[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trennen von Korngut in mehrere Fraktionen
mit zwei schwingfähig gelagerten und in ihrer Neigung verstellbaren und von einem
gemeinsamen Luftstrom durchsetzbaren Wirbelschichttischen, wobei über dem höheren
Ende des oberen Wirbelschichttisches ein Einlauf für das körnige Gut angeordnet ist,
dem am tieferen Ende ein Auslauf für die leichteste Kornfraktion gegenüberliegt und
wobei weiter am höheren Ende des unteren Wirbelschichttisches ein Steinauslauf und
am tieferen Ende ein Auslauf für die schwere Kornfraktion vorhanden ist, wobei zwischen
den Wirbelschichttischen ein Zwischenboden geringerer Länge als die Wirbelschichttische
angeordnet ist.
Zugrundeliegender Stand der Technik
[0002] Für die Getreidereinigung müssen vor der Vermahlung des Korngutes sämtliche Fremdbestandteile
wie auch der Schmutz entfernt werden. Die Reinigung erfolgt dabei in mehreren Etappen.
Ueblicherweise werden grosse Fremdkörper mit Siebeinrichtungen ausgeschieden, wobei
die Maschengrösse jeweils so gewählt wird, dass mit Sicherheit das gesamte Korngut
als Durchfall gewonnen wird und alle Teile, die grösser als der Abstoss sind, abgetrennt
werden. Feiner Schmutz und feiner Sand können gleichzeitig durch ein entsprechend
fein gelochtes Sieb ausgeschieden werden. Auf diese Weise erhält man das eigentliche
Korngut mit einem Fremdbesatz, der insbesondere aus kleinen Steinen, Glassplittern
sowie Metallteilen sowie aus verschiedenem leichten Besatz (wie grosse Schalenteile,
Bruchstücke von Halmen und Fremdsämereien) besteht, die alle in einem gewissen Korngrössenspektrum
liegen, z.B. bei Weizensorten im Bereich von 2mm bis 6mm oder bei Mais im Bereich
zwischen 5mm und 20mm. Die leichten Bestandteile werden, je nach ihrer äusseren Form
und Grösse, durch spezielle Auslesetisehe (wie z.B. Paddy-Ausleser oder Leichtkornausleser)
separiert. Noch bis vor etwa 20 Jahren wurde ein Grossteil des auf diese Weise auf
einen bestimmten Granulationsbereich vorgesiebten und von den leichten Bestandteilen
befreiten Korngutes durch ein Wasserbad geführt und dabei der anhaftende Schmutz sowie
die Steine ausgeschwemmt. Die Steine konnten wegen ihrer grösseren Schwere auf diese
Weise im Setzverfahren auf dem Boden der Waschmaschine gesammelt werden.
[0003] Der grosse Vorteil dieser bislang in weitem Rahmen eingesetzten Reinigungsmethode
liegt in ihrer sehr grossen Reinigungswirkung, der Nachteil jedoch im Anfall sehr
grosser Mengen verschmutztem Waschwassers, das wegen der Gefahr einer mikrobiologischen
Verseuchung nur einmal verwendet werden durfte und anschliessend ebenfalls gereinigt
werden musste.
[0004] In der DE-AS 3 148 475 wird ein neuer Weg für die Trennung von Getreide und ähnlichem
Korngut in einzelnen Fraktionen vorgeschlagen. Dabei werden die drei Hauptfraktionen,
nämlich das Schwerkorn, das Leichtkorn und die Steine mit einer einzigen Maschine
aus dem Getreide ausgelesen. Im Vordergrund steht dabei
l. eine saubere Trennung in Schwer- und Leichtkorn, sowie
2. eine so gut wie vollständige Steinauslese bei einem einzigen Durchlauf durch eine
Maschine, jedoch unter Anwendung von zwei übereinander angeordneten, von der gleichen
Luft durchströmten Schwingtischen.
[0005] Für das Erreichen dieser hohen qualitativen Anforderungen ist es dabei aber notwendig,
jeden Arbeitsabschnitt unter optimalen Bedingungen durchzuführen. Der obere Schwingtisch
dient in erster Linie einer sauberen Trennung der Leichtfraktion und weist hierfür
eine längliche Form auf, wobei er vom Einlaufende zum Auslaufende in einer leichten
Neigung einstellbar ist und in Richtung gegen den Auslauf hin mit einer Wurfschwingbewegung
gebracht wird, damit das Produkt über die leichte Neigung kontinuierlich gefördert
werden kann.
[0006] Es hat sich jedoch bei der bekannten Vorrichtung gezeigt, dass es für eine gute Funktion
unumgänglich ist, die Luftmenge längs der Schwingtische abschnittweise einstellen
zu können. Zu diesem Zwecke wird eine Absaughaube mit schottenartiger Einteilung verwendet,
wobei jedem Zwischenraum eine individuell einstellbare Luftdrossel zugeordnet ist.
Damit lässt sich auf dem oberen Schwingtisch eine dem Produkt und der Durchsatzmenge
speziell anpassbare Wirbelschicht erzeugen. Auf einem ersten Abschnitt des oberen
Schwingtisches erfolgt durch Schwingbewegung und Luftströmung eine Konzentrierung
des Schwergutes in einer Schicht unmittelbar über dem Schwingtisch und direkt über
dieser wird eine zweite vom Schwergut befreite obere Schicht des Leichtgutes gebildet.
