[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Spinnbalken zum Strangpressen, insbesondere
Schmelzspinnen synthetischer Fäden nach dem Oberbegriff des Anspruch 1.
[0002] Ein derartiger Spinnbalken (vergleiche DE-AS 19 08 207), besteht aus einem doppelwandigen
Heizmantel, der zur Aufnahme eines insbesondere dampfförmigen Heizmittels als Druckbehälter
ausgebildet ist und in seinem Inneren nach oben offene Kammern mit planparallel bearbeiteten
Heizflächen zur Aufnahme und wärmeleitenden Verbindung schmelzeführender Bauteile,
wie Pumpenblöcke, Dosierpumpen sowie gegebenenfalls Wärmeleitblöcke aufweist. Der
Heizmantel des Spinnbalkens ist in einem Gehäuse untergebracht und von einer Wärmeisolierung
umgeben.
[0003] Bei dem bekannten Heizkasten liegen die schmelzeführenden Bauteile auf einer doppelwandigen
Heizplatte, die eben oder im Querschnitt L- oder U-förmig ausgebildet sein kann und
durch aufgelegte, wärmeleitende Füllkörper zu einem geschlossenen Hohlbalken ergänzt
ist. Alle schmelzeführenden Bauteile können nur von oben eingesetzt werden, wozu die
Isolierstücke und die entsprechenden Füllkörper ausgebaut werden müssen. Zwischen
den Isolierkörpern und den Füllkörpern können aufgrund von Fertigungstoleranzen und
unterschiedlichen Wärmedehnungen mehr oder weniger breite Spalte vorliegen, durch
welche infolge einer
Kaminwirkung unkontrolliert Wärme abfließen kann. Dies kann zu einer unterschiedlichen
Beheizung der Schmelze an den verschiedenen Spinnstellen des Spinnbalkens führen.
[0004] Zum Ausbau oder zur Wartung der schmelzeführenden Bauteile ist außerdem oberhalb
des Spinnbalkens eine Bühne erforderlich, von der aus das Bedienungspersonal die Montage-
und Wartungsarbeiten ausführen kann.
[0005] Aus der DE-PS 21 20 600 ist es bekannt, den Extruder, insbesondere einer einetagigen
Spinnanlage, auf einer tieferen Etage als den Spinnbalken anzuordnen, um die Raumhöhe
für die Spinnanlage zu verringern oder für die Anblaszone und die Fadenkühlung verfügbar
zu' machen. Dabei wird es dann als nachteilig angesehen, wenn die Raumhöhe wegen der
erforderlichen Zugänglichkeit zu den schmelzeführenden Bauteilen des Spinnbalkens
erhöht werden muß.
[0006] Bei diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, einen Spinnbalken zu schaffen,
bei dem die Wartung und der Ausbau der beheizten, schmelzeführenden Bauteile einschließlich
der Düsenpakete zwecks Reduzierung der Bauhöhe der Spinnanlage von unten und von der
Seite her erfolgen kann und eine Arbeitsbühne oberhalb des Spinnbalkens nicht mehr
erforderlich ist.
[0007] Die Aufgabe wird durch einen Spinnbalken mit den im Kennzeichenteil des Anspruchs
1 angegebenen Merkmalen gelöst.
[0008] Die angegebene Lösung bietet die Vorteile einer sehr gleichmäßigen und günstigen
Beheizung aller schmelzeführenden Bauteile und vermeidet senkrechte Trennfugen innerhalb
der Teile des Heizmantels und der Wärmeisolierung.
[0009] Dies wird dadurch erreicht, daß die zwischen den außenliegenden, horizontalen U-Schenkeln
des im Querschnitt U-förmig ausgebildeten Heizmantels gebildete Kammer zur Aufnahme
der schmelzeführenden Bauteile gegenüber den in dem Heizmantel eingebauten Düsenschächten
verschlossen ist und die Kammer von der Seite her (Reduzierung der Bauhöhe) oder von
oben zugänglich ist, während die Düsentöpfe mit den vormontierten Düsenpaketen durch
die Düsenschächte im Heizmantel montiert werden. Hierdurch kann eine Arbeitsbühne
oberhalb des Spinnbalkens entfallen, wenn dies wünschenswert ist.
