(19)
(11) EP 0 093 841 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
14.05.1986  Patentblatt  1986/20

(21) Anmeldenummer: 83101536.7

(22) Anmeldetag:  18.02.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D03D 47/00

(54)

Lamellenkamm für Webmaschinen, insbesondere für den Webrotor von Reihenfachwebmaschinen, und Verfahren zu dessen Herstellung

Comb-like lamellae support for weaving machines, in particular for the weaving rotors of multiple longitudinal traversing shed weaving machines, and method of manufacturing them

Support de lames en forme de peigne pour métiers à tisser, en particulier pour le rotor de tissage de métiers à tisser multiphasé à foule linéaire et son procédé de fabrication


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE FR GB IT

(30) Priorität: 20.04.1982 CH 2377/82

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
16.11.1983  Patentblatt  1983/46

(71) Anmelder: MASCHINENFABRIK SULZER-RÜTI AG
CH-8630 Rüti (Zürich) (CH)

(72) Erfinder:
  • Steiner, Alois
    CH-8731 Rieden (CH)

(74) Vertreter: Gubler, Hans 
Hochgrütstrasse 18
CH-8472 Seuzach
CH-8472 Seuzach (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Lamellenkamm für Webmaschinen, insbesondere für den Webrotor von Reihenfachwebmaschinen, mit auf einem Träger angeordneten Lamellen und mit Fachhalteorganen für die Kettfäden, welche durch seitliche Lamellenvorsprünge gebildet sind.

    [0002] Dieser von der Anmelderin der vorliegenden Anmeldung vorgeschlagene Lamellenkamm kann zwar am Webrotor rasch und einfach ausgewechselt und mit geringem Aufwand und in kurzer Zeit hergestellt werden, dessen Anpassung an durch Artikelwechsel bedingte Änderungen der Teilung der Lamellen, d.h. mit anderen Worten an Änderungen der Kettdichte, ist aber immer noch relativ aufwendig.

    [0003] Denn da die Fachhalteorgane für die Kettfäden den Zwischenraum zwischen benachbarten Lamellen, die sogenannte Rohrweite, jeweils genau überbrücken müssen, müssen bei jeder Änderung dieser Rohrweite jeweils alle mit Fachhalteorganen versehenen Lamellen gegen solche ausgewechselt werden, bei denen die Vorsprünge genau um die neue Rohrweite von den Lamellen vorstehen. Ausserdem muss für jede für das Artikelspektrum der jeweiligen Weberei erforderliche Rohrweite ein kompletter Lamellensatz angeschafft und gelagert werden.

    [0004] Durch die Erfindung soll der eingangs beschriebene Lamellenkamm so verbessert werden, dass er an wechselnde Kettdichten und damit an wechselnde Rohrweiten angepasst werden kann, ohne dass die mit Fachhalteorganen versehenen Lamellen ausgewechselt zu werden brauchen.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass jedes Fachhalteorgan durch je einen Vorsprung der beiden das Fachhalteorgan einschliessenden Lamellen gebildet ist, welche Vorsprünge gegeneinander ragen, gemeinsam den Zwischenraum zwischen diesen Lamellen überbrücken und gegeneinander versetzt sind.

    [0006] Durch die erfindungsgemässe Ausbildung der Fachhalteorgane durch je zwei gegeneinander ragende und gegeneinander versetzte Vorsprünge kann die Rohrweite zwischen einem der Höhe eines der Vorsprünge und einem der Summe der Höhen beider Vorsprünge entsprechenden Wert stufenlos und beliebig verstellt werden. Im ersteren Fall überlappen sich die beiden Vorsprünge vollständig und im letzteren Fall fluchten ihre freien Stirnflächen miteinander. Wenn beispielsweise die Höhe jedes Vorsprungs 0,8 mm beträgt und in jedem Rohr zwei Kettfäden vorhanden sind, dann kann mit einem einzigen Lamellensatz ein Artikelspektrum zwischen etwa 20 und 10 Kettfäden pro Zentimeter abgedeckt werden. Zieht man die Kettfäden weniger dicht ein, beispielsweise nur einen Kettfaden pro Rohr, dann liegt das Artikelspektrum zwischen 20 und 5 Kettfäden pro Zentimeter.

