[0001] Unter Waschhilfsmitteln versteht man Produkte, welche für sich allein keine vollwertigen,
d. h. alle an ein Vollwaschmittel zu stellenden Anforderungen zu erfüllen vermögen,
wohl aber als Additive vorgefertigten Waschmitteln zugesetzt bzw. als Waschkraftverstärker
bei konventionellen Waschprozessen eingesetzt werden, um spezielle Reinigungsaufgaben
besser lösen zu können. Als Waschkraftverstärker haben sich insbesondere bei hartnäckigen
Anschmutzungen, nichtionische Tenside bewährt.
[0002] Üblicherweise enthalten neuzeitliche Waschmittel bereits Anteile an nichtionischen
Tensiden in der Größenordnung von 3 bis 20 Gew.-%. Es gilt jedoch in Fachkreisen als
Regel, daß spezifisch leichte, d. h. ein Schüttgewicht von weniger als 600 g/1 aufweisende
Waschmittel mit einem Gehalt von mehr als 8 bis 10 Gew.-% an solchen meist flüssigen
bis halbfesten, mehr oder weniger zum Kleben neigenden nichtionischen Tensiden nicht
mehr störungsfrei durch Sprühtrocknung wäßriger Konzentrate (Slurries) hergestellt
werden können. Zwar ist aus der DE-AS 17 92 434 ein Verfahren zur Herstellung von
körnigen Waschmitteln mit einem Gehalt an 5 bis 20 % nichtionischen Tensiden durch
Sprühtrocknung eines wäßrigen Ansatzes bekannt. Diese Mittel weisen jedoch mit 25
bis 60 % Tripolyphosphat, gemäß Beispiele 40 % bis 52 % Tripolyphosphat, einen nach
heutigen Gesichtspunkten unvertretbar hohen Phosphatgehalt auf. Außerdem wird der
Herstellungsprozeß dadurch kompliziert, daß das zum Ansetzen des Slurries verwendete
Tripolyphosphat zuvor partiell prähydratisiert werden muß. Trotzdem lassen sich in
der Praxis nicht wesentlich mehr als 15 Gew.-% an nichtionischen Tensiden in das Pulver
einarbeiten, sofern auf eine noch ausreichende Rieselfähigkeit der Pulverkörner Wert
gelegt wird. Außerdem bestanden gegen das Sprühtrocknen von Pulvern mit hohem Tensidgehalt,
insbesondere hohem Anteil an nichtionischen Tensiden wegen der Gefahr von Staubexplosionen
bzw. von erheblicher Rauchbildung durch mitgeführtes nichtionisches Material in der
Abluft der Sprühanlagen größte Bedenken. Deshalb wird in der einschlägigen Fach- und
Patentliteratur davor gewarnt, derartige hochtensidhaltige Gemische in Heißsprühtürmen
zu verarbeiten und stattdessen vorgeschlagen, höhere Anteile an nichtionischem Tensid
durch Sprühgranulierung auf vorgefertigte Trägerkörner aufzubringen.
[0003] So wird z. B. nach dem Verfahren gemäß DE-AS 10 981 32, das nichtionische Tenside
bis zu einem Gewichtsanteil von 60 % auf ein sprühgetrocknetes und daher besonders
saugfähiges Natriumtripolyphophat aufgesprüht, wobei ein Granulat mit einem Schüttgewicht
von unter 550 g/1 entsteht. Da das Endprodukt jedoch mehr als 30, vorzugsweise mehr
als 40 Gew.-% Phosphat enthält, entspricht es nicht mehr den an ein umweltfreundliches
Produkt zu stellenden Anforderungen. Ähnliche Verfahren sind Gegenstand der US-Patentschriften
3.838.072, 3.849.327, 3.886.098 und 3.926.827. Durch Sprühtrocknen eines Slurries,
enthaltend Sulfonattenside, Seife sowie große Mengen an anorganischen, als Trägermaterial
fungierenden Salzen, wie Sulfaten, Silikaten und Phosphaten, wird ein körniges Trägermaterial
hergestellt, das anschließend in einem Mischer mit nichtionischem Tensid besprüht
wird. Auf diese Weise sollen Pulver mit einem Schüttgewicht von 300 bis 800 g/1 und
einem Gehalt an nichtionischem Tensid bis zu 25 Gew.-% herstellbar sein. Um bei so
hohen Gehalten an nichtionischem Tensid ein Kleben der Körner zu vermeiden, ist eine
Nachbehandlung (Pudern) mit einem Adsorptionsmittel, wie Kieselsäure-Aerogel oder
Carboxymethylcellulose erforderlich. Ein derartiges 3-stufiges Herstellungsverfahren
ist vergleichsweise aufwendig.
