[0001] Die Erfindung betrifft einen Erdungskontakt zur Übertragung des Stromes eines elektrisch
betriebenen Schienenfahrzeuges mit innen liegenden Rädern und außen liegenden Radsatzlagerungen
auf dessen Radsatzwelle, mittels von einem Bürstenhalter gehaltenen Bürsten, welche
über mindestens eine Feder gegen einen mit der Radsatzwelle fest verbundenen Kontaktschleifkörper
gehalten werden.
[0002] Derartige Erdungskontakte sind beispielsweise durch die DE-AS 18 01 392 bekannt.
Derartige Erdungskontakte haben die Aufgabe, den Versorgungsstrom von elektrisch betriebenen
Schienenfahrzeugen, der einer Oberleitung oder einer dritten Schiene entnommen wird,
auf die Fahrschienen zurückzuführen, um die Radsatzlager niederohmig zu überbrücken.
Die Erdungskontakte müssen also in jeder Betriebssituation eine gut leitende Verbindung
zwischen dem Rückstromkabel und der drehenden Radsatzwelle darstellen. In der Praxis
werden derartige Erdungskontakte bisher auf eine Stirnseite der Radsatzwelle aufgesetzt
und mit dem Radsatzlager zwecks Drehsicherung verbunden. Diese bekannten Erdungskontakte
können aber dann nicht eingesetzt werden, wenn beispielsweise wegen zu großer seitlicher
Ausladung oder Belegung der Wellenenden mit anderen Geräten eine stirnseitige Anordnung
nicht möglich ist und durch Außenlagerung zwischen den Rädern keine geeignete ruhende
Befestigungsmöglichkeit gegeben ist. Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
einen Erdungskontakt der eingangs näher bezeichneten Art zu schaffen, der auch dann
eingesetzt werden kann, wenn eine stirnseitige Montage nicht möglich ist, und wenn
die Radsatzlagerungen nicht zwischen den Rädern liegen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
gelöst durch zwei einander gegenüber liegende, die Radsatzwelle zumindest teilweise
umgreifende Formteile, die sich über Gleitstücke an den die Radsatzwelle fest umgreifenden
Schleifring mittels Federkraft abstützen und gegen Verdrehung gehalten sind, wobei
zumindest die Gleitstücke eines Teiles als Bürsten ausgebildet sind. Ein so ausgebildeter
Erdungskontakt kann zwischen den Rädern auf der Radsatzwelle montiert sein, auch wenn
die Radsatzlagerungen außerhalb der Räder angeordnet sind. Auf konstruktiv einfache
Art und Weise ist das die Radsatzwelle von oben teilweise umgreifende Teil als Gehäuse
ausgebildet, welches mittels einer Schienenfahrzeug-festen Momentenstange gegen Verdrehung
gesichert ist. Nach einem weiteren Konstruktionsmerkmal ist das die Radsatzwelle von
unten teilweise umgreifende Teil als starrer Bügel ausgebildet, der mittels am Gehäuse
befestigter
[0003] Federn in Richtung auf die Radsatzwelle gezogen wird. Zwecks einfacher Montage ist
der Schleifring zweigeteilt und weist umlaufende Nuten zur Führung und Aufnahme der
Gleitstücke auf. Eine weitere Maßnahme zur Montage und Wartungserleichterung ist darin
zu sehen, daß die Gleitstücke fest mit dem Gehäuse verbunden sind. Um eine seitliche
Führung zu erhalten und um möglichst das Eindringen von Schmutz zu vermeiden, ist
die Radsatzwelle fest von einem Tragstück umschlungen, das seitliche Führungsschenkel
aufweist, zwischen denen die die Radsatzwelle umgreifenden Schleifringteile gehalten
und auf dem Tragstück verschraubt sind. Ein weiterer zusätzlicher Schutz der funktionswichtigen
Teile wird dadurch erreicht, daß der Bügel von einer mit dem Gehäuse verbundenen Abdeckschale
abgedeckt ist. Nach einem weiteren wesentlichen Merkmal der Erfindung weist das Gehäuse
einen Aufnahmeansatz zur Aufnahme eines mit der Erdungsleitung verbundenen Steckers
auf. Auf einfache Art und Weise ist von diesem Stecker zum Bügel zumindest ein isoliertes
Stromkabel geführt. Soll der Strom nur über die Kohlebürsten und nicht über die Gleitstücke
zur Radsatzwelle geleitet werden, empfiehlt es sich, den Stecker gegenüber dem Gehäuse
zu isolieren. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, wenn das Tragstück aus zwei miteinander
verschraubten Halbschalen besteht.
[0004] Im folgenden soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und mehrerer dieses
darstellenden Figuren näher erläutert werden. Dabei zeigt:
Figur 1 die Seitenansicht eines Erdungskontaktes im Schnitt gemäß der Linie D-D der
Figur 2,
Figur 2 die Vorderansicht des in Figur 1 dargestellten Erdungskontaktes im Schnitt,
und zwar zeigt die linke Hälfte der Figur 2 einen Schnitt gemäß der Linie B-B der
Figur 1 und die rechte Hälfte einen Schnitt gemäß der Linie A-A gemäß Figur 1,
Figur 3 zeigt einen Schnitt gemäß der Linie C-C der Figur 2.
[0005] Mit 1 ist eine Radsatzwelle bezeichnet, die von zwei halbschalenförmigen Tragstücken
2 und 3 umfaßt wird. Diese Tragstücke 2 und 3 weisen im Querschnitt ein U-förmiges
Profil auf, wobei die freien Schenkel 4 nach außen weisen. Mit den Tragstücken 2 und
3 sind je zwei Ansätze 5 und 6 verschweißt, die durch Schrauben 7 miteinander fest
verschraubt werden, so daß die Tragstücke 2 und 3 einen einheitlichen Träger bilden
und mit der Radsatzwelle 1 verklemmt sind. Auf diesen Träger 2 , 3 ist ein Schleifring
7' aufgesetzt, der aus zwei miteinander über Schrauben 8 und Zentrierstifte 9 verbundenen
Halbschalen besteht. Gegen Verdrehen und zur Befestigung auf der. Träger 2,3 ist der
Schleifring 7' mittels Schrauben 10 gesichert, die durch einen Schenkel des Trägers
2, 3 hindurch in den Schleifring 7' eingedreht sind. Die äußere Mantelfläche des Schleifringes
7 ist profiliert ausgebildet und weist zwei nebeneinander umlaufende trapezförmige
Nuten 11 auf. In diese Nuten 11 greifen zwei aus geeignetem Werkstück bestehende Gleitlagersegmente
12 und 13 ein, die den oberen Teil des Schleifringes 7'umfassen. Diese Gleitlagersegmente
12 und 13 sind über Schrauben 14 mit einem Gehäuse 15 verbunden, wobei letzteres,
nämlich 15, einen oberen ringförmigen Aufnahmeansatz 16, eine Befestigungskonsole
17 und zwei Verbindungskragen 18 aufweist. Im Bereich der Verbindungskragen 18 sind
mit dem Gehäuse 15 noch Lagerböcke 19 verbunden, die je eine gegenüber dem Gehäuse
15 isolierte Rollbandfeder 20 tragen. Mit den frei auslaufenden Enden dieser Federn
20 sind mit Durchgangsbohrungen versehene Plättchen 21 fest verbunden, die mit den
Enden eines starren Bügels 22 verschraubt sind, der aus stromleitende" Material besteht.
Zwischen der Innenseite dieses Bügels 22 und der unteren Hälfte des Schleifringes
7' bzw. der Nuten 11 des Schleifringes 7' liegen entsprechend profilierte Kohlebürsten
23, die aufgrund der Federkraft der Rollbandfedern 20 ständig gegen den Schleifring
7' bzw. in die Nuten 11 des Schleifringes gedrückt werden. Der über die Kohlebürsten
23 in die Radsatzwelle 1 abzuleitende Strom fließt über den in den Aufnahmeansatz
16 eingesetzten und gegenüber diesem isolierten Stecker 24, der mit einer nicht dargestellten
Erdungsleitung verbunden ist, und über die mit dem Stecker 24 verlöteten Stromkabel
25 zu den Kabelschuhen 26, die mit dem Bügel 22 fest verschraubt sind. Von dort wird
der Strom über den Bügel 22, die Kohlebürsten 23, den Schleifring 7' und die Tragkörper
2, 3 in die Radsatzwelle 1 abgeleitet. Um zu verhindern, daß Bügel 22 und Kohlebürsten
23 verschmutzen oder beschädigt werden, sind sie von einer Abdeckschale 27 nach unten
hin abgeschirmt, wobei die Abdeckschale 27 mit ihren Kragen 28 und den Kragen 18 des
Gehäuses 15 verschraubt sind. Wie die Figur 2 zeigt, ist in die Konsole 16 eine ein
Gelenk 29 tragende Stange 30 eingeschraubt. An das Gelenk 28 greift eine Momentenstange
31 an, die mit ihrem dem Gelenk 28 abgewandten Ende am nicht dargestellten Drehgestell
eines Schienenfahrzeuges befestigt ist, so daB das Gehäuse 15 und somit alle mit ihm
verbundenen Teile gegen Rotation gesichert sind. Auch wenn in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
der Strom ausschließlich über die Kohlebürsten 23 abgeleitet wird, so ist es durchaus
im Rahmen der Erfindung möglich, die Gleitlagersegmente 12 ebenfalls als Kohlebürsten
auszubilden, wobei durch entsprechende Materialauswahl der Ohmsche Widerstand bedarfsweise
bestimmt werden kann. Der Stecker 24 wäre in einem solchen Fall nicht gegenüber dem
Aufnahmeansatz 16 bzw. gegenüber dem Gehäuse 15 isoliert.
1.) Erdungskontakt zur Übertragung des Stromes eines elektrisch betriebenen Schienenfahrzeuges
mit innen liegenden Rädern und außen liegenden Radsatzlagerungen auf dessen Radsatzwelle,
mittels von einem Bürstenhalter gehaltenen Bürsten, welche über mindestens eine Feder
gegen einen mit der Radsatzwelle fest verbundenen Kontaktschleifkörper gehalten werden,
Gekennzeichnet durch zwei einander gegenüber-liegende, die Radsatzwelle (1) zumindest
teilweise umgreifende Formeteile (15, 22), die sich über Gleitstücke an den die Radsatzwelle
(1) fest umgreifenden Schleifring (7') mittels Federkraft abstützen und gegen Verdrehung
gehalten sind, wobei zumindest die Gleitstücke eines Teils als Bürsten (23) ausgebildet
sind.
2.) Erdungskontakt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das die Radsatzwelle
(1) von oben teilweise umgreifende Teil als Gehäuse (15) ausgebildet ist, welches
mittels einer schienenfahrzeug-festen Momentenstange (31) gegen Verdrehung gesichert
ist.
3.) Erdungskontakt nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das die
Radsatzwelle (1) von unten teilweise umgreifende Teil als starrer Bügel (22) ausgebildet
ist, der mittels am Gehäuse (15) befestigter Federn (20) in Richtung auf die Radsatzwelle
gezogen wird.
4.) Erdungskontakt nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schleifring
(7') zweigeteilt ist und umlaufende Nuten (11) zur Aufnahme und Führung der Gleitstücke
(12, 13) aufweist.
5.) Erdungskontakt nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitstücke
(12) fest mit dem Gehäuse (15) verbunden sind.
6.) Erdungskontakt nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Radsatzwelle
(1) fest von einem Tragstück (2, 3) umschlungen ist, das seitliche Führungsschenkel
(4) aufweist, zwischen denen die die Radsatzwelle (1) umgreifenden Schleifringteile
(7') gehalten und auf dem Tragstück (2, 3) verschraubt sind.
7.) Erdungskontakt nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel
(22) von einer mit dem Gehäuse (15) verbundenen Abdeckschale (27) abgedeckt ist.
8.) Erdungskontakt nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse
(15) einen Aufnahmeansatz (16) zur Aufnahme eines mit der Erdungsleitung verbundenen
Steckers (24) aufweist.
9.) Erdungskontakt nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß vom Stecker
(24) zum Bügel (22) zumindest ein Stromkabel (25) geführt ist.
10.) Erdungskontakt nach den Ansprüchen 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Stecker
(24) gegenüber dem Gehäuse (15) isoliert ist.
11.) Erdungskontakt nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragstück (2,
3) aus zwei miteinander verschraubten Halbschalen besteht.