[0007] Längs einem zweiten Abschnitt wird sodann das Schwergut auf den unmittelbar darunter
befindlichen unteren Schwingtisch abgelassen, dessen Aufgabe darin besteht, das Schwergut
und die ein grösseres spezifische Gewicht aufweisenden Teile (wie Steine, Glas, Metall
usw.), auszulesen. Der untere Schwingtisch ist zu diesem Zwekke ebenfalls mit einem
Schwingantrieb ausgerüstet, der jedoch eine Wurfschwingbewegung entgegen der des oberen
Schwingtisches erzeugt. Der untere Schwingtisch ist in die gleiche Richtung geneigt
wie der obere Schwingtisch, seine Schwingbewegung ist jedoch in Richtung zu jenem
höher gelegenen Auslauf für die schwersten Teile ausgerichtet.
[0008] Der bauliche Aufwand dieser bekannten Vorrichtung (und damit auch ihr Preis) ist
jedoch so gross, dass schon hierdurch dem Einsatz dieses Gerätes enge Grenzen gesetzt
wird.
[0009] Darüberhinaus hat sich auch noch gezeigt, dass bei dieser Bauart nur eine beschränkte
Steigerung des Produktdurchsatzes möglich ist, da bei zu grossen Durchsatzleistungen
die präzise Führung der Wirbelschicht durch Steuerung der örtlichen Luftmenge nicht
mehr ausreichend gut erfolgt und damit die Ausbildung der gewünschten Schichtung nicht
mehr in gewünschtem Masse erzielt werden kann.
[0010] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die aufgezeigten Nachteile der bekannten
Vorrichtung zu beheben, und insbesondere eine bessere Ausnützung der gegebenen Schwingtischflächen
ohne Einbusse an Trennschärfe zu erreichen.
[0011] Die erfindungsgemässe Lösung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Wirbelschichttische
in einem starren und schwingfähig gelagertem Rahmen angeordnet sind, dem ein gemeinsamer
Schwingantrieb zugeordnet ist, dessen Wurfschwingbewegung gegen den Steinauslauf gerichtet
ist, und dass der untere Wirbelschichttisch vorzugsweise eine luftdurchlässige Gutauflage
und parallel und mit Abstand darunter eine feingelochte Platte aufweist (Sandwich),
welche gemeinsam einen angenähert konstanten Luftwiderstand über der ganzen Gutauflage
ergeben, unabhängig der Gutschichtdicke auf dem unteren Tisch.
[0012] Durch den erfindungsgemäss erreichten, nahezu konstanten apparativen Luftwiderstand
kann bei guter Trennarbeit der Durchsatz wesentlich gesteigert werden. Bevorzugt wird
die Summe der Lochquerschnitte der feingelochten Platte kleiner oder höchstens gleich
dem zehnten Teil der Gesamtfläche der Gutauflage angenommen. Ganz besonders bevorzugt
werden die beiden Schwingtische parallel angeordnet.
[0013] Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn beim oberen Wirbelschichttisch anschliessend
an einen ersten Bereich quer über den Wirbelschichttisch eine Zone grober Lochungen
angebracht sind.
[0014] Ferner wird bevorzugt, anschliessend an die Zone grober Lochungen eine Schwelle quer
über den Wirbelschichttisch vorzusehen, wobei die Schwelle wenigstens eine Höhe des
Ein- bis Zweifachen der mittleren Kornabmessung beträgt, höchstens aber etwa die Hälfte
der zu erwartenden Schichtdicke.
[0015] Bevorzugt wird der obere Wirbelschichttisch in Richtung vom Einlauf gegen den Auslauf
für die leichteste Kornfraktion in zwei sich folgende Bereiche unterschiedlicher Lochung
eingeteilt, derart, dass die Steine und schwere Kornfraktion nur in den Bereich grober
Lochungen durch den Wirbelschichttisch hindurchfallen können.
[0016] Damit auch eine saubere Trennung der Leichtfraktion erreicht werden kann, werden
im zweiten Bereich des oberen Wirbelschichttisches gegeneinander verstellbare Seitenwände
für die Arbeitsfläche des oberen Wirbelschichttisches vorgesehen, welche mit ihren
dem Auslauf für die leichteste Kornfraktion zugewandten Enden gegeneinander schwenkbar
sind, zum Zweck, die wirksame Fläche des oberen Wirbelschichttisches gegen den Auslauf
für die leichteste Kornfraktion keilförmig zu verjüngen.
[0017] Sehr vorteilhaft wird ferner unter den zweiten Bereich des Wirbelschichttisches eine
gegen den Auslauf für die Steine abfallende, und unterhalb dem Schlitz bzw. einer
Zone grober Lochungen vorbeiführende Rutsche vorgesehen, wobei die Rutsche zwischen
den ersten Bereich und der anschliessenden Zone grober Lochungen bzw. Schlitzöffnung
verstellbar ist.
[0018] Bevorzugt endet die Rutsche etwa in mittlerer Höhe zwischen den beiden Wirbelschichttischen,
und über die Länge des unteren Wirbelschichttisches etwa in dem mittleren Drittel.
[0019] Bei einem weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltungsgedanken wird in dem dem ersten
Bereich folgenden Bereiche in Zwischenboden angeordnet, der gegen das tiefere Ende
des unteren Wirbelschichttisches geneigt ist. Der Zwischenboden wird dabei so angeordnet,
dass er die Wirbelschichttische unter einem Winkel von 25° bis 45° schneidet, und
dass die Neigung der Wirbelschichttische mit Bezug auf die Horizontale 5° bis 10°
beträgt.
[0020] Bevorzugt ist der Zwischenboden durch eine Vielzahl von Flachprofilen gebildet, die
um ihre Längsmittelachse drehbar im Gehäuse gelagert sind, so dass durch Abklappen
oder durch Zusammenschalten eine entsprechende Mischfraktion eingestellt werden kann.
[0021] Auf diese Weise können sehr scharf drei Fraktionen
- eine schwere Kornfraktion
- eine Mischfraktion sowie
- eine Leichtfraktion
gewählt werden.
[0022] Dabei können die Flachprofile so eingestellt werden, dass sie bei koplanarer Ausrichtung
einander berühren. Sie können aber auch so abgestuft werden, dass zwischen den Stufen
eine Luftdurchtrittsöffnung entsteht.
[0023] In Weiterführung dieser Gedanken kann der untere Wirbelschichttisch unterhalb des
Zwischenbodens als rinnenartige Vertiefung mit luftundurchlässigem Boden ausgebildet
werden, welche Vertiefung die schwere Kornfraktion in den zugehörigen Auslauf führt.
Ganz besonders optimale und auch stabile Betriebsbedingungen entstehen, wenn mit Abstand
über dem oberen Wirbelschichttisch der lichte Abluftquerschnitt in im Querschnitt
verstellbare Zonen unterteilt wird. Dabei soll jeder eine Einstellklappe für die Einstellung
der Luftmenge aufweisen.
[0024] Für ein optimales Funktionieren des Schichttisches wird dieser mit einer grossen
Anzahl feiner Lochungen, jedoch einer glatten Oberfläche, ausgestattet. Mit dieser
Massnahme wird aufgrund der aufwärts fördernden Wurfschwingbewegung eine starke Hemmwirkung
für die auf den oberen Schwingtisch unmittelbar aufliegende Produktschicht erreicht.
Auf dem oberen Tisch entsteht somit ein fast scherenartiger Effekt, der bewirkt, dass
alle schweren Teile, die einmal in die untere am schnellen Abfliessen gehinderte Schicht
eingetreten sind, weder durch die Luft noch durch die Vibrationsbewegung wieder in
die obere Schichtung zurückspringen können. Durch diese letzte Massnahme wird der
Schichteffekt auf dem oberen Tisch stark intensiviert. Dies erlaubt, die benötigte
Luftmenge wie auch die Schwingenergie optimal auszunützen, so dass nun auf derselben
Tischfläche eine wesentlich grössere Durchsatzleistung verarbeitet bzw. eine saubere
Schichtung über eine sehr kurze Tischlänge abgeschlossen werden kann.
[0025] In Weiterführung dieses Gedankens wird der Steinauslesetisch als Gutauflage ein luftdurchlässiges,
gutundurchlässiges Maschengitter parallel und mit Abstand darunter eine feingelochte
Platte, dazwischen einen schottenartigen Aufbau (Sandwich), derart ausgebildet, dass
der untere Schwingtisch mit der fein gelochten Platte einen angenähert konstanten
Luftwiderstand über der ganzen Gutauflage ergibt, unabhängig von der Gutschichtdicke
auf dem unteren Wirbelschichttisch. Besonders bevorzugt weist der Steinauslesetisch
eine rauhe Oberfläche auf, derart, dass die schweren Teile aufgrund der Aufschwingbewegung
nach dem höher liegenden Auslauf für die schweren Teile gefördert werden. Der für
den oberen Schwingtisch ausgenützte Hemmeffekt gegen die Fliessvorrichtung des Produktes
gerichtete Wurfschwingbewegung wird hier mit der rauhen Oberfläche des Steinauslesetisches
zur eigentlichen Berg-auf-Förderung der unteren Schicht, die angereichert ist mit
schwersten Bestandteilen, ausgenutzt.
[0026] Beurteilt man die Arbeitsweise der neuen Vorrichtung, so fällt einem doch ein neuer
Kerngedanke auf. Der besondere Kernpunkt liegt nun dabei in der Tatsache, dass dem
Produkt sowohl auf den oberen Tisch in einem ersten Bereich, als auch auf den ganzen
unteren Tisch die grösstmögliche Flächenausbreitung gegeben wird, jedoch so, dass
die gesamte Arbeitsfläche einheitlich mit Produkt beaufschlagt ist und quer zu der
Strömungsrichtung an jeder Stelle ein nahezu identischer Arbeitsablauf sich einstellt.
Der Arbeitsablauf wird von Beginn des Produkteintrittes auf die jeweilige Tischfläche
fortschreitend und konsequent durchgeführt bis zu der Stelle, an der die entsprechende
Arbeitsstufe abgeschlossen ist. Das bedeutet für den oberen Schwingtisch, dass das
Produkt bereits bei Tischanfang in einer gleichmässigen Schichtung über der ganzen
Breite des Tisches aufgegeben wird und die Schichtung konsequent bis zur Uebergabe
der unteren Schicht, an den darunter befindlichen Steinauslesetisch, ungestört vervollkommnet
wird. Erst bei vollständig erreichter Schichtung wird die ganze, mit den Schwerteilen
angereicherte Unterschicht im ganz kurzen Abschnitt als Durchfall abgezogen. Auf den
unteren Siebtisch wird nochmals sinngemäss das Produkt möglichst gleichmässig über
der ganzen Breite des Steinauslesetisches schleierartig in einer definierten Zone
aufgegeben. Von dieser Zone aus bildet sich wiederum sowohl in Richtung zum höher
gelegenen Tischende als auch zum tiefer gelegenen Tischende über der gesamten Fläche
eine überraschend gleichmässige Schichtung bzw. Wirbelschicht aus. Der kurze Abschnitt
des Durchfalles für die Steinauslese ist bevorzugt höchstens ein Fünftel des ersten
produktundurchlässigen Bereiches.