[0004] Körnige Waschmittel mit einem Schüttgewicht von wenigstens 500 g/1, die aus im wesentlichen
kugelförmigen Partikeln bestimmter Korngröße bestehen und angeblich bis zu 30 Gew.-%
an nichtionischen Tensiden aufzunehmen vermögen, sind ferner aus der deutschen Offenlegungsschrift
27 42 683 (US 4.269.722) bekannt. Auch in diesen Fällen muß zuvor durch ein spezielles
Sprühverfahren ein Trägerkorn mit erhöhter Saugfähigkeit hergestellt und anschließend
in einem Mischer mit dem nichtionischen Tensid behandelt werden. Auch diese Produkte
sind phosphatreich und wegen des mehrstufigen Herstellungsprozesses vergleichsweise
aufwendig.
[0005] Ein weiterer Nachteil der mehrstufigen, allgemein als "Sprühmischverfahren" bezeichneten
Arbeitsweisen ist darin zu sehen, daß die vorgefertigten Trägerkörner beim nachträglichen
Behandeln mit nichtionischem Tensid in einem Mischer einem gewissen Abrieb unterliegen,
so daß sich Feinanteile bilden. Andererseits können die nichtionischen Tenside aufgrund
ihrer klebrigen Eigenschaften ein Verkitten von Körnern zu größeren Agglomeraten bewirken.
Das Behandlungsgut verändert daher sein Kornspektrum, was vielfach unerwünscht ist
und einen zusätzlichen Siebprozeß erfordert.
[0006] Weiterhin ist es aus der DE-OS 24 18 294 und der DE-PS 28 37 504 bekannt, nichtionische
Tensidgemische spezieller Zusammensetzung bzw. nichtionische Tenside spezieller Konstitution
auf ein wasserlösliches Trägersalz, insbesondere Perborat aufzusprühen und das erhaltene
Granulat anschließend einem vorgefertigten Waschpulver zuzumischen. In diesen Fällen
ist man jedoch auf die Verwendung spezieller nichtionischer Verbindungen angewiesen
und hinsichtlich der Rezepturmöglichkeiten eingeschränkt. Außerdem bereitet es Schwierigkeiten,
schüttfähige Granulate mit mehr als 15 Gew.-% an nichtionischem Tensid herzustellen.
[0007] Durch die vorliegende Erfindung werden diese Nachteile vermieden. Gegenstand der
Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines sprühgetrockneten, schüttfähigen,
nichtionische Tenside aus der Klasse der ethoxylierten Alkohole enthaltenden Waschhilfsmittels
mit einem Schüttgewicht von 300 g/1 bis 550 g/1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine
wäßrige Aufschlämmung von 50 bis 65 Gewichtsteilen an wasserfreien Bestandteilen der
Zusammensetzung
A) 15 bis 30 Gew.-% nichtionisches Tensid,
B) 8 bis 18 Gew.-% Natriumsilikat der Zusammensetzung Na2O . Si02 = 1 : 2 bis 1 : 3,4,
C) 25 bis 55 Gew.-% feinkristalliner, synthetischer Zeolith vom Typ NaA und/oder NaX,
D) 0 bis 25 Gew.-% Pentanatriumtripolyphosphat,
E) nicht mehr als 3 Gew.-% eines anionischen Tensids aus der Klasse der Seifen, Sulfonate
und Sulfate, in 35 bis 50 Gewichtsteilen Wasser von 75 °C bis 90 °C, mittels Düsen
bei einem Druck von 35 bis 100 bar in einem Sprühturm versprüht, in dem das im Gegenstrom
geführte Trocknungsgas eine Eintrittstemperatur von 160 °C bis 240 °C und eine Austrittstemperatur
von 80 0C bis 95 0C aufweist, und wobei der Gehalt des den Turm verlassenden Sprühproduktes an Wasser,
das bei 130 °C entfernbar ist, 9 bis 16 Gew.-% beträgt.
