[0001] Die Erfindung betrifft ein motorgetriebenes Müllsammelfahrzeug mit einem als Wechselbehälter
mit lösbaren Kupplungen ausgebildeten Container zur Aufnahme des Mülls, mit einer
mit diesem fest verbundenen Schütteinheit, bestehend aus einer im vorderen Bereich
des Fahrzeugs angeordneten Einschüttöffnung und aus einer Hubkippvorrichtung zur Aufnahme
und zum Entleeren von Müllbehältern in die Einschüttöffnung eines Aufnahmeraums, und
mit einer Förder- und Preßeinrichtung zum Transportieren des in die Einschüttöffnung
entleerten Mülls in den Container durch dessen mit einer Verschlußeinrichtung versehenen
Einfüllöffnung. Ein MüllsaEEelfahrzeug dieser Art ist aus der DE-PS 24 58 905 bekannt
und dient im Rahmen eines Wechselbehälter-Müllsammelsystems dem Einsammeln von Müll
und dem Transportieren der mit Müll gefüllten Container zu einer zentralen Containerumschlagstelle,
an der die gefüllten Container gegen leere ausgetauscht und von der die gefüllten
Container durch Spezialfahrzeuge zu den Deponien transportiert werden. Das Müllsamnielfahrzeug
ist speziell dem Einsammeln des Mülls angepaßt und kann dieser Aufgabe in wirtschaftlicher
Weise gerecht werden, da es grundsätzlich nicht zum Transport der gefüllten Container
zu den Deponien benutzt wird. Da jedoch bei dem bekannten Müllsamnielfahrzeug die
Fördereinrichtungen, die die Einschüttöffnung mit der Einfüllöffnung des Containers
verbinden, unter dem Führerhaus hindurchgeführt sind, ist dieses relativ hoch angeordnet,
so daß der Fahrer keinen guten Blick auf die Straße und die seitlich von dieser bereitgestellten
Müllbehälter hat. Weiterhin müssen die zu entleerenden Müllbehälter vor die Frontseite
des Müllsanimelfahrzeugs gesetzt oder gefahren werden, damit diese von der Hubkippvorrichtung
erfaßt und gekippt werden können.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es daher, das Müllsammelfahrzeug der eingangs angegebenen
Art dadurch zu verbessern, daß sich die bereitgestellten Müllbehälter einfach an die
Hubkippvorrichturg ankuppeln und in die Einschüttöffnung entleeren lassen, so daß
die Einsammelarbeit auch von dem Fahrer allein durchgefuhrt werden kann.
[0003] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß sich die Einschüttöffnung
der teils oberhalb des Führerhauses des Müllsammelfahrzeugs und teils zwischen diesen
und dem Container angeordneten Schütteinheit in dem Bereich hinter und oberhalb des
Führerhauses befindet und daß die Hubkippvorrichtung mindestens einen um eine Querachse
der Schütteinheit oder des Chassis schwenkbaren Hubarm aufweist, der an seinem freien
Ende eine zu der Querachse parallele Grundschiene trägt, die zwischen ihrem Aufnahmebereich
etwa unterhalb und vor dem Führerhaus und ihrem Schüttbereich oberhalb und hinter
dem Führerhaus schwenkbar und mit ausfahrbaren und/oder ausschwenkbaren Einrichtungen
zum Ergreifen von oder Ankuppeln an bereitgestellte Müllbehälter versehen ist. Da
sich die Schütteinheit oberhalb und hinter dem Führerhaus befindet, läßt sich das
Führerhaus so anordnen, daß der Fahrer einen optimalen Blick auf die Straße und die
seitlich von dieser bereitgestellten Müllbehälter hat. Der Fahrer kann die Einsammelarbeit
selbst ohne weitere Hilfspersonen und ohne den Fahrersitz verlassen zu müssen selbst
ausführen, da die Hubkippvorrichtung mit einer von dem Fahrersitz aus steuerbaren
Einrichtung zum Ergreifen der oder Ankuppeln an die bereitgestellten Müllbehälter
versehen ist, so daß sich diese ohne besondere manuelle Arbeit aufnehmen, verkippen
und entleeren und wieder absetzen lassen. Das erfindungsgemäße Müllsamiaelfahrzeug
erleichtert daher nicht nur die Einsammelarbeit, diese wird auch wesentlich dadurch
rationalisiert, daß sie sich von nur einer Person bei einem hohen Ausnutzungsgrad
des Fahrzeugs ausführen läßt.
[0004] Da Müllsammelfahrzeuge häufig durch enge und verwinkelte Straßen fahren müssen, weist
das erfindungsgemäße Müllsammelfahrzeug zur Erhöhung seiner Wendigkeit zweckmäßigerweise
einen kurzen Achsabstand auf.
[0005] Eine besonders gute Sicht hat der Fahrer auf die Straße und auf die bereitgestellten
Müllbehälter, wenn das Fahrerhaus vor der Vorderachse möglichst tiefliegend angeordnet
ist. Das Müllsammelfahrzeug ist zweckmäßigerweise mit Links- und Rechtslenkung versehen,
so daß der Fahrer im normalen Straßenverkehr, beispielsweise bei der Fahrt zu der
zentralen Containersammelstelle oder zu einer nahegelegenen Deponie, die linke Steuerung
und während der Einsammelarbeit zur Entleerung der auf der rechten Straßenseite bereitgestellten
Müllbehälter die rechte Steuerung benutzen kann.
