[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Überflurhydranten mit zwei im oberen Teil der
Hydrantensäule gegenüberliegenden, unterhalb des zylindrischen Säulenendstückes seitlich
schräg nach unten abzweigenden Abgängen für die Wasserentnahme und einem unter der
Abdeckhaube vorgesehenen Verschlußdeckel, der mit seiner Randdichuntg das Säulenendstück
druckdicht abschließt und in der Mitte das Lager und die Abdichtung für die zur Betätigung
des Hydrantenventils axial hindurchgeführte Spindelverlängerung trägt.
[0002] Bei diesen bekannten Überflurhydranten ohne Fallmantel wird nach der deutschen Vorschrift
DIN 3222, Teil 2 und DVGW-Arbeitsblatt W 331 vom Februar 1983 eine bestimmte Mindestdurchflußmenge
unter Einhaltung der Prüfvorschriften gefordert. Diese Mindest- durchflußmengen werden
zwar bei den bekannten Überflurhydranten erreicht, jedoch liegt die maximale Durchflußmenge
oft nur geringfügig über dem Mindestdurchlaßwert, so daß bei einem gewünschten hohen
Sicherheitsgrad der die Mindestdurchflußmenge übersteigende maximale Durchflußwert
unzureichend sein kann.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, die maximale Durchflußmenge für die beiden oberen Abgänge
bei den als bekannt vcrausgesetzten Überflurhydranten mit dem geringsten Aufwand an
Bauteilen so zu erhöhen, daß eine optimale Durchflußleistung mit ausreichender Sicherheit
gegenüber der Mindestdurchflußmenge gewährleistet ist und sich auch vorhandene Überflurhydranten
leicht umrüsten lassen.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe wird in den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches
1 gesehen.
[0005] Bei der Erfindung wurde von der Überlegung ausgegangen, daß beim Ausströmen des Wassers
über die beiden oberen Abgänge in dem Innenraum des oberhalb der Abgänge befindlichen
zylindrischen Säulenendstückes, der oben durch den Verschlußdeckel abgeschlossenen
und nach unten offen war, Verwirbelungen und Turbolenzen auftreten, die die Umlenkung
und seitliche Abströmung der beiden Teilströme erheblich behindern und dadurch den
Durchflußwert vermindern.
[0006] Dadurch, daß gemäß der Erfindung der Innenraum des zylindrischen Säulenendstückes
durch den über die Verlängerung fest mit dem Verschlußdeckel verbundenen Strömungsleitkörper
in Höhe der Oberkante der beiden Abgänge abgedeckt ist, wird der bisher vorhandene
Strömungstotraum weitgehend vermieden, so daß die Verwirbelungen und Turbolenzen nahezu
entfallen . Die sich zu den beiden seitlichen Wasserabgängen hin erstreckenden
ikugelschalenartig nach innen gewölbten Umlenkmulden des Strömungsleitkörpers bewirken
mit ihrem Innenrand eine widerstandsarme Aufteilung der Anströmung in zwei Teilströme
und mit ihrem bündig zur oberen Rohrhälfte der Abgänge liegenden Außenrandabschnitt
eine gleichmäßig bogenförmige und damit strömungstechnisch günstige Umlenkung und
Abströmung der beiden Teilströme, so daß dadurch die Durchflußmenge der beiden Abgänge
beträchtlich erhöht werden konnte, wie Versuche bestätigt haben.
[0007] Der zwischen den beiden Umlenkmulden liegende Mittelteil des Strömungsleitkörpers
ist hierbei so ausgebildet, daß er die durch die Umlenkmulden ausgelöste Strömungsteilung
unterstützt und die Umlenkung und Abströmung des Wassers im Bereich zwischen den Umlenkmulden
übernimmt. Da der Strömungsleitkörper über die Verlängerung am Verschlußdeckel sitzt
und frei in das Säulenendstück hineinragt, kann der Hydrant ohne Mehraufwand montiert
werden, und es läßt sich ein vorhandener Überflurhydrant in einfachster Weise allein
durch Auswechseln des Verschlußdeckels in einen Hydranten mit höhererDurchflußmenge
umrüsten, wobei die übrigen Hydrantenbauteile weitgehend unverändert bleiben.
[0008] In Weiterentwicklung der Erfindung weist der Mittelteil des Strömungsleitkörpers
entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 2 zwei in der Ebene zwischen den beiden Umlenkmulden
gegenüberliegende, dachförmig in die Anströmung vorspringende Strömungsteilerabschnitte
auf, die die Aufteilung der aufsteigenden Strömung im äußeren Bereich des Strömungsleitkörpers
bewirken. Die auf den Mittelteil auftreffenden Strömungsteile werden hierbei durch
die Strömungsteilerabschnitte zu den Umlenkmulden hingeleitet. Da die Strömungsteilerabschnitte
schräg nach außen vorspringen, wira die Abströmrichtung bereits ab der Strömungsteilung
vorgegeben.
