[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Überwachung des Unterfadens einer Stick-,
Stepp- oder Nähmaschine mit einem umlaufenden Rundgreifer und einem zwischen Rundgreifer
und Stichplatte angeordneten Fadenwächter, der die durch den umlaufenden Rundgreifer
in axialer Richtung desselben ausgelenkte Stellung des Unterfadens innerhalb eines
durch einen ersten Schalter vorgegebenen Drehwinkelbereiches durch einen im Auslenkbereich
des Unterfadens angeordneten Tastbügel überwacht.
[0002] Derartige Vorrichtungen zur Überwachung des Unterfadens sind bekannt. So zeigt beispielsweise
die deutsche Gebrauchsmusterschrift 1 862 643 einen Unterfadenwächter, bei dem ein
den Unterfaden mit einem Ende hakenförmig umgebender Fühlbügel auf einer Welle befestigt
ist, die durch eine Kurvenscheibe gesteuert wird, so daß der Fühlbügel in einem vorgegebenen
Drehwinkelbereich in eine Wirkstellung gelangt. In dieser Wirkstellung hält der Fühlbügel
bei vorhandenem Unterfaden entgegen der Kraft einer Blattfeder einen zugeordneten
Mikroschalter geschlossen. Bei einem Fadenbruch fehlt die vom Unterfaden auf den Fühlbügel
ausgeübte Rückhaltekraft, so daß die Blattfeder den Fühlbügel verschwenkt und den
Mikroschalter öffnet.
[0003] Dieser bekannte Unterfadenwächter hat den Nachteil einerseits eines komplizierten
Aufbaus und andererseits einer gewissen Trägheit, so daß die mit derartigen Unterfadenwächtern
ausgestatteten Maschinen in ihrer Drehzahl begrenzt sind. Die auf den Unterfaden durch
den Fühlbügel ausgeübten Kräfte sind außerdem derart hoch, daß sie eine große mechanische
Belastung des Unterfadens zur Folge haben.
[0004] Um diese Nachteile zu vermeiden, ist es aus der DE-OS 3 029 782 bekannt, zwischen
der Stichplatte und dem Rundgreifer ein piezo-elektrisches Element anzuordnen, das
von dem ausgelenkten Unterfaden in Schwingungen versetzt wird, die überwacht werden
und deren Änderungen bzw. Ausbleiben signalisieren, daß der Unterfaden gebrochen ist.
[0005] Durch die hohe Empfindlichkeit des piezo-elektrischen Elements und den großen Aufwand
an elektronischen Bauelementen ist diese bekannte Ausführung nicht nur schwierig einzustellen,
sondern unterliegt darüber hinaus im rauhen Alltagsbetrieb der Maschinen häufigen
Funktionsstörungen, zumal das piezo-elektrische Element in einem Bereich der Maschine
liegt, in dem Staub, Fasern und Fusseln anfallen, die im Hinblick auf die hohe Empfindlichkeit
zu Funktionsstörungen führen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Überwachung des Unterfadens
der eingangs beschriebenen Art derart weiterzubilden, daß mit geringem technischen
Aufwand eine hohe Funktionssicherheit erzielt wird, die auch die Überwachung der Unterfäden
von schnellaufenden Stick-, Stepp- oder Nähmaschinen ermöglicht.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Tastbügel als Teil eines Schalters ausgebildet ist, der an der Unterseite
der Stichplatte angeordnet ist und daß der Tastbügel durch die Auslenkbewegung des
Unterfadens gegen die Wirkung einer Rückstellkraft bewegbar ist.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Weiterbildung ergibt sich ein Unterfadenwächter mit einem
sehr einfachen konstruktiven Aufbau, bei dem ein kurzer Schaltimpuls bei jedem Maschinenzyklus
ausreicht, um den Unterfaden auf einen Fadenbruch hin zu überwachen. Dieser Schaltimpuls
wird durch die Bewegung des Tastbügels innerhalb desjenigen Drehwinkelbereiches abgegeben,
für den der elektro-mechanische Kontaktschalter durch einen geeigneten Schalter, beispielsweise
einen Näherungsschalter eingeschaltet wird. Bei der erfindungsgemäßen Ausführung reicht
es aus, wenn innerhalb dieses Drehwinkelbereiches, der beispielsweise zwischen 85°
und 111
0 einer kompletten Umdrehung des Rundgreifers liegt, ein kurzer Impuls durch den elektro-mechanischen
Kontaktschalter erzeugt wird, um den ordnungsgemäßen Zustand des Unterfadens festzustellen.
