[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine alphanumerische Anzeigeanlage, bei
welcher die einzelnen Zeichen aus wahlweise sichtbar gemachten Segmenten zusammengesetzt
sind. Solche Anzeigeanlagen sind insbesondere aus der Technik der Anzeige mit Hilfe
von Flüssigkristallen oder von Elektro-Lumineszenz bekannt geworden. Die bekannten
Anlagen lassen sich dabei in bezug auf die Formgebung und Anordnung der Segmente grundsätzlich
in die zwei, in den Figuren 1 einerseits und 2 und 3 anderseits dargestellten Ausführungen
einteilen.
[0002] Die Figur 1 zeigt eine bekannte Ausführung mit 5 x 7 = 35 in einer Matrix-Form angeordneten
quadratischen Segmenten.
[0003] Die Figuren 2 und 3 zeigen je eine andere bekannte Ausführung mit 16 bzw. 7 linienförmigen,
d.h. je eine bevorzugte Achsrichtung aufweisenden Segmenten, wobei sich die Ausführung
gemäss Figur 3 ausschliesslich zur Darstellung von Zahlen eignet. Bei den drei bekannten
Ausführungen werden die einzelnen Segmente vorzugsweise über individuelle Leitungen
einzeln angesteuert.
[0004] Die mit der Ahordnung gemäss Figur 1, d.h. mit durch gleichartige Segmente ohne bevorzugte
Achsrichtung dargestellten Zeichen, sind zwar in ihrer Form der gewohnten Form der
Zeichen ziemlich gut angenähert. Sie sind aber schlecht lesbar, weil bei der Darstellung
von schräg verlaufenden Linien die sichtbaren Segmente einander nur an den Spitzen
berühren, wodurch der Eindruck von unterbrochenen Linien entsteht.
[0005] Bei den Anordnungen gemäss den Figuren 2 und 3, d.h. mit durch linienförmige und
damit eine bevorzugte Achsrichtung aufweisende Segmente dargestellte Zeichen stossen
die verschiedenen benachbarten Segmente fast ausnahmslos längs Linien aneinander,
wodurch diese Anordnungen den Nachteil I von Unterbrüchen nicht aufweisen. Die angezeigten
Zeichen sind jedoch sehr stark stilisiert, und es können ausser Ziffern und grossen
Buchstaben keine weitern Zeichen dargestellt werden. Die dargelegten Beschränkungen
in der Formgebung der anzuzeigenden Zeichen haben zur Folge, dass die Zeichen zwar
von geübten Personen ohne Schwierigkeiten zu lesen, für Anzeigen in Bahnhöfen, Flughäfen
und Schaufenstern jedoch ungeeignet sind, da Personen, denen diese Zeichen ungewohnt
sind, sie nur schlecht erkennen können.
[0006] Nach dem in Figur 1 dargestellten Prinzip kann zwar durch Erhöhung der Zahl der Segmente
die Lesbarkeit theoretisch beliebig gesteigert werden, wobei jedoch ein stark erhöhter
Aufwand inkauf genommen werden muss. Die Zahl der Zuleitungen kann zwar verringert
werden, sofern die Segmente nicht einzeln, sondern als Kreuzungspunkte von Zeilen-
und Kolonnen-Elektroden matrixartig zeitlich nacheinander angesteuert werden. Eine
solche Matrixsteuerung weist jedoch den Nachteil auf, dass auch die Segmente, die
unsichtbar bleiben sollen, schwach sichtbar werden, was den Kontrast und damit die
Erkennbarkeit der Zeichen vermindert. Sofern jedoch, um einen guten Kontrast zu gewährleisten,
die einzelnen Segmente einzeln gesteuert und dabei die Zuleitungen zu den Segmenten
in die gleiche Ebene wie die Elektroden gelegt werden müssen, müssen die Zuleitungen
für die im Innern der Matrix befindlichen Segmente zwischen den Rändern der Segmente
am Rande der Matrix hindurchgeführt werden. Mit zunehmender Anzahl von Segmenten und
damit abnehmender Fläche pro Segment ergibt sich damit die Notwendigkeit, eine wachsende
Zahl von Zuleitungen zwischen bestimmten Segmenten unterzubringen. Die betreffenden
Zwischenräume müssen damit breiter gewählt werden, wodurch das Verhältnis zwischen
Segmentflächen und Zwischenräumen und damit auch das Gesamtbild des Zeichens ungünstig
beeinflusst wird.
[0007] Mit der Erfindung wird nun die Aufgabe gelöst, mit einer verhältnismässig kleinen
Zahl von Segmenten sowohl grosse als auch kleine Buchstaben und einzelne Sonderzeichen
derart darzustellen, dass sie für jedermann leicht lesbar sind. Die Erfindung gründet
sich dabei auf der Erkenntnis, dass die Segmente nicht nach bisheriger Gewohnheit
entweder als mehr oder weniger breite Linie oder als gleichartige, matrixartig angeordnete
Flächen gewählt werden müssen. Sie betrifft eine alphanumerische Anzeigeanlage nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass mindestens
drei verschiedene Grundformen von Segmenten verwendet sind.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Segmente derart angeordnet,
dass innerhalb jedes angezeigten Zeichens alle gegenseitig benachbarten Segmente längs
einer Linie aneinander stossen.
[0009] Die Erfindung wird nun anhand von zwei Ausführungsbeispielen dargelegt.
[0010] Die Figur 4 zeigt dabei die Segmenteinteilung gemäss dem ersten Beispiel und einige
ausgewählte Zeichen, welche mit dieser Segmenteinteilung gebildet werden können.
[0011] Die Figur 5 zeigt die Segmenteinteilung gemäss dem zweiten Beispiel und einige ausgewählte
Zeichen, welche mit dieser Segmenteinteilung gebildet werden könnten.
