracht werden. Bei der Prüfung ohne Überschlag wurde als höchster Ableitstromimpuls 5515 mA gemessen.

    [0030] Beim gleichen kritischen Ableitstromimpuls von 1072 mA (Scheitelwert), der für die erfindungsgemässe Dimensionierung des Widerstandswertes massgebend ist, tritt ein Spannungsabfall von 13,9 kV (Scheitelwert) am Hochspannungswiderstand von 13 kOhm auf. Bezogen auf die Prüfspannung von 60,6 -

    (Scheitelwert) entspricht dieser Spannungsabfall 16,2% der gesamten Leiter-Erdspannung.


    Ansprüche

    1. Hochspannungswiderstand (1, 1a, 1b, 12, 15) zur Vermeidung von Fremdschichtüberschlägen an Freiluftisolatoren, bestehend aus einem Isolierkörper (4,11,14) und Widerstandsmaterial (3, 7, 9, 13), wobei der Hochspannungswiderstand (1, 1a, 1b, 12, 15) mit einem Hochspannungsisolator (2, 2a, 2b, 16, 19) in Reihe geschaltet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Hochspannungswiderstand so bemessen ist, dass der für den Hochspannungsisolator (2, 2a, 2b, 16, 19) charakteristische kritische Ableistromimpuls am Hochspannungswiderstand (1, 1a, 1b, 15) einen Spannungsabfall von 10 bis 30% der gesamten Leiter-Erdspannung bewirkt und seine äussere Form einem Schirmisolator nachgebildet ist.
     
    2. Hochspannungswiderstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die äussere Oberfläche des Hochspannungswiderstands (1, 1 a, 1g, 15) mit einer hydrophoben Schicht (6) belegt ist.
     
    3. Hochspannungswiderstand nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrophobe Schicht (6) aus Polytetrafluoräthylen (PTFE), Äthylenpropylenmonomer (EPM), Äthylenpropylendienmonomer (EPDM) oder Silikonkautschuk besteht.
     
    4. Hochspannungswiderstand nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Isolierkörper (4, 11, 14) aus Keramik, Glas oder Kunststoff gefertigt ist.
     
    5. Hochspannungswiderstand nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Isolierkörper (4,11,14) hohl ausgebildet ist.
     
    6. Hochspannungswiderstand nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Widerstandsmaterial in Form einer durchgehenden leitenden Spirale (3) oder einer durchgehenden leitenden Schicht (7, 9) vorliegt.
     
    7. Hochspannungswiderstand nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Widerstandsmaterial in Form einer nicht über den gesamten Isolierkörper durchgehenden leitenden Spirale (21) oder leitenden Schicht vorliegt.
     
    8. Hochspannungswiderstand nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Widerstandsmaterial in Form mehrerer, nicht miteinander verbundener leitender Spiralen oder leitender Schichten (22) vorliegt.
     
    9. Hochspannungswiderstand nach Anspruch 1, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Widerstand aus dem Strunk eines Kunststoffverbundisolators mit Kohlenstoff-Faserverstärkung (13) besteht und die Schirme (14) aus einem hydrophoben Material gebildet sind.
     


    Revendications

    1. Résistance haute tension (1, 1a, 1 b, 12, 15) pour éviter un claquage aux isolateurs aériens causé par des couches de pollution, comprenant un corps isolant (4, 11, 14) et un matériau résistif (3, 7, 9, 13), la résistance haute tension (1, 1a, 1 b, 12, 15) étant connectée en série avec un isolateur haute tension (2, 2a, 2b, 16,19), caractérisée par le fait que la valeur de la résistance haute tension est choisie de telle façon que l'impulsion critique du courant dérivatif qui est caractéristique pour l'isolateur haute tension (2, 2a, 2b, 16, 19) provoque sur la résistance haute tension (1, 1 a, 1 b, 15) une chute de tension de 10 à 30% de la tension totale conducteur-masse, et que sa forme extérieure ressemble à un isolateur du type assiette.
     
