(19)
(11) EP 0 173 897 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.03.1986  Patentblatt  1986/11

(21) Anmeldenummer: 85110198.0

(22) Anmeldetag:  14.08.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D05B 51/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR IT

(30) Priorität: 05.09.1984 DE 8426133 U
21.06.1985 DE 8518089 U

(71) Anmelder: ZSK Stickmaschinen Gesellschaft mbH
D-4150 Krefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Slomma, Heinz-Georg
    D-4060 Viersen 11 (DE)
  • Desprez, Alfred
    D-4175 Wachtendonk 1 (DE)

(74) Vertreter: Stark, Walter, Dr.-Ing. 
Moerser Strasse 140
D-47803 Krefeld
D-47803 Krefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Überwachung des Unterfadens einer Stick-, Stepp- oder Nähmaschine


    (57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Überwachung des Unterfadens einer Stick-, Stepp- oder Nähmaschine mit einem umlaufenden Rundgreifer und einem zwischen Rundgreifer (1) und Stichplatte (3) angeordneten Fadenwächter (8) der die durch den umlaufenden Rundgreifer (1) in axialer Richtung desselben ausgelenkte Stellung des Unterfadens (5) innerhalb eines durch einen ersten Schalter (12) vorgegebenen Drehwinkelbereiches durch einem im Auslenkbereich des Unterfadens angeordneten Tastbügel (8) überwacht. Um eine funktionssichere und konstruktiv einfache Ausführung zu schaffen, ist der Tastbügel (8) als Teil eines elektromechanischen Kontaktschalters (S1) ausgebildet, der an der Unterseite der Stichplatte (3) angeordnet ist und einen feststehenden Kontaktstift (12) umfaßt, an den ein Endstück des Tastbügels (8) durch die Kraft einer Feder (10) angedrückt und von dem das Endstück des Tastbügels durch die Auslenkbewegung des Unterfadens entgegen der Federkraft zur Abgabe eines Signals abhebar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Überwachung des Unterfadens einer Stick-, Stepp- oder Nähmaschine mit einem umlaufenden Rundgreifer und einem zwischen Rundgreifer und Stichplatte angeordneten Fadenwächter, der die durch den umlaufenden Rundgreifer in axialer Richtung desselben ausgelenkte Stellung des Unterfadens innerhalb eines durch einen ersten Schalter vorgegebenen Drehwinkelbereiches durch einen im Auslenkbereich des Unterfadens angeordneten Tastbügel überwacht.

    [0002] Derartige Vorrichtungen zur Überwachung des Unterfadens sind bekannt. So zeigt beispielsweise die deutsche Gebrauchsmusterschrift 1 862 643 einen Unterfadenwächter, bei dem ein den Unterfaden mit einem Ende hakenförmig umgebender Fühlbügel auf einer Welle befestigt ist, die durch eine Kurvenscheibe gesteuert wird, so daß der Fühlbügel in einem vorgegebenen Drehwinkelbereich in eine Wirkstellung gelangt. In dieser Wirkstellung hält der Fühlbügel bei vorhandenem Unterfaden entgegen der Kraft einer Blattfeder einen zugeordneten Mikroschalter geschlossen. Bei einem Fadenbruch fehlt die vom Unterfaden auf den Fühlbügel ausgeübte Rückhaltekraft, so daß die Blattfeder den Fühlbügel verschwenkt und den Mikroschalter öffnet.

    [0003] Dieser bekannte Unterfadenwächter hat den Nachteil einerseits eines komplizierten Aufbaus und andererseits einer gewissen Trägheit, so daß die mit derartigen Unterfadenwächtern ausgestatteten Maschinen in ihrer Drehzahl begrenzt sind. Die auf den Unterfaden durch den Fühlbügel ausgeübten Kräfte sind außerdem derart hoch, daß sie eine große mechanische Belastung des Unterfadens zur Folge haben.

