[0001] Die Erfindung betrifft eine Lagenwicklung für Transformatoren mit stirnseitigen,
eine Zusatzisolierung zur Wickelleiterisolierung aufweisenden Ausleitungen aus radial
auf beiden Seiten von weiteren Wicklungslagen flankierten Wicklungslagen und mit zwischen
den Wicklungslagen durch eine Isolierwand voneinander getrennten, radial übereinanderliegenden
durch Distanzleisten offengehaltenen Kühlkanälen.
[0002] Derartige Lagenwicklungen sind durch die DE-OS 22 46 398 bekannt.
[0003] Darüber hinaus sind durch die DE-OS 30 35 262 für Transformatorlagenwicklungen verstärkt
isolierte Ausleitungen bekannt, deren verstärkte Isolierung aus unverleimt aufeinandergewickelten
Kreppapierlagen besteht, die zusammen mit dem Ausleitungsleiter faltenfrei abgebogen
werden können.
[0004] Zum Herausführen der verstärkt isolierten Ausleitungen, insbesondere von innenliegenden
Wicklungslagen, werden bisher üblicherweise am ganzen Wicklungsumfang dickere, den
Abmessungen der Ausleitungen angepaßte Distanz- oder Ölkanalleisten vorgesehen, um
einen ausreichenden Kühl- ölfluß zu gewährleisten. Die Verwendung der dickeren Distanzleisten
verursacht Durchmesservergrößerungen am Wicklungsaufbau und dadurch Gewichtserhöhungen
mit der Folge eines erhöhten Werkstoffverbrauchs und mit steigenden Transportabmessungen.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Aufbau von Lagenwicklungen der
eingangs genannten Art so zu verbessern, daß die von der Wicklung beanspruchte Querschnittsfläche
kleiner wird als bei bisher üblichem Aufbau, wobei jedoch die sichere Abführung der
entstehenden Verlustwärme aus der Wicklung ebenso gewährleistet bleiben muß wie die
für die Kurzschlußfestigkeit wesentliche kreisringförmige Querschnittsform der einzelnen
Wicklungslagen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
- daß die jeweils eine Ausleitung flankierenden Isolierwände im Bereich dieser Ausleitung
von der diese tragenden Wicklungslage durch besondere Distanzleisten über ihre gesamte
axiale Länge radial nach innen oder nach außen abgewölbt sind,
- daß die Isolierwände hierdurch im Gegensatz zu der im Querschnitt ihre Kreisringform
behaltenden Wicklungslage von ihrem im übrigen ebenfalls kreisringförmigen Querschnitt
abweichen,
- daß der kleinste Abstand zwischen der Isolierwand und der Zusatzisolierung der Ausleitung
in deren Bereich zwar kleiner ist als die lichte Weite zwischen der Isolierwand und
der benachbarten Wicklungslage in diesem Bereich, jedoch mindestens halb so groß ist
wie die lichte Weite zwischen der Isolierwand und der benachbarten Wicklungslage außerhalb
diesem Bereich und
- daß die Summe der der lichten Weite entsprechenden radialen Dicke der dieselbe Isolierwand
von innen und von außen flankierenden Distanzleisten im Normalumfangsbereich und im
Ausleitungsbereich gleich ist, wobei die dickeren Distanzleisten an ihrem an der Zusatzisolierung
der Ausleitung anliegenden Ende in ihrer Dicke um die Dicke der Zusatzisolierung abgesetzt
sind.
[0007] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung bestehen darin, daß die Isolierwände auch
an jeder Stelle des Ausleitungsbereiches in gleicher Richtung gekrümmt sind wie im
Normalumfangsbereich und daß die Zusatzisolierung jeder der Ausleitungen jeweils über
zwei oder mehrere Distanzleisten in Umfangsrichtung auf der ersten Windung der Wicklungslage
fortgesetzt ist und daß sich die Abweichungen von der Kreisform im Querschnitt der
Isolierwände einschließlich der Übergangszonen je Ausleitung über mehrere Distanzleisten
in Umfangsrichtung der Wicklung erstrecken.