[0006] Nach einer erfinderischen Weiterbildung, für die auch im Zusammenhang mit anderen
Müllsammelfahrzeugen selbstständiger Schutz beansprucht wird, ist vorgesehen, daß
der Hubarm aus zwei beidseits des Führerhauses ausgeordneten U-förmigen Bügeln mit
kürzeren und längeren Schenkeln besteht, daß sich im Entbereich der kürzeren Schenkel
die Schwenkachse befindet und daß an die Enden der längeren Schenkel die Grundschiene
tragende Kuppelstücke mit ihren einen Enden angelenkt sind, deren anderen Enden über
Koppelstangen, die mit im inneren Endbereich der Schenkel gelagerten Hebeln gelenkig
verbunden sind, mit der Schütteinheit oder dsm Müllsasselfahrzeug derart verbunden
sind, daß die Schiene bei ihrer Verschwenkung bis zum oberen vorderen Bereich des
Führerhauses im wesentlichen keine Drehung relativ zu diesem und über den restlichen
Schwenkweg bis zur Einschüttöffnung hin eine beschleunigte Drehbewegung ausführt.
Durch diese Kinematik der Hubkippvorrichtung ist gewährleistet, daß während des größten
Teils des Hubwegs im wesentlichen keine Drehung des Müllbehälters erfolgt, so daß
aus diesem kein Müll herausfallen kann. Die beschleunigte Drehbewegung im letzten
Teil des Weges bis zur Einschüttöffnung führt im Zusammenhang mit dem Anstoßen der
Hubarme oder des Müllbehälkers gegen einen Anschlag oder mit einer verzögerten Abbremsbewegung
im Endbereich der Einschüttbewegung oder sogar mit einer beschleunigten Rückzugsbewegung
des Müllbehälters dazu, daß der Müll aus diesem gleichsam in die Einschüttöffnung
geschleudert wird.
[0007] Nach einer weiteren erfinderischen Ausgestaltung, für die ebenfalls selbständiger
Schutz beansprucht wird, ist vorgesehen, daß auf der Grundschiene außermittig ein
Lenker um eine vertikale Achse schwenkbar gelagert ist, der an seinem freien Ende
derart die Aufnahmeklaue für den Müllbehälter trägt, daß diese zwischen ihrer ausgeschwenkten
Stellung und ihrer an der Grundschiene anliegenden Mittelstellung schwenkbar ist.
Diese Ausgestaltung ermöglicht, daß der Fahrer des Müllsammelfahrzeugs mit den Greif-
oder Kuppelelementen der Hubkippvorrichtung seitlich des Fahrzeugs stehende MüllbehäLter
ergreifen, verkippen und wieder absetzen kann. Zweckmäßigerweise besteht die Aufnahmeklaue
aus einem mitseiner Spitze nach oben weisenden gleichschenkeligen dreieckigen Glied.
Das um einen vertikalen Bolzen, des Koppelstücks schwenkbar gelagert ist. Eine derartige
Klaue läßt sich selbstzentrierend in eine entsprechend geformte Aufnahmenut des Müllbehälters
einführen.
[0008] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Aufnahmeklaue auf
dem vertikalen Bolzen gegen Federkraft axial verschieblich geführt und relativ zu
diesem in ihrer nach unten gedrückten Stellung blockiert ist. Während sich die Aufnahmeklaue
zur Einführung in die Aufnahmenut durch Anlage gegen die entsprechende Behälterwand
selbst zentriert, wird die Aufnahmeklaue unter dem Gewicht des angekuppelten Müllbehälters
relativ zu dem diese tragenden Bolzen verriegelt, so daß der Müllbehälter an der Aufnahmeschiene
der Hubkippvorrichtung während des Verkippens im Zusammenhang mit einem gegenhaltenden
Riegel festgelegt ist.
[0009] Nach einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der
Lenker und der Hilfslenker oder der Hauptlenker allein auf einem Träger oder eiuem
Hohlprofil gelagert sind, der auf der Grundschiene über mindestens ein Ende-derselben
austahrbar verschieblich gelagert ist. Mit einer derartigen Einrichtung, die durch
besondere Antriebsmittel ausfahrbar ist, lassen sich auch in größerer Entfernung seitlich
von dem Müllsammelfahrzeug abgestellte Behälter ergreifen und verkippen.
[0010] Nach einer weiteren erfinderischen Weiterbildung, für die selbständiger Schutz beansprucht
wird, ist vorgesehen, daß unterhalb des Aufnahmeraums die Förder- und Preßkammer vorgesehen
ist, in der durch seitliche Kniehebel ein Stempel mit einem der Kammer entsprechenden
Querschnitt hin- und herbeweglich geführt ist, daß die Kniehebel an der Rückseite
des Preßstempels und im Bereich der Rückwand der Kammer angelenkt sind und daß an
den Kniegelenken der Kniehebel die einen Enden von sich kreuzenden hydraulischen Druckmittel-Kolben-Zylindereinheiten
angelenkt sind, deren anderen Enden jeweils im Bereich der festen Gelenke der jeweils
anderen Kniehebel angelenkt sind. Mit dieser erfindungsgemäßen Förder- und Preßvorrichtung
läßt sich der Müll in die Container zunächst mit größerer Geschwindigkeit einschieben,
wobei der Preßstempel im letzten Teil seiner Einscnabbewegung bei geringerer Geschwindigkeit
mit größerer Preßkraft auf den Müll einwirkt. Von besonderem Vorteil ist weiterhin,
daß das den Preßstempel bewegende Kniehebel-Druckmittel-Kolben-Zylinder-System im
zurückgezogenen Zustand nur eine sehr geringe axiale Länge aufweist, was eine kompakte
wirtschaftliche Bauweise begünstigt.
