(19)
(11) EP 0 160 867 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.11.1985  Patentblatt  1985/46

(21) Anmeldenummer: 85104766.2

(22) Anmeldetag:  19.04.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04F 13/04, E04F 13/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR LI NL

(30) Priorität: 09.05.1984 DE 3417017

(71) Anmelder: PROTEKTORWERK FLORENZ MAISCH GmbH & Co. KG
D-76571 Gaggenau (DE)

(72) Erfinder:
  • Dresel, Klaus
    D-7554 Kuppenheim 2 (DE)

(74) Vertreter: Geitz, Heinrich, Dr.-Ing. 
Kaiserstrasse 156
D-76133 Karlsruhe
D-76133 Karlsruhe (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Als Putzabschlussprofil ausgebildete Putzprofilleiste


    (57) Bei der Putzprofilleiste handelt es sich um ein langgestrecktes Profil mit einem eine Abzugskante aufweisenden Profilschenkel, von dem sich in der Nähe der Abzugskante ein als Lüftungsgitter ausgebildeter Profilschenkel und auf der vom Lüftungsgitter entfernten Seite im Bereich der von der Abzugskante abgewandten Längskante ein Befestigungsschenkel forterstreckt. Zweckmäßigerweise verlaufen der Befestigungsschenkel und das Lüftungsgitter in Para- Ilelebenen und die Abzugskante erstreckt sich auf der vom Befestigungsschenkel abgewandten Seite längs einer über das Lüftungsgitter hinausragenden Längskante des das Lüftungsgitter und den Befestigungsschenkel miteinander verbindenden Profilschenkels.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine als Putzabschlußprofil ausgebildete Putzprofilleiste mit einem im Anwendungsfalle an einer Bauwerkswand als Verankerungsgrund anbringbaren Befestigungsschenkel und einem dazu im Winkel verlaufenden, an seiner vom Befestigungsschenkel entfernten Längskante eine Abzugskante aufweisenden Profilschenkel.

    [0002] Putzabschlußprofile mit einem den Anschluß an eine Rohbauwand vermittelnden, zumeist mit Lochungen zum Anmörteln versehenen Befestigungsschenkel und einem sich davon im Winkel forterstreckenden Profilschenkel, dessen vom Befestigungsschenkel entfernte Längskante als Abzugskante ausgebildet ist, sind in vielfältigen Ausführungsformen für Innen-und Außenputze in der Form von Eckabschlußleisten oder Putztrennprofilen bekannt.

    [0003] Bei Bauwerken mit seitlich über die Bauwerkswände überkragenden Dächern besteht im Bereich zwischen dem in der Regel auf einer auf der Oberkante der äußeren Bauwerkswände aufliegenden Pfette aufgenommenen Dachsparren ein Putzabschlußproblem besonderer Art, das mittels bekannter Putzabschlußprofile nicht lösbar ist. Demgemäß soll im Rahmen der Erfindung eine Putzabschlußleiste geschaffen werden, die für den vorerwähnten Bedarfsfall bestimmt und geeignet ist.

    [0004] Ausgehend von der als Putzabschlußprofil ausgebildeten Putzprofilleiste nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 , ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß sich nach der vom Befestigungsschenkel abgewandten Seite von dem die Abzugskante aufweisenden Profilschenkel ein Lüftungsgitter forterstreckt.

    [0005] Bei der Erfindung handelt es sich somit um ein im Bereich zwischen jeweils benachbarten Dachsparren anbringbares Putzabschlußprofil mit einer den oberseitigen Putzabschluß vermittelnden, als Abzugskante ausgebildeten Profilkante und einem Luftführungsgitter, das sich auf der vom Befestigungsschenkel entfernten Seite von dem die Abzugskante aufweisenden Profilschenkel forterstreckt und den Zwischenraum zwischen der äußeren Dachhaut und einer zwischen den Dachsparren aufgenommenen Isolierung nach außen abdeckt, aber eine im wesentlichen unbehinderte Belüftung dieses Zwischenraums in der bei hinterlüfteten Kaltfassaden üblichen Art zuläßt. Damit ist bei fachgerecht verlegten Isolierungen mit ununterbrochenem Lüftungszwischenraum gegenüber der äußeren Dachhaut der Gefahr von Durchfeuchtungen der Isolierung infolge Kondensatbildung oder unter der Einwirkung anderer Einflüsse wirksam begegnet.

