[0001] Die Erfindung betrifft einen neuen Schmiermittelzusatz.
[0002] Mit der Entwicklung der Technik nehmen auch die Anforderungen zu, welche an Schmierstoffe
gestellt werden. Seit langem werden daher die Grundschmierstoffe, wie Mineral- oder
Syntheseöle sowie halbfeste und feste Schmierstoffe durch Zusatz von Verbesserungsmitteln
den erhöhten Beanspruchungen angepaßt.
[0003] Aus der DE-AS 19 54 452 ist es z. B. bekannt, einem Schmiermittel auf der Basis von
Mineralöl oder Syntheseöl einen epoxydierten Fettsäureester und gegebenenfalls eine
organische Schwermetallverbindung und/oder eine Schwefelphosphorverbindung zuzusetzen.
Aus der DE-OS 33 03 442 sind Schmierfette auf der Basis von Mineral-oder Syntheseölen
bekannt, die als Verdickungsmittel und zur Steigerung der Dauereinsatztemperatur eine
Polyharnstoffverbindung enthalten. In der US-PS 41 64 473 wird eine in Kohlenwasserstoffen
lösliche Molybdänverbindung der allgemeinen Formel

in der X = O oder S und
R = Kohlenwasserstoff mit 1 bis 50 C-Atomen bedeuten, als Schmiermittelzusatz beschrieben.
[0004] Die bekannten Zusatzmittel verbessern zwar die Grundschmiermittel hinsichtlich der
gewünschten Eigenschaften, wie z. B. Verminderung des Abriebs, Verbesserung der Schmierfilmhaftung,
Erhöhung der Oxidationsbeständigkeit, Herabsetzung der bei der Reibung auftretenden
Temperaturen, der Dauereinsatztemperatur usw., genügen aber den immer höher werdenden
Anforderungen nicht mehr in befriedigendem Maße. Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist deshalb die Bereitstellung eines Schmiermittelzusatzes, welcher die Eigenschaften
von Schmierstoffen weiter in einem Maße verbessert, daß sie auch höchsten Anforderungen
voll befriedigend entsprechen. Diese Aufgabe wird mit der vorliegenden Erfindung gelöst.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist ein Schmiermittelzusatz, erhältlich durch Umsetzung
eines Salzes eines tertiären Amins, das als N-Substituenten zwei Polyethylenoxidreste
mit zwei oder mehr Ethylenoxidgruppen, deren freie OH-Gruppe verethert oder acyliert
sein kann, und eine gesättigte oder ungesättigte langkettige Alkylgruppe besitzt,
mit Ammoniummolybdat und/oder Mo03 (Molybdänsäure).
[0006] Das tertiäre Aminsalz wird vorzugsweise im Molverhältnis 1:1 oder größer eingesetzt;
insbesondere beträgt das Gewichtsverhältnis tertiäres Aminsalz zu Ammoniummolybdat
((NH
4)
2MoO
4) oder Mo03 50 bis 70 zu 20 bis 40, und mehr bevorzugt 60 zu 25. Unter "Ammoniummolybdat"
werden im Rahmen der Erfindung auch Ammoniumheteropolymolybdate oder Ammoniumisomolybdate
verstanden.
[0007] Die Polyethylenoxidreste können verschieden und insbesondere gleich sein und besitzen
vorzugsweise die Formel RO-CH
2CH
2(̵O-CH
2CH
2)̵
n, worin n = 1 bis 15 und R einen Alkylrest mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen oder einen
Acylrest mit 2 bis 7 Kohlenstoffatomen bedeutet, und insbesondere Wasserstoff ist.
In einigen Fällen kann es zweckmäßig sein, die Länge der Polyethylenoxidreste nach
der Art des Grundöles oder -fettes, dem der erfindungsgemäße Schmiermittelzusatz zugesetzt
werden soll, zu wählen; langkettige Polyethylenoxidreste, vorzugsweise mit n = 10
bis 15, werden z. B. insbesondere für Grundfette auf Glycolbasis eingesetzt.
[0008] Ein Alkylrest mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen kann verzweigt oder vorzugsweise geradkettig
sein und ist z. B. Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, Pentyl, Hexyl,
2,3- oder 4-Methyl-pentyl; ein Acylrest mit 2 bis 7 Kohlenstoffatomen ist z. B. ein
solcher, der sich von den vorstehend genannten Alkylresten ableitet, wie z. B. Acetyl,
Propionyl usw.
