[0001] Die Erfindung betrifft eine Schuhsohle aus Kunststoff oder Gummi, bestehend aus einer
durchgehenden abriebfesten Laufschicht mit angeformtem Rand und aus elastisch verformbaren
Stegen, die in dem vom Sohlenrand umschlossenen mittleren Sohlenbereich über der Laufschicht
schräg zur Sohlenoberfläche angeordnet sind und deren Oberkanten in der Sohlenoberfläche
liegen.
[0002] Es sind bereits Schuhsohlen aus Gummi oder Kunststoff bekannt, an deren abriebfester
dünner Laufschicht oberseitig Stege angeformt sind, um das Sohlengewicht zu verringern
und teures Sohlenmaterial einzusparen. Diese Stege erstrecken sich aus herstellungstechnischen
Gründen senkrecht zur Laufschicht bis zur Schuhsohlenoberfläche in Sohlenlängs- und/oder
Querrichtung und sind in dem vom durchgehenden Sohlenrand umschlossenen mittleren
Sohlenbereich angeordnet. Ein Nachteil dieser Sohlenkonstruktion liegt darin, daß
die Elastizität und damit der Tragkomfort von Schuhen mit derartigen Sohlen gegenüber
Sohlen aus Vollmaterial nicht verbessert wird, weil die senkrechten Stege beim Gehen
auf Stauchung beansprucht werden. Insbesondere bei geschäumten Materialien sind die
Stege fester und damit härter als das Material der Laufschicht, weil sich in den relativ
dünnen Stegen bei der Sohlenherstellung kein Schaum ausbilden kann, so daß dort ein
relativ kompaktes Material entsteht.
[0003] Aus der DE-OS 3 247 686 ist eine belüftete Schuhsohle aus elastisch verformbarem
Kunststoff bekannt, die wenigstens einen Lufteinlaß und einen Luftauslaß aufweist
und in deren mittlerem, vom Sohlenrand umschlossenen Bereich eine Vielzahl von zueinander
parallelen schräg nach oben weisenden Querstegen angeordnet sind, die als wenigstens
teilweise elastische Pumpwände eine entsprechende Anzahl von nebeneinander angeordneten
Pumpkammern begrenzen. Diese bekannte Schuhsohle soll eine wirkungsvolle Belüftung
des Fußes durch Volumenänderungen der Pumpkammern beim Gehen ermöglichen und gleichzeitig
dem Fuß ein orthopädisch günstiges Bett bieten. Dies setzt jedoch voraus, daß die
Pumpwände hochelastisch und schräg nach hinten aufsteigend angeordnet sind, damit
eine ausreichend große Volumenänderung der einzelnen Pumpkammern zustandekommt. Diese
hohe Elastizität kann zwar bei bestimmten Schuhtypen, z. B. bei Hallen-Turnschuhen
od. dgl., erwünscht sein, sie ist jedoch bei festerem Schuhwerk, wie Wander- und Bergschuhen,
Arbeitsschuhen u. dgl., nachteilig, weil dadurch die Trittsicherheit verringert wird
und sie dem Träger ein "schwammiges" Trittgefühl vermittelt.
[0004] Eine ähnlich konzipierte Einlegesohle ist in der US-PS 3 274 708 beschrieben. Bei
dieser Sohle sind die zungenförmigen Stege jedoch nach unten weisend an einer oberen
durchgehenden Laufschicht angeformt.
[0005] Schließlich sind noch sog. Polstersohlen in verschiedenen Ausführungen bekannt, bei
denen ein erwünschter Feder- und Dämpfungseffekt durch hochelastische Schaumstoffpolster
erzeugt wird, die zwischen der Laufsohlenschicht und dem Oberschuh entweder als Zwischensohlen
oder als in die Laufsohle eingebettete Polster ausgebildet sind. Diese Sohlen vernichten
jedoch sowohl einen Teil der von oben hinten beim Auftreten erzeugten Stoßenergie,
was erwünscht ist, als auch einen Teil der schräg nach aufwärts wirkenden Abstoßenergie,
was unter keinen Umständen erwünscht ist, weil dieser Energieteil dem Träger, insbesondere
Sportlern und Wanderern, als Vortrieb für das Fortkommen verlorengeht.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, die Elastizität bzw. Weichheit von Schuhsohlen aus
Gummi oder Kunststoff mit angeformten Stegen gezielt zu verbessern, und zwar unter
Beibehaltung der Vorteile des geringen Gewichtes und der Materialersparnis sowie der
kostengünstigen Herstellung.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Stege in Form eines Gitterwerks
angeordnet sind und zusammen mit ihren Kreuzungspunkten schräg nach vorn von der Laufschicht
aufsteigen.