[0027] Sicher wird zu diesem guten Resultat auch die Verwendung der feingelochten Platte
sowie des sandwichartigen Aufbaues des Steinauslesers wesentlich beitragen, da dadurch
zumindest auf der unteren Tischfläche über der ganzen Oberfläche eine gleichmässige
Luftgeschwindigkeit sich einstellt.
[0028] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die obere Tischfläche im Bereich
der Produkteinspeisung luftdurchlässig ausgebildet und ein kurzes Stück mit Abstand
über der Tischfläche abgedeckt zur Bildung eines Luftstromes in Richtung des eintretenden
Gutstromes. Auf diese Weise erhält das frisch auf den Tisch aufzugebende Gut an der
Eintrittsstelle gleichsam einen Stoss, so dass trotz Wurfschwingbewegung, die das
Gut in umgekehrter Richtung nach oben werfen will, im Bereich des Einlaufes eine eindeutige
Förderung nach dem tiefer gelegenen Tischende.
[0029] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Auslesen von Schwergut, insbesondere
Steinen aus Getreide über zwei zu den Auslässen geneigten, mit der gleichen Luft durchströmten
und gemeinsam in Schwingung versetzten Tischflächen, wobei beiden eine Wurfschwingbewegung
in Richtung auf das höher liegende Tischende aufgeprägt wird.
[0030] Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass das Gut auf dem
oberen Schwingtisch über einen ersten Bereich (V) geschichtet, und von dem Gutstrom
20 bis 60% mit allem Schwergut als Gutzufuhr schleierartig auf den mittleren Bereich
der unteren Tischfläche abgeworfen wird. Dadurch wird nicht nur der Schichtvorgang
genau definiert, sondern auch eine eindeutige Bedingung geschaffen für das Abziehen
der mit den schweren Beimengungen angereicherten unteren Schicht. Dabei ist es sehr
wesentlich, dass ein wesentlicher Teil des gesamten Gutes, d.h. 20 bis 60%, auf den
unteren, den Steinausleser bildenden Tisch "gebündelt" übergeben wird. Ganz besonders
wichtig ist ferner die Tatsache, dass bei dem Betrieb jeder Schwingtisch wenigstens
20% oder mehr des Gutes erhält und somit eine echte Wirbelschicht sich ausbildet,
bzw. eine Art Produktteppich hergestellt wird und so die Vorraussetzung für eine echte
Schichtung gegeben wird.
[0031] Die Erfindung schlägt weiter vor, die Gutzufuhr für den Steinausleser in dessen mittleren
Bereich vorzunehmen, wobei das Gut örtlich begrenzt schleierartig abgeworfen wird.
Im Vordergrund steht dabei, dass ein wesentlicher Teil des Gutes über einen kurzen
Bereich abgezogen und schleierartig dem unteren Tisch in einem mittleren Bereich vorzugsweise
dem mittleren Drittel übergeben werden.
[0032] Es hat sich bei dem erfindungsgemässen-Verfahren gezeigt, dass die Schichtung als
solche über eine verhältnismässig kurze Wegstrecke bzw. während einer kurzen Zeitspanne
nahezu vollkommen durchgeführt werden kann. Nach Durchlauf etwa der halben oberen
Tischfläche ist die Schichtung vollständig abgeschlossen. Dieser Vorgang kann auch
mit einem grossen Massestrom kontinuierlich durchgeführt werden, dabei wird die Schichtung
bei Vergrösserung des Produktdurchsatzes sogar noch verbessert.
[0033] Die Erfindung ermöglicht zweierlei: Erstens wird aus dem gesamten Gutstrom gleichzeitig
ein Teilstrom abgezweigt und auf den Steinauslesetisch abgegeben. Dies bewirkt anders,
als bei bekannten Verfahren, von vornherein eine Entlastung des Steinauslesetisches
von einem Teil des Gutes, bzw. von der leichten Fraktion. Dies liesse sich z.B. nicht
erreichen, wenn während der Schichtenbildung gleichzeitig ein Siebvorgang durchgeführt
wird, bei welchem gleichermassen sowohl schwere Teile wie kleine Teile durch das Sieb
nach unten fallen. Zum zweiten wird erfindungsgemäss aber auch noch erreicht, dass
am Steinauslesetisch nun an jeder Stelle klare Ablaufbedingungen vorliegen, wobei
auch auf dem Steinauslesetisch wiederum eine Schichtung stattfindet. Die Schichtung
wird beim Steinausleser jedoch durch die Wurfschwingbewegung und der entgegengesetzten
bzw. tischaufwärts gerichteten Bewegung mit nur noch einem kleinen Teil des ursprünglichen
Gutstromes durchgeführt, da auf dem Steinauslesetisch die grössere Menge direkt nach
unten fliesst. Auf dem Steinauslesetisch findet ein dauernder Austausch der verschiedenen
Anteile zwischen
[0034] der unteren und der oberen Schicht statt. Durch die beiden ausgeprägten Strömungen
- schwerste Teile tischaufwärts und
- leichtere Fraktionen tischabwärts
werden alle verhältnismässig leichteren Teile der oberen abschwimmenden Schicht sofort
nach unten dem Auslauf für das Korngut zugeführt.