[0009] Die langkettige gesättigte oder ungesättigte Alkylgruppe kann auch verzweigt sein,
ist aber vorzugsweise geradkettig. Sie ist vorzugsweise ein von einer gesättigten
oder ungesättigten Fettsäure abgeleiteter Alkylrest, wie z. B. der von der ölsäure
abgeleitete Oleylrest (Ectadecenyl). Vorzugsweise besitzt der Alkylrest 12 bis 24,
und insbesondere 16 bis 20 Kohlenstoffatome, und ist in erster Linie Oleyl.
[0010] Als Salzkomponente können prinzipiell beliebige organische oder anorganische Säuren
verwendet werden wie z. B. Fettsäuren, Mineralsäuren und dergleichen. Bevorzugt werden
Säuren, welche in Schmiermittelzusammensetzungen selbst eine aktive Wirksamkeit haben
wie z. B. Phosphorsäuren und teilveresterte Phosphorsäuren, Borsäure, Sarkoside, Merkaptobenzothiazole,
Thioglykolsäure und andere Säuren mit sauren Merkaptogruppen.
[0011] Die Umsetzung des tertiären Aminsalzes mit dem Ammoniummolybdatoder MoO
3 erfolgt, insbesondere im Hinblick auf ihre spätere Verwendung als Package in Form
einer Lösung oder Suspension in einem Mineral- oder Syntheseöl, durch Erhitzen in
Mineral- oder Syntheseöl; vorzugsweise wird die Umsetzung bei einer Temperatur von
100 bis 220°C, insbesondere bei 130 bis 190°C durchgeführt. Vorzugsweise wird in Gegenwart
einer kleinen Menge Wasser umgesetzt. Gute Ergebnisse ergeben Wasserzusätze von etwa
5 bis etwa 20 Gew.-%, bezogen auf das Reaktionsprodukt. Hierdurch wird die Reaktion
beschleunigt und die erforderliche Umsetzungstemperatur in den unteren Bereich gesenkt.
[0012] Die Ausgangsmaterialien für die Umsetzung sind bekannt oder lassen sich auf an sich
bekannte Weise herstellen.
[0013] Die Herstellung des tertiären Aminsalzes kann z. B. durch Umsetzung eines primären
Amins, das bereits den langkettigen Alkylrest als Substituent trägt, z. B. von Oleylamin,
mit Ethylenoxid in dem für die gewünschte Polyethylenoxidkette erforderlichen Molverhältnis
erfolgen; die freie OH-Gruppe kann nachträglich auf an sich bekannte Weise, z. B.
durch Umsetzung mit einem Alkyl- oder Acylhalogenid, verethert oder verestert werden.
Die Überführung in das Aminsalz erfolgt zweckmäßig durch einfache Salzbildungsreaktion
des tertiären Amins mit der gewählten Säure.
[0014] Vorzugsweise enthält der Schmiermittelzusatz weiters ein oder mehrere Schwefelverbindungen
aus der Gruppe geschwefelte Ester, Schwermetalldithiophosphate und Schwermetalldithiocarbamate.
[0015] Als geschwefelte Ester kommen dabei alle Schwefel enthaltenden Ester pflanzlichen,
tierischen oder synthetischen Ursprungs in Betracht; typische geeignete Handelsprodukte
sind z. B. Lubrizol 5003® (vertrieben von Lubrizol GmbH, Hamburg), Maisperm 2011®
(vertrieben von Lehmann, Voss & Co., Hamburg) und geschwefeltes Jojoba-öl.
[0016] Als Schwermetalldithiophosphate eignen sich generell alle Dithiophosphate der Ubergangsmetalle
und der Seltenen Erdmetalle, insbesondere die Thiophosphate von Antimon, Blei, Zinn,
Eisen, Kupfer, Mangan, Molybdän, Nickel, Vanadin, Titan und Wismut, und in erster
Linie von Zink und Tellur. Anstelle der Dithiophosphate können auch die entsprechenden
Dithiocarbamate verwendet werden. In diesen Verbindungen kann der Schwefel ganz oder
teilweise auch durch Selen oder Tellur ersetzt sein.
[0017] Im erfindungsgemäßen Schmiermittelzusatz beträgt das Verhältnis von Umsetzungsprodukt
aus tertiärem Amin und Molybdänverbindung zu Schwefelverbindung vorzugsweise 1:0,5
bis 1:10.
