[0001] Die Erfindung betrifft ein Arbeitsverfahren zum Betreiben eines Kupolofens, insbesondere
eines Heißwind-Kupolofens, der mit einer feuerfesten Ausrüstung für einen mehrtägigen
oder mehrwöchigen Betrieb ausgestattet ist, bei dem ein saurer schlackebildender Zuschlagstoff
zugegeben wird.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Einrichtung zum Betreiben eines Kupolofens,
insbesondere eines Heißwind-Kupolofens, der mit einer feuersten Ausrüstung für einen
mehrtägigen oder mehrwöchigen Betrieb ausgerüstet ist, mit der ein saurer schlackenbildender
Zuschlagstoff zugegeben wird.
[0003] Der Kupolofen ist ein seit langem bekannter und insbesondere in Gießereien häufig
eingesetzter Schachtofen, der zum Erschmelzen von flüssigem Gießerei-Roheisen aus
festen Roheisennasseln, Stahlschrott, Gußbruch und Kreislaufstoffen des Gießereibetriebes
dient und mit Koks als Brennstoff arbeitet. Es werden vorwiegend die folgenden drei
Arten des Heißwind-Kupolofens eingesetzt:
- der Heißwind-Kupolofen, der mit einer täglich neu zugestellten sauren Stampfmasse
ausgekleidet ist und bei dem die Winddüsen als Öffnung in der feuerfesten Ausmauerung
ausgebildet sind. Dieser Kupolofen führt häufig zu einer unvollständigen Verbrennung
des Kokses und zeichnet sich daher durch einen relativ hohen CO-Gehalt in dem Gichtgas
aus. Die unvollständige Verbrennung wird durch die ungenügende Zufuhr von Verbrennungsluft
in das Ofeninnere verursacht. Die in dem oberen Ofenschacht befindlichen metallischen
Einsatzstoffe werden durch die reduzierende Atmosphäre im Ofenschacht verhältnismäßig
wenig oxydiert. Da die Zone größter Hitze sich unmittelbar vor den Düsen befindet
und die Düsen als Öffnungen in der feuerfesten Ausmauerung ausgebildet sind, wird
das feuerfeste Material in der direkten Umgebung der Winddüsen besonders großer Hitze
ausgesetzt. Das in der Nähe der Düsen befindliche feuerfeste Material wird außerdem
durch die vom Koks und den Einsatzstoffen zurückprallenden Spritzer getroffen und
unterliegt daher einem zusätzlichen Verschleiß.
Das aus der Schmelzzone stammende, ausgewaschene feuerfeste Material und das von dem
Herd stammende und dort durch Korrosion abgelöste weitere feuerfeste Material gelangt
in die Schlacke. Bei einem Kupolofen für eine Schmelzleistung von 15 t/h kann die
auf diese Weise an jedem Tag in die Schlacke kommende, im wesentlichen aus Kieselsäure
bestehende feuerfeste Masse bis zu 4000 kg betragen.
- der futterlose Heißwind-Kupolofen, der in seinem Herd mit einer kohlenstoff- und/oder
tonerdehaltigen feuerfesten Auskleidung ausgerüstet ist und bei dem wassergekühlte
Kupferdüsen eingesetzt werden, die in ihrer Anordnung und in ihrem Durchmesser so
gewählt werden, daß eine wesentlich verbesserte Verbrennung des Gießereikokses in
der Schmelzzone erreicht wird. Der futterlose Heißwind-Kupolofen kann daher, wenn
dieses vom Betreiber gewünscht wird, mit geringeren Kokssätzen gefahren werden und
hat dann im Oberofen eine geringer reduzierende Atmosphäre. Der futterlose Heißwind-Kupolofen
hat im Bereich der Düsen und im Oberofen keine isolierende feuerfeste Auskleidung.
Die Wärmeverluste durch den Ofenmantel sind beträchtlich.
Ein Zufluß von saurer, im wesentlichen Kieselsäure enthaltender und aus der Düsenebene
oder aus dem Bereich des Oberofens stammender feuerfester Masse in das Schlackenbad
findet nicht statt. Wegen der hochwertigen Auskleidung des Herdes mit schwachsaurer
oder neutraler, kohlenstoffhaltiger feuerfester Masse ist mit einem nennenswerten
Zufluß eines sauren Schlackenbildners aus dem Bereich des Ofenherdes ebenfalls nicht
zu rechnen.
- der für Langzeitbetrieb vorgesehene gefutterte Heißwind-Kupolofen hat in dem Ofenherd
eine kohlenstoff- und/oder tonerdehaltige feuerfeste Auskleidung und wassergekühlte
Kupferdüsen, die in ihrer Anordnung und in ihrem Durchmesser so gewählt werden, daß
eine vollständigere Verbrennung des Gießereikokses erreicht werden kann. Der Betreiber
kann also, wenn er das wünscht, mit einer weniger reduzierenden Atmosphäre im Ofenschacht
fahren. Die vor den Düsenköpfen liegende besonders heiße Zone im Schmelzbereich hat
von der zurückliegenden feuerfesten Auskleidung einen solchen Abstand, daß der thermische
Verschleiß des Futters in geringeren Grenzen bleibt und eine über mehrere Tage oder
über mehrere Wochen ausgedehnte Ofenreise ermöglicht wird. Die gegenüber den in das
Ofeninnere hineinragenden wassergekühlten Kupferdüsen zurückliegende feuerfeste Auskleidung
wird auch weniger von den durch Einfluß des Windes zurückprallenden Schlackentröpfehen
berührt, wodurch der chemisch-mechanische Angriff des Futters verringert wird.
