[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Kannenstock mit kopfseitiger Lunteneintrittsöffnung,
welche in einem Drehteller angeordnet und von Kalanderwalzen flankiert ist, deren
Antrieb aus der Drehbewegung des Drehtellers im Kannenstockkopf abgeleitet ist.
[0002] Der Antrieb wird bisher über Zahnrad-Winkelgetriebe oder Schraubenrad-Getriebe bewirkt.
Dabei treten starke Geräusche und Verscleiß auf. Es besteht hoher Wartungsaufwand,
insbesondere die Notwendigkeit eines häufigen Schmierens. Von Nachteil sind Fettverschmierungen,
die sogar am Produkt auftreten können. Hinzu kommt ein nicht unerheblicher Staubanfall;
der Staub vermischt sich in der Regel mit den Schmierstoffen, so daß aus diesem Grunde
die Maschine immer wieder überprüft bzw. gereinigt werden muß.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Kannenstock in herstellungstechnisch
einfacher, gebrauchsvorteilhafter Weise so auszubilden, daß bei extrem geräuscharmem
Lauf und praktisch schmierungslosem Transport die Lunte sauber und glatt in der Kanne
abgelegt wird.
[0004] Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
[0005] Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kannenstocks.
[0006] Zufolge solcher Ausgestaltung ist ein gattungsgemäßer Kannenstock mit zahnradlosem
Kopfgetriebe von erhöhtem Gebrauchswert erzielt: Der von der Drehbewegung des Tellers
abgeleitete Kalanderwalzen-Antrieb erfolgt über einen praktisch völlig geräuschlosen
Riementrieb. Dessen in Anlagestellung zu der Ringfläche des Kannenstockkopfes verlagerbares
Reibrad wälzt sich sicher und schlupffrei ab. Ein solcher Riementrieb läßt sich äußerst
kompakt gestalten, bedarf weder der Schmierung noch sonstiger Wartungsmaßnahmen und
zeichnet sich durch eine lange Lebensdauer aus. Dabei läßt sich eine hohe Rotationsrate
erreichen. Eine vorteilhafte Maßnahme besteht weiter darin, daß das Reibrad von der
Riemenspannung in Anlagerichtung belastet ist. Letzteres gewährleistet auch bei Hochgeschwindigkeitsumlauf
den sicheren Kontakt mit der Ringfläche. Es bedarf keiner besonderen Andrückmittel
bzw. zusätzlicher Bauteile. Die Führungsausrichtung des Riemens selbst führt zu dem
besagten Andrückeffekt des in Richtung der Ringfläche freiverlagerbaren Reibrades.
Eine in dieser Hinsicht besonders vorteilhafte, vor allem baulich einfache Lösung
besteht darin, daß die Achse des Reibrades auf einem näher am Mittelpunkt des Drehtellers
angelenkten, also exzentrisch gelagerten Lenker sitzt, der spitzwinklig zur Radialen
des Drehtellers verläuft. Hierbei läßt sich sogar die Fliehkraft als zweite Komponente
in Andrückrichtung nutzen. Die entsprechend spitzwinklige Ausrichtung zur Radialen
schließt ein Überschlagen des Lenkers in Gegenrichtung völlig aus, dies auch zufolge
der genutzten Riemenspannung in Anlagerichtung. Es liegt ein sicherer Schlepplauf
vor. Bezüglich der den Riemen führenden Mittel wird in vorteilhafter Weise so vorgegangen,
daß der Riemen des Riementriebs zusätzlich zu einer Riemenscheibe des Reibrades sechs
weitere Umlenkscheiben umschlingt, von denen eine im Mittelpunkt des Drehteller, zwei
in Umfangsnähe etwa auf der Verbindungsgeraden der drei restlichen Riemenscheiben
sitzen, welch letztere auf parallel zur Tellerebene gelagerten Achsen angeordnet sind
derart, daß zwei Riemenscheiben beiderseits der auf der einen Kalanderachse sitzenden
Riemenscheibe liegen. Insgesamt ergibt sich so unter Nutzung des Tellerinnenraumes
eine günstige, etwa gleichseitig dreipunktverteilte Umlenkung für den Riemen. Dabei
erweist es sich zudem als günstig, daß die Kalanderwalzen dem Reibrad diametral gegenüberliegenden.
