(19)
(11) EP 0 170 049 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.02.1986  Patentblatt  1986/06

(21) Anmeldenummer: 85107870.9

(22) Anmeldetag:  25.06.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B63B 19/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE FR GB NL

(30) Priorität: 03.07.1984 DE 3424454

(71) Anmelder: DEGGENDORFER WERFT UND EISENBAU GMBH
D-94469 Deggendorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Weiss, Isidor
    D-8360 Deggendorf (DE)

(74) Vertreter: Bauer, Robert, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Boeters & Bauer Bereiteranger 15
81541 München
81541 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verriegelung einer Klappschute


    (57) Bei einer im wesentlichen aus Haken (38) und damit zusammenwirkenden Querbolzen (42) bestehenden Verriegelung einer durch Hydraulikzylinder (18) öffen- und schließbaren Klappschute sind die Querbolzen (42) und Hakenlager (26) an den Hydraulikzylindern (18) bzw. im Bereich des Außenendes der betreffenden Kolbenstangen (20) angeordnet. Damit entfallen eigene Arme oder dergl. für die Aufnahme der Verriegelung ebenso wie zugehörige verstärkende Einbauten im Schiffskörper, Vorzugsweise befinden sich die Querbolzen (42) am äußeren Ende der Hydraulikzylinder (18) und fallen die Hakenlager (26) mit den Anlenkstellen der Kolbenstangen zusammen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Verriegelung einer Klappschute gemäß Gattungsbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Zum Öffnen und Schließen von Klappschuten, vor allem solchen größerer Bauart, finden gemeinhin im Bereich beider Schiffsenden querliegend angeordnete Hydraulikzylinder Verwendung, die wie auch ihre Kolbenstangen an den beiden klappbaren Schiffsteilen über Gelenke angreifen. Dementsprechend müssen diese Zylinder über gelenkige Leitungsverbindungen oder Schlauchleitungen gespeist werden. Diese wie auch die Abdichtungen im Zylinderinneren können zu Undichtigkeiten führen, wodurch die Gefahr besteht, daß sich die Schute, wenngleich nur um einen kleinen Betrag, unbeabsichtigt öffnet und die in Gestalt eines Schüttguts vorliegende Ladung verliert. Aus diesem Grund sieht man neben dem hydraulischen Betätigungssystem eine mechanische Verriegelung vor, die in der Lage ist, bei einem gänzlichen oder auch nur teilweisen Versagen des hydraulischen Betätigungssystems aie Schute geschlossen zu halten.

    [0003] Eine solche mechanische Verriegelung ist beispielsweise aus der DE-OS 1 957 156 und der DD-PS 85 520 in der Form bekannt, daß Hakenlager und Querbolzen an im Bereich oder unterhalb der Hydraulikzylinder für die Klappbewegung angeordneten Armen, Böcken oder dergl., etwa im Bereich der Schiffsmitte auftreten. Solche Tragelemente erfordern eine hinreichend kräftige Verankerung in dem Schiffskörper, wozu es - wie prinzipiell auch für die Angriffspunkte der Hydraulikzylinder - verstärkender Einbauten bedarf. Wegen ihrer Anordnung unter den Hydraulikzylindern sind die betreffenden Verriegelungsmittel nur schwer zugänglich, zumal sie in der Regel auch bei unbeladenem Schiff überflutet sind.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen, d.h. eine Verriegelung gemäß Gattungsbegriff so auszubilden, daß sich zu denen für die Angriffspunkte der Hydraulikzylinder hinzutretende Verstärkungen ebenso wie eigene Arme, Böcke oder dergl. erübrigen und daß die Verriegelung zumindest zeitweise zugänglich ist, ohne daß es dazu besonderer Maßnahmen bedarf.

    [0005] Diese Aufgabe ist durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

    [0006] Die Anordnung der Verriegelung unmittelbar an dem jeweiligen Hydraulikzylinder ermöglicht es, ohne zusätzliche versteifende Einbauten sowie Arme, Böcke oder dergl. auszukommen. Zudem tritt die Verriegelung mit dem Hydraulikzylinder auf einem solchen Niveau auf, daß sie bei entladenem Schiff über der wasseroberfläche zu liegen kommt. Selbstredend wird sie durch den Hydraulikzylinder auch nicht verdeckt, so daß sie leicht kontrolliert und gewartet werden kann.