[0004] Die aus dem Bereich der Düsen in das Scklackenbad gelangende und von dem Verschleiß
der feuerfesten Auskleidung herrührenden sauren Schlackenbildner haben eine wesentlich
geringere Menge (täglich 200 kg) als bei dem zuerst beschriebenen gefutterten Kurzzeit-Heißwind-Kupolofen
(täglich ca. 4000 kg).
[0005] Der Siliziumabbrand in einem Kupolofen wird verringert:
- mit wachsendem CO-Gehalt im Gichtgas,
- mit wachsender Temperatur des Rinneneisens,
- mit höherem Kieselsäureanteil in der Schlacke.
[0006] Der gefutterte Heißwind-Kupolofen mit täglicher Zustellung hat einen relativ niedrigen
Silizium-Abbrand, weil die Verbrennung des Kokses in der Schmelzzone wegen der fehlenden
Winddüsen schlecht ist und daher das Gichtgas einen relativ hohen Anteil an CO enthält.
Der Silizium-Abbrand ist auch deshalb gering, weil bei der täglichen Neuzustellung
ein beträchtlicher Anteil an Kieselsäure in das SchlaCkenbad gelangt, so daß die Schlacke
keine Tendenz hat, weiteres an das Eisen gebundene Silizium zu verschlacken. Der gefutterte
Heißwind-Kupolofen mit täglicher Zustellung hat also in Bezug auf den Silizium-Abbrand
Vorteile. Er hat aber andererseits Nachteile, weil er einen hohen Koksverbrauch hat
und weil die Arbeit der täglichen Zustellung aufgewendet werden muß.
[0007] Der futterlose Heißwind-Kupolofen hat einen relativ hohen Siliziumabbrand (z. B.
30 %), weil er wassergekühlte Kupferdüsen hat und bei richtiger Ausbildung der Düsen
mit vollständigerer Verbrennung fahren kann, so daß sich bei dieser Betriebsweise
ein relativ niedriger CO-Gehalt im Gichtgas einstellt. Der Silizium-Abbrand ist auch
deswegen erhöht, weil der tägliche Zufluß von Kieselsäure aus dem Abbrand des Futters
entfällt und daher die Schlacke eine größere Tendenz hat, das an das Eisen gebundene
Silizium zu verschlacken. Der futterlose Kupolofen hat einen erhöhten Koksverbrauch,
weil er den Wärmeverlust durch den nicht isolierten wassergekühlten Ofenmantel abdecken
muß.
[0008] Der gefutterte Heißwind-Kupolofen mit feuerfester Zustellung für einen mehrtägigen
oder mehrwöchigen Betrieb hat ebenfalls einen erhöhten Siliziumabbrand, weil er mit
wassergekühlten Kupferdüsen ausgestattet ist und daher mit vollständigerer Verbrennung
des Kokses in der Schmelzzone betrieben werden kann und daher häufig mit einem CO-Anteil
im Gichtgas zwischen 10 und 14 % gefahren wird. Der gefutterte Heißwind-Kupolofen
mit einer feuerfesten Ausstattung für mehrtägigen oder mehrwöchigen Betrieb hat auch
deswegen einen erhöhten Siliziumabbrand, weil der Zufluß von Kieselsäure aus dem Feuerfestmaterial
in die Schlacke gering ist im Vergleich zu dem gefutterten Heißwind-Kupolofen mit
täglicher Zustellung.
[0009] Der gefutterte Heißwind-Kupoloren mit täglicher Zustellung hat also:
- einen geringen Siliziumabbrand,
- einen hohen Koksverbrauch,
- einen hohen Aufwand für die feuerfeste Zustellung.
[0010] Der futterlose Heißwind-Kupolofen hat also:
- einen hohen Siliziumabbrand,
- einen hohen Koksverbrauch,
- einen niedrigen Aufwand für die feuerfeste Zustellung.
[0011] Der gefutterte Heißwind-Kupolofen für mehrtägige oder mehrwöchentliche Zustellung
hat also:
- einen hohen Siliziumabbrand,
- einen niedrigen Koksverbrauch,
- einen niedrigen Aufwand für die feuerfeste Zustellung.
[0012] Es sind viele Bemühungen unternommen worden, um den Siliziumabbrand zu verringern.
U. a. sind folgende Verfahren bekannt:
- die künstliche Verstärkung der reduzierenden Atmosphäre im Oberofen durch Erhöhung
des Koksssatzes,
- die künstliche Erhöhung der reduzierenden Atmosphäre im Oberofen durch die Zugabe
einer Kohle mit hohem Anteil flüssiger Bestandteile,
- die Zugabe von Sauerstoff in die Winddüsen mit dem Ziel, die Eisenrinnentemperatur
zu erhöhen,
- die Zugabe von Kies oder Basalt oder anderer saurer Schlackenbildner in den Ofen,
um den Anteil der Kieselsäure in der Schlacke zu erhöhen.