    2. Résistance haute tension selon la revendication 1, caractérisée par le fait que la surface extérieure de la résistance haute tension (1, 1 a, 1 b, 15) est couverte d'une couche (6) hydrophobe.
     
    3. Résistance haute tension selon la revendication 2, caractérisée par le fait que la couche hydrophobe (6) est constituée par du polytétra- fluoréthylène (PTFE), de l'éthylènepropylènemo- nomer (EPM), de l'éthylènepropylènediènemo- nomer (EPDM) ou du caoutchouc de silicone.
     
    4. Résistance haute tension selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisée par le fait que le corps isolant (4, 11,14) est réalisé en céramique, en verre ou en matière plastique.
     
    5. Résistance haute tension selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisée par le fait que le corps isolant (4,11,14) est creux.
     
    6. Résistance haute tension selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisée par le fait que le matériau résistif se présente en forme d'une spirale continue conductrice (3) ou d'une couche continue conductrice (7,9).
     
    7. Résistance haute tension selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisée par le fait que le matériau résistif se présente sous forme d'une spirale conductrice (21 ) ou sous forme d'une couche conductrice non continue sur la totalité du corps isolant.
     
    8. Résistance haute tension selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisée par le fait que le matériau résistif se présente sous forme de plusieurs spirales ou couches conductrices (22), qui ne sont pas connectées mutuellement.
     
    9. Résistance haute tension selon les revendications 1, 4 et 5, caractérisée par le fait que la résistance est composée par le jonc d'un isolateur composite de matière plastique renforcée par des fibres de carbone (13) et que les assiettes (14) sont faites d'un matériau hydrophobe.
     


    Claims

    1. A high voltage resistor (1,1 1a, 1 b, 12,15) for avoiding flash-overs at open air insulators because of polluting layers, comprising an insulating body (4, 11, 14) and a resistor material (3, 7, 9,13), the high voltage resistor (1,1 a, 1 b, 12,15) being connected in series with a high voltage insulator (2, 2a, 2b, 16, 19), characterized in that the high voltage resistor is designed in such a way that the critical leakage current pulse which is characteristic for the high voltage insulator (2, 2a, 2b, 16,19) leads to a voltage drop of 10 to 30% of the total conductor-earth voltage, and that its outer form ressembles a screen insulator.
     
    2. A high voltage resistor according to claim 1, characterized in that the outer surface of the high voltage resistor (1,1 1 a, 1 b, 15) is covered by a water-repellent layer (6).
     
    3. A high voltage resistor according to claim 2, characterized in that the water-repellent layer (6) is made of polytetrafluorethylene (PTFE), ethyle- nepropylenemonomer (EPM), ethylenepropyle- nedienemonomer (EPDM) or silicon caoutchouc.
     
    4. A high voltage resistor according to one of claims 1 to 3, characterized in that the insulating body (4,11,14) is made of ceramic, glass or plastic material.
     
    5. A high voltage resistor according to one of claims 1 to 4, characterized in that the insulating body (4,11,14) is hollow.
     
    6. A high voltage resistor according to one of claims 1 to 5, characterized in that the resistor material is realized in the form of a continuous conducting spiral or a continuous conducting layer (7,9).
     
    7. A high voltage resistor according to one of claims 1 to 5, characterized in that the resistor material is realized in the form of a conducting spiral (21) or a conducting layer which is not continuous over the whole insulating body.
     
    8. A high voltage resistor according to one of claims 1 to 5, characterized in that the resistor material is realized in the form of several conducting spirals or conducting layers (22) which are not connected with each other.
     
    9. A high voltage resistor according to claims 1, 4 and 5, characterized in that the resistor consists of the stock of a compound plastic insulator with a carbon fibre reinforcement (13) and that the screens (14) are made of awater-repellent material.
     




    Zeichnung