[0010] Um die Düsentöpfe einfach montieren zu können, ist in einer Weiterbildung des Spinnbalkens
nach Anspruch 1 vorgesehen, daß ein Verbindungsstopfen, insbesondere mit Außengewinde
oder Bajonettverriegelung zum Anschluß des das Düsenpaket aufnehmenden Düsentopfes
druckdicht mit dem Pumpenblock verbunden, insbesondere mit dem Pumpenblock verschraubt
ist oder mit diesem ein Bauteil bildet. Dabei bietet die Weiterbildung nach Anspruch
3 den weiteren Vorteil, daß der V.e-rbindungsstopfen zum Anschluß des Düsentopfes
nicht innerhalb des Düsenschachtes demontiert werden muß, wenn der Pumpenblock ausgebaut
werden soll. Vielmehr kann der Pumpenblock mit dem Verbindungsstopfen als Einheit
durch den zwischen den U-Schenkeln des Heizmantels gebildeten Schacht montiert und/oder
demontiert werden.
[0011] Unter Beibehaltung der zuvor erwähnten Vorteile der vorliegenden Erfindung ist es
auch möglich, den Heizmantel aus zwei mechanisch unabhängigen Heizkammern zusammenzusetzen,
die sich im Querschnitt U-förmig ergänzen und längs eines der horizontalen U-Schenkel
eine ebene, durchlaufende Trennfläche aufweisen. Eine derartige Konstruktion bietet
den Vprteil, daß die schmelzeführenden Bauteile bei der Montage des Spinnbalkens übersichtlich
auf den unteren U-Schenkel des Spinnbalkens aufgelegt und dann die beiden mechanisch
unabhängigen Heizkammern miteinander und mit den schmelzeführenden Bauteilen verspannt
werden können, wodurch im wesentlichen sämtliche Luftspalte zwischen den wärmeübertragenden
Flächen vermieden werden können.
[0012] Schließlich ist in einer weiteren Ausbildung des Spinnbalkens vorgesehen, daß der
doppelwandige Heizmantel einen im wesentlichen kreisförmigen, die Enden der Kammer
und des Düsenschachtes umschreibenden Querschnitt hat. Eine derartige Ausbildung der
äußeren Wandung des Heizmantels hat den Vorteil, daß sie mit einer sehr geringen Wandstärke
auskommt.
[0013] Die Erfindung wird im folgenden anhand beigegebener Schemazeichnungen erläutert.
[0014] Es zeigen: -
Fig. 1 einen Spinnbalken zum Schmelzspinnen synthetischer Fäden in der Aufsicht;
Fig. 2 einen Querschnitt des Spinnbalkens gemäß Fig. 1 entlang der Schnittlinie II-II
in Fig. 1;
Fig. 3 den Querschnitt eines Düsenschachtes mit Anschluß eines Düsentopfes am Pumpenblock;
Fig. 4 einen ähnlichen Querschnitt wie Fig. 2 mit einer abgeänderten Ausbildung der
Außenwand des Heizmantels;
Fig. 5 einen abgeänderten Spinnbalken mit mechanisch und geteiltem Heizmantel;
Fig. 6 geteiltem Heizmantel;
Fig. 7 einen weiteren Querschnitt eines Spinnbalkens nach der Erfindung;
Fig. 8 als Detail die Befestigung eines Düsentopfes.