    [0006] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

    [0007] So ermöglicht die Ausgestaltung nach Patentanspruch 2 die Ausbildung der Putzprofilleiste als einfaches Abkantprofil, bei dem sich das Lüftungsgitter im Abstand vom Befestigungsschenkel in einer Parallelebene zu diesem erstreckt. Bei dem Lüftungsgitter selbst kann es sich, gemäß Ausgestaltung nach Patentanspruch 3, um einen mit siebartigen Lochungen versehenen Profilschenkel handeln, der sich von dem die Abzugskante aufweisenden Profilschenkel im Winkel forterstreckt.

    [0008] Eine andere Ausgestaltung sieht vor, daß sich das Lüftungsgitter in einer gegenüber der die Abzugskante bildenden Profilkante des sich im Winkel von dem Befestigungsschenkel fortterstreckenden Profilschenkels in Richtung auf den Profilschenkel versetzten Ebene erstreckt, also im Anwendungsfalle nach dem Aufbringen des Außenputzes in einer gegenüber der AUßenfläche des Putzes zurückversetzten Ebene, wodurch mit einem hohen Maß an Sicherheit gewährleistet ist, daß beim Aufbringen des Putzes und dessen nachfolgendem Glattstreichen mittels eines durch die Abzugskante geführten Richtscheites keine Putzmasse an das Lüftungsgitter gelangt und dessen Luft-Durchtrittsöffnungen verschließt.

    [0009] Eine gleichfalls weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß sich an die die Abzugskante bildende Profilkante des sich im Winkel vom Befestigungsschenkel forterstreckenden Profilschenkels ein diesem gegenüber nach der vom Befestigungs schenkel abgewandten Seite unter einem Winkel von weniger als 90° erstreckender Leistenstreifen anschließt, von dessen von der Abzugskante entfernter Längsseite sich das Lüftungsgitter forterstreckt. Zweckmäßigerweise kann sich der genannte Leistenstreifen in einer Parallelebene zu dem mit der Abzugskante versehenen Profilschenkel erstrecken und der den Leistenstreifen mit dem genannten Profilschenkel verbindende Steg kann die Abzugskante bilden.

    [0010] Durch die Erfindung ist somit eine Putzabschlußleiste für den Einbau im Bereich zwischen benachbarten und sich nach außen über eine Bauwerkswand forterstreckenden Sparren bestimmte Putzprofilleiste geschaffen worden, die einerseits einen sauberen oberseitigen Putzabschluß vermittelt und andererseits eine im Interesse der Trockenhaltung der Dachisolierung notwendige Belüftung des Zwischenraums zwischen einer äußeren Dachhaut und einer Dachisolierung ermöglicht. Durch entsprechende Bemessung des sich im Winkel von dem an der Bauwerkswand anbringbaren Befestigungsschenkel forterstreckenden Profilschenkels mit der Abzugskante gelingt eine einfache Anpassung an unterschiedliche Putzdicken bis hin zu Wärmedämmputzen, die im Vergleich zu einfachen mineralischen Putzen unverhältnismäßig große Dicken aufweisen. In gleicher Weise gelingt eine Anpassung der erfindungsgemäßen Putzprofilleiste an sog. Voll-Wärmeschutzsysteme, bei denen außenseitig auf die Bauwerkswände beispielsweise aus Polystyrol bestehende Wärmedämmplatten in Dicken bis zu zehn Zentimeter und mehr aufgebracht und dann außenseitig mit einem den Wetterschutz vermittelnden Putz überzogen werden.