[0012] Die insgesamt 62 Segmente der Ausführung gemäss Figur 4 weisen gerade Umrisslinien
auf und sind - vorwiegend unregelmässige - Flächen mit drei, vier, fünf, sechs oder
acht Ecken. Die Leitungen, durch welche die Segemente angesteuert werden und die zum
Teil I zwischen den Segementen verlaufen, sind nicht dargestellt. In den Zonen zwischen
zwei Segmenten verlaufen höchstens 4 solche Leitungen, wobei diese parallelen Leitungen
nach dem heutigen Stand der Technik auf einem nur 1 mm breiten Raum zwischen zwei
Segmenten untergebracht werden können. Dies stört bei der Darstellung von Zeichen
mit einer Höhe von ungefähr 10 cm nur wenig. Bei kleineren Zeichen kann der genannte
Mindestabstand zwar noch etwas verkleinert werden, fällt aber trotzdem stärker ins
Gewicht. Sofern die Anzeige undurchsichtig sein kann, können die Zuleitungen zu den
Segmenten auf der Rückseite der Anzeigeelemente zugeführt werden, wobei der Abstand
der Ränder der Segmente kleiner gewählt werden kann und die Leitungen zu den Segmenten
ohne besondere Präzisionsanforderungen geführt werden können. Die 64 Segmente der
Ausführung gemäss Figur 5 weisen teils gerade, teils kreisförmige Umrisse auf. Wie
bei der Ausführung gemäss Figur 4 sind die meisten Segmente unregelmässig geformt
und weisen Flächen mit zwei, drei, vier oder fünf Ecken auf.
[0013] Sofern die Ausführung gemäss Figur 4 mit derjenigen gemäss Figur 5 verglichen wird,
ergibt sich, dass mit der Anordnung gemäss Figur 4 die einen Zeichen und mit der Anordnung
gemäss Figur 5 andere besser dargestellt t werden können. Für einen grossen Teil der
Zeichen sind lediglich kleine ästhetische Unterschiede zwischen den beiden Darstellungensarten
festzustellen, und die Wahl zwischen der einen und der anderen Ausführung läuft zu
einem grossen Teil auf eine diesbezügliche Beurteilung hinaus.
[0014] Der Vergleich zwischen den Figuren 4 und 5 einerseits und den Figuren 1 bis 3 anderseits
zeigt, dass die Lesbarkeit und ästhetische Wirkung in der erfindungsgemässen Ausführung
wesentlich besser ist als in den Ausführungen gemäss dem Stand der Technik, wobei
diese günstige Wirkung allerdings mit etwas mehr als der doppelten bzw. dreifachen
Zahl von Segmenten erreicht wird. Obwohl Lesbarkeit und Aesthetik nicht in Zahlen
ausgedrückt werden können, darf behauptet werden, dass die Steigerung der Wirkung
bei den erfindungsgemässen Ausführungen gegenüber dem Stand der Technik grösser ist
als der durch die vermehrte Zahl von Segmenten bedingte Aufwand. Ausser Lesbarkeit
und Aesthetik ist noch zu berücksichtigen, dass die Anzahl der verschiedenen anzuzeigenden
Zeichen bei den Ausführungen nach der Erfindung wesentlich grösser ist als nach dem
Stand der Technik.
[0015] Bei den erfindungsgemässen Ausführungen könnten mit einer Anordnung einer noch grösseren
Zahl von Segmenten die Lesbarkei t und der ästhetische Eindruck noch gesteigert und
insbesondere die Zahl von anzuzeigenden Zeichen mit fremden Akzenten und von sonstigen
Sonderzeichen vergrössert werden. Mit einer vergrösserten Zahl von Segmenten müssten
jedoch dieselben Nachteile in Kauf genommen werden, auf welche im Zusammenahng mit
der matrixartigen Anordnung gemäss Figur 1 hingewiesen wurde.
[0016] Die beiden gewählten Ausführungsbeispiele stellen somit gute Kompromisse zwischen
der Anzahl der Segmente einerseits, der Lesbarkeit und der ästhetischen Wirkung anderseits
dar, wobei die Erfindung natürlich in keiner Weise an diese beiden Ausführungsbeispiele
gebunden ist.
1. Alphanumerische Anzeigeanlage mit einem für jedes anzuzeigende Zeichen vorhandenen
Satz von je in einen sichtbaren und einen unsichtbaren Zustand steuerbaren Segmenten,
wobei jedes angezeigte Zeichen aus einer Kombination von aus dem genannten Satz ausgewählten,
im sichtbaren Zustand befindl ichen, je eine Fläche ohne bevorzugte Achsrichtung darstellenden
Segmenten zusammengesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens drei verschiedene
Grundformen von Segmenten verwendet sind.
2. Anzeigeanlage nach Patentanspruch 1, gekennzeichnet durch eine derartige Anordnung
der Segmente, dass innerhalb jedes angezeigten Zeichens alle gegenseitig benachbarten
Segmente längs einer Linie aneinander stossen.
3. Anzeigeanlage nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass drei-, vier-,
fünf-, sechs- und achteckige Segmente mit geradlinigen Umrissen verwendet sind.
4. Anzeigeanlage nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Segmente mit
zum Teil kreisbogenförmigen und zum Teil geradlinigen Umrissen verwendet sind und
dass diese Segmente zwei, drei, vier oder fünf Ecken aufweisen.
5. Anzeigeanlage nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass insgesamt 62
Segmente pro anzuzeigendes Zeichen vorhanden sind.
6. Anzeigeanlage nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass insgesamt 64
Segmente pro anzuzeigendes Zeichen vorhanden sind.