[0015] In Fig. 1 ist die Aufsicht des in Fig..2 im Querschnitt dargestellten Spinnbalkens
1 dargestellt, der eine Mehrzahl von in Reihe hintereinander angeordneten Düsenanordnungen
zum Schmelzspinnen synthetischer Fäden aus thermoplastischen Polymeren aufweist. Wie
aus Fig. 2 ersichtlich, besteht der Spinnbalken 1 im wesentlichen aus einem doppelwandigen
Heizmantel 2, der als Druckbehälter zur Aufnahme des Wärmeübertragungsmittels, insbesondere
dampfförmigen Diphenyls, ausgebildet ist und in einer von planparallel bearbeiteten
Wärmeübertragungsflächen 3, 4, 5 begrenzten Kammer 6 die schmelzeführenden Bauteile
aufnimmt. Der Heizmantel 2 ist in seiner Gesamtheit zur Verminderung von Wärmeverlusten
durch ein Blechgehäuse 7 umschlossen, das mit Mineralwolle 8 oder einem anderen geeigneten
Isolierwerkstoff ausgestopft ist. An Stellen, wo der Spinnbalken 1 zu Wartungszwecken
zugänglich sein muß, liegen die Isolierwerkstoffe als in geometrisch einfache Formen
gepreßte Isolierkörper vor, die an der entsprechenden Stelle durch verschließbare
Ausschnitte aus dem Blechgehäuse herausnehmbar sind. Durch das Blechgehäuse 7 führt
von oben eine beheizte Schmelzezuführleitung 9, die an einer Aufschmelzeinrichtung,
wie Extruder oder Austragspumpe, angeschlossen ist. Die Schmelzezuführleitung 9 führt
durch den doppelwandigen Heizmantel 2 hindurch und ist an einem quaderförmigen Verteilerbaustein
angeschlossen, von dem aus Abzweigkanäle in senkrechter Richtung zu den nebeneinander
liegenden Pumpenblöcken 10 führen. In den Pumpenblöcken 10 führt jeweils eine Abzweigung
von diesem Kanal zur Saugseite der am Pumpenblock 10 befestigten Schmelzedosierpumpe
11 und mindestens ein Druckkanal zu einer Auslaßöffnung 12 (Fig. 3), an der ein Düsentopf
13 mit Düsenpaket 22 druckdicht angeschlossen ist.
[0016] Nach der Erfindung ist der Heizmantel 2 des Spinnbalkens 1 über seine gesamte Länge
doppelwandig und im Querschnitt U-förmig ausgebildet, wobei die beiden U-Schenkel
14 und 15 des Heizmantels 2 horizontal oder vertikal (Fig.7) ausgerichtet sind. Von
den Innenflächen 3, 4, 5 der U-Schenkel 14, 15, die von der offenen Seite des Heizmantels
her bearbeitbar sind, wird eine Kammer 6 bzw. ein sich über die Gesamtlänge des Heizmantels
2 erstreckender Schacht gebildet, der an seinen Enden zur Vermeidung von Wärmeverlusten
durch Wärmeleitblöcke in Form von Füllstücken 16 begrenzt wird. In der Kammer 6 werden
die schmelzeführenden Bauteile, wie Pumpenblöcke 10, Schmelzedosierpumpen 11 und der
Schmelzeverteilerbaustein, aufgenommen. Die schmelzeführenden Bauteile liegen auf
der zur Kammer 6 weisenden Wärmeübertragungsfläche 5 des U-Schenkels 15 vollflächig
auf und sind durch zusätzliche Zug- oder Druckschrauben angedrückt, um den Wärmeübergang
auf die zu beheizenden Bauteile noch zu verbessern. Auf der Unterseite der Pumpenblöcke
10 sind eine Mehrzahl von Düsenschächten 17, d.h. gemäß Fig. 1 beispielsweise zwei
Düsenschächte 17 pro Pumpenblock 10, zum Einbau der Düsentöpfe 13 in den Heizmantel
2 druckdicht eingeschweißt, und zwar von der Kammer 6 ausgehend senkrecht nach unten,
wobei der untere U-Schenkel 15 des doppelwandigen Heizmantels 2 durchdrungen wird.
Die nebeneinander liegenden Düsenschächte 17 können dabei vorzugsweise ein gemeinsames
Bauteil bilden, das sich über die Gesamtlänge des Spinnbalkens 1 erstreckt und in
den Heizmantel 2 eingeschweißt ist.
[0017] An die senkrechten Düsenschächte 17 ist eine Spinnschachterweiterung 18 angeschlossen,
um die Düsentöpfe 13 für Montagearbeiten besser zugänglich zu machen. An der ` Spinnschachterweiterung
18 sind die nach unten führenden, jedoch nicht dargestellten Anblasschächte angeflanscht.