    [0007] Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Herstellung des beschriebenen Lamellenkamms, bei welchem man die Lamellen auf den Träger aufsteckt, mit der gewünschten Teilung positioniert und anschliessend auf dem Träger fixiert.

    [0008] Da auf dem Webrotor einer Reihenfachwebmaschine stets mehrere, und zwar in der Regel mehr als zehn, derartige Lamellenkämme angeordnet sind, ist es erforderlich, dass diese möglichst genau identisch sind und insbesondere gleiche Länge aufweisen. Es ist aber von der Herstellung von Webblättern für einphasige Webmaschinen bekannt, dass diese praktisch nicht genau reproduzierbar sind, weil sich der geringste Fehler in der Dicke des dabei als Distanzelement verwendeten Drahtes und kleinste Unebenheiten der Blattzähne als Summenfehler auswirken, so dass auch «identische» Webblätter einer üblichen Breite von etwa 180 cm Unterschiede in der Grössenordnung von Millimetern aufweisen.

    [0009] Bei Lamellenkämmen für Reihenfachwebmaschinen besteht die gleiche Problematik, nur kommt noch dazu, dass bei deren Herstellung selbst die genauesten Lehren nicht hilfreich sind, weil die Rohrweite bei den bisher bekannten Lamellenkämmen durch die Breite der Fachhalteorgane festgelegt ist. Denn man kann das Rohr nicht enger als die Breite der Fachhalteorgane machen, weil dies die Fachhalteorgane verhindern. Aber selbstverständlich auch nicht weiter, da dann die Fachhalteorgane nicht mehr das gesamte Rohr überbrücken würden und die Kettfäden zwischen Fachhalteorgan und benachbarter Lamelle ohne Fachhalteorgan durchrutschen könnten.

    [0010] Der erfindungsgemässe Lamellenkamm, bei dem jedes Fachhalteorgan durch zwei gegeneinander ragende Vorsprünge gebildet ist, ermöglicht es nun erstmals, einen Lamellenkamm herzustellen, bei dem die Rohrweite nicht durch die Höhe der Fachhalteorgane festgelegt ist.

    [0011] Durch die Erfindung soll ein Herstellungsverfahren für einen derartigen Lamellenkamm angegeben werden, bei dem der genannte Summenfehler nicht mehr auftritt, der Lamellenkamm also genau reproduzierbar ist.

    [0012] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass man die Lamellen auf dem Träger unter Zuhilfenahme eines parallel zum Träger angeordneten Organs positioniert, welches Organ mit Führungsmitteln für die Lamellen versehen ist, wobei die Teilung der Führungsmittel der gewünschten Teilung der Lamellen entspricht.

    [0013] Durch die Verwendung des genannten Organs mit den Führungsmitteln für die Lamellen, wobei deren Teilung der gewünschten Teilung der Lamellen entspricht, kann auf jede Art von zwischen den Lamellen angeordneten Distanzelementen verzichtet werden, wodurch der genannte Summenfehler a priori ausgeschlossen ist. Wenn das Organ beispielsweise stangenartig ausgebildet und die Führungsmittel durch Nuten gebildet sind, dann kann es höchstens zu einem durch die für die Herstellung der Nuten verwendete Werkzeugmaschine bedingten Fehler kommen. Dieser wäre aber in jedem Fall vernachlässigbar klein und ausserdem für alle auf der gleichen Werkzeugmaschine bearbeiteten stangenartigen Organe gleich gross, so dass die Organe und damit die Lamellenkämme auch in diesem ungünstigeren Fall exakt gleich sind.

    [0014] Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine stirnseitige Ansicht eines Trägers mit zwei Lamellenkämmen in vergrössertem Massstab,

    Fig. 2 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles 11 von Fig. 1, und

    Fig. 3 eine schematische perspektivische Darstellung des Trägers von Fig. 1 mit drei darauf zu montierenden Lamellen.



