(19)
(11) EP 0 181 319 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.05.1986  Patentblatt  1986/20

(21) Anmeldenummer: 85890274.5

(22) Anmeldetag:  06.11.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63B 49/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 06.11.1984 AT 3509/84

(71) Anmelder: Head Sportgeräte Gesellschaft m.b.H. & Co.OHG.
A-6921 Kennelbach (AT)

(72) Erfinder:
  • Umlauft, Helmut
    A-6971 Hard (AT)
  • Wäger, Karl-Heinz
    A-6840 Götzis (AT)

(74) Vertreter: Haffner, Thomas M., Dr. et al
Patentanwalt Schottengasse 3a
A-1014 Wien
A-1014 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Tennisracket


    (57) In einem Tennisracket (1) mit einem aus Holmen (3) geformten Rahmen, dessen freie Enden zur Ausbildung eines Griffes abgewickelt oder abgebogen sind, sind den lichten Abstand der Rahmenholme (3) normal aus die Rahmenholme (3) überbrückende Dämpfungselemente (6) in Längsrichtung der Rahmenholme (3) einstellbar und in der gewählten Lage festlegbar.
    In besonders einfacher Weise sind mehrere Dämpfungselemente (6) in Längsrichtung der Rahmenholme (3) im Griffbereich nebeneinander angeordnet (Fig. 1).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Tennisracket mit einem aus Holmen geformten Rahmen, dessen freie Enden zur Ausbildung eines Griffes abgewinkelt oder abgebogen sind, bei welchem zwischen die freien Enden der Holme im Griffbereich wenigstens ein Dämpfungselement eingelegt und in seiner Lage gehalten ist. Derartige Tennisrackets, welche beispielsweise aus Aluminiumprofilen gebogen sind, weisen an ihren freien Enden einen Griff auf, welcher beispielsweise durch Anschäumen eines Griffes und/oder Umwickeln mit einem Griffband fertiggestellt wird. Bei Tennisraokets ist es weiters bereits bekannt, den Griff hohl auszubilden und innerhalb des Griffes ein Gewicht verschieblich zu führen, um die Gewichtsverlagerung innerhalb des Rackets beeinflussen zu können.

    [0002] Gerade bei Metallschlägern ergibt sich nun häufig das Problem, daß die vom auftreffenden Ball ausgelösten Erschütterungen des Rahmens sich in unangenehmer Weise auf den Griff übertragen und häufig den sogenannten Tennisarm verursachen. Im Auslaufbereich der Bespannung zum Griff hin sind Herzstücke unterschiedlicher Konstruktion eingebaut worden, welche eine gewisse Dämpfung dieser Erschütterungen erzielen sollen, so daß die Erschütterungen nicht unmittelbar in das Handgelenk eingeleitet werden.

    [0003] Tennisrackets der eingangs genannten Art sind beispielsweise der US-PS 3 206 204 zu entnehmen. Bei dieser bekannten Konstruktion sind Griffschalen mit Stegen vorgesehen, wobei diesen Stegen eine dämpfende Wirkung zugeschrieben wird. Die freien Rahmenholme sind hiebei unmittelbar durch Bänder verbunden und die Stege, welchen eine dämpfende Eigenschaft zugeschrieben wird, dienen in erster Linie zur Festlegung der Griffschalen. Eine gezielte Beeinflussung der Dämpfungseigenschaften erscheint durch eine derartige Konstruktion nicht ohne weiteres möglich, da diese Stege in durch die Festigkeitseigenschaften der Griffschale bestimmten Abständen vorgesehen sein müsssen, um eine Deformation der Griffschale zu vermeiden. Es handelt sich im besonderen um Versteifungsrippen der Griffschale.

    [0004] Zur gezielten Beeinflussung der Dämpfungseigenschaften ist es bereits bekanntgeworden, Schwingkörper mit zur Längsachse des Griffteiles paralleler Achse im Griffteil einzusetzen. Eine derartige Ausbildung, wie sie beispielsweise der DE-AS 23 38 534 entnommen werden kann, zielt darauf ab, durch freie Schwingung des Schwingkörpers eine Interferenz mit der Schwingung, wie sie sich durch den Ballaufschlag ergibt, zu erzielen und auf diese Weise eine Dämpfung zu ermöglichen. Bei einem freischwingenden Dämpfungskörper ist eine überaus aufwendige Führung erforderlich, wobei der Dämpfungskörper nicht unmittelbar durch die Rahmenholme geführt sein darf, da er dann nicht mehr als freischwingender Resonator wirken könnte.

    [0005] Die Erfindung zielt nun darauf ab, eine einfache Ausbildung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit welcher in weiten Grenzen das Dämpfungsverhalten einstellbar ist. Vor allen Dingen soll der Zusammenbau des Griffbereiches wesentlich vereinfacht werden. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung im wesentlichen darin, daß den lichten Abstand der Rahmenholme normal auf die Rahmenholme überbrückende Dämpfungselemente in Längsrichtung der Rahmenholme einstellbar und in der gewählten Lage festlegbar gehalten sind. Dadurch, daß die Dämpfungselemente den lichten Abstand der Rahmenholme normal auf dieselben überbrücken sollen, können Dämpfungselemente mit entsprechenden Festigkeits- und Dämpfungseigenschaften durch Verschieben zwischen den Rahmenholmen in die geeignete Position gebracht werden, wobei die nachfolgende Festlegung durch Verkleben mit Griffschalen, durch Anschäumen eines Griffschalen aufweisenden Griffbereiches, durch Kleben oder durch dazwischengeschaltete Distanzstücke, welche nur geringe Dämpfungseigenschaften aufweisen, sichergestellt sein kann. Die gewünschte Lage der Dämpfungselemente läßt sich somit in einfacher Weise festlegen und nach der Fertigstellung des Griffbereiches wird unmittelbar ein auf die Schwingungseigenschaften des Schlägers abgestimmter Griffbereich erzielt. Es können verschiedene Dämpfungselemente unterschiedlicher Menge und aus unterschiedlichen Materialien zum Einsatz gelangen, wobei verschiedene derartige Dämpfungselemente in Längsrichtung des Griffbereiches bzw. der Rahmenholme im Griffbereich aneinander anschließend angeordnet sein können. Auch auf diese Weise läßt sich das Dämpfungsverhalten in weiten Grenzen einstellen.

    [0006] Gemäß einer bevorzugten Ausführung des erfindungsgemäßen Tennisrackets ist die Ausbildung so getroffen, daß mehrere Dämpfungselemente in Längsrichtung der Rahmenholme im Griffbereich nebeneinander angeordnet sind, wobei naturgemäß in Achsrichtung unterschiedliche Materialien aneinander angeschlossen werden können. Eine besonders einfache Möglichkeit für den Zusammenbau ergibt sich, wenn die Ausbildung so getroffen ist, daß in wenigstens einer Querschnittsebene des Griffbereiches wenigstens zwei Dämpfungselemente angeordnet sind, welche zwischen die Rahmenholme eintauchen und den lichten Abstand der Rahmenholme zueinander überbrücken.

    [0007] Gegenüber der Ausbildung dämpfender Herzstücke ist es beispielsweise möglich, poröse bzw. Schaumstrukturelemente als Dämpfungselemente mitzuverwenden, da die Dämpfungselemente in diesem Bereich durch die nachfolgende Anbringung des Griffes entsprechend geschützt werden können. Vor allen Dingen aber ist es bereits bei der Herstellung möglich, das Dämpfungsverhalten durch geeignete Positionierung verschiedener Dämpfungselemente exakter zu beherrschen. Eine derartige Ausbildung erlaubt es, ausgehend von einer vorgegebenen Dämpfung, den spezifischen Bedürfnissen des einzelnen Spielers auch noch nachträglich Rechnung zu tragen.