[0018] Zweckmäßigerweise liegt der erfindungsgemäße Schmiermittelzusatz als Package in Form
einer Lösung oder Suspension in einem Grundöl (Mineral- oder Syntheseöl) vor und wird
in dieser Form vertrieben und angewendet. In einer solchen Package liegt der Gehalt
an Schmiermittelzusatz (tertiäres Aminsalz/Molybdänverbindung-Umsetzungsprodukt und
gegebenenfalls Schwefelverbindung und/oder weiterer üblicher Additive) in der Regel
bei 30 bis 90 Gew.-%, und insbesondere bei 50 bis 70 Gew.-%. Als mineralische Grundöle
und -fette können naphthenbasische oder paraffinbasische Grundöle und -fette verwendet
werden, bei den synthetischen Grundölen und -fetten alle üblichen Klassen. Typische
Beispiele für geeignete Syntheseöle sind Poly-alpha-olefine, Glykole, Ester, Alkylbenzole
und in organischen Lösungsmitteln lösliche Silikonöle und -fette.
[0019] Die erfindungsgemäßen Schmiermittelzusätze können weitere für Schmieröle übliche
öllösliche oder nicht- öllösliche Additive enthalten, wie z. B. Antioxidantien, Rostinhibitoren,
Dichtaufquellmittel, Antischaummittel, Dispergiermittel, Farbstoffe, Viskositätsindexverbesserer,
Extreme Pressure-Additive, aber auch weitere Schmiermittelzusätze, wie z. B. die aus
der DE-AS 19 54 452 bekannten Additivkombinationen.
[0020] Mit dem erfindungsgemäßen Schmiermittelzusatz lassen sich Schmieröle und -fette mit
wesentlich verbesserten Eigenschaften erhalten. Insbesondere wird durch den erfindungsgemäßen
Schmiermittelzusatz der Verschleiß herabgesetzt, die Haftfestigkeit des Grenzschmierfilmes
verbessert, die Oxidationsstabilität und damit die Lebensdauer des Schmierstoffes
ausgeprägt erhöht und der Reibungskoeffizient und damit auch die Betriebstemperatur
erniedrigt. Die mit dem erfindungsgemäßen Schmiermittelzusatz erzielten Reibwerte
sind extrem niedrig. Die Menge an erfindungsgemäßem Schmiermittelzusatz (Umsetzungsprodukt
von tertiärem Aminsalz mit Molybdänverbindung und gegebenenfalls Schwefelverbindungen)
und gegebenenfalls weiteren üblichen Additiven sollte in der Regel mindestens 3 %
betragen, bezogen auf die fertige Schmiermittelzusammensetzung, wobei sich die für
das jeweilige Schmiermittel und den jeweiligen Verwendungszweck geeignetsten Mengen
leicht feststellen lassen. Mit dem erfindungsgemäßen Schmiermittelzusatz können auch
Schmieröl- oder Schmierfett-Konzentrate hergestellt werden, die dann dem Schmiermittel
bis zur gewünschten Konzentration zugegeben werden. Desgleichen können die erfindungsgemäßen
Zusatzmittel in saurem, neutralem oder basischem Milieu eingesetzt werden. Gegenstand
der Erfindung ist deshalb auch die Verwendung des erfindungsgemäßen Schmiermittelzusatzes
für Schmierstoffe und Schmierfette, insbesondere für Getriebe- und Motorenöle. Durch
die Verwendung des erfindungsgemäßen Schmiermittelzusatzes ist es z. B. möglich, auch
öle niedriger Viskosität in Einsatzgebieten zu verwenden, wo bisher hohe Viskositäten
unbedingt erforderlich waren, wie z. B. in Getrieben und Differentialgetrieben.
[0021] Die nachfolgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung näher, ohne sie darauf
zu beschränken.
B e i s p i e 1 1
[0022]
a) 15 Gew.-Teile Ammoniummolybdat oder 12 Gew.-Teile Mo03, 60 Gew.-Teile tertiäres
Aminsalz (n = 1; langkettiger Alkylrest = Oleyl; Borsäuresalz), 25 Gew.-Teile Mineralöl
und 10 Gew.-Teile Wasser werden vermischt und 1 bis 2 Stunden bei 150°C so gerührt,
daß eine homogene Mischung aufrechterhalten wird.
b) Es wird wie unter a) verfahren, aber ein anderes tertiäres Amin (n = 15, Oleylrest)
eingesetzt.
c) Es wird wie unter a) beschrieben gearbeitet, aber mit dem N-Oleylsarkosidsalz anstelle
Borsäuresalz.
