[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Melderanordnung in einer Gefahrenmeldeanlage,
insbesondere Brandmeldeanlage, gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1.
[0002] Für die Funktion eines Gefahrenmelders, insbesondere eines automatischen Brandmelders,
kommt der Melderfassung insofern eine große Bedeutung zu, als die Melderfassung betriebssicher
sein soll und andererseits preisgünstig gefertigt werden soll. Dabei bilden die Anzahl
der elektrischen Kontakte sowie deren Belastung einen wichtigen Gesichtspunkt für
die Anschlußtechnik der Melder in einer Gefahrenmeldeanlage.
[0003] Herkömmliche Grenzwertmelder verwenden in der Regel zwei Kontakte zwischen dem eigentlichen
Melder und seiner dazugehörigen Melderfassung, über die sämtliche Melder einer Melderlinie
parallel zwischen die Adern einer Zweidrahtleitung geschaltet werden. Es ist auch
eine Reihenschaltung mehrerer Melder mit jeweils zwei Kontakten üblich.
[0004] Für Analogmelder, das sind Melder mit Sensoren (Fühlem), die analoge Meßwerte erfassen
und zur Zentrale übertragen, sind dagegen mindestens drei Kontakte nötig. In bekannten
Meldeanlagen wird der Sensor über zwei Kontakte mit Energie versorgt, während ein
dritter Kontakt ein von der Meßgröße abhängiges Signal liefert. Dieses Signal wird
dann in einer elektronischen Schaltung, die in der Melderfassung angeordnet sein kann,
so aufbereitet, daß das Signal über die Zweidrahtleitung adressiert zur Zentrale übertragen
werden kann. Weitere Kontakte können vorgesehen sein, um die Kennzeichnung der Melderart,
die Anschaltung von Parallelanzeigen oder das Einstellen einer Melderadresse zu ermöglichen.
[0005] In der bekannten Pulsmeldetechnik, wie sie in den deutschen Patentschriften 2533330,
2533382 beschrieben ist, ist die elektronische Schaltung im jeweiligen Melder integriert
und betätigt einen Schalter, der in Abhängigkeit vom Meßwert aktiviert wird, um eine
Ader der Zweidrahtleitung zu unterbrechen bzw. einzuschalten, während die andere Ader
durchverbunden ist. Auch bei dieser bekannten Melderanordnung sind mindestens drei
Kontakte zwischen dem eigentlichen Melder und der Melderfassung erforderlich.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, für eine Gefahrenmeldeanlage, die eine Vielzahl
analogwertmessender Melder aufweist, eine Melderanordnung anzugeben, die es gestattet,
sowohl herkömmliche Grenzwertmelder bzw. einfache Sensoren (z.B. Heißleiter für Wärmemelder)
als auch analogwertmesende Sensoren, (z.B. für Rauchmelder) mit wenig Schaltungs-und
Kontaktelementen in der gleichen Melderfassung anzuschließen.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einer eingangs beschriebenen Gefahrenmeldeanlage mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0008] Die erfindungsgemäße Melderanordnung weist eine Sensorschaltung mit einem Sensor,
die den eigentlichen einsteckbaren Melder bildet, und eine elektronische Schaltungsanordnung
in der Melderfassung, eine Fassungsschaltung auf. Diese beiden Schaltungen sind über
nur zwei Kontakte miteinander verbunden, so daß auch ein analogwertmessender Sensor
mit nur zwei Anschlußkontakten in der Melderfassung angeschlossen ist. Dazu weist
die Sensorschaltung einen Sensor auf, der mit einem parallel zum Sensor geschalteten
Kondensator über eine Diode an den beiden Kontakten angeschlossen ist. Ferner ist
ein Transistor über einen Meßwiderstand an den beiden Kontakten angeschaltet Dieser
Transistor wird mit einem Meßausgang des Sensors angesteuert, so daß die am Meßpunkt
des Sensors stehende Sensorspannung einen proportionalen Meßstrom erzeugt.