    [0011] Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Putzprofilleiste und ein Anwendungsbeispiel sollen nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert werden. In schematischen Ansichten zeigen:

    Fig. 1 die Putzprofilleiste mit Lüftungsgitter für sich allein in einer perspektivischen Ansicht,

    Fig. 2 in einer perspektivischen Schemaansicht den Einbau der Putzprofilleiste nach Fig. 1 zwischen den Sparren eines über die Seitenwände eines Bauwerks auskragenden Daches und

    Fig. 3 einen Vertikalschnitt gemäß der Schnittlinie 111-111 in Fig. 2 durch den von der Putzprofilleiste oberseitig im Bereich zwischen den Dachsparren vermittelten Putzabschluß.



    [0012] Bei der in ihrer Gesamtheit mit 10 bezeichneten Putzabschlußleiste handelt es sich um eine-langgestreckte Profilleiste mit einem Befestigungsschenkel 11, einem sich davon rechtwinklig forterstreckenden Profilschenkel 12 und einem auf der vom Befestigungsschenkel abgewandten Seite sich wiederum rechtwinklig zu dem Profilschenkel 12 forterstreckenden Profilschenkel 13, der als Lüftungsgitter 14 ausgebildet und von einer Vielzahl eng nebeneinanderliegender Durchgangslöcher 15 durchbrochen ist. Der Befestigungsschenkel 11 ist ebenfalls mit einer Vielzahl nebeneinanderliegender Lochungen 16 versehen, die jedoch einen wesentlich größeren Durchmesser als die Lochungen 15 des Lüftungsgitters 14 aufweisen und in unten noch zu erläuternder Weise der Befestigung der Putzprofilleiste an einer Bauwerkswand mittels Anmörteln dienen. Die von dem Befestigungsschenkel 11 entfernte Längskante des Profilschenkels 12 ist als Abzugskante 18 ausgebildet und in Parallellage zu dem vom Befestigungsschenkel 11 entfernten Rand des Profilschenkels 12 erstreckt sich ein Leistenstreifen 19, an den sich der als Lüftungsgitter 14 ausgebildete Profilschenkel 13 in einer Parallelebene zu dem Befestigungsschenkel 11 im Abstande von der Abzugskante 18 nach der vom Befestigungsschenkel 11 entfernten SEite erstreckt.

    [0013] Putzprofilleisten dieser Art sind in aller Regel als korrosionsgeschützte metallische Profile ausgeführt, können selbstverständlich aber auch aus Kunststoff bestehen.

    [0014] Die Fig. 2 und 3 veranschaulichen die bestimmungsgemäße Verwendung der als Abschlußprofil ausgebildeten Putzprofilleiste 10 im Bereich zwischen benachbarten Sparren 20 eines sich außenseitig über die Wandungen eines Gebäudes hinauserstreckenden Daches. Zur besseren Verdeutlichung sind in Fig. 2 in strichpunktierten Linien lediglich die Rohbauwand 21, und zwei benachbarten Dachsparren 20 in strichpunktierten Linien dargestellt, desgleichen eine zwischen den Sparren 20 angeordnete Isolierung 25, nicht aber die Dachhaut und eine außenseitig auf die Bauwerkswand aufgebrachte Putzschicht. In der Schnittansicht gemäß Fig. 3 sind hingegen die Dachhaut 24, die zwischen den Sparren aufgenommene Isolierung 25 und auch eine außenseitig auf die Bauwerkswand aufgebrachte , den Wetterschutz bildende Putzschicht 26 in ebenfalls strichpunktierten Linien dargestellt. Das Putzabschlußprofil 10 ist in den Fig. 2 und 3 hingegen in vollen Linien veranschaulicht .

    [0015] Im Einsatzfalle werden dem Abstand zwischen benachbarten Dachsparren 20 entsprechende Längenzuschnitte der Putzprofilleiste außenseitig so an der Bauwerkswand 21 angebracht, daß der sich in Parallellage zum Befestigungsschenkel 11 erstreckende und als Lüftungsgitter 14 ausgebildete Profilschenkel 13 sich zwischen den Sparren 20 bis an die oberseitige Dachhaut 24 erstreckt und der parallel dazu verlaufende und über den mit der Abzugskante 18 versehenen Profilschenkel 12 mit dem Lüftungsgitter