Eine geschützte Unterbringung der Riementriebmittel läßt sich dadurch realisieren,
daß der Drehteller topfförmig gestaltet ist. Eine gute Verdichtung der Lunte im Verein
mit einer hochgradigen Glättung läßt sich mit einfachen Mitteln erreichen, wenn zwischen
Topfboden und Kalanderwalzen ein Lunten-Führungsröhrchen vorgesehen ist, dessen Innenöffnung
sich unterseitig in einen winkelförmig verlaufenden, als Auskehlung der Topfboden-Unterseite
gestalteten Glättschlitz fortsetzt. Abstehende Fasern der Lunte sind vermieden. Die
von Hause aus sperrige, relativ breite Lunte wird durch den Glättschlitz im Volumen
deutlich reduziert. Es kommt zu einer zufriedenstellenden Kuchenbildung in der Kanne,
zweckmäßig in Form einer ringförmig fortschreitenden wendelförmigen Ablage. Unter
Nutzung der Fliehkraft läßt sich auch das Problem der Entstaubung einfachst lösen,
indem der Drehteller im Bereich der Topfwand, nahe den Kalanderwalzen, mindestens
eine auswärts gerichtete Staubausblasöffnung besitzt und im Deckel des topfförmigen
Drehtellers, näher zur Mitte desselben hin, mindestens eine Lufteinlaßöffnung vorgesehen
ist. Der anfallende Staub wird so fortwährend evakuiert; es kommt nicht zu den Riemenlauf
störenden Ablagerung an den treibenden bzw. führenden Elementen. Die Maschine arbeitet
einwandfrei. Dabei ist es noch von Vorteil, daß die Staubausblasöffnung unterhalb
der Ringfläche des Kannenstockkopfes mündet und sich in einen bis zur Kannenstock-
Seitenwand reichenden Ausblaskanal fortsetzt. Das Entfernen der Staub- bzw. Flusenballen
kann bei laufender Maschine durchgeführt werden und läßt sich leicht bewerkstelligen
durch eine Staubentnahmeöffnung in der oberen Kanalwand.
[0007] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines zeichnerisch veranschaulichten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen paarig angeordneten Kannenstock für Karden, Krempel oder Kämmaschinen,
und zwar in perspektivischer Wiedergabe,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch den Kannenstockkopf, und zwar in weitestgehend
schematisierter Darstellung und partieller Wiedergabe,
Fig. 3 einen gleichen Schnitt, jedoch unter vorrangiger Aufnahme technischer Details,
Fig. 4 die Draufsicht auf den den Riementrieb aufnehmenden, topfförmigen Drehteller
bei weggelassenem Deckel und wiederum in weitestgehend schematisierter Darstellung,
Fig. 5 den Luntenweg im Bereich der Kalanderwalzen,
Fig. 6 den Schnitt gemäß Linie VI-VI in Fig. 5,
Fig. 7 die Struktur der in der Kanne praktisch planetarisch abgelegten Lunte, und
zwar in Draufsicht,
Fig. 8 die Draufsicht auf den rechten Kannenstock unter Verdeutlichung der Mittel
zur Entstaubung des topfförmigen Drehtellers, wiederum stark schematisiert.
[0008] Dem paarig angeordneten Kannenstock für Karden, Krempel oder Kämmmaschinen läuft
eine Lunte L zu. Bezüglich der Lunte handelt es sich um ein Gespinst aus Baumwolle,
Wolle oder synthetischen Fasern.
[0009] Die Lunte L tritt rollengeführt über Kopf durch eine Düse 1 hindurch in den Kannenstockkopf
10 ein. Die vertikal ausgerichtete Düse 1 erstreckt sich im Randbereich eines topfförmigen
Drehtellers 11. Der eingangsseitige Bereich der Düse erweitert sich trichterförmig.
Der Düsenmund reicht bis tief in den Zwickel zweier Kardanwalzen 16, welche die Lunte
einziehen und dazu in der aus Fig. 3 ersichtlichen Pfeilrichtung synchron angetrieben
sind.
[0010] Unterhalb der beiden Kalanderwalzen 16 wird die eingeführte Lunte L durch die Innenöffnung
eines kleinen Führungsröhrchen 9 hindurch zunächst in vertikaler Richtung nach unten
geschoben. Das Führungsröhrchen 9 erstreckt sich ebenfalls bis tief in den zwickelartigen
Bereich zwischen den Kalanderwalzen 16 und dem Topfboden 11' des Drehtellers. In Anpassung
an die zylindrische Kalanderwalzen-Kontur ist das obere Ende des Führungsröhrchens
entsprechend ausgekehlt (vergl. Fig. 2).
[0011] Die Innenöffnung des Röhrchens setzt sich im wesentlichen querschnittsgleich bzw.
etwas durchmessergrößer durch den Topfboden 11' des Drehtellers 11 hindurch fort,
um in einen winkelförmig abgehenden, eine Auskehlung bildenden Glättschlitz 17 überzugehen.
Letzterer ist als zur Topfboden-Unterseite hin, also zur Kannenseite hin offene Auskehlung
gestaltet. Der richtungsmäßig ein Nachschleppen bringende Glättschlitz verdichtet
die Lunte, d.h. sie wird in ihrem Volumen verkleinert und geglättet. Der Glättschlitz
läuft unter kontinuierlicher Verringerung seiner Tiefe auf der Unterseite des Topfbodens
11 schließlich aus, d. h. er keilt aus. Bei den bisherigen Luntenführungen unterhalb
der Kalanderwalzen wurde die Lunte voluminös weitergeleitet und durch einen großen
Trichterauslauf abgelegt. Die große Bohrung in einem dafür vorgesehenen Drehtrichter
verursachte beim Pressen nicht selten eine Beschädigung der Lunte. Jetzt wird die
Lunte L beim Pressen der abgelegten Ablagen schonend durch den Glättschlitz 17 gezogen
und als Kuchen in der Kanne in der aus Fig. 7 ersichtlichen Weise in einem wendelförmigen
Ringstrang abgelegt. Erreicht wird diese Ablageart durch den exzentrischen Luntenaustritt
an der Unterseite des Drehtellers 11 und dadurch, daß die Kanne selbst rotierend angetrieben
ist. Die Kanne sitzt dazu auf einer im Sockelbereich des Kannenstockes K gelagerten,
in der horizontalen Ebene rotierenden Drehscheibe. Deren Getriebe versetzt über eine
Antriebsscheibe 23 den im Kannenstockkopf 10 gelagerten Drehteller 11 in Rotation.
Dessen Vertikalachse liegt exzentrisch zur Kannenachse. Als Antriebsmittel dient ein
Riemen 24. Letzterer überläuft einen Lagerring 25 des Drehtellerlagers. Der Lagerring
geht von einem Ringflansch 26 aus. Letzterer sitzt peripher an der Topfwand 11" des
Drehtellers 11.
[0012] Der Antrieb der Kardanwalzen 16 ist aus der Drehbewegung des Drehtellers 11 abgeleitet.
Realisiert ist dieser Antrieb als Riementrieb. Die ihn bildenden Elemente sind einschl.
der Kardanwalzen 16 im Topfraum des Drehtellers, der noch von einem Deckel 26 überfangen
ist, geschützt untergebracht.
[0013] Der Abgriff der Drehbewegung erfolgt über ein Reibrad 13. Letzteres wälzt sich an
der Ringfläche 18' eines ortsfest im Kannenstockkopf 10 angeordneten Ringkörpers 18
ab. Diese innenseitige Ringfläche 18' erstreckt sich konzentrisch zum sich von oben
her in die Ringhöhlung erstreckenden Drehtellers11. Zum freien Durchtritt des Reibrades
13 weist die Topfwand 11" des Drehtellers 11 im Bereich des Ringkörpers 18 eine fensterartige
Durchbrechung 27 auf. Der die zylindrische Mantelfläche der Topfwand 11" etwas überragende
Umfangsbereich des Reibrades 13 kann so in die berührungsgerechte Anlagestellung verlagert
bzw. nachgestellt werden. Die eigentliche Lauffläche des Reibrades 13 wird von einem
Gummi- oder Kunststoffkörper gebildet. Dieser ist auf eine hutförmige Felge 28 des
Reibrades 13 von oben her aufgesteckt und durch einen nachgeschobenen Schlußring 29
über beide Teile verbindende, den Gummikörper durchsetzende Schrauben 30 gesichert.
[0014] Die der Ringfläche 18' des Ringkörpers 18 gegenüberliegende Ringaußenfläche 18" nimmt
ein Drahtringlager 31 auf, über welches der Drehteller 11 mittels des Lagerringes
25 seine Lagerung im Kannenstockkopf 10 erhält.
[0015] Das Reibrad 13 ist von der Riemenspannung in Anlagerichtung belastet. Dazu ist der
Riemenlauf entsprechend ausgerichtet (vergl. Fig. 4). Wie ersichtlich, sitzt das Reibrad
13 zudem auf dem freien Ende eines exzentrisch gelagerten Lenkers 14. Letzterer schwenkt
um eine Achse 19. Die Achse 19 geht vom Topfboden 11' aus, in welchem sie festgelegt
ist. Die das Reibrad tragende Schwenkachse trägt das Bezugszeichen 32. Sie ist nach
oben verlängert zur Anbringung der die Drehung des Reibrades 13 an dem Treibriemen
5 weitergebenden Riemenscheibe 6. Letztere ist mittels Schrauben 33 am Radkörper (Felge
28) des Reibrades 13 gehaltert. Durch die Hutform der Felge 28 ist Platz gewonnen
für die in den nach unten hin offenen Topfraum hineinreichende Lenkerachse 19.
[0016] Der Lenker 14 erstreckt sich spitzwinklig (Winkel Alpha von 20°) zur Radialen R des
Drehtellers 11. Dies bietet eine zusätzliche Sicherheit in Bezug auf die Reibradanlage.
Hinzu kommt eine aus der Fliehkraft resultierende Andrückkomponente in Richtung des
Pfeiles Fz. Die aus der Riemenspannung gewonnene Komponente ist durch Fr bezeichnet
(vergl. Fig. 4).
[0017] Zusätzlich zur Riemenscheibe 6 des Reibrades 13 umfaßt der Riementrieb sechs weitere
Umlenk-Riemenscheiben. Eine davon -sie ist mit 4 bezeichnet- erstreckt sich im Mittelpunkt
M des Drehtellers 11. Zwei sind, wie auch die Riemenscheibe 6 in Umfangsnähe des Drehtellers
angeordnet. Sie liegen leicht versetzt außerhalb der in Fig. 4 eingezeichneten Diametralen
D-D, und zwar auf der der Reibrad 13 abgewandten Seite desselben. Diese beiden im
Durchmesser gleichen Riemenscheiben sind mit 3 bezeichnet. In der auf kürzestem Wege
verbundenen kalanderwalzenseitigen Tangenten dieser beiden Riemenscheiben 3, also
auf der Verbindungsgeraden z-z liegen die drei restlichen Riemenscheiben 34, 34 und
12, die auf parallel zur Drehtellerebene liegenden Achsen angeordnet sind derart,
daß zwei Riemenscheiben 34, 34 beiderseits der auf der einen Kalanderachse 16' sitzende
Riemenscheibe 12 liegen. Die Achsen der so um 90°, also in die Vertikale gekippten
Scheiben 12, 34, 34 liegen gemäß Fig. 2 auf einer gemeinsamen Höhenebene. Es kommt
so zu einer V-förmigen Einfaltung des dortigen Riemenabschnitts und optimalen schlupffreien
Führung des Flachriemens 5.
[0018] Zur Vergrößerung dieser Einfaltung liegt die Riemenscheibe 12 gemäß Fig. 3 sogar
noch etwas tiefer.
[0019] Die entsprechende Verdrehung des Flachriemens um 90° läßt sich aus den Fig. 2 und
4 gut erkennen.
[0020] Nahe der Kalanderwalzen 16 weist die Topfwand 11' des Drehtellers 11 mindestens eine
auswärts gerichtete Staubausblasöffnung 8 auf. Es handelt sich um einen kurzen im
Übergangsbereich von Topfboden 11' zu Topfwand 11" liegenden, im Winkel von ca. 45°
schräg nach unten und außen abfallenden Schlitz. Der in diesem Bereich anfallende
Staub oder sonstige Partikel werden so auf kürzestem Wege über diese eine natürliche
Fangzone bildenden Innenecke evakuiert, und zwar einfach unter Nutzung der Fliehkraft.
In unmittelbarer Nähe der Düse 1 und der Kalanderwalzen 16 weist der Deckel 26 des
topfförmigen Drehtellers 11 etwas näher zur Mitte desselben hin eine Lufteinlaßöffnung
2 auf. Auch diese ist in Art eines kurzen Schlitzes gestaltet. So ist vermieden, daß
Staubpartikel, Fasern etc. in den Bereich des Riementriebs gelangen.
[0021] Wie Fig. 2 entnehmbar, mündet die Staubausblasöffnung 8 unterhalb der Ringfläche
18 des Kannenstockkopfes 10. Dieser horizontale Durchtrittsspalt unterhalb des Ringkörpers
18 trägt das Bezugszeichen 18"'. Er ist zufolge kurzer Unterbrechung eines diesen
Ringkörper tragenden Steges 15', welcher Steg dem Boden 15 des Kannenstockkopfes gleich
angeformt sein kann.
[0022] Der Durchtrittsspalt 18"
1 setzt sich sodann in einen in Richtung der Kannenstockseitenwand weisenden Ausblaskanal
36 fort. Dessen obere Kanalwand läßt eine Staubentnahmeöffnung 21 frei. Letztere kann
deckelverschlossen sein.
[0023] Die Funktion ist, kurz zusammengefaßt, wie folgt: Über einen nicht näher dargestellten
Antriebsgetriebe wird die im Bereich des Kannenstockkopfes 10 liegende Schneckenwelle
37 in Rotation versetzt. Über ein in diese eingreifendes Schneckenrad 38, und ein
axial anschließendes Stirnrad 38' wird eine vertikale Spindel 39 in Drehung versetzt,
die über eine Scheibe und einen Riementrieb die bodenseitig des Kannenstockes zentral
angeordnete, die Kanne aufnehmende Drehscheibe in Rotation versetzt. Über die gleiche
Schneckenwelle 37 erfolgt über einen Kegelrad-Winkeltrieb der Antrieb der Antriebsscheibe
23, welche den Drehteller 11 in Rotation versetzt. Dessen Umlaufrichtung ist durch
Pfeil x in Fig. 4 kenntlich gemacht. Das unter Spannung zufolge Riemenzug und Fliehkraft
an der Ringfläche 18' anliegende Reibrad 13 rollt sich in Pfeilrichtung y ab und überträgt
somit die benötigte Drehzahl mittels der Riemenscheibe 6 auf den Flachriemen 5, welcher,
über die sechs weiteren Umlenkscheiben, schließlich die Kalanderwalzen 16 in der aus
Fig. 3 ersichtlichen Pfeilrichtung in Drehung versetzt.