[0008] Vorzugsweise wird eine wäßrige Aufschlämmung sprühgetrocknet, in der die wasserfreien
Bestandteile die folgende Zusammensetzung aufweisen:
18 bis 28 Gew.-% der Komponente A,
9 bis 16 Gew.-% der Komponente B,
28 bis 45 Gew.-% der Komponente C,
8 bis 20 Gew.-% der Komponente D,
0 bis 2 Gew.-% an anionischen Tensiden aus der Klasse der Seifen, Sulfonate und Sulfate.
[0009] In einer besonders bevorzugten Arbeitsweise sind die wasserfreien Bestandteile wie
folgt zusammengesetzt:
20 bis 25 Gew.-% der Komponente A,
10 bis 15 Gew.-% der Komponente B,
30 bis 40 Gew.-% der Komponente C,
10 bis 17 Gew.-% der Komponente D,
0,1 bis 2 Gew.-% Seife.
[0010] Geeignete nichtionische Tenside (Komponente A) sind ethoxylierte Alkohole mit 12
bis 24, vorzugsweise 14 bis 18 Kohlenstoffatomen und durchschnittlich 3 bis 20, vorzugsweise
4 bis 16 Glykolethergruppen. Die Kohlenwasserstoffreste können gesättigt oder einfach
ungesättigt, linear oder auch in 2-Stellung methylverzweigt (Oxo-Rest) sein und sich
beispielsweise von natürlich vorkommenden bzw. hydrierten Fettresten und bzw. oder
synthetischen Resten ableiten. Als besonders geeignet haben sich von Cetyl-, Stearyl-
und Oleylalkohol sowie deren Gemischen abgeleitete Ethoxylate erwiesen. Beispiele
hierfür sind Talgfettalkohol mit durchschnittlich 4 bis 8 Ethylenoxidgruppen (EO),
Talgfettalkohol mit durchschnittlich 10 bis 18 EO und Oleylalkohol mit durchschnittlich
6 bis 12 EO sowie deren Gemische. Solche Gemische aus zwei und mehr Tensiden mit unterschiedlichem
EO-Gehalt, in denen der Anteil an höher ethoxylierten Alkoholen überwiegt, haben sich
als besonders vorteilhaft erwiesen, da die Neigung zur Rauchbildung in der Abluft
(sog. Pluming) besonders gering und die Waschwirkung gegenüber mineralischen und fetthaltigen
Anschmutzungen besonders ausgeprägt ist.
[0011] Beispiele hierfür sind Gemische aus
(a) Talgalkohol mit 4 - 6 EO,
(b) Talgalkohol mit 12 - 16 EO,
(c) technischer Oleylalkohol (d. h. Gemische aus Oleyl-
und Stearylalkohol) mit 6 bis 12 EO, beispielsweise im Verhältnis a : b = 2 : 1 bis
1 : 4 bzw. a zu b zu c wie 2 : 1 : 1 bis 2 : 1 : 4 bzw. l : 1 : 1 bis 1 : 4 : 1.
[0012] Gegebenenfalls können die zitierten ethoxylierten Alkohole ganz oder teilweise auch
durch ethoxylierte Alkylphenole mit 8 bis 12 C-Atomen in der Alkylgruppe sowie 5 bis