Die Spinnschachterweiterung 18 dient aber auch zur Auflage und zur Befestigung des
Spinnbalkens 1 an einem Träger einer Arbeitsbühne oder dergleichen.
[0018] Fig. 3 zeigt im Querschnitt die Einzelheit der Anbringung des Düsenschachtes 17 im.unteren
U-Schenkel 15 des doppelwandigen Heizmantels 2. Ferner ist eine besonders vorteilhafte
konstruktive Lösung für die Befestigung des das Düsenpaket 22 aufnehmenden Düsentopfes
13 und eine einfache Möglichkeit für den Ein- und Ausbau des Pumpenblocks 10 in bzw.
aus der zwischen den horizontalen U-Schenkeln 14, 15 des Heizmantels 2 gebildeten
Kammer 6 dargestellt. Im einzelnen hat der Pumpenblock 10 auf seiner Unterseite im
Bereich jedes Düsenschachtes 17 eine vorzugsweise kreiszylindrische Ausnehmung 23.
In diese Ausnehmung 23 ist ein Verbindungsstopfen 20 mit zentralem Schmelzekanal 19
durch umfangsverteilte Befestigungsschrauben 25 druckdicht eingesetzt. Der Schmelzekanal
19 fluchtet mit der Auslaßöffnung 12 des Pumpenauslaßkanals im Pumpenblock 10. Es
wird insbesondere darauf hingewiesen, daß die nach unten zeigende Stirnfläche 24 des
Verbindungsstopfens 20 hinter die Auflagefläche des Pumpenblocks 10 auf der Wärmeübertragungsfläche-5
des unteren U-Schenkels des Heizmantels 2 etwas zurückspringt. Hierdurch kann der
Pumpenblock 10 nach Ausbau der Düsentöpfe 13 samt der am Pumpenblock befestigten Verbindungsstopfen
20 aus der Kammer 6 aus- und eingebaut werden und es sind keine Montagearbeiten am
Verbindungsstopfen 20 vom Düsenschacht 17 aus durchzuführen. Der Verbindungsstopfen
20 besitzt an seinem Umfang ein Gewinde 21, das mehrgängig ausgebildet sein kann,
oder eine Bajonettverriegelung zum einfachen und schnellen Ausbau der Düsentöpfe 13.
[0019] Das im Düsentopf 13 untergebrachte Düsenpaket 22 besteht in bekannter Weise aus einer
Düsenplatte 26, in die eine Mehrzahl von Düsenbohrungen eingebracht ist, einer Schmelzeverteilerplatte
27, in der in einer kreiszylindrischen Ausnehmung ein Filter 28 angeordnet ist und
aus einer Dichtung 29, die das Düsenpaket 22 durch die Kraftwirkung eines Differentialkolbens
33 unter Schmelzedruck gegen den Verbindungsstopfen 20 abdichtet. Zwischen dem Differentialkolben
33 und der Schmelzeverteilerplatte 27 ist das Düsenpaket 22 durch eine sich an der
Schmelzeverteilerplatte 27 abstützende Metallmembran 34 abgedichtet.
[0020] Bei der vorliegenden Konstruktion des Spinnbalkens 1 ist besonders hervorzuheben,
daß trotz des zwischen dem Düsentopf 13 und dem Düsenschacht 17 zwecks Montage notwendigerweise
verbleibenden ringförmigen Luftspaltes 36 keine Wärmeverluste durch Luftzirkulation
oder infolge einer Kaminwirkung auftreten, da mögliche Luftspalte zwischen den Bauteilen
nach oben hin durch den Pumpenblock 10 abgedichtet sind.
[0021] Als weitere Besonderheit ist hervorzuheben, daß durch die Befestigung des Düsentopfes
13 an dem Verbindungsstopfen 20 keine aus dem Schmelzedruck resultierenden Zugkräfte
von dem Heizmantel 2 mehr aufgenommen werden müssen. Dies ist für die Bemessung der
Wandstärke dieses kritischen Bauteils (Druckbehälter) von großem Vorteil.