[0035] Bevorzugt werden 20 bis 50% des Gutstromes mit dem Schwergut auf den mittleren Bereich
der unteren Tischfläche übergeben. In den meisten Fällen wird angestrebt, dass weniger
als 50% des Gutstromes auf den Steinauslesetisch abgeworfen werden. Besonders vorteilhaft
ist ferner, wenn das schleierartig von der oberen Tischfläche auf die untere Tischfläche
abfallende Gut mit einer starken Luftströmung durchblasen wird. Dadurch wird der abfallende
Gutschleier etwas aufgelockert, so dass fast jedes Korn einzeln auf die Wirbelschicht
des Steinauslesetisches auftrifft. Am oberen Ende des unteren Tisches wird bevorzugt
direkt über der Tischfläche ein Luftstrahl zur Begrenzung der Wirbelschicht erzeugt.
Ganz besonders bevorzugt wird die Gutzufuhr zur unteren Tischfläche über eine Rutsche
in Bezug auf die Fliessrichtung auf den oberen Tisch in entgegengesetzter Richtung
umgelenkt und abgeworfen. Durch diese Massnahme wird das Gut zusätzlich aufgelockert
und ermöglicht auch, dass die Luft durch die zwei Tischflächen durchgesaugt wird,
und im Bereich der Rutsche entgegengesetzt zur Gutbewegung, umgelenkt wird.
[0036] Die Erfindung wird nun anhand einiger Ausführungsbeispiele in weiteren Einzelheiten
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Vertikalschnitt (im Prinzip) durch eine erfindungsgemässe Vorrichtung,
Fig. 2 einen Teilausschnitt aus einer Draufsicht auf den unteren Wirbelschichttisch,
aus der Vorrichtung nach der Fig. 1,
Fig. 3 den Schnitt III-III aus Fig. 2,
Fig. 4 schematisch den Materialfluss in der erfindungsgemässen Vorrichtung gemäss
Fig. 1,
Fig. 5 ein Detailausschnitt der Vorrichtung aus der Fig. 1,
Fig. 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Vorrichtung,
Fig. 7 eine entsprechende Darstellung der Fig. 1 eines weiteren Ausführungsbeispieles
einer erfindungsgemässen Vorrichtung.
Fig. 8a einen Grundriss des oberen Schichttisches,
Fig. 8b eine Doppelausführung für grosse Durchsatzleistungen.
[0037] Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung weist einen Einlauf 1 für das körnige Gut bzw.
das Rohgut auf, welches direkt auf das höherliegende Ende eines oberen Wirbelschichttisches
2 fällt. Ein unterer Wirbelschichttisch 3 ist mit Abstand unter dem oberen, in einen
gemeinsamen Rahmen 4 eingebaut. Beide Tische werden mit dem Rahmen 4 durch einen Schwingantrieb
5 in Schwingung versetzt, wozu sie mittels einer Feder 6 bzw. einer in der Höhe einstellbaren
Schwingstütze 7 auf einem Gestell 8 gelagert sind. Am Gestell 8 sind ferner zwei seitliche
Wandteile 9 befestigt, auf die eine an eine Ansaugleitung angeschlossene Ablufthaube
10 aufgesetzt ist. Diese ist durch Querwände in einzelne Zonen 11 unterteilt. Jede
Zone 11 weist eine Lufteinstellklappe 32auf, so dass in jeder einzelnen Zone die Grösse
des Strömungsquerschnittes individuell einstellbar ist. Der obere Wirbelschichttisch
2 weist einen Leichtgutauslauf 14 auf, wogegen dem unteren Wirbelschichttisch 3 ein
Steinauslauf 13, sowie je ein Auslauf 15 für die schwere Fraktion und ein Auslauf
16 für die mittlere Mischfraktion zugeordnet sind.
[0038] Weiter weist der obere Wirbelschichttisch in einem Bereich (V) eine glatte Oberfläche
mit einer grossen Anzahl feiner Lochungen auf, der Bereich (V) der oberen Tischfläche
ist zwar luftdurchlässig, für das Rohgut aber undurchlässig. Anschliessend befindet
sich über die ganze Breite eine Zone grober Lochungen 24, welche auch durch einen
Durchtrittschlitz quer über die ganze Breite ersetzt sein können. In einem, an die
groben Lochungen anschliessenden Bereich (A), der sich bis zum Leichtgutauslauf 14
erstreckt, weist die Tischfläche ebenfalls grobe, gegebenenfalls mittelgrobe Lochungen
24' auf, durch welche die verschiedenen Rohgutfraktionen hindurchfallen können. Wesentlich
ist dabei, dass der obere Tisch keine Siebfunktion hat, da alle Durchfallöffnungen
grösser sind als die grössten Teile des Gutstromes. Die Schichtung wird durch den
Luftstrom erhalten. Durch die groben Oeffnungen fällt gleichsam die ganze untere Schicht.
Die Oeffnungen können dabei ohne weiteres 2o bis 50% der ganzen Tischfläche ausmachen.
[0039] Der untere Wirbelschichttisch 3 ist auf der ganzen Fläche luftdurchlässig, jedoch
undurchlässig für das herabfallende Gut. Wie die Fig. 2 und 3 zeigen, weist er eine
untere Lochplatte 20 mit einer Lochung 21 auf, über der ein paralleles, Machengitter
23 angeordnet ist. Im Zwischenraum zwischen der Lochplatte 20 und dem Maschengitter
23 sind schachbrettartig Schottenwände 22 vorgesehen, welche den Durchströmungsquerschnitt
für die Luft in rechteckige Kanäle unterteilen.