Der erfindungsgemäß ausgebildete Tastbügel vermeidet hohe mechanische Belastungen
des Unterfadens und erfordert keine Begrenzung der Arbeitsgeschwindigkeit der Maschine.
Aufgrund seines einfachen konstruktiven Aufbaus ist der erfindungsgemäße Unterfadenwächter
unanfällig gegen Störungen. Er ist darüber hinaus leicht justierbar.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Tastbügel mit einem kurbelartigen,
zwischen zwei Lagern angeordneten Mittelteil zur Anlage am Unterfaden, einem angewinkelten
Anlenkteil zur Anlenkung einer Zugfeder und dem ebenfalls abgewinkelten Endstück zur
Anlage an einer Abwinklung des Kontaktstiftes ausgebildet. Durch die Abwinklung sowohl
des Endstückes des Tastbügels als auch des mit diesem zusammenwirkenden Endes des
Kontaktstiftes wird die Auslenkbewegung des Unterfadens durch den Rundgreifer für
den Kontaktvorgang vergrößert, so daß auch bei kleinen Auslenkungen des Unterfadens
eindeutige Signale erzeugt werden können. Die zur Verdrehung des Tastbügels durch
den Unterfaden erforderliche Kraft läßt sich durch die Wahl einer geeigneten Zugfeder
bestimmen.
[0010] Eine weitere Konstruktionsvereinfachung ergibt sich erfindungsgemäß dadurch, daß
bei einer alternativen Ausführungsform der Tastbügel als Schenkelfeder mit einem fest
in einem Lagerbock eingespannten Schenkel, einem sich unmittelbar an die Einspannstelle
anschließenden und mindestens eine Windung umfassenden Federteil und mit einem beweglichen
Schenkel ausgebildet ist, dessen Endstück mit dem Kontaktstift zusammenwirkt. Bei
dieser Ausführung wird die den Kontaktdruck erzeugende Feder, deren Kraft bei der
Auslenkung des Unterfadens überwunden werden muß, vom eigentlichen Tastbügel selbst
gebildet, wobei auf gesonderte Lager verzichtet werden kann, weil der Kontaktteil
des Tastbügels seine Beweglichkeit durch das integrierte Federteil erhält.
[0011] Um ein unerwünschtes Entlanggleiten des Unterfadens am Tastbügel zu vermeiden, kann
gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung der bewegliche Schenkel des Tastbügels
mit mindestens einer Abknickung im Bereich des Unterfadens ausgebildet sein, an der
der Unterfaden zur Vermeidung einer quer zur axialen Auslenkbewegung verlaufenden
Ausweichbewegung geführt ist. Durch diese Ausgestaltung wird sichergestellt, daß die
in axialer Richtung des Rundgreifers verlaufende Auslenkbewegung des Unterfadens vollständig
zur Überwachung des Vorhandenseins herangezogen wird und seitliche Ausweichbewegungen
des Unterfadens nicht zu Fehlsignalen führen können.
[0012] Mit der Erfindung wird weiterhin vorgeschlagen, das freie Ende des Tastbügel-Schenkels
in einer Führungsnut des den Kontaktstift tragenden Lagerbockes zu führen. Diese Führungsnut
vermeidet ebenfalls Fehlfunktionen, wobei gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
die zur Auslenkung des Tastbügels erforderliche Kraft reduziert werden kann, wenn
die Führungsnut entsprechend der Hauptauslenkrichtung des Unterfadens schräg, d.h.
unter einem spitzen Winkel zur Ebene der Stichplatte verlaufend im Lagerbock ausgebildet
wird. In diesem Fall sind Kraftrichtung und Auslenkrichtung annähernd gleich, so daß
annähernd optimale Verhältnisse erzielt werden.