    [0004] Um diese Nachteile zu vermeiden, ist es aus der DE-OS 3 029 782 bekannt, zwischen der Stichplatte und dem Rundgreifer ein piezo-elektrisches Element anzuordnen, das von dem ausgelenkten Unterfaden in Schwingungen versetzt wird, die überwacht werden und deren Änderungen bzw. Ausbleiben signalisieren, daß der Unterfaden gebrochen ist.

    [0005] Durch die hohe Empfindlichkeit des piezo-elektrischen Elements und den großen Aufwand an elektronischen Bauelementen ist diese bekannte Ausführung nicht nur schwierig einzustellen, sondern unterliegt darüber hinaus im rauhen Alltagsbetrieb der Maschinen häufigen Funktionsstörungen, zumal das piezo-elektrische Element in einem Bereich der Maschine liegt, in dem Staub, Fasern und Fusseln anfallen, die im Hinblick auf die hohe Empfindlichkeit zu Funktionsstörungen führen.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Überwachung des Unterfadens der eingangs beschriebenen Art derart weiterzubilden, daß mit geringem technischen Aufwand eine hohe Funktionssicherheit erzielt wird, die auch die Überwachung der Unterfäden von schnellaufenden Stick-, Stepp- oder Nähmaschinen ermöglicht.

    [0007] Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Tastbügel als Teil eines Schalters ausgebildet ist, der an der Unterseite der Stichplatte angeordnet ist und daß der Tastbügel durch die Auslenkbewegung des Unterfadens gegen die Wirkung einer Rückstellkraft bewegbar ist.

    [0008] Durch die erfindungsgemäße Weiterbildung ergibt sich ein Unterfadenwächter mit einem sehr einfachen konstruktiven Aufbau, bei dem ein kurzer Schaltimpuls bei jedem Maschinenzyklus ausreicht, um den Unterfaden auf einen Fadenbruch hin zu überwachen. Dieser Schaltimpuls wird durch die Bewegung des Tastbügels innerhalb desjenigen Drehwinkelbereiches abgegeben, für den der elektro-mechanische Kontaktschalter durch einen geeigneten Schalter, beispielsweise einen Näherungsschalter eingeschaltet wird. Bei der erfindungsgemäßen Ausführung reicht es aus, wenn innerhalb dieses Drehwinkelbereiches, der beispielsweise zwischen 85° und 1110 einer kompletten Umdrehung des Rundgreifers liegt, ein kurzer Impuls durch den elektro-mechanischen Kontaktschalter erzeugt wird, um den ordnungsgemäßen Zustand des Unterfadens festzustellen. Der erfindungsgemäß ausgebildete Tastbügel vermeidet hohe mechanische Belastungen des Unterfadens und erfordert keine Begrenzung der Arbeitsgeschwindigkeit der Maschine. Aufgrund seines einfachen konstruktiven Aufbaus ist der erfindungsgemäße Unterfadenwächter unanfällig gegen Störungen. Er ist darüber hinaus leicht justierbar.

    [0009] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Tastbügel mit einem kurbelartigen, zwischen zwei Lagern angeordneten Mittelteil zur Anlage am Unterfaden, einem angewinkelten Anlenkteil zur Anlenkung einer Zugfeder und dem ebenfalls abgewinkelten Endstück zur Anlage an einer Abwinklung des Kontaktstiftes ausgebildet. Durch die Abwinklung sowohl des Endstückes des Tastbügels als auch des mit diesem zusammenwirkenden Endes des Kontaktstiftes wird die Auslenkbewegung des Unterfadens durch den Rundgreifer für den Kontaktvorgang vergrößert, so daß auch bei kleinen Auslenkungen des Unterfadens eindeutige Signale erzeugt werden können. Die zur Verdrehung des Tastbügels durch den Unterfaden erforderliche Kraft läßt sich durch die Wahl einer geeigneten Zugfeder bestimmen.