[0040] Wesentlich für das Ausscheiden einer mittleren Fraktion ist ein Boden 17, der die
Abtrennung mittelschwerer Körner aus dem durch den oberen Wirbelschichttisch 2 hindurchfallenden
Gut erlaubt. Der Boden 17 besteht aus einer Anzahl Klappen 18, die sich von einer
Längswand des Rahmens 4 zur anderen erstrecken und in diesen Längswänden um ihre Längsmitte
schwenkbar gelagert sind. Die Länge des beim Auslauf 16 endenden Bodens 17 und damit
der mengenmässige Anteil der mittelschweren Fraktion am herabfallenden Gut wird durch
die Anzahl der koplanar aneinander geschwenkten Klappen 18 bestimmt.
[0041] Ein wesentlicher Punkt liegt weiter in der Verwendung einer Rutsche 19, welche in
der Neigung und in der Länge einstellbar sein kann. Die Rutsche 19 befördert den mit
den Steinen sowie mit den schwersten Körner angereicherten Gutanteil, der durch den
oberen Wirbelschichttisch 2 anschliessend an den ersten produktenddurchlässigen Bereich
hindurchfällt gegen den Steinauslauf 13.
[0042] In Fig. 4 ist die Vorrichtung hinsichtlich ihrer Funktionsweise bzw. des darin auftretenden
Materialflusses nochmals dargestellt. Das Produkt tritt beim Einlauf 1 in die Vorrichtung
und wird in einem ersten Bereich des oberen Wirbelschichttisches 2 geschichtet. Die
Steine unten, die Leichtkörper (einschliesslich Spelzen, Sämerein u.dgl.) oben und
die übrigen Körner, entsprechend ihrer Schwebegeschwindigkeit dazwischen. Im dargestellten
Beispiel wird etwa im mittleren Bereich die unterste Schicht durch die groben Lochungen
24 auf die Rutsche 19 abgeworfen und in Richtung des Pfeiles 25 gegen den Steinauslauf
13 gefördert. Die Steine werden beim Steinauslauf 13 ausgetragen. Die Körner schwimmen
bis zum Auslauf 16 und werden dort ausgetragen. Vom Rest des Gutes fällt in der zweiten
Hälfte des Bereiches (A) ein Teil auf den Boden 17. Von der ersten Hälfte des Bereiches
(A) kann bei offener Stellung von Klappen 18 ein Teil noch auf den unteren Wirbelschichttisch
3 fallen. Der Durchfall der zweiten Hälfte wird danach durch den Auslauf 16, der Durchfall
der ersten Hälfte durch den Auslauf 15 ausgetragen. Im Gegensatz zu Fig. 1 (Auslauf
14) wird der Leichtgutauslauf 14' direkt ausgesondert.
[0043] Besonders interessant für die Gesamtfunktion der Vorrichtung ist die Möglichkeit
der zweifachen Luftsteuerung der Saugluft. Einerseits wird mit der besonderen Aufbauweise
des unteren Wirbelschichttisches 3 eine gleichmässige Durchlüftung auf der ganzen
Tischfläche erreicht, unabhängig von der Schichtdicke des Korngutes. Die Funktion
des oberen Wirbelschichttisches 2 verlangt für die sich von links nach rechts folgenden
Bereiche, d.h. die für Produktschichtung, für das Abwerfen der Steine und der schweren
Kornfraktion sowie für die Trennung in mittelschweres und leichtes Gut, jeweils eine
spezifisch gesteuerte und angepasste Luftmenge, was mittels der Einstellklappen 32
einstellbar ist.
[0044] Ein ganz wesentlicher Punkt aber neben der Luftführung und einer entsprechenden Produktlenkung
liegt in der Lenkungsmöglichkeit des Gutes durch den Einbau der Rutsche 19 und des
Bodens 17. Diese beiden Einbauten lassen eine sehr präzise Führung und gegebenenfalls
Feinregulierung der Produktströme zu.
[0045] Bei dem in Fig. 5 gezeigten Ausschnitt aus Fig. 1 sind der Boden 17 und die Rutsche
19 vergrössert dargestellt. Die beiden Wirbelschichttische 2 und 3 sind vorzugsweise
unter sich parallel und mittels der Schwingstütze 7 mit Bezug auf eine horizontale
Ebene (Winkel 26) zwischen 5° und 10° verstellbar. Die Schwingrichtung des Schwingantriebes
5 schneidet die Ebenen der Wirbelschichttische 2 und 3 unter einem Winkel von 25°
bis 45° (Winkel 27), wogegen die Ebene des Bodens 17 bzw. die Ebene der Rutsche 19
mit jenen der Wirbelschichttische 2 und 3 je einen Winkel von 5° bis 40° (Winkel 28)
bzw. je einen Winkel von 0° bis 65° (Winkel 29) einschliessen. Beim Betrieb der Vorrichtung
wird die Neigung des unteren Wirbelschichttisches 3 derart eingestellt, dass sie am
günstigsten für die Ausscheidung der Steine durch den Auslauf 13 ist. Damit dürfte
aber in der Regel die Neigung des oberen Wirbelschichttisches 2 (da die beiden Tische
durch den Rahmen 4 fest miteinander verbunden sind) für das Trennen der übrigen Fraktionen
weniger optimal sein. Mit der Längenverstellbarkeit des Bodens 17 kann insbesondere
bei starken Durchsatzunterschieden die Menge der durch den Auslauf 16 abzuführenden
Mischfraktion zulasten der durch den Auslauf 15 abzuführenden schweren Kornfraktion
vergrössert oder verkleinert werden. Durch die Neigung des Bodens 17 kann das darauf
fallende Gut trotz entgegengesetzt wirkender Schwingrichtung des Schwingantriebs 5
verzögerungsfrei in den Auslauf 16 abfliessen.