[0013] Die beschriebenen Verfahren haben aber alle gemeinsam den Nachteil, daß der Aufwand
höher ist als der erzielbare Nutzen. Durch Anwendung einer oder mehrerer der vorbesehriebenen
Verfahren kann also das Ziel einer Reduktion des Siliziumabbrandes erreicht werden.
Der erstrebte gesamtwirtschaftliche Vorteil tritt aber nicht oder nur teilweise ein.
[0014] So wird eine wesentliche Erhöhung des CO-Gehaltes im Gichtgas, die auch eine wesentliche
Reduktion des Siliziumabbrandes zur Folge hat, nur dann erreicht, wenn der Kokssatz
um ca. 20 t gesteigert wird. Die Mehrkosten für Koks sind aber höher als die Einsparungsmöglichkeiten
am Silizium.
[0015] So führt in den meisten Fällen die Zugabe von Kies oder Basalt auch nicht zu einem
wirtschaftlichen Ergebnis,
[0016] weil die Zugabe von Kies über den Cfenquerschnitt zu einer verstärkten Verschlackung
der Koksoberfläche führt und daher die gewünschte Aufkohlung des flüssigen Eisens
nur durch Steigerung des Koksssatzes erreicht werd&n kann. Auch in diesem Fall wird
häufig der Mehraufwand für Koks nicht abgedeckt durch den finanziellen Vorteil, der
sich durch Verringerung des Siliziumabbrandes ergibt.
[0017] Die Aufgabenstellung besteht also darin, eine Verfahrensweise zu finden, mit der
der Siliziumabbrand in Kupolöfen verringert werden kann, die für Langzeitbetrieb ausgestattet
sind.
[0018] Die der Erfindung zugrunde liegende Vorgehensweise zur Reduktion des Siliziumabbrandes
in Heißwind-Kupolöfen mit einer feuerfesten Ausstattung für Dauerbetrieb besteht darin,
einen sauren Schlackenbildner mit einer der in der Erfindung beschriebenen Vorrichtungen
so an den Umfang des Ofeninneren zu bringen, daß ein Zufluß von Kieselsäure in das
Schlackenbad entsteht, ohne über den ganzen Umfang die Koksoberfläche durch ein saures
Schlackengerüst zu ummanteln und die Aufkohlung des flüssigen Eisens zu erschweren.
Das der Erfindung zugrunde liegende Verfahren erreicht mit den in der Erfindung beschriebenen
Vorrichtungen dann den gleichen Zufluß eines sauren Schlackenbildners in die Kupolofenschlacke,
wie er in dem gefutterten Heißwind-Kupolofen mit täglicher Zustellung durch das Abbrennen
des sauren Futters geschieht.
[0019] Die der Erfindung zugrunde liegende Verfahrensweise wird anschließend in einem Beispiel
quantitativ dargestellt. In dem Beispiel werden die Schlackenbildner in kg/h ermittelt,
wie sie beispielhaft in Kupolöfen mit einer Schmelzleistung von 10 t/h anfallen. In
dem Rechenbeispiel werden zwei Öfen gegenübergestellt:
- ein gefutterter Heißwind-Kupolofen mit täglicher Zustellung,
- ein gefutterter Heißwind-Kupolofen mit feuerfester Zustellung für mehrtägigen oder
mehrwöchigen Betrieb.
[0020] Das zweite Beispiel kann auch gelten für einen futterlosen Kupolofen, der für einen
mehrwöchigen Betrieb ausgestattet ist.
[0021] Die zahlenmäßigen Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt:
Schlackenbildner in kg/h bei 10 t/h Schmelzleistung
a) für den Ofen mit täglicher Zustellung:
b) für den Ofen mit zweiwöchentlicher Zustellung:
[0022] Die in der Tabelle zusammengestellten Daten beziehen sich auf einen Kokssatz von
10 % und auf einen Kalksteinsatz von ca. 33 % des Kokssatzes. Außerdem wrde ein Silizium-Träger
in Form von FeSi-Briketts oder Sic-Briketts zugegeben , der über seine Zementbindung
Schlackenbildner dem Ofen zuführt. Für das Rechenbeispiel wurde angenommen, daß der
Siliziumabbrand in dem gefutterten Heißwind-Kupolofen mit täglicher Zustellung 15
% beträgt, während der Siliziumabbrand für die Öfen mit Langzeitfutter 30 % ist.
[0023] Das Rechenbeispiel zeigt, daß der tägliche Futteraufbrand einen bestimmenden Anteil
für die tägliche Schlackenbilanz dargestellt. Es entspricht daher häufiger Praxis,
die fehlende Kieselsäure dem Kupolofen in Form von Kies oder Basalt zuzuführen. Dieses
Verfahren führt aber insbesondere bei Kupolöfen, die mit hohem Stahlschrotteinsatz
gefahren werden, zu keinem wirtschaftlichen Ergebnis, weil die Zugabe von Kies über
den ganzen Ofenquerschnitt zu einer Verschlackung der Koksoberfläche führt und daher
wie schon vorher beschrieben die erforderliche Aufkohlung des flüssigen Eisens nur
erreicht werden kann, wenn der Kokssatz beträchtlich erhöht wird.