    [0015] Die Figuren zeigen einen Lamellenkamm für den Webrotor einer Reihenfachwebmaschine, welcher aus einem Träger 1, aus einem Anschlagkamm 2 und aus einem Führungskamm 3 besteht, welche beide Kämme gegeneinander um eine halbe Teilung verschoben sind. Aufbau und Funktionsweise einer Reihenfachwebmaschine mit einem Webrotor werden als bekannt vorausgesetzt und hier nicht näher erläutert; es wird in diesem Zusammenhang auf das US Patent Nr. 4 290 458 verwiesen. In diesem Patent ist auch die gegenseitige Verschiebung der beiden Kämme 2 und 3 um eine halbe Teilung ausführlich beschrieben.

    [0016] Da an einer Reihenfachwebmaschine grundsätzlich jedes bekannte Schusseintragssystem verwendet werden kann und der in den Figuren dargestellte Lamellenkamm nicht auf ein bestimmtes Schusseintragssystem beschränkt oder für dieses spezifisch ist, wird auf dieses ebenfalls nicht eingegangen. Für ein besonders geeignetes Schusseintragssystem mit Luft wird auf die US-PS 4 484 603 der Anmelderin der vorliegenden Anmeldung verwiesen.

    [0017] Gemäss den Figuren besteht der Anschlagkamm 2 aus Anschlaglamellen 4 zum Anschlagen der Schussfäden und der Führungskamm 3 aus Führungslamellen 5 für die Kettfäden. Die Führungslamellen 5 sind mit Fachhalteorganen versehen, welche die Hoch- und Tieffachstellung der Kettfäden festlegen und die Kettfäden über deren gesamten Umschlingungswinkel am Webrotor in ihrer Hoch-oder Tieffachstellung halten.

    [0018] In Fig. 2, in welcher die einzelnen Lamellen übertrieben dick eingezeichnet sind, ist das Rohr zwischen zwei benachbarten Führungslamellen 5 mit B und dasjenige zwischen zwei benachbarten Anschlaglamellen 4 mit C bezeichnet und man sieht die gegenseitige Verschiebung der beiden Lamellenkämme 2 und 3 (Fig. 1) mit den Lamellen 4 bzw. 5 um eine halbe Rohrweite. Darstellungsgemäss befinden sich in jedem Rohr jedes der beiden Lamellenkämme zwei Kettfäden K, im Rohr B zwischen zwei Führungslamellen 5 befinden sich beide Kettfäden K gemeinsam entweder in der Hoch- oder in der Tieffachstellung, im Rohr C zwischen zwei Anschlaglamellen 4 befindet sich jeweils ein Kettfaden K in der Hoch-und der andere in der Tieffachstellung. Diese Darstellung entspricht einer doppelstichigen Leinwandbindung.

    [0019] Die Fachhalteorgane für die Kettfäden K sind durch von den Führungslamellen 5 seitlich wegragende Vorsprünge gebildet. Jede Führungslamelle 5 ist mit einem als Fachhalteorgan für die Hochfachstellung dienenden ersten Vorsprung 6 oder 6' sowie mit einem als Fachhalteorgan für die Tieffachstellung dienenden zweiten Vorsprung 7 oder 7' versehen. Der erste Vorsprung 6, 6' ist durch eine umgebogene Partie an einer Kante der Führungslamellen 5 gebildet, der zweite Vorsprung 7, 7' ist dadurch gebildet, dass aus den Führungslamellen 5 eine Art von Fenster an drei Kanten ausgestanzt und um seine vierte Kante umgebogen ist. Da die Fachhalteorgane für die Hoch- und Tieffachstellung stets in verschiedenen Rohren angeordnet sind, ragen die ersten und zweiten Vorsprünge 6, 6' bzw. 7, 7' jeweils nach verschiedenen Seiten von den Führungslamellen 5 weg.

