(19)
(11) EP 0 078 393 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
14.05.1986  Patentblatt  1986/20

(21) Anmeldenummer: 82108628.7

(22) Anmeldetag:  18.09.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D01H 5/72, D01G 15/46

(54)

Vorrichtung zum kontinuierlichen Komprimieren oder Ermitteln der Masse eines Faserbandes

Apparatus for a continuous compression or detection of the mass of a textile fibre sliver

Dispositif pour la compression ou la détection continue de la masse d'un ruban de fibres textiles


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 29.10.1981 CH 6912/81

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
11.05.1983  Patentblatt  1983/19

(71) Anmelder: MASCHINENFABRIK RIETER AG
CH-8406 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Meile, Hanspeter
    CH-8404 Winterthur (CH)
  • Pietrini, Viktor
    CH-8371 Wiezikon (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Komprimieren oder zum Ermitteln der Masse eines Faserbandes mit einem Paar gegeneinanderpressbaren Walzen, deren Peripherien derart ineinandergreifen, dass eine seitlich begrenzte Klemmzone entsteht sowie einem das Faserband zuführenden Trichter.

    [0002] Komprimier- und Messvorrichtungen für Faserbänder aus Textilfasern im Anschluss an eine Karde oder an eine Strecke sind seit langem bekannt und im Einsatz.

    [0003] Aus einer jüngeren Veröffentlichung (DE-OS 2802735) ist eine Komprimiervorrichtung dieser Art bekannt geworden, bei welcher der Innenteil eines Trichters in den Keilspalt von zwei gegeneinanderpressbaren, scheibenförmigen Walzen hineinragt und der kegelstumpfförmige Aussenteil des Trichters die Stirnseiten der Walzen im Klemmbereich seitlich überdeckt und damit den Keilspalt nach aussen abschliesst. Zwar wird mit dieser Vorrichtung das Faserband nahe an den Klemmbereich der Walzen herangeführt, doch kann ein seitliches Verklemmen der Fasern zwischen den sich drehenden Walzenstirnflächen und den stillstehenden den Keilspalt- und Klemmbereich der Walzen seitlich abschliessenden Trichteraussenteil nicht verhindert werden.

    [0004] Weiter ist aus der BE-A 5091 63 eine Komprimiervorrichtung dieser Art bekannt geworden, bei welcher die Ausgangsöffnung eines Trichters ins Innere der Nut einer Nutenwalze mündet. Auch durch diese Massnahme gelingt es jedoch nicht zu verhindern, dass die Fasern sich seitlich zwischen den sich drehenden Stirnflächen der Nut und der in die Nut hineindringenden Gegenwalze verklemmen können. Ganz im Gegenteil: Die in die Nut hineindringende Gegenwalze fördert gerade solche Randfasern des Faserbandes in den genannten Spalt hinein, da die Fasern in einem nicht allseitig geschlossenen Raum aus dem Trichter heraustreten und somit seitlich zu entweichen versuchen.

    [0005] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, das seitliche Entweichen von Fasern aus dem Klemmbereich der Walzen und das daraus sich ergebende Verklemmen der Vorrichtung und Bildung von störenden Faseransammlungen zu vermeiden.

    [0006] Diese Aufgaben wurden erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Faseraustrittsöffnung des Trichters innerhalb des Bereiches des Keilspaltes liegt, welcher begrenzt ist durch die Überlappungszone der Seitenflächen der Walzen.

    [0007] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Vorrichtung ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 4.

    [0008] Anhand illustrierter Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 und 2 einen Querschnitt durch den Klemmbereich zweier verschiedener Walzenanordnungen,

    Fig. 3 einen Querschnitt längs Linie 111-111 in Fig.1,

    Fig. 4 einen Querschnitt längs Linie IV-IV in Fig. 2.



    [0009] In den Figuren 1 und 2 sind je eine Querschnitt durch die Klemm- bzw. Komprimierlinien oder -zonen 1 von zwei verschiedenen Ausbildungen von Walzenpaaren 2, 3, bzw. 4, 5 dargestellt. Die Walze 3 weist eine periphere Nut 6 auf, in welche ein peripher verlaufender Flansch 7 der Walze 2 mit geringem Spiel zwischen den Seitenflächen 7' des Flansches 7 und den Seitenflächen 6' der Nut 6 eingreift. Eine etwas andere Ausführungsform ist in Fig. 2 dargestellt. Die Peripherien der Walzen 4 und 5 sind gegengleich treppenförmig gestaltet und bilden, spiegelbildlich angeordnet, im Zentrum ebenfalls eine Komprimier- oder Klemmlinie 1. Auch hier liegen die Seitenflächen 17 und 18 der Walze 4 mit geringem Spiel zu den Seitenflächen 19 und 20 der Walze 5. Die Drehachsen 8, 9 der Walzen 2, 3, bzw. 4, 5 werden in üblicher Weise gegeneinander gepresst und deren gegenseitiger Achsabstand d kann als Messgrösse herangezogen werden.

