[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Wickeln von Draht- oder Feinstahlbunden
hoher Bundgewichte in einem um eine senkrechte Achse rotierenden Haspelkorb, dessen
ringförmiger Wickelraum nach außen durch eine an der Haspelplatte befestigte Wickeltrommel
und nach innen durch senkrecht auf einem zur Wickeltrommel konzentrischen Kreis auf
der Haspelplatte angeordnete Stifte begrenzt wird und dem der Draht über eine Einlaufführung
zugeführt wird.
[0002] Mit derartigen Vorrichtungen werden Drahtbunde hergestellt, in dem der Draht durch
die Einlaufführung kontinuierlich etwa tangential in den rotierenden Haspelkorb geführt
und dort über- und nebeneinanderliegende Windungen gebildet werden. Sobald das gewünschte
Bundgewicht im Haspelkorb gebildet ist, wird beispielsweise durch Anheben der Wickelplatte
das Bund senkrecht nach oben aus dem Haspelkorb herausgehoben und seitlich ausgetragen.
Der Weitertransport des Bundes kann auf unterschiedliche Weise erfolgen, beispielsweise
mit Hilfe von Greifarmen, die das Bund umfassen oder mit Hilfe von Paletten, auf die
das Bund aufgesetzt wird. Im letzeren Fall wird das Bund mit einer Ubergabevorrichtung
der Palette übergeben, die aus einer Auflage für die unteren Lagen des Drahtbundes
und einem auf dieser Auflage angeordneten, in das Zentrum des Bundes hineinreichenden
Dorn besteht, der ein Umkippen des Bundes durch Auseinanderfallen der Windungen verhindern
soll. Die Palette kann dann beispielsweise durch eine oben am Dorn angreifende Hakenbahn
zu den weiteren Be- und Verarbeitungsstationen transportiert werden.
[0003] Insbesondere bei großen Bundgewichten und damit hohen Bunden läßt sich trotz vorsichtigster
Behandlung nicht verhindern, daß von Zeit zu Zeit Bunde auseinanderfallen. Ein so
beschädigtes Bund bedeutet eine erhebliche Störung des Produktionsablaufes und muß
deshalb verhindert werden.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum
von Bunden so zu gestalten, daß Insbesondere beim Herstellen hoher Bundgewichte mit
großen Bundhöhen ein Um- bzw. Auseinanderfallen der zur Weiterbehandlung zu transportierenden
Bunde sicher verhindert wird. Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß eine ansich bekannte, aus einer Auflage für das Bund mit darauf angeordneten senkrechten
Dorn bestehende Palette in den Haspelkorb einsetzbar und mit diesem koppelbar ist.
Der Gedanke der Erfindung besteht also darin, das Überführen des gewickelten Bundes
auf die zum Weitertransport verwendete Palette dadurch zu umgehen, daß die Palette
bereits in den Haspelkorb eingesetzt wird. Das Bund wird also unmittelbar auf die
Palette gewickelt, wodurch der Übergabevorgang des Bundes zur Palette entfallen kann.
[0005] In einer besonders günstigen Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß
in ansich bekannter Weise auf der Haspelplatte und mit dieser koppelbar eine heb-
und senkbare Wickelplatte angeordnet ist, mit der die entsprechend gestaltete Auflage
der Palette koppelbar ist und die Ausnehmungen für die während des Hebens- und Senkens
der Wikkelplatte ortsfest verbleibenden Stifte aufweist. Die Kopplung der Palette
mit der heb- und senkbaren Wickelplatte ermöglicht ein Austragen des auf die Palette'gewickelten
Bundes mit Hilfe einer unterhalb der Wickelplatte vorgesehenen Hubeinrichtung, wodurch
der Raum oberhalb des Haspelkorbes weitgehend freigehalten werden kann. Für den Abtransport
der Palette mit darauf gewickeltem Bund ist lediglich eine Transportvorrichtung erforderlich,
die.beispielsweise aus einer Hakenbahn bestehen kann.
[0006] Nach einer anderen günstigen Variante der Erfindung Ist vorgesehen, daß die Haspelplatte
oder die Wickelplatte mit kreuzförmigen Vertiefungen versehen ist, in die die entsprechend
ausgebildete kreuzförmig gestaltete Auflage für das Drahtbund an der Palette einlegbar
ist. Diese kreuzförmigen Vertiefungen geben der Palette einen sicheren Halt im Haspelkorb,
während dieser zum Herstellen des Bundes rotiert. Vorzugsweise bildet die Oberfläche
der Auflage im eingesetzten Zustand mit der Haspelplatte eine Ebene, damit ein ordentliches
Ablegen der ersten Bundwindungen gewährleistet ist.
[0007] Nach einem anderen Merkmal der Erfindung Ist vorgesehen, daß die Stifte an ihren
unteren Enden um waagerechte tangential zum Drehkreis des Haspelkorbes verlaufende
Achsen an letzterem angelenkt sind, wobei die Schwenkbarkeit der Stifte derart begrenzt
ist, daß der Umfangskreis der Stifte stets größer als der Umfangskreis des Dornes
der Palette ist. Mit diesem Vorschlag der Erfindung wird sichergestellt, daß beim
Wikkeln des Bundes letzteres sich nicht auf dem Dorn der Palette so festwickelt, daß
nach Abkühlen und damit verbundenem Schrumpfen der Windungen das Bund nicht mehr vom
Dorn abziehbar ist. Durch die Anlenkung der Stifte wird erreicht, daß zum Abheben
der Palette die Stifte um ihre Schwenkachsen nach innen schwenken können und das Bund
im Innenraum freigeben.