    [0020] Jedes Fachhalteorgan ist je durch zwei an den das jeweilige Rohr begrenzenden Führungslamellen 5 angeordnete erste oder zweite Vorsprünge 6, 6' bzw. 7, 7' gebildet. Die beiden jeweils ein Fachhalteorgan bildenden Vorsprünge ragen gegeneinander (Fig. 2, 3) und sind in der Kettrichtung, welche etwa der Richtung des Pfeiles 11 von Fig. 1 entspricht, gegeneinander versetzt. Der genannte Lamellenkamm 3 setzt sich somit aus zwei Arten von Führungslamellen 5 zusammen: aus Führungslamellen 5 mit einem ersten Vorsprung 6 entgegen der Schussrichtung A und mit einem zweiten Vorsprung 7 in Schussrichtung A und aus Führungslamellen 5 mit einem ersten Vorsprung 6' in Schussrichtung A und mit einem zweiten Vorsprung 7' entgegen der Schussrichtung A.

    [0021] Die Ausbildung der Fachhalteorgane durch je zwei gegeneinander ragende und gegeneinander versetzte Vorsprünge 6, 6' oder 7, 7' ermöglicht die Verwendung eines einzigen Lamellensatzes für verschiedene Rohrweiten, indem die Rohrweite durch Verschieben der Führungslamellen 5 von einem Minimalwert, bei dem die Vorsprünge 6, 7; 6', 7' der einen Führungslamelle 5 mit ihrer freien Stirnseite jeweils an die benachbarten Führungslamellen 5 anstossen, sich also maximal überlappen, bis zu einem Minimalwert, bei dem die genannten Stirnseiten miteinander fluchten oder die Vorsprünge 6, 7; 6', 7' sich gerade noch überlappen.

    [0022] Der Träger 1 für die Lamellenkämme 2, 3 (Fig. 1) besteht darstellungsgemäss aus zwei zueinander parallelen, über die Webbreite reichenden Schienen 8 und 9, von denen die eine mit einem Schwalbenschwanz 10 versehen ist. Der Schwalbenschwanz 10 ist zum Einschub in eine entsprechende Nut am Mantel des Webrotors (nicht dargestellt) vorgesehen. Die den Schwalbenschwanz 10 tragende Schiene 8 ist verteilt über ihre Länge in Abständen von etwa 3 bis 10 cm mit Gewindebohrungen 11 versehen, in welche je eine versenkte Schraube 12 eingeschraubt ist, welche mit ihrem einen Ende aus der Schiene 8 ragt und gegen die Schiene 9 drückt. Durch Verdrehen der Schrauben 12 kann der Abstand zwischen den beiden Schienen 8 und 9 und damit der Querschnitt des Trägers 1 verstellt werden.

    [0023] Jede Lamelle 4 und 5 weist zwei Befestigungsschenkel 13 oder 14 auf, welche ein die Schienen 8 und 9 teilweise umgreifendes Maul 15 bzw. 16 umschliessen. Das Maul 15, 16 jeder Lamelle 4 bzw. 5 ist am Ende jedes Befestigungsschenkels 13 und 14 durch je einen Vorsprung 17 bzw. 18 begrenzt. Die Vorsprünge 17 und 18 sind zum Einrasten an zwei einander diagonal gegenüberliegenden Kanten der beiden Schienen 8 und 9 vorgesehen. Die Weite des Mauls 15 und 16 und der Querschnitt der Schienen 8 und 9 sind so dimensioniert, dass bei gelockerten Schrauben 12, also bei geringem gegenseitigem Abstand der beiden Schienen 8 und 9, die Lamellen 4, 5 mit den Befestigungsschenkeln 13 bzw. 14 über die Schienen 8, 9 gesteckt und anschliessend durch Verstellen der Schrauben 12 fixiert werden können. Dabei ist die senkrecht zu den Schrauben 12 verlaufende Innenkante des einen Befestigungsschenkels 13 oder 14 gleich lang wie die entsprechende Abmessung der Schiene 9 und die parallel zu den Schrauben 12 verlaufende Innenkante des anderen Befestigungsschenkels 13 oder 14 ist länger als die Summe der entsprechenden Dimensionen der beiden Schienen 8 und 9.

    [0024] Jeder durch die Schienen 8, 9 gebildete Träger 1 trägt zwei gegeneinander um eine halbe Teilung oder Rohrweite B oder C verschobene Lamellenkämme 2 und 3 (Fig. 1) mit Anschlaglamellen 4 bzw. Führungslamellen 5. Dabei sind die Befestigungsschenkel 13 und 14 der beiden Lamellenarten so orientiert, dass die zu den Schrauben 12 parallelen Befestigungsschenkel der einen Lamellenart die Schienen 8, 9 an deren einer und die gleichen Befestigungsschenkel der anderen Lamellenart die Schienen 8, 9 an deren anderer Seitenwand umgreifen.

    [0025] Die Herstellung der Lamellenkämme erfolgt in der Weise, dass ausserhalb der Webmaschine die einzelnen Lamellen 4 und 5 auf ein Paar Schienen 8, 9 mit einer der Länge des Webrotors entsprechenden Länge gesteckt werden. Dabei sind die Schrauben 12 so weit gelockert, dass das Aufstecken mühelos erfolgen kann. Wie den Fig. 2 und 3 entnommen werden kann, wird abwechselnd eine Anschlaglamelle 4 und eine Führungslamelle 5 aufgesteckt, bei den letzteren abwechselnd eine Führungslamelle 5 mit Vorsprüngen 6, 7 und eine mit Vorsprüngen 6', 7'.

    [0026] Sobald die Lamellen 4 und 5 über eine etwa dem Abstand zwischen zwei benachbarten Schrauben 12 entsprechende Länge auf die Schienen 8 und 9 aufgesteckt sind, wird die betreffende Schraube 12 angezogen, wodurch die Lamellen 4, 5 auf den Schienen 8, 9 festgeklemmt werden. Auf diese Weise können die Lamellen fortlaufend aufgesteckt und die Lamellenkämme fortlaufend fixiert werden.

    [0027] Vor dem Fixieren der Lamellen 4, 5 müssen diese auf den Schienen 8, 9 unter genauer Einhaltung ihres gegenseitigen Abstandes, der Rohrweite oder Teilung, positioniert werden. Diese Positionierung erfolgt unter Zuhilfenahme von parallel zum Träger 1 angeordneten stangenartigen Organen, welche mit Führungsmitteln für die Lamellen versehen sind, wobei die Teilung der Führungsmittel der gewünschten Teilung der Lamellen entspricht. Diese Organe sind vorzugsweise durch Zahnstangen gebildet, deren Zähne die gewünschte Teilung und ein dreieckiges oder trapezförmiges Profil aufweisen. Diese Zahnstangen können Bestandteil einer Lehre bilden und in dieser zusammen mit dem Träger 1 eingespannt sein und zwar derart, dass die Zahnstangen gegenüber dem Träger 1 so positioniert sind, dass die Lamellen 4 und 5 nach dem Aufstecken auf den Träger 1 jeweils gerade mit ihrer in Fig. 1 oberen Aussenkante mit ihrer Zahnstange in Eingriff stehen. Die so positionierten Lamellen 4 und 5 können dann durch ein geeignetes, durch Hitze oder eine Flüssigkeit lösliches Klebemittel mit den Schienen 8, 9 verklebt werden. Soll die Teilung der Lamellenkämme geändert werden, dann kann die Klebeverbindung durch Einwirkung von Hitze oder des Lösungsmittels gelöst werden.

    [0028] In den Figuren ist ein anderes Beispiel der Anordnung der Zahnstangen dargestellt, und zwar sind diese in den Träger 1 eingebettet. Darstellungsgemäss ist die Stange 9 an ihrer der Innenkante des senkrecht zu den Schrauben 12 verlaufenden Befestigungsschenkels 13 oder 14 benachbarten Aussenfläche mit zwei parallelen Längsnuten 19 und 20 versehen und die Stange 8 weist an ihren beiden parallel zu den Schrauben 12 liegenden Seitenflächen je eine Längsnut 21, 22 auf. Jede der Nuten 19 bis 22 ist zur Aufnahme einer über die gesamte Länge des Trägers 1 und damit über die Webbreite reichenden Zahnstange 23 bis 26 vorgesehen und zwischen dem Boden jeder Nut 19 bis 22 und ihrer Zahnstange 23 bis 26 ist je eine elastische Einlage, darstellungsgemäss eine Gummischnur 27 bis 30 von etwa 2 mm Durchmesser angeordnet.