[0024] So muß der Kokssatz bei einem Kupolofen, der mit 65 % Stahlschrott gefahren wird,
von 9,5 auf 11 % erhöht werden, um die gewünschte Aufkohlung bis auf einen Kohlenstoffgehalt
von 3,35 % zu erreichen, wenn der Charge eine Kiesmenge von 15 % des Kokssatzes zugegeben
wurde mit dem Ziel, den Siliziumabbrand zu verringern.
[0025] Das der Erfindung zugrunde liegende Verfahren vermeidet diesen Nachteil, weil der
saure Schlackenbildner am Umfang des Kupolofens zugegeben wird und so den Kieselsäuregehalt
der Schlacke erhöht, ohne das Abwaschen der Koksoberfläche durch den durch Reduktion
von Kalkstein im Ofen entstehenden flüssigen Kalk innerhalb der Schmelzzone zu verhindern.
[0026] Das der Erfindung zugrunde liegende Verfahren kann auf verschiedene Weise durchgeführt
werden. Es wird vorgeschlagen, den Kies auf den Umfang des Beschickungskübels zu verteilen.
Ein anderer Vorschlag geht dahin, den Kies im Ofenkopf zuzugeben und nach Zugabe einer
neuen Charge den Kies an den Umfang des Ofenkopfes zu verteilen. Es wird weiter vorgeschlagen,
den Kies. in die ringförmige Absaugkammer für das Gichtgas zuzugeben. Der Kies kann
hier in eine natürliche Böschung rollen, die bei Zugabe.- der Charge innerhalb der
Ringabsaugkammer für das Gichtgas entsteht. Ein weiterer Vorschlag geht dahin, Gießereineusand
durch die Kupferdüsen so in das Schlackenbad einzubringen, daß der Sand am Umfang
des Ofenherdes herunterrieselt und in das Schlackenbad gelangt. Ein weiteres Verfahren
kann darin bestehen, wassergekühlte Lanzen so in den Ofenherd einzuführen, daß eine
Zugabe von Kies von oben in das Schlackenbad möglich wird. Abschließend ist auch Gegenstand
der Erfindung ein Verfahren, Gießereineusand seitlich durch den Ofenherd unter das
Schlackenbad einzubringen und möglichst gleichmäßig innerhalb des Schlackenbades zu
verteilen.
[0027] Nach der Erfindung werden wahlweise die zum Eintragen von Silizium bzw. Sand vorgesehenen
Einrichtungen teilweise auch benutzt, um Kalk in Form von gebranntem Kalk, Kalkhydrat,
Kalkstein oder Sorptionshydrat in den Ofen einzublasen. Mit der Einblasung soll die
Koksasche schneller verflüssigt und die Oberfläche der Kohlepartikel für den Kontakt
mit dem flüssigen Eisen gewaschen werden. Von dem Kontakt zwischen dem flüssigen Eisen
und dem KoksKohlenstoff ist der Aufkohlungsgrad des flüssigen Eisens abhängig. Insofern
kann das Einblasen von Kalk den Aufkohlungsgrad insgesamt anheben und/oder die Verwendung
von Koks mit höherem Aschegehalt ermöglichen.
[0028] Ein weiterer Vorteil der Kalkeinblasung ist eine_Verringerung des üblichen Kalksteinsatzes
der Gattierung. Kalkstein ist ein häufig benutzter Zuschlagstoff für Kohleöfen. Kalkstein
wird benutzt, da bei der im Kupolofen anfallenden Schlacke normalerweise die sauren
Bestandteile überwiegen. Die Schlacke entsteht aus der Koksasche, dem Futterausbrand,
aus dem Abbrand des Eisens und seiner Begleitelemente.
[0029] Bestandteile der Schlacke sind Kieselsäure, Eisenoxyd und Tonerde, alles saure Bestandteile.
Kalk soll als basischer Zuschlagstoff die saure Schlacke neutralisieren. Dabei wird
für die Gattierung immer Kalkstein gegeben, weil Kalkstein ein außerordentlich preiswerter
Rohstoff ist. Im übrigen hat Kalkstein nicht nur Neutralisierungseffekte für die sauren
Schlackenbestandteile sondern wirkt Kalk auch verflüssigend auf die Kieselsäure- und
Tonerdeanteile. Ferner wirkt Kalk entschwefelnd und beeinflußt Kalk die Entphosphorung
und den Eisen- und Manganabbrand günstig.
[0030] Im sauren Ofen beträgt der übliche Kalksteinzuschlag zwischen 15 und 40 % des Kokssatzes.
Dabei ist der Kalksteinzuschlag nicht allein vom Kokssatz abhängig. Vielmehr wird
der Kalksteinzuschlag entsprechend der gewünschten Schlackenzusammensetzung eingestellt,
insbesondere unter Berücksichtigung des erwarteten Futterausbrandes.
[0031] Im basischen Ofen wird bereits durch den Futtenausbandein Teil der anfallenden sauren
Schlacken neutralisiert und verflüssigt. Um jedoch eine gewünschte Schlackenbasitität
(Ca0/Si02) von 1,5 - 3,5 zu erreichen, wird Kalk zugegeben. Da die stark basischen
Schlacken einen höheren Schmelzpunkt haben, reicht die von dem Kalkzusatz ausgehende
Verflüssigungswirkung oft nicht aus, so daß zusätzliche Flußmittel zugegeben werden.