    [0010] Eine weitere Konstruktionsvereinfachung ergibt sich erfindungsgemäß dadurch, daß bei einer alternativen Ausführungsform der Tastbügel als Schenkelfeder mit einem fest in einem Lagerbock eingespannten Schenkel, einem sich unmittelbar an die Einspannstelle anschließenden und mindestens eine Windung umfassenden Federteil und mit einem beweglichen Schenkel ausgebildet ist, dessen Endstück mit dem Kontaktstift zusammenwirkt. Bei dieser Ausführung wird die den Kontaktdruck erzeugende Feder, deren Kraft bei der Auslenkung des Unterfadens überwunden werden muß, vom eigentlichen Tastbügel selbst gebildet, wobei auf gesonderte Lager verzichtet werden kann, weil der Kontaktteil des Tastbügels seine Beweglichkeit durch das integrierte Federteil erhält.

    [0011] Um ein unerwünschtes Entlanggleiten des Unterfadens am Tastbügel zu vermeiden, kann gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung der bewegliche Schenkel des Tastbügels mit mindestens einer Abknickung im Bereich des Unterfadens ausgebildet sein, an der der Unterfaden zur Vermeidung einer quer zur axialen Auslenkbewegung verlaufenden Ausweichbewegung geführt ist. Durch diese Ausgestaltung wird sichergestellt, daß die in axialer Richtung des Rundgreifers verlaufende Auslenkbewegung des Unterfadens vollständig zur Überwachung des Vorhandenseins herangezogen wird und seitliche Ausweichbewegungen des Unterfadens nicht zu Fehlsignalen führen können.

    [0012] Mit der Erfindung wird weiterhin vorgeschlagen, das freie Ende des Tastbügel-Schenkels in einer Führungsnut des den Kontaktstift tragenden Lagerbockes zu führen. Diese Führungsnut vermeidet ebenfalls Fehlfunktionen, wobei gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung die zur Auslenkung des Tastbügels erforderliche Kraft reduziert werden kann, wenn die Führungsnut entsprechend der Hauptauslenkrichtung des Unterfadens schräg, d.h. unter einem spitzen Winkel zur Ebene der Stichplatte verlaufend im Lagerbock ausgebildet wird. In diesem Fall sind Kraftrichtung und Auslenkrichtung annähernd gleich, so daß annähernd optimale Verhältnisse erzielt werden.

    [0013] Bei sehr hohen Arbeitsgeschwindigkeiten, z.B. bei Stichzahlen über 700/min können Betriebsstörungen nicht ausgeschlossen werden, wenn sich im Bereich des elektromechanischen Kontaktschalters Staub, Fusseln u.dgl. ansammeln. Um die Betriebssicherheit der Vorrichtung insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten zu vergrößern und die Staubanfälligkeit zu verringern, kann im Bereich des freien Endes des Tastbügels ein Näherungsinitiator vorgesehen sein, wobei nach bevorzugter Ausführung der Erfindung der Tastbügel aus ferromagnetischem Material besteht und ein die Rückstellkraft erzeugender Magnet vorgesehen ist.

    [0014] Bei dieser Vorrichtung wird die Rückstellkraft für den Tastbügel nicht mehr durch seine Federeigenschaften bestimmt, sondern durch einen unabhängigen Magneten, der nach bevorzugter Ausführung ein Permanentmagnet sein kann. Dementsprechend sind Konstruktion und Masse des Tastbügels in weiten Grenzen frei wählbar und damit den jeweiligen Arbeitsgeschwindigkeiten anpaßbar. Außerdem kann der Tastbügel auch frei drehbar unterhalb der Stichplatte gelagert sein.

    [0015] Der Magnet sollte vorzugsweise in der Nähe des gelagerten Endes des Tastbügels unter der Stichplatte angeordnet sein, weil dort die Auslenkung des Tastbügels vergleichsweise gering ist und der Tastbügel folglich immer von einer im wesentlichen gleichbleibenden Magnetkraft beaufschlagt wird.