[0011] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, daß mit dem Hauptrahmen
des Chassis ein auf diesem liegender Hilfsrahmen schwenkbar verbunden ist, daß der
Container mit dem Hilfsrahmen lösbar verriegelt ist, daß der. Hilfsrahmen um Bolzen
schwenkbar ist, die in Langlöchern im hinteren Bereich des Hauptrahmens verschieblich
geführt sind, daß der Hilfsrahmen an seinem vorderen Ende mit einer Nase versehen
ist, die im nach vorn geschobenen Zustand des Hilfsrahmens unter eine Anschlagplatte
des Hauptrahmens greift und daß Hilfs- und Hauptrahmen durch eine schrägliegende hydraulische
Drucksittel-Kolben-Zylinder-einheit derart verbunden sind, daß vor dem Verkippen des
Hilfsrahmens die Nase von dem übergreifenden Anschlag abgehoben wird. Diese Ausgestaltung
ermöglicht einmal, daß der Container in konventioneller Weise durch Verschwenken des
Hilfsrahmens entleert werden kann. Weiterhin läßt sich der Container durch Schnellkuppeleinrichtungen
von dem Hilfsrahmen lösen, so daß sich im Rahmen des Wechselbehälter-Müllsamraelsystems
die gefüllten Container schnell und einfach gegen leere Container austauschen lassen.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des Müllsammelfahrzeugs bei seiner Annäherung
an einen zur Entleerung bereitgestellten Müllbehälter,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Müllsammelfahrzeugs nach Fig. 1, teilweise in schematischer
Schnittdarstellung,
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende schematische Seitenansicht des Müllsammelfahrzeugs
mit zum Teil weggebrochenen Teilen zur besseren Darstellung von Einzelheiten,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Grundschiene der Hubkippvorrichtung mit in eingeschwenkter
und ausgeschwenkter Stellung dargestellter Einrichtung zum Ankuppeln an Müllbehälter,
Fig. 4a eine Vorderansicht der Grundschiene nach Fig. 4, zum Teil im Schnitt und mit
weggebrochenen Teilen,
Fig. 4b einen Schnitt durch die Grundschiene nach Fig. 4a längs der Linie A - A,
Fig. 4c einen Schnitt durch die Grundschiene nach Fig. 4a längs der Linie B - B,
Fig. 5 eine perspektivische Darstellung eines Müllbehälters und einer diesen ergreifenden
Einrichtung der in Fig. 4 dargestellten Art unmittelbar vor dem Ankuppeln,
Fig. 5a einen Schnitt durch die miteinander kuppelnden Teile des Müllbehälters und
der Aufnahmeeinrichtung in schematischer Darstellung,
Fig. 5b eine schematische Darstellung zweier Müllbehälter unterschiedlicher Größen
mit eingefahrenen Kupplungsteilen,
Fig. 6 eine Draufsicht auf die Förder- und Preßeinrichtung,
Fig. 7 eine Rückansicht der Förder- und Frebeinrichtung nach Fig. 6,
Fig. 8 eine Seitenansicht der Förder- und Preßeinrichtung nach Fig. 6 und
Fig. 9 eine schematische Seitenansicht des Hubarms mit dem die Grundschiene bei dem
Verschwenken steuernden Lenker-Hebelsystem und mit angekuppeltem Müllbehälter in verschiedenen
Stellungen.
[0014] Das in den Fig. 1 bis 3 im Ganzen dargestellte Müllsammelfahrzeug des Wechselbehälter-Müllsammelsystems
besteht aus einem LKW mit kurzem Achsabstand, um dem Fahrzeug bei dem Einsammeln von
Müll eine gute Wendigkeit zu verleihen. Das Führerhaus 1 ist vor der Vorderachse 2
an dem Grundrahmen 3 des Chassis tiefliegend befestigt, so daß es mit seiner Unterkante
bis in den Bereich der Ebene der Radachsen oder noch tiefer ragt und dem Fahrer eine
gute Sicht auf neben der Straße stehende Müllbehälter gewährt. Das Müllsammelfahrzeug
ist in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise mit zwei Lenkrädern zur Links- und Rechtssteuerung
versehen, so daß der Fahrer im normalen Straßenverkehr die Linkssteuerung benutzen
und sich zum Einsammeln des Mülls auf die rechte Fahrzeugseite setzen kann, auf der
die Müllbehälter bereitgestellt sind.
[0015] Auf dem Chassis ist mit dem Fahrzeugrahmen 3 die Schütteinheit 4 derart verbunden,
daß diese zwischen dem Führerhaus 1 und dem Container 5 angeordnet ist und sich über
das Führerhaus 1 erstreckt.
[0016] Die Hubkippvorrichtung besteht aus zwei beidseits des Führerhauses angeordneten U-förmigen
Schwenkarmen 6, 6', deren kürzeren Schenkel um eine hinter dem Führerhaus im unteren
Bereich der Schütteinheit 4 oder an dem Chassis angeordnete Achse 46 schwenkbar gelagert
sind. An die freien Enden der längeren Schenkel sind die einen Enden von Koppelstücken
7, 7' angelenkt, die durch eine zu den Radachsen parallele Grundschiene 8 miteinander
verbunden sind. Die anderen Enden der Kop
pelstücke 7, 7' sind gelenkig mit den Lenkern 9, 9' eines Lenker-Hebelsystems verbunden,
das die Drehbewegung der Grundschiene 8 beim Verschwenken der Hubarme 6, 6' derart
steuert, daß diese bis zum Verschwenken in Höhe des oberen Bereiches der Führerkabine
im wesentlichen etwa relativ zu dem Müllsammelfahrzeug keine Drehung ausführt, sodann
aber während des restlichen Schwenkweges eine beschleunigte Drehbewegung vollzieht.