    [0010] Die Fig. 3 zeigt die Lage des erfindungsgemässen Faserbandtrichters 10 in bezug auf die Walzenpaare 2, 3. Die Trichtermittelachse 11 des Trichters 10 verläuft im wesentlichen rechtwinklig zur Verbindungsebene der beiden Walzenachsen 8, durch die Klemmlinie 1. Die ausgangsseitige Öffnung 12 des Trichters 10 reicht gerade soweit in den Keilspalt 13 vor der Klemmlinie 1, dass ein aus der Öffnung 12 austretendes Faserband 14 sich bis zur Klemmlinie 1 nicht über deren seitliche Ausdehnung a (Breite der Klemmlinie 1) hinaus ausbreiten kann. Die seitliche Begrenzung für das Faserband 14 ist durch diese Anordnung innerhalb der Überlappungszone 15 der Seitenflächen 6' der Nut 6 und der Seitenflächen 7' des Flansches gewährleistet und ein Verklemmen von einzelnen Fasern aus dem Verband des Faserbandes 14 ist ausgeschlossen. Analog zeigt Fig. 4 die Verhältnisse bei treppenförmiger Ausgestaltung der Walzen 4, 5, wo sich die Seitenflächen 17,18 und 19, 20 mit geringem Spiel gegenüberliegen.

    [0011] Der stillstehende Trichter 10 bildet damit an keiner Stelle Teil der seitlichen Begrenzung des Spaltes 13. Es ist damit zum vornherein ausgeschlossen, dass allfällig doch einmal seitlich aus der Klemmlinie 1 austretende Fasern sich zwischen einem bewegten und einem stationären Teil der Vorrichtung verfangen können.

    [0012] Vorzugsweise wird der maximale Durchmesser der Öffnung 12 des Trichters 10 noch geringer als die seitliche Ausdehnung a der Klemmlinie 1, bzw. des Keilspaltes 13, gehalten. Um das Faserband 14 mit grösstmöglichem Querschnitt möglichst nahe an die Klemmlinie 1 heranführen zu können, ist der innerhalb der Überlappungszone 15 der Seitenflächen 6' 7', bzw. 17, 18 und 19, 20 verlaufende Teil der Trichterbohrung 16 zylindrisch angefertigt.

    [0013] Diese Ausbildungen und Massnahmen verhindern zum vornherein die Ausbreitung des Faserbandes 14 vor und während des Verdichtungsvorganges. Damit ist aber gleichzeitig die Gefahr des Austretens von Fasern in die stirnseitigen Bereiche 6', 7', bzw. 17, 18; 19, 20 der Walzen 2, 3, bzw. 4, 5 gebannt.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Komprimieren oder zum Ermitteln der Masse eines Faserbandes mit einem Paar gegeneinanderpressbaren Walzen, deren Peripherien derart ineinandergreifen, dass eine seitlich begrenzte Klemmzone entsteht sowie einem das Faserband zuführenden Trichter, dadurch gekennzeichnet, dass die Faseraustrittsöffnung (12) des Trichters (10) innerhalb des Bereiches des Keilspaltes (13) liegt, welcher begrenzt ist durch die Überlappungszone (15) der Seitenflächen (6', 7' bzw. 17, 18; 19,20) der Walzen (2, bzw. 4, 5).
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser der Faseraustrittsöffnung (12) des Trichters (10) geringer als die Länge a der Klemmlinie (1), bzw. die Breite a des Keilspaltes (13) ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrung des Trichters (10) innerhalb der Überlappungszone (15) einen zylindrischen Verlauf aufweist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Faserband (14) nach Austritt aus der Öffnung (12) des Trichters (10) keine weitere Führung durch Teile des Trichters (10) erfährt.
     


    Claims

    1. Device for continuously condensing, or for determining the mass of a fibre sliver comprising a trumpet feeling the fibre sliver and a pair of rolls, which can be pressed against each other and the peripheries of which interengage in such manner that a laterally confined clamping zone is created, characterised in that the fibre exit opening (12) of the trumpet (10) lies within the region of the converging space (13) which is defined by the zone of overlap (15) of the side faces (61, 71 or 17,18; 19,20) of the rolls (2, 3 or 4,5).
     
    2. Device according to claim 1 characterised in that the diameter of the fibre exit opening (12) of the trumpet (10) is less than the lenght a of the nip line (1) or than the width a of the converging space (13).
     
    3. Device according to claim 2 characterised in that the bore of the trumpet (10) has a cylindrical form within the zone of overlap (15).
     
    4. Device according to claim 1 characterised in that the fibre sliver (14) is not subjected to any further guidance by parts of the trumpet (10) after emerging from the opening (12) of the trumpet (10).
     


    Revendications

    1. Dispositif pour la compression ou la détection continue de la masse d'un ruban de fibres textiles, avec une paire de rouleaux pouvant être pressés l'un contre l'autre, dont les périphéries s'interpénètrent d'une manière telle qu'il en résulte une zone de pincement limitée latéralement, ainsi qu'avec un entonnoir d'amenée de ruban de fibres textiles, caractérisé par le fait que l'ouverture de sortie de fibres (12) de l'entonnoir (10) est située dans la zone de l'espace en coin (13), qui est limitée par la zone de recouvrement (15) des faces latérales (6', 7' respectivement 17, 18; 19,20) des rouleaux (2, 3 respectivement 4, 5).
     
    2. Dispositif selon revendication 1, caractérisé par le fait que le diamètre de l'ouverture de sortie de fibres (12) de l'entonnoir (10) est inférieur à la longueur a de la ligne de pincement (1), respectivement à la largeur a de l'espace en coin (13).
     
    3. Dispositif selon revendication 2, caractérisé par le fait que, dans la zone de recourvrement (15), le trou de l'entonnoir (10) possède une course cylindrique.
     
    4. Dispositif selon revendication 1, caractérisé par le fait que, après la sortie de l'ouverture (12) de l'entonnoir (10), le ruban de fibres textiles (14) ne reçoit plus aucun guidage de la part des parties de l'entonnoir (10).
     




    Zeichnung