[0013] Bei sehr hohen Arbeitsgeschwindigkeiten, z.B. bei Stichzahlen über 700/min können
Betriebsstörungen nicht ausgeschlossen werden, wenn sich im Bereich des elektromechanischen
Kontaktschalters Staub, Fusseln u.dgl. ansammeln. Um die Betriebssicherheit der Vorrichtung
insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten zu vergrößern und die Staubanfälligkeit zu
verringern, kann im Bereich des freien Endes des Tastbügels ein Näherungsinitiator
vorgesehen sein, wobei nach bevorzugter Ausführung der Erfindung der Tastbügel aus
ferromagnetischem Material besteht und ein die Rückstellkraft erzeugender Magnet vorgesehen
ist.
[0014] Bei dieser Vorrichtung wird die Rückstellkraft für den Tastbügel nicht mehr durch
seine Federeigenschaften bestimmt, sondern durch einen unabhängigen Magneten, der
nach bevorzugter Ausführung ein Permanentmagnet sein kann. Dementsprechend sind Konstruktion
und Masse des Tastbügels in weiten Grenzen frei wählbar und damit den jeweiligen Arbeitsgeschwindigkeiten
anpaßbar. Außerdem kann der Tastbügel auch frei drehbar unterhalb der Stichplatte
gelagert sein.
[0015] Der Magnet sollte vorzugsweise in der Nähe des gelagerten Endes des Tastbügels unter
der Stichplatte angeordnet sein, weil dort die Auslenkung des Tastbügels vergleichsweise
gering ist und der Tastbügel folglich immer von einer im wesentlichen gleichbleibenden
Magnetkraft beaufschlagt wird.
[0016] Die Auslenkung des Tastbügels kann durch Anschläge begrenzt werden, die vorzugsweise
im Bereich des freien Endes des Tastbügels angeordnet werden, weil dort die Auslenkung
des Tastbügels verhältnismäßig groß ist und weil die Anschläge dann auch so eingerichtet
werden können, daß der Näherungsinitiator in der Auslenkebene des Tastbügels, jedoch
außerhalb des Bewegungsbereiches des freien Endes angeordnet ist. Eine Berührung des
Näherungsinitiators durch das freie Ende des Tastbügels wird damit vermieden. Dementsprechend
wird unter Näherungsinitiator im Sinne der Erfindung jedes berührungslos arbeitende
Schaltelement verstanden, z.B. Kapazitäten, Induktivitäten, Hallsensoren oder Lichtschranken.
[0017] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Überwachung des Unterfadens einer Stick-, Stepp- oder Nähmaschine dargestellt, und
zwar zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform der Vorrichtung anhand eines senkrechten Schnittes
durch die Stichplatte mit einer Stirnansicht des Rundgreifers,
Fig. 2 einen um 90° verdrehten Schnitt durch die Stichplatte mit einer Seitenansicht
des Rundgreifers und geschlossenem Kontakt,
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung bei geöffnetem Kontakt,
Fig. 4 eine der Fig. 1 entsprechende Schnittdarstellung einer zweiten Ausführungsform,
Fig. 5 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung, und zwar bei geschlossenem Kontakt,
Fig. 6 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß den Figuren 4 und 5 bei geschlossenem
Kontakt, wobei der besseren Übersichtlichkeit wegen die Stichplatte weggelassen wurde,
Fig. 7 eine der Fig. 6 entsprechende Darstellung bei geröffnetem Kontakt,
Fig. 8 eine der Fig. 5 entsprechende Darstellung, jedoch bei geöffnetem Kontakt,
Fig. 9 eine abgewandelte Ausführungsform mit schräg verlaufender Führungsnut in einer
Darstellung gemäß Fig. 8, ebenfalls bei geöffnetem Kontakt,
Fig.10 ein Zeitdiagramm zur Darstellung des Abtastzeitpunktes in Abhängigkeit vom
Drehwinkel der Maschinenwelle und
Fig.11 eine Abwicklung des Greiferblechs mit einer Darstellung des Anfanges und des
Endes des Abtastbereiches gemäß dem Zeitdiagramm in Fig. 10.
Fig.12 eine Draufsicht auf eine weitere Vorrichtung.
Fig.13 den Gegenstand nach Fig. 12 in anderer Funktionsstellung,
Fig. 14 einen Schnitt durch eine Stichplatte mit der Vorrichtung nach Fig. 12.