    [0016] 14 verbundene Befestigungsschenkel 11 außenseitig am oberen Rand der Bauwerkswand 21 anliegt. In dieser Lage wird die Putzprofilleiste in bekannter WEise beispielsweise mittels Mörtelbutzen 27 angemörtelt, wobei durch die Lochungen 16 im Befestigungsschenkel 11 hindurch eine Verbindung der Mörtelbutzen mit der Bauwerkswand zustande kommt. Nach dem Anbringen der Putzprofilleiste wird in ebenfalls bekannter Weise außenseitig auf die Bauwerkswand die Putzmasse aufgetragen und dann, wie gleichfalls bekannt, mittels eines Richtscheites abgezogen, wobei neben anderen Führungsmitteln für das Richtscheit die sich im Bereich zwischen zwei benachbarten Dachsparren 20 erstreckende Abzugskante 18 als oberseitige Führung für das Richtscheit dient und beim ferti-gen Putz 26 zugleich dessen oberen Abschluß bildet.

    [0017] Durch das sich zwischen den Dachsparren 20 erstreckende und oberseitig bis an die Dachhaut 24 bzw. eine unter der Dachhaut angebrachte Schalung heranreichende Lüftungsgitter 14 ist der Bereich zwischen benachbarten Sparren nach außen gegen das Eindringen von Vögeln, Mäusen od. dgl. abgedeckt, jedoch in einer eine ungehinderte Belüftung des Zwischenraums zwischen der Dachhaut 24 und der zwischen den Dachsparren aufgenommenen Isolation 25 ermöglichenden WEise, wie der Pfeil 28 in Fig. 3 andeutet. Einer derartigen Belüftung kommt neben der erwünschten Trockenhaltung des Holzwerks eines Daches auch im Interesse einer Trockenhaltung der Isolation und damit der Aufrechterhaltung der der Isolation eigenen Wärmedämmeigenschaften erhebliche Bedeutung zu.


    Ansprüche

    1. Als Putzabschlußprofil ausgebildete Putzprofilleiste mit einem im Anwendungsfalle an einer Bauwerkswand als Verankerungsgrund anbringbaren Befestigungsschenkel und einem dazu im Winkel verlaufenden, an seiner vom Befestigungsschenkel entfernten Längskante eine Abzugskante aufweisenden Profilschenkel,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß sich nach der vom Befestigungsschenkel (11) abgewandten Seite von dem die Abzugskante (18) aufweisenden Profilschenkel (12) ein Lüftungsgitter (14) forterstreckt.
     
    2. Putzprofilleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Lüftungsgitter (14) im Abstand vom Befestigungsschenkel (11) in einer Prallelebene zu diesem erstreckt.
     
    3. Putzprofilleiste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Lüftungsgitter (14) um einen mit siebartigen Lochungen (15) versehen Profilschenkel (13) handelt, der sich von dem die Abzugskante (18) aufweisenden Profilschenkel (12) im Winkel forterstreckt.
     
    4. Putzprofilleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Lüftungsgitter (14) in einer gegenüber der die Abzugskante (18) bildenden Profilkante des sich im Winkel von dem Befestigungsscbenkel (11) forterstreckenden Profilschenkels (12) in Richtung auf den Befestigungsschenkel versetzten Ebene erstreckt.
     
    5. Putzprofilleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich an die die Abzugskante (18) bildende Profilkante des sich im Winkel vom Befestigungs-schenkel (11) forterstreckenden Profilschenkels (12) ein diesem gegenüber nach der vom Befestigungsschenkel abgewandten Seite unter einem Winkel von weniger als 90° erstreckender Leistenstreifen (19) anschließt, von dessen von der Abzugskante entfernter Längsseite sich das Lüftungsgitter (14) forterstreckt.
     
    6. Putzprofilleiste nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Leistenstreifen (19)in einer Parallelebene zu dem mit der Abzugskante (18) versehenen Profilschenkel (12) erstreckt und daß der den Leistenstreifen mit dem genannten Profilschenkel verbindende Steg die Abzugskante bildet.
     




    Zeichnung