[0008] Günstigerweise ist vorgesehen, daß die die Auflage der Palette durchgreifenden Stifte
im oberen Bereich des Dornes mit diesem koppelbar sind. Damit bei hohen Haspeldrehzahlen
die Fliehkräfte die Stifte nicht zu stark nach außen drücken, ist die Kopplung der
Stifte mit dem Dorn vorgesehen. Diese kann nach einem anderen günstigen Merkmal der
Erfindung dadurch bewerkstelligt werden, daß die Stifte an ihren freien Enden mit
nach oben offenen Haken versehen sind, die in nach unten offene Haken am Dorn einklinkbar
sind.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung Ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch den Haspelkorb mit Palette,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Haspelkorb und die Palette, in angehobener Stellung,
Fig. 3 einen Schnitt durch den Haspelkorb entlang der Schnittlinie A-B.
[0010] In Fig. 1 ist mit 1 die Wickeltrommel bezeichnet, die auf der Haspelplatte 2 fest
angeordnet ist. Auf der Haspelplatte 2 ist die Wickelplatte 3 mit ersterer gekoppelt
angeordnet, die mit Hilfe der bei 4 angedeuteten Stange 4 unabhängig von der Haspelplatte
2 gehoben und gesenkt werden kann. Mit 5 ist die Palette bezeichnet, die an ihrem
unteren Ende eine kreuzförmige Auflage 6 für das Drahtbund und eine darauf angeordneten,
aus Rohren gebildeten Dorn 7 aufweist. Die Palette hat in ihrem Zentrum eine Bohrung
13, in die ein Zentrierbolzen 14 eingreift. Am oberen Ende ist die Palette 5 mit einer
Öse 8 für den Haken eines Transportmittels versehen.
[0011] An der Haspelplatte 2 sind auf dem Umfang verteilt Stifte 9 bei 10 schwenkbar angelenkt,
wobei die Schwenkbewegung durch Anschlageflächen 11 und 15 nach außen und innen begrenzt
ist. Die Stifte 9 sind an ihren oberen Enden mit Haken 12 versehen, die in Haken 13
am Dorn 5 eingreifen, wenn dieser auf die Wickelplatte 3 aufgesetzt ist.
[0012] Wie in Fig. 3 erkennbar, ist die Auflage 6 der Palette 5 kreuzförmig ausgebildet;
sie ist in entsprechend kreuzförmig angeordnete Ausnehmungen in der wickelplatte 3
so eingesetzt, daß die Auflage mit der Wickelplatte eine Ebene bilden.
[0013] Zum Ausheben der Palette 7 wird in bekannter Weise die Wickelplatte 3 durch Ausfahren
der Stange 4 angehoben, wodurch der Dorn 5 aus dem Bereich der Wickeltrommel 1 herausgehoben
wird. In dieser Position kann der Haken einer Transportvorrichtung in die Öse 8 eingehängt
werden und die Palette 7 mit dem Bund kann abtransportiert werden. Die Stifte 9 bleiben
dabei ortsfest an der Haspelplatte 2, wobei sie jedoch um ihre Schwenkachse 10 soweit
nach innen schwenken können, daß sie das Ausheben des Bundes mit der Palette an der
Bundinnenseite nicht behindern.
1. Vorrichtung zum Wickeln von Draht- oder Feinstahlbunden hoher Bundgewichte in einem
um eine senkrechte Achse rotierenden Haspelkorb, dessen ringförmiger Wickelraum nach
außen durch eine an der Haspelplatte befestigte Wickeltrommel und nach innen durch
senkrecht auf einem zur Wickeltrommel konzentrischen Kreis auf derHaspelplatte angeordnete
Stifte begrenzt wird und dem der Draht über eine Einlaufführung zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine ansich bekannte, aus einer Auflage (6) für das Bund mit daran angeordnetem
senkrechten Dorn (7) bestehende Palette (5) zentrisch in den Haspelkorb einsetzbar
und mit diesem koppelbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch bekennzeichnet,
daß in ansich bekannter Weise auf der Haspelplatte (2) und mit dieser koppelbar eine
heb- und senkbare Wickel platte (3) angeordnet ist, mit der die entsprechend gestaltete
Auflage (6) der Palette (5) koppelbar ist und die Ausnehmungen für die während des
Hebens und Senkens der Wickelplatte ortsfest verbleibenden Stifte (9) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haspelplatte (2) oder die Wickelplatte (3) mit kreuzförmigen Vertiefungen
versehen ist, in die die entsprechend ausgebildete kreuzförmig gestaltete Auflage
(6) für das Bund an der Palette (5) einlegbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, 8
daß die Stifte (9) an ihren unteren Enden um waagerechte tangential zum Drehkreis
des Haspelkorbes verlaufende Achsen (10).an letzterem angelenkt sind, wobei die Schwenkbarkeit
der Stifte (9) derart begrenzt ist, daß der Umfangskreis der Stifte (9) stets größer
als der Umfangskreis des Dornes (7) der Palette (5) ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Auflage (6) der Palette (5) durchgreifenden Stifte (9) im oberen Bereich
des Dornes (7) mit diesem koppelbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stifte (9) an ihren freien Enden mit nach oben offenen Haken (12) versehen
sind, die in nach unten offene Haken (13) am Dorn (7) einklinkbar sind.