[0001] . Vorrichtung zur Kühlung von gasdurchlässigem Schüttgut.
[0002] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kühlung von gasdurchlässigem Schüttgut,
insbesondere von heißem Koks, bestehend aus einer Vorkammer und einer darunter angeordneten
Kühlkammer.
[0003] Vorrichtungen der genannten Art sind in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt
und werden insbesondere für die sogenannte Kokstrockenkühlung eingesetzt. Bisher wurden
derartige Vorrichtungen jedoch normalerweise so ausgeführt, daß die Vorkammer und
die Kühlkammer bzw. Kühlzone statisch und meist auch baulich eine Einheit bildeten.
Die Vorkammer dient dabei der Bevorratung mit dem heißen Schüttgut, während der Kühlvorgang
im wesentlichen in der Kühlkammer stattfindet, wobei das heiße Schüttgut im direkten
Wärmeaustausch mit einem gasförmigen Kühlmedium abgekühlt wird. Während des Kühlvorganges
bilden sich jedoch innerhalb der Vorrichtung Wärmezonen mit unterschiedlichem Temperaturniveau
aus, die das Wärmeverhalten der verwendeten Baumaterialien, insbesondere der keramischen
feuerfesten Materialien, unterschiedlich beeinflussen und die zu Beschädigungen bzw.
Zerstörungen insbesondere des inneren Mauerwerkes führen können. Bisher konnten die
sich daraus ergebenden Probleme nur mit einem verhältnismäßig hohen baulichen und
konstruktiven Aufwand beherrscht werden.
[0004] So ist beispielsweise aus der DE-OS 3o o4 5o2 eine Vorrichtung für die Kokstrockenkühlung
bekannt, deren Oberteil und Unterteil durch eine Gleitfuge miteinander in Verbindung
stehen. Dadurch soll dem unterschiedlichen Dehnungsverhalten von Vorkammer und Kühlkammer
während des Betriebes der Vorrichtung Rechnung getragen werden. Die Belastung der
Kühlkammer durch das Vorkammergewicht bleibt bei dieser Konstruktion jedoch unverändert,
und es ist nicht auszuschließen, daß durch nicht intakte Dehnfugen Schäden, vor allem
am feuerfesten Mauerwerk, auftreten.
[0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei der die vorstehend geschilder- ,ten Probleme auf möglichst einfache
Art und Weise gelöst werden, und die im Hinblick auf ihre möglichen Ausführungsformen
eine hohe Flexibilität aufweist.
[0006] Die der Lösung dieser Aufgabe dienende Vorrichtung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorkammer und die Kühlkammer als zwei statisch voneinander unabhängige Bunker
ausgeführt werden, die mittels eines Kompensators gasdicht miteinander verbunden sind
und von einer gemeinsamen oder getrennten Gerüstkonstruktion gehalten werden.
[0007] Das heißt, bei der erfindungsgemäßen Konstruktion werden Vorkammer und Kühlkammer
statisch so voneinander getrennt, daß sie zwei separate und baulich eigenständige
Einheiten bilden, die den unterschiedlichen Temperaturbedingungen in Vorkammer und
Kühlkammer einfacher und besser angepaßt werden können.Gleichzeitig können dadurch
beide Einheiten konstruktiv einfach und verfahrenstechnisch optimal auf die jeweils
geforderte Anwendungsgröße ausgelegt werden. Das gilt auch im Hinblick auf die äußere
Formgebung, so können beispielsweise beide Einheiten einen runden oder einen eckigen
Querschnitt aufweisen.
[0008] Weitere Einzelheiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus den vorliegenden
Unteransprüchen sowie aus dem Ausführungsbeispiel, das nachfolgend an Hand der Abbildung
erläutert werden soll.
[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus den beiden Bunkern 1 und lo, wobei der
Bunker 1 als Kühlkammer und der Bunker lo als Vorkammer dient.
[0010] Der Bunker lo ist deshalb über dem Bunker 1 angeordnet. Der Bunker 1 besteht aus
dem äußeren Mantel 2 und der Innenauskleidung 3. Beim äußeren Mantel 2 kann es sich
beispielsweise um eine Stahlkonstruktion handeln, während die Innenauskleidung 3 aus
einem den jeweiligen Temperaturbedingungen angepaßten feuerfesten keramischen Material
besteht. In seinem Oberteil weist der Bunker 1 die Eintrittsöffnung 4 auf, in die
die Austrittsöffnung 14 des Bunkers lo hineinragt. Wie aus der Abbildung ersichtlich
ist, weist der Bunker 1 in seinem unteren Teil eine konische Verjüngung auf, an deren
unterem Ende sich die Austrittsöffnung 5 für das gekühlte Schüttgut befindet. Selbstverständlich
ist diese Austrittsöffnung mit einem Verschluß versehen, der hier aber nicht dargestellt
worden ist. Es kann sich dabei jedoch um eine Konstruktion handeln, wie sie bei derartigen
Vorrichtungen üblich ist. Das gasförmige Kühlmedium wird von unten über den Gasverteiler
6 in das im Bunker 1 befindliche Schüttgut eingeleitet und wird nach Passieren desselben
über den Absaugstutzen 7 wieder abgezogen. Die in der Abbildung dargestellte Ausführungsform
des Gasverteilers 6 stellt selbstverständlich nur eine mögliche Variante dessen dar,
wie das gasförmige Kühlmedium in das Schüttgut eingeleitet werden kann. Selbstverständlich
ist hier auch eine andere Ausführungsform der Gaseinleitung möglich, beispielsweise
in der Form, daß das gasförmige Kühlmedium von vornherein in zwei Teilströme aufgeteilt
wird, die in unterschiedlicher Höhe in den Bunker 1 eingeleitet werden. Wie aus der
Abbildung zu ersehen ist, weist die Innenauskleidung 3 in den. einzelnen Bereichen
des Bunkers 1 eine unterschiedliche Schichtdicke auf. Sie ist im Bereich der konischen
Verjüngung oberhalb der Austrittsöffnung 5 geringer als im Oberteil des Bunkers 1.