12 EO-Gruppen ersetzt werden, jedoch werden die ethoxylierten Alkohole bevorzugt eingesetzt.
[0013] Die Komponente B besteht aus Natriumsilikat der Zusammensetzung Na
2O : SiO
2 = 1 : 1,5 bis 3,4, vorzugsweise 1 : 2 - 1 : 2,5. Auch Gemische von Silikaten mit
unterschiedlichem Alkaligehalt können verwendet werden, beispielsweise ein Gemisch
aus Na
2O : SiO
2 = 1 : 2 und Na
2O : Si0
2 = l : 2,5 - 3, wobei jedoch im Interesse eines hohen Schüttgewichtes der Anteil der
Silikate mit höherem Na
20-Gehalt zweckmäßigerweise überwiegen sollte. Als Komponente C eignen sich synthetische,
gebundenes Wasser enthaltende Natriumalumosilikate vom Zeolith A-Typ. Sie kommen in
der üblichen hydratisierten, feinkristallinen Form zum Einsatz, d. h. sie weisen praktisch
keine Teilchen größer als 30 Mikron auf und bestehen vorzugsweise zu wenigstens 80
% aus Teilchen einer Größe von weniger als 10 Mikron. Ihr Calciumbindevermögen, das
nach den Angaben der DE 24 12 837 bestimmt wird, liegt im Bereich von 100 - 200 mg
CaO/g. Brauchbar ist insbesondere der Zeolith NaA, ferner auch der Zeolith NaX und
Mischungen aus NaA und NaX.
[0014] Die Mittel können phosphatfrei sein. Sofern aber ein geringer Phosphatgehalt nicht
stört bzw. zulässig ist, kann Natriumtripolyphosphat (Komponente D) in Anteilen von
nicht mehr als 25 Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als 20 Gew.-% und insbesondere nicht
mehr als 17 Gew.-%, jeweils bezogen auf wasserfreie Substanz, in den Slurry eingearbeitet
werden. Dieser Zusatz verbessert in gewissen Grenzen die Rieselfähigkeit des Sprühpulvers
und dessen Auflösungsgeschwindigkeit in kaltem Wasser. Da die erfindungsgemäß hergestellten
Mittel keine Alleinwaschmittel darstellen, sondern als reinigungsverstärkender Zusatz
zu Waschmitteln bestimmt ist, wird bei der praktischen Anwendung der Phosphatanteil
noch weiter reduziert, insbesondere wenn als weitere Waschmittelkomponente eine phosphatfreie
Zubereitung verwendet wird.
[0015] Der Gehalt der Mittel an Seife sowie synthetischen anionischen Tensiden, d. h. solchen
vom Sulfonat- bzw. Sulfattyp, insbesondere Alkylbenzolfonate, sollte weniger als 3
%, vorzugsweise nicht mehr als 2 % betragen. Der Gehalt an Seife kann 0,1 bis 2 Gew.-%
betragen. Höhere Anteile an synthetischen Aniontensiden sollten nicht eingesetzt werden,
da sich gezeigt hat, daß sie zu einer Abnahme der Rieselfähigkeit führen.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform werden dem Slurry in Anteilen von 0,1 bis 3,
insbesondere 0,3 bis 2 Gew.-%, bezogen auf wasserfreie Bestandteile, an Hydroxyalkanpolyphosphonsäuren
der folgenden Formeln zugesetzt

in der R für einen Alkylrest und R' für einen Alkenylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
stehen. Bevorzugt wird das Natriumsalz der 1-flydroxyethan-1,1-diphosphonsäure eingesetzt.
Die Phosphonsäuren wirken einer thermischen Zersetzung der nichtionischen Tenside
während des Sprühprozesses entgegen und vermindern die Neigung zur Rauchbildung in
der Abluft sowie der Vergilbung und Verbräunung des Sprühpulvers im Falle von Anbackungen
an der Turminnenwand. Sie erhöhen darüber hinaus die Auflösungsgeschwindigkeit des
Pulvers in kaltem Wasser.
[0017] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden dem wäßrigen Konzentrat noch
zusätzlich bis zu 2 Gew.-%, bezogen auf wasserfreie Bestandteile, an Natriumhydroxid
in Form von Natronlauge zugesetzt, wodurch sich die Verarbeitbarkeit des Slurries
und die Löslichkeit des Sprühproduktes in kaltem Wasser verbessert. Als besonders
zweckmäßig haben sich Anteile von 0,5 bis 1,5 Gew.-% Natriumhydroxid erwiesen. Sofern
jedoch ein stärker alkalisches Natriumsilikat (Komponente B), beispielsweise der Zusammensetzung
Na
-0 : Si0
2 wie 1 : 2, eingesetzt wird, kann der Anteil an Natriumhydroxid erniedrigt bzw. auf
einen Zusatz ohne Nachteil verzichtet werden.