[0018] Sowohl beim ersten Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 bis 3 als auch beim zweiten
Ausführungsbeispiel nach den Figuren 4 bis 9 ist ein Rundgreifer 1 zu erkennen, der
auf einer Greiferwelle 2 befestigt ist, die beispielsweise pro Maschinenumdrehung
zweimal umläuft, wobei bei jeder zweiten Greiferumdrehung der Unterfaden abgetastet
wird. Diese Abtastung erfolgt mittels einer Vorrichtung, die unterhalb der Stichplatte
3 angeordnet ist, die auf den Zeichnungen teilweise im Schnitt dargestellt ist und
die ein Stichloch 3a für die Nadel 4 aufweist. Innerhalb dieses Stichloches 3a ist
der Unterfaden 5 zu erkennen, der aus der Spulenkapsel 6 des Rundgreifers 1 abgezogen
wird, die in den Figuren 1 und 4 erkennbar ist.
[0019] Der Rundgreifer 1 ist auf seinem zylindrischen Außenumfang mit einem Greiferblech
la versehen, dessen Abwicklung in Fig. 11 dargestellt ist. Mit Hilfe dieses Greiferbleches
la erfolgt pro Umdrehung des Rundgreifers 1 eine Auslenkung des Unterfadens 5 in Achsrichtung
der Greiferwelle 2. Diese Auslenkung des Unterfadens 5 wird abgetastet, um festzustellen,
ob ein Unterfaden 5 ordnungsgemäß vorhanden ist, der aus der Spulenkapsel 6 kommend
durch das Stichloch 3a hindurch zum Stickgut 7 führt und an dessen Unterseite mit
dem nicht dargestellten Oberfaden verknotet wird.
[0020] Bei der ersten Ausführungsform gemäß den Figuren 1 bis 3 umfaßt die Überwachungsvorrichtung
einen Tastbügel 8, der in zwei Lagern 9 an der Unterseite der Stichplatte 3 verdrehbar
gelagert ist. Zwischen den beiden Lagern 9 bildet der Tastbügel 8 einen kurbelartigen
Mittelteil 8a, wie insbesondere aus Fig. 1 hervorgeht. Außerhalb des einen Lagers
9 ist der Tastbügel 8 mit einem abgewinkelten Anlenkteil 8b versehen, an dem eine
Zugfeder 10 angreift, deren anderes Ende an einem Lagerstift 11 angreift (siehe Figuren
2 und 3). Außerhalb des anderen Lagers 9 weist der Tastbügel 8 ein ebenfalls abgewinkeltes
Endstück 8c auf, das als kontaktgebender Teil des Tastbügels 8 ausgeführt ist und
beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 3 mit einer Abwinklung 12a eines Kontaktstiftes
12 zusammenwirkt. Dieser Kontaktstift 12 steht ebenso wie der Tastbügel 8 über ein
Kabel 13 mit einem zugehörigen Schaltkreis in Verbindung. Der Kontaktstift 12 ist
mit Hilfe eines Lagerstückes 14 an der Unterseite der Stichplatte 3 befestigt.
[0021] Beim Betrieb der Stick-, Stepp- oder Nähmaschine lenkt das Greiferblech la des Rundgreifers
1 den Unterfaden 5 in axialer Richtung der Greiferwelle 2 aus, wie dies aus einem
Vergleich der Figuren 2 und 3 und besser noch aus Fig. 11 der Zeichnungen hervorgeht.
Diese Auslenkbewegung des am kurbelartigen Mittelteil 8a des Tastbugets 8 anliegenden
Unterfadens 5 bewirkt eine Verdrehung des gesamten Tastbügels 8 in seinen Lagern 9.
Diese Verdrehung des Tatbügels 8 erfolgt in den Figuren 2 und 3 im Uhrzeigersinn,
so daß das abgewinkelte Endstück 8c des Tastbügels 8 gemäß Fig. 3 von der Abwinklung
12a des Kontaktstiftes 12 kurzzeitig abgehoben wird. Der durch den Tastbügel 8 und
den Kontaktstift 12 gebildete elektro-mechanische Kontaktschalter wird somit aufgrund
der Auslenkung des Unterfadens 5 kurzzeitig geöffnet.
[0022] Aus dem Zeitdiagramm in Fig. 10, das ausgehend vom oberen Totpunkt der Nadelstange
über 360° Umdrehungswinkel dargestellt ist, geht hervor, daß bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel über einen ersten Schalter im Bereich von 85° bis 111
0 der voranstehend beschriebene Kontaktschalter "scharf gemacht" wird. Dieser Schalter
ist mit S 2 bezeichnet, wogegen der elektro-mechanische Kontaktschalter als S 1 gekennzeichnet
ist. Der über insgesamt 26° Umdrehungswinkel verlaufende Abtastbereich A ist ebenfalls
in Fig. 10 eingezeichnet.