Damit wird der unterschiedlichen Wärmebeanspruchung innerhalb der einzelnen Wärmezonen
des Bunkers 1 Rechnung getragen.
[0011] Der über dem Bunker 1 angeordnete Bunker lo, der als Vorkammer dient, weist ebenfalls
einen äußeren Mantel 11 und eine Innenauskleidung 12 auf. Es kann sich auch hier beim
äußeren Mantel 11 um eine Stahlkonstruktion handeln, während die Innenauskleidung
12 wiederum aus feuerfestem keramischen Material besteht. Der Bunker lo verjüngt sich
in seinem Unterteil zur Austrittsöffnung 14 hin, die so dimensioniert ist, daß sie
in der Eintrittsöffnung 4 des Bunkers 1 ausreichend Spiel hat. Beide Bunker sind dabei
durch den Kompensator 15 miteinander verbunden. Dieser sorgt für einen gasdichten
Abschluß, während gleichzeitig das Wärmedehnverhalten beider Bunker nicht beeinträchtigt
wird. Das zu kühlende Schüttgut, wie z.B. der heiße Koks, gelangt über die Einfüllöffnung
13 in den Bunker 1o und nach Passieren desselben in den Bunker 1. Die strichpunktierten
Linien zeigen dabei die Aufböschung des Schüttgutes in den beiden Bunkern. Selbstverständlich
ist die Einfüllöffnung 13 mit einem in der Abbildung nicht dargestellten Deckel bzw.
einer Einfüllschleuse versehen. Hierbei kann wiederum auf bekannte und bereits bewährte
Konstruktionen zurückgegriffen werden. Im Oberteil des Bunkers lo befindet sich der
Absaugstutzen 18, durch den entweichendes Gas aus der Vorkammer abgezogen werden kann.
[0012] Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel werden die Bunker 1 und lo von der Gerüstkonstruktion
9 gehalten, die als Stahl- oder Betonbau ausgeführt werden kann. Der Bunker 1 ist
dabei mittels der Auflagefläche 8 an der Gerüstkonstruktion 9 befestigt, während der
Bunker lo an seiner Außenseite die Aufnahmepratzen 16 aufweist, die auf den Endflächen
17 der Gerüstkonstruktion 9 aufliegen. Auf diese Art und Weise haben beide Bunker
ausreichend Halt, während ihr Wärmedehnverhalten nicht beeinträchtigt wird.
[0013] Abschließend soll nochmals darauf hingewiesen werden, daß die im Ausführungsbeispiel
dargestellte äußere Form der Bunker mit zylindrischem Oberteil und konischer Verjüngung
im Unterteil für die erfindungsgemäße Vorrichtung keineswegs zwingend vorgeschrieben
ist. Es kann vielmehr auch eine andere Formgebung der Bunker gewählt werden. Ebenso
wird man deren Dimensionierung natürlich den jeweiligen Erfordernissen der Praxis
anpassen.
1. Vorrichtung zur Kühlung von gasdurchlässigem Schüttgut, insbesondere von heißem
Koks, bestehend aus einer Vorkammer und einer darunter angeordneten Kühlkammer, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorkammer und die Kühlkammer als zwei statisch voneinander
unabhängige Bunker (lo und 1) ausgeführt werden, die mittels eines Kompensators (15)
gasdicht miteinander verbunden sind und von einer gemeinsamen oder getrennten Gerüstkonstruktion
(9) gehalten werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bunker (1, lo) jeweils
aus einem äußeren Mantel (2, 11) aus Metall bestehen, der mit einer Innnenauskleidung
(3, 12) aus einem den jeweiligen Temperaturbedingungen angepaßten feuerfesten keramischen
Material versehen ist.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenauskleidung
(3, 12) in den einzelnen Wärmezonen der Bunker (1, lo) eine unterschiedliche Schichtdicke
aufweist.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß das gasförmige
Kühlmedium im Gegenstrom zu dem zu kühlenden Schüttgut von unten nach oben durch den
als Kühlkammer dienenden Bunker (1) geleitet und über einen im Oberteil desselben
angeordneten Absaugstutzen (7) wieder abgezogen wird.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Oberteil
des als Vorkammer dienenden Bunkers (lo) ein zusätzlicher Absaugstutzen (18) für den
Abzug von gasförmigem Kühlmedium vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gerüstkonstruktion
(9) aus Stahl- oder Betonstützen besteht.