[0009] Eine konstrutiv einfache und leichte Ausbildung ergibt sich durch die Merkmale des
Anspruchs 3, wobei durch die tellerartige Ausbildung des Strömungsleitkörpers mit
dem gleichbleibend dünnen umlaufenden Rand und das dünnwandige Verlängerungsrohr mit
den radialen Versteifungsrippen trotz der Dünnwandigkeit der Teile eine verwindungssteife
und leicht durch Gießen oder Schweißen herstellbare Baueinheit zusammen mit dem Verschlußdeckel
geschaffen wird.
[0010] Trägt der Strömungsleitkörper entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 4 in einer
Ausdrehung eine Lagerbuchse mit O-Ring-Dichtung für die Spindelverlängerung, so wird
der bisher notwendige Deckelaufsatz für die Unterbringung der Stopfbuchse eingespart
und die für den Strömungsleitkörper innen benötigte Bauhöhe gleichzeitig für die Unterbringung
der Lagerung mit Dichtung ausgenutzt. Die am Verschlußdeckel vorgesehene Gegenführungsbuchse
gewährleistet hierbei durch den großen Abstand über das Verlängerungsrohr eine kippsichere
Führung der Spindelverlängerung.
[0011] Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, das die Zeichnung
erkennen läßt, und zwar zeigt:
Fig. 1 einen Überflurhydranten mit einem über eine Verlängerung am Verschlußdeckel
sitzenden Strömungsleitkörper in Vorderansicht teilweise im Schnitt,
Fig. 2 den Hydrantenkopf mit Verschlußdeckel und Strömungsleitkörper nach Fig. 1 in
vergrößertem Maßstab und
Fig. 3 die aus dem Verschlußdeckel, der Verlängerung und dem Strömungsleitkörper bestehende
Baueinheit in Seitenansicht.
[0012] Der in der Fig. 1 gezeigte Überflurhydrant besteht im wesentlichen aus der Hydrantensäule
1 mit den beiden oberen seitlichen Wasserabgängen 2 und 3 und dem darunterliegenden
mittleren Wasserabgang 4 sowie dem durch die Ventilspindel 5 betätigten Ventilabsperrkolben
6, der zusammen mit der Ventilsitzbuchse 7 das Hydrantenventil bildet. Der Wasserabgang
4 ist rechts im Bild zusätzlich in einer um 90° gedrehten Lage im Schnitt dargestellt.
Die Hydrantensäule 1 besteht aus dem über dem Flur 8 befindlichen Oberteil 9 und dem
in die Erde eingebauten Unterteil 10 und die Ventilspindel 5 besitzt eine nach oben
durch die Mitte des Verschlußdeckels 11 hindurchgeführte Spindelverlängerung 12. Oberhalb
der beiden oberen Wasserabgänge 2 und 3 befindet sich das zylindrische Säulenendstück
13, das über die Randdichtung 14 vom Verschlußdeckel 11 mittels der Schrauben 15 nach
oben hin druckdicht abgeschlossen ist. Auf das Säulenendstück 13 mit dem Verschlußdeckel
11 ist die Hydrantenhaube 16 aufgesetzt. An dem Verschlußstück 11 sitzt ein durch
das zylindrische Säulenstück 13 der Hydrantensäule 1 reichende Verlängerungsrohr 17,
das in Höhe der Oberkante der beiden seitlichen Wasserabgänge 2 und 3 einen Strömungsleitkörper
18 trägt.
[0013] Die Fig. 2 und 3 lassen die aus dem Verschlußdeckel 11, dem Verlängerungsrohr 17
und dem Störmungsleitkörper 18 bestehende einteilige Baueinheit deutlicher erkennen.
Der Strömungsleitkörper 18 deckt mit seinem in der Projektion rund umlaufenden Rand
19 den Kreiszylinderquerschnitt des Säulenendstückes 13 im Bereich der oberen Rohrhälfte
20 der seitlichen Wasserabgänge 2 und 3 weitgehend ab und trägt auf seiner Anströmseite
zwei sich bogenförmig zu den beiden seitlichen Abgängen 2,3 hin erstreckende Umlenkmuldm
21 und 22, die kugelschalenartig nach innen gewölbt sind. Die auf dem umlaufenden
Rand 19 des Strömungsleitkörpers 18 liegenden Außenrandabschnitte 23 der Umlenkmulden
21, 22 sind mit ihrem Radius R dem Innenradius der Wasserabgänge 2,3 angepaßt und
liegen bündig zur oberen Rohrhälfte 20 dieser Abgänge. Die Innenränder 24 der Umlenkmulden
21, 22 bilden zusammen mit dem in der Ebene zwischen den Umlenkmulden verlaufenden
Mittelteil 25 des Strömungsleitkörpers 18 einen Strömungsteiler 26. Der Mittelteil
25 weist zwei gegenüberligende Strömungsteilerabschnitte 27 und 28 auf, die nach außen
schräg verlaufen und zur Anströmung hin zunehmend vorspringen. Diese Strömungsteilerabschnitte
27 und 28 verlaufen nach beiden Seiten 29 hin dachförmig in die Umlenkmulden 21,22.