[0009] Die erfindungsgemäße Melderanordnung benötigt auch für analogwertmessende Sensoren
lediglich zwei Kontakte. Diese werden mit der betriebsmäßigen Spannung, beispielsweise
der Ruhespannung von 20 Volt, und mit Strömen von mehreren Milliampere gefrittet,
was die Kontaktsicherheit erhöht. In der Meßphase verursacht der Sensore dagegen einen
Stromfluß im Mikroampere-Bereich, der damit einen beträchtlichen Kontaktwiderstand
zuläßt. Auf diese Weise ist es möglich, die beiden Kontakte besonders robust und preiswert
auszuführen. Ein weiterer Vorteil ist, daß analogwertmessende Sensoren im gleichen
konstruktiven Aufbau realisiert und in der gleichen Melderfassung betrieben werden
können wie Grenzwertmelder. Diese Vereinheitlichung ermöglicht Einsparungen sowohl
bei der Entwicklung und Fertigung als auch bei der Montage und der Wartung.
[0010] Anhand der Figuren 1 bis 4 wird die erfindungsgemäße Melderanordnung näher beschrieben.
Dabei zeigt
Fig.1 eine Sensorschaltung,
Fig. 2 einen Analogwertmelder mit Sensorschaltung und Fassungsschaltung,
Fig. 3 ein Spannungsdiagramm der Linienspannung
Fig. 4 ein Stromdiagramm des Linienstromes.
[0011] In der Fig. 1 ist die Sensorschaltung dargestelit Der Sensor S bildet das Meßorgan
bzw. den Meßfühler, beispielsweise einen optischen Streulicht-Sensor. Der Sensor S
wird mit den Anschlüssen (+) und (-) an einer Spannung von z.B. 20 Volt über die Anmschlußkontakte
K1 und K2 betrieben. Über die Anschlußkontakte K1 und K2 ist die Sensorschaltung SES
wie in Fig. 2 gezeigt ist, über eine Strommeßeinrichtung SME an der Meldelinie ML
angeschlossen und wird mit der Linienspannung UL betrieben. Zwischen dem Meßpunkt
M und dem Anschlußpunkt (+) des Sensors S entsteht die der Meßgröße des Sensors proportionale
Sensorspannung US. Gegebenenfalls kann der Sensor S am Eingang T über den Widerstand
RT von der Meßspannung UM mit Beginn der Meßzeit MZ eines Abfragezyklus AZ getriggert
werden. Die Sensorspannung US wird dem Transistor TR zugeführt und erzeugt über den
Meßwiderstand RM einen Meßstrom IM, der der Sensorspannung US und damit der Meßgröße
des Sensors S proportional ist. Der parallel zum Sensor S liegende Kondensator C dient
einerseits als Energiespeicher und erzeugt andererseits den erhöhten Strom IS zum
Fritten der Kontakte K1 und K2 während der Ruhezeit RZ, in der die Ruhespannung UR
anliegt Der Sensor S und der Kondensator C ist in der Sensorschaltung SES über die
Diode D an den Kontakten K1 und K2 angeschlossen. Wird die erfindungsgemäße Melderanordnung
in der Pulsmeldetechnik betrieben, bei der die einzelnen Melder kettenförmig an der
Meldelinie ML angeschlossen sind, so ist die Sensorschaltung SES gemäß der Fig. 2
angeordnet
[0012] In Fig. 2 ist ein Analogwertmelder M1 mit der Sensorschaltung SES und der Fassungsschaltung
FS dargestellt. Die Schaltungsanordnung für die Fassungsschaltung ist im Prinzip aus
der deutschen Patentschrift 2533382 bekannt Das vom analogen Meßwert abhängige, in
seiner Laufzeit steuerbare Zeitglied ZG, liegt an der Meldelinie ML Nach Ablauf der
Laufzeit des Zeitgliedes ZG wird von diesem der in einer Ader der Meldeleitung ML
angeordnete Schalter SCH angesteuert und schaltet den nächsten Analogmelder (M2) an
die Meldelinie. Die Sensorschaltung SES ist über die beiden Kontakte K1 und K2 über
eine Strommeßeinrichtung SME an der Meldeleitung ML angeschlossen. Die Strommeßeinrichtung
SME steuert das Zeitglied ZG. Bei dem bekannten Pulsmeldesystem werden die einzelnen
Melder M1 bis Mi einer Meldeleitung ML von der Zentrale Z aus zyklisch auf ihren jeweiligen
analogen Meldermeßwert abgefragt, wobei die jeweilige Melderadresse in der Zentrale
ermittelt wird und die Alarm- bzw. Störkriterien in der Zentrale aus den einzelnen
Meldermeßwerten der jeweiligen Melder abgeleitet werden. Ein Abfragezyklus setzt sich
dabei aus einer langen Ruhezeit RZ, einer kurzen Startzeit SZ und einer Meßzeit MZ
wie dies anhand des Spannungs- und Stromdiagramms in den Fig. 3 und 4 dargestellt
ist, zusammen.