[0023] Wenn in diesem Abtastbereich A der Kontaktschalter S 2 kurzzeitig öffnet, wie auf
der Zeichnung angedeutet ist, liegt kein Fadenbruch vor, da diese Schalteröffnung
nur erzielt werden kann, wenn der Tastbügel 8 durch einen ordnungsgemäß vorhandenen
Unterfaden 5 verdreht und damit das Endstück 8c vom Kontaktstift 12 abgehoben worden
ist. Es ist jedoch ein Fadenbruch anzunehmen, wenn im Abtastbereich A keine Öffnung
des Kontaktschalters S 1 erfolgt, wie im unteren Teil des Zeitdiagramms in Fig. 10
angedeutet ist.
[0024] Die voranstehend beschriebene Funktion des Unterfadenwächters ist auch bei der in
den Figuren 4 bis 8 dargestellten zweiten Ausführungsform dieselbe. Bei dieser konkreten
Ausgestaltung wird der Tastbügel 8 jedoch von einer Art Schenkelfeder gebildet, deren
einer Schenkel 8d in einem Lagerbock 15 fest eingespannt ist. Unmittelbar an die Einspannstelle
schließt sich ein mindestens eine Windung umfassender Federteil 8e an, der beim Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 4 vier Windungen umfaßt und in einen beweglichen Schenkel 8f übergeht,
der bis in eine Führungsnut 16a eines Lagerbockes 16 hineinragt, die weiterhin von
dem festen Kontaktstift 12 durchdrungen ist. Bei einer Anlage des beweglichen Schenkels
8f am Kontaktstift 12 ist der Kontaktschalter S 1 geschlossen. Wird der Tastbügel
8 dagegen durch den Unterfaden 5 gemäß Fig. 7 in Achsrichtung der Greiferwelle 2 ausgelenkt,
erfolgt ein Abheben des beweglichen Schenkels 8f vom Kontaktstift 12 und damit ein
Öffnen des Kontaktschalters S 1, wie dies in Fig. 7 dargestellt ist.
[0025] Gemäß der Draufsicht senkrecht zur Stichplatte 3 ist der Tastbügel 8 mit mindestens
einer Abknickung 8g versehen, die allerdings gemäß Fig. 4 in einer parallel zur Stichplatte
3 liegenden Ebene verläuft, so daß in Fig. 4 der Tastbügel 8 eben gezeichnet ist.
Diese Abknickung 8g dient als Führung für den Unterfaden 5, so daß dieser bei seiner
Auslenkung durch das Greiferblech la in axialer Richtung der Greiferwelle 2 nicht
seitlich ausweichen kann, beispielsweise durch Entlangrutschen längs des Tastbügels
8. Hierdurch wird sichergestellt, daß eine Auslenkbewegung des Unterfadens 5 zuverlässig
eine Öffnungsbewegung des Tastbügels 8 zur Folge hat.
[0026] In den Figuren 5 und 8 ist dargestellt, daß die Führungsnut 16a im Lagerbock 16 parallel
zur Stichplatte 3 verläuft. Bei einer abgewandelten Ausführungsform gemäß Fig. 9 ist
diese Führungsnut 16a entsprechend der Hauptauslenkrichtung des Unterfadens 5 schräg,
d.h. unter einem spitzen Winkel zur Ebene der Stichplatte 3 verlaufend im Lagerbock
16 ausgebildet. Hierdurch ergeben sich günstigere Bewegungsverhältnisse, die den Vorteil
ergeben, daß zur Auslenkung des Tastbügels 8 eine geringere Kraft benötigt wird, weil
Kraftrichtung und Auslenkrichtung annähernd gleich sind.