[0023] Die nach a), b) oder c) erhaltenen Lösungen des erfindungsgemäßen Schmiermittelzusatzes
können als solche, gegebenenfalls zusammen mit einem geschwefelten Ester, einem Schwermetalldithiophosphat
und/oder einem Schwermetalldithiocarbamat als Package zur Herstellung verbesserter
Schmierfette und Schmieröle verwendet werden.
B e i s p i e 1 2
[0024] Durch Vermischen von 2 Gew.-Teilen des nach Beispiel 1 a) erhaltenen Umsetzungsproduktes
in Mineralöl, 4 Gew.-Teilen geschwefeltem Ester und 2 Gew.-Teilen Zinkdithiophosphat
wird ein Schmiermittelzusatz-Package hergestellt, die in den nachfolgenden Beispielen
als Zusatz für Schmiermittel verwendet wird.
B e i s p i e 1 3
[0025]
a) Unter Verwendung von Mineralöl plus Lithiumseife als Grundfett wird eine Schmiermittelzusammensetzung,
die 8 Gew.-% des nach Beispiel 2 erhaltenen Package enthält, durch Mischen der Komponenten
hergestellt.
b) wie unter a) beschrieben, wird eine Schmiermittelzusammensetzung hergestellt, die
5 Gew.-% des nach Beispiel 2 erhaltenen Package enthält.
B e i s p i e 1 4
[0026] Es wird, wie im Beispiel 3 a) beschrieben, gearbeitet, aber unter Verwendung eines
Grundfettes auf der Basis
a) Polyglykol/Lithiumseife;
b) Poly-alpha-olefin (niederviskos)/Lithiumseife
c) Ester/Lithiumseife.
B e i s p i e 1 5
[0027] Unter Verwendung eines handelsüblichen Supermotoröles SAE 30 als Grundöl wird eine
Schmierölzusammensetzung, die 3 Gew.-% der nach Beispiel 2 erhaltenen Package enthält,
durch Mischen der Komponenten hergestellt.
B e i s p i e l 6
[0028] Unter Verwendung eines Fettes aus Li-12-hydroxistearat als Verdicker und einem Syntheseöl
auf der Basis a) von Polyglykol oder b) von Estern wird eine Schmiermittelzusammensetzung,
die 8 Gew.-% des nach Beispiel 1 c) erhaltenen Schmiermittelzusatzes enthält, durch
Mischen der Komponenten hergestellt.
[0029] Die Schmiermittelzusammensetzungen a) oder b) zeigen im SRV-Test ähnlich gute Eigenschaften,
wie sie mit den vergleichbaren Schmiermittelzusammensetzungen erhalten werden, die
8 Gew.-% des nach Beispiel 2 erhaltenen Package enthalten, die also zusätzlich zum
Umsetzungsprodukt von tertiärem Aminsalz und Molybdänverbindung noch eine Schwefelverbindung
enthalten.
B e i s p i e 1 7 (Vergleichsbeispiel)
[0030] Wie im Beispiel 3 a) beschrieben, wird unter Verwendung von Mineralöl plus Lithiumseife
als Grundfett eine Schmiermittelzusammensetzung hergestellt, die aber anstelle von
8 Gew.-% der Package gemäß Beispiel 2 8 Gew.-% der folgenden Mischung, in der das
Umsetzungsprodukt von tertiärem Aminsalz und Molybdänverbindung durch die gleiche
Menge einer handelsüblichen Molybdänverbindung für Schmierstoffe ersetzt ist, enthält:
2 Gew.-Teile Molyvan L® (sulfuriertes Oxymolybdändialkyldithiophosphat)
4 Gew.-Teile geschwefelten Ester
2 Gew.-Teile Zinkdithiophosphat.
[0031] Die Tests zur Beurteilung der Schmiereigenschaften wurden mit einem von der Anmelderin
vertriebenen SRV-Gerät (vgl. R. Schumann, ant. "antriebstechnik" 19 (1980) Nr. 1-2)
durchgeführt.
[0032] Die Ergebnisse der Tests sind in den Fig. 1 bis 20 in Form von SRV-Prüfblättern veranschaulicht.
[0033] Die Figuren 1 bis 12 zeigen die Eigenschaften von Schmiermittelzusammensetzungen
unter Verwendung des erfindungsgemäßen Schmiermittelzusatzes, die Figuren 13 bis 20
die Ergebnisse ohne erfindungsgemäßen Schmiermittelzusatz oder mit anderen Zusätzen.