[0032] In der Gattierung hat der Kalk eine sehr große Körnung und eine ungünstige Lage.
Die einzelnen Kalkpartikel sind zwischen den übrigen Bestandteilen der Gattierung
eingebettet. Dabei entfalten die Kalkpartikeln naturgemäß zu den benachbarten Kokspartikeln
eine optimale Wirkung, während die Wirkung auf entfernt liegende Kokspartikel entsprechend
gering ist.
[0033] Das erfindungsgemäße Einblasen von Kalk hat den Vorteil kleiner Körnung und optimaler
Verteilung des Kalkes im Ofen. Dem Kalk werden damit sehr viel bessere Reaktionsbedingungen
als beim herkömmlichen Einsatz von Kalkstein
[0034] Gegenüber einblasfähigem Kalkstein hat gebrannter Kalk zwar höhere Beschaffungskosten.
Die Verwendung von gebranntem Kalk kann jedoch gleichwohl bedeutend wirtschaftlicher
sein. Die Ursache liegt in der notwendigen Umformung von Kalkstein (CaC0
3) in gebrannten Ka1k (CaO) Diese Umformung entsteht durch die Reduktion im Kupolofen.
Dem muß bei üblichen Kalksteineinsatz im Rahmen der Gattierung durch einen entsprechend
bemessenen Kokssatz Rechnung getragen werden. Bei gebranntem Kalk entfällt der Umformungsvorgang.
Demzufolge kann der Kokssatz verringert werden.
[0035] Nach der Erfindung wird Kalk in einer Menge von 10 -40% des Kalksteinsatzes
ei
ng
eblasen. Der Kalk hat vorzugsweise eine Staubform und wird aus einem Silo abgezogen.
Im Silo wird eine Brückenbildung durch schlagende und/oder vibrierende Werkzeuge und/oder
durch Fluidisierung verhindert. Der Kalkstaubabzuo erfolgt über eine Dosieranlage.
Als Dosieranlage sind z.B. ein Schneckenförderer und/oder eine Zellenradschleuse geeignet.
Die Dosieranlage dosiert den Kalkstaub in einen Druckluftstrom aus angesaugter Umgebungsluft
oder in einen hochgespannten Teilstrom des Heißwindes.
[0036] Der Kalkstaub wird mit 'der Druckluft bzw. dem Heißwindteilstrom vorzugsweise in
die Windform getragen. Desgleichen ist ein Eindosieren des Kalkes in die Ringleitung
für den Heißwind möglich.
[0037] Der Kalk vermischt sich mit dem Heißwind und wird vom Heißwind im Ofen verteilt und
nach oben getragen. Dabei findet der oben beschriebene Waschvorgang statt.
[0038] Die der Erfindung zugrunde liegenden Vorrichtungen sind in der Anlage bildlich dargestellt
und werden im folgenden in einzelnen beschrieben:
Fig. 1 einen Kupolofen mit Zugabe von Kies durch die Gasabzugskammer;
Fig. 2 einen Kupolofen mit Einblasvorrichtung für Gießereineusand;
Fig. 3 eine weitere Einblasvorrichtung für Gießereineusand an einem Kupolofen;
Fig. 4 und 5 einen Kupolofen mit besonderem Begichtunpskübel;
Fig. 6 eine Vorrichtung zum Einblasen von Kalkstaub.
[0039] Nach Fig. 1 ist ein futterloser oder ein für Langzeitbetrieb gefutterter Kupolofen
vorgesehen. Der Kupolofen besitzt einen Füllschacht, der in eine darunter liegende
Gasabzugskammer 2 ragt. Unter der Gasabzugskammer 2 setzt sich der Kupolofen in einem
wassergekühlten Schacht mit einer Ofenwandung 1 und einem darunter liegenden Gestell
fort. Der Kupolofen nach Fig. 1 ist mit nicht dargestellten, wassergekühlten Winddüsen
versehen. Die von der Gasabzugskammer 2 wegführende Gichtgasleitung ist mit 6 bezeichnet.
[0040] Die Gasabzugskammer 2 wird über 4 Leitungen 3 mit Kies beschickt. Von den vier Leitungen
3 sind in Fig. 1 zwei dargestellt. Die Leitungen 3 münden gleichmäßig verteilt am
Umfang der Gasabzugskammer 2 und zwar jeweils an der Kammeroberseite. Die Leitungen
3 gehen von einer Verteilerkammer 7 aus und besitzen eine solche Neigung, daß der
durch die Leitungen 3 aufgegebene Kies sicher in die Gasabzugskammer gelangen kann.
[0041] Die Verteilerkammer 7 ist mit einem Lochboden versehen. Jedem Loch ist eine Leitung
3 zugeordnet. Die Öffnungsweite der Löcher ist im wesentlichen gleich dem Durchgangsquerschnitt
der Leitungen 3.
[0042] Die Verteilerkammer 7 wird mit einer Förderschnecke 4 beschickt, die den Kies aus
einem Silo 5 abzieht. Das Silo 5 ist nach Möglichkeit in Höhe des Füllschachtes neben
dem Füllschacht angeordnet, um bei einer Begichtung des Kupolofens mit Begichtungskübel
den Begichtungskübel auch zum Füllen des Silos 5 nutzen zu können.