    [0029] Für jeden Lamellenkamm 2, 3 (Fig. 1 ist je ein Paar von Zahnstangen 23, 26 bzw. 24, 25 vorgesehen, in welchem die Lamellen 4 oder 5 jeweils im Bereich ihrer beiden Vorsprünge 17 bzw. 18 geführt sind. An der Innenkante ihres senkrecht zu den Schrauben 12 verlaufenden Innenschenkels weisen die Lamellen 4, 5 jeweils eine Abstufung 31 bzw. 32 auf, mit welcher sie die der jeweils anderen Lamelle 5 oder 4 zugeordnete Zahnstange 24 bzw. 23 von aussen umgreifen und dadurch nicht in Kontakt mit deren jeweils vom Träger 1 nach aussen ragenden Verzahnung gelangen können.

    [0030] Die Tiefe der Nuten 19 bis 22, die Höhe der Zahnstangen 23 bis 26 und die Höhe von deren Verzahnung sowie die Dicke der Gummischnüre 27 bis 30 sind so aufeinander abgestimmt, dass die Zähne der Zahnstangen vor dem Aufstecken der Lamellen 4, 5 auf den Träger 1 die mit Nuten 19 bis 22 versehenen Seitenflächen der Schienen 8, 9 geringfügig überragen. Dadurch erfolgt das Aufstecken der Lamellen 4, 5 gegen den Druck der Gummischnüre 27 bis 30 und diese pressen die Verzahnung der Zahnstangen 23 bis 26 voll gegen und zwischen die Lamellen 4, 5, wodurch diese stets sicher positioniert sind.

    [0031] Dadurch, dass die Zahnstangen 23 bis 26 über die gesamte Webbreite reichen, sind die Lamellen 4, 5 ohne jeden Summenfehler positioniert, d.h. fehlerhafte Einflüsse durch Abweichungen in der Dicke oder Planität der Lamellen 4, 5 können sich nicht aufsummieren. Es könnte sich lediglich ein Fehler der Werkzeugmaschine auswirken, auf der die Verzahnung hergestellt wurde. Aber dies ist einerseits sehr unwahrscheinlich und anderseits erst noch ohne Einfluss, weil ein derartiger Fehler bei allen Zahnstangen 23 bis 26 eines Fertigungsloses gleich wäre.

    [0032] Wenn bei einem Artikelwechsel die Rohrweite geändert werden muss, dann brauchen lediglich die Zahnstangen 23 bis 26 ausgewechselt zu werden. Die Lamellen 5 mit den Fachhalteorganen können wegen der einander überlappenden Vorsprünge 6, 6' und 7, 7 in weiten Grenzen an die neue Rohrweite angepasst werden, die Lamellen 4 brauchen ebenfalls nur neu positioniert zu werden. Selbstverständlich brauchen die Vorsprünge 6, 6'; 7, 7' nicht unbedingt in Kettrichtung, sondern können auch in bezogen auf den Webrotor radialer Richtung gegeneinander versetzt sein. In diesem Fall würden die Vorsprünge 6, 6' oder 7, 7' jeweils übereinander liegen.


    Ansprüche

    1. Lamellenkamm für Webmaschinen, insbesondere für den Webrotor von Reihenfachwebmaschinen, mit auf einem Träger angeordneten Lamellen und mit Fachhalteorganen für die Kettfäden, welche durch seitliche Lamellenvorsprünge gebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Fachhalteorgan durch je einen Vorsprung (6, 6'; 7, 7') der beiden das Fachhalteorgan einschliessenden Lamellen (5) gebildet ist, welche Vorsprünge gegeneinander ragen, gemeinsam den Zwischenraum zwischen diesen Lamellen überbrücken und gegeneinander versetzt sind.
     
    2. Lamellenkamm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge (6, 6'; 7, 7') in Kettrichtung gegeneinander versetzt sind.
     
    3. Lamellenkamm nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluchtlinien der freien Stirnseiten der Vorsprünge (6, 7; 6', 7') einander überlappen.
     
    4. Lamellenkamm nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge (7, 7') in der Art eines aus den Lamellen (5) herausgeklappten etwa rechteckigen Fensterflügels ausgebildet sind, welche an drei Kanten ausgestanzt und um seine vierte Kante umgebogen ist.
     