[0008] Durch die schräge Ausrichtung der gitterförmig angeordneten Stege und ihrer Kreuzungsstellen
werden die Stege bei Trittbelastung auf Biegung und nicht auf Stauchung beansprucht
und können dadurch die Belastungen elastisch federnd abfangen. Hierbei ist es besonders
wichtig, daß auch die Kreuzungspunkte der Stege schrägstehen, da senkrechte Stellen
die Federungsmöglichkeit des Netzwerks wieder aufheben würden. Dieser erfindungsgemäß
angestrebte Biegeeffekt wird in allen beim Gehen auftretenden Belastungszuständen
gezielt wirksam, da die Stege schräg nach vorn weisend ausgerichtet sind. Unter der
von hinten oben kommenden Belastung durch den Träger verbiegen sich die schrägen elastischen
Stege nach vorn unten und dämpfen dadurch Belastungsstöße federnd ab. Beim Abstoßen
des Fußes mit den Zehenballen ergibt sich durch die schräg nach vorn aufsteigenden
Stege ein Versteifungseffekt der Federwirkung, weil die Stege im Gegensatz zu den
ersten Belastungsphasen eines Schrittes in der Abstoßphase nahezu in Richtung der
Abstoßkraft stehen und damit die Abstoßkraft voll in Vortrieb umsetzen.
[0009] Das Netzwerk aus Stegen umschließt erfindungsgemäß schräge Ausnehmungen, die in der
Oberschicht der Laufsohle sowohl in Sohlenlängs- als auch in Sohlenquerrichtung gegeneinander
versetzt angeordnet sind. Durch diese Anordnung der schrägen Ausnehmungen steigen
sowohl die Flanken als auch die Knoten- bzw. Kreu
- zungsstellen des Stegnetzes schräg aus der Lauffläche auf.
[0010] Zur Gestaltung verschiedener Netzwerkmuster können die schrägen Ausnehmungen quadratische,
längliche oder ovale Querschnitte haben. Bevorzugt werden Stegmuster mit überwiegend
quer zur Sohlenlängsrichtung verlaufenden schrägen Stegen, die sich in einem stumpfen
Winkel zur Sohlenlängsrichtung und in einem spitzen Winkel zur Sohlenquerrichtung
kreuzen und deren Ausnehmungen einen rhombischen Querschnitt mit der Längsachse quer
zur Sohlenlängsrichtung aufweisen. Die bevorzugt überkippt ausgebildeten Stege sind
mit ihren schrägen Flanken nahezu in Sohlenquerrichtung ausgerichtet. Die Kreuzungspunkte
sind in Sohlenlängsrichtung wesentlich schmaler als in Sohlenquerrichtung und können
sich dadurch besonders gut unter den beim Gehen auftretenden Belastungszuständen federnd
verformen. Die Herstellung von Negativformen für die Schuhsohlen mit diesem Stegmuster
ist einfacher als bei anderen erfindungsgemäßen Stegmustern mit schrägen Flanken und
Kreuzungspunkten.
[0011] Da im Fersenbereich einer Sohle völlig andere Belastungsverhältnisse als im Ballenbereich
auftreten, ist eine weitere Ausführung der erfindungsgemäßen Sohle dadurch gekennzeichnet,
daß die die Stege bildenden schrägen Höhlungen im Fersenbereich tiefer, in ihrem Querschnitt
größer und in ihrem Abstand voneinander weiter als im Ballenbereich sind. Durch diese
Ausführung ergeben sich im Absatzbereich weniger Stege mit größerer Wandstärke, wodurch
eine höhere Belastbarkeit, eine verbesserte Trittsicherheit und ggf. ein größerer
Federweg erreicht wird, was in diesem besonders hochbelasteten Bereich erwünscht ist.