[0034] Im einzelnen betreffen die Figuren folgende Schmiermittelzusammensetzungen:
Fig. 1 bis 7: Schmiermittelzusammensetzung nach Beispiel 3 a),
Fig. 8: Schmiermittelzusammensetzung nach Beispiel 3 b),
Fig. 9: Schmiermittelzusammensetzung nach Beispiel 4 a),
Fig. 10: Schmiermittelzusammensetzung nach Beispiel 4 b),
Fig. 11: Schmiermittelzusammensetzung nach Beispiel 5,
Fig. 12: Schmiermittelzusammensetzung nach Beispiel 6,
Fig. 13 bis 18 (Vergleich): handelsübliches Schmierfett Longtime PD 2 (Handelsprodukt
der Firma Optimol ölwerke GmbH, München)
Fig. 19 (Vergleich): Zusammensetzung wie Beispiel 4 a), aber ohne erfindungsgemäßen
Schmiermittelzusatz,
Fig. 20 (Vergleich): Zusammensetzung nach Beispiel 7.
[0035] Die Fig. 1 veranschaulicht einen Test, bei dem die Schmiermittelzusammensetzung nach
Beispiel 3 a) unter den angegebenen Betriebsbedingungen einer von 50 auf 1000 Newton
steigenden Belastung unterworfen wird, ohne daß dabei die Schmierwirksamkeit zusammenbricht.
Dies bedeutet, daß die Fließgrenze des Metalls in den Oberflächenrauhigkeiten erreicht
wird, ohne daß die Schmierwirkung der erfindungsgemäßen Schmierfettzusammensetzung
verlorengeht.
[0036] In den durch die Fig. 2 bis 7 veranschaulichten Tests mit einer erfindungsgemäßen
Schmiermittelzusammensetzung nach Beispiel 3 a) und den zum Vergleich angezogenen
entsprechenden Tests (Fig. 13 bis 18) mit Longtime PD 2 wurden Prüfkörper mit geläppter
Oberfläche (glatt), mit geschliffener Oberfläche (rauh) und auch solche mit polierter
Oberfläche (spiegelblank) verwendet. Bei gleicher Belastung (bei 300 N) zeigt ein
Vergleich der Fig. 4 bis 6 mit 15 bis 17 die Überlegenheit des erfindungsgemäßen Fettes
besonders deutlich bei der geschliffenen Fläche. Aber auch die Ergebnisse der Versuche
mit geläppter und mit polierter Oberfläche zeigen deutlich die Überlegenheit des erfindungsgemäßen
Schmiermittels. Bei der polierten Oberfläche ist besonders bemerkenswert, daß mit
dem Vergleichsprodukt Pitting auftrat. Bei der geläppten Oberfläche werden die Unterschiede,
insbesondere bei den Reibwerten und in den Profilogrammen, mit zunehmender Belastung
immer gravierender, kommen aber bereits bei 200 N deutlich zum Ausdruck.
[0037] Die Fig. 9 und 19 (Vergleich) zeigen die Ergebnisse mit einer Schmiermittelzusammensetzung
auf der Basis Polyglykol plus Lithiumseife mit und ohne erfindungsgemäßen Schmiermittelzusatz.
[0038] Die Fig. 7 und 20 (Vergleich) zeigen die Ergebnisse mit einer Schmiermittelzusammensetzung
unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Schmiermittelzusatzes (Beispiel 3 a)) und
einer solchen mit einem bekannten Schmiermittelzusatz (Beispiel 7) auf der Basis des
gleichen Grundöles (Mineralöl plus Lithiumseife); insbesondere das Profilogramm zeigt
deutlich die Überlegenheit der Schmiermittelzusammensetzung mit dem erfindungsgemäßen
Schmiermittelzusatz.
[0039] Bei den Tests der Fig. 7 und 20 (Vergleich) wurden auch Elektronenrasteraufnahmen
der geläppten Oberflächen der beaufschlagten Laufflächen bei 400-facher und 1500-
facher Vergrößerung vor und nach dem Reibversuch aufgenommen. Der Vergleich der Verschleißflächen
zeigt deutlich, daß mit dem Molyvan L® enthaltenden Produkt schuppenförmige Ausrisse
auftreten, während beim erfindungsgemäßen Produkt eine sehr glatte Lauffläche erzielt
wird, die an der beaufschlagten Stelle besser aussieht, als an der nicht beaufschlagten
Stelle.