Dieses Lenker-Hebelsystem wird unten anhand der Fig. 9. noch näher erläutert.
[0017] Die Schwenk- oder Hubarme 6, 6' sind derart bügelförmig ausgestaltet, daß deren kurzen
Schenkel im abgesenkten Zustand hinter der Rückwand des Führerhauses und deren vorderen
längeren Schenkel im vorderen Seitenbereich des Führerhauses liegen, wobei die Schenkel
durch Stege 10 miteinander verbunden sind, die oberhalb der Seitentüren des Führerhauses
liegen, so daß weder die Sicht noch das Öffnen und Schließen der Führerhaustüren durch
die Hubarme behindert werden.
[0018] Auf der aus einem Kastenprofil bestehenden Grundschiene 8 ist in der am besten aus
den Fig. 4 und 5 ersichtlichen Weise ein Profilrohr 11 mit ebenfalls rechteckigem
Querschnitt längsverschieblich geführt. Zum Ein- und Ausfahren des Profilrohrs 11
ist in der Grundschiene 8 eine hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit angeordnet. Auf
dem Profilrohr 11 sind ein Hauptlenker 12 und ein Hilfslenker 13 schwenkbar gelagert,
deren anderen Enden gelenkig mit einem Koppelstück 14 verbunden sind, das eine dreieckförmige
Greifklaue 15 mit keilförmiger Greifkante 16 trägt. Mit dem Hauptlenker 12 ist die
Kolbenstange 17 eines Hydraulikzylinders 18 gelenkig verbunden, der in der aus Fig.
5 ersichtlichen Weise mit dem Profilrohr 11 schwenkbar verbunden ist, so daß sich
die Greifklaue 15 zwischen einer ausgeschwenkten Stellung und einer mittig an dem
Profilrohr 11 anliegenden Stellung verschwenken läßt.
[0019] Zum Heben und Kippen sind die Müllbehälter 19 im oberen Randbereich ihrer Öffnungsseite
mit einem verstärkenden Profil 20 versehen, das an seiner Unterkante eine zu der keilförmigen
Greifkante 16 der Greifklaue 15 komplementäre hinterschnittene,
[0020] abgewinkelte Aufnahmenut 21 aufweist. Durch Einfahren der Greifklaue 15, die sich
an der Behältervorderwand selbst zentriert, in die komplementäre Aufnahmenut 21 läßt
sich der Behälter 19 an die Hubkippvorrichtung ankuppeln. Nach dem Ankuppeln wird
die Greifklaue 15 in ihre Hub-Kipp-Stellung verschwenkt, in der diese mittig an dem
Profilrohr 11 anliegt. An dem Profilrohr 11 oder der Grundschiene 8 ist ein diese
überragender Riegel 22 befestigt, dessen obere abgewinkelte Nase 23 über den oberen
Behälterrand oder den oberen Rand der mit der Aufnahme mit 21 versehenen profilierten
Verstärkung 20 greift und den Behälter mit der Hubkippvorrichtung verriegelt. Nach
dieser Verriegelung wird der Behälter 19 in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise in
Richtung des Pfeils 24 gehoben und in die Einschüttöffnung 25 der Schütteinheit 4
entleert. Aufgrund der Kinematik des die Grundschiene 8 verdrehenden Lenker-Hebel-Systems
wird der Behälter 19 zunächst in einer Weise angehoben, daß er zunächst in seiner
im wesentlichen senkrechten Stellung verbleibt und Müll nicht herausfallen kann. Erst
kurz vor der Einschüttöffnung 25 führt die Grundschiene 8 eine beschleunigte Drehung
aus, durch die der Deckel 26 des Behälters geöffnet und der Müll gleichsam dadurch
in die Einschüttöffnung geschleudert wird, daß die Hubarme oder der Behälter gegen
einen Anschlag stoßen oder die Hubarme eine Rückbewegung ausführen.
[0021] Das Ankuppeln der an der rechten Straßenseite zur Entleerung bereitgestellten Müllbehälter
an die Hubkippvorrichtung sowie das Heben und Verkippen lassen sich durch geeignete
Steuereinrichtungen von dem Fahrersitz aus bewerkstelligen, so daß das Einsammeln
des Mülls nur von dem Fahrer des Müllsasselfahrzeugs vorgenommen werden kann, ohne
daß dieser den Fahrersitz verlassen und anstrengende oder schmutzige Arbeiten verrichten
müßte.
[0022] Oberhalb des Führerhauses 1 führt eine aus einem gekrümmten Blech bestehende Ramge
27 zur Einschüttöffnung 25 hin. Diese Rampe ist um eine Querachse des Müllsammelfahrzeugs
derart gekrümmt, daß diese beim Verkippen der Behälter 19 im kurzen Abstand von der
Grundschiene 8 bzw. dem Profilrohr 11 überstrichen wird. Die Grundschiene 8 oder das
.Profilrohr 11 sind mit einer geeigneten Abstreifkante versehen, so daß vorzeitig aus
dem Müllbehälter 19 herausfallender Müll mitgenommen und in die Einschüttöffnung 25
geschoben wird.