[0012] Für sog. Gesundheits-Schuhsohlen, bei denen dem Trägerfuß durch entsprechende Ausgestaltung
der Schuhsohle gewisse therapeutische Hilfen gegeben werden müssen, zeichnet sich
eine Ausgestaltung der Erfindung durch in Schuhlängsrichtung drei verschiedene Stegmuster
aus, wobei im Fersenbereich schräge Stege von relativ großer Tiefe und Stärke in weitem
Abstand angeordnet sind, in der Gelenkpartie senkrechte Stege von relativ großer Tiefe
vorgesehen sind und im Ballenbereich schräg nach vorn überkippt angeordnete Stege
mit kleinerem Zwischenabstand und geringerer Tiefe und Stärke vorhanden sind, wobei
die Stegtiefen und -wandstärken nach den gewünschten orthopädischen Stützfunktionen
variieren können.
[0013] Die Erfindung kann auch bei Schuhsohlen eingesetzt werden, deren Sohlenmaterial selbst
sich nicht für die Ausbildung von elastisch verformbaren schrägen Stegen eignet oder
deren Herstellungsart ein einstückiges Anformen der Stege an die Laufschicht nicht
oder nur mit unverhältnismäßig großem Aufwand zuläßt. In diesen Fällen werden Formteile
mit den schräg nach vorn weisenden Stegen getrennt von der Sohle hergestellt und nachträglich
in entsprechende Ausnehmungen der Formsohle eingebracht.
[0014] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung im einzelnen
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine im Fersen- und Ballenbereich ein schräges Steg-Netzwerk aufweisende Schuhsohle
in Draufsicht;
Fig. 2 eine Schuhsohle im Längsschnitt mit senkrechten Stegen in der Gelenkpartie;
Fig. 3a-3c verschiedene Belastungsphasen einer Schuhsohle gemäß der Erfindung;
Fig. 4 den vorderen Teil einer Schuhsohle mit ovalen Ausnehmungen im Längsschnitt
und in perspektivischer Darstellung;
Fig. 5 den vorderen Teil einer Schuhsohle mit rechteckigen Ausnehmungen und Stegen
von sich ändernder Neigung und Querschnitt in der Darstellung nach Fig. 4;
Fig. 6 den vorderen Teil einer Schuhsohle mit sechskantigen Ausnehmungen und Stegen
von sich verändernder Länge in der Darstellung nach Fig. 4;
Fig. 7 eine Schuhsohle mit je einer Einlage im Fersen- und im Ballenbereich.
[0015] Die dargestellten Schuhsohlen bestehen aus einem elastisch verformbaren Kunststoff,
vorzugsweise einem PUR-Schaum, oder aus Gummi. Eine durchgehende Laufschicht 1 weist
an ihrer Unterseite ein herkömmliches Profil 2 sowie einen umlaufenden Rand 3 auf,
der im Ballen- und Fersenbereich 4, 5 in eine schmale Zone 6, 7 der Sohlenoberfläche
übergeht, an welcher die Zwischen- oder Brandsohle befestigt wird. Im Ballenbereich
4 ebenso wie im Fersenbereich 5 ist ein Gitterwerk 8, 9 aus schrägen Stegen 10, 11
mit Kreuzungspunkten 12 vorgesehen. Die Stege 11, 12 verlaufen unter einem Winkel
α von ca. 20° zur Sohlenquerachse A und unter einem Winkel ß von ca. 80° zur Sohlenlängsachse
B. Die Stege 10, 11 mit ihren Kreuzungs- bzw. Knotenpunkten begrenzen Ausnehmungen
13, die im mittleren Netzwerk-Bereich einen rhombischen Querschnitt haben und in den
äußeren Bereichen von der Wandzone abgeschnitten sind. Diese Ausnehmungen 13 und damit
auch die Stege 11; 12 mit ihren Kreuzungspunkten sind bei den Sohlenausführungen gemäß
Fig. 1 bis 3 unter einem Neigungswinkel γ von etwa 45° zur horizontalen Aufstandsebene
C der Schuhsohle schräg nach vorn weisend geneigt ausgebildet und mit dem Laufschicht-Material
einstückig geformt. Die in Fig. 1 dargestellte Schuhsohle besteht aus einem für festes
Schuhwerk geeigneten PUR-Schaumstoff. Die Breite b der Stege 10, 11 im Ballenbereich
liegt bei etwa 2,0 mm und die Steglänge 1 beträgt von vorn nach hinten ansteigend
5,0 - 10,0 mm. Die längere etwa parallel zur Querachse A verlaufende Diagonale D von
den beiden Mittelpunkten der Kreuzungsstellen 12 beträgt etwa 20 mm und die kürzere
Diagonale d parallel zur Längsachse B beträgt zwischen den Kreuzungspunkten jeder
rhombischen Ausführung etwa 10 mm.
