[0001] pie Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Stoffbahn mit einem Gewirke
aus tn Maschenstäbchenrichtung verlaufenden, in Maschenreihenrichtung mit ggf. unelastischen
Trikot-Fäden vermaschten Fransenfäden aus elastischem Material und mit einer auf das
Grundgewirke, ggf. einseitig applizierten Funktionsschicht aus Funktionsfäden, ggf.
Angorafäden, die zwischen Maschenstäbchen, mit denen sie vermascht sind, hin und her
laufen und dabei ggf, ein oder mehrere Maschenstäbchen ohne Bindung mit diesen überspringen.
[0002] Bei einer bekannten Stoffbahn (DE-GM 83 11 978) läuft jeder Fransenfaden jeweils
längs eines Maschenstäbchens, ohne dieses zu verlassen. Die Angorafäden der Funktionsschicht,
die gemäß Fig. 5 jeweils ein Maschenstäbchen überspringen, liegen in diesem Bereich
lose auf dem Grundgewirke und sollen sich, um die Wärme-Isoliereigenschaften zu verbessern,
vom Grundgewirke etwas hoch wölben. Es wurde erkannt, daß diese geringfügige Hochwölbung
auf die geringfügige Querkontraktion (in Maschenreihenrichtung) der Stoffbahn nach
dem Verlassen der Wirkmaschine zurückzuführen ist. Bei der bekannten Stoffbahn lassen
sich größere Funktionsschichtdicken ohne besondere Maßnahmen (z.B. Einsatz einer zusätzlichen
Legeschiene, die dafür sorgt, daß die Funktionsfäden mit florartigen Schlingen eingewirkt
werden) nicht erzielen.
[0003] Aus der DE-OS 20 26 933 ist es bekannt, ein allseitig elastisches Gewirke ausschließlich
aus elastischen Fäden herzustellen, unter Einsatz von zwei Legeschienen. Mit einer
zusätzlichen Legeschiene können zusätzliche Musterfäden oder dergl. eingearbeitet
werden. Das Problem, wie man bei möglichst einfachem Herstellungsaufwand, insbesondere
geringstmöglicher Anzahl einzusetzender Legeschienen, eine Stoffbahn mit größerer
Funktionsschichtdicke erhalten kann, ist hier nicht behandelt.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, ein Verfahren der eingangs genannten Art bereitzustellen,
welches bei geringem Aufwand die Herstellung von Stoffbahnen mit erhöhter Funktionsschichtdicke
erlaubt.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man die Fransenfäden von Maschenstäbchen zu
Maschenstäbchen querend unter Zugvorspannung einwirkt.
[0006] Das erfindungsgemäße Einwirken der Fransenfäden unter Vorspannung führt zu einer
starken Längenkontraktion (in Maschenstäbchenrichtun
g) der Stoffbahn, insbesondere auf etwa ein drittel der Ausgangslänge, so daß die ursprünglich
schräg verlaufenden Funktionsfäden nunmehr angenähert in Querrichtung verlaufen, dies
um so mehr, je größer die Anzahl der von den Funktionsfäden ohne Bindung übersprungenen
Maschenstäbchen ist. Hierzu kommt eine Querkontraktion deren Ausmaß (ebenso wie das
der Längenkontraktion) vom Ausmaß der Zugvorspannung und von der Fransenfaden-Führung
(Fransenamplitude und Fransenperiode) abhängt. Bei einer einem MaschenstäbchenAbstand
entsprechenden Fransenamplitude und einer dem Rapport (= acht Nadeln) entsprechenden
Fransenperiode, ergibt sich bei einer Zugvorspannung im bevorzugten Bereich (Fadenlängung
entsprechend dem 0,8 bis 1,2
- fachen der Ruhelänge des Fadens) eine Querkontraktion auf das etwa das 0,45-fache
der Ausgangsbreite. Die Querkontraktion führt unmittelbar dazu, daß sich die Funktionsfäden
entsprechend ihrer freien Länge zwischen den mit ihnen vermaschten Maschenstäbchen
vom Grundgewirke weg wölben. Die Wölbungshöhe, die im Extremfall mit vollständiger
Zusammenziehung in Querrichtung gleich der halben freien Fadenbogenlänge ist, wird
also durch die Funktionsfaden-Amplitude bestimmt. Die Wölbungshöhe hängt daher vom
Ausmaß der Querkontraktion sowie von der Funktionsfaden-Amplitude (Anzahl der vom
Funktionsfaden ohne Bindung übersprungenen Maschenstäbchen plus 1) unmittelbar ab.
[0007] Durch entsprechende Wahl der folgenden Parameter läßt sich also eine gewünschte Funktionsschichtdicke,
ggf. unterschiedlich in verschiedenen Stoffbahnabschnitten, in einem weiten Bereich
wahlweise einstellen; Funktionsfaden-Amplitude; Zugvorspannung des Fransenfadens;
Fransenfaden-Amplitude; Fransenfaden-Periode.
[0008] Die Erfindung betrifft auch eine Stoffbahn mit einem Gewirke aus in Maschenstäbchenrichtung
verlaufenden Fransenfäden aus elastischem Material, die in Maschenreihenrichtung mit
unelastischen Trikot-Fäden vermascht sind, insbesondere hergestellt nach dem vorstehend
angegebenen Verfahren. Um zusätzlich zur Längselastizität eine durch die Fransenfäden
kontrollierte Querelastizität des Gewirkes zu erhalten, wird vorgeschlagen, daß der
Fransenfaden jeweils eines Maschenstäbchens zu einem anderen Maschenstäbchen quert
und dort wenigstens eine Masche
Tbildet. Das Grundgewirke aus unelastischen
Trikot-Fäden sorgt für mechanische Festigkeit und Formstabilität bei angenehmem Griff.
Der Querstrang des Fransenfadens erzeugt die gewünschte Querelastizität. Die Stoffbahn
ist nunmehr in der Lage, sich an mehrfach gekrümmte Unterlagen anzupassen, wobei die
elastischen Fransenfäden für hohe Formbeständigkeit sorgen; d.h. der Stoff nimmt nach
einer Quer- und Längsdehnung wieder seine alte Gestalt ein.
[0009] Die Stoffbahn läßt sich mit herkömmlichen Wirkmaschinen als fortlaufende Bahn problemlos
herstellen, wenn gemäß einer'Weiterbildung der Erfindung der Fransenfaden periodisch,
vorzugsweise zick-zack-artig, zwischen wenigstens zwei Maschenstäbchen hin- und herläuft
und bei jedem der beiden Maschenstäbchen wenigstens eine Masche bildet. Hervorzuheben
ist die besonders große Formbeständigkeit in Querrichtung, da die von einem Maschenstäbchen
zum benachbarten Stäbchen verlaufenden Fransenfadenabschnitte bei einer Querdehnung
angenähert in Querrichtung verlaufen und demzufolge die rücktreibenden Kräfte in Querrichtung
orientiert sind.
[0010] Die Fransenperiode und -amplitude kann zur Erzielung der gewünschten Materialeigenschaft
entsprechend variiert werden. Bevorzugt wird die Fransenperiode und -amplitude derart
gewählt, daß bei gleich großer Zugkraft die Auslenkung in Maschenreihenrichtung etwa
doppelt so groß ist, wie die Auslenkung in Maschenstäbchenrichtung. Die Gefahr des
Kantenrollens an der zur Maschenstäbchenrichtung parallelen Stoffbahnkante ist hierdurch
wesentlich verringert, da die das Kantenrollen bewirkende Querkontraktipnskraft aufgrund
unvermeidlicher Fransenfaden-Vorspannung vergleichsweise gering ist. Ein weiterer
Vorteil unterschiedlicher Elastizitäten in Längs- und Querrichtung liegt darin, daß
sich eine derartige Stoffbahn in geeigneter Orientierung besonders angenehm auf Körperpartien
mit unterschiedlicher Krümmung in zueinander senkrechten Richtungen (z.B. im Gelenkbereich)
trägt.
[0011] Bevorzugt entspricht die Fransenperiode der Rapportlänge und die Fransenamplitude
einem einfachen Maschenstäbchenabstand. Man erhält hierdurch bei einfacher Steuerung
der Wirkmaschine den größten Unterschied zwischen Längs- und Querelastizität. Im Falle
der zumeist gebräuchlichen Rapportlänge von 8 Maschen wechselt der Fransenfaden alle
4 Maschen das Stäbchen. Bei gleicher Kraft ist die Auslenkung in Querrichtung etwa
doppelt so groß wie die in Längsrichtung.