[0022] Fig. 4 zeigt den Querschnitt eines Spinnbalkens 1, bei dem jedoch die radial nach
außen weisende äußere Wand des Heizmantels 2 im wesentlichen kreisförmig gekrümmt
ist und beispielsweise aus in geeigneter Weise in Längsrichtung aufgeschnittenen Rohrabschnitten
besteht. Sie hat eine Länge, die bis an die Enden der horizontalen Kammer 6 zur Unterbringung
der schmelzeführenden Bauteile und die Enden der nach unten durch die Heizkammer 2
hindurchgeführten Düsenschächte 17 reicht. Die gezeigte Lösung ist fertigungstechnisch
einfach und hinsichtlich der Beanspruchung durch den Druck des Wärmeübertragungsmittels
vorteilhaft.
[0023] Es sei bemerkt, daß in der Zeichnung die Andrückschrauben für die schmelzeführenden
Bauteile an die Wärmeübertragungsflächen der Kammer 6 der Einfachheit halber weggelassen
wurden.
[0024] Die Fig. 5 und 6 zeigen in schematischer Darstellung Querschnitte von Spinnbalken
entsprechend Fig. 2, bei denen jedoch der Heizmantel 2 aus zwei mechanisch unabhängigen
Heizkammern 30 und 31 zusammengesetzt ist, die in Fig. 5 zwei und in Fig. 6 eine Trennfläche
32 haben. In beiden Ausführungen hat der untere U-Schenkel 15 des Heizmantels 2 eine
ebene Trennfläche 32, auf die alle schmelzeführenden Bauteile bei der Montage des
Spinnbalkens 1 aufgelegt und befestigt werden. Der Heizmantel 2 wird dann nur noch
durch den von oben aufgelegten und verspannten U-Schenkel 14 ergänzt, der gemäß Fig.
6 einen L-förmigen Querschnitt hat. In Fig. 5 wird ein entsprechender U-förmiger Querschnitt
durch einen Wärmeleitblock 37 erreicht, der sich über die Länge des Heizmantels 2
erstreckt und der mit den ebene Trennflächen 32 aufweisenden Heizkammern 30 und 31
unter gleichzeitiger Klemmung der Schmelzeführenden Bauteile verspannt ist.
[0025] Alle in den Fig. 1 bis 6 gezeigten Ausführungsbeispiele haben die horizontal angelegte
Kammer 6 zwischen den äußeren U-Schenkeln 14, 15 des Heizmantels 2 zum seitlichen
Einbau der Pumpenblöcke 10 und der Schmelzedosierpumpen 1] sowie die in den unteren
U-Schenkel 15 eingebauten Düsenschächte 17 als gemeinsames konstruktives Merkmal.
[0026] Es sei noch erwähnt, daß die Heizkammern 30, 31 beider U-Schenkel 14, 15 miteinander
in Verbindung stehen und konstruktive Einzelheiten hinsichtlich der Beheizung des
Heizmantels 2, die für das Verständnis der Erfindung nicht wesentlich sind, der Einfachheit
halber in der Zeichnung weggelassen wurden.
[0027] Fig. 7 zeigt schließlich den Querschnitt eines Spinnbalkens 1 nach dem dieser Erfindung
zugrundeliegenden Konstruktionsprinzip, bei dem die U-Schenkel 14, 15 des Heizmantels
2 jedoch vertikal ausgerichtet sind und die Düsenschächte 17 vom Pumpenschacht 6 ausgehend
senkrecht nach unten in den doppelwandigen Heizmantel 2 druckdicht eingebaut, insbesondere
eingeschweißt sind. Bei dieser Anordnung wird der Pumpenblock 10 und die Schmelzedosierpumpe
11 von oben her in den Pumpenschacht 6 eingebaut. Dennoch sind die Düsenschächte 17
durch den Pumpenblock 10, der sich im wesentlichen über die ganze Länge des Spinnbalkens
1 erstreckt, an ihrem oberen Ende dicht abgeschlossen, so daß eine Luftzirkulation
infolge einer Kaminwirkung unterbunden wird. Auch weist der Pumpenblock 10 auf der
Schmelzeauslaßseite eine entsprechende Anzahl von Verbindungsstopfen 20 auf, die ein
gemeinsames Bauteil mit dem Pumpenblock 10 bilden können oder kraftschlüssig und druckdicht
mit diesem verbunden sind. Auf die Verbindungsstopfen 20 sind die Düsentöpfe 13 aufgeschraubt,
so daß die Schmelzekräfte ausschließlich vom Pumpenblock 10 und den Düsentöpfen 13
aufgenommen werden und den Heizmantel 2 und den Düsenschacht 17 nicht beanspruchen.