[0013] In Fig. 3 ist das Spannungsdiagramm der Linienspannung UL dargeteltt. Während der
Ruhezeit RZ beträgt die Linienspannung UL beispielweise 20 Volt. Mit dieser Ruhespannung
UR werden die jeweiligen Kondensatoren C der Sensorschaltung SES aufgeladen. Die Messung
der einzelnen Analogwerte wird von der Zentrale Z aus mit der Startspannung US * 0
Volt gestartet, wobei für die kurze Zeit SZ die Meldelinie abgeschattet wird. Dann
wird von der Zentrale aus an die Meldelinie ML die Meßspannung UM, die gegenüber der
Ruhespannung UR geringer ist, für die Meßzeit MZ angelegt. Mit dem Ablauf der Meßzeit
MZ beginnt ein neuer Abfragezyklus AZ mit der Ruhespannung UR. Die Abfrage aller Pulsmelder
M1 bis Mi einer Meldeleitung ML beginnt, wie schon gesagt, mit dem Abschalten der
Linienspannung UL, d.h. für die kurze Startzeit SZ ist die Startspannung UST = 0.
In dieser Phase wird der Sensor S aus dem Speicherkondensator C mit der Spannung UC
(UC #UR) versorgt Während dieser Zeit SZ kann ein Meßstrom IM wegen der fehlenden
Linienspannung UL nicht fließen. In dieser Zeit sperrt die Diode D den Stromfluß zwischen
dem Sensor S bzw. der Sensorschaltung SES und der Meldeleitung ML bzw. der Fassungselektronik
FS. In der dann folgenden Meßphase während der Meßzeit MZ wird die Linienspannung
UL auf die Meßspannung UM erhöht, z.B. 13 Volt Jetzt fließt ein Meßstrom IM zur Fassungsschaltung,
während der Sensor S weiterhin mit Energie aus dem Kondensator C versorgt wird. Dabei
ist der Kondensator C so dimensioniert, daß die Kondensatorspannung UC, auch wenn
sie sich dabei um einige Volt verringert, immer größer als die Meßspannung UM bleibt,
so daß die Diode D gesperrt ist. Nach der Abfrage aller Melder M1 bis Mi einer Meldeleitung
ML in der Meßzeit MZ wird die Linienspannung UL von der Meßspannung UM wieder auf
die Ruhespannung UR erhöht Damit wird die Diode D leitend und der Sensorstrom IS wird
um den Versorgungsstrom für den Sensor S größer.
[0014] Dies ist in Fig. 4 dargestellt in der das entsprechende Stromdiagramm des Linienstroms
IL gezeigt ist. Mit dem Anschalten der Ruhespannung UR fließt anfangs ein wesentlich
höherer Strom IS, mit dem der Kondensator C wieder aufgeladen wird. Mit diesem erhöhten
Stromfluß werden die Kontakte K1 und K2 während der Ruhezeit RZ gefrittet. Der Sensorstrom
IS sinkt dann bis auf den Ruhewert IR ab, wenn der Kondensator C aufgeladen ist, so
daß der Sensorstrom IS nur noch den Sensor mit Strom versorgt Mit der Startspannung
UST = 0 fließt für die Startzeit SZ kein Strom. In der Meßphase, also während der
Meßzeit MZ, steigt der Linienstrom IL = IM treppenförmig an , wie an sich bekannt,
bis ein neuer Abfragezyklus AZ beginnt, bei dem der Linienstrom IL schlagartig auf
den Sensorstrom IS ansteigt Der Vorgang wiederholt sich mit jedem Abfragezyklus fortlaufend.