[0012] Weiterhin wird vorgeschlagen, daß die Stoffbahn wenigstens zwei in Maschenstäbchenrichtung
aufeinanderfolgende Stoffbahnabschnitte mit voneinander verschiedener Fransenperiode
und/oder -amplitude aufweist. Die Stoffbahn kann also nahtlos aus mehreren Stoffbahnabschnitten
mit unterschiedlichen Elastizitätseigenschaften zusammengesetzt sein, wobei bei der
Herstellung lediglich durch entsprechende Wirkmaschinensteuerung die Fransenperiode
bzw. -amplitude programmabhängig zu ändern ist.
[0013] Die Stoffbahnbreite (in Maschenreihenrichtung) läßt sich bereichsweise dadurch verringern,
daß in Maschenstäbchenrichtung schmale, vorzugsweise einige oder wenige Rapportlängen
umfassende Kontraktions-Stoffbahnabschnitte vorgesehen sind mit reduzierter Fransenperiode.
Die reduzierte Fransenperiode hat dementsprechend eine größere Dichte der die Maschenstäbchen
querenden Fransenfäden zur Folge, was wiederum aufgrund der unvermeidlichen Fransenfaden-Vorspannung
zu einer erhöhten Querkontraktionskraft führt. Diese Kraft reduziert die Breite des
fertiggewirkten Kontraktions-Stoffbahnabschnitts. Bevorzugt beträgt die Fransenperiode
2 Maschen; der Fransenfaden quert also nach jeder Masche zum benachbarten Maschenstäbchen.
Derartige Kontraktions-Stoffbahnabschnitte ermöglichen die Herstellung mehrfach gekrümmter
Stoffbahnartikel. So kann man durch Zusammennähen zweier zur Maschenreihenrichtung
paralleler Ränder der Stoffbahn einen Stoffring bilden, welcher normalerweise zylindrisch
ist, jedoch mit Hilfe wenigstens eines Kontraktions-Stoffbahnabschnitts die Form eines
gekrümmten Rohres annehmen kann. Bevorzugt ist die Verwendung eines derartigen doppelt
gekrümmten Stoffbahnartikels als Schlauch zum Stützen oder Wärmen von Körpergelenken,
da die Stoffbahn ohne weiteres die Form des Gelenkes annimmt und folglich angenehm
zu tragen ist. Auch ist die Gefahr eines Verrutschens stark reduziert.
[0014] Aus dem genannten deutschen Gebrauchsmuster 83 11 978 ist es bekannt, zwei benachbarte
Maschenstäbchen mit einem lösbaren Trennfaden zu verbinden. Gibt man das fertiggestellte
Gewirke in ein Wasserbad, so löst sich der Trennfaden auf. Auf diese Weise kann die
Bahn in Teilbahnen unterteilt werden; man kann auch zur Erzielung eines glatten Randes
den Trennfaden im Randbereich vorsehen. Der Trennfaden wird von einem Trikotfaden
gebildet, also einem maschenbildenden Faden. Erfindungsgemäß wird der Trennfaden dagegen
von einem Schußfaden gebildet also von einem Faden, welcher keine Masche. bildet.
Da keine Schlingen vorhanden sind, sind die ggf. zurückbleibenden Rückstände nach
dem Auflösen des Fadens gering. Der Trennfaden ist bevorzugt dampflöslich, d.h. bei
Einwirken heißen Wasserdampfs findet ein Fadenschrumpfen statt, bis schließlich der
Faden zerreißt. Da am Ende der herkömmlichen Bearbeitung (Ausrüstung) der Stoff sowieso
mit Wasserdampf behandelt wird, um den Stoff knitterfrei zu machen und diesen zu fixieren,
ist für das Auflösen des Trennfadens erfindungsgemäß kein eigener Behandlungsschritt
mehr erforderlich. Der von einem Schußfaden gebildete dampflösliche Trennfaden zerreißt
zuverlässig, da keine Schlingen vorhanden sind und somit die Reservelänge für das
Schrumpfen minimal ist. Ein weiterer Vorteil der Verwendung eines wasser-oder dampflöslichen
Schußfadens als Trennfaden gegenüber dem bekannten Trikot-Faden liegt im geringeren
Materialverbrauch (geringere Fadenlänge).
[0015] Um auch für den Fall der von einem Maschenstäbchen zum anderen Maschenstäbchen querenden
Fransenfäden einen glatten Stoffbahprand nach Auflösung des Trennfadens zu erhalten,
wird ein Zusatzfransenfaden vorgeschlagen, welcher längs wenigstens einer der beiden
durch den Trennfaden miteinander verbundenen Maschenstäbchen verläuft. Dieser Zusatztrennfaden
verläßt also die Maschenstäbchen im Gegensatz zu den normalen Fransenfäden nicht er
hat also die Fransenamplitude Null. Ohne diese Maßnahme könnte bei zwischen den Maschenstäbchen
hin-und herlaufendem Fransenfaden bereichsweise ein
Fransen- fadenabschnitt aus der Stoffbahnkante herausgezogen werden, so daß sich keine
gerade durchgehende Kante bildet. Der Zusatztrennfaden verläuft bereichsweise parallel
zu einem "normalen" Fransenfaden längs des Maschenstäbchens; dies verstärkt den Rand,
welcher dennoch elastisch bleibt.
[0016] Unter "Fransenfaden" wird in diesem Zusammenhang ein elastischer Faden verstanden,
welcher unter Bildung eines Stäbchens in den Stoff eingewirkt ist. Der Fransenfaden
kann beispielsweise von einem Gummifaden gebildet sein. Die die Maschenstäbchen miteinander
verbindenden Trikot-Fäden bestehen bevorzugt aus gesponnener Baumwolle oder Tierwolle.
[0017] Die aus dem genannten Gebrauchsmuster bekannte Stoffbahn besteht aus zwei Schichten,
nämlich dem Gewirke sowie einer auf dieses Gewirke applizierten Fuhktionsschicht aus
Funktionsfäden, insbesondere Angorafäden, wobei die Funktionsfäden jeweils periodisch
zwischen zwei, ggf. durch mindestens ein Maschenstäbchen voneinander getrennten Maschenstäbchen
hin- und herlaufen und mit den beiden Maschenstäbchen vermascht sind. Diese Funktionsschicht
dient insbesondere als Wärme-Isolierschicht, wobei der hauptsächliche Wärme-Isoliereffekt
auf die Lufteinschlüsse zwischen dem Gewirke und der Funktionsschicht zurückzuführen
ist. Für die Funktionsfäden kommen daher auch Fäden aus anderem Material, wie z.B.
Wolle, Baumwolle oder Seide, in Frage. Angorafäden sind jedoch bevorzugt aufgrund
der Lufteinschlüsse innerhalb der Angorahaare. Bei der bekannten Stoffbahn sind die
Funktionsfäden in Fanghenkelbindung in das Grundgewirke eingearbeitet. Gemäß Fig.
4 des deutschen Gebrauchsmusters 83 11 798 umgreift der Angorafaden 12 zwei Trikot-Fäden
zwischen benachbarten Stäbchen unter Bildung einer geschlossenen Schleife (mit Kreuzungspunkt),
und zwar als Platinenmasche, d.h. im Bereich zwischen benachbarten Stäbchen. Aufgrund
der Uberkreuzung der beiden Angorafadenstränge der Platinenmasche wird der näher zum
Gewirke liegende Fadenstrang zum Gewirke hin gedrückt. Dies wird erfindungsgemäß dadurch
vermieden, daß die Angorafäden mittels offener Maschen mit den beiden Maschenstäbchen
vermascht sind. Die Angorafäden liegen also lockerer und wölben sich in größerem Abstand
vom Gewirke. Das eingeschlossene Luftvolumen wird größer mit entsprechender Steigerung
der Isoliereigenschaften. Auch wird der Funktionsfadenverbrauch reduziert. Da das
bielastische Gewirke ausreichende Formstabilität in Querrichtung besitzt, kann auf
geschlossene Maschen verzichtet werden, welche die Formstabilität in Querrichtung
an sich verstärken. Ein weiteres Merkmal der Erfindung liegt darin, daß die offenen
Maschen jeweils eine Nadelmasche umgreifen, d.h. im Bereich der Stäbchen lokalisiert
sind. Dies verhindert ein die Querelastizität des Stoffes beeinträchtigendes Wandern
der offenen Funktionsfadenmasche zwischen benachbarten Stäbchen.
