[0001] Die Erfindung betrifft eine Projektilwebmaschine mit einer zwischen Fangwerk und
Schusswerk angeordneten Rücktransportvorrichtung für die Projektile.
[0002] Eine solche Projektilwebmaschine ist z.B. in der DE-PS 27 12 431 (T.470) offenbart.
Bei derartigen Projektilwebmaschinen ist es, im Gegensatz zu anderen Webmaschinen,
bei welchen der Schusseintrag mittels Greiferstangen, Greiferbändern, Druckluft- oder
Wasserdüsen erfolgt, nicht unbedingt erforderlich, fangseitig die Schussfadenenden
abzuschneiden, da die Lage des Schussfadenendestheoretisch stets definiert ist.
[0003] Demgegenüber weisen die genannten anderen Webmaschinen systembedingt um mehrere Zentimeter
varierende Schusslängen auf. Die abgeschnittenen Enden (Grössenordnung ca. 50-100
mm) werden z.B. als Schnittkante, d.h. mit Dreherfäden eingebunden, oder einzeln durch
Absaugen abgeführt. Man erhält dadurch einen sauber geschnittenen Warenrand. Die Schussenden
können zusätzlich noch mittels Leistenlegern in das jeweils nachfolgende Fach eingelegt
werden.
[0004] Wird jedoch bei der eingangs genannten Projektilwebmaschin. statt eines mechanischen
Fadenvorlegers ein Luftdüsenfadenvorleger eingesetzt, so ergeben sich bei der schusseitigen
Uebergabe des Fadenendes an das mit geöffneter Projektilklammer bereitstehende Projektil
Lageabweichungen beim Schussfadenende. Diese Abweichungen zeigen sich in der Folge
am fangseitigen Warenrand als ungleich lang eingelegte Schussenden. Diese Längenabweichungen
haben ihre hauptsächliche Ursache darin, dass jeweils vor dem schussseitigen Anschneiden
des eingetragenen Schussfadens ein leicht varierender Spannungszustand von Schuss
zu Schuss vorliegt, welcher ein unterschiedliches Zurückspringen des Fadens verursacht.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, die eingangs genannte Projektilwebmaschine so zu verbessern,
dass Abweichungen in Bezug auf die Schussfadenenden am fangseitigen Warenrand bei
besonders geringem Materialverlust vermieden werden.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe dient die Massnahme, dass dem Fangwerk eine Schneidvorrichtung
zum Abschneiden des fangseitigen Schussfadenendes vor dessen Freigabe vom Projektil
zugeordnet ist.
[0007] Hierdurch lässt sich erreichen, dass nicht nur das Schussfadenende stets die gleiche
Länge aufweist, sondern dass auch das abgeschnittene Fadenende in optimal niedriger
Länge eingestellt werden kann. Somit wird der Materialverlust auf ein Minimum reduziert.
[0008] Gemäss einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung kann das durch die
Schneidvorrichtung abgeschnittene Schussfadenende im ungeöffneten Projektil belassen,
zusammen mit dem Projektil durch die Rücktransportvorrichtung zum Schusswerk transportiert
und beim dortigen Oeffnen des Projektils entfernt werden. Hierdurch kann auf einen
fangseitigen Projektilöffner verzichtet werden.
[0009] Weiter kann die Betätigung der Schneidvorrichtung erst nach dem Rückschieben des
Projektils in seine Ausstossposition vorgesehen sein. Dies ergibt eine wesentliche
Materialeinsparung, indem das Schussfadenende erst nach Erreichen seiner minimalen
Länge abgeschnitten wird.
[0010] Zum Entfernen des abgeschnittenen Schussfadenendes kann eine Saug- und/oder Blasvorrichtung
vorgesehen sein. Hierdurch ergibt sich ein besonders einfaches und kostengünstiges
Entfernen der abgeschnittenen Schussfadenenden.
[0011] Dabei kann die Saug- und/oder Blasvorrichtung aus einem dem Projektil zugeordneten
Saugrohr und einer quer zu diesem angeordneten Blasdüse bestehen, welche bei geöffneter
Projektilklammer durch die Projektilklammeröffnung überstrichen wird. Hierdurch lässt
sich eine besonders sparsame Luftführung erzielen.
[0012] Schliesslich kann die Blasdüse eine Abzweigung aufweisen, welche in das Saugrohr
mündet. Hierdurch lässt sich eine Verstärkung der Saugwirkung erzielen.
[0013] Die nähere Erläuterung der Erfindung erfolgt anhand von Ausführungsbeispielen in
Verbindung nachstehender. Zeichnung. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemässen
Projektilwebmaschine,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform,
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Saug- und/oder Blasvorrichtung,
Fig. 4 eine Detailansicht gemäss Pfeil IV nach Fig. 3, und
Fig. 5 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Saug- und/oder Blasvorrichtung.