    [0016] Die Auslenkung des Tastbügels kann durch Anschläge begrenzt werden, die vorzugsweise im Bereich des freien Endes des Tastbügels angeordnet werden, weil dort die Auslenkung des Tastbügels verhältnismäßig groß ist und weil die Anschläge dann auch so eingerichtet werden können, daß der Näherungsinitiator in der Auslenkebene des Tastbügels, jedoch außerhalb des Bewegungsbereiches des freien Endes angeordnet ist. Eine Berührung des Näherungsinitiators durch das freie Ende des Tastbügels wird damit vermieden. Dementsprechend wird unter Näherungsinitiator im Sinne der Erfindung jedes berührungslos arbeitende Schaltelement verstanden, z.B. Kapazitäten, Induktivitäten, Hallsensoren oder Lichtschranken.

    [0017] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Überwachung des Unterfadens einer Stick-, Stepp- oder Nähmaschine dargestellt, und zwar zeigen:

    Fig. 1 eine erste Ausführungsform der Vorrichtung anhand eines senkrechten Schnittes durch die Stichplatte mit einer Stirnansicht des Rundgreifers,

    Fig. 2 einen um 90° verdrehten Schnitt durch die Stichplatte mit einer Seitenansicht des Rundgreifers und geschlossenem Kontakt,

    Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung bei geöffnetem Kontakt,

    Fig. 4 eine der Fig. 1 entsprechende Schnittdarstellung einer zweiten Ausführungsform,

    Fig. 5 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung, und zwar bei geschlossenem Kontakt,

    Fig. 6 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß den Figuren 4 und 5 bei geschlossenem Kontakt, wobei der besseren Übersichtlichkeit wegen die Stichplatte weggelassen wurde,

    Fig. 7 eine der Fig. 6 entsprechende Darstellung bei geröffnetem Kontakt,

    Fig. 8 eine der Fig. 5 entsprechende Darstellung, jedoch bei geöffnetem Kontakt,

    Fig. 9 eine abgewandelte Ausführungsform mit schräg verlaufender Führungsnut in einer Darstellung gemäß Fig. 8, ebenfalls bei geöffnetem Kontakt,

    Fig.10 ein Zeitdiagramm zur Darstellung des Abtastzeitpunktes in Abhängigkeit vom Drehwinkel der Maschinenwelle und

    Fig.11 eine Abwicklung des Greiferblechs mit einer Darstellung des Anfanges und des Endes des Abtastbereiches gemäß dem Zeitdiagramm in Fig. 10.

    Fig.12 eine Draufsicht auf eine weitere Vorrichtung.

    Fig.13 den Gegenstand nach Fig. 12 in anderer Funktionsstellung,

    Fig. 14 einen Schnitt durch eine Stichplatte mit der Vorrichtung nach Fig. 12.



    [0018] Sowohl beim ersten Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 bis 3 als auch beim zweiten Ausführungsbeispiel nach den Figuren 4 bis 9 ist ein Rundgreifer 1 zu erkennen, der auf einer Greiferwelle 2 befestigt ist, die beispielsweise pro Maschinenumdrehung zweimal umläuft, wobei bei jeder zweiten Greiferumdrehung der Unterfaden abgetastet wird. Diese Abtastung erfolgt mittels einer Vorrichtung, die unterhalb der Stichplatte 3 angeordnet ist, die auf den Zeichnungen teilweise im Schnitt dargestellt ist und die ein Stichloch 3a für die Nadel 4 aufweist. Innerhalb dieses Stichloches 3a ist der Unterfaden 5 zu erkennen, der aus der Spulenkapsel 6 des Rundgreifers 1 abgezogen wird, die in den Figuren 1 und 4 erkennbar ist.

    [0019] Der Rundgreifer 1 ist auf seinem zylindrischen Außenumfang mit einem Greiferblech la versehen, dessen Abwicklung in Fig. 11 dargestellt ist. Mit Hilfe dieses Greiferbleches la erfolgt pro Umdrehung des Rundgreifers 1 eine Auslenkung des Unterfadens 5 in Achsrichtung der Greiferwelle 2. Diese Auslenkung des Unterfadens 5 wird abgetastet, um festzustellen, ob ein Unterfaden 5 ordnungsgemäß vorhanden ist, der aus der Spulenkapsel 6 kommend durch das Stichloch 3a hindurch zum Stickgut 7 führt und an dessen Unterseite mit dem nicht dargestellten Oberfaden verknotet wird.

