[0001] Die Erfindung betrifft einen im Strangpressverfahren hergestellten, statisch mitwirkenden
Lochziegel zur Herstellung von Stahlsteindecken, Stahlbetonrippendecken und geradläufiger
Treppen.
[0002] Die in der DIN 4159 ausführlich dargestellten Deckenziegel haben im Querschnitt eine
beidseitige Verbreiterung der Grundfläche; auch im Längsschnitt haben diese Deckenziegel
eine Verbreiterung der Grundfläche, wahlweise ein- oder beidseitig. Nach der deutschen
Patentanmeldung Nr. P 33 07 717.7 ist dieser Ziegelfuß beim Treppenstufenziegel aus
der DIN 4159 übernommen.
[0003] Zur Herstellung dieser Decken- und Treppenstufenziegel ist nur ein sehr geringer
Teil der eingebauten Ziegelabschneider verwendbar und beim Schneiden dieser Formlinge
muß ein erheblicher Anteil vom geformten Tonstrang der Strangpresse zurückgeführt
werden; die Trockenanlagen sind platzmäßig erheblich weniger ausgelastet und die großen
freien Querschnitte zwischen den Formlingen beeinträchtigen den Trocknungsverlauf
ungünstig; keine vorhandene mechanische Setzeinrichtung ist geeignet, diese Formlinge
zu Setzen.
[0004] Die Unterseite des Rohbauteiles, ob Decke oder Treppe, muß mit einem Putz folgend
versehen werden, deren Auftragung aufwendig ist. Auch die bisher gefertigten Ziegel-Deckenplatten
in der Vorfertigung werden erst im endgültig.-eingebauten Zustand über Kopf verputzt.
[0005] Die Aufgabe dieser Erfindung ist es, einen Decken- und Treppenstufenziegel zu schaffen,
der einfach in der Herstellung ist, mit den bestehenden und vorhandenen Setzmaschinen
gesetzt werden kann und bei der Errichtung von Decken und Treppen in einem Arbeitsgang
mit einem zusätzlichem Werkstoff eine glatte Unterseite, fertig zum Streichen oder
Tapezieren, besitzt, sowie den bauphysikalischen Anforderungen entspricht und dabei
die großen Vorteile des Ziegels zur Herbeiführung eines gesunden Wohnklimas weitgehenst
nützt.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Formlinge für einen Decken-
oder Treppenstufenziegel von einer Strangpresse und Mundstück mit rechteckigem Querschnitt,
seitlich geriffelt, nach Fig. 1, 3 bezw. 6 und Fig. 2, 4, 5 bezw. 7 in Längsansicht
automatisch geschnitten werden. Die Fig. 1 und 2, 6 und 7 zeigen Ziegel mit vollvermörtelbaren
Stoßfugen; die Fig. 3 mit teilvermörtelbarer Stoßfuge, wobei die Längsansicht nach
Fig. 4 die beidseitige, und Fig. 5 die einseitige Stoßfugenaussparung darstellt. Form
und Anordnung der Löcher sind beliebig.
[0007] Als Decken- und Treppenuntersicht dient eine Platte (1), Fig. 8, vorteilhaft großformatig,
mit einer griffigen Oberseite (2), um den nötigen Haftverbund mit den bei der Herstellung
einzubringenden Mörtel (3) zu ermöglichen, einer glatten Unterseite (4), um die Decken-Tapete
oder den Anstrich aufzunehmen, sowie der Vermeidung einer unterschiedlichen Farbe
zwischen den Ziegel- und den Mörtelflächen, die sonst durch unterschiedliche bauphysikalische
Eigenschaften entstehen. Diese Platte (1) soll bauphysikalisch hinsichtlich Wärmeleitfähigkeit
und Wasserdampf-Diffusion Werte besitzen, die dem Ziegel sehr ähnlich sind; hinsichtlich
der Feuerbeständigkeit und der Dauerhaftigkeit ist dies in der einschlägigen Industrie
herstelltechnisch ebenso praktikabel. Diese Anforderungen erfüllen zum Beispiel dünne
Holzfaser- und Holzspanplatten.
[0008] Bei der Erstellung von Treppen an Ort und Stelle werden entsprechend der Treppensteigung
und -Auftrittsbreite kleine Anschläge (5) auf der Plattenoberseite für die Treppenstufenziegel
(6) angebracht, wie dies in Fig. 9 dargestellt ist. Diese Anschläge (5) können gleichzeitig
als Auflager für die Längsbewehrung (7), die zwischen den einzelnen Treppenstufenreihen
einzubringen und zu vermörteln sind, dienen. Gegenüber dieser Ausbildung der Treppenstufenziegel
nach der deutschen Patentanmeldung Nr. P 33 07 717.7 dürfen die zum Einbau verwendeten
Ziegel sehr große Toleranzen haben, wobei eine exakte Arbeit und die erforderliche
Genauigkeit der fertiggestellten Rohtreppe genauso erreicht wird.
[0009] Anstatt der griffigen Plattenoberseite (2) können in Abständen Dübel verschiedener
Art Verwendung finden, die in die zwischen den Ziegeln einzubringenden Mörtelrippen
(3) ragen und die Platte (1) kraftschlüssig im Bauwerk halten.
[0010] Anstatt der dünnen Platte (1) kann eine dicke Isolationsplatte verwendet werden.