    5. Lamellenkamm nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Träger (1) der Lamellen (5) ein Positionierorgan angeordnet ist, weiches Führungsmittel für die Lamellen aufweist, deren Teilung der gewünschten Teilung (B, C) der Lamellen entspricht.
     
    6. Lamellenkamm nach Anspruch 5, dessen Träger durch zwei parallele, über die Webbreite reichende Schienen gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Positionierorgan durch eine in einer Schiene (8, 9) gelagerte, über die Webbreite reichende Stange (23 bis 26) gebildet ist und die Führungsmittel nutenartig ausgebildet sind.
     
    7. Lamellenkamm nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stange (23 bis 26) als Zahnstange mit quer zur Stangenlängsrichtung verlaufenden Zähnen ausgebildet ist, welche Zähne die genannten Führungsmittel bilden und zum Eingriff mit den Lamellen (5) vorgesehen sind.
     
    8. Verfahren zur Herstellung des Lamellenkamms nach Anspruch 1, bei welchem man die Lamellen auf den Träger aufsteckt, mit der gewünschten Teilung positioniert und anschliessend auf dem Träger fixiert, dadurch gekennzeichnet, dass man die Lamellen (4, 5) auf dem Träger (1) unter Zuhilfenahme eines parallel auf dem Träger angeordneten Organs positioniert, welches Organ mit Führungsmitteln für die Lamellen versehen ist, wobei die Teilung der Führungsmittel der gewünschten Teilung (B, C) der Lamellen entspricht.
     
    9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man als Organ für die Positionierung der Lamellen (4, 5) für jede Reihe (2, 3) von Lamellen eine über die Webbreite reichende Zahnstange (23 bis 26) verwendet und deren Verzahnung als Führungsmittel für die Lamellen benützt, wobei man die Zahnstange mit ihrer Verzahnung elastisch gegen eine Kante der Lamellen andrückt.
     
    10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass man die Lamellen (4, 5) in ihrer durch die Zahnstange positionierten Lage auf dem Träger (1) durch ein durch Hitze oder ein Lösungsmittel lösbares Befestigungsmittel fixiert und nach der Fixierung die Zahnstange entfernt.
     


    Claims

    1. A lamella reed for weaving machines, more particularly for the weaving rotor of series shed weaving machines, the reed comprising lamellae disposed on a carrier and shed-holding elements for the warp yarns, such elements being formed by lateral lamella projections, characterised in that each shed-holding element is formed by a projection (6, 6'; 7, 7') from each of the two lamellae (5) which lie on each side of the shed-holding element, such projections extending towards one another, together bridging the gap between the lamellae and being staggered relatively to one another.
     
    2. A reed according to claim 1, characterised in that the projections (6, 6'; 7, 7') are staggered relatively to one another in the warp direction.
     
    3. A reed according to claim 2, characterised in that the lines joining the free end faces of the projections (6, 7; 6', 7') overlap one another.
     
    4. A reed according to claim 3, characterised in that the projections (7, 7') resemble substantially rectangular window casements which have been hinged out from the lamellae (5), punched out on three sides and bent round on their fourth sides.
     
    5. A reed according to any of claims 1 to 4, characterised in that the carrier (1) of the lamellae (5) has disposed on it a positioning element having guide means for the lamellae whose pitch corresponds to the required pitch (B, C) of the lamellae.
     
    6. A reed according to claim 5 having a carrier in the form of two parallel rails which extend over the weaving width, characterised in that the positioning element is a rod (23 to 26) which is mounted in a rail (8, 9) and extends over the weaving width and the guide means are groove-like.
     
    7. A reed according to claim 6, characterised in that the rod (23 to 26) is a toothed rack having teeth which extend transversely of its length and which form the guide means and which are adapted to engage with the lamellae (5).
     
    8. A method of producing the lamella reed according to claim 1, in which the lamellae are placed on the carrier, positioned at the required pitch, then secured on the carrier, characterised in that the lamellae (4, 5) are positioned on the carrier (1) with the aid of an element disposed parallel to the carrier (1), such element having guide means for the lamellae, the pitch of the guide means corresponding to the required pitch (B, C) of the lamellae.
     
    9. A method according to claim 8, characterised in that a toothed rack (23 to 26) which extends over the weaving width is used as the element for positioning the lamellae (4, 5) for each row (2, 3) of lamellae and the teeth of such rack are used as guide means for the lamellae, the toothed rack pressing resiliently by way of its toothing against an edge of the lamellae.
     
    10. A method according to claim 9, characterised in that the lamellae (4, 5) are secured in their rack- determined position on the carrier (1) by a securing means releasable by heat or a solvent and after the securing the toothed rack is removed.
     


    Revendications

    1. Peigne à lamelles destiné à des métiers à tisser, en particulier destiné au rotor de tissage de métiers à tisser à foule en série, comprenant des lamelles disposées sur un support et des organes de maintien de la foule pour les fils de chaîne, qui sont formés de saillies latérales en lamelles, caractérisé en ce que chaque organe de maintien de foule estformé par une saillie respective (6, 6'; 7, 7') des deux lamelles (5) enfermant l'organe de maintien de foule, lesdites saillies se dressant l'une contre l'autre, chevauchant en commun l'espace intermédiaire entre ces lamelles et étant décalées l'une par rapport à l'autre.
     
    2. Peigne à lamelles selon la revendication 1, caractérisé en ce que les saillies (6, 6'; 7, 7') sont décalées l'une par rapport à l'autre dans la direction de chaîne.
     
    3. Peigne à lamelles selon la revendication 2, caractérisé en ce que les lignes de niveau des côtés frontaux libres des saillies (6, 7; 6', 7') se chevauchant mutuellement.
     
    4. Peigne à lamelles selon la revendication 3, caractérisé en ce que les saillies (7, 7') sont conformées à la manière du battant d'une croisée à peu près rectangulaire venant des lamelles (5), qui est produit par estampage sur trois arêtes et qui est courbé sur sa quatrième arête.
     
    5. Peigne à lamelles selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce qu'on dispose sur le support (1) des lamelles (5) un organe de positionnement qui présente des moyens de guidage pour les lamelles dont la subdivision correspond à la subdivision désirée (B, C) des lamelles.
     
    6. Peigne à lamelles selon la revendication 5, dont le support est formé par deux rails parallèles s'étendant sur la largeur du métier, caractérisé en ce que l'organe de positionnement est formé par une tige (23 à 26) s'étendant sur la largeur du métier et montée dans un rail (8, 9), et en ce que les moyens de guidage sont du type rainures.
     
    7. Peigne à lamelles selon la revendication 6, caractérisé en ce que la tige (23 à 26) est conformée comme une tige dentée ayant des dents s'étendant transversalement par rapport à la direction longitudinale de cette tige, et qui forment lesdits moyens de guidage mentionnés et sont prévues pour contacter les lamelles (5).
     
    8. Procédé pour fabriquer le peigne à lamelles selon la revendication 1, dans lequel on installe les lamelles sur le support, on les positionne selon la subdivision désirée et ensuite on les fixe sur le support, caractérisé par le positionnement des lamelles (4, 5) sur le support (1) à l'aide d'un organe disposé en parallèle sur le support et qui est muni de moyens de guidage pour les lamelles, la subdivision des-moyens de guidage correspondant à la subdivision désirée (B, C) des lamelles.
     
    9. Procédé selon la revendication 8, caractérisé par l'utilisation, pour le positionnement des lamelles (4, 5) pour chaque rangée (2, 3) de lamelles, du motif denté (23 à 26) s'étendant sur la largeur du métier, et par l'emploi de sa denture comme moyen de guidage pour les lamelles, la tige dentée exerçant alors une pression élastique par sa denture contre une arête des lamelles.
     
    10. Procédé selon la revendication 9, caractérisé par la fixation des lamelles (4, 5) dans leur position réglée par la tige dentée sur le support (1) par un moyen de fixation libérable par la chaleur ou par un moyen de déblocage, et l'enlèvement de la tige dentée après fixation.
     




    Zeichnung