    [0020] Bei der ersten Ausführungsform gemäß den Figuren 1 bis 3 umfaßt die Überwachungsvorrichtung einen Tastbügel 8, der in zwei Lagern 9 an der Unterseite der Stichplatte 3 verdrehbar gelagert ist. Zwischen den beiden Lagern 9 bildet der Tastbügel 8 einen kurbelartigen Mittelteil 8a, wie insbesondere aus Fig. 1 hervorgeht. Außerhalb des einen Lagers 9 ist der Tastbügel 8 mit einem abgewinkelten Anlenkteil 8b versehen, an dem eine Zugfeder 10 angreift, deren anderes Ende an einem Lagerstift 11 angreift (siehe Figuren 2 und 3). Außerhalb des anderen Lagers 9 weist der Tastbügel 8 ein ebenfalls abgewinkeltes Endstück 8c auf, das als kontaktgebender Teil des Tastbügels 8 ausgeführt ist und beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 3 mit einer Abwinklung 12a eines Kontaktstiftes 12 zusammenwirkt. Dieser Kontaktstift 12 steht ebenso wie der Tastbügel 8 über ein Kabel 13 mit einem zugehörigen Schaltkreis in Verbindung. Der Kontaktstift 12 ist mit Hilfe eines Lagerstückes 14 an der Unterseite der Stichplatte 3 befestigt.

    [0021] Beim Betrieb der Stick-, Stepp- oder Nähmaschine lenkt das Greiferblech la des Rundgreifers 1 den Unterfaden 5 in axialer Richtung der Greiferwelle 2 aus, wie dies aus einem Vergleich der Figuren 2 und 3 und besser noch aus Fig. 11 der Zeichnungen hervorgeht. Diese Auslenkbewegung des am kurbelartigen Mittelteil 8a des Tastbugets 8 anliegenden Unterfadens 5 bewirkt eine Verdrehung des gesamten Tastbügels 8 in seinen Lagern 9. Diese Verdrehung des Tatbügels 8 erfolgt in den Figuren 2 und 3 im Uhrzeigersinn, so daß das abgewinkelte Endstück 8c des Tastbügels 8 gemäß Fig. 3 von der Abwinklung 12a des Kontaktstiftes 12 kurzzeitig abgehoben wird. Der durch den Tastbügel 8 und den Kontaktstift 12 gebildete elektro-mechanische Kontaktschalter wird somit aufgrund der Auslenkung des Unterfadens 5 kurzzeitig geöffnet.

    [0022] Aus dem Zeitdiagramm in Fig. 10, das ausgehend vom oberen Totpunkt der Nadelstange über 360° Umdrehungswinkel dargestellt ist, geht hervor, daß bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel über einen ersten Schalter im Bereich von 85° bis 1110 der voranstehend beschriebene Kontaktschalter "scharf gemacht" wird. Dieser Schalter ist mit S 2 bezeichnet, wogegen der elektro-mechanische Kontaktschalter als S 1 gekennzeichnet ist. Der über insgesamt 26° Umdrehungswinkel verlaufende Abtastbereich A ist ebenfalls in Fig. 10 eingezeichnet.

    [0023] Wenn in diesem Abtastbereich A der Kontaktschalter S 2 kurzzeitig öffnet, wie auf der Zeichnung angedeutet ist, liegt kein Fadenbruch vor, da diese Schalteröffnung nur erzielt werden kann, wenn der Tastbügel 8 durch einen ordnungsgemäß vorhandenen Unterfaden 5 verdreht und damit das Endstück 8c vom Kontaktstift 12 abgehoben worden ist. Es ist jedoch ein Fadenbruch anzunehmen, wenn im Abtastbereich A keine Öffnung des Kontaktschalters S 1 erfolgt, wie im unteren Teil des Zeitdiagramms in Fig. 10 angedeutet ist.