[0018] Die Konzentration des Slurries wird so eingestellt, daß auf 50 bis 65 Gewichtsteile,
vorzugsweise 55 bis 63 Gewichtsteile an wasserfreien Bestandteilen 50 bis 35 Gewichtsteile,
vorzugsweise 45 bis 37 Gewichtsteile Wasser entfallen. Die Sprühtrocknung wird so
geführt, daß das getrocknete Produkt 9 bis 16 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 15 Gew.-%,
Wasser enthält, das bei einer Trocknung (unter Atmosphärendruck) bei 130 C entfernbar
ist.
[0019] Der Slurry weist im Interesse einer leichten Verarbeitbarkeit, insbesondere bei Mitverwendung
der angegebenen geringen Anteilen an Seife, eine Temperatur von 60 bis 70 °C, vorzugsweise
von 62 bis 68 °C auf. Um ein Entmischen der nichtionischen Tenside zu vermeiden, empfiehlt
es sich, den Slurry bis unmittelbar vor der Einspeisung in die Sprühdüsen zu durchmischen.
Das Versprühen erfolgt mittels üblicher Düsen, die in der Regel als Dralldüsen konstruiert
sind, unter einem Druck von 35 bis 100, vorzugsweise von 40 bis 65 bar. Die Düsenöffnung
weist üblicherweise einen Durchmesser von 3 bis 5 mm auf.
[0020] Das dem versprühten Material entgegengeführte Trockengas weist eine Eintrittstemperatur
von 160 bis 240 °C, vorzugsweise von 170 °C bis 220 °C auf, wobei diese Temperatur
im sogenannten Ringkanal, d. h. im Eintrittsbereich unmittelbar vor den unteren Turmzuführungen
gemessen wird. Die Austrittstemperatur des Trockengases beträgt 80 bis 95 °C. Höhere
Eintrittstemperaturen führen zur Bildung von Anbackungen an den Turmwandungen und
einer Verbräunung der angebackenen Pulverbestandteile. Höhere Austrittstemperaturen
begünstigen eine unerwünschte Rauchbildung in der Abluft.
BEISPIELE
[0021] Die Zusammensetzung der sprühgetrockneten Waschhilfsmittel ist in Tabelle I aufgeführt.
Die Abkürzungen beziehungsweise sonstigen Angaben bedeuten:
TA/14EO Talgalkohol + 14 Mol Ethylenoxid
TA/ 5EO Talgalkohol + 5 Mol Ethylenoxid
OT/ 9EO Oleyl-/Talgalkohol (Jodzahl 50) + 9 Mol Ethylenoxid
Seife Na-Talgseife
TPP Natriumtripolyphosphat
Z-NaA Zeolith vom Typ NaA, Teilchengröße unter 10 mu
Na-Si Natriumsilikat (Na 2O : SiO2 = 1 : 3,3)
HEDP Hydroxyethandiphosphonat (Na-Salz)
H20 (I) gesamter Wassergehalt
H20 (II) bei 130 °C entfernbares Wasser.
[0022] Die Bestandteile wurden zu einer wäßrigen Aufschlämmung mit einem Gesamtwassergehalt
von 57 Gew.-% vermischt. Das Tripolyphosphat lag zu 92 % in der Modifikation II vor.
Der Zeolith kam als stabile, wäßrige Aufschlämmung (master-batch) mit einem Wassergehalt
von 52,1 Gew.-% zum Einsatz, das Natriumhydroxid als 50%ige Natronlauge.
[0023] Die eine Temperatur von 67 bis 68 °C aufweisenden Aufschlämmungen wurden homogenisiert
und über Zerstäuberdüsen in einen Sprühturm eingesprüht, der im Gegenstrom betrieben
wurde. Die Eingangstemperatur der als Trocknungsgas verwendeten Verbrennungsgase,
gemessen im Ringkanal, betrug 170 bis 175 °C, die Temperatur der Abgase vor dem Turmausgang
81,5 bis 83,5
oe. Ein Teil der Abluft wurde abgezweigt und darin die Rauchbildung nephelometrisch
sowie die Menge der gasförmigen Zersetzungsprodukte (aus oxidativ zersetzten nichtionischen
Tensiden) gaschromatographisch bestimmt. Der Grad der Zersetzung äußert sich in der
unterschiedlichen Höhe eines Peaks, dessen Höhe über dem Basiswert im folgenden in
cm angegeben wird. Der Grad der Rauchbildung ist in Skalenteilen des Nephelometers
angegeben, wobei eine zunehmende Rauchbildung durch größere Zahlen charakterisiert
ist.