[0018] Man kann eine Stoffbahn aus nahtlos ineinander übergehenden Stoffbahnabschnitten
mit unterschiedlich ausgebildeter Funktionsschicht, insbesondere unterschiedlicher
Nutzschichtdicke, erhalten, wenn man sie erfindungsgemäß mit Stoffbahnabschnitten
mit voneinander verschiedener Funktionsfadenperiode und/oder -amplitude fortlaufend
herstellt.
[0019] Es wird vorgeschlagen, daß im Bereich der beiden zur Maschenstäbchenrichtung parallelen
Stoffbahnränder die F
pnktionsfadendichte verringert ist. Hierdurch erreicht man, daß keine Funktionsfadenschlingen
außerhalb des Randes gelegt werden.
[0020] Man erhält einen Stoffbahnabschnitt mit geringem Funktionsfadenverbrauch und dementsprechend
reduzierten Isoliereigenschaften, wenn in diesem Stoffbahnabschnitt die Funktionsfäden
jeweils längs eines Maschenstäbchens, ohne dieses zu verlassen, verlaufen, am besten
in Fanghenkelbindung als offene Franse. In diesem Stoffbahnabschnitt ist also die
Funktionsfadenamplitude Null.
[0021] Da häufig, insbesondere bei der sog. Körpersegment-Wärmetherapie, lediglich in Teilbereichen
der an den Körper anzulegenden Stoffbahn verstärkte Körpererwärmung gewünscht wird,
im übrigen Bereich jedoch hohe Körpertemperaturen unerwünscht sind, eignet sich die
erfindungsgemäß aus unterschiedlich isolierenden StoffbahnabSCnnitten nahtlos zusammengesetzte
Stoffbahn besonders für diesen Einsatzzweck. Ein weiterer wesentlicher Vorteil liegt
im stark reduzierten Funktionsfadenverbrauch.
[0022] Im Falle einer Stoffbahn mit Kontraktions-Stoffbahnabschnitt wird in diesem Abschnitt
bevorzugt eine Funktionsfadenführung mit Funktionsfadenamplitude Null verwirklicht,
da die offenen Fransen in Fanghenkelbindung die Kontraktion des Kontraktionsstreifens
in Querrichtung nicht behindern.
[0023] Die erfindungsgemäße Stoffbahn läßt sich mit Vorteil für Körperwärmer, insbesondere
Leib- oder Gelenkwärmer, einsetzen, wobei dann in Anpassung an die geforderten, ggf.
lokal unterschiedlichen Elastizitäts- und Wärmeisolier-Eigenschaften nahtlos ineinander
übergehende Stoffbahnabschnitte unterschiedlicher Fransenperiode und/oder -amplitude
und/oder Angorafadenperiode und/oder -amplitude vorzusehen sind.
[0024] Eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Leibwärmers ist dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Umfangsränder des um den Leib gelegten Leibwärmers parallel zur Maschenstäbchenrichtung
verlaufen, daß die Funktionsfadenamplitude eines am zu erwärmenden Körperbereich anliegenden
Stoffabschnitts vergleichsweise hoch ist, vorzugsweise dem dreifachen Maschenstäbchenabstand
entspricht, und daß die Funktionsfaden- amplitude des übrigen Stoffbahnabschnitts
vergleichsweise niedrig ist und vorzugsweise dem einfachen Maschenstäbchenabstand
entspricht. Der Leibwärmer paßt sich sowohl an die Körperwölbung im Bauch wie im Rückenbereich
ohne weiteres an, wenn die Fransenperiode des Gewirkes beider Stoffbahnabschnitte
einer Rapportlänge entspricht.
[0025] Die bisher bekannten Leibwärmer haben gleichmäßige Schichtdicke und damit konstante
Wärmeisoliereigenschaften längs der gesamten Stoffbahn, Wählt man eine vom Gesichtspunkt
Wärmeisolierung günstige Stoffdicke, so ergibt sich der Nachteil verringerter Feuchtigkeitsabfuhr,
da die Wärmeisolierung auf verminderter Luftzirkulation in den Maschen beruht. Dies
kann zu einem unangenehmen Wärmestau führen. Der erfindungsgemäß ausgebildete Leibwärmer
bietet dagegen eine lokalisierte Wärmeanwendung (Warme-Körpersegmenttherapie) mit
der Möglichkeit weitgehenden Feuchtigkeitsaustausches im übrigen Bereich der Stoffbahn.
Da der Leibwärmer ringsum aus elastischem Material besteht und zudem der dickere Stoffbahnabschnitt
sich bei vorgegebener Zugkraft weniger längt als der dünnere, wird dieser Stoffabschnitt
beim Anlegen des Leibwärmers relativ wenig gedehnt, so daß er seine Isoliereigenschaften
weitgehend beibehält.
[0026] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform eines aus der vorstehend beschriebenen
Stoffbahn gefertigten Kniewärmers ist dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Umfangsränder
der um das Knie gewundenen Stoffbahn parallel zur Maschenstäbchenrichtung verlaufen,
daß die Funktionsfadenamplitude eines im Kniescheibenbereich anliegenden Stoffabschnitts
vergleichsweise hoch ist und vorzugsweise dem zweifachen Maschenstäbchenabstand entspricht,
und daß die Funktionsfadenamplitude des übrigen im Bereich der Kniekehle anliegenden
Stoffbahnabschnitts vergleichsweise niedrig ist und vorzugsweise Null beträgt.
[0027] Hierbei ist bevorzugt vorgesehen, daß die Fransenperiode des Gewirkes beider Stoffbahnabschnitte
einer Rapportlänge entspricht. Der dementsprechend bielastische Kniewärmer paßt sich
ohne lokale Druck- oder Zugbeanspruchung des Knies gut an die Knieform an. Hierzu
dient auch die weiterhin vorgeschlagene Maßnahme an beiden
Knieseiten zwischen Kniescheibe und
Kniekehle jeweils einen, vorzugsweise zwei,
Ko
ntra
ktions-Stoffbahnabschnitte vorzusehen. Diese Kontraktions-Stoffbahnabschnitte bewirken,
daß der schlauchförmige Kniewärmer von vorneherein eine dem mehr oder weniger abgewinkelten
Knie entsprechende Krümmung annimmt.
[0028] Bei dem erfindungsgemäßen Kniewärmer besteht im Gegensatz zu herkömmlichen Kniewärmern
nicht das Problem, daß der Kniewärmer beim Gebrauch verrutscht. Der erfindungsgemäße
Kniewärmer paßt sich vor allem an seiner Kniekehlenseite besser der Körperform an,
so daß die Reibungskräfte hier vergleichsweise größer sind. Auch läßt sich die hier
dünnere Stoffbahn besser verformen. Die Krümmung des Kniewärmers trägt auch zum verbesserten
Halt bei. Beim Abknicken des Knies wird die kniescheibenseitige Stoffbahn geringfügig
gedehnt, wohingegen die kniekehlenseitige Stoffbahn stärker gestaucht wird. Die dicke
Funktionsschicht auf der Kniescheibenseite läßt sich ausreichend gut dehnen; die dünne
Funktionsschicht auf der Kniekehlenseite läßt sich gut stauchen. Da die Funktionsschicht
ausschließlich an der dem Körper zugewandten Innenseite angeordnet ist, ist der Leibwärmer
bzw. Knieschützer abriebfest.
[0029] Eine Anwendung der vorliegenden Erfindung liegt in einer mehrfach`gekrümmten Stoffbahn
mit einem Gewirke aus in Maschenstäbchenrichtung verlaufenden Fransenfäden aus elastischem
Material, die in Maschenreihenrichtung mit unelastischen Trikot-Fäden vermascht sind,
wobei erfindungsgemäß vorgesehen ist, daß der Fransenfaden jeweils eines Maschenstäbchens
zu einem anderen Maschenstäbchen quert und dort wenigstens eine Masche bildet, daß
die Stoffbahn wenigstens zwei in Maschenstäbchenrichtung nahtlos aufeinanderfolgende
Stoffbahnabschnitte aufweist mit wenigstens einem ersten Stoffbahnabschnitt mit einer
ersten Fransenperiode und mit wenigstens einem zweiten, in Maschenstäbchenrichtung
kurzen Stoffbahnabschnitt (Kontraktions-Stoffbahnabschnitt) mit einer zweiten Fransenperiode
kleiner als die erste Fransenperiode .