    [0008] In besonders einfacher Weise sind die Dämpfungselemente so ausgebildet, daß sie den lichten Querschnitt zwischen den Holmen im Griffbereich vollständig ausfüllen, wobei zur Gewichtseinsparung Ausnehmungen vorgesehen sein können. Eine derartige Ausbildung erlaubt es, unmittelbar über die aus den beiden freien Enden und dem Dämpfungselement bzw. den Dämpfungselementen bestehende Einheit ein Griffband zur Ausbildung eines Griffes zu wickeln, wobei lediglich eine Verschlußplatte aufgesetzt werden muß. Die Dämpfungselemente können aber auch mit Griffschalen verbunden sein, wobei derartige Griffschalen einstückig ausgebildet sein können, und dann von unten auf die freien Enden der abgewinkelten bzw. abgebogenen Holme aufgeschoben werden. Ebenso können jedoch Halbschalen eingesetzt werden, welche dann seitlich an die Griffenden aufgesteckt werden und in Kombination eine vollständige Umhüllung und dämpfende Festlegung der Griffenden ergeben. Derartige Halbschalen werden in der Folge durch das außen herumgewickelte Griffband in ihrer Lage gehalten oder durch Verkleben oder formschlüssigen Eingriff der beiden Halbschalen ineinander bei gleichzeitigem formschlüssigen Umgreifen der Dämpfungselemente zusammengehalten. Bei derartigen Ausbildungen ist es von besonderem Vorteil, wenn die Dämpfungselemente einstückig mit Griffschalen ausgebildet sind, wobei im Falle der Verwendung von zwei Halbschalen, die zu einem Griff ergänzt werden, die Dämpfungselemente, welche den lichten Querschnitt zwischen den beiden Enden überbrücken sollen, hälftig mit der einen Halbschale und hälftig mit der anderen Halbschale verbunden sein können. Derartige Halbschalen können in vorbestimmten Positionen mit Dämpfungselementen ausgestattet sein, wobei unterschiedliche Halbschalen zur Erzielung unterschiedlicher Dämpfungseigenschaften herangezogen werden können. In besonders einfacher Weise könnte die Ausbildung in einem solchen Falle vorsehen, daß die eine der beiden Halbschalen gegenüber den Dämpfungselementen der anderen Halbschale versetzte Dämpfungselemente aus unterschiedlichem Material trägt, so daß sich beim Zusammenstecken ein formschlüssiger Eingriff der beiden Schalen durch den formschlüssigen Eingriff der Dämpfungselemente der beiden Halbschalen aneinander ergibt.

    [0009] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. In dieser zeigen Fig.l ein Tennisracket mit abgenommenen Griffband; Fig.2 eine vergrößerte Darstellung eines abgewandelten Griffes gleichfalls bei abgenommenem Griffband; Fig.3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig.2; Fig.4 eine weitere Ausbildung in analoger Darstellung wie Fig.2; Fig.5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig.4; Fig.6 eine weitere Abwandlung in der Darstellung nach Fig.2; Fig.7 einen Schnitt nach der Linie VII-VII der Fig.6; Fig.8 eine Ausbildung mit einer Griffschale; Fig.9 einen Schnitt nach Linie IX-IX der Fig.8; Fig.10 eine abgewandelte Ausbildung einer Griffschale und Fig.ll eine Griffhalbschale mit integralem Dämpfungselement.

    [0010] In Fig.l ist der Schläger mit 1 bezeichnet. Die den Rahmen bildenden Holme sind bei 2 nach außen abgebogen und bilden mit ihren freien Enden 3 den Griff aus. Im Bereich der Abbiegung bzw. Abwinkelung 2 ist ein Herzstück 4 vorgesehen. Die Bespannung des Rahmens ist mit 5 bezeichnet. Zwischen den freien Enden des Rahmens sind Dämpfungselemente 6 angeordnet. Der Griff wird durch ein Abschlußstück 7 zusammengehalten und in der Folge mit einem nichtdargestellten Griffband umwickelt.