[0043] Die Förderschnecke 4 dient vor allem als Dosierorgan. Sie ermöglicht eine von der
Füllstandshöhe des Silos 5 unabhängige Beschickung der Gasabzugskammer 2 mit Kies.
Ferner erlaubt die Förderschnecke 4 eine Regelung des Kies-Mengenflusses zur Gasabzugskammer
2.
[0044] Der an vier Stellen von Oben in die Gasabzugskammer eintretende Kies verteilt sich
aufgrund seiner Rieselfähigkeit gleichmäßig und dringt entsprechend seiner Schütthöhe
und des Öffnungsspaltes 8 in der Kupolofenwand in den Kupolofen ein. Dort gleitet
der Kies entlang der Ofeninnenwand mit der Gattierung nach unten, ohne daß dabei der
Aufkohluangsvorgang im inneren Ofenbereich beeinträchtigt wird. Ferner ist keine Beeinträchtigung
des Gichtgasabzuges festzustellen.
[0045] Alternativ zu der nach Fig.1 vorgesehenen Beschichtung mit Leitungen 3, Förderschnecke
4 und Silo 5 ist auch eine Zugahe. von Kies in den Füllschacht möglich. Nach der Erfindung
erfolgt das wahlweise mit Hilfe einer strich-punktiert in Fig. 1 dargestellten Schurre
9. Die Schurre 9 ist über dem Füllschacht angeordnet und besitzt mittig eine Öffnung,
deren Durchmesser etwa gleich dem Innendurchmesser des Füllschachtes ist. Diese Öffnung
läßt die bei der Begichtung mit dem Begichtungskübel von oben aufgegebene Gattierung
in den Füllschacht passieren. Bei der Begichtung wird zugleich Kies auf die Schurre
9 aufgegeben. Der Kies rutscht auf der Schurre 9 in den Füllschacht. Durch Drehung
der Schurre 9 um die Kupolofentmittelachse kann auch bei nur einem Aufgabeort für
Kies auf der Schurre sichergestellt werden, daß der Kies sich genau gleichmäßig auf
dem Umfang des Füllschachtes verteilt. Dabei wird der Kies wie im Falle der Verwendung
der Leitungen 3 und der Förderschnecke 4 aus einem Silo abgezogen.
[0046] Wahlweise bildet die Schurre 9 auch selbst das Silo. Die Schurre besteht dann bspw.
aus zwei ineinandergestellten Trichtern, deren Innenraum mit Kies gefüllt ist. Der
Innenraum ist der Hohlraum zwischen beiden Trichtern und wird durch Klappen verschlossen,
die entweder in den Fallweg der aus dem Begichtungskübel aufgegebenen Gattierung ragen
und dann von der Gattierung aufgeschlagen werden; oder die Klappen werden über einen
gemeinsam mit den Betätigungsorganen für den Begichtungskübel (zumeist Hebel für Bodenklappen)
in Gang gesetzten Hebelmechanismus betätigt:
Statt der Klappen können die beiden ineinander angeordneten Trichter auch beweglich
zueinander angeordnet sein. Dann bewirkt die gegeneinander gerichtete Bewegung der
Trichter ein Verschließen des Innenraumes zwischen den Trichtern. Beim Auseinanderbewegen
öffnet sich an der Unterseite der Trichter ein Spalt, durch den der Kies aus dem Innenraum
austreten kann. Die Austrittsgeschwindigkeit läßt sich durch Einstellen eines entsprechend
großen Spaltes der schnellen Entleerung der Begichtungskübel beim Begichten put anpassen.
[0047] Nach Fig. 4 und 5 wird der Kies nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit Hilfe des
Begichtungskübels aufgegeben. Der Begichtungskübel trägt in Fig. 4 die Bezeichnung
20, der Kupolofen die Bezeichnung 21. Beim erfindungsgemäßen Aufgeben von Kies mit
dem Begichtungskübel 20 ist der Kies entlang der Kübelinnenwand gemeinsam mit der
Gattierung so eingefüllt worden, daß im Falle nachfolgender Zentralbegichtung (Bodenentleerung
des Begichtungskübels) sich die im Begichtungskübel befindende Materialsäule im wesentlichen
unverändert nach unten bewegt. Im Füllschacht gelangt der Kies dann an die Füllschachtinrienwand,
während die Gattierung mittig bleibt.
[0048] Die Zentralbegichtung kann auf diesem Wege mittels Steilaufzug für ausfahrbare Kübel,
Schrägaufzüge mit selbsttätiger Kübeleinführung in den Ofen, Hängebahn, Kran- oder
Katzbegichtung, ggf. Schwenkarm erfolgen.
[0049] Nach Fig. 4 ist eine Begichtung mit Krankatze vorgesehen. Fig. 4 zeigt die Krankatze
22 in unterschiedlichen Betriebsstellungen. Die Krankatze 22 ist an einer Schiene
23 verfahrbar angeordnet. In der Zeichnung zeigt die linke Betriebsstellung das Anheben
bzw. Absenken des Begichtungskübels. Dieser Vorgang wird durch Druckschalterbetätigung
eingeleitet. Der übrige Ablauf erfolgt automatisch. Das heißt, nach dem Anheben des
vollen Begichtungskübels 20 fährt dieser, von der Krankatze 22 getragen, über den
Füllschacht des Kupolofens 21. Bei Erreichen der Entleerungsstellung wird ein Endschalter
betätigt, der die Krankatze 22 stoppt und zugleich die Krankatze zum Einholen des
bisher nur lose mitlaufenden Betätigungsseiles für die Bodenklappen des Begichtungskübels
20 veranlaßt. Das bewirkt ein öffnen der Bodenklappen und das Herausfallen der Gattierung
aus dem Begichtungskübel in den Füllschacht des Kupolofens 21.