[0023] An die durch die seitlichen Wandungen 28, 29 begrenzte Einschüttoffnung 25 schließt
sich der Aufnahmeraum 30 für den eingeschütteten Müll an. Der untere Teil 31 dieses
Aufnahmeraums bildet eine Förderkammer, in der der Preßstempel 32 in Richtung des
Doppelpfeils 33 hin- und hergehend verfahrbar ist. Der nur zu Darstellungszwecken
verbreitert dargestellte Preßstempel 32 ist mit einem oberen Abschlußblech 34 versehen,
das beim Vorschieben des Preßstempels 32 die Förder- und Preßkammer 31 von dem oberen
Teil des Aufnahmeraums 30 abtrennt. Wird der Preßstempel 32 zurückgefahren, schiebt
sich das Abschlußblech 34 in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise in einer Führung über
das Fahrerhaus 1, so daß aus dem oberen Teil des Aufnahmeraums 30 Müll in die Förder-
und Preßkamser 31 nachfallen kann.
[0024] Durch den Preßstempel 32 wird der Müll durch eine Öffnung des Containers 5 in diesen
eingeschoben. Die Öffnung des Containers 5 ist durch nicht dargestellte Schieber verschließbar,
die durch mit entsprechenden Klinken bzw. Ankuppeleinrichtungen versehene Druckmittelkolbenzylindereinheiten
bewegbar sind, die Teil der Schütteinheit 4 sind.
[0025] Mit dem Grundrahmen 3 des Chassis ist in der aus den Fig. 2 und 3 ersichtlichen Weise
ein auf diesem liegender Rahmen 36 schwenkbar verbunden. Die Schwenkachse 37 des Schwenkrahmens
36 befindet sich an einem abgewinkelten Fortsatz 38 des hinteren Endes des Schwenkrahmens
36 und ist in einem Langloch 39 des Grundrahmens 3 geführt. Der Schwenkrahmen 36 weist
an seinem vorderen Ende eine abgeflachte Nase 8
7 auf, die in mit dem Grundrahmen 3 verriegeltem Zustand unter ein mit dem Grundrahmen
verbundenes Winkelstück 88 greift. Mit dem Grundrahmen 3 ist gelenkig der Zylinder
89 einer Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheit verbunden, deren Kolbenstange um den
Bolzen 40 an den Schwenkrahmen 36 angelenkt ist. Nach dem Lösen geeigneter Verriegelungen
wird also durch Betätigung der Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheit zunächst der Rahmen
36 auf dem Grundrahmen 3 nach hinten verschobene bis der Bolzen 37 an das Ende des
Langloches 39 in der aus Fig 2 ersichtlichen Weise anstößt. In dieser Lage ist die
Nase 87 von dem diese überdeckenden Schenkel des Winkelprofils 88 freigeschoben worden,
so daß sich der Schwenkrahmen 36 in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise zum Entleeren
des Containers verschwenken läßt.
[0026] Der Container 5 ist an seinem vorderen Ende mit einem der Verriegelung dienenden
Bolzen 41 versehen, hinter den ein Verriegelungshaken 42 der Schütteinheit 4 greift.
[0027] Der Container 5 ist auf dem Schwenkrahmen 36 durch Verriegelungseinrichtungen 43
verriegelt und durch seitliche Backen 44 zentriert. Nach Lösen der Verriegelungen
41, 42, 43 läßt sich der Container 5 nach Schließen von dessen Einfüllöffnung von
dem Müllsammelfahrzeug abheben und zum Transport durch geeignete Spezialfahrzeuge
zu den Deponien bereitstellen.
[0028] Aus den Fig. 2 und 3 ist noch der an das Chassis angelenkte Hydraulikzylinder 94
ersichtlich, dessen Kolbenstange an dem Hebel 45 angelenkt ist, der die Schwenkarme
6,6'um deren Schwenkachse 46 verschwenkt.
[0029] Anhand der Fig. 4 wird nun die die Greifklaue 15 enthaltende Greifainheit der Hubkippvorrichtung
näher erläutert:
Die Koppelstücke 7, 7' sind in der Darstellung nach Fig. 4 in ihron gelenkigen Verbindungen
von den Hubarmen 6, 6' und den äußeren Lenkern 9, 9 gelöst. Auf die die Koppelstücke
7, 7' miteinander verbindende Grundschiene 8 ist das Profilrohr 11 aufgeschoben. In
dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Profilrohr 11 in Fig. 4 nur nach links
und in Fig. 5 nur nach rechts verschieblich und die Greifklaue 15 nur in Verschiebungsrichtung
aus ihrer Mittelstellung auf dem Profilrohr verschwenkbar, so daß der Fahrer des Müllsammelfahrzeugs
nur auf der rechten Straßenseite stehende Müllbehälter ergreifen und entleeren kann.
Aus diesem Grunde ist das Müllsammelfahrzeug zusätzlich zu der Linkssteuerung für
Fahrten im normalen Straßenverkehr mit einer Rechtssteuerung für das Aufnehmen und
Entleeren der Müllbehälter versehen.
[0030] Das Profilrohr 11 ist, wie aus Fig. 5 ersichtlich, in seinem Endbereich auf seiner
rückwärtigen Seite mit einem langlochartigen Schlitz 47 versehen, so daß es über das
Koppelstück 7 nach rechts hin ausgefahren werden kann. Es besteht die Möglichkeit,
das Profilrohr 11 um etwa 1,20 m über das Koppelstück 7 nach rechts hin zu verschieben.
Zum Ausfahren des Profilrohrs ist, wie aus Fig. 4a ersichtlich ist, in der aus einem
Kastenprofil bestehenden Grundschiene 8 an der in Fahrtrichtung gesehen linken Seite
der Zylinder 48 einer hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheit befestigt. Die Kolbenstange
dieses Zylinders ist an dem ausschiebbaren Ende des Profilrohrs 11 befestigt.
[0031] Auf dem Profilrohr 11 sind um die Bolzen 50, 50' die oberen und unteren Hauptlenker
12, 12' schwenkbar gelagert. Das äußere Ende des Lenkers 12 ist auf einem mit dem
Koppelstück 14 fest verbundenen Bolzen 51 schwenkbar gelagert. Der Bolzen 51 ist mit
einer Bohrung versehen, in der der die Greifklaue 15 tragende Bolzen 52 begrenzt längsverschieblich
geführt ist. Durch eine Feder 53, die den Bolzen 52 einfaßt und sich mit Ihrem unteren
Ende auf dem unteren Hauptlenker 12' und mit Ihrem oberen Ende auf einem mit dem Bolzen
52 verbundenen Anschlag 54 abstützt, ist der Bolzen und damit die Greifklaue 15 im
unbelasteten Zustand in Anlage an einen nicht dargestellten Anschlag gehalten. Der
buchsenartige Gelenkbolzen 51 für den Hauptlenker 12 weist an seinem oberen Ende gegenüberliegende
Nuten auf, deren Flanken durch abgerundete Teile miteinander verbunden sind. Mit dem
oberen Ende des die-Klaue 15 schwenkbar lagernden Bolzens 52 sind zu den Nuten komplementäre
Nasen 55 verbunden, die bei Belastung der Greifklaue 15 durch einen Müllbehälter gegen
die Kraft der Feder 53 nach unten gedrückt werden und dabei in die Nuten eingreifen
und die Greifklaue relativ zu dem Koppelstück 14 fixieren. Im unbelasteten Zustand
ist daher, wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, die Greifklaue relativ zu dem Koppelstück
14 um 45° nach links und nach rechts zwischen nicht dargestellten Anschlägen verschwenkbar.
Um einen Müllbehälter aufzunehmen, braucht daher die Greifklaue 15 nur gegen die mit
der Aufnahmenut 21 versehene Vorderseite des Müllbehälters geschwenkt zu werden. Dabei
richtet sich die Greifklaue 15 zu der Vorderwand so aus, daß sie im wesentlichen flach
auf dieser aufliegt. Wird nun die Greifklaue angehoben, greifen deren keilförmigen
Greifkanten 16 unter die Aufnahnenut 21 und werden in Querrichtung in dieser zentriert,
wenn sich die Spitze der Greifkante 16 nur in dem Bereich der Aufnahmenut 21 befindet.
Wird nun die Greifklaue angehoben, wird sie unter dem Gewicht des Müllbehälters 19
belastet, so daß die Nasen 55 unter Zusammendrücken der Feder 53 in die komplementären
Nuten rutschen und die Klaue 15 relativ zu dem Koppelstück 14 fixiert ist.
[0032] An dem Koppelstück 14 ist in der aus Fig. 4 ersichtlichen Weise der Hilfslenker 13
angelenkt. Die Anlenkpunkte des Hilfslenkers 13 an dem Koppelstück 14 und dem Profilrohr
11 sind so gewählt, daß die Greifklaue 15 zwischen ihrer Mittelstellung, in der sie
dicht vor dem Profilrohr 11 liegt, und ihrer aus Fig. 4 ersichtlichen ausgeschwenkten
Stellung verschwenkbar ist.
[0033] Die Anlenkpunkte 56, 57 des Zylinders 8 auf dem Profilrohr 11 und der Kolbenstange
17 auf dem Hauptlenker 12 sind aus Fig. 4 ersichtlich.
[0034] Wie aus Fig. 4c ersichtlich ist, ist die Verriegelungsstange 22 mittig mit dem Profilrohr
11 verbunden. In dem dargestellten eingeschwenkten Zustand der Greifklaue 15 ist der
Behälterrand bzw. die mit der Aufnahmenut 21 versehene Profilleiste 20 zwischen der
abgerundeten Spitze der Greifklaue 15 und der übergreifenden Zunge 23 der Verriegelungsstange
22 eingeklemmt und fixiert.
[0035] Die Greifklaue 15 besteht, wie am besten aus Fig. 5 ersichtlich ist, aus einem dreieckigen
Formstück, dessen Basis mit einem profilierten unteren Querträger 60 verbunden ist.
Die Spitze des gleichschenkeligen Dreiecks ist abgerundet und die Greifkanten 16,
die durch die Dreiecksseiten und die Spitze gebildet sind, sind nach innen hin abfallend
abgeschrägt.
[0036] Der Behälter 19 ist üblicher Bauart und weist auf seiner dem Aufnahmeprofil 20 gegenüberliegenden
Seite die Schwenkachse für den Klappdeckel 26 auf.
[0037] Verschieden große Behälter können mit dem gleichen Aufnahmeprofil 20 versehen werden,
so daß mit der Greifklaue 15 der Hubkippvorrichtung verschieden große Behälter ergriffen
und gekippt werden können. In Fig. Sb sind beispielsweise ein größerer Behälter und
ein kleinerer Behälter dargestellt, der übliche Haushaltsgröße hat.
[0038] Anhand der Fig. 6 bis 8 wird nun die Förder- und Preßeinrichtung näher erläutert:
Der Preßstempel 32, dessen Verschiebeweg in der Kammer 31 aus Fig. 2 ersichtlich ist,
ist durch zwei Kniehebel 61, 62 und 63, 64 mit der vorderen Wandung der Kammer 31
verbunden. Die Kniehebelglieder 62, 64 sind um die Gelenkachsen 65, 66 im Bereich
der Vorderwandung der Kammer 31 schwenkbar. Auf den Achsen 65, 66 sind auch die Zylinder
67, 68 von Kolbenzylindereinheiten schwenkbar gelagert, deren Kolbenstangen gelenkig
an den Kniegelenken 69, 70 in der Weis.e angelenkt sind, daß sie einander kreuzen.
[0039] Der Preßstempel 32 ist der Querschnittsform der Kammer 31 angepaßt und weist eine
rechteckige Form auf. Er ist mit der Deckplatte 34 verbunden, die in seitlichen Führungen
71, 72 geführt ist. Die Deckplatte 34 schließt mit dem Preßstempel 32 die Förder-
und Preßkammer 31 ab, so daß der Kniehebelmechanismus und die Kolbenzylindereinheiten
nicht durch den nachfallenden Müll verschmutzt werden. In ihrer eingefahrenen Stellung
nimmt das Kniehebel-Kolbenzylinder-System nur eine kurze axiale Stellung ein, so daß
eine kompakte Bauweise ermöglicht wird.
[0040] Die Kinematik des Lenker-Hebel-Systems der Hubarme 6, 6' ist aus Fig. 9 ersichtlich,
in der der Behälter 19 zwischen seiner Aufnahmestellung und seiner Stellung beim Verkippen
in fünf verschiedenen Stellungen gezeigt ist. Der kürzere Schenkel 75 der Hubarme
ist um die Achse 46 gestellfest gelagert. In den Eckbereichen des die Schenkel verbindenden
Steges 10 der Hubarme 6, 6 sind um die Gelenkbolzen 76, 77 die etwa dreieckförmigen
Hebelplat
ten 78, 79 derart schwenkbar gelagert, daß sie die Winkelbereiche der Hubarme nach
außen hin überragen. An die Hebelplatten sind in den Eckbereichen der Basis die Koppelstangen
9, 80, 81 angelenkt. Die Koppelstange 80 verläuft etwa parallel zu dem Steg 10 und
verbindet die beiden Hebelplatten 78, 79 in der dargestellten Weise. Die Koppelstange
9 verläuft etwa parallel zu dem längeren Schenkel 82 und ist an das Koppelstück 14
der Grundschiene angelenkt. Die innere Koppelstange 81 ist mit ihrem äußeren Ende
an die Hebelplatte 78 und mit ihrem inneren Ende auf dem Bolzen 83 mit dem Gestell
gelenkig verbunden. Der gewünschte Hub- und Schwenkweg der Behälter 19 ist aus den
Behälterpositionen 1 bis 5 ersichtlich. Die Gelenkachse 84 des Behalterdeckels befindet
sich auf der den Kuppelelementen gegenüberliegenden Behälterseite, so daß sich der
Deckel im Bereich der Position 5 des Behälters beim Verkippen selbsttätig öffnet.
[0041] Jede der Koppelstangen 9, 80, 81 bildet mit dem Koppelstück 14 bzw. den Hebelplatten
und den Anlenkstellen an dem Gestell und mit den Schenkeln und dem Steg der Hubarme
jeweils ein Viergelenksystem, so daß sich ein Hebel-Koppelstangen-Getriebe mit der
beschriebenen Charakteristik ergibt.
1. Motorgetriebenes Müllsammelfahrzeug mit als Wechselbehälter mit lösbaren Kupplungen
ausgebildeten Containern zur Aufnahme des Mülls und mit einer mit diesem fest verbundenen
Schütteinheit, bestehend aus einer im vorderen Bereich des Fahrzeugs angeordneten
Einschüttöffnung und aus einer Hubkippvorrichtung zur Aufnahme und zum Entleeren von
Müllbehältern in die Einschüttöffnung eines Aufnahmeraums, und mit einer Förder- und
Preßeinrichtung zum Transportieren des in die Einschüttöffnung entleerten Mülls in
den Container durch dessen mit einer Verschlußeinrichtung versehene Einfüllöffnung,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Einschüttöffnung der teils oberhalb des Führerhauses des Müllsammelfahrzeugs
und teils zwischen diesem und dem Container angeordneten Schütteinheit in dem Bereich
hinter und oberhalb des Führerhauses befindet, und
daß die Hubkippvorrichtung mindestens einen um eine Querachse der Schütteinheit oder
des Chassis schwenkbaren Hubarm aufweist, der an seinem freien Ende eine zu der Querachse
parallele Grundschiene trägt, die zwischen ihrem Aufnahmebereich etwa unterhalb und
vor dem Führerhaus und ihrem Schüttbereich oberhalb und hinter dem Führerhaus schwenkbar
und mit ausfahrbaren und/oder ausschwenkbaren Einrichtungen zum Ergreifen von oder
Ankuppeln an bereitgestellte Müllbehälter versehen ist.
2. Müllsammelfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es zur Erhöhung
seiner Wendigkeit einen kurzen Achsabstand aufweist.
3. Müllsammelfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Führerhaus
vor der Vorderachse angeordnet ist.
4. Müllsaamelfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
es mit Links- und Rechtslenkung versehen ist.
5. Müllsammelfahrzeug, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hubarm aus zwei beidseits des Führerhauses angeordneten U-förmigen Bügeln
mit kürzeren und längeren Schenkeln besteht, daß sich im Endbereich der kürzeren Schenkel
die Schwenkachse befindet und daß an die Enden der längeren Schenkel die Grundschiene
tragende Koppelstücke mit ihren einen Enden angelenkt sind, deren anderen Enden über
Koppelstangen, die mit im inneren Endbereich der Schenkel gelagerten Hebeln gelenkig
verbunden sind, mit der Schütteinheit oder dem Müllsammelfahrzeug derart verbunden
sind, daß die Schiene bei ihrer Verschwenkung bis zum oberen vorderen Bereich des
Führerhauses im wesentlichen keine Drehung relativ zu diesem und über den restlichen
Schwenkweg zur Einschüttöffnung hin eine beschleunigte Drehbewegung ausführt.
6. Müllsammelfahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebel aus etwa
dreieckigen Hebelplatten bestehen, die im Bereich ihrer Spitzen in den Eckbereichen
des die Schenkel verbindenden- Steges jedes der Hubarme gelagert sind und daß die
Koppelstangen in der abgesenkten Stellung der Hubarme in den Eckbereichen der Basis
der dreieckigen Hebelplatten angelenkt sind und etwa parallel zu den Schenkeln und
den Stegen der Hubarme verlaufen.
7. Müllsammelfahrzeug insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Grundschiene außermittig ein Lenker um eine vertikale Achse schwenkbar
gelagert ist, der an seinem freien Ende derart die Aufnahmeklaue für die Müllbehälter
trägt, daß diese zwischen ihrer ausgeschwenkten Stellung und ihrer an der Grundschiene
anliegenden Mittelstellung schwenkbar ist.
8. Müllsanunelfahrzeug nach Anspruch 7 , dadurch gekennzeichnet, daß der Lenker mit
einem an der Grundschiene angelenkten Hilfslenker dadurch ein Viergelenksystem bildet,
daß beide im Abstand voneinander an einem mit der Aufnahmeklaue versehenen Tragstück
angelenkt sind.
9. Müllsammelfahrzeug nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeklaue
aus einer mit seiner Spitze nach oben weisenden gleichschenkeligen dreieckigen Glied
besteht, das um eine vertikale Achse des Tragstücks schwenkbar gelagert ist.
10. Müllsammelfahrzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeklaue
auf dem vertikalen Bolzen gegen Federkraft axial verschieblich geführt und relativ
zu diesem in ihrer nach unten gedrückten Stellung blockiert ist.
11. Müllsammelfahrzeug nach einem der Ansprüche7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die mit dem Tragstück fest verbundene, den Lenker lagernde Achse die Buchse für einen
die Klaue tragenden Bolzen bildet, daß die Buchse mit mindestens einer nutförmigen
Vertiefung mit abgerundeten Ecken und der Bolzen mit einem Bund mit einer komplementären
Nase versehen ist, daß sich der Bolzen über eine unter dem Druck des Müllbehälters
zusammendrückbare Feder auf dem Lenker abstützt, die bestrebt ist, den Bolzen derart
anzuheben, daß die durch die Vertiefung und die Nase gebildeten formschlüssig ineinandergreifenden
Teile außer Eingriff kommen.
12. Müllsammelfahrzeug nach einem der Ansprüche bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
der Lenker und Hilfslenker oder der Lenker auf einem Träger oder einpm HohlprofiL gelagert sind, der auf der Grundschiene über mindestens ein Ende-derselben
ausfahrbar verschieblich gelagert ist.
13. Müllsammelfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß an die vordere Kante der Einschüttöffnung ein um Querachsen des Müllsammelfahrzeugs
gekrümmtes rampenförmiges Blech anschließt, das sich bis in den Bereich oberhalb der
Frontscheibe des Fahrerhauses erstreckt und dessen Krümmung der von der Grundschiene
überfahrenen Kurve angepaßt ist, und daß die Grundschiene oder das Hohlprofil mit
einer über das rampenförmige Blech streichenden Kante versehen sind.
14. Müllsammelfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmeklaue mit einer nach außen hin ansteigenden, durch die oberen Dreiecksseiten
gebildeten Greifkante versehen ist.
15. Müllsammelfahrzeug, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß unterhalb des Aufnahmeraums die Förder- und Preßkammer vorgesehen
ist, in der durch seitliche Kniehebel ein Stempel mit einem der Kammer entsprechenden
Querschnitt hin- und herbeweglich geführt ist, daß die Kniehebel an der Rückseite
des Preßstempels und im Bereich der Rückwand der Kammer angelenkt sind und daß an
den Kniegelenken der Kniehebel die einen Enden von sich kreuzenden hydraulischen Druckmittel-Kolben-ZylinderEinheiten
angelenkt sind, deren anderen Enden jeweils im Bereich der festen Gelenke der jeweils
anderen Kniehebel angelenkt sind.
16. Müllsammelfahrzeug nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Oberkante
des Preßstempels ein Abdeckblech verbunden ist.
17. Müllsammelfahrzeug nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdeckblech
in oberhalb des Führerhauses befindlichen Führungen verschieblich geführt ist-.
18. Müllsarmelfahrzeug insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit
dem Hauptrahmen des Chassis ein auf diesem liegender Hilfsrahmen schwenkbar verbunden
ist, daß der Container mit dem Hilfsrahmen lösbar verriegelt ist, daß der Hilfsrahmen
um Bolzen schwenkbar ist, die in Langlöchern im hinteren Bereich des Hauptrahmens
verschieblich geführt sind, daß der Hilfsrahmen an seinem vorderen Ende mit einer
Nase versehen ist, die im nach vorne geschobenen Zustand des Hilfsrahmens unter eine
Anschlagplatte des Hauptrahmens greift und daß Hilfs- und Hauptrahmen durch eine schrägliegende
hydraulische Drucknittel-Kolben- Zylinder-Einheit derart verbunden sind, daß vor dem
Verkippen des Hilfsrahmens die Nase von dem übergreifenden Anschlag abgeschoben wird.