    [0011] Bei der Ausbildung nach Fig.2 ist zwischen den beiden Enden 3 der Holme ein Dämpfungselement 8 angeordnet, welches, wie aus Fig.3 ersichtlich ist, den freien Querschnitt zwischen den Enden 3 vollständig ausfüllt. Demgegenüber ist bei der Darstellung nach Fig.4 das Dämpfungselement 9 in Längsrichtung des Griffes unterteilt und in vorteilhafter Weise nach Art eines Schiebers ausgebildet, so daß es in Längsrichtung des Griffes verschoben werden kann und danach in der gewählten Lage festgelegt werden kann. Überdies können mehrere Dämpfungselemente 9 in Längsrichtung (Pfeil 11) der Holme 3 nebeneinander angeordnet sein. Gegenüberliegende Teilbereiche dieser Dämpfungselemente können, wie aus Fig.5 ersichtlich, durch eine gemeinsame Mittellinie 10 getrennt sein, so daß gegenüberliegende Teilbereiche auch in gestaffelter Position in Längsrichtung des Griffes, welche in Fig.4 mit dem Doppelpfeil 11 angedeutet ist, angeordnet werden können.

    [0012] Bei der Darstellung nach Fig.6 und 7 überbrückt das Dämpfungselement 12 zwar die volle Breite a zwischen den gegenüberliegenden Enden 3, welche den Griff ausbilden, jedoch füllen sie den Querschnitt nicht bis zum Rand aus. Eine derartige Ausbildung, wie sie durch die korrespondierende Fig.7 verdeutlicht wird, muß durch ein Griffband zur Ausbildung eines vollständigen Griffes ergänzt werden, wobei hier auch Schalen zur Ausbildung des Griffteiles herangezogen werden können. Zur Gewichtseinsparung sind in den Dämpfungselementen 12 Ausnehmungen 16 quer zu den Holmen 3 angeordnet, die in Fig.7 strichliert angedeutet sind.

    [0013] Eine spezielle Schalenkonstruktion ist in den Fig.8 und 9 dargestellt, bei welcher Halbschalen 13 Verwendung finden, welche beispielsweise bei einer Ausbildung nach Fig.2 und 3 außen an die freien Enden 3 angesetzt werden. Eine abgewandelte Ausbildung derartiger Halbschalen 13 ist der Fig.10 zu entnehmen. Hier kann das Dämpfungselement 14 mit derartigen Halbschalen verklebt sein, so daß der Zusammenbau vereinfacht wird.

    [0014] bei der Ausbildung nach Fig.ll ist das Dämpfungselement einstückig mit einer Halbschale 15 ausgebildet und umgreift jeweils die Endbereiche 3 der Holme, welche der Ausbildung des Griffes dienen.


    Ansprüche

    1. Tennisracket (1) mit einem aus Holmen (3) geformten Rahmen, dessen freie Enden zur Ausbildung eines Griffes abgewinkelt oder abgebogen sind, bei welchem zwischen die freien Enden der Holme (3) im Griffbereich wenigstens ein Dämpfungselement eingelegt und in seiner Lage gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß den lichten Abstand der Rahmenholme (3) normal auf die Rahmenholme (3) überbrückende Dämpfungselemente (6, 8, 9, 12, 14, 15) in Längsrichtung (11) der Rahmenholme (3) einstellbar und in der gewählten Lage festlegbar gehalten sind.
     
    2. Tennisracket nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Dämpfungselemente (6, 9) in Längsrichtung (11) der Rahmenholme (3) im Griffbereich nebeneinander angeordnet sind.
     
    3. Tennisracket nach Anspruch Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in wenigstens einer Querschnittsebene des Griffbereiches wenigstens zwei Dämpfungselemente (9) angeordnet sind, welche zwischen die Rahmenholme (3) eintauchen und den lichten Abstand der Rahmenholme (3) zueinander überbrücken.
     
    4. Tennisracket nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungselemente (8, 14) in der gewählten Lage formschlüssig von Griffschalen (13) übergriffen sind.
     
    5. Tennisracket nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungselemente (12) dem lichten Querschnitt zwischen den Holmen (3) im Griffbereich entsprechen und zur Gewichtseinsparung Ausnehmungen (16) quer zu den Holmen (3) angeordnet sind.
     
    6. Tennisracket nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungselemente (8, 14) mit Griffschalen (13) verbunden sind.
     
    7. Tennisracket nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungselemente (15) einstückig mit Griffschalen ausgebildet sind.
     




    Zeichnung