    [0007] Die Unteransprüche geben carüber hinausgehende bevorzugte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung an, wie sie genauer noch aus der folgenaen Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Figuren hervorgehen. Einige der betreffenden Konstruktionsmerkmale sind freilich etwa aus der vorausgehend bereits genannten DE-OS 1 957 156 an sich bekannt.

    [0008] Von den Figuren zeigt

    Fig. 1 einen beidseitig abgebrochenen Querschnitt durch eine mit der erfindungsgemäßen Verriegelung in einer manuell bealenbaren ersten Ausführungsform ausgestattete Klappschute und

    Fig. 2 einen ebensolchen Querschnitte mit der erfindungsgemäßen Verriegelung in einer hydraulisch betätigbaren zweiten Ausführungsform.



    [0009] Die beiden in bezug zueinander klappbaren Schiffsteile 2 und 4 der jeweils gezeigten Klappschute sind oberhalb der Decksfläche 6 durch Gelenke 8 miteinander verbunden. Die Klappschute enthält einen Laderaum 10, der unterseitig durch gegeneinander geneigte Bodenflächen 12 und 14 in je einem der beiden klappbaren Schiffsteile 2 und 4 begrenzt wird. Schwenken die beiden Schiff steile 2 und 4 im Sinne des Doppelpfeiles 16 auseinander, so vermag das in dem Laderaum 10 befindliche Schüttgut zwischen den Bodenflächen 12 und 14 nach unten auszutreten.

    [0010] Das Öffnen und Schließen der Klappschute durch gegenseitiges Verschwenken der beiden Schiffsteile 2 und 4 geschieht durch querliegend angeordnete Hydraulikzylinder 18, die selbst bzw. über ihre Kolbenstangen 20 an den beiden Schiffsteilen angreifen. Genauer gesagt weisen die beiden Schiffsteile 2 und 4 zu diesem Zweck Lagerböcke 22 und 24 auf, die Gelenke 26 und 28 als Angriffspunkte bilden. Zur Einleitung der Kräfte weist der Schiffskörper an den nämlichen Stellen verstärkende Einbauten 30 bzw. 32 auf. An den Gelenken 26 greifen die Kolbenstange 20 über einen aufgesetzten Kopf 34 derart an, daß sich die Achsen der Kolbenstange und des Gelenks jeweils schneiden. Die Speisung der Zylinder 18 erfolgt über einen Hochdruckschlauch 36. So weit ist die Anordnung herkömmlich.

    [0011] Nun allerdings bilden die Gelenke 26 zugleich die Lager von Haken 33, die von oben her hinter am freien Ende 40 der Zylinder 18 diametral einander gegenüberliegend angeordneten Querbolzen 42 einzufallen vermögen. Zur Aufnahme des Zylinderendes 40, der Kolbenstange 20 und des Kopfes 34 sind die Haken 38 gabelartig geteilt. An seinem äußeren Ende 44 weist jeder Haken 38 eine schrägverlaufende Nockenfläche 46 auf, mit der er beim Einziehen der Kolbenstange 20 auf die betreffenden Querbolzen 42 aufgleiten kann.

    [0012] Zum Anheben des Hakens zwecks Entriegelung sowie zur Fixierung des Hakens in einer unteren Endstellung, in der die Nockenfläche 46 wirksam werden und der Haken von alleine hinter den Querbolzen 42 einrasten kann, greift gemäß Fig. 1 an einem Auge 48 an der Oberseite eines jeden Hakens eine Zugstange 50 an, die an ihrem anderen Ende ein Gewinde 52 trägt. Mit diesem Gewinde ragt die Zugstange 50 durch eine Büchse 54 hindurch, die in einem Lagerbock 56 auf der Decksfläche 6 des betreffenden Schiffsteiles 2 um eine zu derjenigen des Gelenks 26 parallele Achse schwenkbar gelagert ist. Jenseits der Büchse 54 befindet sich auf dem Gewinde 52 eine Mutter 58 mit Handrad 60, womit die Zugstange 50 verkiirzt und der Haken 38 angehoben werden kann, während er andererseits auch von sich aus die gezeichnete Verriegelungsstellung zu verlassen vermag. Damit der Haken 38 bei ausgefahrener Kolbenstange nicht zu weit absinken kann, so daß er nicht mehr auf die zugehörigen Querholzen 42 aufgleiten könnte, trägt die Zugstange 50 an geeigneter Stelle oberhalb der Mutter 58 einen Anschlagring 62.

    [0013] Ist die Schute entladen, so befindet sich der Wasserspiegel 64 gemäß Darstellung unterhalb des Zylinders 18 und-damit auch der Verriegelungsmittel (Haken 38 und Querbolzen 42), so daß die Verriegelungsmittel leicht kontrolliert und gewartet werden können.

    [0014] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 unterscheidet sich von dem vorausgehend beschriebenen nur dadurch, daß hier die Haken 38 anstatt manuell über kleine Hydraulikzylinder 70 betätigbar sind. Die Zylinder 70 sind mit ihrem rückwärtigen Ende an den Lagerbock 22 angelenkt, und ihre Kolbenstange 72 greift über ein Gelenk 74 an dem Haken an. Die Zylinder 70 können einfachwirkend sein, um den Haken lediglich anzuheben, während der Haken durch sein Eigengewicht in die dargestellte Verriegelungslage zurückfindet, hei welcher die Kolbenstange 72 gänzlich ausgefahren ist.

    [0015] Selbstverständlich können an die Stelle der gezeigten und vorausgehend beschriebenen Betätigungsmittel für die Haken 38 auch andere mechanische, hydraulische oder elektromechanische Stellorgane treten, beispielsweise in Gestalt oder unter Verwendung einer Winde. Es versteht sich sodann, daß in herkömmlicher Weise durch Abtastmittel dafür Sorge getragen wird, daß die Hydraulikzylinder 18 erst dann im Sinne eines Ausfahrens der Kolbenstange 20 betätighar sind, wenn die Verriegelungen vorausgehend gelöst wurden, um so Beschädigungen auszuschließen.


    Ansprüche

    1. Verriegelung einer durch im Schiffsrumpf liegend angeordnete Hydraulikzylinder (18) öffen- und schließbaren Klappschute gegen unbeabsichtigtes Öffnen, wobei die Verriegelung an dem einen klappbaren Schiffsteil (2) schwenkbar gelagerte Haken (38) und an dem anderen Schiffsteil (4) Querbolzen (42) aufweist, hinter denen die Haken einzurasten vermögen, dadurch gekennzeichnet , daß die Querbolzen (42) und Hakenlager (26) an den Hydraulikzylindern (18) bzw. im Bereich des Außenende; der betreffenden Kolbenstangen (20) angeordnet sind.
     
    2. Verriegelung nach Anspruch 1, dadurch gekenn- zeichnet, daß die Haken (38) gabelförmig geteilt sind, um so dem Hydraulikzylinder (18) und der Kolbenstange (20) zwischen ihren beiden Teilen Raum zu geben.
     
    3. Verriegelung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge- kennzeichnet, daß die Achsen der Querbolzen (42) und Hakenlager (26) die jeweilige Zylinderachse zuminaest annähernd schneiden.
     
    4. verriegelung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen der Querbolzen (42) und der Hakenlager (26) horizontal verlaufen und die Haken (18) von oben her auf den Querbolzen zur Auflage kommen.
     
    5. Verriegelung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Querbolzen (42) bzw. die Hakenlager (26) sich am äußeren Ende (40) des jeweiligen Hydraulikzylinaers (18) befinden.
     
    6. Verriegelung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Querbolzen (42) am Hydraulikzylinder (18) und die Haken (38) im Bereich des Kolbenstangenendes angeordnet sind.
     
    7. Verriegelung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Haken (38) stirnseitig eine ein Aufgleiten auf den Querbolzen (42) ermöglichende Nockenfläche (46) aufweisen.
     
    8. Verriegelung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Haken (38) mit mechanischen, elektromechanischen oder hydraulischen Stellorganen (50, 58; 70) verbunden sind, die sie in zumindest eine zweier Endstellungen zu bringen erlauben.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht