[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines wendelförmigen Rohres aus
einem geraden Rohr, wobei das gerade Rohr mit einer Drehvorrichtung wendelförmig über
einen Dorn gewickelt wird, sowie eine Vorrichtung hierzu.
[0002] Ein solches Verfahren ist aus der deutschen Patentschrift 27 47 844 bekannt. Hierbei
wird das gerade Rohr, das erhitzt ist, über einen glatten, leicht konischen Wickeldorn
gezogen, um es in die Wendelform zu bringen. Hierbei ist es jedoch nicht ganz einfach,
eine
Rohrwendel von hoher Gleichmäßigkeit zu erreichen, weil nur der neu zu biegende Rohrabschnitt
vom Dorn geführt wird und das übrige, bereits gebogene Rohr ohne durchgehende Abstützung
bleibt. Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, sehr gleichmäßig gewendelte
Rohre herzustellen. Beim eingangs genannten Verfahren geschieht dies erfindungsgemäß
dadurch, daß der Dorn in Segmente zerlegbar ausgebildet ist und an seiner zylindrischen
Oberfläche eine Wendelnut aufweist, in welche das Rohr beim Drehen des Dorns mittels
Rollen eingedrückt wird, wobei die Rollen mit einer auf dem Dorn drehfest geführten
Vorschubhülse verbunden sind und-das wendelförmige Rohr vom zerlegten, im Durchmesser
reduzierten Dorn abgezogen wird.
[0003] Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird das gesamte Rohr während des Biegevorgangs
durch den Dorn und dessen Wendelnut geführt, wodurch ein gleichmäßig gewendeltes Rohr
erzeugt wird. Dieses Verfahren ermöglicht es auch, auf ein Erhitzen oder Erwärmen
des geraden Rohres zum Erleichtern des Biegens zu verzichten.
[0004] Bei der erfindungsgemäßen Biegevorrichtung wird das Rohr durch Rollen, wobei auch
eine Rolle ausreichen kann, üblicherweise jedoch mehrere Rollen verwendet werden,
in die vorgeformte Wendelnut des Dorns eingedrückt. Die Rollen sind zweckmäßigerweise
an einer Verbindungsschiene drehbar befestigt, und die Verbindungsschiene ist mit
der Vorschubhülse starr verbunden. Vorzugsweise weist die Vorschubhülse an ihrer Innenseite
Gleitkugeln auf, die in der Wendelnut des Dorns laufen. Diese Gleitkugeln verringern
die Reibung, wenn sich die Vorschubhülse dem Dorn entlang, ohne zu drehen, bewegt,
während der Dorn durch einen Antrieb gedreht wird.
[0005] Ein Ausführungsbeispiel wird mit Hilfe der Zeichnung erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Teilansicht der Biegevorrichtung und
Fig. 2 einen Schnitt durch die Vorschubhülse und den Dorn nach der Linie II - II in
Fig. l in vergrößerter Darstellung.
[0006] Die Biegevorrichtung weist einen langgestreckten, zylindrischen Dorn 1 auf, in dessen
Oberfläche eine Wendelnut 2 eingearbeitet ist. In diese Nut 2 wird das wendelförmig
zu biegende Rohr 3 mittels zweier Rollen 4 und 5 eingedrückt. Dabei wird das äußerste
Ende des Rohres 3 durch ein aufgeschraubtes Klemmstück 6 auf dem Dorn festgehalten.
[0007] Der Dorn, der sich während des Biegevorgangs zwischen zwei Stützen 7, von denen zur
Vereinfachung nur eine dargestellt ist, befindet, wird durch einen Motor 8 in Richtung
des Pfeils 9 gedreht.
[0008] Die Achsen 4a und 5a der beiden Rollen 4 und 5 gehen von einer Verbindungsschiene
10 aus, die über eine Stange 11 mit einer Vorschubhülse 12 starr verbunden ist. Wie
auch aus
Fig. 2 zu ersehen ist, umgibt die Vorschubhülse 12 den Dorn 1 in einem geringen Abstand.
In Vertiefungen 16 der
Innenseits der Vorschubhülse 12 sitzen mehrere Gleitkugeln 13, deren Durchmesser so
gewählt ist, daß sie mit geringer Reibung in der Wendelnut 2 laufen können. Wie aus
Fig. 2 ersichtlich ist, werden die Kugeln 13 durch Spannschrauben 14 und Federn 15
in die Nut 2 gedrückt.
[0009] Durch eine ortsfeste
Stützschiene 18, an der die Verbindungsschiene 10 entlang gleitet, ist dafür gesorgt,
daß sich die Verbindungsschiene 10 nur parallel zum Dorn 1 in Richtung des Pfeils
19 bewegen kann, wobei hierzu auch die starre Verbindung zwischen der Verbindungsschiene
10 und der Vorschubhülse 12 beiträgt. Durch diese starre Kopplung ist auch die Vorschubhülse
12 nur in der Lage, sich beim Drehen des Dorns 1 in der Richtung des Pfeils 19 zu
bewegen, ohne dabei selbst gedreht zu werden. Es ist natürlich an sich auch möglich,
abweichend von der in Fig. 1 gegebenen Darstellung die drehfeste Bewegung der Vorschubhülse
12 in Pfeilrichtung 19 auf andere Weise herbeizuführen. Beim Drehen des Dorns 1 in
Richtung des Pfeils 9 wird durch die beschriebene Vorrichtung das Rohr 3 in die
Wen- delnut 2 eingedrückt und dabei selbst wendelförmig verformt. Um das fertiggebogene
Rohr vom Dorn 1 zu lösen, ist dieser hohl und zerlegbar ausgebildet. In
Fig. 2 ist zu sehen, wie der Dorn 1 aus vier Segmenten la, lb, lc und ld besteht, zwischen
denen sich jeweils lösbare flache Einsatzstücke 20, 21, 22 und 23 befinden. Die Einsatzstücke
sind durch Schrauben 24, von denen nur eine dargestellt ist, lösbar an einem benachbarten
Segment befestigt. Nach Lösen der Schrauben 24 und Eindrücken der Einsatzstücke 20
bis 23 zum hohlen Innenraum 25 des Dorns 1 hin, zerfällt der Dorn in mehrere Einzelteile
mit erheblich geringerem Durchmesser als der ursprüngliche Dorn, wobei diese Einzelteile
dann leicht vom wendelförmig gebogenen Rohr entfernt werden können.
1. Verfahren zum Herstellen eines wendelförmigen Rohres aus einem geraden Rohr, wobei
das gerade Rohr mit einer Drehvorrichtung wendelförmig über einen Dorn gewickelt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der Dorn in Segmente zerlegbar ausgebildet ist und an
seiner zylindrischen Oberfläche eine Wendelnut aufweist, in welche das Rohr beim Drehen
des Dorn mittels Rollen eingedrückt wird, wobei die Rollen mit einer auf dem Dorn
drehfest geführten Vorschubhülse verbunden sind, und das wendelförmige Rohr vom zerlegten,
im Durchmesser reduzierten Dorn abgezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr mit Umgebungstemperatur
in die Wendelnut eingedrückt wird.
3. Vorrichtung zum Herstellen eines wendelförmigen Rohres aus einem geraden Rohr,
wobei das gerade Rohr mit einer Drehvorrichtung wendelförmig über einen Dorn gewickelt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Dorn in Segmente zerlegbar ausgebildet ist und
an seiner Oberfläche eine Wendelnut aufweist, und daß zum Eindrücken des Rohres in
die Wendelnut Rollen vorgesehen sind, die mit einer auf dem Dorn drehfest geführten
Vorschubhülse starr verbunden sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen zum Eindrücken
des Rohres an einer Verbindungsschiene drehbar befestigt sind und die Verbindungsschiene
mit der Vorschubhülse starr verbunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubhülse
an der Innenseite Gleitkugeln aufweist, die in der Wendelnut laufen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsschiene
entlang einer ortsfesten Stützschiene geführt ist.