[0027] In den Fig. 12 bis 14 ist ein Rundgreifer 1 einer Stick- Stepp- oder Nähmaschine
dargestellt, der auf einer Greiferwelle 2 befestigt ist, die beispielsweise pro Maschinenumdrehung
zweimal umläuft, wobei bei jeder zweiten Greiferumdrehung der Unterfaden abgetastet
wird. Die Abtastung erfolgt mittels einer Vorrichtung, die unterhalb einer Stichplatte
3 angeordnet ist, die in Fig. 14 teilweise im Schnitt dargestellt ist und die ein
Stichloch 3a für eine Nadel 4 aufweist. Innerhalb dieses Stichloches 3a ist ein Unterfaden
5 zu erkennen, der aus einer Spulenkapsel 6 des Rundgreifers 1 abgezogen wird.
[0028] Der Rundgreifer 1 ist auf seinem zylindrischen Außenumfang mit einem Greiferblech
la versehen, dessen Abwicklung in Fig. 11 dargestellt ist. Mit Hilfe dieses Greiferbleches
la erfolgt pro Umdrehung des Rundgreifers 1 eine Auslenkung des Unterfadens 5 in Achsrichtung
der Greiferwelle 2. Diese Auslenkung des Unterfadens 5 wird abgetastet, um festzustellen,
ob ein Unterfaden 5 ordnungsgemäß vorhanden ist, der aus der Spulenkapsel 6 kommend
durch das Stichloch 3a hindurch zum Stickgut 7 führt und an dessen Unterseite mit
dem nicht dargestellten Oberfaden verknotet wird.
[0029] Zu der Vorrichtung für die Überwachung gehört ein Tastbügel 8, der in seinem an der
Unterseite der Stichplatte 3 befestigten Lagerbock 15 frei drehbar gelagert ist. Dazu
ist ein Ende des Tastbügels 8 zu einer Öse 17 geformt, die in einen Schlitz 18 des
Lagerbocks 15 eingeführt und dort mit einem Stift 19 gehalten ist. Der Tastbügel 8,
der aus ferromagnetischem Material besteht, besitzt im Bereich einer Austrittsöffnung
20 an der Spulenkapsel 6 eine Abwinklung 8g, an der der Unterfaden 5 abgestützt ist.
Das freie Ende 21 des Tastbügels 8 erstreckt sich im wesentlichen parallel zur Stichplatte
3 über den Rundgreifer 1 hinaus bis in den Bereich eines Näherungsinitiators 22, der
unter der Stichplatte 3 befestigt ist. Vom Näherungsinitiator 22 gehen Leitungen 23
zu einer nicht dargestellten elektronischen Schaltung aus.
[0030] Das freie Ende 21 des Tastbügels 8 ist zwischen dem Rundgreifer 1 und dem Näherungsinitiators
22 in einem Haltebügel 24 geführt, dessen beide Bügelenden 25,26 Anschläge für die
Auslenkung des Tastbügels definieren. Wie man insbesondere aus Fig. 12 entnimmt, ist
das Bügelende 26 so angeordnet, daß das freie Ende 21 des Tastbügels 8 bei Anlage
an diesem Bügelende 26 sich unmittelbar vor dem Näherungsinitiator 22 befindet, diesen
jedoch nicht berührt.
[0031] Zwischen dem Lagerbock 15 und dem Rundgreifer 1 befindet sich ein unter der Stichplatte
3 befestigter Permanentmagnet 27, dessen Magnetkraft auf den zugeordneten Abschnitt
des aus ferromagnetischem Material bestehenden Tastbügel 8 einwirkt. Diese Magnetkraft
wirkt der Auslenkkraft des Unterfadens 5 entgegen.
[0032] Die dargestellte Vorrichtung arbeitet wie folgt:
bei Rotation des Rundgreifers 1 lenkt das Greiferblech la den Unterfaden 5 in axialer
Richtung der Greiferwelle aus, wie das in Fig. 13 dargestellt ist. Dabei gelangt das
freie Ende 21 des Tastbügels 8 bis in den Bereich des Bügelendes 25, welches als Anschlag
dient. Das freie Ende 21 des Tastbügels 8 wird dabei vom Näherungsinitiator 22 entfernt.
[0033] Aus dem Zeitdiagramm in Fig. 10, das ausgehend vom oberen Totpunkt einer Nadelstange
über 360° Umdrehungswinkel dargestellt ist, geht hervor, daß mit einem nicht dargestellten
Schalter im Bereich von 85° bis 111° der Näherungsinitiator 22 aktiviert wird. Das
Signal dieses nicht dargestellten Schalters ist in Fig. 10 mit S2 bezeichnet. Der
Näherungsinitiator 22 gibt ein in Fig. 10 mit S1 bezeichnetes Signal ab. Der insgesamt
über 26° Umdrehungswinkel verlaufende Abtastbereich ist in Fig. 10 mit dl bezeichnet.
[0034] Wenn in diesem Abtastbereich dl der Näherungsinitiator 22 vorzeitig öffnet, wie im
Signal S1 der Fig. 10 angedeutet ist, liegt kein Fadenbruch vor, da ein solches Signal
nur abgegeben werden kann, wenn der Tastbügel 8 durch einen ordnungsgemäß vorhandenen
Unterfaden ausgelenkt und damit sein freies Ende 21 vom Näherungsinitiator 22 entfernt
wird. Wenn dagegen der Tastbügel 8 in seiner in Fig. 12 wiedergegebenen Funktionsstellung
verbleibt, liegt ein Fadenbruch vor, weil das Signal S1 dann einen Verlauf hat, wie
im unteren Teil von Fig. 10 dargestellt ist.
1. Vorrichtung zur Überwachung des Unterfadens einer Stick-, Stepp- oder Nähmaschine
mit einem umlaufenden Rundgreifer und einem zwischen Rundgreifer und Stichplatte angeordneten
Fadenwächter, der die durch den umlaufenden Rundgreifer in axialer Richtung desselben
ausgelenkte Stellung des Unterfadens innerhalb eines durch einen ersten Schalter vorgegebenen
Drehwinkelbereiches durch einen im Auslenkbereich des Unterfadens angeordneten Tastbügel
überwacht, dadurch gekennzeichnet, daß der Tastbügel (8) als Teil eines Schalters
(S 1) ausgebildet ist, der an der Unterseite der Stichplatte (3) angeordnet ist, und
daß der Tastbügel (8) durch die Auslenkbewegung des Unterfadens (5) gegen die Wirkung
einer Rückstellkraft bewegbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tastbügel (8) mit
einem kurbelartigen, zwischen zwei Lagern (9) angeordneten Mittelteil (8a) zur Anlage
am Unterfaden (5), mit einem abgewinkelten Anlenkteil (8b) zur Anlenkung einer Zugfeder
(10) und mit dem ebenfalls abgewinkelten Endstück (8c) zur Anlage an einer Abwinklung
(12a) des Kontaktstiftes (12) ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tastbügel (8) als
Schenkelfeder mit einem fest in einen Lagerbock (15) eingespannten Schenkel (8d),
einen sich unmittelbar an die Einspannstelle anschließenden und mindestens eine Windung
umfassenden Federteil (8e) und mit einem beweglichen Schenkel (8f) ausgebildet ist,
dessen Endstück mit dem Kontaktstift (12) zusammenwirkt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Schenkel
(8f) des Tastbügels (8) mit mindestens einer Abknickung (8g) im Bereich des Unterfadens
(5) ausgebildet ist, an der der Unterfaden (5) zur Vermeidung einer quer zur axialen
Auslenkbewegung verlaufenden Ausweichbewegung geführt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende
des Tastbügel-Schenkels (8f) in einer Führungsnut (16a) des den Kontaktstift (12)
tragenden Lagerbockes (16) geführt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsnut (16a)
entsprechend der Hauptauslenkrichtung des Unterfadens (5), d.h. unter einem spitzen
Winkel zur Ebene der Stichplatte (3) verlaufend im Lagerbock (16) ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
des freien Endes (21) des Tastbügels (8) ein Näherungsinitiator (22) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Tastbügel (8) aus
ferromagnetischem Material besteht und daß ein die Rückstellkraft erzeugender Magnet
(27) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ende (17) des
Tastbügels (8) frei drehbar gelagert ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Magnet (27) in der Nähe des gelagerten Endes (17) des Tastbügels (8) unter der Stichplatte
(3) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Magnet ein Permanentmagnet (27) ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, gekennzeichnet durch zwei im Bereich
des freien Endes (21) des Tastbügels (8) angeordnete Anschläge (25,26) zur Begrenzung
der Auslenkung.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Näherungsinitiator (22) in der Auslenkebene des Tastbügels (8) jedoch außerhalb des
Bewegungsbereiches des freien Endes (21) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Näherungsinitiator
(22) ein Hallsensor ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Näherungsinitiator
(22) eine Lichtschranke ist.