[0030] Die Erfindung wird im folgenden an bevorzugten Ausführungsbeispielen an Hand der
Zeichnung erläutert.
[0031] Es zeigt:
Figur 1 eine technische Patrone eines erfindungsgemäß hergestellten Grundgewirken;
Figur 2 die technische Patrone nach Fig. 1 im Bereich einer Trennkante;
Figur 3 eine in ihrer unteren Hälfte der Fig. 1 entsprechende technische Patrone mit
applizierten Angorafäden;
Figur 4 das Maschenbild eines Zweischichtenstoffs bei Anwendung der technischen Patrone
nach Fig. 3;
Figur 5 das Maschenbild eines abgewandelten Zweischichtenstoffs;
Figur 6 eine weitere technische Patrone unter Weg - lassung der Trikotfäden;
Figur 7 eine perspektivische Ansicht eines Leibwärmers und
Figur 8 eine perspektivische Ansicht eines Kniewärmers.
[0032] Die technische Patrone nach Fig. 1 zeigt fünf Reihen nebeneinander liegender Nadeln
2, wobei jede Nadelreihe ein Maschenstäbchen des fertiggestellten,entsprechend der
Patrone hergestellten Gewirkes definiert. In Fig. 4 ist ein entsprechend der technischen
Patrone in Fig. 3. hergestelltes Gewirke 4 dargestellt mit vier nebeneinander liegenden
Maschenstäbchen 6. Die Längsrichtung der Maschenstäbchen sei mit A bezeichnet, die
hierzu senkrechte Maschenreihenrichtung mit B.
[0033] Zurück zur technischen Patrone gemäß Fig.1. Um die Nadeln 2 sind zickzackartig jeweils
zwei benachbarte Maschenstäbchen verbindend Trikotfäden 8 gelegt, aus versponnenem,
nicht elastischem Material. Die Trikot- fäden 8 bilden um jede Nadel 2 jeweils eine
Masche 10. Längs der Maschenstäbchen 6 verlaufen Fransenfäden 12 aus elastischem Material,
insbesondere aus einem durchgehenden Gummifaden. Um den Verlauf eines Fransenfadens
12 augenfällig zu machen, ist der in Fig. 1 links unten beginnenden Fransenfaden 12
mit stark ausgezogener Linie dargestellt. Man erkennt, daß der Fransenfaden vier Nadeln
des links außen liegenden Stäbchens 6 umläuft, sodann zur nächsthöheren Nadel des
rechts benachbarten Maschenstäbchens quert, sodann vier Nadeln dieses Maschenstäbchens
mit offenen Maschen umschlingt und schließlich wieder schräg zum links außen liegenden
Maschenstäbchen zurückkehrt. Der auf den stark durchgezogenen Fransenfaden 12 in der
Fig. 1 in Maschenreihenrichtung B nächstfolgende Fransenfaden 12 entspricht in seinem
Verlauf dem eben beschriebenen Fransenfaden (bis auf die Versetzung nach rechts um
einen einfachen Maschenstäbchenabstand d). Dementsprechend ist der Verlauf der übrigen
Fransenfäden. Nach oben und unten ist die Fig. 1 entsprechend periodisch zu ergänzen.
Die Amplitude jedes Fransenfadens entspricht dem einfachen Maschenstäbchenabstand
d. Die Periode b, nach welcher sich der Fransenfadenweg in seiner Form wiederholt,
beträgt acht Maschen, d.h. dem Achtfachen des Abstandes c aufeinanderfolgender Nadeln.
Diese acht Maschen ent - sprechen der üblichen Rapportlänge. Bei einem Stoffbahnabschnitt
entsprechend einer Rapportlänge quert folglich jeder Fransenfaden 12 jeweils zweimal
von einem Maschenstäbchen zum anderen. Die Folge ist eine gewisse Querelastizität
der Stoffbahn, die der in Stäbchenrichtung verlaufenden Längselastizität aufgrund
des vorwiegenden Fransenfadenverlaufs längs der Maschenstäbchen überlagert ist. Entsprechend
der gewählten Fransenfadenperiode und-amplitude ist im Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
1 die Auslenkung in Querrichtung (Maschenreihenrichtung B) etwa doppelt so groß wie
die in Längsrichtung (Maschenstäbchenrichtung A), jeweils gleiche Auslenkkraft vorausgesetzt.
Man erhält also ein bielastisches Gewirke mit anisotroper Elastizität.
[0034] Zur nachträglichen Trennung einer fertiggewirkten Stoffbahn in Teilbahnen mit zwischen
zwei Maschenstäbchen verlaufender Trennungslinie wird gemäß Fig. 2 ein dort strichlierter
Trennfaden 14 eingesetzt, welcher als Schußfaden, d.h. ohne Bildung von Maschen, die
benachbarten Maschenstäbchen 6' und 6" bis zu seiner Auflösung verbindet. Der Trennfaden
14 ist dampflöslich (Poyamidfaden) und löst sich folglich bei der Ausrüstung der gewirkten
Stoffbahn auf. Bei der Ausrüstung erfolgt nämlich im allgemeinen eine Dämpfbehandlung
des Stoffes, um den Stoff knitterfrei zu machen und ihn zu fixieren. Unter der Dampfeinwirkung
schrumpft der Trennfaden 14, bis er schließlich zerreißt. Die nunmehr voneinander
getrennten Teilbahnen 16 sind nunmehr vollständig voneinander getrennt. In Fig. 2
sind zur Symbolisierung des Trennvorgangs die beiden betroffenen Maschenstäbchen 6'
und 6" bereits voneinander entfernt dargestellt, wenn auch während des Wirkens diese
natürlich den üblichen Maschenstäbchenabstand d voneinander aufweisen.
[0035] Bei einer Fransenführung gemäß Fig. 1 mit zwischen Maschenstäbchen hin und her wechselndem
Fransenfaden, ergibt sich das Problem, daß der Teilbahnrand (Maschenstäbchen 6' bzw.
6") nicht glatt ist, da bereichsweise kein Fransenfaden längs des Maschenstäbchens
verläuft. Es wird daher ein Zusatzfransenfaden 20 eingesetzt, welcher längs des jeweiligen
am Rande gelegenen Maschenstäbchens 6' bzw. 6" verläuft, ohne zu einem benachbarten
Maschenstäbchen zu queren. Dieser Zusatzfransenfaden hat demnach im Sinne der Ausführung
zu Fig.1 die Amplitude Null. Zur Verdeutlichung des jeweiligen Verlaufs, ist der längs
des Maschenstäbchens 6" verlaufende Zusatztrennfaden 20 in Fig. 2 mit stark ausgezogender
Linie dargestellt ebenso wie ein in Fig. 2 links dargestellter Fransenfaden 12, welcher
u.a. das Maschenstäbchen 6' mitbildet.
[0036] Mithilfe des in Fig. 2 dargestellten Trennfadens 14 läßt sich nicht nur eine Aufteilung
der Stoffbahn in Teilbahnen erreichen , sondern auch der Rand einer Stoffbahn der
vollen Breite vergleichmäßigen, indem ein nur wenige Stäbchen breiter Randstreifen
abgetrennt wird.