[0008] Nach weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsmerkmalen der Erfindung bestehen die Isolierwände
aus aufeinandergewickelten und punktweise miteinander verklebten Papierbahnen, ist
jeweils ein Ende jeder Distanzleiste mit der anliegenden Isolierwand verklebt und
ist die Zusatzisolierung der Ausleitungen in sich elastischer als die Isolierwände
und die Wicklungslagen.
[0009] Der erfindungsgemäße Wicklungsaufbau ist sehr vorteilhaft, weil er durch den Verzicht
auf eine Verstärkung der die Wicklungslagen mit Ausleitungen flankierenden Kühlkanäle
zu einem kleineren Gesamtquerschnitt der Wicklungsanordnung und damit auch zu kleineren
Gesamtabmessungen des Transformators führt und weil darüber hinaus überraschenderweise
durch die erfindungsgemäße Wicklungsanordnung die Einhaltung der Kurzschlußspannung
vorteilhaft beeinflußt ist.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Ausschnitt aus einer Draufsicht von drei Wicklungslagen in stark verkleinertem
Maßstab und
Fig. 2 bis 5 Schnitte durch die Stirnseiten dieser drei Wicklungslagen entlang der
Linien II-II, III-III, IV-IV und V-V in Fig. 1 in weniger stark verkleinertem Maßstab.
[0011] Einander entsprechende Bauteile sind in allen Figuren mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0012] Eine Transformatorlagenwicklung mit einer Vielzahl von nicht dargestellten Wicklungslagen
ist radial nach außen durch eine oberste Wicklungslage 1 abgeschlossen. Radial über
der Wicklungslage 1 liegen beispielsweise mit nicht dargestellten Umstellern verbundene
Wicklungslagen 2 und 3. Zwischen den jeweils radial aufeinanderfolgenden Wicklungslagen
1, 2 und 3 ist je eine Isolierwand 4 vorgesehen, die achsparallele Kühlkanäle 5 voneinander
trennt. Die Kühlkanäle 5 sind durch Distanzleisten 7 offengehalten.
[0013] Die Wickelleiterenden der jeweils letzten Windung jeder der Wicklungslagen 1, 2 und
3 sind als Ausleitungen 8 achsparallel aus der Wicklungsanordnung herausgeführt. Die
Ausleitungen 8 tragen über der normalen Wickelleiterisolierung eine Zusatzisolierung
9, die üblicherweise für die volle Nennspannung des Transformators ausgelegt ist.
Die Zusatzisolierung 9 erstreckt sich bis in die jeweilige Endwindung der zugehörigen
Wicklungslage 1, 2 oder 3 und wird dort von beispielsweise drei Paar Distanzleisten
7 gehalten.
[0014] Die Dicke der Zusatzisolierung 9 liegt bei Nennspannungen ab 200 kV in der Größenordnung
der Dicke der Distanzleisten 7, so daß der Ausgang der Kühlkanäle 5 in dem Bereich
der Ausleitung 8 über etwa zwei oder mehr von Distanzleisten 7 gebildeten Sektoren
ohne besondere Maßnahmen praktisch verschlossen wäre. Zur Beherrschung der an der
Wicklung auftretenden Kurzschlußkräfte ist für diese eine Beibehaltung der kreisringförmigen
Querschnittsform anzustreben. Aus diesem Grund werden bisher die Distanzleisten 7
überall dort über den gesamten Wicklungsumfang verstärkt ausgeführt, wo sie eine mit
einer Ausleitung 8 versehene Wicklungslage einspannen.
[0015] Erfindungsgemäß sind nun lediglich die Distanzleisten 7 verstärkt, die mit einem
ihrer Enden an einer Zusatzisolierung 9 anliegen. Diese verstärkten Distanzleisten
7 weisen an ihrem an der Zusatzisolierung 9 anliegenden Ende einen Absatz 6 auf, durch
den sie an die in den Kühlkanal 5 vorstehende Zusatzisolierung 9 angepaßt sind. Dagegen
sind die sich über die Isolierwand 4 an den verstärkten Distanzleisten 7 abstützenden
Distanzleisten 7 um ein entsprechendes Maß schwächer als die Distanzleisten 7 im Normalumfangsbereich
ausgeführt. Zur Beibehaltung der Krümmungsrichtung der Isolierwände 4 sind die Distanzleisten
7 gegebenenfalls auch innerhalb des Ausleitungsbereiches in unterschiedlichen Dicken
ausgeführt.