[0028] Die Polymerschmelze wird hier durch die seitlich angeordnete Schmelzezuführung 9
geliefert, die in einem Ventilbaustein 38 oder dergleichen mündet, der am Pumpenblock
10 angeschlossen und durch den vertikalen U-Schenkel 15 des doppelwandigen Heizmantels
2 hindurchgeführt ist. Der Ringraum 39 um die Schmelzezuführleitung ist durch Stichleitungen
40, 41 an den Heizkammern des Heizmantels angeschlossen. Die Leitung 41 kann beispielsweise
das vor dem Ventilbaustein 38 anfallende Kondensat abführen.
[0029] Die Erfindung bietet darüberhinaus den besonderen Vorteil, daß das Düsenpaket, d.h.
insbesondere Düsenplatte, Verteilungselemente und Filter, schon vor der Befestigung
am Heizkasten in den Düsentopf eingelegt werden können. Zur Wartung einer Spinnstelle
ist es sodann lediglich erforderlich, den in Betrieb befindlichen Düsentopf abzunehmen
und einen frischen Düsentopf einzusetzen. Gegenüber den bisher bekannten Spinnköpfen
wird also insbesondere erspart, in mühseliger Über-Kopf-Arbeit die Einzelteile des
Spinnkopfes einzeln aus- und wieder einzubauen. Dabei wird vermieden, daß die durch
den Schmelzedruck ausgeübten Kräfte in so großem Umfang von dem Spinnbalken bzw. Heizmantel
aufgenommen werden müssen, daß darunter die Stabilität leidet.
[0030] Fig. 8 erläutert die Befestigung des Düsentopfes. Der Spinnbalken trägt den in einem
Heizkasten 2 untergebrachten Pumpenblock 10 bzw. einen Schmelzeleitungs-Baustein mit
der Schmelzeleitung 19, über die die Spinnstelle versorgt wird. Bei der dargestellten
Ausführungsform weist der Pumpenblock 10 (oder Schmelzeleitungs-Baustein) eine passende
Vertiefung auf, in die der Verbindungsstopfen 20 eingesetzt wird. Zwischen ihm (20)
und dem Pumpenblock 10 ist eine Ringdichtung eingelegt, deren Auflagefläche die Höhe
der durch die Befestigungsschrauben zum Erreichen einer dichten und druckfesten-Verbindung
aufzubringenden Kräfte im wesentlichen bestimmt. Der Innendurchmesser der Ringdichtung
stimmt ebenso mit dem der Schmelzeleitung 19 überein.
[0031] An seinem Umfang ist in den Verbindungsstopfen 20 ein Gewinde 21 eingearbeitet, das
als ein mehrgängiges, selbsthemmendes und damit schnell festzuziehendes Gewinde oder
als Bajonettverbindung ausgebildet sein kann. Entsprechend ist der das Düsenpaket
22 aufnehmende Düsentopf 13 an seinem oberen Teil auf der Innenseite mit einer passenden
Entsprechung ausgestattet.
[0032] Wesentlich ist vor allem, daß der Innendurchmesser des Düsentopfes im wesentlichen
gleich dem Außendurchmesser des Verbindungsstopfens ist.
[0033] Im Düsentopf 13 sitzt das Düsenpaket, das aus der Spinndüse 26, der Druck- oder Verteilerplatte
27 mit den Schmelzebohrungen, der zwischen beiden liegenden Schmelzekammer und dem
in den topfförmigen oberen Teil der Druckplatte 27 eingelegten Filterpack 28 besteht.