[0037] Die Periode (bzw. Periodenlänge) b sowie die Amplitude a der Fransenfadenführung
kannbei Bedarf,zur Änderung der elastischen Eigenschaften der Stoffbahn abgeändert
werden. In Fig. 3 erkennt man zwei durch eine Strich-Punkt-Punkt-Linie voneinander
unterschiedene Stoffbahnabschnitte 22, 24, welche in Maschenstäbchenrichtung nahtlos
ineinander übergehen. Die Fransenfadenführung des in Fig. 3 unteren Abschnitts 22
entspricht der in Fig.1 (Periode entsprechend einer Patrone; Amplitude entsprechend
einem einfachen Maschenstäbchenabstand d). Im oberen Abschnitt 24 dagegen, verlaufen
die Fransenfäden 12 ausschließlich entlang eines einzigen Maschenstäbchens 6. Die
Amplitude des Fransenfadens beträgt in diesem Abschnitt also O. Dieser Stoffbahnabschnitt
24 hat demzufolge keine fransenfadenbedingte Querelastizität. Die Amplitude a kann
neben den Werten 0 und einfacher Maschenstäbchenabstand c auch unter Umständen zwei-oder
mehrfachen Maschenabstand c annehmen. Des weiteren kann auch die Periode (bzw. Periodenlänge
b) von der Rapportlänge abweichen. Um dies zu erläutern, ist in Fig. 6 eine technische
Patrone ähnlich Fig. 1 jedoch unter Weglassung der Trikotfäden dargestellt. Man erkennt
drei Maschenstäbchen 6 , welche Teil zweier nahtlos miteinander verbundener, durch
eine Strich-Punkt-Punkt-Linie voneinander getrennter Stoffbahnabschnitte 26,28 bilden.
Der untere Stoffbahnabschnitt 26 entspricht bezüglich der Fransenfadenführung der
Anordnung in Fig. 1 sowie dem Abschnitt 22 in Fig. 3 (Amplitude a entspr. einem einfachen
Maschenstäbchenabstand d; Periode b entspr. einer Rapportlänge). Im oberen Stoffbahnabschnitt
28 dagegen, nimmt zwar die Amplitude a' ebenfalls den Wert des Maschenstäbchenabstands
d ein; die Periode b' beträgt jedoch lediglich zwei Maschenabstände c. Zur Verdeutlichung
des Fransenfadenverlaufs ist der mittlere Fransenfaden in Fig. 6 mit verstärkter Linie
dargestellt. Aufgrund der reduzierten Periode b' quert ein Fransenrand 12 viermal
so oft zwische zwei benachbarten Maschenstäbchen wie im Falle einer der Rapportlänge
entsprechenden Periode b. Da sich eine gewisse Grund-Vorspannung der aus Gummifäden
bestehenden Fransenfäden 12 nicht vermeiden läßt, und auch gar nicht vermieden werden
soll, ergibt sich im fertiggestellten Gewirke eine größere Querkontraktionskraft im
Abschnitt 28 im Vergleich zum Abschnitt 26. Der Abschnitt 28 wird sich demzufolge
in Querrichtung im Vergleich zum Abschnitt 26 zusammenziehen. Man kann demzufolge
Kontraktionsstreifen in die Stoffbahn einwirken, welche jeweils aus einem relativ
schmalen (eine oder wenige Rapportlängen) Abschnitt 28 besteht, an welchen beidseits
in Maschenstäbchenrichtung A Abschnitte 26 mit 'normaler', d.h. verringerter Querkontraktion,
folgen. Ein Anwendungsfall für derartige Kontraktions - streifen wird später anhand
der Fig. 8 beschrieben. Das sich aufgrund der beschriebenen technischen Patronen ergebende
Gewirke kann mit Vorteil (muß jedoch nicht) mit einer Funktionsschicht versehen werden,
welche aus Funktionsfäden (im allgemeinen Angorafäden) besteht, die mit dem Gewirke
vermascht sind. Das in Fig. 4 vereinfacht dargestellte Gewirke 4 entspricht der technischen
Patrone gemäß Fig. 3. Unterhalb der Strich-Punkt-Punkt-Linie befindet sich der Stoffbahnabschnitt
22 und oberhalb dieser Linie der Stoffbahnabschnitt 24. Die Trikot- fäden 8 sind zumindest
im Bereich der Maschenstäbchenschlingen 30 im allgemeinen nicht von den Fransenfäden
12 zu unterscheiden. Man erkennt jedoch zwischen den Maschenstäbchen 6 im Abschnitt
22 die querenden Fransenfäden 12 zwischen zwei der Strich-Punkt-Punkt-Linie vorausgehenden
Maschenreihen 32 und 34.
[0038] Die mit dem Gewirke 4 vermaschten Funktionsfäden 36 sind in der technischen Patrone
gemäß Fig. 3 mit unterbrochener Linie angedeutet und in Fig. 4 mit einer dünnen durchgezogenen
Linie. Zur Verdeutlichung des Fadenverlaufs ist sowohl in Fig. 3 als auch in Fig.
4 ein Funktionsfaden durch verstärkte Linien hervorgehoben. Man erkennt, daß im unteren
Stoffbahnabschnitt 22 die Funktionsfäden 36 jeweils zickzackartig zwischen zwei voneinander
durch ein Maschenstäbchen getrennten Maschenstäbchen verlaufen. Der in Fig. 3 mit
starker Linie hervorgehobene Funktionsfaden 36a beispielsweise ist mit einem Maschenstäbchen
6a sowie einem Maschenstäbchen 6c vermascht, wobei er das dazwischenliegende Maschenstäbchen
6b überspringt. Die Verbindung mit den beiden Maschenstäbchen 6a und 6c erfolgt über
offene Nadelmaschen 40, die jeweils eine Nadelmasche 42 des Gewirkes 4 umgreifen und
auf diese Weise an der Nadelmasche gehalten werden. Die Funktionsfäden 36 befinden
sich ausschließlich auf einer Seite des Gewirkes und werden, vom Bereich der offenen
Maschen 40 abgesehen, weder von Trikotfäden 8 noch von Fransenfäden 12 übergriffen.
Die Funktionsfäden wölben sich demzufolge frei oberhalb des jeweils mittleren Maschenstäbchens
(z.B. 6b). In Bereichen außerhalb der Randmaschenstäbchen (z.B. 6a und 6c) kreuzen
sich die Funktionsfäden 36 weder gegenseitig noch sich selbst (offene Masche 40),
so daß sich eine besonders hohe, gleichmäßige Wölbung der Funktionsschicht mit dementsprechend
hohem Lufteinschluß zwischen Gewirke und Funktionsschicht ergibt. Die Wärmeisolierfähigkeit
ist dementsprechend hoch.
[0039] Der periodische Verlauf der Funktionsfäden 36 kann wiederum durch Periode und Amplitude
charakterisiert werden. In Fig. 3 ist die Periode mit e bezeichnet und beträgt das
Zweifache des Nadelabstands c. Die Amplitude f ist das Zweifache des Maschenstäbchenabstands
d.
[0040] Wie bei den Trikotfäden könnenauch bei den Funktionsfäden Amplitude f und Periode
e variiert werden, um die jeweils gewünschten Stoffeigenschaften zu erhalten. Man
erkennt in den Fig. 3 und 4, daß der Verlauf der FunktionsfEdenim oberen Stoffbahnabschnitt
24 durch die Amplitude O ge - kennzeichnet ist. Die Funktionsfäden 36 verlaufen also
hier jeweils längs eines Maschenstäbchens 6, ohne dieses zu verlassen. Sie sind hier
als offene Franse in Fanghenkelbindung mit dem jeweiligen Stäbchen 6 des Gewirkes
4 vermascht. Da die Funktionsfäden 36 im Stoffbahnabschnitt 24 also nicht mehr gewölbeartig
Maschenstäbchen queren, entfällt der entsprechende Isoliereffekt. Der Stoffbahnabschnitt
24 hat also wesentlich verringerte Wärmeisolationseigenschaften. Auf der anderen Seite
ist der Gastransport quer durch die Stoffbahn wesentlich erleich - tert, so daß beispielsweise
Körperfeuchtigkeit gut abgeleitet werden kann.
[0041] In Fig.5 ist ein weiteres Beispiel einer aus einem Gewirke 104 mit einseitiger Funktionsschicht
160 bestehenden Stoffbahn aus zwei unterschiedlichen Stoffbahnabschnitten 122 und
124 dargestellt. Das Gewirke 104 besteht einheitlich bei beiden Abschnitten 122 und
124 aus Trikotfäden 108 und Fransenfäden 112, welche gemäß der technischen Patrone
in Fig. 1 gewirkt sind. Die Amplitude a der Fransenfäden entspricht also in beiden
Stoffbahnabschnitten 122 und 124 einem einfachen Maschenstäbchenabstand d; die Periode
b entspricht einer Rapportlänge. Im Stoffbahnabschnitt 122 beträgt die Amplitude f
das Zweifache des Maschenstäbchenabstands d, wohingegen im oberen Stoffbahnabschnitt
124 die Amplitude f" lediglich dem einfachen Maschenstäbchenabstand d entspricht.