    [0024] Die voranstehend beschriebene Funktion des Unterfadenwächters ist auch bei der in den Figuren 4 bis 8 dargestellten zweiten Ausführungsform dieselbe. Bei dieser konkreten Ausgestaltung wird der Tastbügel 8 jedoch von einer Art Schenkelfeder gebildet, deren einer Schenkel 8d in einem Lagerbock 15 fest eingespannt ist. Unmittelbar an die Einspannstelle schließt sich ein mindestens eine Windung umfassender Federteil 8e an, der beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 vier Windungen umfaßt und in einen beweglichen Schenkel 8f übergeht, der bis in eine Führungsnut 16a eines Lagerbockes 16 hineinragt, die weiterhin von dem festen Kontaktstift 12 durchdrungen ist. Bei einer Anlage des beweglichen Schenkels 8f am Kontaktstift 12 ist der Kontaktschalter S 1 geschlossen. Wird der Tastbügel 8 dagegen durch den Unterfaden 5 gemäß Fig. 7 in Achsrichtung der Greiferwelle 2 ausgelenkt, erfolgt ein Abheben des beweglichen Schenkels 8f vom Kontaktstift 12 und damit ein Öffnen des Kontaktschalters S 1, wie dies in Fig. 7 dargestellt ist.

    [0025] Gemäß der Draufsicht senkrecht zur Stichplatte 3 ist der Tastbügel 8 mit mindestens einer Abknickung 8g versehen, die allerdings gemäß Fig. 4 in einer parallel zur Stichplatte 3 liegenden Ebene verläuft, so daß in Fig. 4 der Tastbügel 8 eben gezeichnet ist. Diese Abknickung 8g dient als Führung für den Unterfaden 5, so daß dieser bei seiner Auslenkung durch das Greiferblech la in axialer Richtung der Greiferwelle 2 nicht seitlich ausweichen kann, beispielsweise durch Entlangrutschen längs des Tastbügels 8. Hierdurch wird sichergestellt, daß eine Auslenkbewegung des Unterfadens 5 zuverlässig eine Öffnungsbewegung des Tastbügels 8 zur Folge hat.

    [0026] In den Figuren 5 und 8 ist dargestellt, daß die Führungsnut 16a im Lagerbock 16 parallel zur Stichplatte 3 verläuft. Bei einer abgewandelten Ausführungsform gemäß Fig. 9 ist diese Führungsnut 16a entsprechend der Hauptauslenkrichtung des Unterfadens 5 schräg, d.h. unter einem spitzen Winkel zur Ebene der Stichplatte 3 verlaufend im Lagerbock 16 ausgebildet. Hierdurch ergeben sich günstigere Bewegungsverhältnisse, die den Vorteil ergeben, daß zur Auslenkung des Tastbügels 8 eine geringere Kraft benötigt wird, weil Kraftrichtung und Auslenkrichtung annähernd gleich sind.

    [0027] In den Fig. 12 bis 14 ist ein Rundgreifer 1 einer Stick- Stepp- oder Nähmaschine dargestellt, der auf einer Greiferwelle 2 befestigt ist, die beispielsweise pro Maschinenumdrehung zweimal umläuft, wobei bei jeder zweiten Greiferumdrehung der Unterfaden abgetastet wird. Die Abtastung erfolgt mittels einer Vorrichtung, die unterhalb einer Stichplatte 3 angeordnet ist, die in Fig. 14 teilweise im Schnitt dargestellt ist und die ein Stichloch 3a für eine Nadel 4 aufweist. Innerhalb dieses Stichloches 3a ist ein Unterfaden 5 zu erkennen, der aus einer Spulenkapsel 6 des Rundgreifers 1 abgezogen wird.