Zur Herstellung einer druckfesten und dichten Verbindung mit dem Verbindungsstopfen
20 sitzt über dem Topf mit dem Filterpack 28 ein das Düsenpaket abschließender Kolben
33, der gegenüber dem Topf durch die tellerförmige Membran 34 abgedichtet wird. Zwischen
Kolben 33 und Verbindungsstopfen 20 ist eine weitere Ringdichtung 29 vorgesehen, für
die das zur darüber liegenden Dichtung Gesagte ebenfalls gilt. Das Gewinde 21 soll
im betrachteten Fall ein als dreigängiges Gewinde ausgebildeter Bajonettverschluß
sein, der in jeweiligen Teilbereichen seines Umfanges, die den Gewindebereichen gleich
sind, axial verlaufende und bis auf den Gewindegrund reichende Ausnehmungen besitzt,
und zwar sollen drei solche Ausnehmungen gleichmäßig verteilt vorhanden sein. Es versteht
sich, daß Stopfen 20 und Topf 13 zusammenpassen.
[0034] Zur Befestigung wird dann der Düsentopf 13 mit dem Düsenpaket sowie der Tellermembran
34 und dem Kolben 33 in das Bajonettgewinde des Verbindungsstopfens 20 eingeschoben
und sodann durch Drehen um etwa 60° nur leicht angezogen. Die zur Abdichtung notwendige
hohe Anpreßkraft wird vom Schmelzedruck selbst erzeugt, welcher über die Tellermembran
34 auf den Kolben 33 wirkt und die Dichtung 29 komprimiert. Dabei wird der Kolben
33 durch Tellermembran 34 gegenüber dem Innenraum des Düsentopfes, in dem er axial
verschiebar ist, abgedichtet.
[0035] Aus der Darstellung wird dabei deutlich, daß die durch den Schmelzedruck und den
Innenraumquerschnitt des Düsentopfes sich ergebende, in Richtung der Topfachse wirkende
Kraft nur vom Verbindungsstopfen 20 mit seinem Gewinde 21 aufgenommen wird, weil sich
der Kolben 33 ebenfalls - über die Dichtung 29 - am Verbindungsstopfen 20 abstützt.
Die für dessen Befestigung in seine Aufhängung 10 einzuleitende Kraft ist durch den
Dichtungsquerschnitt der Dichtung 29 bestimmt, der erfindungsgemäß wesentlich kleiner
als der Querschnitt des Verbindungsstopfens 20 ist, so daß diese Kraft im Vergleich
mit der im Verbindungsstopfen selbst wirksamen sehr gering ist.
[0036] Durch den Erfindungsgegenstand wird danach erreicht, daß sich der Düsenwechselvorgang
drastisch vereinfacht und beschleunigt und außerdem, daß die aus dem hohen Schmelzedruck
resultierende und in die Aufhängung der Düsenkonstruktion eingeleitete Kraft gegenüber
der im Düsenpack wirksamen erheblich reduziert ist. Dadurch kann der Heizkasten verbessert
werden. Der Heizkasten dient der zur Aufnahme eines flüssigen und/oder dampfförmigen,
unter Druck_stehenden Heizmediums und der Wärmeübertragung auf schmelzeführende Teile,
insbesondere den Pumpenblock. Er ist hinsichtlich seiner Festigkeit und Verformbarkeit
ein kritisches Bauteil. Er wird nach der Erfindung von seiner Funktion, die Kraft
des Schmelzedruckes aufzunehmen, weitgehend befreit und kann zwar schwächer ausgelegt,
aber trotzdem in seiner Formsteifigkeit, die für die Wärmeübertragung auf alle schmelzeführenden
Teile und insbesondere den Pumpenblock besonders wichtig ist, verbessert werden.
BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG
[0037]
1 Spinnbalken
2 Heizmantel
3 Wärmeübertragungsfläche des Heizmantels
4 Wärmeübertragungsfläche des Heizmantels
5 Wärmeübertragungsfläche des Heizmantels
6 Kammer, Pumpenschacht
7 Blechgehäuse
8 Isolierwerkstoff, -wolle
9 Schmelzezuführleitung
. 10 Pumpenblock, Aufhängung für Düsentopf
11 Schmelzedosierpumpe
12 Auslaßöffnung
13 Düsentopf
14 U-Schenkel
15 U-Schenkel
16 Füllstück
17 Düsenschacht
18 Spinnschachterweiterung
19 Schmelzekanal
20 Verbindungsstopfen
21 Gewinde
22 Düsenpaket
23 Ausnehmung im Pumpenblock
24 Stirnfläche des Stopfens 20
25 Befestigungsschraube
26 Düsenplatte
27 Schmelzeverteilerplatte
28 Filter
29 Dichtung
30 Heizkammer
31 Heizkammer
32 Trennfläche
33 Differentialkolben
.34 Membran
35
36 Luftspalt
37 Wärmeleitblock
38 Ventilbaustein
39 Ringraum
40 Stichleitung
41 Stichleitung
1. Spinnbalken zum Strangpressen, insbesondere Schmelzspinnen synthetischer Fäden,
mit einem doppelwandigen Heizmantel, der zur Aufnahme eines insbesondere dampfförmigen
Wärmeübertragungsmittels als Druckbehälter ausgebildet ist und in seinem Inneren nach
außen offene Kammern mit Heizflächen zur Aufnahme und wärmeleitenden Verbindung schmelzeführender
Bauteile, wie Pumpenblöcke, Dosierpumpen sowie gegebenenfalls Wärmeleitblöcke aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Heizmantel (2) über seine gesamte Länge im Querschnitt U-förmig mit horizontal
oder vertikal ausgerichteten äußeren U-Schenkeln (14, 15) ausgebildet ist
und zwischen seinen U-Schenkeln (14, 15), deren im Querschnitt offene Innenflächen
(3, 4, 5) plan sind, die die schmelzeführenden Bauteile (10, 11) aufnehmende Kammer
(6) begrenzt,
und daß eine Mehrzahl von Düsenschächten (17) von der Kammer (6) senkrecht nach unten
in den doppelwandigen Heizmantel (2) druckdicht eingebaut sind, die an ihrem oberen
Ende durch eine Platte oder einen Block, insbesondere Pumpenblock (10), verschlossen
sind.
2. Spinnbalken nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Verbindungsstopfen (20), insbesondere mit Gewinde (21) oder Bajonettverriegelung
zum Anschluß des das Düsenpaket (22) aufnehmenden Düsentopfes (13) vorgesehen und
druckdicht mit dem Pumpenblock (10) verbunden, insbesondere .verschraubt ist oder
mit dem Pumpenblock (10) ein gemeinsames Bauteil bildet.
3. Spinnbalken nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verbindungsstopfen (20) derart in eine Ausnehmung (23) im Pumpenblock (10)
eingelassen ist, daß die Stirnfläche (24) des Verbindungsstopfens (20) mit der Auflagefläche
des Pumpenblocks (10) abschließt oder hinter die vom Pumpenblock (10) gebildete Auflagefläche
zurückspringt.
4. Spinnbalken nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Heizmantel (2) aus mechanisch unabhängigen Heizkammern (30, 31) besteht, die
sich im Querschnitt U-förmig ergänzen und längs eines der U-Schenkel (14, 15) , eine
ebene,durchlaufende Trennfläche (32) aufweisen.
5. Spinnbalken nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide U-Schenkel (14, 15) des Heizmantels (2) eine ebene, durchlaufende Trennfläche
(32) aufweisen und durch einen quaderförmigen Wärmeleitblock (37), der mit den beiden
U-Schenkeln (14, 15) des Heizmantels (2) verspannt ist, zum die Kammer (6) bildenden
Heizmantel (2) mit U-förmigem Querschnitt ergänzt wird.
6. Spinnbalken nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der doppelwandige Heizmantel (2) einen im wesentlichen kreisförmigen, die Enden
der
Kammer (6) und des Düsenschachtes (17) umschreibenden Querschnitt hat.
7. Spinnbalken nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düsenschächte.(17) zwischen zwei vertikalen U-Schenkeln (14, 15) druckdicht
in den doppelwandigen . Heizmantel (2) eingebaut sind
und daß der Pumpenblock (10) mit den Schmelzedosierpumpen (11) von oben in die vom
Heizmantel (2) umscblossene Kammer (6) einbaubar ist und die Düsenschächte (17) verschließt.