Die Isolierwirkung des Stoffbahnabschnitts 124 ist folglich geringer als die des Stoffbahnabschnitts
122, jedoch größer als die des Stoffbahnabschnitts 24 in Fig.3.
[0042] Man kann jedoch auch die Amplitude f weiter vergrößern, insbesondere bis auf einen
dem Vierfachen des Maschenstäbchenabstands d entsprechenden Wert. Ferner kann man
auch die Periode (bzw. Periodenlänge) vergrößern.
[0043] Um am Rand einer Stoffbahn zu verhindern, daß der randnächste Funktionsfaden 36 über
den Rand hinausragende Schlingen aufweist, wird dieser und ggf. auch der nächstfolgende
weggelassen, also die Funktionsfadendichte lokal verringert.
[0044] Die vorstehend beschriebene Stoffbahn zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß
ihre bielastischen Eigen - schaften sowie ihre Wärmeisolierfähigkeit,ggf. unabhängig
voneinander,durch entsprechende Festlegung von Amplitude und Periode der Fransenfäden
sowie der Funktionsfäden in einem weiten Bereich variiert werden können. Bedarfsweise
kann die Stoffbahn aus in Maschenstäbchenrichtung A nahtlos aufeinander folgenden
Stoffbahnabschnitten unterschiedlicher Eigenschaften bestehen. Eine bevorzugte Anwendung
der erfindungsgemäßen Stoffbahn ist die Körpersegmentwärmetherapie, bei welcher Körpersegmente
auf erhöhte Temeratur gebracht werden sollen, wohingegen die Umgebung weniger stark
erwärmt werden soll. Neben dem erhöhten Therapieeffekt ergibt sich auch ein angenehmeres
Tragen, da die weniger stark wärmeisolierenden Stoffbahnabschnitte einen ausreichenden
Feuchtigkeitsaustausch (Transpiration) zulassen. Die Bielastizität der Stoffbahn ermöglicht
eine gute Anpassung der Stoffbahn an mehrfach gekrümmte Körperpartien, was den Erwärmungseffekt
erhöht (besserer Lufteinschluß) und den Tragekomfort verbessert (keine Druckstellen).
Die Gefahr des Verrutschens der Stoffbahn am Körper ist stark reduziert.
[0045] In Fig. 7 ist als erster Anwendungsfall ein Leibwärmer 200 dargestellt. Dieser besteht
aus drei nahtlos ineinander übergehenden Stoffbahnabschnitten 202, 204 und 206, welche
zu einem zylindrischen Schlauch geschlossen sind (Naht 208 zwischen den zur Reihenrichtung
parallelen beiden Seitenquerrändern der Abschnitte 202 und 206). Die beiden Umfangsränder
210 des Leibwärmers 200 laufen dementsprechend parallel zur Maschenstäbchenrichtung.
Die den Ab - schnittstrennungslinien 70 in den Fig. 3,4,5 und 6 entsprechenden Trennungslinien
212 zwischen den Abschnitten 202 und 204, bzw. 204 und 206 sind in Fig. 7 gezeichnet.
Der Stoffbahnabschnitt 204 liegt im Rückenbereich an. Die Stoffbahnabschnitte 202
und 206 laufen dementsprechend über die Körperseiten und den Bereich des Bauches.
Die Stoffbahnabschnitte sind jeweils zweischichtig aufgebaut aus einem außenliegenden
Gewirke 214 und einer innenliegenden Funktionsschicht 216 (Wärmeschicht). Der Aufbau
des Gewirkes entspricht der technischen Patrone gemäß Fig. 1 (Fransenfadenamplitude
a = Maschenstäbchenabstand d; Periode b enspr. Rapportlänge). Der im Rücken anliegende
Stoffbahnabschnitt 204 ist mit einer dicken und daher stärker isolierenden Funktionsschicht
ausgebildet entsprechend dem Stoffbahnabschnitt 22 in Fig. 5 (Funktionsfaden- amplitude
f = 2d; Periode e entspr. dem zweifachen Nadelabstand c).
[0046] Die sich in Umfangsrichtung des Leibwärmers 200 beidseits anschließenden Abschnitte
202 und 206 entsprechen in ihrem Aufbau dem Abschnitt 124 in Fig. 5 (Funktionsfaden-
amplitude f" = d; Periode e = 2 x c). Wie Fig. 5 zeigt, ist der Übergang zwischen
den verschiedenen Abschnitten problemlos, da in beiden Abschnitten die Anzahl der
parallel nebeneinander geführten gesonderten Funktionsfäden unverändert ist und der
Maschenstäbchenanzahl entspricht. Entsprechendes gilt für den Fall des Übergangs zwischen
Abschnitten mit unterschiedlicher Fransenfadenamplitude und - periode.(s.z.B. Fig.
3 und 6).
[0047] Ein weiterer Anwendungsfall besteht in dem in Fig. 8 vereinfacht dargestellten Kniewärmer
300. Auch hier ist eine Stoffbahn mit unterschiedlich dicken, nahtlos ineinander übergehenden
Stoffbahnabschnitten 302, 304 und 306 zu einem Schlauch geschlossen (Naht 308). Die
beiden Umfangsränder 310 des Kniewärmers 300 laufen auch hier parallel zur Maschenstäbchenrichtung.
Die Flächenanteile der dicken und dünnen Schicht sind jedoch umgekehrt. Während beim
Leibwärmer gemäß Fig. 7 die Umfangslänge D des dickeren Stoffbahnabschnitts 204 etwa
ein Drittel des Gesamtumfangs ausmacht, ist beim Kniewärmer 300 der Umfangsanteil
E des dünneren Stoffbahnabschnitts 304 in der Größenordnung von ein Drittel des Gesamtumfangs.
[0048] Der dickere Stoffbahnabschnitt 302 sowie der mit diesem über die Naht 308 verbundene
gleich dicke Stoffbahnab - schnitt 306 entsprechen im Aufbau ihres Gewirkes 312 sowie
der auf der Innenseite applizierten Funktionsschicht 314 dem Abschnitt 22 in den Fig.
3 und 4 (Fransenfaden- amplitude a = d; Fransenfadenperiode b = Rapportlänge; Funktionsfadenamplitude
f = 2d; Funktionsfadenperiode e = 2 x c ). Beim Übergang zum dünneren Stoffbahnabschnitt
304 ändert sich der Aufbau des Gewirkes nicht (also weiterhin Fransenfadenamplitude
a = d; Fransenfadenperiode b = 8 x c). Die Angorafäden dagegen entsprechen dem Abschnitt
24 in den Fig. 3 und 4 mit Funktionsfadenamplitude = O, jeweils als offene Franse
in Fanghenkelbindung ausgeführt. Die bielastischen Eigenschaften sind also bei sämtlichen
Stoffbahnabschnitten 302, 304 und 306 angenähert die gleichen (größere Nachgiebigkeit
in Richtung der Schlauchachse 318 des Kniewärmers 300 als in Umfangsrichtung). Die
an der Knieaußenseite (im Bereich der Kniescheibe und seitlich davon) anliegenden
dickeren Stoffbahnabschnitte 306 und 302 sorgen für eine starke Erwärmung in diesem
Bereich; der dünnere Stoffbahnabschnitt 304 im Kniekehlenbereich verhindert einen
Hitzestau und ermöglicht eine Ableitung der Körperfeuchtigkeit in diesem Bereich.
[0049] Die in Fig.8 erkennbare gebogene Form entsprechend einer mittleren Krümmung des Knies
wird durch jeweils zwei Kontraktionsstoffbahnabschnitte 320 erzielt, welche in die
dickeren Stoffbahnabschnitte 302 und 306 jeweils in der Nähe des dünneren Stoffbahnabschnitts
304 eingefügt sind. Die Länge jedes Kontraktionsstoffbahnabschnitts 320 in Maschenstäbchenrichtung
( = Umfangsrichtung des Knie - wärmers 300) entspricht einer Rapportlänge. Der Aufbau
des Gewirkes jedes Kontraktionsstoffbahnabschnitts 320 entspricht dem Abschnitt 28
in Fig. 6 (Fransenfaden- amplitude a
* = d; Fransenfadenperiode b' = 2 x c). Da sich in Maschenstäbchenrichtung beidends an
den jeweiligen Kontraktionsstoffbahnabschnitt ein Stoffbahnabschnitt mit einem Gewirke
gemäß Abschnitt 26 in Fig. 6 anschließt (Fransenfadenperiode b = 8 x c), führt die
vierfache Anzahl der Fransenfadenquerungen zwischen den benachbarten Maschenstäbchen
pro Rapportlänge zu einer Kontraktion des Kontraktionsstoffbahnabschnittes 320 in
Maschenreihenrichtung, also in Richtung parallel zur gekrümmtem Achse 318 des Kniewärmers
300. Da die insgesamt vier Kontraktionsstoffbahnabschnitte 320 nahe der Knie-Innenseite
angebracht sind und sich der zwischen den Kontraktionsstreifenpaaren liegende dünnere
Stoffbahnabschnitt 304 ohne weiteres entsprechend zusammenschieben (stauchen) läßt,
im Gegensatz zur aufgrund der dickeren Funktionsschicht 314 relativ dicken Vorderseite
des Kniewärmers 300, erhält dieser die gekrümmte Form gemäß Fig. 8. Die Gefahr eines
Verrutschens des Kniewärmers ist hierdurch stark verringert; der Tragekomfort ist
verbessert.
[0050] Die Naht 308 kann auch an anderer Stelle, insbesondere an einem der Ränder des dünneren
Stoffbahnabschnitts 304 angeordnet sein.
[0051] Zu den Kontraktionsstoffbahnabschnitten 320 sei nachgetragen, daß die Funktionsfadenführung
in diesen Abschnitten dem Abschnitt 24 gemäß Fig. 3 entspricht, also mit Funktionsfadenamplitude
= O. Die Funktionsfäden verlaufen in Fanghenkelbindung als offene Franse jeweils längs
eines Maschenstäbchens und beeinträchtigen somit nicht die Querkontraktion des jeweiligen
Kontraktionsstoffbahnabschnitts 320.
[0052] Der vorstehend anhand der Fig.8 beschriebene Kniewärmer läßt sich auch als Ellbogenwärmer
mit Erfolg einsetzen, wobei bedarfsweise andere Stoffbahnabmessungen gewählt werden.
[0053] Um das Ausmaß der Zunahme der Funktionsschichtdicke bei entsprechender Parameteränderung
im Rahmen der Erfindung zu zeigen, seien im folgenden zwei Ausführungsbeispiele beschrieben:
Muster A - Grundgewirke entsprechend Fig. 1 aus unelastischen Trikot-Fäden 8 und elastischen
Fransenfäden 12 mit einer Fransenamplitude a entsprechend dem einfachen Maschenstäbchenabstand
d und mit einer Fransenperiode b entsprechend 8 Nadeln; die Zugvorspannung des Fransenfadens
beim Einwirken liegt in einem Bereich, der einer Fadenlängung entsprechend dem 0,8
bis 1,2-fachen der Faden-Ruhelänge entspricht. Dieses Grundgewirke ist in einer Grundzone
mit Angorafäden entsprechend dem Abschnitt 122 in Fig. 5 überzogen, also mit einer
Funktionsfaden-Ampliutde f entsprechend dem zweifachen Maschenstäbchenabstand d und
mit einer Funktionsfaden-Periode e entsprechend 2 Nadeln. In einer Wärmezone dagegen
sind die Angorafäden mit einer Funktionsfaden-Amplitude entsprechend dem dreifachen
Maschenstäbchenabstand bei unveränderter Periode eingewirkt. In der Grundzone überqueren
die Funktionsfäden also jeweils ein Maschenstäbchen ohne Bindung und in der Wärmezone
zwei Maschenstäbchen ohne Bindung. Zur Herstellung dieses Musters werden zwei Legeschienen
benötigt, und zwar eine Legeschiene für das Grundgewirke aus den unelastischen Trikot-Fäden
und den elastischen Fransenfäden und eine Legeschiene für die Funktionsfäden. Messungen
nach DIN 53 855 T 1 bei einer Belastung von 2 cN/cm2 ergaben für das Muster A eine Normdicke von 4,62 mm in der Grundzone und eine Normdicke
von 6,38 mm in der Wärmezone (Mittel aus jeweils fünf Einzelmessungen). Es wurde auch
die Dicke des Musters ohne Belastung ermittelt, und zwar durch visuelle Bestimmung
aus vergrößerten Querschnitts-Fotos und Mittelwertbildung aus jeweils fünf Einzelmessungen.
Die Dicke des Musters A in der Grundzone ohne Belastung beträgt 4,88 mm und die in
der Wärmezone 6,44 mm.
Muster B - Der Aufbau des Grundgewirkes entspricht dem des Musters A. Unterschiedlich
ist lediglich, daß die Funktionsfaden-Amplitude in der Grundzone nur mehr ein Maschenstäbchenabstand
beträgt und somit dem Abschnitt 124 in Fig. 5 entspricht. Dementsprechend beträgt
die Funktionsfaden-Amplitude in der Wärmezone das zweifache des Maschenstäbchenabstands
(entsprechend dem Abschnitt 122 in Fig. 5). Die Normdicke des Musters b bei Belastung
ergab in der Grundzone einen Wert von 3,47 mm und in der Wärmezone einen Wert von
4,55 mm. Ohne Belastung ergab sich eine Dicke der Grundzone von 3,80 mm und eine Dicke
der Wärmezone von 4,77 mm.
[0054] Diese Beispiele zeigen, daß sich durch einfache Variation eines Parameters während
der Stoffherstellung (hier durch Veränderung der Funktionsfaden-Amplitude) eine deutliche
Dickenänderung (bei den Beispielen im Bereich von 25 % und 38 %) erzielen läßt. Der
Unterschied in der Funktionsfaden-Amplitude beträgt in beiden Beispielen jeweils ein
Maschenstäbchenabstand, es kommen jedoch auch größere Unterschiede in Frage; auch
kann in einem Stoffabschnitt die Funktionsfaden-Amplitude Null betragen (entsprechend
der oberen Hälfte der Fig. 4).
[0055] Wie eingangs erwähnt, läßt sich die Stoffdicke auch noch durch Änderung der übrigen
drei Parameter Zugvorspannung der Fransenfäden, Fransenfadenperiode und Fransenfadenamplitude
jeweils für sich oder in Kombination steuern.
[0056] Da die Wärmeisoliereigenschaften einer Stoffbahn von der Stoffbahndicke abhängen,
haben die erfindungsgemäß mit unterschiedlicher Dicke hergestellten Stoffbahnabschnitte
auch unterschiedliche Wärmeisoliereigenschaften. Ändert man die Fransenfadenlegung
im Grundgewirke, so lassen sich auch die elastischen Eigenschaften der Stoffbahn variieren.
[0057] Die bei der angewandten Zugvorspannung des Fransenfadens sich ergebende Fadenlängung
(Fadenverlängerung) entspricht dem 0,8 bis 1,2-fachen der Ruhelänge, so daß die Fadenlänge
unter dieser Vorspannung das 1,8 bis 2,2- fache der Ruhelänge ist.
1. Verfahren zur Herstellung einer Stoffbahn mit einem Gewirke aus in Maschenstäbchenrichtung
verlaufenden, in Maschenreihenrichtung mit ggf. unelastischen Trikot-Fäden vermaschten
Fransenfäden aus elastischem Material und mit einer auf das Grundgewirke, ggf. einseitig
applizierten Funktionsschicht aus Funktionsfäden, ggf. Angorafäden, die zwischen Maschenstäbchen,
mit denen sie vermascht sind, hin und her laufen und dabei ggf. ein oder mehrere Maschenstäbchen
ohne Bindung mit diesen überspringen, dadurch gekennzeichnet , daß man die Fransenfäden
von Maschenstäbchen zu Maschenstäbchen querend unter Zugvorspannung einwirkt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, ddadurch gekennzeichnet , daß die Zugvorspannung einer
Fadenlängung um das 0,8 bis 1,2-fache der Ruhelänge des Fransenfadens entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung
einer Stoffbahn mit in Maschenstäbchenrichtung nahtlos ineinander übergehenden Stoffbahnabschnitten
mit unterschiedlicher Funktionsschichtdicke die zur Maschenreihenrichtung parallele
Amplitude, mit der die Fransenfäden periodisch zwischen den Maschenstäbchen hin und
her laufen, in den Stoffbahnabschnitten unterschiedlich einstellt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß
man zur Herstellung einer Stoffbahn mit in Maschenstäbchenrichtung nahtlos ineinander
übergehenden Stoffbahnabschnitten mit unterschiedlicher Funktionsschichtdicke die
Amplitude und/oder die Periode, mit der die Fransenfäden periodisch zwischen den Maschenstäbchen
hin und her laufen und/oder die Zugvorspannung der Fransenfäden in den Stoffbahnabschnitten
unterschiedlich einstellt.