[0050] Anschließend fährt die Krankatze 22 wieder in ihre Ausgangslage zurück. Das wird
entweder durch Bedienungsleüte oder durch Zeitrelais, das die Bodenklappen wieder
schließt, und durch Endschalter erreicht, die den Begichtungskübel 20 nach Anhalten
der Krankatze 22 und Absenken des Begichtungskübels 20 in der Ausgangslage positionieren.
[0051] Nach Fig. 5 wird vor erneutem Befüllen des Begichtungskübels 20 ein Blechmantel 24
in den Begichtungskübel gestellt. Das geschieht mittels der Krankatze 22. Der Blechmantel
besitzt zum Anhängen an Haken verschiedene, gleichmäßig am Umfang verteilte Augen
25.
[0052] Der Blechmantel 24 hält in dem Begichtungskübel 20 allseitig von den Innenwänden
des Begichtungskübels einen gleichen Abstand. Der Abstand entspricht der Dicke der
vorgesehenen Kiesschicht an den Innenwänden des Begichtungskübels 20. Der Kies wird
wahlweise von Hand oder über geeignete Fülleinrichtungen automatisch in den Zwischenraum
zwischen Blechmantel 24 und Innenwänden des Begichtungskübels 20 eingefüllt. Gleichzeitig
mit dem Kies kann die Gattierung in den Innenraum des Blechmantels 24 gefüllt werden.
Das Einfüllen der Gattierung kann auch vorher oder nach der Befüllung mit Kies erfolgen.
[0053] Wenn der Begichtungskübel 20 mit Kies und Gattierung vorbereitet ist, wird der Blechmantel
24 mit Hilfe der Krankatze 22 wieder herausgezogen und kann der nächste Begichtungsvorgang
folgen.
[0054] Nach Fig. 2 wird Sand anstelle von Kies verwendet. Der Sand wird in den in Fig. 2
mit 10 bezeichneten Kupolofen eingeblasen. Die Einblasung erfolgt mit Heißwind. Dazu
sind die Windformen 11 mit einer Förderleitung 12 versehen, die in eine Düse 13 mündet.
Die Düse 13 endet unter dem Düsenmundstück 14 der Windform 11 vor der Ofenwand.
[0055] Der Sand wird über eine Schnecke 15 und/oder Zellenradschleuse aus einem Silo 16
abgezogen und in den Heißwindstrom der Leitung 12 kontinuierlich eindosiert. Dazu
ist die Schnecke 15 über der Leitung 12 angeordnet. Der Sand fällt dann im wesentlichen
drucklos in den Heißwindstrom der Leitung 12. Der Druck des Heißwindes in der Leitung
12 wird mittels eines Ventiles geregelt.
[0056] Die Düse 13 bläst den Sand senkrecht nach unten auf die Schlacke. Es ist jedoch auch
möglich, durch Verlängerung der Leitung 12 über die Windform 11 hinaus den Sand unterhalb
des Badspiegels der Schlacke im Gestell einzublasen. Die Leitung 12 bildet dann eine
Lanze und ist zweckmäßigerweise an dem über die Windform 11 hinausragenden Teil mit
einer Wasserkühlung versehen. Diese Wasserkühlung kann mit der Wasserkühlung der Windform
11 kombiniert werden.
[0057] Nach Fig. 3 erfolgt das Einblasen des Sandes über eine an den gestrichelt angedeuteten
Windformen 30 vorbei das Gestellmauerwerk durchragenden Lanze 31. Das Gestell des
Kupolofens ist in Fig. 3 mit 32 bezeichnet.
[0058] Vorzugsweise mündet die Lanze 31 im Bereich einer Vertiefung des Gestellbodens.
[0059] Um den Innendruck des Kupolofens ohne allzu großen Engergieaufwand zu überwinden,
ist die Lanze über ein Gebläse mit dem Heißwindring 33 verbunden. Infolgedessen braucht
das Gebläse 34 den als Trägergas fungierenden, bereits unter Druck stehenden Wind
lediglich auf einen etwas höheren Druck zu bringen.
[0060] Fig. 6 zeigt eine Vorrichtung zum Einblasen von Kalk in den Kupolofen. Diese Vorrichtung
unterscheidet sich im wesentlichen von der Eintragvorrichtung nach Fig. 2 für Sand
dadurch, daß die mit 22 bezeichnete Dosiereinrichtung an die Ringleitung angeschlossen
ist. D.h. nach Fig. 6 ist eine Eintragstelle an der Ringleitung ausreichend, um den
Kalkstaub mit dem Heißwind zu vermischen. Die Dosiereinrichtung 22 zieht den Kalkstaub
dann aus einem Silo 21 ab.