[0014] Der Strömungsleitkörper 18 ist tellerartig mit gleichbleibend dünnem umlaufenden
Rand 19 ausgebildet und das dünnwandige Verlängerungsrohr 17 umschließt die Spindelverlängerung
12 mit geringem Spiel. Zur Versteifung dieser relativ dünnwandigen Teile sind mehrere
radiale Versteifungsrippen 30 vorgesehen, die zusammen mit dem Strömungsleitkörper
18, dem Verlängerungsrohr 17 und dem Verschlußdeckel 11 einteilig gegossen sind. Der
Strömungsleitkörper 18 ist mit einer Ausdrehung 31 versehen, in die eine Lagerbuchse
32 für die Spindelverlängerung 12 eingesetzt ist. Die Lagerbuchse 32 trägt O-Ringe
33 für die Abdichtung der Spindelverlängerung 12. Der Verschlußdeckel 11 ist mit einer
Gegenführungsbuchse 34 für die Spindelverlängerung 12 versehen.
1. Uberflurhydrant mit zwei im oberen Teil der Hydrantensäule gegenüberligenden, unterhalb
des zylindrischen Säulenendstückes seitlich schräg nach unter abzweigenden Abgängen
für die Wasserentnahme und einem unter der Abdeckhaube vorgesehenen Verschlußdeckel,
der mit seiner Randdichtung das Säulenendstück druckdicht abschließt und in der Mitte
das Lager und die Abdichtung für die zur Betätigung des Hydrantenventils axial hindurchgeführte
Spindelverlängerung trägt, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußdeckel (11) über
eine durch das zylindrische Säulenendstück (13) der Hydrantensäule (1) reichende Verlängerung
(17) fest mit einem den Kreisquerschnitt des Säulenendstückes weitgehend abdeckenden
Strömungsleitkörper (18) ver-bunden ist, der auf seiner Anströmseite zwei sich bogenförmig
zu den beiden seitliche Abgängen (2, 3) hin erstreckende, kugelschalenartignach innen
gewölbte Umlenkmulden (21, 22) trägt, deren Außenrandabschnitte (23) dem Innenradius
der Abgänge (2, 3) angepaßt sind und bündig zur oberen Rohrhälfte (20) dieser Abgänge
liegen und deren der Anströmung entgegengerichteten Innenräder (24) zusammen mit dem
zwischen den beiden Umlenkmulden (21,22) liegenden Mittelteil (25) des Strömungsleitkörpers
(18) einen Strömungsteiler (26) bilden.
2. Uberflurhydrant nach Anspruch 1, dadurch ge- kennzeichnet, daß der Mittelteil (25)
des Strömungskörpers (18) zwei in der Ebene zwischen den beiden Umlenkmulden (21,22)
gegenüberliegende, den von innen nach außen zunehmend vorspringende Strömungsteilerabschnitte
(27,28) aufweist, die jeweils nach beiden Seiten (29) zu den Umlenkmulden hin dachförmig
zurückspringen und in die beiden Umlenkmulden (21,22) übergehen.
3. Überflurhydrant nach den Ansprüchen 1 und 2, da- durch gekennzeichnet, daß der
Strömungsleitkörper (18) tellerartig mit gleichbleibend dünnem umlaufenden Rand (19,23)
ausgebildet ist und mit der als dünnwandiges, die Spindelverlängerung (12) umschließendes
Rohr (17) ausgebildeten Verlängerung sowie mit mehreren radialen Versteifungsrippen
(3o) zusammen mit dem Verschlußdeckel (11) einteilig gegossen oder verschweißt sind.
4. Überflurhydrant nach den Ansprüchen 1 bis 3, d a-durch gekennzeichnet, daß der
Strömungsleitkörper (18) eine in einer Ausdrehung (31) eingesetzte Lagerbuchse (32)
mit O-Ring-Dichtung (33) für die Spindelverlängerung (12) trägt und der Verschlußdeckel
(11) mit einer Gegenführungsbuchse (34) versehen ist.