[0011] Bei der Vorfertigung der Ziegel-Deckenplatten werden diese vorteilhaft in der umgekehrten
Endlage hergestellt; Fig.10 und Fig. 11. Die Betonrippen (8) können dabei auch unterhalb
der Deckenziegel (9) enden, so daß an diesen Flächen (10) die folgende Putzschicht
dicker wird, wenn dies bauphysikalisch wünschenswert ist. Die Ziegel-Deckenplatte
kann-mit Putz (11) Fig. 11 in herkömmlicher Zusammensetzung in einfacher Art, zum
Beispiel durch Auftraggießen, aufgetragen und planiert werden; im Bereich der Auflagerflächen
mit einer Beton-Planierschicht.
[0012] Die Aussparung (12) für die formschlüssige Verbindung und Schließung der klaffenden
Stoßfuge zwischen den nebeneinandergelegten Ziegel-Deckenplatten (14) im Bauwerk werden
vorteilhaft an einer Seite angeordnet, damit die andere Seite der Ziegel-Deckenplatte
eine ebene und volle Fläche entsprechend der Deckendicke als Standfläche für zwischenzeitliches
Abstellen und lagern, erhalten bleibt. Der technische Fortschritt dieser Erfindung
besteht darin, daß die Herstellung der Decken- und Treppenstufenziegel wesentlich
vereinfacht, die Deckenziegel für eine Materialförderung zur mechanisch-automatischen
Verlegung auf der Baustelle entsprechend ihrer äußeren Form eignen und die Unterseite
der Decken und Treppen glatte Flächen aufweisen und somit der Arbeitsaufwand Verputzen
entfällt.
[0013] Auch Ziegel-Deckenplatten werden bei der Vorfertigung ohne besondere Mühe im einfachen
Verfahren mit konventionellen Verputz-Materialien verputzt, etwa mit einem Kalk-Sand-Wasser-Gemenge,
so daß diese auf der Baustelle über Kopf auszuführende schwere Arbeit nicht mehr erforderlich
wird.
[0014]
Fig. 8 zeigt den Querschnitt einer vollvermörtelten Decke mit der glatten Untersicht,
entsprechend dieser Erfindung.
Fig. 9 zeigt den Querschnitt einer geradlinigen Treppe mit der glatten Untersicht,
entsprechend dieser Erfindung.
Fig. 10 zeigt den Querschnitt einer Ziegel-Deckenplatte in der Herstellposition, noch
ohne Verputz;
Fig. 11 zeigt den Querschnitt einer Ziegel-Deckenplatte in der Herstellposition mit
aufgetragenen Mörtel als Verputz der Unterseite (Sichtseite);
Fig. 12 zeigt diese Ziegel-Deckenplatte um 180 Grad gedreht in der endgültigen Einbaulage
mit den angrenzenden Ziegel-Deckenplatten und der vergossenen Aussparung (12).
1. Decken- und Treppenstufenziegel, dadurch gekennzeichnet, daß die Formlinge im Strangpressverfahren
mit rechteckigem Querschnitt hergestellt werden. Als Decken- und Treppenuntersicht
dient eine Platte (1), vorteilhaft großformatig, mit einer griffigen Oberseite (2),
um den nötigen Haftverbund mit den bei der Herstellung einzubringenden Mörtel (3)
zu erwirken, einer glatten Unterseite (4), um die Decken-Tapete oder den -Anstrich
aufzunehmen, sowie der Vermeidung einer unterschiedlichen Farbe zwischen den Ziegel-und
den Hörtelflächen im fertigen Bauteil.
2. Treppenstufenziegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß entsprechend der
Treppensteigung und -Auftrittsbreite kleine Anschläge (5) auf der Plattenoberseite
für die Treppenstufenziegel (6) angebracht werden.
3. Decken- und Treppenstufenziegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß anstatt
der griffigen Plattenoberseite (2) in Abständen Dübel Verwendung finden, die in die
zwischen den Ziegeln einzubringenden Mörtelrippen (3) ragen und diese Platte mit dem
Bauwerk kraftschlüssig verbinden.
4. Decken- und Treppenstufenziegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß anstatt
der dünnen Untersichtplatte (1) eine dicke Isolationsplatte verwendet wird.
5. Deckenziegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formlinge im Strangpressverfahren
mit rechteckigem Querschnitt hergestellt werden, ohne Fuß, so daß bei der Vorfertigung
von Ziegel-Deckenplatten diese vorteilhaft in der umgekehrten Endlage hergestellt
werden. Die Betonrippen (8) können auch unterhalb der Deckenziegel (9) enden, so daß
an diesen Flächen die Putzschicht (10) dicker wird. Die Ziegel-Deckenplatte kann mit
Putz (11) in herkömmlichen Material-Zusammensetzungen wie Kalk-Sand-Wasser-Gemenge
und andere in einfacher Art aufgetragen und planiert werden; im Bereich der Auflagerflächen
mit einer Beton-Planschicht.
6.- Deckenziegel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparung (12)
für die formschlüssige Verbindung und Schließung der klaffenden Stoßfuge zwischen
den nebeneinandergelegten Deckenplatten (14) im Bauwerk vorteilhaft an einer Ziegel-Deckenplattenseite
angeordnet werden, damit die andere Ziegel-Deckenplattenseite als eine ebene und volle
Fläche als Standfläche erhalten bleibt.