[0016] Im Absatzbereich 5 liegt die Wandstärke b der Stege 10, 11 etwa bei 3 bis 4 mm und
ihre Tiefe bzw. Länge liegt bei 20 bis 25 mm.
[0017] Durch die Anordnung und Formgebung der Stege 10, 11 im Ballenbereich 4 ebenso wie
im Fersenbereich 5 entsteht jeweils ein Netzwerk 8 bzw. 9, das auf die Belastungsverhältnisse
beim Gehen in bevorzugter Weise abgestimmt ist und eine hohe Elastizität mit einer
hervorragenden Trittsicherheit verbindet. Die in Fig. 1 dargestellte Sohle eignet
sich daher in besonderem Maße für festeres Schuhwerk, wie Arbeitsschuhe, Wander- und
Bergstiefel.
[0018] Um die Elastizität der Schuhsohle im Ballen- und im Fersenbereich entsprechend den
Belastungsverhältnissen von Spezialschuhen, wie z. B. Sandalen, Laufschuhen od. dgl.,
anzupassen, kann die Länge 1, die Breite b, der Neigungswinkel r sowie die Querschnittsform
der Stege und schließlich auch die Stegrichtung geändert werden. So weisen beispielsweise
die Stege im Ballenbereich der Schuhsohle nach Fig. 2 eine im Steggrund verbreiterte
Form auf, wodurch ihre Vorderflanke eine überkippte Gestalt erhält. Dies gilt auch
für die - aus Fig. 2 nicht ersichtlichen - Kreuzungspunkte 12. In Fig. 2 sind auch
die - statischen - Belastungsverhältnisse der Schuhsohle im Fersen-, Gelenk- und Ballenbereich
durch Pfeile dargestellt. Die Stege 10, 11 im Fersenbereich werden in relativ starkem
Maße in Sohlenlängsrichtung belastet und elastisch verformt. Im innenseitigen Gelenkbereich
wirken aufgrund der Fußanatomie keine Belastungen, was durch den nach aufwärts gerichteten
Pfeil gekennzeichnet ist. Im vorderen Ballenbereich wirken wiederum relativ große
Belastungen, was zu einer Biegebeanspruchung der Stege 10, 11 zumindest in ihrem oberen
hochelastischen Abschnitt führt. Eine schmale Zone im Bereich der Zehengelenke ist
entlastet - vgl. den nach aufwärts weisenden Pfeil - und geht dann in den wiederum
stärker belasteten Bereich unterhalb der Zehen über. Dementsprechend sind auch die
Stege mehr oder weniger verformt.