[0024] Die zulaufende Lunte L wird durch die Düse 1 eingezogen, hier und im nachfolgenden
Walzenbereich stark komprimiert. Von dort wird sie durch das Führungsröhrchen 9 geschoben,
um über den Glättschlitz 17 in den Kannenraum einzutreten. Der anfallende Staub verläßt
den Kalanderwalzenbereich fliehkraftunterstützt durch die Staubausblasöffnung 8, um
schließlich in den Ausblaskanal 36 zu gelangen. Dort kann er über die Öffnung 21 ausgebracht,
oder über eine öfter in der Kannenstock-Seitenwand gleich ausgeblasen werden.
[0025] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale
sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht
sind.
1. Kannenstock mit kopfseitiger Lunteneintrittsöffnung, welche in einem Drehteller
angeordnet und von Kalanderwalzen flankiert ist, deren Antrieb aus der Drehbewegung
des Drehtellers im Kannenstockkopf abgeleitet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kalanderwalzen-Antrieb als Riementrieb gestaltet ist mit einem in Anlagestellung zu
einer Ringfläche (18') des Kannenstockkopfes (10) verlagerbarem Reibrad (13).
2. Kannenstock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reibrad (13) von der
Riemenspannung in Anlagerichtung belastet ist.
3. Kannenstock nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Achse (32) des Reibrades (13) auf einem näher am Mittelpunkt (M) des Drehtellers
(11) angelenkten Lenker (14) sitzt, der spitzwinklig (Winkel Alpha) zur Radialen (R)
des Drehtellers (11) verläuft.
4. Kannenstock nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Riemen (5) des Riementriebes zusätzlich zu einer Riemenscheibe (6) des Reibrades
(13) sechs weitere Umlenk-Riemenscheiben (3, 3, 4, 12, 34, 34) umschlingt, von denen
eine (4) im Mittelpunkt (M) des Drehtellers (11) zwei (3, 3) in Umfangsnähe etwa auf
der Verbindungsgeraden (z-z) der drei restlichen Riemenscheiben (12, 34, 34) sitzen,
welche auf parallel zur Drehtellerebene gelagerten Achsen angeordnet sind derart,
daß zwei Riemenscheiben (34, 34) beiderseits der auf der einen Kalanderachse (16')
sitzenden Riemenscheibe (12) liegen.
5. Kannenstock nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kalanderwalzen (16) im Reibrad (13) diametral gegenüberliegen (in Verlängerung
der Radialen R).
6. Kannenstock nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Drehteller (11) topfförmig gestaltet ist.
7. Kannenstock nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Topfboden (11') des Drehtellers (11) und Kalanderwalzen (16) ein Lunten-Führungsröhrchen
(9) vorgesehen ist, dessen Innenöffnung sich unterseitig in einen winkelförmig verlaufenden,
als Auskehlung der Topfboden-Unterseite gestalteten Glättschlitz (17) fortsetzt.
8. Kannenstock nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Drehteller (11) im Bereich der Topfwand (11"), nahe den Kalanderwalzen (16),
mindestens eine auswärts gerichtete Staubausblasöffnung (8) besitzt und im Deckel
(26) des Drehtellers (11), näher zur Mitte desselben hin, mindestens eine Lufteinlaßöffnung
(2) vorgesehen ist (Fig. 2).
9. Kannenstock nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Staubausblasöffnung (8) unterhalb der Ringfläche (8') des Kannenstockkopfes
(10) mündet und sich in einen bis zur Kannenstockseitenwand reichenden Ausblaskanal
(36) fortsetzt.
10. Kannenstock nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine Staubentnahmeöffnung (21) in der oberen Ausblaskanalwand.