[0016] Durch diese Variation der Dicke der Distanzleisten 7 wird zwar der kreisringförmige
Querschnitt für die Wicklungslagen 1, 2 und 3 beibehalten, jedoch für die im Bereich
der Ausleitungen 8 jeweils von der betreffenden Wicklungslage 1, 2 oder 3 abgewölbten
Isolierwände 4 aufgegeben. Diese Anordnung ermöglicht daher auch für Wicklungslagen
mit verstärkt isolierten Ausleitungen 8 eine Beibehaltung des normalen Lagenabstandes
und gewährleistet dadurch eine sehr gute Raumausnutzung. Daneben hat diese Anordnung
überraschenderweise auch einen sehr vorteilhaften Einfluß auf die Kurzschlußspannung.
1. Lagenwicklung für Transformatoren mit stirnseitigen, eine Zusatzisolierung (9)
zur Wickelleiterisolierung aufweisenden Ausleitungen (8) aus radial auf beiden Seiten
von weiteren Wicklungslagen flankierten Wicklungslagen (1, 2, 3) und mit zwischen
den Wicklungslagen (1, 2, 3) durch eine Isolierwand (4) voneinander getrennten, radial
übereinanderliegenden, durch Distanzleisten (7) offengehaltenen Kühlkanälen (5), dadurch
gekennzeichnet,
- daß die jeweils eine Ausleitung (8) flankierenden Isolierwände (4) im Bereich dieser
Ausleitung (8) von der diese tragenden Wicklungslage (1, 2, 3) durch besondere Distanzleisten
(7) über ihre gesamte axiale Länge radial nach innen bzw. nach außen abgewölbt sind,
- daß die Isolierwände (4) hierdurch im Gegensatz zu der im Querschnitt ihre Kreisringform
behaltenden Wicklungslage (1, 2 oder 3) von ihrem im übrigen ebenfalls kreisringförmigen
Querschnitt abweichen,
- daß der kleinste Abstand zwischen der Isolierwand (4) und der Zusatzisolierung (9)
der Ausleitung (8) in deren Bereich zwar kleiner ist als die lichte Weite zwischen
der Isolierwand (4) und der benachbarten Wicklungslage (1, 2 oder 3) in diesem Bereich,
jedoch mindestens halb so groß ist wie die lichte Weite zwischen der Isolierwand (4)
und der benachbarten Wicklungslage (1, 2 oder 3) außerhalb dieses Bereiches und
- daß die Summe der der lichten Weite entsprechenden radialen Dicke der dieselbe Isolierwand
(4) von innen und von außen flankierenden Distanzleisten (7) im Normalumfangsbereich
und im Ausleitungsbereich gleich ist, wobei die stärkeren Distanzleisten (7) an ihrem
an der Zusatzisolierung (9) der Ausleitung (8) anliegenden Ende in ihrer Dicke um
die Dicke der Zusatzisolierung (9) abgesetzt sind.
2. Lagenwicklung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Isolierwände (4)
auch an jeder Stelle des Ausleitungsbereiches in gleicher Richtung gekrümmt sind wie
im Normalumfangsbereich.
3. Lagenwicklung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Zusatzisolierung
(9) jeder der Ausleitungen (8) jeweils über zwei oder mehrere Distanzleisten (7) in
Umfangsrichtung auf der ersten Windung der Wicklungslage (1, 2, 3) fortgesetzt ist
und daß sich die Abweichungen von der Kreisform im Querschnitt der Isolierwände (4)
einschließlich der Übergangszonen je Ausleitung über mehrere Distanzleisten (7) in
Umfangsrichtung erstrecken.
4. Lagenwicklung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Isolierwände
(4) aus aufeinandergewickelten und punktweise miteinander verklebten Papierbahnen
bestehen.
5. Lagenwicklung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß jeweils ein Ende
jeder Distanzleiste (7) mit der anliegenden Isolierwand (4) verklebt ist.
6. Lagenwicklung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Zusatzisolierung
(9) der Ausleitungen (8) in sich elastischer ist als die Isolierwände (4) und die
Wicklungslagen (1, 2, 3).