    [0028] Der Rundgreifer 1 ist auf seinem zylindrischen Außenumfang mit einem Greiferblech la versehen, dessen Abwicklung in Fig. 11 dargestellt ist. Mit Hilfe dieses Greiferbleches la erfolgt pro Umdrehung des Rundgreifers 1 eine Auslenkung des Unterfadens 5 in Achsrichtung der Greiferwelle 2. Diese Auslenkung des Unterfadens 5 wird abgetastet, um festzustellen, ob ein Unterfaden 5 ordnungsgemäß vorhanden ist, der aus der Spulenkapsel 6 kommend durch das Stichloch 3a hindurch zum Stickgut 7 führt und an dessen Unterseite mit dem nicht dargestellten Oberfaden verknotet wird.

    [0029] Zu der Vorrichtung für die Überwachung gehört ein Tastbügel 8, der in seinem an der Unterseite der Stichplatte 3 befestigten Lagerbock 15 frei drehbar gelagert ist. Dazu ist ein Ende des Tastbügels 8 zu einer Öse 17 geformt, die in einen Schlitz 18 des Lagerbocks 15 eingeführt und dort mit einem Stift 19 gehalten ist. Der Tastbügel 8, der aus ferromagnetischem Material besteht, besitzt im Bereich einer Austrittsöffnung 20 an der Spulenkapsel 6 eine Abwinklung 8g, an der der Unterfaden 5 abgestützt ist. Das freie Ende 21 des Tastbügels 8 erstreckt sich im wesentlichen parallel zur Stichplatte 3 über den Rundgreifer 1 hinaus bis in den Bereich eines Näherungsinitiators 22, der unter der Stichplatte 3 befestigt ist. Vom Näherungsinitiator 22 gehen Leitungen 23 zu einer nicht dargestellten elektronischen Schaltung aus.

    [0030] Das freie Ende 21 des Tastbügels 8 ist zwischen dem Rundgreifer 1 und dem Näherungsinitiators 22 in einem Haltebügel 24 geführt, dessen beide Bügelenden 25,26 Anschläge für die Auslenkung des Tastbügels definieren. Wie man insbesondere aus Fig. 12 entnimmt, ist das Bügelende 26 so angeordnet, daß das freie Ende 21 des Tastbügels 8 bei Anlage an diesem Bügelende 26 sich unmittelbar vor dem Näherungsinitiator 22 befindet, diesen jedoch nicht berührt.

    [0031] Zwischen dem Lagerbock 15 und dem Rundgreifer 1 befindet sich ein unter der Stichplatte 3 befestigter Permanentmagnet 27, dessen Magnetkraft auf den zugeordneten Abschnitt des aus ferromagnetischem Material bestehenden Tastbügel 8 einwirkt. Diese Magnetkraft wirkt der Auslenkkraft des Unterfadens 5 entgegen.

    [0032] Die dargestellte Vorrichtung arbeitet wie folgt:

    bei Rotation des Rundgreifers 1 lenkt das Greiferblech la den Unterfaden 5 in axialer Richtung der Greiferwelle aus, wie das in Fig. 13 dargestellt ist. Dabei gelangt das freie Ende 21 des Tastbügels 8 bis in den Bereich des Bügelendes 25, welches als Anschlag dient. Das freie Ende 21 des Tastbügels 8 wird dabei vom Näherungsinitiator 22 entfernt.



    [0033] Aus dem Zeitdiagramm in Fig. 10, das ausgehend vom oberen Totpunkt einer Nadelstange über 360° Umdrehungswinkel dargestellt ist, geht hervor, daß mit einem nicht dargestellten Schalter im Bereich von 85° bis 111° der Näherungsinitiator 22 aktiviert wird. Das Signal dieses nicht dargestellten Schalters ist in Fig. 10 mit S2 bezeichnet. Der Näherungsinitiator 22 gibt ein in Fig. 10 mit S1 bezeichnetes Signal ab. Der insgesamt über 26° Umdrehungswinkel verlaufende Abtastbereich ist in Fig. 10 mit dl bezeichnet.