[0061] In besonderen Fällen kann jedoch auch jeder Windform eine Dosiereinrichtung zugeordnet
sein. Das erlaubt eine Regelung des Kalkstaubmengenstromes an jeder Windform.
1. Verfahren zum Erschmelzen von Roheisen in einem Kupolofen mit einer feuerfesten
Ausstattung für einen mehrtägigen oder mehrwöchigen Betrieb mit oder ohne feuerfeste
Isolierung des Ofenschachtes dadurch gekennzeichnet, daß zur Vermeidung von Siliziumabbrand
oder zur Unterstützung von Siliziumzubrand ein saurer Schlackenbildner der Kupolofenschlacke
im Herd des Ofens so zugeführt wird, daß die Aufkohlung des Eisens an der Koksoberfläche
nicht wesentlich behindert wird;
2. Verfahren nach Anspruch 1) dadurch gekennzeichnet, daß der saure Schlackenbildner
im wesentlichen aus Kieselsäure besteht;
3. Verfahren nach Anspruch 1) dadurch gekennzeichnet, daß der saure Schlackenbilder
aus Kies oder Gießereisand besteht;
4. Verfahren nach Anspruch 1) bis 3) dadurch gekennzeichnet, daß der saure Schlackenbildner
auf den Umfang des Begichtungskübels verteilt wird und anschließend vorwiegend am
Umfang des Ofeninneren bleibt, bis er in den Ofenherd und das Schlackenbad gelangt;
5. Verfahren nach Anspruch 1) bis 3) dadurch gekennzeichnet, daß der saure Schlackenbildner
an mehreren Stellen des Umfanges der Ringkammer zum Absaugen der Gichtgase zugegeben
wird und anschließend vorwiegend am Umfang des Ofeninneren bleibt, bis er in den Ofenherd
und dort in das Schlackenbad gelangt;
6. Verfahren nach Anspruch 1) bis 3) dadurch gekennzeichnet, daß der saure Schlackenbildner
von den wassergekühlten Kupferdüsen aus am Umfang des Ofenherdes in das Schlackenbad
gelangt;
7. Verfahren nach Anspruch 1) bis 3) dadurch gekennzeichnet, daß der saure Schlackenbildner
senkrecht oder geneigt auf das Schlackenbad gegeben wird;
8. Verfahren nach Anspruch 1) bis 3) dadurch gekennzeichnet, daß der saure Schlackenbildner
direkt in das Schlackenbad eingeschleust wird;
9. Verfahren nach Anspruch 8) dadurch gekennzeichnet, daß der saure Schlackenbildner
unterhalb des Schlackenspiegels so eingeführt wird, daß eine gute Durchmischung des
Schlackenbildners mit der schon gebildeten Schlacke erreicht wird;
9 a. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 9, gekennzeichnet durch
das Einblasen von Kalk.
9 b. Verfahren nach Anspruch 9 a, dadurch gekennzeichnet, daß der Kalk in Form von
gebranntem Kalk und/oder Kalkstein und/oder Kalkhydrat und/oder Sorptionshydrat eingeblasen
wird.
9 c. Verfahren nach Anspruch 9 a, oder 9 b., dadurch gekennzeichnet, daß die Menqen eingeblasenen
Kalkes 10 - 20 % vom 40% des Kalksteinstzes substituieren.
10. Vorrichtung zur Zugabe eines sauren Schlackenbildners zu einem Kupolofen mit einer
feuerfesten Ausstattung für einen mehrtägigen oder mehrwöchigen Betrieb mit oder ohne
feuerfester Isolierung des Ofenschachtes dadurch gekennzeichnet, daß der saure Schlackenbildner
z. B. in Form von Kies mit Hilfe einer um die Kübellängsachse rotierenden und oberhalb
des Kübels angeordneten Drehschurre auf den Umfang des Kübels verteilt wird;
11. Vorrichtung für einen Kupolofen nach Anspruch 10) dadurch gekennzeichnet, daß
der saure Schlackenbildner z. B. in Form von Kies aus einem oder mehreren Bunkern
ausgetragen und durch gesteuerte Zuteiler an mehreren Stellen des Umfanges in die
Ringkammer für den Abzug des Gichtgases aufgegeben wird;
12. Vorrichtung für einen Kupolofen nach Anspruch 10) dadurch gekennzeichnet, daß
der saure Schlackenbildner z. B. in Form von Gießereisand mit Hilfe eines pneumatischen
Einblassystems durch eine oder mehrere Winddüsen an der Wand des Ofenherdes entlang.
in senkrechter Richtung in das Schlackenbad geblasen wird;
13. Vorrichtung für einen Kupolofen nach Anspruch 10) dadurch gekennzeichnet, daß
der saure Schlackenbildner z. B. in Form von Kies durch ein oder mehrere wassergekühlte
und in den Ofenherd hineinragende Fallrohre direkt in das Schlackenbad geleitet werden;
14. Vorrichtung für einen Kupolofen nach Anspruch 10) dadurch gekennzeichnet, daß
der saure Schlackenbildner z. B. in Form von Gießereisand durch eine oder mehrere
Lanzen direkt in das Schlackenbad in den Ofenherd eingeblasen wird und daß die Lanze
wie eine Sekante in den Querschnitt des Ofenherdes hineinragt.