[0015] Die erfindungsgemäße Melderanordnung ist außer in der beschriebenen Ausführung für
die Pulsmeldertechnik auch für andere Übertragungsverfahren anwendbar. Dazu müssen
entweder in der Schaltungselektronik der Melderfassung mindestens zwei Spannungsstufen
erzeugt werden, die dann in der beschriebenen Weise genutzt werden können. Eine andere
Möglichkeit beteht darin, die Diode durch einen Schalter zu ersetzen, der durch ein
der Linienspannung überlagertes Signal, z.B. ein tonfrequentes Signal, in geeigneter
Weise gesteuert wird.
Bezugszeichenliste
[0016]
AZ Abfragezyklus
C Kondensator
D Diode
FS Fassungsschaltung
IL Linenstrom
IM Meßstrom (proportional der Sensorspannung US)
IS Sensorstrom
K1, K2 Kontakte
M1...Mi Melder einer Meldelinie (ML)
ML Meldelinie
MZ Meßzeit
RZ Ruhezeit
RM Meßwiderstand
S Sensor
Sch steuerbarer Schalter
SES Sensorschaltung
SME Strommeßeinrichtung
SZ Startzeit
TR Transistor
UC Kondensatorspannung (UC ≈ UR)
UM Meßspannung (UM#UR)
UL Linienspannung
UR Ruhespannung
US Sensorspannung am Meßpunkt M des Sensors S
UST Startspannung (UST=0) Z Zentrale
ZG Zeitglied
1. Melderanordnung in einer Gefahrenmeldeanlage, insbesondere Brandmeldeanlage, mit
einer Zentrale. (Z) mit mehreren Zweidraht- Meldeleitungen (ML), an die jeweils eine
Vielzahl (i) von Meldem (M1...Mi) angeschlossen ist, die von der Zentrale (Z) aus
mit einer Ruhespannung (UR) gespeist werden und zur Ableitung von Alarm- bzw. Störungskriterien
zyklisch mit einer von der Ruhespannung (UR) abweichenden Meßspannung (UM) auf ihre
analogen Meldermeßwerte abgefragt werden, wobei jeder Abfragezyklus (AZ) aus einer
Ruhezeit (RZ), einer kurzen Startzeit (SZ) und einer Meßzeit (MZ) besteht und wobei
der eigentliche Melder mit seiner Melderschaltung in einer Melderfassung angeordnet
ist und über mehrere Kontakte mit elektrischen Anschlüssen und gegebenenfalls mit
einer Schalteinrichtung in der Meldefassung galvanisch verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Melderschaltung in eine Sensorschaltung (SES) und eine Fassungsschaltung (FS)
aufgeteilt ist, daß nur zwei Kontakte (K1 u. K2) für die Verbindung der Sensorschaltung
(SES) mit der Fassungsschaltung (FS) vorgesehen sind, daß die Sensorschaltung (SES)
einen Sensor (S) , einen parallel dazu geschalteten Kondensator (C) und einen Transistor
(TR) aufweist, wobei der Sensor (S) über eine Diode (D) an den beiden Kontakten (K1
u. K2) angeschlossen ist und der Sensorausgang (M) auf den Schalttransistor (TR) führt,
der über einen Meßwiderstand (RM) an den beiden Kontakten (K1 u.K2) angeschaltet ist,
daß die Fassungsschaltung (FS) die Schaltungsanordnung für die Anschaltung des Melders
(M1...) an die Meldelinie (ML) und für die Übertragung der Meldersignale zur Zentrale
(Z) aufweist und daß die beiden Kontakte (K1 u.K2) während der Ruhezeit (RZ) mit der
Ruhespannung (UR) gefrittet werden.
2. Melderanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,daß die Sensorschaltung (SES) mit dem Sensor (S) eine in
der Melderfassung einsteckbare Sensoreinheit bildet, wobei Sensoren vorgesehen sind,
die nach verschiedenen physikalischen Prinzipien arbeiten.
3. Melderanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,daß der Sensor (S)
einen zusätzlichen Anschluß (T) aufweist, der über einen Widerstand (RT) mit der Meßspannung
(UM) beaufschlagbar ist.