[0019] Die wechselnden Belastungen und Verformungen der Stege einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Schuhsohle sind in den Fig. 4, 5 im einzelnen dargestellt. Fig. 3 zeigt den Zustand
bei Beginn eines Schrittes, in dem nahezu die gesamte Belastung stoßartig auf den
Fersenteil wirkt, wodurch die relativ starken und tiefen Rippen weit nach vorn umgebogen
werden. In diesem Belastungszustand steht eine möglichst gute Dämpfung im Vordergrund,
was durch die größere Wandstärke der Rippen und insbesondere durch die größere Tiefe
der von den Rippen begrenzten Ausnehmungen ermöglicht wird. Bei der in Fig. 4 gezeigten
etwa vertikalen Belastung der Sohle im mittleren Ablauf eines Schrittes ist die Verformung
der Rippen im Fersenbereich vermindert und die Rippen im Ballenbereich werden nach
vorn gebogen, wie dies auch in Fig. 2 im einzelnen dargestellt ist. Ein wesentlicher
Effekt der erfindungsgemäßen Schuhsohle wird aus Fig. 5 deutlich, in welcher die Belastungsvorgänge
am Ende eines Schrittes, d. h. ein Abstoßvorgang, dargestellt sind. Wie ersichtlich,
verlaufen in diesem Zustand die Rippen etwa parallel zu der durch einen Pfeil eingezeichneten
Hauptbelastungskraft, wodurch sie nunmehr in erster Linie auf Stauchung beansprucht
werden und demzufolge dem Schuh einen Versteifungseffekt verleihen, durch welchen
die vom Träger ausgeübte Abstoßkraft besonders wirkungsvoll in einen "Vortrieb" umgesetzt
werden kann.
[0020] Die in den Fig. 4 bis 6 dargestellten Schuhsohlen entsprechen in ihrem grundsätzlichen
Aufbau den Ausführungen nach Fig. 1, 2. Unterschiede bestehen im wesentlichen nur
in der anderen Form der Ausnehmungen, die von den Stegen begrenzt werden. So sind
bei der Ausführung nach Fig. 4 die Ausnehmungen in Form von Ovalen 15 ausgebildet,
was zu einer unregelmäßigen Form der Stege führt. Es ist jedoch zu erkennen, daß auch
bei dieser Ausführung die Stege trotz ihrer unregelmäßigen Form bevorzugt quer zur
Sohlenlängsachse verlaufen.
[0021] Die Ausführung nach Fig. 5 entspricht im wesentlichen der nach Fig. 4, wobei jedoch
die Ausnehmungen 16 Rechteckform haben. Darüber hinaus ist in dieser Fig. 5 auch die
Möglichkeit angedeutet, den Stegen einen sich zu ihrem Grund hin allmählich verbreiternden
Querschnitt zu geben, um dadurch die je nach Sohlenart gewünschten Federungs- und
Dämpfungseigenschaften gezielt einstellen zu können.
[0022] Die Ausführung nach Fig. 6 enthält Ausnehmungen 17 von kantiger Querschnittsform
und Stege von nach hinten zunehmender Länge.
[0023] Fig. 7 zeigt eine Schuhsohle, bei welcher - aufgrund des Sohlenmaterials im Ballenbereich
4 und im Fersenbereich 5 - je eine Einlage 20, 21 in eine entsprechend geformte Ausnehmung
in der Sohle fest eingesetzt ist, in welcher ein Steg-Netzwerk 8, 9 der vorstehend
beschriebenen Art ausgebildet ist.
[0024] Wie bereits ausgeführt, können die Trageeigenschaften der erfindungsgemäßen Schuhsohlen
an die besonderen Belastungsverhältnisse von unterschiedlichen Schuhtypen durch Formgebung
und Anordnung der Stege 10, 11 sowie Größe der Ausnehmungen 13 angepaßt' werden. Dies
wird beispielsweise aus Fig. 2 deutlich, die eine Schuhsohle für Gesundheitsschuhe
zeigt, welche dem Trägerfuß gewisse therapeutische Hilfen geben müssen. Hierzu dienen
die drei verschiedenen Stegmuster, von denen in der Fersenpartie schräge Stege von
großer Tiefe und Stärke in relativ weitem Abstand vorgesehen sind, in der Gelenkpartie
die Stege von relativ großer Tiefe vertikal verlaufen und in der Ballenpartie wiederum
die Stege nach schräg vorn weisend einen kleinen Zwischenabstand und geringe Tiefe
und Stärke haben. Durch diese - wahlweise änderbaren - Stegmuster lassen sich ganz
spezifische Dämpfungs- bzw. Federungseffekte erreichen. Die kräftigen tiefen Stege
im Fersenbereich sorgen für eine gute Abfederung und Dämpfung des Fersenbeinknochens,
während die senkrechten auf Stauchung beanspruchten Stege in der Gelenkpartie eine
wirksame und steifere Unterstützung des Fußlängsgewölbes im Innen- und Außengelenk
bewirken. In der Ballenpartie sorgen die schwächeren schrägen Stege mit geringerer
Tiefe und kleinerem Abstand für eine federnde weiche Lagerung des Zehenballens kombiniert
mit einem wirksamen Abstoßeffekt. An besonderen Punkten - z. B. im Bereich des Mittelfußknochens
oder der Zehenbeuge - wird durch weniger tiefe schräge Stege eine Verhärtung der Federwirkung
und damit eine zusätzliche Stützfunktion an diesen Stellen erreicht.