[0014] Ein Projektil 10 (Fig. 1) wird im Schusswerk 12 durch einen schwenkbaren Projektilheber
14 in die Schussposition 16 gebracht, wobei durch einen mechanischen oder als Luftdüse
ausgebildeten Fadenvorleger 18 der Schussfaden 20 in die nicht dargestellte geöffnete
Projektilklammer eingelegt und das Projektil 10 durch das aus oberen Kettfäden 24
und unteren Kettfäden 26 gebildete Fach 28 zum Fangwerk 30 beschleunigt wird, wo es
in der Bremsvorrichtung 32 gebremst und durch den Rückschieber 34 in die Ausstossposition
36 geschoben wird. Nun wird der eingetragene Schussfaden 10 durch die schusseitige
Schneidvorrichtung 38 und fangseitig durch die Schneidvorrichtung 40 abgeschnitten,
wonach der eingetragene Schussfaden durch das nicht dargestellte Riet angeschlagen
wird. Danach wird das in der Ausstossposition 36 liegende Projektil 10 durch den Projektilöffner
42 geöffnet und das abgeschnittene Fadenende 44 freigegeben und durch die Saug- und/oder
Blasvorrichtung 46 abgeführt. Das Projektil 10 wird nachher durch die Rücktransportvorrichtung
48, welche aus einer auf Kettenrädern 50, 52 gelagerten Rücktransportkette 54 mit
Mitnehmern 56 besteht, zum Schusswerk 12 zurücktransportiert, wonach sich der beschriebene
Schussvorgang wiederholt. Zur Steuerung von fangseitiger Schneidvorrichtung 40, Projektilrückschieber
34 und Projektilöffner 42 dient in bekannter Art und Weise eine Nockensteuerung. Hierdurch
ist gewährleistet, dass die Betätigung von fangseitiger Schneidvorrichtung 40 und
Projektilöffner 42 erst erfolgt, nachdem der Rückschieber 34 das Projektil in die
Ausstossposition 36 gebracht hat.
[0015] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 entspricht dem beschriebenen, mit dem Unterschied,
dass der fangseitige Projektilöffner 42 entfällt, dass das abgeschnittene Fadenende
44 während des Rücktransportes im Projektil 10 belassen wird,und dass die Saug- und
Blasvorrichtung 46 im Schusswerk 12 angeordnet ist. Für die Entfernung der Fadenenden
genügt somit der schusseitige Projektilöffner 43.
[0016] Beim Ausführungsbeispiel einer Saug- und/oder Blasvorrichtung nach Fig. 3, 4 befindet
sich das Projektil 10 mit geöffneter Klammer 57 im Projektilheber 14, welcher zusammen
mit dem Projektilöffner 43 an der Achse 62 schwenkbar gelagert ist. Dem Projektil
10 ist ein Saugrohr 64 und eine Blasdüse 66 zugeordnet. Die Blasdüse 66 ist dabei
gemäss Fig. 4 so angeordnet, dass sie beim Hochschwenken des Projektils 10 durch die
Projektilklammeröffnung 68 überstrichen wird. Hierdurch lässt sich eine besonders
sparsame Luftführung erreichen. Das Blasrohr weist Düsenöffnungen 70 auf und ist mit
einem Kompressor 71 verbunden.
[0017] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 weist die Blasdüse 72 eine Abzweigung 74 auf,
welche in das Saugrohr 64 mündet. Hierdurch lässt sich eine Verstärkung der Saugwirkung
erzielen.
1. Projektilwebmaschine mit einer zwischen Fangwerk und Schusswerk angeordneten Rücktransportvorrichtung
für die Projektile, dadurch gekennzeichnet, dass dem Fangwerk (30) eine Schneidvorrichtung
(40) zum Abschneiden des fangseitigen Schussfadenendes vor dessen Freigabe vom Projektil
(10) zugeordnet ist.
2. Projektilwebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das durch die
Schneidvorrichtung (40) abgeschnittene Schussfadenende im ungeöffneten Projektil (10)
belassen, zusammen mit dem Projektil (10) durch die Rücktransportvorrichtung (48)
zum Schusswerk (12) transportiert und beim dortigen Oeffnen des Projektils (10) entfernt
wird.
3. Projektilwebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigung
der Schneidvorrichtung (40) erst nach dem Rückschieben des Projektils (10) in seine
Ausstossposition (36) vorgesehen ist.
4. Projektilwebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Entfernen
des abgeschnittenen Schussfadenendes eine Saug- und/oder Blasvorrichtung (46) vorgesehen
ist.
5. Projektilwebmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Saug- und/oder
Blasvorrichtung (46) aus einem dem Projektil (10) zugeordneten Saugrohr (64) und einer
quer zu diesem angeordneten Blasdüse (66) besteht, welche bei geöffneter Projektilklammer
(57) durch die Projektilklammeröffnung (68) überstrichen wird.
6. Projektilwebmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasdüse
(72) eine Abzweigung (74) aufweist, welche in das Saugrohr (64) mündet.