[0024] Die Sprühpulver wiesen ein einheitliches Kornspektrum auf. Die mittlere Korngröße
betrug 0,8 mm. Der Anteil über 1,6 mm lag im Bereich von 0,5 bis 1 Gew.-%, der Anteil
der Feinanteile mit einer Korngröße unter 0,1 mm unter 0,5 Gew.-%. Im Vergleichsversuch
C betrug er jedoch 0,9 Gew.-%. Das Schüttgewicht der Mittel lag zwischen 450 g/1 und
500 g/1.
[0025] Das Schüttverhalten wurde mit dem sogenannten "Paket-Test" geprüft. Hierzu werden
Pakete aus Karton bis zur Normfüllhöhe mit dem Produkt gleichmäßig gefüllt, mittels
eines aufsetzbaren Deckels verschlossen und in einer maschinell angetriebenen Rüttelmaschine
unter definierten Bedingungen durch gerichtete Stöße gestaucht, wodurch eine reproduzierbare
Verdichtung des Inhalts bewirkt wird. Das Paket wird geöffnet und in einer Vorrichtung
befestigt, die ein Ausschütten unter definierten Kippwinkeln gestattet. Zusätzlich
können die Pakete mittels einer motorisch angetriebenen Schlagvorrichtung gerüttelt
werden. Die ausfließende Pulvermenge wird in einem Meßzylinder aufgefangen. Es werden
folgende Be wertungen vergeben, wobei die angegebenen Winkelgrade die Stellung des
Pakets angeben:

[0026] Der Verbraucher registriert die Noten 1 bis 3 als sehr gut bis gut, die Note 4 als
befriedigend und die Noten 5 und 6 als mangelhaft beziehungsweise unbefriedigend.
[0027] Die Bestimmung des Lösungsverhaltens wurde wie folgt - durchgeführt.
[0028] In einem Becherglas (Volumen 500 cm) werden 200 ml auf 30 °C temperiertes Leitungswasser
(15 °dH) mit Hilfe eines motorisch angetriebenen Rührers, der mit 4 im Winkel von
30° nach unten gebogenen Rührflügeln ausgestattet ist, mit einer konstanten Tourenzahl
von 700 U/min. umgerührt. Der Abstand der Rührflügel zum Boden des Gefäßes beträgt
2,5 cm. 1 g der Probe wird vorsichtig und unter Vermeidung von Klumpenbildung in den
gebildeten Rührkegel eingeschüttet. Nach 90 sec. wird die Lösung durch ein tariertes
Sieb mit einer Maschenweite von 0,1 mm und einem Durchmesser von 7 cm gegossen und
mittels einer Saugflasche abgesaugt. Im Becherglas verbliebene Substanzreste werden
mittels möglichst wenig eingespritzten Wassers auf das Sieb überführt. Das Sieb wird
nach einer Trockungszeit von 24 Stunden an der Luft zurückgewogen. Für das Maß der
Rückstandsbildung werden Noten von 1 bis 6 vergeben, wobei die Note 4 ausreichende
Löslichkeit in der Praxis bedeutet, d. h. es kommt nicht zu einer Rückstandsbildung
auf der gewaschenen, ungespülten Wäsche. Die Note 6 bedeutet, daß es in der Praxis
unter Kaltwaschbedingungen zu erkennbaren Ablagerungen auf der ungespülten Wäsche
kommen kann. Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt. Ebenso wie in Tabelle
I sind die in den Rahmen der Erfindung fallenden Beispiele durch Zahlen, die Vergleichsbeispiele
durch Buchstaben gekennzeichnet.
[0029] Die Versuche zeigen, daß mit zunehmendem Gehalt an Natriumsilikat die Rauchbildung
und die Tendenz zur Zersetzung der nichtionischen Tenside wesentlich zurückgeht. Gleichfalls
nimmt die Rieselfähigkeit der Pulver in dem beanspruchten Bereich zu. Zwar wird mit
zunehmendem Natriumsilikatgehalt auch eine Abnahme der Löslichkeit beobachtet, jedoch
ist diese unter Praxisbedingungen noch tolerierbar. Dies gilt insbesondere dann, wenn
die Mittel mit weiteren pulverförmigen Waschmitteln vermischt werden, die als zusätzliches
Dispergiermittel wirken. Das außerhalb des Erfindungsbereiches liegende Vergleichsprodukt
C weist jedoch ein zu geringes Lösungsvermögen und einen überdurchschnittlich hohen
Staubgehalt auf und ist deshalb weniger gut geeignet.

1. Verfahren zur Herstellung eines sprühgetrockneten, schüttfähigen, nichtionische
Tenside aus der Klasse der ethoxylierten Alkohole enthaltenden Waschhilfsmittels mit
einem Schüttgewicht von 300 g/l bis 550 g/1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine
wäßrige Aufschlämmung von 50 bis 65 Gewichtsteilen an wasserfreien Bestandteilen der
Zusammensetzung
A) 15 bis 30 Gew.-% nichtionisches Tensid,
B) 8 bis 18 Gew.-% Natriumsilikat der Zusammensetzung Na20 : Si02 = 1 : 2 bis 1 : 3,4,
C) 25 bis 55 Gew.-% feinkristalliner, synthetischer Zeolith vom Typ NaA und/oder NaX,
D) 0 bis 25 Gew.-% Pentanatriumtripolyphosphat,
E) nicht mehr als 3 Gew.-% eines anionischen Tensids
aus der Klasse der Seifen, Sulfonate und Sulfate in 35 bis 50 Gewichtsteilen Wasser
von 75 °C bis 90 °C, mittels Düsen bei einem Druck von 35 bis 100 bar in einem Sprühturm
versprüht, in dem das im Gegenstrom geführte Trocknungsgas eine Eintrittstemperatur
von 160 °C bis 240 °C und eine Austrittstemperatur von 80 °C bis 95 °C aufweist und
wobei der Gehalt des den Turm verlassenden Sprühproduktes an bei 130 °C entfernbarem
Wasser 9 bis 16 Gew.-% beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Aufschlämmung
versprüht, deren wasserfreie Bestandteile die folgende Zusammensetzung aufweisen:
18 bis 28 Gew.-% der Komponente A,
9 bis 16 Gew.-% der Komponente B,
28 bis 45 Gew.-% der Komponente C,
8 bis 20 Gew.-% der Komponente D,
0 bis 2 Gew.-% an anionischen Tensiden aus der
Klasse der Seifen, Sulfonate und Sulfate.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Aufschlämmung
versprüht, deren wasserfreie Bestandteile die folgende Zusammensetzung aufweisen:
20 bis 25 Gew.-% der Komponente A,
10 bis 15 Gew.-% der Komponente B,
30 bis 40 Gew.-% der Komponente C,
10 bis 17 Gew.-% der Komponente D,
0,1 bis 2 Gew.-% Seife.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man dem wäßrigen Ansatz
0,1 bis 3, vorzugsweise 0,3 bis 2 Gew.-%, bezogen auf wasserfreie Bestandteile, einer
Hydroxyalkanpolyphosphonsäure in Form ihrer Alkalimetallsalze zusetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man dem wäßrigen Ansatz
bis zu 2 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 1,5 Gew.-%, bezogen auf wasserfreie Bestandteile,
an Natriumhydroxid in Form von Natronlauge zusetzt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet daß die wäßrige Aufschlämmung
55 bis 63 Gewichtsteile wasserfreie Bestandteile und 45 bis 37 Gewichtsteile Wasser
enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, das der-Gehalt des Sprühproduktes
an bei 130 °C entfernbaren Wassers 10 bis 15 Gew.-% beträgt.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Trockengas eine
Eintrittstemperatur von 170 °C bis 220 °C aufweist.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die wäßrige Aufschlämmung
bei einem Druck von 40 bis 65 bar versprüht.