[0046] Wie Fig. 6 zeigt, kann der Boden 17 auch stufenförmig gestaltet sein, wobei im Bereich
der Stufen Saugluft vom unteren Wirbelschichttisch 3 zum oberen strömen kann, was
einen gleichmässigen Luftdurchfluss durch diesen erleichtert; die leichteste Fraktion
(Schalen, Spelzen usw.) wird als Abstoss des oberen Schichttisches 2 durch einen Auslass
14' ausgetragen.
[0047] Die Rutsche 19 liegt mit ihrem oberen Ende unter dem an den Vorschichtbereich des
oberen Wirbelschichttisches 2 unmittelbar anschliessenden Bereich (D), durch den nahezu
alle Steine hindurchfallen, um diese möglichst in den mittleren Bereich des unteren
Tisches 3 zu führen. Vorzugsweise wird die Rutsche 19 im Rahmen 4 längsverschiebbar
gelagert, so dass ihr oberes Ende in grössere oder kleinere Entfernung vom Ende des
Vorschichtbereiches des oberen Wirbelschichttisches 2 gebracht werden kann. Damit
wird es möglich, praktisch sämtliche Steine mit der Rutsche 19 abzufangen und für
die Endtrennung dem unteren Wirbelschichttisch 3 zu übergeben.
[0048] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 bezeichnen gleiche Hinweisziffern gleiche oder
äquivalente Teile wie im Beispiel nach Fig. l; auf ihre wiederholende Beschreibung
wird daher verzichtet. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird in der Zone grober Lochungen
24 eine quer orientierte Schwelle 31 auf dem oberen Wirbelschichttisch 2 angeordnet.
Die Schwelle 31 kann je nach Produktdurchsatz und Anordnung des oberen Auffangendes
19' der Rutsche 19 ebenfalls verstellbar angeordnet werden. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist die Zone "V" zur Vorschichtung des Gutes etwa gleich lang wie die Zone "A" für
die Trennung der leichten Fraktionen bzw. einer Mischfraktion.
[0049] Der untere Wirbelschichttisch 3 weist ferner ein undurchlüftetes Bodenstück 30 auf.
Das Bodenstück 30 hat mehrere Funktionen. Der allenfalls von der Zone "A" nach der
Rutsche 19 direkt auf den unteren Wirbelschichttisch abgeworfene Anteil der Schwerfraktion
stört den Schichtprozess auf dem unteren Wirbelschichttisch 3 nicht mehr, da an dieser
Stelle kein Aufstau entstehen kann.
[0050] Eine zweite Funktion liegt darin, dass die gesamte Luftmenge durch den Teil des unteren
Wirbelschichttisches eintritt, in dem die Luft auch tatsächlich gebraucht wird. Die
Luft tritt nur dort ein, bzw. durch die Vorrichtung, wo sie Arbeit leisten muss.
[0051] Die Fig. 8a ist eine Draufsicht auf den oberen Schwingtisch. Der Tisch weist in einem
ersten Bereich "V" eine Rechteckform auf. Die anschliessende Zone "A" wird gegen den
Auslauf schmäler, um die Schichtung bis zum Ende aufrecht zu erhalten, bei fortschreitendem
Durchfall des Gutes durch den Bereich "A".
[0052] Die Fig. 8b zeigt lediglich eine Verdoppelung der Fig. 8a.
[0053] Die beschriebene Vorrichtung ist in besonderer Weise zum Ausscheiden von Schwerteilen,
wie Glassplitter, feine Metallteile, Steine u.dgl. schweren Körnern, Bruch-, Schmacht-
und Leichtkörnern, Sämereien, Schalen, Schmutz u.dgl. aus Getreide geeignet. Es hat
sich indessen auch gezeigt, dass eine nahezu identische Aufgabenstellung bei Komposterde
besteht, nämlich die Entfernung von Schwerteilen und Leichtmaterial aus zerkleinertem,
insbesondere bei reifem, trockenem Müllkompost, sofern das Material rieselfähig ist.
Im Vordergrund sind drei Fraktionen, die schweren Teile (Steine, Glassplitter, feine
Metallteile), die leichten Teile (kleine Stücke von Kunststoff) sowie der Hauptmasse
der guten Komposterde.
1. Vorrichtung zum Trennen von Korngut in mehrere Fraktionen mit zwei schwingfähig
gelagerten und in ihrer Neigung verstellbaren und von einem gemeinsamen Luftstrom
durchsetzbaren Wirbelschichttischen (2, 3), wobei über dem höheren Ende des oberen
Wirbelschichttisches (2) ein Einlauf (1) für das körnige Gut angeordnet ist, dem am
tieferen Ende ein Auslauf (14) für die leichteste Kornfraktion gegenüberliegt, und
wobei weiter am höheren Ende des unteren Wirbelschichttisches (3) ein Steinauslauf
(13) und am tieferen Ende ein Auslauf (15) für die schwere Kornfraktion vorhanden
und zwischen den Wirbelschichttischen (2, 3) ein Zwischenboden (17) geringerer Länge
als die Wirbelschichttische (2, 3) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die
Wirbelschichttische (2, 3) in einem starren und schwingfähig gelagerten Rahmen (4)
angeordnet sind, dem ein gemeinsamer Schwingantrieb (5) zugeordnet ist, dessen Wurfschwingbewegung
gegen den Steinauslauf (13) gerichtet ist, und dass der untere Wirbelschichttisch
(3) eine luftdurchlässige Gutauflage aufweist, unter der vorzugsweise parallel und
mit Abstand eine feingelochte Platte (20) angeordnet ist (Sandwich-Bauweise), welche
gemeinsam einen angenähert konstanten Luftwiderstand über der ganzen unteren Gutauflage,
unabhängig von der Gutschichtdicke auf dem unteren Tisch, ergeben.