    [0034] Wenn in diesem Abtastbereich dl der Näherungsinitiator 22 vorzeitig öffnet, wie im Signal S1 der Fig. 10 angedeutet ist, liegt kein Fadenbruch vor, da ein solches Signal nur abgegeben werden kann, wenn der Tastbügel 8 durch einen ordnungsgemäß vorhandenen Unterfaden ausgelenkt und damit sein freies Ende 21 vom Näherungsinitiator 22 entfernt wird. Wenn dagegen der Tastbügel 8 in seiner in Fig. 12 wiedergegebenen Funktionsstellung verbleibt, liegt ein Fadenbruch vor, weil das Signal S1 dann einen Verlauf hat, wie im unteren Teil von Fig. 10 dargestellt ist.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Überwachung des Unterfadens einer Stick-, Stepp- oder Nähmaschine mit einem umlaufenden Rundgreifer und einem zwischen Rundgreifer und Stichplatte angeordneten Fadenwächter, der die durch den umlaufenden Rundgreifer in axialer Richtung desselben ausgelenkte Stellung des Unterfadens innerhalb eines durch einen ersten Schalter vorgegebenen Drehwinkelbereiches durch einen im Auslenkbereich des Unterfadens angeordneten Tastbügel überwacht, dadurch gekennzeichnet, daß der Tastbügel (8) als Teil eines Schalters (S 1) ausgebildet ist, der an der Unterseite der Stichplatte (3) angeordnet ist, und daß der Tastbügel (8) durch die Auslenkbewegung des Unterfadens (5) gegen die Wirkung einer Rückstellkraft bewegbar ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tastbügel (8) mit einem kurbelartigen, zwischen zwei Lagern (9) angeordneten Mittelteil (8a) zur Anlage am Unterfaden (5), mit einem abgewinkelten Anlenkteil (8b) zur Anlenkung einer Zugfeder (10) und mit dem ebenfalls abgewinkelten Endstück (8c) zur Anlage an einer Abwinklung (12a) des Kontaktstiftes (12) ausgebildet ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tastbügel (8) als Schenkelfeder mit einem fest in einen Lagerbock (15) eingespannten Schenkel (8d), einen sich unmittelbar an die Einspannstelle anschließenden und mindestens eine Windung umfassenden Federteil (8e) und mit einem beweglichen Schenkel (8f) ausgebildet ist, dessen Endstück mit dem Kontaktstift (12) zusammenwirkt.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Schenkel (8f) des Tastbügels (8) mit mindestens einer Abknickung (8g) im Bereich des Unterfadens (5) ausgebildet ist, an der der Unterfaden (5) zur Vermeidung einer quer zur axialen Auslenkbewegung verlaufenden Ausweichbewegung geführt ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende des Tastbügel-Schenkels (8f) in einer Führungsnut (16a) des den Kontaktstift (12) tragenden Lagerbockes (16) geführt ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsnut (16a) entsprechend der Hauptauslenkrichtung des Unterfadens (5), d.h. unter einem spitzen Winkel zur Ebene der Stichplatte (3) verlaufend im Lagerbock (16) ausgebildet ist.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des freien Endes (21) des Tastbügels (8) ein Näherungsinitiator (22) vorgesehen ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Tastbügel (8) aus ferromagnetischem Material besteht und daß ein die Rückstellkraft erzeugender Magnet (27) vorgesehen ist.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ende (17) des Tastbügels (8) frei drehbar gelagert ist.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnet (27) in der Nähe des gelagerten Endes (17) des Tastbügels (8) unter der Stichplatte (3) angeordnet ist.
     
    11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnet ein Permanentmagnet (27) ist.
     
    12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, gekennzeichnet durch zwei im Bereich des freien Endes (21) des Tastbügels (8) angeordnete Anschläge (25,26) zur Begrenzung der Auslenkung.
     
    13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Näherungsinitiator (22) in der Auslenkebene des Tastbügels (8) jedoch außerhalb des Bewegungsbereiches des freien Endes (21) angeordnet ist.
     
    14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Näherungsinitiator (22) ein Hallsensor ist.
     
    15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Näherungsinitiator (22) eine Lichtschranke ist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht