[0001] Die Erfindung betrifft eine Führungsvorrichtung für Schussfadeneintragsorgane für
Webmaschinen, insbesondere Greiferprojektil-Webmaschinen, mit eine Austrittsöffnung
für den Schussfaden aufweisenden Führungszähnen.
[0002] Die bekannten Projektilführungsvorrichtungen (CH-PS 465 521; CH-PS 315 854) weisen
Führungszähne auf mit einer verhältnismässig kleinen Austrittsöffnung für den Schussfaden.
Dies hat für Webfachgeometrien zur Erzielung von Gewebebildstrukturen besonderer Art
den Nachteil, dass, wenn die Führungsvorrichtung nach unten aus dem Webfach wegtaucht,
bei gleichzeitigem Schliessen des Webfaches, der Schussfaden beim Verlassen der Führungsvorrichtung
behindert wird. Dieser Nachteil tritt besonders in Erscheinung beim sogenannten "im-Sack-weben",
weil dann die oberen und die unteren Kettfäden auf einem tieferen Niveau kreuzen,
d.h. unterhalb der normalen.Webebene. Der Schussfaden streift dann hart an der oberen
Innenkante des Führungszahnes entlang, was zu einer unerwünschten Streifenbildung
im Gewebe führt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Führungsvorrichtung der eingangs definierten
Art zu schaffen womit Streifenbildung im Gewebe vermieden wird. Diese Aufgabe wird
erfindungsgemäss durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0004] Zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind nachfolgend anhand der
Zeichnung beschrieben. Es ist:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Projektilführungsvorrichtung gemäss der Erfindung
mit ganzen Führungszähnen;
Fig. 2 eine Seitenansicht einer Projektilführungsvorrichtung mit geteilten Führungszähnen.
[0005] Nach Fig. 1 trägt eine Lade 1 eine Projektilführungsvorrichtung 2, die aus einer
Anzahl Führungszähnen 3 besteht, die in einem Block 4 eingegossen sind. Die Führungszähne
3 weisen eine Austrittsöffnung 5 für den Schussfaden auf. Ein im Führungskanal 6 befindliches
Projektil und der von diesem mitgeführten Schussfaden sind mit den Bezugsnummern 7
bzw. 8 bezeichnet. Die Lade 1 mit der Führungsvorrichtung 2 befindet sich vor dem
Anschlag des Schussfadens 8 in einem Webfach 9, gebildet durch die Kettfäden 10 und
11. Die Lage der Führungsvorrichtung 2 beim Anschlag des Schussfadens 8 in das Webfach
9 ist mit 2' bezeichnet. Jeder Führungszahn 3 weist eine Führungsstütze 3' und einen
Führungshaken 3" auf, der den Führungskanal 6 nach oben abschliesst. Die Führungsstütze
3' und der Führungshaken 3" haben eine solche Länge, dass die Austrittsöffnung 5 für
den Schussfaden 8 nur unwesentlich von der anliegenden Seite 7' des Projektils 7 entfernt
ist, und im wesentlichen parallel zur Anschrägung 7" des Projektils verläuft. Fig.
1 zeigt deutlich, dass die Austrittsöffnung 5 bedeutend grösser ist als die Austrittsöffnung
12 eines bekannten Zahnes, der mit strichpunktierter Linie angegeben ist und dessen
Enden sich so dicht nähern, dass nur eine kleine Austrittsöffnung verbleibt. Durch
die g'rosse Austrittsöffnung für den Schussfaden kann dieser, wenn die Führungsvorrichtung
zum Anschlagen des Schussfadens nach unten wegtaucht bei gleichzeitigem Schliessen
des Webfaches, unbehindert austreten. Die vergrösserte Schussfadenaustrittsöffnung,
d.h. die Verkürzung des insbesonderen oberen Schnabelteils des Führungszahnes, wirkt
sich weiterhin positiv in dem Zusammenhang aus, dass einerseits durch die spätere
Berührung des Gewebes durch die Führungszähne beim Eintauchen in die Kette und anderseits
durch früheres Trennen von der Kette, den Kettfäden eine längere Zeit bleibt um ihre
teilungsgetreue Lage nach der vorgängigen Verdrängung wieder einzunehmen. Dadurch
ergibt sich ein regelmässieres Gewebebild. Besonders vorteilhaft'wirkt sich dieser
Umstand beim Weben mit ungedrehten Filamentgarnen aus, denn bei diesen Garnen tauchen
bekanntlich die Führungszähne oft zwischen die einzelnen Vibrillen eines Fadens, wodurch
bisher das Gewebebild unerwünscht beeinträchtigt wurde.
[0006] Bevorzugte Abmessungen für die Austrittsöffnung 5 in Bezug auf das Projektil 7 wenn
sich dieses innerhalb des Führungskanals 6 befindet, ergeben sich, wenn die Bedingungen:

erfüllt sind, worin:
x der horizontale Abstand zwischen der vertikalen Zenterlinie des Projektilquerschnittes
und dem Ende des Führungshakens 3" des Führungszahnes 3;
b die halbe Projektilbreite;
1 der horizontale Abstand zwischen dem Mittelpunkt M des Projektilquerschnittes und
dem freien Ende der Führungsstütze 3';
y der vertikale Abstand zwischen dem freien Ende der Führungsstütze 3' und der horizontalen
Innenkante 3"' des Führungshakens 3";
d der vertikale Abstand zwischen der horizontalen Innenkante 3"' des Führungshakens
3" und der horizontalen Zenterlinie des Projektilquerschnittes.
[0007] Die Erfindung wurde hier für eine Projektilführungsvorrichtung mit ganzen Führungszähnen
beschrieben. Selbstverständlich ist sie auch anwendbar auf eine Projektilführungsvorrichtung,
die aus paarweise komplementär einen Führungszahn bildenden Führungsstütze und Führungshaken
besteht. Eine solche Führungsvorrichtung ist in Fig. 2 gezeigt. Eine Führungsvorrichtung
15 besteht aus einer Anzahl Führungsstützen 16 und Führungshaken 17, die in einem
Block 18 eingegossen sind. Die Stützen 16 und Haken 17 wechseln einander in Längsrichtung
der Führungsvorrichtung ab und bilden paarweise komplementär einen Führungszahn 19,
unter Belassung einer Austrittsöffnung 20 für den Schussfaden. Das Projektil ist mit
der Bezugsnummer 21 bezeichnet. Für die Austrittsöffnung 20 gelten dieselben Bedingungen
wie sie für die Austrittsöffnung 5 der Fig. 1 angegeben sind.
[0008] Obschon die Erfindung für Greiferprojektil-Webmaschinen beschrieben ist, ist sie
selbstverständlich auch für andere Webmaschinenarten verwendbar, z.B. für Bandgreiferwebmaschinen.
1. Projektilführungsvorrichtung für Schussfadeneintragsorgane für Webmaschinen, insbesondere
Greiferprojektil- ,Webmaschinen, mit eine Austrittsöffnung für den Schussfaden aufweisenden
Führungszähnen, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Austrittsöffnung (5) in Bezug auf
das Projektil (7) folgenden Bedingungen unterliegt:

mit:
x der horizontale Abstand zwischen der vertikalen Zenterlinie des Projektilquerschnittes
und dem Ende des Führungshakens (3"; 17) des Führungszahnes (3; 19);
b die halbe Projektilbreite;
1 der horizontale Abstand zwischen dem Mittelpunkt M des Projektilquerschnittes und
dem freien Ende der Führungsstütze (3'; 16);
y der vertikale Abstand zwischen dem freien Ende der Führungsstütze (3'; 16) und der
horizontalen Innenkante (3"') des Führungshakens (3"; 17);
d der vertikale Abstand zwischen der horizontalen Innenkante (3"') des Führungshakens
(3"; 17) und der horizontalen Zenterlinie des Projektilquerschnittes.