2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Summe der Lochquerschnitte
der feingelochten Platte (20) kleiner oder höchstens gleich dem zehnten Teil der Gesamtfläche
der Gutauflage ist.
3. Vorrichtung nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass beim oberen
Wirbelschichttisch (2) anschliessend an einen ersten Bereich quer über den Wirbelschichttisch
(2) ein Schlitz oder eine Zone grober Lochungen (24) angebracht ist.
4. Vorrichtung nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass anschliessend an
den Schlitz bzw. die Zone grober Lochungen (24) eine Schwelle (31) quer über den Wirbelschichttisch
(2) vorgesehen ist, wobei die Schwelle (31) wenigstens eine Höhe des Ein- bis Zweifachen
der mittleren Kornabmessung aufweist.
5. Vorrichtung nach Patentanspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der obere
Wirbelschichttisch (2) in Richtung vom Einlauf (1) gegen den Auslauf (14) für die
leichteste Kornfraktion in zwei sich folgende Bereiche unterschiedlicher Lochung eingeteilt
ist, derart, dass die Steine und schwere Kornfraktion erst in dem Bereich des Schlitzes
bzw. im Bereich grober Lochungen (24) durch den Wirbelschichttisch (2) hindurchfallen
können.
6. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
in einem zweiten Bereich (A) des oberen Wirbelschichttisches (2) gegeneinander verstellbare
Seitenwände für die Arbeitsfläche des oberen Wirbelschichttisches (2) vorgesehen sind,
welche mit ihren dem Auslauf (14) für die leichteste Kornfraktion zugewandten Enden
gegeneinander schwenkbar sind, zum Zweck, die wirksame Fläche des oberen Wirbelschichttisches
(2) gegen den Auslauf (14) für die leichteste Kornfraktion keilförmig zu verjüngen.
7. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
unter dem zweiten Bereich des oberen Wirbelschichttisches (2) eine gegen den Auslauf
(13) für die Steine abfallende und unterhalb dem Schlitz bzw. der Zone grober Lochungen
(24) vorbeiführende Rutsche (19) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Rutsche (19)
zwischen dem ersten Bereich und der anschliessenden Zone grober Lochungen (24) bzw.
Schlitzöffnung in ihrer Länge und/oder Neigung verstellbar ist.
9. Vorrichtung nach Patentanspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Rutsche
(19) etwa in mittlerer Höhe zwischen den beiden Wirbelschichttischen (2, 3) und über
der Länge des unteren Wirbelschichttisches (3) etwa in dessen mittlerem Drittel endet.
10. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass
in den dem ersten Bereich (V) folgenden Bereich (A) ein Zwischenboden (17) angeordnet
ist, der gegen das tiefere Ende des unteren Wirbelschichttisches (3) geneigt ist.
11. Vorrichtung nach Patentanspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenboden
(17) die Wirbelschichttische (2, 3) unter einem Winkel von 25° bis 40° (Winkel 28)
schneidet, und dass die Neigung (Winkel 26) der Wirbelschichttische (2, 3) mit Bezug
auf die Horizontale 5° bis 10° beträgt.
12. Vorrichtung nach Patentanspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenboden
(17) durch eine Vielzahl von Flachprofilen (18) gebildet ist, die um ihre Längsmittelachse
drehbar im Rahmen (4) gelagert sind, so dass durch Abklappen oder durch Zusammenschalten
eine entsprechende Mischfraktion eingestellt werden kann.
13. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
dass die Flachprofile (18) so abgestuft sind, dass zwischen den Stufen eine Luftdurchtrittsöffnung
(X) entsteht.
14. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass
der untere Wirbelschichttisch (3) unterhalb des Zwischenbodens (17) als rinnenartige
Vertiefung (30) mit luftundurchlässigem Boden ausgebildet ist, wobei die Vertiefung
(30) die schwere Kornfraktion in den zugehörigen Auslauf (15) führt.
15. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass
mit dem Abstand über dem oberen Wirbelschichttisch (2) der lichte Abluftquerschnitt
in im Querschnitt verstellbare Zonen (11) durch Zwischenwände unterteilt ist, wobei
jede Zone (11) eine Einstellklappe (32) für die Einstellung der Luftmenge aufweist.
16. Verfahren zum Auslesen von Schwergut, insbesondere Steinen, aus Getreide mittels
zweier zu den Produkt-Auslässen geneigter, mit der gleichen Luft durchströmter und
gemeinsam in Schwingung versetzter Tischflächen, wobei beiden eine Wurfschwingbewegung
in Richtung auf das höher liegende Tischende aufgeprägt wird, dadurch gekennzeichnet,
dass das Gut auf der oberen Tischfläche längs einen ersten Bereich (V) geschichtet,
so dann hier ein Anteil von 20 bis 60% mit allem Schwergut abgezogen und als Gutzufuhr
schleierartig auf einen mittleren Bereich der unteren Tischfläche abgeworfen wird.
17. Verfahren nach Patentanspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der mittlere Bereich
der unteren Tischfläche - in Längsrichtung derselben gesehen - etwa den Bereich des
mittleren Drittels umfasst.