5. Stoffbahn mit einem Gewirke aus in Maschenstäbchenrichtung verlaufenden Fransenfäden
aus elastischem Material, die in Maschenreihenrichtung mit ggf. unelastischen Trikot-Fäden
vermascht sind, insbesondere hergestellt nach dem Verfahren gemäß nach einem der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß der Fransenfaden (12) jeweils eines Maschenstäbchens
(6) zu einem anderen Maschenstäbchen (6) quert und dort wenigstens eine Masche (30)
bildet.
6. Stoffbahn nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß der Fransenfaden (12) periodisch,
vorzugsweise zickzackartig, zwischen wenigstens zwei Maschenstäbchen (6) hin und her
läuft und bei jedem der beiden Maschenstäbchen (6) wenigstens eine Masche (30) bildet.
7. Stoffbahn nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Fransenperiode (b) der
Rapportlänge und die Fransenamplitude (a) einem einfachen Maschenstäbchenabstand (d)
entspricht.
8. Stoffbahn nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß die Fransenperiode (b) und
-amplitude (a) derart gewählt ist, daß bei gleich großer Zugkraft die Auslenkung in
Maschenreihenrichtung (B) etwa doppelt so groß ist, wie die Auslenkung in Maschenstäbchenrichtung
(A) .
9. Stoffbahn nach Anspruch 6 - 8, dadurch gekennzeichnet , daß sie wenigstens zwei
in Maschenstäbchenrichtung (A) nahtlos aufeinanderfolgende Stoffbahnabschnitte (22,
24) mit voneinander verschiedener Fransenperiode (b) und/oder -amplitude (a) aufweist.
10. Stoffbahn nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur abschnittsweisen Kontraktion
der Stoffbahn in Maschenreihenrichtung (B) wenigstens ein in Maschenstäbchenrichtung
(A) schmaler, vorzugsweise ein oder wenige Rapportlängen umfassender Kontraktions-Stoffbahnabschnitt
(28) vorgesehen ist, mit reduzierter, vorzugsweise zweier Maschen entsprechender Fransenperiode
(b1).
11. Stoffbahn, insbesondere nach einem der Ansprüche 5 bis 10, insbesondere hergestellt
nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, mit einer auf ein bzw. das Gewirke
applizierten Funktionsschicht aus Funktionsfäden, bevorzugt Angorafäden, wobei die
Funktionsfäden jeweils periodisch zwischen zwei, ggf. durch mindestens ein Maschenstäbchen
voneinander getrennten Maschenstäbchen hin und her laufen und mit den beiden Maschenstäbchen
vermascht sind, dadurch gekennzeichnet , daß die Funktionsfäden (36) mittels offener
Maschen mit den beiden Maschenstäbchen (6a, 6c) vermascht sind.
12. Stoffbahn nach Anspruch 11, dadurch gekenn zeichnet , daß die offenen Maschen
jeweils eine Nadelmasche (30) umgreifen.
13. Stoffbahn nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens
zwei in Maschenstäbchenrichtung (A) nahtlos aufeinanderfolgende Stoffbahnabschnitte
(22, 24; 122, 124) mit voneinander verschiedener Funktionsfadenperiode (e) und / oder
-amplitude (f) aufweist.
14. Stoffbahn nach einem der Ansprüche 11 - 13, dadurch gekennzeichnet , daß in einem
Stoffbahnabschnitt (24), ggf. einem Kontraktions-Stoffbahnabschnitt (28), die Funktionsfäden (36) jeweils längs eines Maschenstäbchens
(6), ohne dieses zu verlassen (Funktionsfadenamplitude f = O), verlaufen, am besten
in Fanghenkelbindung als offene Franse.
15. Stoffbahn nach einem der Ansprüche 11 7 14, dadurch gekennzeichnet , daß im Bereich
der beiden zur Maschenstäbchenrichtung (A) parallelen Stoffbahnränder die Funktionsfadendichte
verringert ist.
16. Körperwärmer, insbesondere Leib- oder Gelenkwärmer, mit einer Stoffbahn nach einem
der Ansprüche 5 bis 15, gekennzeichnet durch Stoffbahnabschnitte (202, 204, 206; 302,
304, 306) unterschiedlicher Fransenperiode und/oder -amplitude und/ oder Funktionsfadenperiode
und/oder - amplitude.
17. Leibwärmer mit einer Stoffbahn nach einem der Ansprüche 5 - 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Funktionsfadenamplitude eines am zu erwärmenden Körperbereich anliegenden
Stoffbahnabschnitts (204) vergleichswiese hoch ist und vorzugsweise dem dreifachen
Maschenstäbchenabstand entspricht, und daß die Funktionsfadenamplitude des übrigen
Stoffbahnabschnitts (206, 208) vergleichsweise niedrig ist und vorzugsweise dem einfachen
Maschenstäbchenabstand entspricht.
18. Leibwärmer nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet , daß die Fransenfadenperiode
des Gewirkes beider Stoffbahnabschnitte (202, 204, 206) einer Rapportlänge entspricht.
19. Leibwärmer nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet , daß die beiden Umfangsränder
(210) des um den Leib gelegten Leibwärmers (200) parallel zur Maschenstäbchenrichtung
verlaufen.
20. Gelenkwärmer mit einer Stoffbahn nach einem der Ansprüche 5 - 15, dadurch gekennzeichnet
, daß die Funktionsfadenamplitude eines an der Gelenkaußenseite, insbesondere im Kniescheibenbereich,
anliegenden Stoffbahnabschnitts (302) vergleichsweinse hoch ist und vorzugsweise dem
zweifachen Maschenstäbchenabstand entspricht, und daß die Funktionsfadenamplitude
eines im Bereich der Gelenkinnenseite, insbesondere der Kniekehle, anliegenden Stoffbahnabschnitts
(304) vergleichsweise niedrig ist und vorzugsweise Null beträgt.
21. Gelenkwärmer nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Fransenperiode
des Gewirkes beider Stoffbahnabschnitte (302, 304, 306) einer Rapportlänge entspricht.
22. Gelenkwärmer nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet , daß die beiden
Umfangsränder (310) der um das Knie gewundenen Stoffbahn parallel zur Maschenstäbchenrichtung
verlaufen.
23. Gelenkwärmer nach einem der Ansprüche 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet , daß
vorzugsweise in den beiden Übergangsbereichen zwischen dem gelenkaußenseitigen Stoffbahnabschnitt
(302, 306) und dem gelenkinnenseitigen Stoffbahnabschnitt (304) jeweils wenigstens
eine, am besten zwei Kontraktions- Stoffbahnabschnitte (320) vorgesehen sind.
24. Mehrfach gekrümmte Stoffbahn mit einem Gewirke aus in Maschenstäbchenrichtung
verlaufenden Fransenfäden aus elastischem Material, die in Maschenreihenrichtung mit
Trikot-Fäden vermascht sind, insbesondere hergestellt nach dem Verfahren nach einem
der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet daß der Fransenfaden (12) jeweils eines
Maschenstäbchens (60) zu einem anderen Maschenstäbchen (6) quert und dort wenigstens
eine Masche (30) bildet, daß die Stoffbahn wenigstens zwei in Maschenstäbchenrichtung
(A) nahtlos aufeinanderfolgende Stoffbahnabschnitte (26,28) aufweist mit wenigstens
einem ersten Stoffbahnabschnitt (26) mit einer ersten Fransenperiode (b) und mit wenigstens
einem zweiten, in Maschenstäbchenrichtung (A) kurzen Stoffbahnabschnitt (28) (Kontraktions-Stoffbahnabschnitt)
mit einer zweiten Fransenperiode (b') kleiner als die erste Fransenperiode (b).