[0025] Durch relativ lange und vergleichsweise schmale Stege läßt sich auch ein besonderer
Abstützeffekt erreichen, wenn deren Zwischenabstand relativ klein gewählt wird, so
daß sich die Stege bei elastischer Druckverformung aufeinander abstützen. Dies zeigt
beispielsweise Fig. 5, bei welcher die Stege insbesondere im rechten Teil dieser Figur
sich nach unten verbreitern und nach vorn überkippt angeordnet sind. Aufgrund dieser
Form und der relativ schmalen Ausnehmungen 16 wird sich bei einer vertikalen Belastung
durch den Trägerfuß eine gegenseitige Auflage der nach vorn elastisch verformten Stege
ergeben.
1. Schuhsohle aus Kunststoff oder Gummi, bestehend aus einer durchgehenden Laufschicht
mit angeformtem Rand und aus elastisch verformbaren Stegen, die in dem vom Sohlenrand
umschlossenen mittleren Sohlenbereich über der Laufschicht schräg zur Sohlenoberfläche
weisend angeordnet sind und deren Oberkanten in der Sohlenoberfläche liegen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stege (10, 11) in Form eines Gitterwerks (8, 9) angeordnet sind und mit ihren
Kreuzungspunkten (12) schräg nach vorn von der Laufschicht (1) aufsteigen.
2. Schuhsohle nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die von den Stegen (10, 11) umschlossenen schrägen Ausnehmungen (13) in Sohlenquerrichtung
(A) und in Sohlenlängsrichtung (B) nebeneinanderliegen und mit ihren Mittelachsen
auf Lücke versetzt angeordnet sind.
3. Schuhsohle nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die auf Lücken gesetzten Ausnehmungen (13) in Sohlenquerrichtung
(A) länglich gestaltet sind, so daß auch das Netzwerk (8 bzw. 9) eine in Sohlenquerrichtung
(B) gestreckte Gitterform aufweist.
4. Schuhsohle nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die schrägen Stege (10, 11) sich unter einem stumpferen Winkel (ß) zur Sohlenlängsrichtung
(B) und einem spitzeren Winkel (α) zur Sohlenquerrichtung (A) kreuzen und daß die
zur Sohlenlauffläche schrägen Ausnehmungen (13) einen rhombischen Querschnitt mit
der längeren Diagonalen (D) in Querrichtung (A) aufweisen.
5. Schuhsohle nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stege (10, 11) im Fersenbereich (5) tiefer und breiter sind und daß die Ausnehmungen
(13) eine größere Weite als im Ballenbereich (4) haben.
6. Schuhsohle für insbesondere Gesundheitsschuhe nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß auch in der Gelenkpartie der Sohle ein aus Stegen und Kreuzungsstellen gebildetes
Gitterwerk vorgesehen ist, wobei die Stege von der Sohlenschicht (1) etwa senkrecht
aufsteigen und eine größere Tiefe als in der Ballenpartie haben.
7. Sohle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Netzwerk (8, 9) aus schrägen Stegen in Einlagen (20, 21) ausgeformt ist, die
in entsprechende Ausnehmungen in der Laufsohle (1) eingesetzt sind.
8. Schuhsohle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge (1) der Stege etwa 2- bis dreimal größer als die Stegbreite (b) ist.
9. Schuhsohle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Neigungswinkel (γ) der unbelasteten Stege (10, 11) zur Aufstandsfläche der
Schuhsohle im Bereich von 20 bis 60° liegt.