[0040] Die Fig. 8 zeigt die Ergebnisse mit einer Schmiermittelzusammensetzung nach Beispiel
3 b), die im Vergleich zum Beispiel 3 a) nur die halbe Menge an erfindungsgemäßem
Schmiermittelzusatz enthält; im Vergleich zu Fig. 4 (Schmiermittelzusammensetzung
gemäß Beispiel 3 a)) wird zwar eine längere Einlaufzeit benötigt, dann aber auch hervorragende
Reibwerte erhalten.
[0041] Die Fig. 10 zeigt, daß auch mit einem extrem niedrigviskosen Poly-alpha-olefin als
Bestandteil des Grundfettes, das als solches besonders schlechte Schmiereigenschaften
aufweist, nach Zusatz des erfindungsgemäßen Produktes gute Schmiereigenschaften zu
erhalten sind.
[0042] Die Fig. 11 zeigt die Ergebnisse mit einem handelsüblichen Supermotoröl SAE 30, das
nur eine geringe Menge (3 Gew.-%) an erfindungsgemäßem Schmiermittelzusatz enthält.
Die Ergebnisse zeigen, daß nach kurzer Einlaufzeit eine starke Verringerung des Reibwertes,
der vorher bei etwa 0,13 lag, bis auf 0,044 auftritt. Dieses Ergebnis ist insbesondere
deshalb bemerkenswert, weil bei einem solchen fertig additivierten handelsüblichen
Schmieröl Detergenzien vorhanden sind, die die Wirkung des erfindungsgemäßen Schmiermittelzusatzes
herabsetzen, trotzdem aber eine deutliche Verbesserung der Schmiereigenschaften erreicht
wird.
[0043] Die Fig. 12 zeigt, daß auch bei einem Schmierfett hervorragende Reibwerte und Oberflächenglätten
gemäß der Erfindung erzielt werden.
1. Schmiermittelzusatz, erhältlich durch Umsetzung eines Salzes eines tertiären Amins,
das als N-Substituenten zwei Polyethylenoxidreste mit zwei oder mehr Ethylenoxidgruppen,
deren freie OH-Gruppe verethert oder acyliert sein kann, und eine gesättigte oder
ungesättigte langkettige Alkylgruppe besitzt, mit Ammoniummolybdat und/oder MoO3.
2. Schmiermittelzusatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Polyethylenoxidreste
gleiche oder verschiedene Reste der Formel RO-CH2CH2 (OH-CH2CH2)n sind, worin n = 1 bis 15 und R Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen
oder einen Acylrest mit 2 bis 7 Kohlenstoffatomen bedeutet.
3. Schmiermittelzusatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die langkettige
Alkylgruppe ein von einer gesättigten oder ungesättigten Fettsäure abgeleiteter Alkylrest
ist.
4. Schmiermittelzusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die langkettige Alkylgruppe 12 bis 24 Kohlenstoffatome, insbesondere 16 bis 20 Kohlenstoffatome
besitzt.
5. Schmiermittelzusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die langkettige Alkylgruppe der Oleylrest ist.
6. Schmiermittelzusatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß die Umsetzung in Mineralöl oder Syntheseöl unter Erhitzen erfolgt.
7. Schmiermittelzusatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß das tertiäre Aminsalz im Molverhältnis 1:1 oder darüber eingesetzt wird.
8. Schmiermittelzusatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß das Gewichtsverhältnis tertiäres Aminsalz zu Molybdänverbindung 50 bis 70 zu
20 bis 40 beträgt.
9. Schmiermittelzusatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
daß man die Umsetzung bei einer Temperatur von 100 bis 220°C durchführt.
10. Schmiermittelzusatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß er zusätzlich eine oder mehrere Schwefelverbindungen aus der Gruppe geschwefelte
Ester, Schwermetalldithiophosphate und Schwermetalldithiocarbamate enthält.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß das Gewichtsverhältnis
von Umsetzungsprodukt aus tertiärem Aminsalz und Molybdänverbindung zu Schwefelverbindungen
1:0,5 bis 1:10 beträgt.
12. Schmiermittelzusatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß er in Form einer Lösung oder Suspension in einem Mineral-oder Syntheseöl vorliegt.
13. Schmiermittelzusatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß er weitere übliche Additive enthält.
14. Verwendung eines Schmiermittelzusatzes nach einem der Ansprüche 1 bis 13 für mineralische,
natürliche oder synthetische Schmierstoffe und Schmierfette, insbesondere für Getriebe-
und Motorenöle.